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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.06.1928
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280618022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928061802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928061802
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-06
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Rr. 21 Sette 2 Montag, lg. Juni tt»2tz Müller Franken verhandelt von neuem. Kein welkerer Fortschritt zu verzeichnen. <Dr,v>m«l»un, unserer v, r11 n«r « « r t 1«l e 1» u u,.> Berlin, 18. Juni. Der Abgeordnete Müller-Franken hat beute seine Besprechungen mit den Unterhändlern der für eine Grobe Koalition in Betracht kommenden Parteien fort gesetzt. Heute befaßte man sich mit dem steuer» und soztal- poltrischeu Programm der neuen Regierung und hosft, diese Besprechungen zu einem Abschluß führen zu können, so daß den Fraktionen wenigstens ein Teilergebnis für ihre heutigen Verhandlungen unterbreitet werden kann. Allerdings trat heute nur die Deutsche Volk-Partei und bas Zen trum zusammen. Die Wirtschaft-Partei war an den heutigen Besprechungen nicht beteiligt. Der Abg. Drewitz, der Fraktionsvorsitzende der Wirtschaftopartei. hat heute allerdings noch eine Besprechung mit dem Abg. Müller- Franken, doch ist nicht anziinebmen, daß dieser sich irgendwie geneigt zeigen wird, den Wünschen der WirtschastSpartet ent gegenzukommen. Die WirtschastSpartei fordert in erster Linie ». a. auch eine Aushebung hzm. weitgehende Cinschränkiuig des Mieter schutzes. damit der Hanobesitz wieder zu seine» Rechten komiue: eine Forderung, auf die sich naturgemäß die Sozial demokratie, um ihre Anhänger nicht vor den Kopf zu stoßen, überhaupt ernstlich gar nicht einlassen kann und wird. In der Frage der Regicrungsnmbildung in Preußen haben die Besprechungen, die zwischen den Bertretern der preußischen Regierunge-parleien und der Deutschnationalen Bolkopartei siatlfnide., sollen, noch nicht begonnen. Die Ber- treler der Deutschen Bolle-partei im Preußischen Landtag werden heute zunächst einmal mit der volksparteilichen ReichS- tagosrakiion in Verbindung treten. A» der heutigen FrakliouSsitzuug der Deutschen Bolkspartei wird auch der ReichSanßenminiuer Dr. L t r e s e in a n n, der Montag in Urlaub fährt, teilnchmcn. In den heuttge« Verhandlungen »«»langt«» bl« Goztal- demokrat«» Bermtnderuna »„ Einkommensteuer für dt« kltlnen und mtttlrren Si»ko«m«n und schärfer« Vermögens steuern. Dt« Demokrat«« sorberten et» Gteuerveretnhett- ltchungSgrsetz. Dagegen wurde aber von der Bayrischen Bolkspartei entschiede« Widerspruch erhoben. I» «tntg«« andere« Punkte« find di« Parteien sich ,ss,«b«r näher a<» ko««««. Auf allen Betten aber äußert man sich wentg »«- friedigt über den btShertgen verlaus der Besprechungen. L» wtrd daraus htngewtesen, daß ein so großer Kret» nur sehr schleppend verhandeln kann. Man ist der Ansicht, baß die Regierungsbildung noch ztemltch lange Zeit tn Anspruch nehmen muß, wenn der BerhandlungSmobu» nicht geändert wtrd. Der Aeichspressechek muh gehen. >D r c> h l in c I i> » n g unsrer Berliner L ck> r i 1 t l r t I u n g.I Berlin, 18. Juni. Der bisherige Pressechef der ReichS- regierung, Ministerialdirektor Dr. Zechlin, ist zum deutschen Geiieralkonsni für Leningrad ernannt worden. Dr. Zechlin wird sich in nächster Zeit aus seinen neuen Posten begeben. Wer sein Nachfolger werden wtrd, steht noch dahin. Wie eS heißt, erhebt das Zentrum den Anspruch darauf, den neuen Pressechef zu stellen und beabsichtigt, den früheren