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Dresdner Nachrichten : 21.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192810218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19281021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19281021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-10
- Tag1928-10-21
- Monat1928-10
- Jahr1928
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- Dresdner Nachrichten : 21.10.1928
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Sr. Eckmcr bki E«M-e mit S«Mk «LSfiue »es «Graf Seppelin" «ach zriedrtchshakn, nicht «ach Deelin Nenoork, 10 Oktober. Dr. Eckener und üte Offiziere be gras Zeppelin* waren Freitag morgen al» Gäste Sooltdgr« im Weißen Hause zum Frühstück geladen. Bon amerikanischer Heit« nahmen außer einigen Regterungsvertreiern der Marinesekretär Wilbur, Jnnrnsekretär West und UnterstaatS- sekrrtär Clark teil. Das frühstück bauerte etwa -i Stunde. Nach dem Frühstück begab sich Dr. Eckener in die Privat- wohnung b«S Präsidentschaftskandidaten Hoover und von dort au» in das Marineministerium. Außerdem stattete er dem Staatssekretär David sowie dem Handelsministerium einen Besuch ab. Später legte Dr. Eckener am Grabe d«S Unbekannten Soldaten einen Kranz nieder. Ame rikanische Druppenabteilungen erwiesen die Ehrenbezeigung. Gegenüber Pressevertretern erklärte Dr. Eckener. daß er hoffe, die an dem „Graf Zeppelin* notwendigen Reparaturen bi» Dienstag ,« beenden und Mittwoch in aller Frühe zu seinem Rundflug über West- und Mittelamerika aufzusteigen. Hierbei wirb er wahrschein, ltch mit Henry Ford und einigen anderen Gästen an Bord Ehtkago überfliegen. In der Nacht zum Donnerstag wird da» Luftschiff in der Halle von St. Louis bleiben und Donnerstag abend wieder in Lakehurst sein. Nach Beendi gung der letzten Vorbereitungen beabsichtigt Dr. Eckener, am Sonnabend die Rückfahrt nach Europa anzutreten. Morgen fährt Dr. Eckener nach Akron lOhtoi zu Besprechungen mit den Good-Aear-Werke« und Montag mit feinem Sohn Knud und de», Navigation-- offtzter Schiller nach Ehtkago. Dr. Eckener bat den Vertreter de» Wolff-BüroS, seinen Landsleuten in Deutschland mit zuteilen. daß er für die unendlich zahlreichen Telegramme, Briese und Geschenke, die ihm aus Anlaß des Fluges nach Amerika zugegangen seien, hcrzltchst danke. Leider habe er auf dieser Fahrt außer zahlenden Passagieren nur daö un bedingt notwendige Gepäck und daher anch keine» Privat- sekrctär Mitnehmer, kilunen, und so habe er keinen der Glückwünsche, nicht einmal de» des Herr» Reichs kanzlers. erwidern können. Er bitte, dies auf diesem Wege tun zu dürfen. Lediglich dem Reichspräsidenten und Präsident Coolidge habe er telegraphiert. Kein« sinanzielle Beteiligung Ford- Bon unterrichteter Seite wird mttgctctlt, daß die Gerüchte, wonach Henry Ford, Warburg und Kahn sich mit 14 Millionen Dollar am Ozeanslugverkehr mit Zcppclinluftschisfen be teilige» wollen, nicht den Tatsachen entsprechen. Berlin, 10. Okt. Wie wir erfahren, bürste nicht damit zu rechnen sein, daß der »Graf Zeppelin* nach der Rückkehr aus Amerika, wie es ursprünglich vorgesehen war, Berlin für einig« Tage aussucht. Bon seiten des Zeppelin-Unternehmens wird daraus htngewiesen, daß es das Zweckmäßigste für Dr. Eckener sei, von Amerika aus direkt nach Friedrichshasen zurückzukehren. Ein« vorherige Zwischenlandung