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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188204199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-04
- Tag1882-04-19
- Monat1882-04
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1882
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ue-artion nnd LkvrdiNon JshanneSgaise 33. Apttchltniidkil drr Nrdactiou: Bormiltaqj 10—12 Udr. NcickmNlags 5—L Udr. Für tlk AiüS,,ake «iliotlan!!,, M^nnicrilüe maSl ftch tu iirt^ncn n.a>! cs-t>«Z!ich. Aunavme drr sür dir näckstsilstende Nnuimer Iicftiniiutkn Inserate an Woa>r»tane» bis 3 Mir NaLinittaaS. «n Saun- und Frstlaar» jrul» p>»Illjr. 3» drn 3ilialr» sür Ins.-Ännalime: Ltt» Kleanu. Un>versckö»«s«raste SI. Louis Lüsche, Kaidarinensiraße 18, p. n»r bis '„3 llür. Anzeiger. Organ für Politik, Localgrschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Meß-Auflage 17,4««. ^vonnrmrnGvrris viertel,. 4 V, 4Nß., incl. Brinqerlodn 5 Ml.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Aelegezemplar 10 Pi- Gebühren für Extrabeilagen od»r Boneesöeaerung 39 Dü. mit Toilbeiürdrmug 48 Mi. Intrratk Kgeipaltene Petitzeile SV Pf. Größere Schnsten lcizn unserem Prcis- verzentzniß. Tabellarischer Latz c« a> höherem Tarif. Nkltamrn unter öcsl llrdactiousllnch die Tvaltze!le 50 Pf. Inserate sind nels a, die ffrpcvitlo» zu ieaden. — Rabatt wir» nicht gegeben. Zahlung praeuumern »ac> oder durch Post- nacdia hme. ltti» » Mittwoch dm 19. April 1882. 76. ZttvMNg. Amtlicher Theil. Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Königs von Sachsen wird Sonntag, den 2!1. April dieses Jahres, Mittags 2 Ukr ein Festmahl im hiesigen Sehützenhanse stattsinden. Diejenigen Herren, welche sich daran betheiligen wollen, werden ersucht, die Tafelkarten st. 4 Mark bis zum Abend des 21. dieses Monats ans unserer Nuntiatur im Nathhause zu cut nehmen. Daselbst werden auch Bestellungen auf Tafelpliche angenommen. Ohne vorherige Be stellung werden Plätze nicht rescrvirt. Leipzig, den 13. April 1882. Der Aath der Stadt Leipzig. l>r. Heorgi. l>i-. A'angemann. Zu aenaner Nachacht»»!, bringen wir hierdurch die varschrmrn: dass jeder ankommende Fremde, welcher hier nbernachtcl. am Tage seiner Ankunft, nnd wen» diese erst in de» Adrndsinnde» erfolgt, nm ande ren Tage Vormittags von seinem Wirthe bei unsrrm Melde-Amte (Abtheilung für Fremde»- Vcrkehr» anzunielSe» ist, diejenigen Urem den aber, welche länger als drei Tage hier sich a»s- haltrn, Anmeldeschein ;n losen haben. 1« Erinnerung und bemerke», das; Vernachlässigungen der selben «it einer «lrldbnstc bis ,» I '» oder vcrhältniij- »öNiaer Hastftrasr geahndet werden würden, relptzg. am 1«. April 188' TaS P»li;ei-An,t der 2tadt Lcipzig. Richter. Targner. T. Vtkanntulllchung. Die LoosungSscbcinc der im .labre >882 in Leipzig. Stadt, gemusterle» milikaippflichligeii Mauuschaslen sind e»i- gegangen nnd liegen auf unserem O.uarlicrauite, StadlhauS. Zimmer Nr. 55. zum Abbolc» bereit, was hiermit zur Kennlniß der Belbeiligten gebracht wirk. Leipzig, am 15. April 1882. Der Ratl, der Ltndt Leipzig. IN. Gcorgi. Vrkanntmachung. Wir beabsichtige» in nächster Zeit und zwar kurz nach der Oslermesse längs der Ostsrite dcS MurSteS, in ter 0sri««naiset»en -Ltraffe bis znm Neuniarkt, sowie in der Lindek- und <itustav-Adolf-Ltrafte Ne» rcsv. Um bauten von Tevleuften vorzunebmeii. nnd fordern ivir dabcr unter Bezugnahme ans unsere Betannlmachunz vom 