Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188204181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820418
- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-04
- Tag1882-04-18
- Monat1882-04
- Jahr1882
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.04.1882
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I il n d n N N II u te kt er o. -L n, er c» en er- e» e» ich e» «n ng rer hr. He ide en. en, ,ier zen elt, der der. en- tter sten als von tigr. und gute »err. 150 ter mm. und cke» Ille- en - ter- »eckt, bez.. be»., utter- c». u. stscher , do. kleine l bez.. 66 höher. Ä. do. 22 id, do. ,'ttl re. > Allge. Aussicht Resultat i Rhein» ivährend ich nickt gerinne > gering, nge wo bei dem Stettin oöchigem fisch und eachtung. ntwickelie ke» Vor- t,ährigen mkommt, Lebende n Platz« folgende: 3.50 bi« 1.66 ./k. , -irckiell- eschnitten) , 0.90 bi« 1.10 >«. I von hic- iOM Kilo, kilogramr.« Zeü von ische Post» thoma-1 ab» hr Abend» ' kam vo» « Dampfer at Western» der White Virile Star lpser „Part Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Urt«ktio> Lrv-Ur«u Iohoanetgafir 33. -PreWundr« -»r Kr-arli«»: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. Air di« »ck»»te »i«,«t,nkur e--°»i«N»«» Mrchi ftch »« Nr»«cii»» nt»l »crduirtt-. U«n«»H»« der snr Ate nLchftfalgend» N«»»»ee deftimmten Inserate an Wechentanr» dis 3 Udr Nachmittags, an Lamr- und Arsttagrn früh dt»Uhr. 2« te» Filialen für 3ns.-Ännahmr: Ltta Me««, Unlversität-straße LI, Lanta Lafchk. Katharineustraße 18, tz. nur di» '/,» Udr. tlMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichtr, Handels» und Geschäftsverkehr. Meß« Auflage L7.LVO. Addnnnnrntsvrri» viertelt. 4'/, Mk-, incl. Bnnqerlodn 5 Mk-, durch dir Post bezogen L Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexenwlar 10 Pf. Gebühren lür Lxrrabeilaaea »d»e Postdesörderung 39 Mk. «tl Lostbeiörderung «8 Mk. Inserate Sgewaltene Petitzeile LO Pf. Größere Lmrisien lani nn'crem Preis- verzcichnii». Tabellarischer Lutz n.nv höherem Taris. Lrrtamen unter de» UrdartionsKrich die Svaltzeile ä>2 Pi. goserat« find ,iri> an die ttrpedltt«« zu seaben. — Rabatt wir» nicht gegeben. Zahlung prueuaun-rnu-w oder durch Post» Nachnahme. ^§108. Dienstag den 18. April 1882. 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekanntmachnng. Wir machen hierdurch bsientlictr bclannt, 1) daß alle in Leipzig wohnhaften Knaben, welche Ostern 1881 und 1882 c»u- einer der hiesigen Volksschulen entlassen worden oder von einer höheren Schule ab« gegangen sind, ohne im letzteren Falle das 15. LebcnS- tahr vollendet und die Elaste erreicht zu haben, weiche diesem Atter nach dem Plane der Schule entspricht, zu dem Besuche der Fortbildungsschule für Knabeu verpflichtet sind; T) daß die Anmeldung derselben, wenn sie im Bezirk der !. Fortbildungsschule wohnhaft sind, hei Herrn Direktor Püschmann, dasrrn sie sich aber im Bezirk ter U. Fort bildungsschule aushalten, bei Herrn Direktor Vr. Sloerl an den von genannten Herren öffentlich bekannt ge machten Tagen und Stunden zu erfolgen bat; 8) daß auch diejenigen Knabe» in genannter Zeit anzuiueldeu sind, welche auS irgend einen» Grunde von den, Besuche der stadtt« scheu Fortbildungsschule entbunden zu sein glauben; 4) daß hier einziehende