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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188204131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-04
- Tag1882-04-13
- Monat1882-04
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1882
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167S Nach Uttgerem Leiden verschied yestern in voller Manne-krast mein Buchhalter Herr llerrmruin »niulerlleii. I» ibm verliere ich einen treuen und bewährten Mtarbeiter. der selbst noch während seines Leiden- sich dem Geschäft mit voller Hingebung widmete. Sem Andenken steht in hohen Ehren! Leipzig, den 12. April 1882. SlLssr. Sestern srüh verschied nach längerem Kranksein in der Blüthe de- Leben» Herr Ssrrwrum Vvoäsrlivd. Pflichttreu und in rastlosem Eiser war er un» Allen ein tbeurer Freund und lieber College, dem wir für alle Zeiten ein treues Andenken bewahren werden. Vas Personal der kirma klL3vr. Nach kurzer Krankheit verschied heute unerwartet der Vorsteher unserer Gemeinde Herr T»«o1» IVLvLoü. Dieselbe erleidet dadurch einen schweren, kaum zu verwindenden Schlag. Mit aufopfernder Hingebung hatte der Verewigte jederzeit der oftmals dornenvollen Pflichte, seine» Amte gewaltet, und die seltenen Vorzüge des Geistes und Charakter-, die ihn au-zeichneten. in den Dienst de» Judenthums und in den echter Humanität und Nächstenliebe weit hinaus üb« die Schranken der Consession und der Abstammung gestellt. Seine Hochgesinnlhei». seine Intelligenz, gepaart mit jener Bescheidenheit, die allein der Ausfluß eine- wahrhaft gebildeten Herzen- ist, gewannen ihm allerorten, bei Hoch und Niedrig, aufrichtige Freunde und Verehrer. Die Gemeinde wird ihn darum für immer unverlierbar in treuem pietätvollem Andenken behalten. Leipzig» 11. Avril 1882. vor Varstond der lnrnellttsedev keltxtooegemelrrd« nr> I^lprlg. D»rch da» heute erfalgte Ableben de» Herrn «ffavov »«eitert auch »er Unterzeichnete Verein einen trrne«, warm herzigen ve- rather und K-rderer, einen Freund, Vesten reg« WahlthattgkeitSsinn uns eine Fülle manntchsachster, ersprießlicher Gedanken zuaesührt ha», die in ihren Wirkungen von vielen uns«« Armen als ein »leidender Legen e«»su«den werden. Das Andenken an den Verewigten wird daher für tmwer in »tetLtvoll« Verehrung von uns gepflegt werde» und un» ein Antrieb sein, seine« milden «eiste getreu an unserer Ausgabe weiter 1» arbeiten. Let»,ta. 11. «prtl I88S. tarw^Itttu«!»« V«reim um I««tputgt. Nachruf. Ja den Kreis der Vorstands.Mitglieder unserer Kinder-Poliklinik hat der Heimgang der Herr» eine empfindliche Lücke gerissen. Mt den Gefühlen aus. richtiger Trauer rufen wir diesem sür alles Gemeinnützige empfänglichen, um unsere Anstalt verdienten Manne unseren Dank und unser Lebewohl in die Ewigkeit nach. Wir werden stt» Andenken stet- in Ehren halten. Leipzig, den 12. Avril 1883. Ve»r»t«i»«t «Ivr Hti»«I«r-I»<»ItIlIli»tlL. Li» Herder Verlust dar uu, betrogen! Uvrr Fuevd ^»vlwck, der älitkegrvoöer unserer 6eseII«d»tt, reeleker vom ersten Anxendlleh» ihre» Kesrekens dis on sein l>-keo»eodc, rvttkrend .28 ckudron, »I» Vor- «t»v<ismik^iieck. di-> <?»sseni,tkrulm i» ersvriessliekster IVeise verrcnltete, ist »us. leider viel rii üsstü, ckurrh den D-»i entrissen rearden. 