Pressechef Dr. Wirlhs, den kürzlich im Stettiner Femevrozeß vielgenannten Dr. Spleck er, zu präsentieren. ES ist immerhin verwunderlich, baß der der Sozialdemokratie an gehörende Dr. Zechlin jetzt, wo eine ausgesprochene LinkS- regierung ans Ruder gelangen soll, sein Amt verläßt. ES heißt, daß das damit znsammenhängt, daß Herr Zechlin dein kommende» sozialdemokratischen Reichskanzler Müller in folge seiner Tätigkeit als Pressechef für die Rcichsregierung zu „belastet" erscheine, ui» weiterhin die Pressestelle der Reichsregierung leiten zu könne». Dieser „Makel" kann an scheinend auch nicht durch die Tatsache, daß Herr Zechlin Mitglied der Sozigldemokratischen Partei ist, verdeckt oder getilgt werden. Sertliches und Sächsisches. Evangelische Aun-gebuna ln glnnwal-. veorgenlelo. Die sächsisch-thüringischen Verhandlungen. Weimar, 18. Juni. In Anwesenheit deS ReichStagS- abgeordnelen Tr. Ludwig Haas, des Llaalsministers Tr. Paulücn und der beiden thüringischen Landtagsgbgcordneten Tr. Krüger und Tr. Maria Schulz fand hier eine stark be- suchte Bersammlnng des thüringischen PgrteivorstgndeS der Deutschen Demokratischen Partei stall, lieber die Ver handlungen wird mitgcieilt, daß nach eingehender Beratung folgende Entschließung Annahme gefunden hat: Der er weiterte Vorstand des Landesverbandes Thüringen der Deulschen Demokratischen Partei begrüßt die Bestrebun gen. die Verwaltung des Landes durch Verwaltungsgemein- schasten mit anderen Ländern zu vereinheitlichen und zu ver billigen und sicht daher keinen Anlaß, gegen die Verhandlun gen der thüringischen Regierung und der sächsischen Regierung Stellung zu nehmen. Cr ist der Ansicht, daß dadurch die Ver- cinheitlichung des Reiches gefördert wird. ^ Glückwunsch Kindenburgs an Äorlhy. Berlin, 18. Juni. Der Herr Reichspräsident hat an den Reichsverweser Hvrlhy >n Budapest svlgendeS Telegramm ge richtet: „Eiv. Durchlaucht bitte ich, meine wärmsten Glück wünsche zur Vollendung des 60. Lebensjahres entgegennehmcn zu wollen. Von Herzen wünsche ich, es möge Ihnen ver- gönnt sein, noch viele gesegnete Jahre in voller Gesundheit und Rüstigkeit zu erleben. In alter Kameradschaft und mit besten Grüßen bin ich Ihr Reichspräsident von H i n d e n b n r g. lichen Kundgebung. Anwesend waren u. a. auch der polnische VerkchrSministcr Romocki, der Direktor der Staat lichen WirtschastSbank, General Gvrecki und der Vizewoiwode. Rach einer Ansprache des Warschauer Rechtsanwalts Lznrlej über das Thema „Das polnische Pommerellen" fand am Ufer der Weichsel eine große Kundgebung statt. k>ei der alle Teil- nehmer ein feierliches Gelübde oblegen mußten, Pommerellen für Polen zu verteidigen. Alsdann wurde alö Symbol ein großer Kranz i» die Finten 8er Weichsel versenkt. Zn dein Kongreß waren Begrüßungstelearamme des polnischen Staatspräsidenten und des Marschalls Pilsudski eingelanfcn. Kriegsoerzichlsoerlrag ohne Völkerbunds- Klausel? Paris, 18. Juni. Zn der Ankündigung Kelloggs. er werde allen intereisierlen Machten Anfang dieser Woche eine Note überreichen, um die Vorverhandlungen zu,» Abschluß eines Kriegsverzichispaktes abznschließen, stellt eine Washingtoner Havasnote ergänzend fest, das Staatsdepartement widersetze sich trotz der Vorbehalte Frankreichs, Englands und Japans immer noch ausS entschlossenste, auch nur in der Präambel des beabsichtigten Vertrages einen Paragraphen auszunehmen, der aus den Völkerbund Bezug nimmt. Deutschfeindliche Kundgebung in Thvrn. Thorn, 18. Juni. Tie am So—^a liier abaebaltcne Tagung der polnischen Ontziersverbände, die absichtlich in einen Ort deS