Knaben, welche Ostern 1880 1881 und 1882 au« einer auswärtigen Volksschule ent lasten worden sind, ebenfalls zum Besuch der Fort bildungsschule verpflichtet und sofort, spätesten- aber binnen drei Tagen nach den, Sinznge bei dem Ducector der Fortbildungsschule ihres Bezirks anzumelde» sind; L) daß Eltern, Lebrherren, Dienstherrschaften und Arbeit geber bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 30 .ck, die im Falle der Nichterlegung in Haft umzuwandrln ist, die schulpflichtigen Knaben ;n dieser An meldung anzuhalten oder letztere selbst vor- juaehmea haben. Leipzig, am 13. April 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Lehnert. 8n «tt,«u»r Nachachtu», dringen wir tzlerdnrch dl« verschrmen: »atz jeder ankMnmend« Krem de. welcher hier «drrnachtrt. am Tage seiuer Anknast, und wenn diese erst iu »en Abendstunden erlatgt. am ande ren Däne Barmittags vo» seinr« Wirthe be» «nser« Melde-Amte (Adtdrtlnng für Fremden Verkehr» anzumelde» ist, diejenigen Fremde» aber, welche länger als drei Tage hier sich a«k- tzalte«, Anmeldeschein ,« läse« baden, in Erinnerung uns domertru. vast Vernachlässigungen der selbe» mit einer Gelddnstr di» zu l» «k oder »erbältnttz- mästtgrr Hnftftrake arabndet »erden würde«. Lttpzig, am 1s. A»r»l 1882. La» P»lizei-A«t der Stadt Letpzlg. Richter. Tacgncr, L. Lchlaskammer im Berliner Bahuhos, i» der Zeit vom 23. vor. bl» 6. ds«. MtS: 23) ein htcldbetrag von 57 ^l, in neunzehn Thalern, au- etner Wohnung in Nr. ü der Sternwartenstraße, am 16. dss. Mt«. Nachmittags. Etwaige Wahrnehmungen über den verblieb der gestohlenen Lachen oder de» Tdüter sind »»gesäumt bei «nscrer Kriminal- Abthkilung zur Anzeige zu bringe«. Leipzig, am 17. April 1882. Ta» Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Richter. Kneichke. Vrkaimtmlichittlg. Nach einer vom königlichen Ljasieröauinspector an mich gelangten Anzeige wir» der vom Dorfe GobliS nach den linksseitig der Flnthrinne gelegenen Grundstücken führende gepflasterte WirthsckastLwcg, welcher die Flnthrinne unlerhaib de« zur sogenannten Moritzburg gehörigen Grundstückes kreuzt, von den daselbst verkehrenden Fuhrwerken häufig nicht inne- gehalten, hierdurch aber die Rasencultur der Fiuthrinne gänzlich vernichtet und die Flnthrinne selbst geschädigt. Hch nehme deshalb Veranlassung, hierdurch zur strengen Innehaitung deS bczeichnetcn gepflasterten Fahrwege- aus- zusordern. Leipzig, am l4. April 1882. Der Vorstand -eS FlustreaallrnngSverbaude» in GohltS. G. M e ch 1 e r. Vermietkiung. Die gegenwärtig an Herrn Kaufmann David Belmonte vermietbeten Lokalitäten in dem der Stadtgemcinde gehörigen Hause Salzgä-ehen dtr. I, bestehend a»S eine« Gewölbe recht» de» HauSeingangeS nebst Schretb- stnb« und Vkiederlage sowie einer Stube nebst Kammer in dem rechten Seitengebäude im Hose I Treppe hoch, sollen vom I. Oktober v. I. au gegen etnhalb- jährtge Kündigung Donnerstag, den 2«. d. Mo»., Vormittags It Uhr ans dem Rathhause, I. Etage. Zimmer Nr. 17, an den Meistbietenden anderweit vermiethet werden. Die BermietbungS» und VcrsteigcrungSbedingungen nebst Inventarium der zu vcrmicthcnden Lokalitäten liegen eben daselbst aus dem großen Saale schon vor dem Termine zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 3. April 