in Staaken bet Berlin könne aus den verschiedensten Gründen nicht in Frage kommen. Dr. Eckener könne das Schiff nach einer so langen Reise auch nicht für wenige Tage an den in Staaken im Bau befindlichen Ankermast legen, weil aus diese Weise die ermüdete Besatzung nicht zur Ruhe kommen würde. Bei der Verankerung am Mast müßte immer eine Wache, also ein Drittel der Besatzung, an Bord bleiben, damit im Falle des Eintritts plötzlichen Unwetters das Schiff schnell aussteigcn könnte, um einer Beschädigung am Boden zu entgehen. DaS könnte der Mannschaft aber nach der anstrengenden Atlantik» Überquerung nicht zugemutet werden. Es ist daher damit zu rechnen, daß der »Gras Zeppelin* erst nach gründlicher Ueber- holung und Auffüllung der Trag, und BrenngaSzellen von Friedrichshasen aus bet günstiger Wetterlage zum Besuch nach Berlin kommen wird. Amerikanische Anerkennung -er Zeppelinkonstruktion Renqork, 29. Okt. „Herald and Tribüne* widmet den technischen Ergebnissen der Amcrikasahrt des „Gras Zeppelin* einen Artikel, in dem da» Blatt das Ausbleiben jeder Motor störung während der langen Fahrt hervorhebt und darin einen Erfolg der Verwendung von BlaugaS als Motoren- betrtebsstoff steht. Wetter unterstreicht das Blatt, da» im übrigen die Aussichten eine» LustschifsdiensteS in Konkurrenz mit den Schnelldampfern noch skeptisch beurteilt, als be merkenswert, daß die Metallkonstruktion des „Graf Zeppelin* einen ähnlichen vertikalen Sturmstoß, wie den, der seinerzeit der „Sycnandoah* verhängnisvoll wurde, ohne Schaden überstand. I« Lakeh«rft wurden Versuche mit einem amerikanischen Betrieb»»«» «emacht, das etwa» schwerer ist, als daS auf der »«»reise verwendete Blaugas, sonst aber be friedigend erscheint, so daß das Luftschiff «««mehr eine große Quantität diese» Brennstoffes an Bord nimmt. Au Ballongas find erst 10 UW Kubikzentimeter vorhanden, während 14 VW Kubikmeter al» erforderlich «ngesehen werden. (MTB.) MMtagldn «M zepvelinNugdasen werde« Washington, 19. Oktober. Der heutige Tag des Besuches Dr. CckenerSin Washington verlies genau entsprechend dem von Martneamt festgesetzten und berett» gemeldeten offiziellen EmpsangSprogramm. Gelegentlich des Besuches Dr. Eckeners bei Hoover äußerte dieser, jede Verkürzung der Verbindung-» «ege führe zu einer größeren Annäherung zwischen den Böllern und trag« zu einem guten Verständnis der Eigen- schäften und Vorzüge deS anderen Teile- bei. Der Flug Dr. Eckener» und seiner Kameraden über Washington und ten Potomacfluß hinauf bis Mount Bernon, der Grabstätte Washington», war für die Beteiligten außerordentlich genuß- reich. — Dr. EckenerS kürzltche Bemerkung, daß Washington sich seiner vorzüglichen Windverhältnisse «nb seiner geo» graphische« Lage «ege» gut als SndNnghafen für ein« Europa» A«erika»Fl«glt»ie eigne, hat hier starke« Eindruck ge macht und derettS z« eingehenden Besprechungen zwischen Regierung», und Kommnnalsach» leuten geführt. Auch da» nahegelegene Baltimore bewirbt sich lehr «« die Erlangung eine» Flughafen». Der Empfang beim deutschen Geschäftsträger. Botschasts- rat Dr. Ktep und Gattin, gestaltete sich zu einem großen gelellschastlichen Ereignis Washingtons. Die Zahl der Be sucher wuchs von Minute zu Minute, und alle suchten nach einer Gelegenheit, dem kühnen Luftschifführer die Hand brücke» zu können. «rzelinstl lobt Amerika- Swß-üMril