10. März 1881 die Bescher bez. Adniinistratoren d?r an genannte Slraßenlracte angrenzenden Grundstücke aus, etwa beab sichligte, die bezenckmclen Straßcntractc berührende Arbeiten an den Privat-, OstaS und Wasserleitungen ungesäumt und jekcusallS bis zum 15. Mai er. zu vollenden, auch ivegc» gleichzeitiger Uiilersübrung der Fallrohre bez. wegen etwa nolbivendig tvcrdciidcr Einlegung oder llmlegung von Bei- schleusten unverzüglich bei uns Anzeige zu crüalten, damit die Legung der Fallroür und Bcischlcnßcn gleichzeitig unt deni Bau der Hauplschlciiße ani Kostei« der Adjacenlen ersolgen lanu. Die Hobe der toegen Herstellung der Fallrohrschleunen zuvor zu hinterlcgcnken Banichkosten wird einem jede» Bc- ll'ciligtcn niillclst besonderer Zuierlignng bekannt gegeben. Im Falle der unterlaiienen sliizeige haben die Laumigen aufzer Perwirknng einer Geldstrafe bis zu «',<» .^e zu qcivärtige», daß die vorilebend gedachten Arbeiten an ffaktrohr- «ut anderen Beischleiisicn von RalbSwcgcu aus ihre Kosten auS- gesükrl werden. Leipzig, am 27. März 1882. Der -kalb der Ltadt Leipzig. l>r. Gcorgi. EicvoriuS. Ärkanntmachung. DaS?i. Stück dcS tieSjäbrigen Reichs <>tese>?> Blattes ist bei unS cingegange» nno wird btS zuin tl.Mai dS. IS. ans dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme bsscntlich anS- hängen. Dasselbe entbält: Nr. 1407. Verordnung, belren'end die Einberufung dcS Reichstags. Vom 11. April 1882. Leipzig, den 17. April 188* Der -kalk der Ltndt Leipzig. IR . Gcorgi. Stöft. UrUer-vermirttinng. Ein aus 11 Abtheilunge» beuchender Keller unter dem Börsengebäude am Na'chmarkt soll voin ü.Dctober ds. IS. nn gegen eindalbjnkrlicbe Kündigung Montag, den I. Mai dS. IS., BorinittagS lt Ubr, aus dein Rathbausc. I. Etage. Zimmer Nr. 17, an den Meistbietenden anderweit vermietkct werden. Die Bcrslcigcrungs- mit Berniieldungobedingtingen nebst dem stnventarium des Kellers liegen ebendaselbst ans dem grasten Saale schon vor dem Termin zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 13. Avril 1882. Der Ratk der Ltadt Leipzig. 1)r. Georgi. «löst. Nulrtiol.r-Auttion. Montag, de» 21. April <r. sollen von BormitlagS 0 Uhr an im Forstreviere bonnrwitz vo»l den längs der Linie aulbereiteten Holzern ca. 5«) Eichen-, l2 Weißbuchen-. 25 Aborw, 80 Eschen-, 50 Rüstern-, 33 Ellern-. 3 Linden», 1 Apfelbaum-, und 33 Fichten - Nuhtlötze; ferner ca. 40 Eichen-, 00 Ahorn-, 200 Eschen- und 20 Rüstern- Tckirrbölzer, sowie ca. 47 Fichten-Laulen-, Karren-und -küftbölzer unter den im Tcrniine ossciitlich auSgebangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verlaust werde». Zusanenecnknaft: aus ter bonnewitzer Linie a > den Hridaer Wiesen bei Connewitz. Leipzig, am >2. Avril 1882. De» Rntk» Horst-Deputation Dtkannlinlichnilg. Ta noch immer blinde jcNUipsli.ntige Kinder e»t gegen der Pestiinmnng in t>. 4, des Boiksschnlgesetzeo jahre lang ohne de» gehörige» Unterricht bleiben nnd der Blinden anstalt erst in einem Alker zugesnhrt werden, in welchem bei ibnc» die Beringungen eines gedeihlichen, in sich geschlossenen Unterrichts und einer erfolgreichen Erziehung »ich! mehr voll vorhanden sind, so fordern wir die hier wohnhaften Eller» olchcr Kinder, beziehentlich die Stellvertreter der Ellern hier durch aus. alle bis jegl noch nicht anzeineldeten, im votkS- chulpslichligen Alter stehenden blinden Kinder behufs deren Ausnahme in die Blindenanstalt ivätestenS bis zum ritt, diese» Monat» christlich