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. All die Zlllcrrsscnttll der Tertil-Mllßrlt. Bon verschiedenen Seiten ist angeregt, dah nach Art der OiarG b-rse auch die sonstigen Interessenten der Textil-Induftrie sich während der erste» Meszwoche täglich von Rachmittag ü Nhr «b im Locale der „Börsenhallr", Arübl Nr. 17, zu geschäftlichen Be- sprechnugco zuiamiiienfinden möchten. Dem an mich ergangene« Ersuchen gemäß bringe ick die« mit dem Bemerken, daß den Ve- ^ theiliaten Natten zum Eintritt in die Vörscnhallr für diesmal un- entgeltlich zur Versagung gestellt werden, hierdurch zu deren Kenntniß. Leipzig, den 15. Avril 1882. Lrr Vorsitzende der Handelskammer. Or. Wachlmuth. l>r. Gcnsel, S. Da» der Marie Angntte Liebscher au« Lschatz urler dem 29. Februar 1872 von der dortigen Polizeibehörde ausgestellte Die :st>mch wirb hierdurch für ungiltig erklärt. spchpi» dm 14. April 1882. r»A Poti,tt-A«1 »ne Stadt Letpzl«. Richter. ViMahls-Vtkanntmachullg. vr. Georg«. -töß. vermiethllllg. Tin in der HauSstur des der Stadtgemeind« gehörigen Hause« SkeichSstrasie Rr. Stz befindiicber VereanfS» stand soll auf die Zeit wahrend der hiesige» Messen sofort anderweit vermiethet werden. Miethgesuche werden ans dem Rathhause. I. Etage. Zimmer Nr. 17, woselbst auch die BermietbungSdedingnngen eingeschon ,»erden können, hi- zum 22. dieses M»»«t» entgegen» genommen. Leipzig, den 15. April 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Hol)-Avction. Mittwoch», den 2». April or. sollen von BormittagS 9 Uhr an im Forstreviere Sonuewitz von den längt der Linie aufdereilcten Hölzern «a. 2 Raun, iiietcr Eichen-Mntzscheite, 24 » Eicken-Brennsehette und 4 » Fickten-Rolleu; ferner ca. 80 Haufen starkes Abraumreißig 35 - SchlagreiHtg (Laughaufca) 20 Vnnd Dorne«, sowie 8V, Wcllenbunderl Fichtenreißig unter den im Termine öffentlich ausgehangenen Bedingungen und gegen sofortige Bezahl«,g nach dem Zuschläge au Ort und Stelle meistbietend verlaust werken. Znfammenknuft: aus der Lounewttzer Linie an den Heidaer Wiesen bei Connewitz. Leipzig, am 12. April >882. DeS RathS Forst-Deputattou. Vrkanntmachilns. Äm Monat Marz d. st. gingen beim Armenamte ein ». an Vermachtaiffen: 1000 von dem am 15 stuni 188 t verstorbene» Herrn Pastor ow. vr. pkil. Friedrich Adolf Hulh. I». an Geschenken: s uk als Sühne in Sache» e.? '6.li. 5 5 10 s » » « » « h./st. l durch Herrn FriedenS 10 » » » » » st /6.1 richter Wünschmann. ». Nl» z^rteornren: uL al« Sühne in Sachen e. ? '6.K. i « . . - . - stst..7X. ! -1.ll,I,.W s Fr'eden-ttcht-r . . . . . V.VV./I,. 8.1 ^ * ' ' ' 2.^' r 2 ' ' ' ^ ! st st^ I Frieden»,chter I . ' : . : UlL I T » 2-"-» -e Ost. , v./r. f K. A 1 durch Herrn Friedensrichter Conrad. nmrden allhier erstatteter Anzeige zufolge: 1) Gin Franen Untrrrock — Stevprock — mit dunkelgrünem AtlaS Besetz», a»S einer Wobnnng in Nr. 9 der Fürstenstraße, in der Ke» v»m 15. vor. bis 1. ds». MtS.; 2) ei» Rleid vo» grauem Alpaeea, mit zwei Falbeln und blaue« Samnttanöpup. aus einer Wohnung in Nr. S der Post, ftraw, »o» 37. vor. dis 4. ds«. Mt-.; 3) ein Gnrtenstntzl, neu, mit grüngestrichencm eisernen vr. stellt nnd richrnartig lackirtem hölzernen Sitz, auS der Hau-flur de» Grundstück- Nr. 17 der Eenttalftcabc, vom 4. bi- 5. dss. Mt«.: 4) ein dreirädriges KinBerwagcngeftelle von Eisen, weih lackirt, fei» Md fehlt) au- dem Hosraum de- Grnndstück» Nr. 1 der SchenSendmsttraße, am 6. ds». MtS. Nachmittag«: L) et» FrauenPHlrtet von starken,, schwarzem glatten Stoff, mit zwei Reihen Knöpfen und Atlasbelatz, au» einer Wohnung io Nr. 8 der Vurgstraße, am nämlichen Lage: 6) »iu wvllencc- Lhawltuch, schwarz und grau gestreift, mit Franse», aus dem Borsaal einer Wohnung in Nr. 32. 