8eiue uuennttdlieke Dküti^keit in «lekell^hattsanLelexendeileo. »ein duwuue-, seeensreiede» IVirkeo, seine uur»»odelkarc Xoküngiiekicvjt and «in müder treundsedsktlieker Sinn sichern ibm kür all« /eilen d», ehren vollste -ludeulieu. I^eiekt sei ikm tiie Lrde! l-oipslx, dev 12. April 1882. Ille Kvzelkklisit der kremid«. Gestern Mittag verschied »ach längerem, schweren Leiden unser College, der Procurist Herr SsrrwLim vdlmruw. Fleißig und unermüdlich in seinem Beruse, verlieren wir in dem Verstorbenen einen lieben Freund und treuen Berather, dem wir eia ehrende» Andenken stet» bewahren werden. Leipzig, den 12. April 1882. Da» Personal de» Hauses chmuunt ILtnet. Xack deiuuds 20jLi»r. «slllehlicker LH« entriss mir der llV>d »ednell und uuemvsr- let deute -.'»edmitr»^ '/,2 Olir meine der- nens^ut« deis-veliedte Oeocnrxcllllirrin Urou in ihrem 45. l^deusjshre. Ilio Iiecrdi»r»N8 Lodet kreitux. den 14. d. älts.. >'uclnnit- tag, 4 lldr vom Druuerkause, Xatdarinen- strsss», 10 »us statt. Dies reigt »chmerrertitUk allen freunden und Leimruten i»«r hierdurch an Aelnrtek 8te»ger. Gestern Abend endete ein sanfter Tod dir langen, schweren Leiden meiner treuen, innig, gel ebten Frau Matbilde Stephani««». ClaruS im 28. Jahre unserer glücklichen Ehe. Tieferschüttert widme ich Verwandten und Freunden diese Anzeige mit der Bitte um stille Theilnahme. Sechzig, 12. April 1882. !>r Eduard Ltepbunl. Für die vielen Beweise großer Theil- nähme bei der Beerdigung untere» einzigen herzigen tzarlchcnS sagen innigsten Dank Carl Mündt u. Frau. Julia» Htemann u. Frau (Großeltern). Herrlichen, innigrn Dank sür die vielen vrwrisc der Thettnahme bet dem Ver luste unseres »heuere» Kindes. Reudnitz, den 12. April 1882. und Frau. Heule Nachmittag 5 Uhr verschied nach kurzen aber schweren Leiden unser lieber guter Arthur in seinem 8. Lebensjahre. Diese Trauer Nachricht lieben Verwandten und Bekannten mit der Bitte um stilles Beileid. Leipzig, 11. April 1882. Ernst vrchrr und Frau geb. KeU. Herzlichen Dank allen lieben Verwandten und Bekannten, welche bei den« Begrädniß sowotil wie bei der Ausschmückung de- Sarges »nirreS innig geliebten Kindes «corg ihre Theilnabnrc bewiesen. Gebührenden Dank zugleich dem Herrn Hilf--Geistlichen Pastor von Feilüfch sür die trostreichen Worte am Grabe. — Leipzig, den 11. April 1882. Die trauernde Familie Herrmann Ehrlich und Frau. Vrrlobt: Herr Karl Bielilz in Glauchau mit Frl. Anna Möckel in Mittweida. Herr Gustav Meuichke in Chemnitz mit Frau Henriette verw. Pilger geb. Fricke daselbst. Herr Emil Fechncr in Cl>cinnitz mit Frl. Alma Hartig in Limbach. Herr RechtSanw. l)r. C. M. Josephs»» in Hamburg mit Frl. Sopbie Tchloßmann in Dresden. Herr Max Kosche in Dresden mit Frl. Frieda Reimann daselbst. Herr Georg Roch, Oberlehrer am Vitztliuni'schen Gymnasium, mit Fr!. Lydia Rüling in Dresden. Herr Oswald Müller in Pirna mit Frl. Auguste Voigt das. Herr Carl Riecke in Bautzen mit Frl. Valesca Brende! das. Herr Heinrich Walt der in Bautzen mit Fei. Iba Hwtschrl das. Herr Aldin Vraner, Gutsbesitzer in Gößnitz, mit ssrl. Alma Grase daselbst. Herr Friedrich Meseberg in Altenburg mit Frl. Paulin« Wagner in Ehrenhai.!. Herr Georg Ochernal, Kaufmann in Meißen, mit Irl. Hedwig Nicolai das. Herr ÄloiS Gröbl. Kgl. Bayr. Forstbeamter in Krün bei MntenwaldiBayerii), mit Frl. Helene von SchönselS in Auerbach. Herr Hugo Banmann, Beamter im Kgl. Sachs. Statistischen Burean, mit Frl. Minna Korschelt i» Zittau. Herr Brnno Thomas in Gaudlitz b. Mügeln mit Frl. Martha Barth in Nätdichütz d. Döbeln. Herr Arno Zäncker in Riesa mit Frl. Selma Schumann