bei uns zur AnmEtung zu bringen. Leipzig, am 17. April >882. Der LHiulausschnst der Stadt Lripztg. lir. Panip, Lelmert. Dckanlltnili!limig. Den Mitgliedern der Genesienievatl zur Berichtigung der Parthe zwischen Leipzig und Schoneseld wird im An'chluß a» die Bekanntmachung vom l l. dss. Nkts. hiermit angezeigt, daß der Termin zur Anerkennung der erfolgte» Bersteinnng der Grenzen ter auSzulauschenteiiÄrealflächc,» ilicht am 25. tss. Monats, sondern DienStazz, den 2. Mut ds». Ir»., Boriuittaiz» k» Uhr, stattstndet, and »erde» dir Mitglieder zu diesem Termin cingeladen. Per ammluug: am Gothiichen Bade. Leipzig, de» 18. April >882. Der WrnoffenschaftS-AuSschuß. vr. A. Frege-Abl»aii»dorf. Vrtmmtmllchuny, die MeMO<»«U der Kirckensitze betreffend. Eine Reoiftou der in der ?t. Nirolaikiciho verlSstn, Sidvlätze bat ergeben, daß eine große Anzahl derielben durch Schilder bezeichnet ist, welche aus die Namen längst verstorbener Inhaber lauten, während ruckstchtlich einer iveilcren Zahl Zweifel darüber bestehen, ob nicht etiva deren frühere Besitzer bei dem Wegzüge aus hiesiger Stadl auf dir fernere Benutzung verzichtet haben. Ilm den Rechten der noch lebenden Inhaber von Kirchenjitzcn die gebührende Geltung zu sichern, weisen diese hierdurch anfgesvrdert, bi» Ende Mai dieieS Jahres bei dem Küster unserer Gemeinde, Herrn I u,-I>!>, wotmbasl Nicotaikirchhos 0, ihre Am'vrüchr anzumelden und die etwa lstersür vorhandenen urkundlich-» Belege zur Einsicht oorzuiegen. Leipzig, de» 13. April 188S. Ter llirchcnvorstnnd drr Lt. Nirolaigemcindc. I>. Gräfe, Archidiac. An dir Meretlcntkn der LeM-MMrie. Bon verschjedene» Leüea ist angeregt, daß nach Art der vt«n. bürs« auch die ionftigen Intereijenten der TeNil-Indnstrie sich »nidrend der erste» Vkrtz»«che täglich van Nachmt»»«, - Ilhr «b », Locale der „Bönendalle", Brnlil Nr. t7, zu geschäftlichen B» iprechungen zuiammcnstnden möchten. Tein an mich ergangene» Ersuchen gemäß bringe ich dies mit dem Bemerken, daß den Be «heiligten .Karte» zum Eintritt in die BörseiihaUe für diesmal un entgeltlich zur Verfügung gestellt lvcrden. hierdurch zu deren K.enuinist. Leipzig, den 15. Avril 1852. Ter Porstlzeiidr der Handelskammer. I»r. Wach-?mutt'. In.Geniel, S. Lrkc ZjMsche ?ortbili>ungslltjule für Lnatien. Tie Anmeld«»,«» zum Bciuche drr Ersten Städtischen Fortbildungsschule (im Gebäude der dritten Bürgcri'chule, Grmi mai!6,er Steinweg 47,18) sind in den Togen von Montag, den 17. bis Freilag de» 2l. April zu bewirken. In den Boriiiiilagsstiiiide» von 10—1 Uhr haben aus htefigril Schulen Entlassene, des Nach mittags von 4—0 Ukr von answärt» Gekommene sich anziimclden. Leipzig, den 14. April 1882. 1P. !'»>!<-Iim iiin, Tirector. Ter Unterricht für die zur Lonsirmation im Iadre 1><8t a„. gemeldeten Knaben beginnt am 26 April, für die Mädchen am 25. April. TaS rvangelisch-rrsormirte Pfarramt. Vrkanntmachnng. Tic Lchornstrinsrgrr-Strlle für hiesigen r7rt soll wegen Ablebens des bisherigen Inhabers demnächst nrn ocsktst werde». Bewerber wollen Ihre Gesuche mit Zeugnissen alsbald nnd längstens bis zum Lti. April 188L hier einreichen. Die AnfteUungSöedinaungen können hier eingesehen bez. in Ab schrift gegen Bezahlung der Copialgebühren entnommen werden. Reudnitz. 