33 der Quer straße, am 7. dss. Mt-.; 7) eine kleine viereckige Later»« mit vlechgestclle und eine rbensOlche mit Draht überzogen, welch« an Schutzböckcn in der Kreuz straße, bez. dem Däubchenwege gehangen haben, in der Nacht vom 8. zum 9. bez. vom 10. zum 11. dss. Mt-tt 8) eiu E«mmcrübcr;iehcr von dunklem Stoff, fast neu, mit einer Reih« KuSpien, verdeckter Batterie, Eeircniajchcn mit Patten und schwarzem Wollatla-lutler — in einer Tasche befand sich ein wcißleiarneS Taschentuch. 0. L. gez. —. aus dem Tanzsaal in der Tentralhalle. am 10. dss. Mt-. Nachmittag»: 9) rin Uebrrztetzer von braunem Flocounö, mit Sammetkragen, zwei Reihen StkinimsflnSpsrn und schwarzwollenem buatearritten Futter — in den Taschen besaud sich ein 8-rlSbetrag von rirca 1 Mart, in Keiner Münze aud drei Lchinssrl —, aus einem Gast locale in Nr. 13 der PeterSstraße, am gleichen Tage Abends; 10) ei» Franenjaqnet von schwarzem Kaschmir, mit ktner Reihe KnSpfen, Spitzen» und Perlcnbesatz und schwarzem Futter, auS dem Tanzlaal in der Centtalhalle, zu gleicher Zeit; 11) ei» Gelhbetrag von ca. L .-4, i, einem Zweimark-, zwei Markstücken und kleiner Münze, au- einer Schlaskammer in Nr. 36 der Peler-stroßr. vom 10. bis II. dss. MtS.; 13) eia Fapfkisseu mit rolhem Inlett, ein ebensolches mit grau und rothgestrristem Inlett, ein kleine- Brttstück mit roth und weiß- gestreiftem Inlett und ein weißleinencS Vctttuch. au« dem Borsaal einer Wohnung in Nr. 19 der Kaiser Wilhelm-Ltraße, am 11. dss Monat- Nachmittag-: 13) ein Paar Hose» von Hellem schwarzgestreiften Winterstoff, alt. au- einem Arbeit-locale in Nr. 19 der ReichSstraße, in der Zeit vom 4. bi» 12. dss. Mt».; 14) eine tombackne An kern hr mit Sekunde und sternattiger Gravirmig aus der Rückseite, nebst kurzer Krtte von braunen Haaren und mit goldenem Beschlag, au- einer Wohnung in Nr. 13 der Magazingafie, am 12. dss. MtS. Abend«: 15) zwei Kopfkissen mit rothen Inlett», au» dem Hosraum de« Grundstück» Nr. 8 der Centralsttaßr, zu gleicher Zeit: 16) ein Paar Franenfttrsrlettrn mit Gummi Einsatz. an» einer Wohnung in Nr. 9 der Härttlstraße, am nämlichen Tage: 17) nn Mannsrock von schwarzem grüngemuftctten Stoff, mit einer Reihe Knöpfen, sowie ein Paar Hosen vom nämlichen Stoffe, au» einer Kammer in Nr. 10 der Pvststrafie, am 14. ds«. MtS. früh 18) eine Pferdedecke von gelbbrauner Farbe, mit rotben Streifen. au< einem Wage», welcher i» der Ho-pitalstraße gestanden hat, in den letzten Tagen vor. Mt« ; 18) ein Uedersiehrr von duakelblanem Flocounä, mit Lammt kragen, zwei Reihen Knüpfen, Seitental«»» mit Patten und schwarzem Wollatla-fiitter, au- einem GeschästSlocale in Nr. 62 am Brühl, «m 12. dis. MtS. Nachmittag-; 20) ew Gpazterftock von l-raunem Zuckerrohr, mit Krücke von Elsen bei», woraus die Buchstaben 6. 