ehemaligen preußischen Teilgebietes verlegt worden war. gestaltete sich zu einer großen d c » t i ch feind- Oapan verschärft seine Bedingungen an Nanking. Tokio, 18. Juni. Entgegen der Stellungnahme des japanischen Außenamtes hat das Kriegsministerium beschlossen, die bisherigen Sühnefordcrungen an die Nanking-Regierung nm zwei weitere Bedingungen zu vermehren. Danach sollen Tsingtau und Tsinanfu ausländische Berwal» tung erhalten nnd die Schantung-Uahn unter japanische Leitung gestellt werden. Ohne Zweifel wirb die Nanking-Regierung diese Forderungen ablehnen. Da durch würde Japan die Möglichkeit zu weiterem militärischen Eingreifen erhalten. Nach de» letzten hier cingetrofsenen Mel dungen sind inzwischen weitere Städte in der Mandschurei von japanischen Truppe» besetzt worden. Auch nach Chardin «nd Kirin sind tapanische Truppen unterwegs. Junkers soll ein Slralosphären-Molor- slugzeug bauen. Berlin, 18. Juni. Eine Berliner Korrespondenz be- richtet: Während der Streit um das Raketenflugzeug immer heftiger tobt, werden in aller Still« Vorbereitungen getroffen, um nicht mit der Rakete, sondern mit Motorenkrast den Vorstoß in die Stratosphäre zu wagen. Wie aus absolut zuverlässiger Quelle mitgeteilt wird, wird zurzeit von der „Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft" und der „Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt" bzw. dem hinter ihr stehenden Rcichsverkehröministerium mit den Junkers. Werken in Dessau über den Bau eines mehrmotorigen SpczialslngzeugS verhandelt, mit dem möglichst noch in diesem Jahre Flüge bis zu einer Höhe von IS bis 29 Kilometer, also bis weit in die Stratosphäre hinein, unternommen «erde« sollen. Die Verhandlungen sind bisher noch nicht zum Ab schluß gekommen. (TU.s von Hau» und Hof batten sich vor nunme-r 209 Jahren bi« evangelischen Deutschen, meist Bergleute und Häutler, dt« am Ztnnwalb in Len böhmischen Orte« vorder, und Htnter»tnnwald wohnten, trennen müssen. Dt« Gegen- resormatton versuchte, ihnen den lutherischen Glauben zu nehmen,- Gras Slary tn Deplttz, Fürst Lobkowitz tn Btlt» und der Rat der Stadt Graupen veretmgten sich dazu. Den einfachen, treuen Gebirglern war ihr Glaube lieber, sie man- berten au«. Ein trutzigrS Bergktrchletn schmückt jetzt den Ort Georgrnfeld.Zinnwald. Zur Jubiläumsfeier war überall festliche» Grün angebracht, und der Sonntag sah trotz Schnee, und Regenschauern wett über 2000 Festgäste, die mit der nur 400 Seelen zählenden Gemeinde den Erinne- rungStag begingen. Am Sonnabendnachmittag vereinte sie nach einer musikalische» Feier ein Familienabend, in dem O b e r k i r ch e » r a t Michael über Kirche und Heiina > sprach, während der alte Pfarrer der Gemeinde und die Brüder aus Böhmisch-Eichwald ihre Grüße brachten. Zu zwei F e st g o t t e S d i e n st e n riefen am Sonntag morgen die Glocken. In der Kirche gedachte Landesbischvs v. JhmelS der vergangenen Tage unter dem Schriftwori „Ich weiß, an wen ich glaube ..." Er stellte die Glnubcus- kraft der Exulanten heraus als ein leuchtendes Vorbild der Väter, die bereit waren, alles auszugeben. Sie erkämpften sich noch ihren Gottesdienst, and wenn es im Bergwerk stollen war, in ihren Häusern war die Bibel das erste Buch, sie waren bereit zum Bekenntnis. Eindringlich ries der Festprediger die Gemeinde auf, zusammenzustehen als Men schen. die um den und im Glauben ringen. Kircheurat Ztc- genspeck lSaazs predigte im überfüllten Zelt an Hand von Hebr. IS, Ver« 8 über EhristuS als Stärke des Glau bens der Väter und alö Kraft der gegenwärtigen Gemeinde. Wenn auch immer wieder