15. April 1882. Tor <llrmki»dkrath. Hetzer. Nichtamtlicher Theil. Die allgemeine politische Lage bat durch die definitive Entbindung de? Fürsten Gortickakoss von der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten Rußlands und durch deren Uebertragnng an den Gel». Rath v. (Kiers eine den, Weltfrieden günstig? Wendung genommen. Fürst Gortscbalöss Halle, seitdem er sich aus dein Berliner Congreß durch den Fürsten Bismarck bestegt glaubte, gegen den große» deutschen Staatsmann eine» liefe» Groll gefaßt unk nncr müdlich daran gearbeitet, eine Ecalilion gegen taS neue deutsche Reich zu Stande z» bringe». Er war eS, der speciell den General Skobeless .nach Paris dirigirt Halle, um den Frauzvseu zu sage», daß sie sin Fall eines Krieges mit Deiilschtank aus Rußlands Beistand rech ncn könnten. Herr von Gier», welcher Kaiser Alerander III. seiner Zeit nach Danzig begleitete, ist dagegen — wie wir schon auslührtcil — von jeher der Perlreler der Friedens- Partei und Träger einer aus Erhaltung de- Frcnndschastsver hätlnisseS zn Tontichland nnd Oesterreich beruhende» Politik gewesen. Srine Ernennung znm Minister dcS Answärtigen ist daher als ein gnles Anzeichen zu betrachten, daß Rußlands auswärtige Politik, wie es auch schon in dem von Giers unterzeichneto» Riinkschreibcn nninittelbar nach der Thron besteigung des neuen Zaren versichert worden war, te» traditionellen Freiintschaslen und S'-nnpathien treu — wir glauben zunächst — eine friedliche sein wird. Giers' dctinillve Betrauung mit dein Amte, welches er bisher nur in Slküvcrtrelnng des kranken Finnen Gorltchakess verwaltet hatte, ist von uni so höherer Bedeutung, da sie den Mann, der unter den Ralhgebern Awrander's lll. als hervorragend ster Vertreter der denkschseinNichen Panslavistenpartei gilt, den Minister des Innern. Graten Ignaliets, ven ter Er reichung teS Zieles seines heißesten Ehrgeizes, ter Leitung der auswärtigen Anaelegenheilen, anSi-hließt. Diele friedliche Wendung der i»s> scheu Politik wird heute auch durch andere Anzeichen hcstälizl. Wenn Männer wie Skobeless und Tlchernajesf ans Petersburg cuisernl worden sink, wenn die Regierung verboten hat, die bosnische» Frei sck'ärler and Odesia aoziehen zu lassen, wenn sie be schlossen bal, gleich nach Beendigung der Manöver 37,5oO Mann zu entlassen, wenn die rustoche Presse ihre Schimpfereien gegen Deutschland hat einstcllrn wüsten, wenn Großsürst Wladimir, der älteste Bruder des Zaren und testen vertrautester Freund, seine Rückreise von Ron, nach Petersburg über Berlin ncbnicn soll, u» dort, wie vorher in Wie», Frenndschastsveistcherungen zu geben, so beweist tieS, daß Alerander III. entschlossen ist, seine ,zricdcnS- absichten zur G.llnng zu bringen. Fürst Bismarck wird kaber im Augenblick russischcrseilS keinen ernstlichen Wider stand sinken, um das Werk zu fördern, cm den, er. wie er in seine», Danklelegramin sür die GeburlslagSglückwünsche teS rntiiichen Bolscbasters Herrn von Saboross bemerkt, mit diese ., in Ilebere.nstimmung arbeitet, das Werk te» Frieden». G.ücklichcr Weoe ist Das. wa» sonst in der Well bor gest i. ilichk derart, daß eS die Ausstchten aus Erhaltung dcS Friedens ernstlich trüben konnte Oesterreich wird mit ter Bewältigung des Ansstandes im Silken bald fertig lein. In Frankreich ist ans Grund der Eimichk. daß es weder inilitairisch noch stnanzioll stark genug ist. uni selbst im Bunde mit Ruß land einen Krieg mil Denlschland mit Ansiiä l aus Eriolg zu sübrcn, die Friedenssiininning so vorlierrichend, daß selbst die Gambelka erg-bcue Prest'e ibr Eoneessione» niachen muß. Italien hat sich in Folge der