0. L. oerichlungen schwarz eiuaravttt sind, an« dem Vorsaal einer Wohnung i» Nr. 37 der West straße, Und« vor. Mt».; 21) «in akteS braunleüerne« Portemonnaie mit einem Inhalt« von T ^l, i» di», kleiner Münze und s.ch« Brielwarke» 4 10 mittelst Taschendiedftatzlo anf de« M-rkte, am 15. d«s. v NechiNitwG»; 22) ei» goldener Mng mlt rothem Sletn und inwendig ik. Nichtamtlicher Theil. Herr von Giros. lieber die Person tcö Nachfolgers Gorlscbakofs'S verlautet bis zur Stunde so wenig Zuvertälsige-, daß jeder anlbenlische ijeitrag zur Beurtbeilung diese- Slaatönianncs wlUkoinmcn geheißen werden muß. Der neu ernannte russische Minister deS Auswärtigen, Herr von GierS. hat seine Lausbalm im ConsulatStiensle begonnen. Er war zunächst aiS Secrctair dem Eousulate von Zalsy bei- gegeben und tvurde von da »ach Bukarest versetzt, wo er zum Generalconsul vorrückte. Sem Uebertrill zur Diploinalic rrsolgtc mit seiner Ernennung rum ersten Boischaslssccretarr in Aoiistanlinopel. Daraus erhielt er den GesandtschastS- wstcn zunächst in Teheran und dann i» Bern, wo der nngere Gorlschakoss au seine Stelle trat, aiS GierS al? Ge» andter nach Elockbolm ging (1872). Zn Schweden inachlc er sich durch die Tüchtigkeit seiner Dienstleistungen so bemerk bar. daß er nach dem Tode deS Minislrrgehilsen im Auswär tigen Amte, Westmann, nach Petersburg berufen wurde, wo er zunächst die Stelle eine- DirectorS deS asiatische» Departe ments bekleidete (>875). Bon da a» ist seine Laufbahn be kannt. Herr v. GierS steht in verwanklschastlichem Verhält nisse zum Fürsten Gortschakoss. denen »richte, eine Prinzessin Kantakuzene, er gehcirathet bat. Er ist. wie schon erwälmt, chwcdischen Ursprung-, aber seine Familie ist längst völlig rnssisicirt. Zwei seiner Brüder nclmicn in, Staatsdienste geachtete Stellungen ein, einer seiner Söhne ist Legation?» ecretair. Herr v. GierS wird als ein kcnntnißrcichcr. be- ähiater, gewissenhafter Mann und als sehr fleißiger Arbeiter gerühmt. Eine bemerkcnSwerlhe, wenn auch sehr optimistische De urthcilnng de« Herrn v. Girr« liefert ein Petersburger Bericht der „Politischen Correspondenz". Dickem hcch- osstciösen Blatte wird von der Newa unter dein Datum dc< 18. April wie folgt geschrieben: „Die Ostcrtage haben den politischen Kreisen Rußlands in der Ermiinung deS Herrn v. GierS zum Minister der a»S märtigen Angelegenheiten ein kbenfo bedentsamcS, wie will komnieneS Ercigniß gebracht. Bekanntlich versa!' Herr v. Gier- unter dem Titel eines Leiters des Ministern»»- Ikalsächlich die Funclicnen de? Ministers, während ter wahre Titntar des Ressorts Fürst Gortschakoss war. Ta da? ho^c Alter und die Gebrechlichkeit diese-Staatsmannes, der bekanntlich den größten Theil deS Fahre- in Nizza tu bringt, seine Rückkehr nnd die Wiederaufnahme ter Geschäfte durch ihn siblechtertingS an?- fchloflen nnd andererseits da- Provisorium in einem so wichtigen Amte ohne Unziikönimlichkeit für den Gang der Ge schäfte nicht gut andanern konnte, beschloß der Zar, dem un- baltöaren Interregnum im Ministerium deS Acußcrn ein Ende zu machen. Man sah also den Eintritt des Ereignisses ziemlich allgemein voran-, wenn man sich ihn auch keineswegs so unmittelbar bevorstehend dachte; darüber war man adcr auch in eingcwcihten Kreisen im Zweifel und lediglich aus Vermuthnngen angewiesen, wer dazu berufen werden dürfte, aus den bochbedeutcnten Posten zu treten, aus