Renpork, 29. Okt. Staat-minister Grzestnkki und Professor Hoetzsch sind mit dem Lloydüampfer „M unchen* nach Deutschland abgeretst. Staat-minister Grzestnskt erklärt« vor der Abreise: Ich habe mich sehr gesreut, daß der Zeppelin» slug mir Gelegenheit gegeben hat. wen« auch nur sür kurze «ad unzureichende Zeit, einen Tetleindruck von Amerika z« bekommen. Durch liebe Bekannte war ich in der Lage, in dieser Zeit verhältnismäßig viel zu sehe». Ich habe außer» ordentlich viel Gute» gesehen und war immer wieder über» rasch» vvn der «naedenren Großzügigkeit, «»mit in diese« Land« Gehandelt wird. Ich wünschte, daß durch Zusammen« «rdet« de» deutscheu «it de« amerikanischen Volke noch «ehr al» disder im Fnteresse de» knltnrellen Frieden» de» ganzen Menschheit gedient «erde. Wenn ich nicht «it dem Zeppelin znrückkchren kann, «a» ich selbst aus» lebhafteste bedaure, so ist es lediglich Zeitmangel, der «ich anch hindert, mich längere Zeit in «mcrika anf,«halten. Sie.HUljam* bet »er Värentnsel «maglSckt OSlo, 21. Okt. Die nähere Untersuchung des an der nor wegischen Küste gefundenen Benzinbehälters der „Latham" hat ergeben, daß es sich um denjenigen Benzinbehälter han delt, dessen Inhalt zuerst zur Speisung deS Motors ge braucht wurde. Ta der fast völlig geleerte Tank insgesamt SW Liter Brennstoff saßt und die „Latham" 399 Liter in der Stunde verbrauchte, so muß die Maschine nach annähernd zweistündigem Fluge kurz vor Erreichung der Bäreninsel verunglückt sein. Die Annahme, daß der Benzinbehültcr noch vor Eintritt der Katastrophe abgeworfen morden ist. hat wenig Wahrscheinlichkeit sür sich. Ferner hat die Unter- suchuirg ergeben, daß die B l e i st i f t a u f z e i ch n u n g c n auf der A l u m t n i u m h ü l l e deS Tanks keinerlei Botschaft enthalten. Es handelt sich vielmehr um gänz lich belanglose Monteurnotizen, die aus der Zeit vor dem letzten Start stammen. Mutmaßungen über Mm-mald- Schicksal London, 39. Okt. Von dem englischen Atlantikflieger Commander Macdonald fehlt weiterhin jede Nachricht. Nach einer am Freitag vvn der englischen Funkstation Portiehead aufgefangenen Mitteilung hat der Dampfer „Mirach" in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch aus einer Position von 53,3 Grad nördlicher Breite und 13,42 »»estlichcr Länge Lichter- schetn gesehen, -er von einer Explosion herrühren müsse. Ein holländischer Dampfer berichtet jedoch demgegenüber, daß das Flugzeug Maedonalds eine Stunde nach der von der „Mirach" angegebenen Zeit gesichtet wurde. Danach könnte die Explosion nicht mit dem Flugzeug in Verbindung ge bracht werden. Ter Direktor der britischen Zivilluftfahrt, Sir Seston Branker. glaubt, daß Macdonald in Norwegen notgelandet sein könnte. Zum 7V. Geburtstage der Kaiserin Viktoria Der 23. Oktober ist für das deutsche Volk ein Gedenktag, der ihm die edle und sympathische Persönlichkeit der letzten deutschen Kaiserin in die Erinnerung ruft. Die Kaiserin Auguste Viktoria besaß eine wahrhafte Volkstümlichkeit. Sie auf ihrer gemütvollen und menschlichen Eigenart beruhte. T>e hohe Frau suchte niemals mit Eigenschaften zu glänzen, die sie nicht besaß und die sic daher aus dem höfischen Parkett hätte vortäuschen müssen. Ihr ganzes Wesen war goldecht und haßte den Schein. Eine einfache, schlichte Wahrhaftigkeit und tiefe, reine, von jedem Pietismus freie Frömmigkeit bildeten die