Jahiii-hausrn. Herr I. P. Ricklrr. Kaufmann in BreSlau, mit Frl. Calbarme Scharnke in Slriegau. Herr Otto Thost, Kaufmann in Görlitz, mit Frl. Elisabeth Tittmann aus ForsthanS Fischbach. Vermählt: Herr Paul Kain» in Chemnitz mit Frl Mari« Förster daselbst. Herr Mar Baumgärtel in Chemnitz mit Frl. Ernestine Remlwld daselbst. Herr August Fröhncl in Bautzen mit Frl. Henriette Schneider das. Herr Otto Schulz in Bautzen mit Frl. Antonie Brandenburg dastlbst. Herr Adolf Gtclzig in Pieschen b. Dre-dcn mit Frl. Auguste Adler in Altbernsdori. Gehören: Herrn Revieriörstcr H. Zacharias in Bärenstein b. Lauennein eine Tochter. Herrn Commerzienratb Vogel in Chemnitz eine Tochter. Herrn vr. NobiS in Chemnitz eine Tochter. Herrn Emil Vötlgcr in Cdemniy eine Tochter. Herrn Paul Berndt ist CainS- dors ein Sohn. Herrn vr. Rernicke in Plauen i. V. eine Tochter. Herrn Friedrich Weihe in Plauen i. B. ein Sohn. Herrn Richard Müller in Reichcnbach i. V. eine Tochter. Herrn Reind. Sd issner in Bautzen ein Sohn. Herrn O. Fiedler in Freiberg ein Sohn. Herrn Hermann Kapelle in Zschernitzsch ein Sohn. Herrn F. E. Martin m Meißen et« Sohn. Herr« Clemr«» Nmmm», s» Ouerrvitzich eine Locht«. Gestvrde«: Frau Rahel verw. Büttner geb. Pahlijch, GostbosSauSzüglerin in Mügeln b. Pirna. Fran Minna Lorenz geb. Sommer in Dresden. Herr Leopold Noie, Natbe buchhalter in Dre-de». H«r Carl Maucke. Schneid«meister in Dresden. Herr« R. Weidenmüller- in Reustriesen Sohn Kurl. Herrn Fr. August Sachse'S in Dresden Tochter Gretchen. Frau Emilie verw. Müller in Chemnitz. Herrn F. Rettig'S in Chemnitz Sohn Albert. Frau Christiane Wilhelmine Blei geb. Harnisch -n Grüna. Fran Bertha Rosalie Li-zman» geb. Tenbner in Chemnitz. Herrn Paul Grögel'S in Chemnitz Sohn Karl. Herr Karl Adolf Engelmann, Lohn snhrwerkebcsttzer in Chemnitz. Herr Conrad Moritz Fsscher, früherer Lotterie - Tollecteur in Dresden. Herrn Julius Scholze'S i,r Dresden Tochter Gretchen. Fra» verw. Kap'erschmiednieister Rumäerg in Dresden. Frl. Christine v. Kocht,zka in Dresden. Herr Johann Carl Eduard Lehme, Privatexpedienr in Zwickau. Herrn Loui« RSHnert's in Zwickau Tochter Martha. Herr Carl Gottlr. Häle, Dirtdichast-au-zügl« in Pratz'chwitz. Fra» Anna Rosine verw. Kniese in Pirna. Herrn Gever'S in Plauen i. B. Sohn Curt Güno. Herr Carl Peirich.Schuhmachermstr. in Bautzen. H«rn Friebel - in Bautzen Tochter Hedwig. Herrn Geh. RegierungSrath Paul v. Seydewitz' in Dresden Tochter Marie. Herr Johann August Fischer, Gutsbesitzer in Mölbis. Herr Carl Müller. Stcinbruchmeistcr in HalSbam. Frau Wilhelmine verw. Richter geb. Ganze! in Freiberg. Herrn Paul Bartsch'S in Altenburg Sohn Max. Herrn Jodaiii, Georg Waldapsel'S m Frankviiberg Sodn Georg. Herr Georg KLmpi«, srüberer Tuch- u. Wolldündler in GSßnitz. Fran Auguste Teichgräber geb. Bliedncr in Naum burg a. S. Den Freunden der dcimargangenen Fran AlatuIIÄl« 8tepl»aol zur Nachricht, dai, die Traurrseterlichkett im Hause tzrute Dvnncrdta, Nachmittag» 4 Uhr stattftndet. Die veerdiguna de« Herrn G»«»»!» !V»«>Ii«»ch findet statt: Freitag, de« 14. April, st Utzr Varmtttag» »a« Drau«dause. Lesstngstraste Nr k. Di' veerdtguug des Herrn Ildrrii,»»» » ttliiiaan find« Freitag. den 14. dsS. Mts., srüh 8 Udr »am Drauertzanse, Waldftrasz a»S statt. 