welchem durch drciviertcl Jahrhundert nur zwei Minister, Graf Nesselrote und Fürst Gortschakoss. gestanden hatten, die von HanS aus „Grandseigneurs" und beide z» Reichskanzlern erhoben worden waren. Obwohl der Name deS Herrn v. GierS stets mit im Vordergründe stand, nannte man doch zugleich unter den Canditaten, welche die meisten AnSsichlcn zu haben schienen, auch den russischen Botschafter in Paris, Fürsten Orlvss. nnd den Botschafter in London, Fürsten Lvbanoss. In der letzte» Ht sprach man außcrtcm viel davon, daß der frühere ltinistcr deS kaiserlichen Hanse-, Gras Alexander Adlcrberg. der vom Zaren Aleranlcr II. häusig in diplomatischen An gelegenheiten zu Rathe gezogen worden war nnd nicht selten an der Seite deS Kaisers während dessen Reisen im Aus lände den Reichskanzler ersetzt hatte, z»in Nachfolger tcS Fürsten Gortschakoss auScrscl'cn sei. WaS besonders für Herr» v. GierS sprach, waren seine hcrvorragen Geistes- und Charakter-Eigenschaften, welche ihm die Hobe Achtung nicht nur deS verstorbenen Kaiser-, sondern auch die Alcrander'S III. sowie überhaupt diejenige seiner AmtSgenosscn, de- russischen diplomatischen CorpS und der auswärtigen Negierungen erworben batten. Herr v. GierS, der «ine langjährige diplomatische Schule hinter sich hat, ist sehr arbeitsamer Natur, im Verkehre vcn großer Leut- setigkeit, sanften Charakter«, maßvoll im Ausdruck seiner Meinungen, dabei fest in seinen Entschlüssen und Actionen, durch und durch geradsinniczen, redlichen Wesens. Dank diesen bei einem Diplomaten so werlbvollen Eigen schaften hatte Herr v. Gier» allmälig da- Vertrauen de- verstorbenen Zaren gewonnen und so Manche- bei demselben kurchzusetzen vermocht, woran selbst der langjährige Einstutz de- Reichskanzler- gescheitert war. Herr v. GieiS hatte mehr als emnial Gelegenheit, seine friedliebenden Gesinnungen iin Sckwoße der großen ReichStörperscbaslcn zu energischem Aus druck z» bringen, »nv selbst Jene, welche die Dinge mit anderen Augen ansahen als er, ließen seinen wahrhaft patrio tischen Empfindungen und seinen aufgeklärten Ansichten volle Anerkennung widerfahren. Er war daher allen Anhängern einer friedlichen und conservativen Politik der erwünschte Candidat. Herr v Gier- erhielt am Ostersonntage, dem Tage der osficiellen Publikation feiner Ernennung zum Minister deS Aeußeren. von allen Seiten zahlreiche Glückwünsche. Vor seinem Hause hielten zahllose Equipagen und jede Minute brachte neue Briefe nnd Telegramme an- der Hauptstadt, der Provinz und dem Ausland». Selbstverständlich waren die Mitglieder de- diplomatischen CorpS nickt die letzten, welche dem neu ernannten Minister ihre Glückwünsche darbrachten, wie denn auch ter russischen Regierung bereit» der treff liche Eindruck bekannt gegeben wurde, den die Ernennung de- Herrn v. Gier» bei den europäischen Höfe» und speciell bei denjenigen der beiden benachbarten Groß mächte hervorgerusen hat. ES verdient wobt alS inter essante- Tetait hervorgehoben zu werden, daß selbst Herr v. GierS von dem Eintritte deS ErcianisscS noch dcn Tag zuvor Nicht- gewußt hat und seine Ernennung sowie die übrige hauptstablische Welt erst aus dein osficiellen Blatte erfuhr. Diese verbürgte Thatsacbe wirst, da Herr v. Gier» erst am Montag zuvor beim Kaiser zum Vortrag