Grundzüge ihrcö Charakters. Zugleich war sie eine vor bildliche deutsche Frau und Mutter, die den Keim zu allem Guten in die Seele ihrer Kinder zu legen nicht müde wurde. So konnte das deutsche Volk an der höchsten Stelle des Staates das Schauspiel eines Familienlebens beobachten, das nichts mit hösischem Schranzcntum zu tun hatte, sonder» von guten, soliden, bürgerlichen Traditionen getragen war. Die Kaiserin fand ihr höchstes Glück ln ihrer Häuslichkeit und im Wohltun und trat in der Oesfentlichkeit wenig hervor. Um so inniger war sie mit dem Herzen ihres Volkes verbunden und aus allen ihren Wegen folgte ihr ein« stille, tief wurzelnde Verehrung. Es ist nur natürlich, daß die Kaiserin bei einer so stark ver innerlichten Veranlagung auch in ethischer Hinsicht die streng sten Maßstäbe anlcgte. Niemals aber verfiel sie in den Fehler eines lieblosen Urteils gegenüber fremden Verfehlungen, son der» sie wußte Milde »vollen zu lassen, auch wenn ihr eigenes Empfinden schwer verletzt war. Von dem Grundsatz aber, geschiedene Frauen bet Hose nicht zu empfangen, ging sie nicht ab. Dazu war die Heiligkeit der Ehe zu tief in ihrem sittlichen Bewußtsein verwurzelt. Das Charakterbild der Kaiserin wurde vervollständigt durch eine unwandelbare Pflichttreue, die sie auch in den schweren Revolutionötagcn unentwegt betätigte und die in ihrem wenig bekannten Telegramm an den Kaiser znm Ausdruck kam, als dieser ihr am 9. November aus Spaa seine Absicht mitteilke, Deutschland zu verlassen. Das geschicht lich denkwürdige Dokument lautete: »Bleib Du auf Deinem Posten, ich bleibe aus meinem!" Zuletzt folgte sie dann ihrem kaiserlichen Gemahl in die Fremde und stand ihm aufopfernd zur Seite, bis der Tod ihre gütige» Augen schloß. Heute wird das Bild der verewigten Kaiserin im unvergänglichen Glanze ihrer edlen menschlichen Persön lichkeit im deutschen Volke wieder lebendig. Ihr Andenken wird nie erlöschen als das einer echten deutschen Frau, die alles Gute germanischer Lebensauffassung und Weltanschauung in sich vereinigte. S«M »Ms»« Neckehr-ttnckimi in Bkt-Iim Berlin, 19. Okt. In Breslau haben am Freitag Be- sprechungen von Vertretern der polnischen Handelsverbände und der Zentrale polnischer Aaufmannschastsverbändc mit Vertretern der Breslauer Produktenbörse und deS schlesischen Großhandels begonnen. Tic Verhandlungen beschränken sich aus Berkehrssragen und Produktenbörse, während die bei den deutsch-polnischen Handelsvertragsverhandlungen im Vorder- grund stehenden Probleme nicht zur Erörterung stehen. ES handelt sich in erster Linie darum, eine direkte Eisenbahnver bindung zwischen Breslau und Warschau zu erlangen. Aus dem Gebiete des EisenbahutariswesenS erweckte besonders die Frage der Ausstellung direkter Tarife besondere Aufmerk samkeit. Beim Postwesen wird die Aufnahme der Postüber. Weisung, des Nachnahmepaketverkehrs und Ausnahme des Postscheckverkehrs mit Polen angestrebt. Ferner wünscht man die Einrichtung eines direkten Luftverkehrs nach Bres lau und Warschau einerseits, nach Krakau, Lemberg, Kiew anderseits, mit Fortsetzung nach Charkow, Teheran und Bu karest. Auch der gegenseitige Fremdenverkehr harrt der Be lebung. — Die Börse »fragen betreffen insbesondere die Produktenbörse. Hier werde eS sich darum handeln, Verein barungen über die Zulassung von polnischen bzw. deutschen Staatsangehörigen zu den