großartigen Feier der steilia nischen Vesper noch weiter als bisher ven Frankreich cnlsernl nnv gleichzeitig na'-er an Tenlschland nnd Oesterreich an geschlossen. Englands sVinde sind endlich durch die traurige Lage der Dinge in Irland zu sehr geonnden. als daß cs den rcvolutionairen Eleniciilen ans dein Eonlineiit we'cnlljche Ilnlerstützung leiben lwanle. So wird denn Denli'chland >ni Bunde mit Oesterreich nach wie vor der .Hon teS Friedens bleiben nnd Fürst BiSmarck wird neben cer Sorge um die Erballnng keS Welt sriedenS Zeil genug sinken nm stch iernerhui mit aller Krasl der inneren Befestigung des von iln» gegriindelcn tenN'chen Reiches zu widmen. ^eipzisi, 19. Ntzril 1882. Der 2lrbeilS st oss t e s R e i ch -s tags empfängt eine neue Bereicherung durch dui GG>pm,lw„E ilber die Fürsorge für WikNveii und Waise» ven Angehörige» des tlieicstsheereS nnd der Marine. Tic Nollnvendigleil. auch für die Hinlerhliehcneu der Biilila>rve>sonen in ähnlicher Weise zu sorgen, wie cs für die ter Ewilbcamlen in dem Gesetz vom W. Non. I l gcscheheii ist, ivurdc bei der Bcr cinbarnng des letztere» (KZei-es von alle» Seilen anerlain». Der Reichstag gab kie'eni Lönn'ch bestiinnilen Ansknick und die Ztcegiernng gab c.ne enlkpreebende Zustchernng, indem sie darlcgte, daß die Ansnal'nie der Hiiilerhliebciien von Ncilitair Personen in das verjälunge lK-setz nur wegen der eigenarligen und eine gewilderte Behandlung erfordernden Berhällnnie des Mililairstandes linierblieben sei. Tie Ersiillnng diestw Zusage erfolgt jetzt, was man nur mit G-'nagtbinnig wirk begrüßen können. Die neue Regelung des PennonS- und Relicle» versergungSwesenS im Reich nad in Preußen ist eine der er freulichsten Früchte der jüngsten Gesetzgebung. Tic Mehrzahl der bundesstaallichcn Minister, welche von ihren Regierungen beauftragt sind, an den bevor stehenden Arbeilcn des BundesralbcS und RestbslageS Tbeil r»l »chinen. ist bcreils in Berlin cingelresten. Tienslag solllen Vorbesprechungen der Fmanzininisier ter Einzelstaalen statlsindcn, ioeswegen wobt auch der Beginn ter Ausschuß bcralbnnge» über das T a bal in o nopol von vornbercin bis znm ll«. k. M. vei'chebe» ivordeii ivar. Bekanntlich sollte in Jena eine Bwberalh»»g der thüringischen Minister er folgen; es ist aber davon Abstand genommen worden einer scils, weil man stch in Berlin vor dein Beginn der Ausschuß beralhungcn verständigen wo.Ile. mehr aber noch, weil die anfänglich erbofsle Ucbereiilstinnnuiig der Ihnringi'chenStaaten zu Gunsten des Monopols doch nicht vorhanden war. linier Anderen werde» Eoburg-Golba nnd Rens; j. L. gegen das Monorol stimmen. Am gestrigen TicnStag trat da- preußische Ab geordnetenhaus wieder zutaminc». ES sindct bereits die Elnbcr'.oangsvcrordniing für den Reichstag vor nnd dieser Ilnistauk muß au» die Bc'chleiiiiigun.z der Geschäfte einen Hochdruck auSübcn. Indcsicn ist der vorliegende ArbeiSstoss »och ein sehr bedeutender. Wir nennen »nr die hannoversche .Kreiscrvnnng, die Getctzcnlwnrsc über die Eiscnbahnrälbe. über die Erweiterung und bc» re Ausrüstung des StaatSciscnbahnnctzeS, über Erivcrb ter Berlin Anhaller Bahn, die wcstsäliscbe Landgutcrorknuiig. die Hiintestcucr. daS BeriventungSgesetz, die Eanaloorlage. TaS ist ri» ArbeilSstojs. der sür viele PIcchen auSrcichen würde, und dabei hat das Abgeordnetenhaus nur »och zehn Tage zur freien alleinigen Verfügung. Wie eS ge lingc» ivird, der anßcrerkcnllichen Schivierigleilen