40 t», Die Beerdigung unsere- College» Hrrn, tz'rnnr llrnor findet Donnerstag, den 13. April. Nacliniiltags 5 Uhr von d« Leichenhalle des slädtürben Krankenhauses au- statt. Um zahlreiche Begleitung seitens der Herren College» bitten dis >atensteeksr der KLdor'seden OMeku. vonnerntog, de» 18. äoril, Ist-1 und 8—7 l kn iui>U»de der »»«rlekii rum 8ttktvni«ken< Kednli-trasse >o. 7, Lntre^ol. ch. '/.II. Montag. Mittwoch, Frenag 't,2-ö. RRev al 8ekwtini»d»!,!itn Otto Damen: Die ist .DonneiSt .Sonnab. »nd tt ellenkad au , 1. Moittag.MiItN'och.Hreirag' .2-5. Schlettersrr. 5. Wannen- n^ Kiesernadetdampt-. Ollll IrRHHvULtbüder bei Gicht. RheumuliSmuo. Erkältung-leiden 82. Blücherstraße 88. ^örzügl. saubcre Einrichtung. Wannen- u. Lurbädrr jeder Ar V VII»>S»RL KrystallklareS Wasser. §pc>^rän^I^^I^renäg^?äilcr?räul^m^Lchwcmck!ei>ch^^^v^tricger^!üügb^ Jacob Vachod geb. SS. Mär, 181». gest. IL. April 1882. L.Vkd. Leipzig. 12. April Zn Jacob Nachob, tem Thef d« Firmen Knantb, Nackod Kübne, Leipzig-New-?)ork, und Knaulh Co. hier, ist unserer Stadt ein äußerst wackerer Mann gestorben, in dessen Anerkennung und Werthschätzung alle Parteien und Consessionen einig waren. ein verdienst voller. gemeinnütziger Patriot, ein warmer, unermüdlich sorgender Freund und Beratber seiner Glaubensgenossen, ein Menschenfreund im edelsten Sinne, den ich selber drei volle Jahrzehnte hindurch sattsam kennen und schätzen gelernt habe. Sem Ted bedeutet daher einen großen Vcrlu't sür seine Gemeinte, deren Borstand er war. aber auch sür unsere Stadt im Allgemeinen, deren Interessen er als früheres Mitglied des StadlverordneteneollegiumS lange Zabrc eifrig mit wahrgenom- n»en hat. Eine Anzahl gemeinnütziger Vereine büßt m ihm ein thätiges Mitglied, einen Gönner von größter Hingebung und Treue ein. Die Trauer über seinen allzu friibcn Hintritt wird daher eine die weitesten Kresse nmsassenkc aufrichtige sein und nickt etwa bloS aus die israelitische Gemeinde sich beschränken. lieber seinen Leben-gang ist I-eute nur Folgendes zu geben möglich geworden. Wenn der Name Nach cd unS zunächst noch Böhmen weist. doS vielleicht die Heimalb seiner Voreltern war, so wird nnS Dresden als der Sitz seiner väterlichen und großväter lichen Familie und als sein eigener Geburloort bezeichnet, von dem er in den ersten Zünglingsjahren nach Leipzig iam, »m bei Meyer L Co. als Lehrling, später alS Mitarbeiter emzulretc», einem der damals (1830) bestehenden wenigen (sechs) kaufmännischen Gescbäste. deren Jnbabcr mosaischen Glaubens waren. Aus diesen, Wechselaejchäst ans der Katbarinen- 'ttaße kam er in das Knantb'schc Haus. Dies.war auS der Firma „Dnsour Gebrüder >L Co." hcrvorgrgangcn und nannte sich Knantb ck. Storrow, dann Knantb Esche Nachod und Friedrich Kübne waren Precnristen. Als Knaulh sich von Esche trennte, gründete er mit den beiden Mit arbeitern ein neues Geschäft, daS mit Nordamerika direct arbeitete, gleichzeitig hier und in New-Zork sich anftbat: die Firma Knauth. Nachod L Kühne. DieS im Lause der Jahrzehnte von 18.',2 bis 1882 sich immer großartiger entwickelnde Bankgeschäft batte »ach Knautb'S Tode unfern Nachod zum hiesigen Cbes: in den letzten Zabrcn war ein Sobn. der einzige überlebende Sprosse auS einer glück lichen Ebe. die nur durch den frühen Tod der Gattin vor zeitig getrennt ward, ihm zur Seite getreten, wie dem trans atlantischen Cbes. Gcneralcensul a. D. Friedrich Kühne in New-?lork ein Sobn des 1871 verstorbenen ältesten Principal?, C"nsul Tb. Knaulh. alü jüngere Kraft zur Seite stand. An daS ältere Bankgeschäft hatte sich