Regenschauer »iedergingen, lieh sich die Festgcmeinde doch nicht abhalten, das von Pfarrer Müller verfaßte Festspiel anzusehen, das den Kamps jener Tage anschaulich schilderte. Dann folgte nach Vorantriit einer stattlichen Bergparade der Fe st spiele r, die die Grenzen des Ortes unter kräftigen Marschweiscn umzog, der Festzug »ach der Festversainmliing, die gleichzeitig Kreislest der Ephorte Dippoldiswalde war. Von Herzen kommende Grüße und Aufrufe tönten hier über die lauschende Menge. Geh. Rat Hempel sprach für die Landeskirche. Oberkirchenrat S u p. Michael für den Kirchenkreis, vom Zentralvorstanü der G u st a v-A d o l f - S t t f t u n g Pfarrer Gabler sLetpzigj, Kirchcnrat Ziegen speck sSaaz) an der Diaspora. Einen kräftigen Appell an die GlaubenStrcue der Festversammlung richtete mit zu Herzen gehenden Wor- ten ei» einfacher Mann aus der Gemeinde an die Menge. Dazu klangen immer wieder die Posaunen und die Lieder der Ktrchenchöre der Ephvrie Dippoldiswalde, die Tausende zusammensassenb unter dem weiten abendlichen HimmelSdom. Eine stimmungsvolle Stunde war auch der Gang zum Gotteshaus um Mitternacht vom Sonnabend zum Sonntag. Das Bergktrchletn strahlte zum ersten Male in der neuen, vom LandeSkonsistorium geschenkten elektrischen Beleuchtung. Die dunklen Hänge und der Himmel und die schweren Wolken gaben ein eindrucksvolles symbolisches Bild von dem Kamps des evangelischen Deutschtums um das Licht des Glaubens, —* Verlegung von Dienfträume« des Oberverstcherungs, amtes. Die vorübergehend tn DreSden-N., Kasernenstr. 20, 1., nnterqcbrachtcn Abteilungen für Unfall-, Invaliden- und Angestelltenversicherung, sowie das besondere Oberverstchc- rungsamt für den Bezirk der RetchSbahndircktton Dresden werden heute nach dem Dtcnstgebäubc des Oberversicherungs- amts und BersorgungSgerichts tn Dresden-A-, Zeughaus straße 2 sKurländer PalatSI. verlegt. Fernsprechverbindung ist nur noch unter Nr. 18318, 17617, 18204 und 22981 zu erreichen. Wieder zwei Äircheneinbrüche. Nachdem erst kürzlich in die Kirche von Leubnitz-Neuostra eingebrochen wurde, erfolgten in der Nacht znm 17. Juni abermals zwei derartige Einbrüche, diesmal in die Frauen- kirche und Israelitische Synagoge auf der Zeug. hauSstraße. Im ersten Falle ließ sich der Täter offenbar ein- schließen, während er in die Synagoge durch Eindrücken einer Fensterscheibe gelangte. Er erbrach die Opscrstöcke und rändle deren Inhalt. Bei dem Einbruch tn die Frauenkirche ist dem Täter außerdem eine große, schwarzlederne Aktentasche, die innen mit dem Kirchenstempcl versehen ist, tn die Hände ge- fallen. Offenbar sind die Einbrüche von ein und demselben Täter verübt worden. Zu seiner Ermittlung dienliche An- gaben werden nach der Kriminalpolizei, Zimmer 88, erbeten. Kunst und Wissenschaft. Verleihung des Promvlionsrechles an die Forstliche Kochschule Tharandt. Am 17. Juni, dem 112. Jahrestage ihrer Gründung, wurde der Forstlichen Hochschule in Tharandt das Promotionsrecht verliehen. Ministerpräsident Heidt und Finanzminister Weber, ferner als Vertreter der LandeSuniversität der Dekan der philosophischen Fakultät Proi. Dr. Moll, für die Tech nische Hochschule Dresden Rektor Prof. Tr. Nägel und der Rektor der Bergakademie Freiberg Prof. Dr. Wandhoff so wie zahlreiche Vertreter staatlicher und städtischer Behörden nahmen an dem Festakt teil. In seiner B e a r ü ß n n g s - rede gab der derzeitige Rektor Prof. Tr. Prell einen Rückblick über die äußere Geschichte der Forstlichen Hoch schule, die Heinrich Eotta 18N als Privatlehranstall eröfsnete und die 1810 in die Kgl. Sachs. Forstakademte umgewandelt wurde. Seil 1871 wurde NealgnmnasiumSreife gefordert für die Ausnahme. Seit 1906 wird die Forstakademie als Hoch schule bezeichnet, 1928 wird der Name amtlich „Forstliche Hochsthule" iestgelegl. Seit 1879 besitzt die Hochschule das un beschränkte Recht der freien Ergänzung des Lehrkörpers, auf Grund eigener Vorschläge des ProsenorenkollegiuinS. 