Herr zu werden, die durch das gleichzeitige Tagen der bei den Vertretungen culsiclen, läßt sich »och nicht übersehen. Manches minder Dringliche wird eben sich on auS Zeitmangel unerledigt bleiben müssen und im Uebrigrn werken die beiten Körperschaften sich einige Zeit sreundn-iösbarlich daraus ein richte» müsse», einander ihre Stätigkeit möglichst zu erleichtern. Vielleicht könnte sich auch da» Abgeordnetenhaus vertagen, bis im Reichstag die ersten Lesungen voll,nitel und die Eoin- inissionc» in Tbatigkeit getreten sind und, damit wieder mehr Raun» sür die Tluitigkeit der erstercn VvrtrclnngSkörpcrschasl geschaffen ist. Es sind überaus starke Zn»inlbungrii, die in de» nächsten Wochen nnd Monaten an die Abgeordneten ge stellt werten und daß sic dafür den Leb» in dem Bewußtst», sinken werden, etwas Ersprießliches gcscZa ssen zu haben, steht leider, ivenigstens beim Reichstag, nicht in Aussicht. Tie Malrikelcommission des Herren Hauses hat soeben über die u» Personalbestände desselben seil dem Schlüsse der vorigen Session vorgckommenen Veränderungen Bericht c> stallet. Danach sind ansgcschieden I) durch Ableben: kw Herren von Hevnitz. Freiherr Rietest! zu Eisenach, Gras von Götzenkors Grabowski, Gras von Altbau», Eduard Gans Edler Herr ;n Pullitz, Gras von Galen, Gras von Ritlberg. Ist Boicher. von Rabenau. Prinz Biron von Kurland, von Below-Hobeiidors. 2- in Folge Verlustes derjenigen Eigen ichast, in welcher Präsentatio» und Berufung erfolgt war: Hasielbach und Roos. Al» neue Mitglieder, resp. aus Grund veräntcrlcu TilelS sind binzugelrelei»: die Landgrafen Ernst und Alexis von Hessen, Hermann Gans Ekler Herr zu Pullitz, v. Koseiclsli, vc» Wiedcnbach nnd Nosliz- Iänkendors. Reichert, Hasielbach, Stumm. DaS Herren Haus zählt gegenwärtig 285 wirkliche Äi'ilglieder, von denen lndessc» 8 noch gar nicht in daS Haus ringctretcn sind, und außer dein 13 M itglieder, deren Berechtig nng, im Haust ihren Platz einzunehmen, zcilweilig rnbt. Von den 1t zur Präjcn talion berechtigten Städten sind augenblicklich süns un- vrrlrcten. na.nlich Königsberg, Magdeburg. Halle a. d. S. Frankfurt a. M. und Krcseld. die vier letztgenannten Stalle indessen erst seit vcrbältinßmäßig kurzer Zeit, wäbrcnd der Vertreter Königsbergs bereits am 1. August 1871 aus- geschieden ist. Wie man selbst in conservativc» Kreise» über das kirchenpolitische Eomproniiß und die heutige Stellung der ultraniontanen Partei tcnkl. beweist ei» Artikel der in Barinen erscheinenden „Rbcinisch westfalischen Post", dein wir die folgende» Sätze cnlnebinci«: ,.(Zegemvärlig ist der Istk'ermlith der EentruinSpresie ein unerhörter. Die Tcrr». riiiruiig der urlheilSiähizen Bcaste ist wickkcr schlinwier unk bedenklicher denn je. Die Forderungen dc-Z UltramontaniSmuS geben Weiler kenn zu irgend einer Zeit, nnd wir sind leider ninviderleglich davon überzeugt, daß, wenn daS kirchcnpolitiscbe Eomproniiß Gesetz wird, sich der preußische Staat damit eine Niedeilage bereitet bat. an deren Folgen er noch zu lragen haben toird. AuS diesem Grunde haben wir unseren Mabnrnf erhoben; er richtet sich an den Patriotismus aller Derer, die sür Preußens link DenlschlandS Größe und Znknnst ein warmes Herz habe» nnd nicht io olle», daß Rom durch die Macht seiner ilnn unbedingt jolgendcn Masten unter Führung des Een IrumS den Staat zur Beugung treibe und den Staals gedanlcii bei Millionen unserer Mitbürger zertrümmere." Wo man. wie in