anfangs der sieben- iger Zahre ein Manusaclnrwaaren- und Zmkcrtgeschäst ür amerikanische Lcdertnche angegliedert. daS den Namen Knauth «L Co. führt, und säst dieselben Besitzer hier und in NewTsork h»t als daS Muttcrgeschäsl. ES iit zu wicdcrbollcn Malen bei ösientlichcn nationalen Festen amerikanischer SeitS böchlich rühmend anerkannt wer ben, welches Verdienst die Firma Knantb, Nachod Sc Kühne um die gedeihliche Entwickelung der Wechselbeziehungen zwischen Amerika und Tenlschland sich notorisch erworben habe; cS ist unvergessen, daß von derselben Seite die Gast freiheit dcS Knauth'schen, das freundliche Entgegenkommen des Nacbod'schen Hauses in Leipzig dantbar gerühmt wurde. Aber daS Alle- erschöpfte lange nicht die Tbätigkeit unseres Nachod. Neben seiner inlcrnalionalen Nelle als Bankier kies- und jenscttS des großen SceanS ersnllle er alS Bürger, al« Gemcindcvcrlreter unserer Statt, die ihm zweite Heimath geworden, seine Pflichten in aufopferndster Weise, machte er sich durch Fürsorge sür da? leibliche und geistige Wohl seiner Glaubensgenossen, deren Erziehung zu guten Staat? »nv Gemeindebürgern. deren Heranbiltnng zu nützlichen Mit gliedern der ssSeiell'chasr ganz beicnderS verdient. Er .zing »it feinem verstorbenen Freunde, dem Feuergeiste Kohner. noch weiter, er organisirte im Stillen die zunächst einem localen Kreise zu Gute kommenden rcsermatorischen und emaneivirendcn Bestrebungen aus größerer Grundlage, er weiterte vor zelm Jahren die meist ausilarend, abwebrend. aber auch versöhnend wirkende, also zunächst nur GuIcS erstrebende Bereinigung zu einem daS ganze Reich umfassenden „DeuIsch-JSraclilischen Gemeinkebunde", der bis vor Kurzem einen Sitz in Leipzig und Nachod als eifrigen, wenn auch anscheinend so ruhigen Berschenden batte. Als schönes literarisches Denkmal gab dieser Gcmcindebund vor drei Jabren daS „Lcssing - Mendelssohn - Buch" zur 150 jährigen Gcburtsscier Gottheld Ephraim Lessing'S und Mcseö Mendelssohn'/) und zur Säcularfeier dcS „Nathan" heraus. WaS Nachod als Mitbegründer deS Verein-' für Familien- nnd BelkSerziebung (1871) für die Errichtung von BelkS- Kindergärten in nnserer Statt, auch kür daS Kindergärtne rinnen und Erzieherinnen bildende Damen-Lvccum süo Fach- und Fortbildung gelhan, ist bekannt und wird, wie sein übrige? gemeinnütziges Dirken, ibm immerdar zur Ehre, seinem Andenken zuni Ruhme gereichen. Städtisches Museum. Im Cartonsaal dcS städtischen MuseumS ist von beute ab eine Anzahl von Aguarcllen (moderner deutscher Meister) auS der Demlani'jchen Sammlung öffentlich anSgestcllt. Nachtrag. * Leipzig, k2. April. Ter Erbprinz von Schaum- burg-Lippe, welcher gestern Abend in Begleitung seines persönlichen Adjutanten und mit Dicnerschast von Hannover liier angekommcn und im Hotel Hausse am Reßplatz abgc- stiegcn ivar, reiste beule Mittag 12 Uhr 35 Min. mittelst der Bairi'chen Bahn nach Altenburg. ' Leipzig. l2. April. Ben der hiesigen königlichen KrciSbauvlinannschast wurden, nach einer Mittbcilnng in deren Verordnungsblatt, im Jabre 1881 zun« Gewerbe betrieb im Nmberziehen nberbaupk 2510 LegitimationS- scheine ausgestellt bezw. ertendirt. Ben den 23l Ausländern, welche unter den Empfängern figuriren, waren die größte Mcbrzahl ^cstrrreichcr, ferner einige Russen, Italiener, Franzosen, Amerikaner :c. Gegen daS Jahr l840 sind 208 LegilimationSscheine weniger ausgestellt werden. * Leipzig. 