1904 erhielt sie eine eigene HabtlitationSordnung und an Stelle der Direktorialversanung eine Nektoratsversasiung. Das Recht der Verleihung der Doktorwürde blieb Tharandt auch nach 1928. wo andere Forstakademien dies Recht erhielten, vor- enthallen, so daß eine Zurücksetzung hinter die preußischen Forsthochschulen eintrat. Tie philosophische Fakultät der Universität Leipzig fand sich 1928 zu einer gemeinsamen Ver leihung deS Doktortitels bereit. Als vom Landtage das Weiterbeiteben der Forstlichen Hochschule in Tharandt selbst beschlossen war, legte man dem Finanzministerium den Ent wurf einer eigenen PromotionSordnung vor. Sie fand die Zustimmung der Universität Leipzig und der Technischen Hochschule Dresden. Im Anschluß an die Titelverleihnna als Diplom-Forstingenieur wurde der Titel eines Doktor- Ingenieurs als akademische Würdebezeichnuna gewählt. Bestimmend dafür war auch der Umstand, daß Tharandt seit 1926 mit der Technischen Hochschule in Arbeitsgemeinschaft steht, die also durch die Gleichheit des Dr.-Jng.-TttelS be stätigt wird. — Finanzminister Weber überreichte die Ur kunde über die Verleihung des Pro motion s- recht es und übermittelte die Glückwünsche der Staats, regierung. Mit dieser Auszeichnung soll nicht bloß ein äußeres Zeichen der Gleichberechtigung mit den übrigen Hochschulen nachgeholt, es soll damit der Hochschule vor allem ein erneuter Ansporn zur weiteren Entwicklung ihrer For- schungstätigkeit verliehen werden. — Im Anschluß an die Uebcrreichung der Urkunde sprachen namens der sächsischen Lchwesterhochschulen und des Deutschen Hochschulverbandes Rektor Pros. Dr. Nägel »nd für das LandeSforstdirektorium Landforstmeister Roth der Hochschule ihre Glückwünsche auS, die Rektor Pros. Dr. Prell durch Worte deS Dankes erwiderte. Diese waren besonders an Finanzminister Weber gerichtet, dessen Initiative es tn erster Linie zu banken sei, wenn der Feier des 112. GründungStages dauernde Bedeutung zn- komme. so Mitteilungen der Sächsischen Staatstheater. Opern. Haus: Mittwoch, den 20. Juni, für die Volksbühne Meißen „Undine" von Lortztng mit Angela Kolntak tn der Titelpartie, Liesel v. Schuch, Max Lorenz, Waldemar Staegemann lzum ersten Male Kühlevorn), Robert Büffel, El friede Haberkorn, Willy Räder. Hanns Lange, Ludwig Ermold. Julius Puttlitz. Tänze mit Susanne Dombois, Hilde Vrumos, Hilde Schlieben, Gino Neppach und der Tanz gruppe. Musikalische Leitung: Kurt Strtegler: Regte: Walde mar Staegemann. Anfang ^-8 Uhr. Ein Verkauf von Sitzplätzen zu dieser Vorstellung findet nicht statt, nur eine beschränkte Anzahl von Stehplätzen zum Preise von je 1 NM. gelangt am Borstelluilgstaae st, der Zeit von 10 bis 2 Uhr an der Opernhauökasse zum Verkauf. Tie Aufführungen von Richard Strauß' „Die ägyptische Helena" werden am Donnerstag, dem 2l. Juni, fortgesetzt. In diesen Ausführungen werden zum ersten Male Rose-Pauly-Dreesen von der Berliner StaatSoper die „Helena" und Ebitha Fleischer von der Metropolitan Opera in Neuyork die „Aithra" singen. Den „Menclas" singt Curt Taucher, den „Altair" Robert Burg, die Muschel zum ersten Male Elfrtede Haberkorn. Musikalische Leitung: Fritz Busch: Regie: Otto Trharbt. Schauspielhaus: TlcnStag, den 19. Juni, Anrechts» reihe F, zum erste» Male „N e I d h a r b t v o n Gnetsenau", Schauspiel in fünf Akten von Wolfgang Goetz. Spielleitung: Georg Kiesau. Schauplätze der Handlung: 1., 2., 8. und 4. Bild: Wachtstube: Gasthof: Schloß: Zimmer bet Scharnhorst in BreSlan. 