Rheinland und Westfalen. da» Treiben der nllrainontanen Partei nabe vor Augen siebt, bat man jetzt wobt schon Gelegenheit, die Folge» der neuesten Kirchenpolilit und dcS Strebe,is nach Frieden um jeden Preis wahrzilnchnwii und muß auch in censtrvativeii Kreisen zu ander» Eindrücken und Eniv'indnngen kemme». als es im One» Preußens dn Fall, wo man der ganzen ultraniontanen Bewegung ferner stebl. Ans Berlin ivird »ns geschrieben: „Eine bisher nicht strict gehandbable Bestimmung der Bersasiung ist durch die Pra. is des EisenbahnministerininS neuerdings >» allgemeinere Erinnerung gebracht werde». Bisher haben die Hauser des Parlaments niemals Anstoß daran genommen, wenn polnische Vereine oderivirthsckaslliche Verbände unter ihrem Namen Pekitonen erließen. TaS scheint jetzt anders werden zu solle». Der 'Verein der Grnnk- und Hausbesitzer von Aachen und Bnrlschcik bat eine Petition an den Landtag gerichtet mit dem Anträge, die Herabsetzung der Prineivalstencr ans G bände nnd zwar sür Wobnl'änstr von 1 aus 2 Procent und sür Fabriken :e. von 2 aus I Procent zu bcwirken nnd ferner zu veranlassen, daß den Eommunalbehörten die Erhebung besonderer Umlagen aus Grund- und Gcbcindestcner nicht gestaltet werde. Die PelilionSceininission des Herren haustS hat nun den überraschenden Antrag an das Plenum gestellt, die Petition, weil sie nnter einein Gtsaninitnamen cingereicbl, jedoch nicht von einer Bebördc oder Ecrporalion ausgegangen ist, uncrerlert zurückzulegcn. Allerdings schreibt die Verfassung vor. daß Petitionen unler einem Gesai»»itna»ien nur Behörden und Eorporatione» gestattet seien. ES ivird daher immerhin gut sein, wenn man im Bolle nicht vergißt. das? diese Bestimmung jel t streng gehandbabt werken soll. KN an »ins; sich also, nm denselben Zweck zu erreiche», damit begnüge». nnter Petitionen nur die Einzclnamcn der Pelenle», nicht aber t e Firma des Vereins zu setze». Beiläufig bemerkt, ist jene Petition der Aachener Hausbesitzer inhaltlich die nämliche, aus welche vor Kurzem Fürst Bismarck eine so lmnpatl i'che nnd die Beseitigung ter „Präpravation" de» Grundbesitzes versprechende Antwort ertbcilt bat. Da in diese» Frage» die Herrenhanscommission init den Petenten und dein Kanzler zweifellos derselben Meinung ist, so hat die Zurückweisung ter bezcichnelen Eingabe um so nicbr den Ebaraklcr einer objektiven Betonung teS formellen VcrsassungsrcchtS." Nur mit Bedauern wird man allseilig die Nachricht a»s- nehine», daß »ach dem Rücktritte Engel'» nun auch der zweite becenlcnde Statistiker ii» Amte. Gchcimrath Meitzen, seine Entlastung erhalten bat. Pros. Or. Meitze», das bedeutendste Mitglied teS kaiserlichen statistischen Amte«, Verfasser des epochemachende» Werke» „Ter Boden und die lankivirlbschasllichcn Verhältnisse de» preußischen Staate»", hatte sein Demisstonsgrsnch mit Gesundheit) rncksichtcn »nolivirt. Indessen scheint sei» GcsunkbeitSzuslanV nicht besonders acsährtct. da Meitzen bereilS a»kn»digt, daß er die ertanglc Muße zur AnSdebnung seines Werkes ans die neuen Provinzen verwenden werde. Wäbrcnd Enget bekannt lich obnc jede oisteicllc Anerkennung sc», Amt qnitlirt bat. ist Meitzen wenigstens der rolhc Adlcrorde» lll. Elaste mit der Schiene verlieben werde». Der als sein Nachfolger >» Aus sicht gcnommcnc I»r. v Stieda, Professor der Statistik i» Dorpat, kann kann, a>S ein Ersatz sür die beiden schweren
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