deutschen bzw. polnischen Börsen zu treffen. Man will ferner sestlegcn, welche Maßnahmen im Falle von Verstößen gegen gute kaufmännische Sitten er griffen werden sollen. Ferner sei die gemeinsame Aufstellung der Normen über Handelsgebräuche und Hanüclsusancen erforderlich. Polnische Verdrehunsskünste Warschau, 29. Okt. Die polnische amtliche Tele graphen agcntur versucht den letzten amtlichen Berliner Bericht über den Stand der deutsch-polnischen Hanöelsver- tragsvcrhandlungen damit abzutun, daß die Behairptuug, Polen trage sür die gegenwärtige Unterbrechung die Schuld, als unrichtig bezeichnet wird. Die abschlägige deutsche Ant wort aus den Vorschlag eines freien Warenverkehrs im Sinne der internationalen Genfer Wirtschastskonfercnz habe die Möglichkeit eines entsprechenden Ausgleichs für die Ein führung deutscher Waren nach Polen zunichte gemacht. In erster Linie müsse dies aus die Gestaltung der weiteren Ver handlungen der Zolltartfkommission etnwirkcn. Auch die Kommissionen, deren Arbeiten im Ausgleich gegenseitiger Zugeständnisse bestünden, müßten ihre Beratungen so lange zurückstellen. bis die deutsch« Regierung einen endgültigen Standpunkt zu dieser Angelegenheit etnnchme. Der „G l o S Prawdy" kommt in einem längeren Artikel zu dem Schluß, daß Deutschland sich deshalb „im Netz eigener Absurditäten verstrickt" hätte, weil eS völlig paradoxen Zielen nachjage, denn eS möchte einerseits der ganzen Welt immer mehr ver- lausen, anderseits aber von ihr immer weniger kaufen. Drut^'-'and wolle ein Ausfuhrland für Industrteerzeugnisse sein, gleichzeitig aber keine landwirtschaftlichen Erzeugnisse einführen, deshalb sür»te sich die beut'-'-- Regierung vor der Veröffentlichung des Material» über die deutsch^wlntschen Handelsvertragsverhandlungen. „ABC* verlangt, man mö<^t« die Fortführung der Handelsvertragsverhandlungen dem Warschauer Gesandten Rauscher übertragen, da dieser als Sozialist fl) mehr. Gewähr sür einen gün- sttgerrnGFortgana der Verhandlungen biete. Diese polnischen Behauptungen treffen naturgemäß tn keiner Weise zu, denn nach den polnischen Borschlägen wäre ein freier Handel Polens mit Deutschland, aber kein freier Handel Deutschlands mit Polen möglich. Die Versuche, über diesen Kernpunkt der Verhandlungen hinwegzutäuschen, dürsten daher ihre Wirkung verfehlen. zigs und den deutschen Osten eine „Gefährdung der mit so großem Erfolg angebahnten Verständigungspolitik", und wünscht, daß, wenn diese „erfolgreiche" Politik nicht schci. lern solle, hinfort solche Tagungen in Danzig nicht mehr statt- sinden. — Der Schritt Straßburgers ist eine unerhörte Ein mischung der polnischen Regierung in Danzigs eigene innere Angelegenheiten. In ihm liegt eine dreiste Anmaßung, die nicht schars genug zurückgcwiejen werden kann. Estland hofft auf ein Aebeeeinkommen mit Deutfchtanö Reval. 19. Oktober. Außenminister N e b a n e unterrich tete den Auswärtigen Ausschuß der Staatsversammlung über die Handelsvertragsverhandlungen mit Deutschland und über den Stand der Entschädigungsfrage. Der Minister wies auf die Möglichkeit gesonderter Behandlung beider Fragen hin und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Handelsvertrags verhandlungen einen erfolgreichen Abschluß finden werden. In der Entschädigungssrage sei bereits eine Reihe von Ab kommen abgeschlossen worden. An den Bericht des Ministers schloß sich ein lebhafter Meinungsaustausch an. «dels» trag er. Abberiifuns -er deutschen Delegation Berlin. 