12. April. Bekanntlich ist auch über eine Anzahl Ortschaften des Leipziger Landkreises die Hunde spe rrc ungeordnet werden. Die hiesige königliche AmtS- hauptmannschast hat nun in Ersahrung gebracht, daß in den betreffenden Ortschaften den vorgcschricbcnen Bestim mungen nicht allcntballen gehörig entsprochen werde, wes halb die genannte Behörde die erlassenen Berschriiten neck> malS einschärft und die Gemeindevorstände und Gutsversteber der Orte, für welche die Hunde'perre ungeordnet worden anderweit zur gehörigen Durchführung der erwähnten Maß regeln anwcist. D Leipzig. 12. April. Der „Verein zur Unter stützung unbemittelter talentbcllcr Knaben" hat soeben seinen Jahresbericht veröffentlicht. Dank des regen WehltbätigkeitSsinneS seiner Mitglieder ist eS ihm mög lich gewesen, von Jahr zu Jahr eine iinmer größere Halst von Knaben durch Erlegung des Schulgeldes, sowie auch in einzelnen Fällen durch Anschaffung der erforderlichen Schul bücher einer ihrer Begabung entsprechenden Ausbildung zuzu- führen, die ikncn sonst bei ihrer Mittellosigkeit vertagt ge blieben wäre. Nachstehende Halsten crmeglichcn einen N. berblick über daS WachSlbuin und die Tbätigkeit des Vereine Es sind unterstützt worden: 14G!—«7 2 Knaben, 1860—70 22 Knaben. >873—71 20 Knaben. >871—75 N Knaben. »88,-82 52 Knal>en. Im tauiendi n Jahre werken von Ostern ab »>o Schüler mit einer Gesainmtiilmme Leu 36/.'» . 7 i.atcr'iutzä Die ThomaS^chnle besirche.: 0 . die Nicclasschntt >0; das tönigl. Gymnasium 3; die Realschule I. Ordnung 3; die Realschule ll. Ordnung 5; die Kunstacademie und Gewerbeschule 14 ; die Bartb'sche Erzichungsschule, die HandelSschulc und die Buchkändlerschnle je I. »nd daS Seminar zu Grimma 13. Da der Verein auch in diesem Jabre mit Rücksicht ans die verfügbaren Mittel nur einen kleinen Dbeil der Petenten (von 52 nur 17) berücksichtigen konnte, so schließt der Bericht mit den Worten: „Wir treten daher an die VereinSinltgliedcr mit der herzlichen Bille heran, ihr Interesse sür daS edle Werk nicht erkalten zu lassen, vielmehr dahin zu wirken, daß durch Erwerbung neuer Freunde dcS Vereins die Lücken, die ibm der Ted und Veränderung dcS Wohnsitzes bereitet hat, auSgcsüllt werden." Möge diese Bitte in Anbetracht dcS verdienstlichen Werkes nicht vergeblich sein! * Leipzig. 12. April. Schcn wiedcrbelt ist daraus auf merksam gemacht worden, daß die Krankenpflege einen BerusSzwcig sür Frauen bildet, in welchem sorlwährcnk Kräfte gesucht sind. Nicht jede Frau wird sich zur Uebcr- nahme der schweren Pflichten, die hier gesoidcrl werten, ent schließen könne». Wer aber innere Neigungen dazu verspürt, kann darüber berubigt sei», daß eS ibm an ArbeilSgelegcnbeit in diesen, Beruse niemals fehlen wird. — Nicht alle Acrzte waren bisher der weiblichen Krankenpflege sreuntlich gesinnt. waS wobl namentlich darin seine Ursache hatte, daß taS Vcrständniß. welches die Pflegerin sür ihre Aufgaben besaß, häufig zu wünschen übrig lies;. Dem aber wird dadurch wirksam abgesselfen, daß die Gelegenbeit zur Aus bildung in diesem Beruse immer niannichfaltiger wird. Hierbei sei u. A. an die Krankenvflegcriinien-Institute dcS Vaterländischen Frauen Vereins erinnert. Auch der S a in a r i t e r - C u r s n S, welchen kürzlich Professor ES march in Kiel adhielt, gebört in dieses Gebiet. Recht erfreulich endlich ist, daß sich aucb die bierber gehörigen literarischen Hilfsmittel mehren. Al- ein sehr bewährte? empselsten