8., 6. und 7. Rild: Biwak und Bauernstube bei Großaörschen. 8. Bild: Büro des Generalgouvernements von Schlesien 9. Bild: Ouartter deS Königs in Nendorf. 10. Bild: Quartier Blüchers an der Katzbach. 11. Bild: Schloß Wartenburg c>. d. C'be. 12. und 18. Bild: Quartier und Königszelt bei Leipzig. 14. Bild: Bor dem Rathaus tn Leipzig. 15. Bild: Quartier bei Lignn. 16. Bild: Windmühle bei Waterloo. 17. Bild: Tutlerien in Paris. Anfang 88 Uhr. Mittwoch, den 20. Juni, Anrcchtsreibe 2^, „Die Ver. schwör »ng des Fi es ko zu Genua" von Schiller. Spielleitung: Josef Gielen. Anfang Vr8 Uhr. s« Mitteil«»« des Rrfideaz-Theater». Während der Sommer- Lpcreltenlvtelzeit, welche am Mittwoch, dem 20. Juni, mit der Erst- auslührung der Lpcrett« „L ch w a r z w a l b m ä d e I" bei ermätzialcn Preisen eröslnct wtrd, beainne» alle Vorstellungen abends 8 Uhr. Tic Tageskassen sind gcvsfnet: Werktag« von 10 Uhr vormittag» btS 2 Uhr nachmittags, abends von 8 bis 8 Uhr. Sonntag» von 11 Uhc vormittag« bi« 8 Uhr abends ununterbrochen. Kartenbestellungen können telephonisch von 0 Uhr vormittags ununterbrochen bis 0 Uhr abend» ausgegebcn werden. Als nächste Neuheit wird vorbereitet „Adieu Mimt", Operette In drei Akten von Alexander Engel und Julius Horst, Musik von Ralph Benatzky. Ncueinstudiert wird „Wiener Blut". Operette von Victor Leon und Leo Stein, Musik von Johann Straub, mit dem von Chemnitz zurück- gekehrten Operettenensemble de« Residenz-TbcaterS. s* Die ». Leipziger Universitätswoche, die die Universität Leipzig vom 17. bis 25 Juni veranstaltet, wurde Sonntag vormittag mit einer akademischen Feier in der Aula der Universität eröffnet. Im Namen des Arbeitsausschusses be grüßte Gcheimrat Pros. Dr. Gütz die Teilnehmer. Er be tonte, daß die Einrichtung der Univcrsitätswochen. die nun mehr wieder ausgenommen werbe, nachdem die erste Woche im Jahre 1921 einen vollen Erfolg gehabt habe, einen doppelten Zweck habe, nämlich, sie solle d>e Ergebnisse der wissenschaft lichen Forschung einem weiteren Kreise der Leipziger Be- völkerung vermitteln, vor allem aber solle sie dem Austausch der Ergebnisse fremder, auch ansländtscher wissenschaftlicher Arbeit mit der Arbeit an der Leipziger Universität bienen. Die Zusammenarbeit mit dem NuSlande sei aus dem Gebiet« des wissenschaftlichen Austausches eine Notwendigkeit »nd cine Selbstverständlichkeit geworben. Neben den Vor lesungen aus allen Wissenschaftsgebieten sei daher der Haupt- wert auf die Arbeitsgemeinschaft gelegt, tn der dieser Aus tausch gepflogen werben solle. Der Redner dankte besonders dem Auswärtigen Amt, das dem Zustandekommen der Uni- versitätSwoche wesentliche Dienste geleistet habe, sowie dem sächsischen Ministerium für Volksbildung und den städtischen Behörden. Der Rektor der Universität, Gcheimrat Professor Dr. Bethe, erklärte hierauf die Universitätswoche für er öffnet. Sr begrüßte es besonders, baß ans dem AuSlande, so ans England, Italien, Finnland, Norwegen und anderen Ländern, nambaste Vertreter der Wissenschaft gekommen seien. Er sprach den Wunsch ans, daß sie neben einem guten Eindruck von dem hohen Stande der deutschen Wissenschaft auch de» Eindruck gewinnen möge», daß die Deutschen, allen Verleumdungen von Jahren und Jahrzehnten zum Trotz.
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