19. Okt. Di« ßentsch« Delegatta» für die Ha »ertragSoerhandlnuge« mit Palen hat heute de» A«str halte«, »ach Berit« zurückzukehre«. Jetzt wird e» «lei« »,« Pole« abhänge«, oh di« Berha«dlu»ge« »« «ine« spätere« Zeitpunkt wieder «»sgenomme« »erde« könne« oder nicht. Unerhörte polnische Anmaßung Danzig, 19. Okt. Wie zuverlässig verlautet, hat der pol. »Ische diplomatische Vertreter in Danzig, Minister Straß- burger, den Danztger Senat zu einer Aeußerung über die im August d. I. stattgefunden« Tagung de» Gesamtverein» der Deutschen Geschichte, und Altrrtumsveretne aufgesorbert. Straßburger sieht tn den wissenschaftlichen Feststellungen beut- scher Gelehrter über den deutschen Charakter Dan- 14 AftSopstr der Parts« SliifturzkataNreM Wasfeufund unter den Trümmer« Paris. 29. Okt. Das Einsturzunglück in Bincenncs hat mit dem Ableben des am Freitagabend aus den Trümmern geborgenen schwerverletzten Arbeiters Nizelli bi» jetzt 14 Todesopfer gefordert. Das an den Rettungsarbeiten be teiligte Militär wurde durch Facharbeiter er- setzt. Seither nehmen die Aufräumungsarbeiten einen ziem lich raschen Fortgang. So konnte der größte Teil der im Erdgeschoß besindlichen Wohnung des Eigentümers und Bau unternehmers sreigelegt werden. Hierbei machte man aller dings einen unerwarteten Fund. Neben Möbeln. Kleidungs- stücken. Küchengeräten usw. entdeckte man drei Mauscr- gewehre, einen Karabiner, eine große Menge Pistolenmunition und einen Maschinengcwehrstreifen. Mit dem Fortgang -er Ausräumungsarbeiten und nach Prüfung des Baumaterials ergibt sich der Eindruck, daß die Güte desZementsund die Mischung des Mörtels viel zu wünschen übrig lassen. Die Mauersteine sind völlig zerbröckelt und der Mörtel bleibt nicht an ihnen hängen. Die für die Hauptteile deS Gebäude» verwandten D-Eisen waren außer ordentlich schwach. Der Unternehmer Proveni und der Vor arbeiter Toscani wurden unter der Anklage wegen groben Vergehens gegen die Bauordnung und fahrlässiger Tötung verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Schweres Srvlosionsunvlück ArnSberg (Westfalens, 19. Okt. Heute früh gegen 8 Uhr erplodierte in Deuz (Kreis Siegen) aus noch unbekannter Ur- fache in der Walzengießeret von Irl«, Werk 2. ein Gas behälter. Sin Maschinist »nrde sofort getötet, drei Maschi. nisten wnrde« lebensgefährlich verletzt. Ein durch die Ex plosion entstandener Brand konnte erst nach langen Be mühungen auf seinen Herd beschränkt werden. tzevellitiaaürr in Benemla London. 19. Okt. In Balboa laufen private Meldungen ein, die den Ausbruch revolutionärer Unruhen in Caracas in Venezuela ankündigcn. Die Polizei habe verschiedentlich von der Schußwaffe Gebrauch machen müssen, wobei ein Stu- denk und ein Straßenbahntnspektor getötet worden seien. 60 Studenten sollen unter der Beschuldigung revolutionärer Umtriebe verhaftet worden sein. Die Behörden haben eine strenge Zensur eingcsührt. OerMmakirvo»»«« äii»i»u»I«n>n« In 0r«ll-, uns v»m»»«-ri»«1>»»uiin KI» SIV «ün I». vvkriNI, — pl,ck<I»icken - <-3i« — krprodt» yualltäton ia«uk«iien In u. N»aee-u»e<-»«n - Ilan»t»«ia N»n<Nllktiir. »kckillilitun« In preI»Hvllr>II«I»«It u. Xu»v»KI. wN«,ik»a« s l.einenh»us 1^» Boot« von HG Ufte goCkknol
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