wir daS bereits im 4. Jabrgang er schienene „Taschenbuch snr Krankenpflegerinnen". Dasselbe wird unter dem Protectorakc Ihrer königl. Hoheit der Fran Großhcrzegin vcn Sachsen von der Pflegerinnen- Anstalt in Weimar herauSgegcdeil »nd vom ständigen Aus schuß dcS VcrbandeS der deutschen Franen-HilsS- und Pflege- Vereine warm unterstützt. Während über viele Capilcl der Krankenpflege schon cjl allgemein gehaltene Aussätze geschrieben worden sind. auS denen indessen im einzelnen Fall die Pflege nur wenig schöpsen kann, werden in der vorliegenden Schritt die bezüglichen Lehren in das Detail ausgelöst. In dieser Weile lind für taS Taschenbuch vortreffliche Aussätze von medicinitchen Autoritäten sür die Pflege des gesunken und kranken Kindes, der Wöchnerinnen, der Säuglinge:c. geliefert werden. Ein ganz besonderer Vorzug deS Taschenbuches ist aber auch, daß cS eine Statistik der weiblichen Krankenpflege im deutschen Reiche enthält. * Leipzig. 12. April. Wir erhalten von dem Leipziger Comit« zur Unterstützung der Opfer der Juden- versolgungen die felgende Huschrist: Wir hören ans comvetcnter Quelle, daß die gest«» ln der „Politischen Uebersicht" des „Tageblattes" aus Berlin initgellicille Nachricht von einer in Berlin demnächst stattsiadenden Conserenz hervorragender Mitglieder der „^llinnev ii.ro,-lito »nivcreclle ' nicht ganz corrcct ist. Nichi diese Körperschaft, sondern das Berliner interkonfessionelle HilsscomiiS für die nothlcidenden Juden in Südrußland hat sammt- liche für dasselbe HilsSwrrk arbeitenden Localcomitss zu ein« Be sprechung kingeladen. Zweck derselben ist, die AuSwandernngSbewegung der russischen Inden, welche iinmittelbar durch die Verfolgungen bervorgerusen. räglich größere Timensionen nnnimint. vo» der bisher iiolirteii Dirksamkeil der in vcrichiedenen Ländern und Liädtrn be stehenden Hilsseomitc» loszulösc» und dafür eine aemcinichaslliche, gleichmäßige und cssiheiilich, Aciion herbeizusühren. Ohne die cultur« hiftoriiche Bedeutung dieser AnSwandeiungsbewegiing zu negiren, wird weder eine Mossenüben'übriing der Juden nackN'lord und Süd- amerika angestrebt. noch ist solche bei de» gegenüber den Anso-de- rnnge» rerlisllnißinäßig „nbedeutenden Geldmitte!« überhanvt denk- bar. Völkerwanderung'n lassen sich inck-l durch Comitc- organisiren. Es kann >m GegeMheü bei aller Berkilivilliglrit der HilssconiilvS, geeigneten Auswanderern den gelochten Uebergang in bessere und freiere Verhältnisse zu erleichtern, nicht ernst genug vor der Verbreitung von Nachrichten gewarnt werden, welche geeignet sind, Unglückliche durch unerfüllbare Hoffnungen und Vorspiegelungen zu lausenden zu mobilisiren und sie damit in noch größeres Elend zu stürzen. Jede rationelle AiiSwanderung eine« Volkes, welches durch die Gesetze dem Ackerbau enlsremdet worden, läßt sich nur langsam ent- Wickel». Hat man auch in Nordamerika bereit« mit der Colonisation russischer Juden einen oder mehrere dem Anichein »ach gutes Resultat versprechende Versuche gemacht, so wird eS auch dem Nichteingeweihten klar sein, daß Jahre dazu gehören, um Geldmittel flüisig zu machen, welche es ermöfllichrn. eine Bevölkerung, welche seit langer Zeit hanpti'ächlich dem vandrl oblag, wieder der Landwirtbschast zuzusühren. An der AuSfübrung dieicrAbsichten wird in Europa »nd Amerika mit Ernst gearbeitet: im Staate New Bork ist auch bereits eine Ackcibansckmlc für diesen Zweck errichtet. Die