280 Grad Reaumur kommen. Alsdann schöpft man abermals 4 über, siedet wieder L Stunde und verfahrt auf dieselbe Art mit der drit ten oder Lautermaische. Durch diesen Pro- ceß steigert sich die Temperatur auf 50 bis 53 Grad. Hierauf nimmt man das letzte und vierte Maischen, das sogenannte Abmaischen, auf dieselbe Art vor, wobei die Temperatur auf 60 Grad kommt. Als dann laßt man das Ganze einige Stun den wohlzugedeckt in Ruhe, und laßt dann dasselbe durch den unter dem doppelten Boden befindlichen Hahn völlig klar ab. Wohl zu merken ist aber, daß ein Ein maischen mit heißem oder auch nur wär merem Wasser, als eben angegeben wurde, höchst nachlheilig ist, und stets ein schlech tes, gehaltleeres und unhaltbares Bier liefert. e) Auf 6 bis 7 Eimer Würze setze man 1 Pfund guten Hopfen zu. k) Die auf diese Weise geschöpfte Würze ist, nachdem solche auf das Kühlschiff gebracht worden, so schnell als möglich abzukühlen. Ist sie endlich hier bis auf 15 bis l6 Grad Reaumur herabgekommen, dann laßt man das Ganze ruhig stehen, bis es sich auf 1 Grad hoher abgekühlt hat, als die Tem peratur des Gahrungskellers ist. x) Das abgekühlte Bier leite man hierauf in den Gahrungskeller durch Röhren oder der gleichen, setze alsdann auf jeden Eimer 1 Kärtchen frische Hefe und rühre Alles gut durch einander. h) In Ansehung der Gahrung ist vor Allem zu beobachten, daß die Temperatur in dem Gahrungskeller sorgfältig bei 7 bis 8 Grad Reaumur erhalten werde. Hat die Würze nach 5 bis 6 Tagen ausgegobren und ist so ziemlich alle Hefe als Unterhefe auf den Boden gesunken, so schöpfe man die noch übrige oben schwimmende mit einem Sei her ab und fülle das Bier auf die Lager- fasser. IV. Pflege im Keller. Das soweit fer tige Bier bringe man nun in einen wenigstens 24 bis 27 Fuß tiefen Keller, aber nicht in der Art, daß man eine Reihe Fässer damit anfüllt und schließt, sondern cs muß das Vier zur völligen Orydirung der Hefe so in die Fässer gefüllt werden, daß in jedes Faß 4 seines Ge haltes kommt und dieses dann leicht bedeckt wird. Nach 8 bis 10 Tagen muß das Bier in den Fässern sich mit einem feinen weißen Rahm überzogen haben und der bei'm Einfül len erzeugte große Schaum gänzlich verschwun den sein. Nun fülle man das Bier so zusam men, daß die Fässer alle zu ? voll werden, und warte wieder 12 bis 14 Tage ab, bis abermals die Erscheinung eines feinen Rahmes entstanden ist. Endlich^ fülle man das Bier so zusammen, daß jedes Faß bis auf 4 bis 6 Maß voll wird. Nach einigen Tagen sehe man abermals nach; ist dann wieder der Beweis einer guten Unter- ga'hrung eingetreten, so fülle man das Faß voll und verspünde es. Auf diese Weise, und besonders bei dieser Art der Gährungsleitung, erhalt man ein gutes, gesundes, wohlschmeckendes und haltbares Bier. Dabei wird jedoch vorausgesetzt, daß die Keller, worin das Bier aufbewahrt werden soll, die er forderlichen Eigenschaften und namentlich die nöthige Tiefe haben. IV. Vermischtes. Beitrag zur Charakterifirung -es jetzigen Papstes Pius IX. Haben wir gar oft zu klagen über die schmachvollen Uebergriffe der röm.-kathol. Geist lichkeit, über ihr ultramontanes Treiben rc. und haben wir es hier nicht verheimlichet, so thut cs dem Herzen eben so wohl, von dem jetzige» Oberhirten so viel Gutes und Edles zu verneh men, und gern theilen wir es mit. So folgen der Vorfall, der sich etwa vor 5—6 Wochen ereignete. Der Herzog v. S. kommt aus der Nomagna und wird in einer Privat-Audienz vom Papste empfangen und stellt dem Herzog die Frage' „Was sagt man in der Nomagna?" „Heiliger Vater, Jedermann sieht erwartungsvoll der Wahl der neuen Staatssccretare entgegen." „Nun, erwiderte der Papst, die Wahl wird in Kurzem stattfinden, aber es bedarf noch einiger Ueberlegung, um diejenigen Männer auszuwah- lcn, die cs verstehen, unsere Plane gut auszn- führen und unsere Ideen zu verwirklichen. Wir wellen uns nicht Volksthümlichkeit durch Auf-