vereinigten amerikanische» Comid S haben in der Person des Herrn Mvr. Ellinger van New-Aork einen Tclegirtcn nach Europa gesandt, welcher bereits in London. Paris, Wie» und Berlin rc. vor weiteren Kressen über di: Ausführung und Bedeutung d:S PlaueS mit großem Erfolg: gcsvroche» hat. Den hiesige» Interessenten wird Gelegenheit geboten werden, am 20. Avril hier eine Ansprach: dieses Herrn über den Gegen- stand zu hören. ES bleibt zu wünschen, daß der iiiaterielle Erfolg hier auch ein annähernd ersreuiichcö Resultat wie in anderen dein, schen Städten erreicht. * Leipzig, 12. April. Wir erhalten ein soeben er schienenes zweite? Programm deS BcaussichtigungS- nub NachhilsS-JnstitutcS von JnliuS Graese. Dasselbe giebl uns zunächst einen Bericht über daS vergangene Schin- jal'r, insbesondere über die Ergebnisse gelegentlich der letzten Ostervcrsctzungcn. Wir cntnebmen daranS Folgendes. DaS Institut wurde im letzten Schuljabr bis Oster» 1882 von 36 Schülern au- Gymnasien, Real- und Bürgerschulen vor - schrikSmäßig besucht; nach den Ergebnissen der jüngsten Oster- vcrsetzung sind davon 32 Schüler mit gutem Erfolge in höhere Classen verletzt oder in höhere Schulen ausgenommen worden: rin Resultat, welcher daS deS Schuljahres 1880—8l noch weit nbcrtrisst. Unter den versetzten Schülern bcsinken sich Iss. welche sich durch andauernden Fleiß besonders hcrvor- gclhan haben und hierdurch die ihnen nicbr oder weniger aö- gehcndc Begabung zu ersetzen in, Stande waren. DaS Be tragen der Höglinge war meisten- ein recht gute-, unk cö wirk in dem Berichte bemerkt, daß nur gntgearteke Knaben ausgenommen resp. gednltet werke», so daß die Eltern ihre Kinder dem Institute ebne Sorge anvcrtrauen können. T r Bericht lagt weiter. eS sei nicht zu besurchlen, daß die Schüler im Institut mit Arbeiten nbcrbiirket werken, da sie gewöhnlich nur die Schulausgaben anzuscrtigen »nv zu lernen hak n. Im vergangenen Schuljabr bat die tägliche Arbeitszeit seilen mehr als 2 Stunden betragen; e- wird den Knaben durch die beständig: Bcanssichligung »nd durch die ihnen zu er- tbeilenden Anleitungen — Lirccte Hilfe oder gar Verbesserung der Fehler ist nicht stattbast — ermöglicht, ihre Schularbeiten in kürrerer Heit und dabei besser anzuscrtigen. als wenn sie sich allein überlassen lind. Jedenfalls haben die Höglinge dev Institutes keine Ursache, die Nacht znni Arbeiten zu be nutzen. Der Bestand der Anstalt beziffert sich nach der Oster- Versetzung aus 26 Höglinge. welch: sämmtlich geachteten und gebildeten Familien angebören. Ein zweiter Abschnitt gleit un» Kcmntniß von den »n Institut getroffenen Einrichtungen, ein dritter drsvricht die Ausflüge, Resse» unk Feste im ver flossenen Schuljahre, ein vierter endlich bringt einige Mit- theilungen an daS Elternhaus. Sehr willkommen dürste cs vielen Eltern sein, daß daS Institut, namentlich während der Sommeimenate, bctanssche Ereursioncn. TagcsauSflngc nn? in den Ferien kleine Reisen unternimmt; dies ist jedenfalls eine Aufmunterung sür die Schüler, welche nicht zu unter schätzen ist Da« Honorar ist mäßig, es beträgt kaum mehr als da? Schulgeld in den meisten höheren Schulen. Das Programm wird gratis verabreicht in der Otto Klemm'schen Buchhandlung, in nnserer Erpeditien und im Institut Leplan straßc 3. l. (i:n Kiirprinzl, woselbst auch nähere AnSkiinsk über !i: bisherigen Erfolge gegeben wird.
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