gewesen war. aus die Verschwiegenheit Alexander'-III . die eine seiner markantesten Eigenschazten bildet, ein sehr belle? Licht. Die Ernennung de» Herrn v. Oster» hat für das AnSland die größte Bedeutung, wenn man erwägt, daß dieser Staats mann da» bekannte Circular vom >6. Marz l88l erließ. Durch diese Ernennung hat da- i» diese». Circular verliinkigre politische Programm eine neue und kräftige Bestätigung er halten und eS wurde vor aller Welt dargethan. daß man in St. Petersburg mehr als je entschlossen ist. den friedlichen Verpflichtungen in jenem Circular nackzukommen. Herr vcn GicrS, atS der Mann und Urheber diese- Programms, ist sicherlich der bcrujcnste, eS auözusührcn, der mindcsl- geciancte, ihm untreu zu wrrdcn. DaS von Herrn v. GierS soeben an die Vertreter Ruß lands im Andlande erlassene Circular enthält, wie von zu verlässiger Seite versichert wird, keinerlci neue Instructionen. Da- Circular beschränkt fick daraus, die kaiserliche Entscheidung bclrossS der Berufung de» Minister? zur Kenntniß zu bringen und erinnert an da» Circular vom 16. März l88l, welches die Richtschnur der Haltung de- kaiserlichen CabinetS ebenso bleibe, wie der Unterzeichner diese- Circular», mit aus gedehnteren Rechten und größerer Autorität auSgestattct, mit der Leitung der auswärtigen Angelegenheiten deS Reiche- be traut bleibt. Auch da» „Journal de St. PöterSbourg" intcr- pretirt, um dcn innigen Zusammenhang der beiden Thnl- sachen deutlich hervortreken zu lassen, die Ernennung des Herrn v. Gier? in diesem Sinne, indem eS gleichzeitig daS mehrgenannte Circular neuerdings ivicdcrgiebt." Es bleibe dahingestellt, in wie weit diese osficiöse Charakteristik da- Richtige trifft; so viel scheint indessen fest- znstehk», daß, wenn die Verhältnisse nickt stärker aiS die ' Menschen werden. Herr v. GierS mit seiner Perlon die Interessen de- europäischen Friedens nach Möglichkeit ver treten wird, und in diesem Sinne wollen wir seine Wirk samkeit al» Leiter de» auswärtigen Amtes willkommen heißen. Leipzig, 18. April 1882. Im Reick)»kc>nzl«rpalai» wird Fttrst BiSmarck stündlich erwartet. Nenerding« heißt e», daß derselbe schon zur Eröfsnniig der Ministcrconserenzcn deS Bundesraths, die am >8. April beginnen, in Berlin rintreffen werde. Jedenfalls wird seiner Ankunft spätesten- zu Ende ter Woche entgegengesehett. BorairSsichUich wird mich die Eröffnung de» Reich-tagS rrsv. dioVerlesting derTbronredc durch den Kanzler geschehen, nachdem die Meldungen au? der Umgebung deS HoscS eS al? ungewiß erscheinen taffen, ob der Kaiser znin April noch in Berlin anwesend und nicht viel mehr schon nach Wiesbaden abgereist sein wird. Mit dein Wiederzusammentritt deS preußischen Landtag?, mit den bevor stehenden Ministerconserenzcn, der Anwesenheit de« Fürsten Bismarck und den Vorbereitungen zur Rcicb-tagScröfsnung beginnt eine Hochflnth des politischen Leben?, die nach Lage der Sacke leider mehr einem Wildwajscr als einem trag- sähigen Strome gleicht. Die Gerüchte von einer Erschütterung der Stellung de? vreußischen CultnSministcrS von Goßler tauchen jetzt in gemessenen Zwischenräumen so regelmäßig auf wie bis vor Kurzen, die gleiche» Nachrichten in Bezug aus dcn Finanzminister. Tie Ersahrnng hat gezeigt, dag von solchen Meldungen nickt viel zu Hallen ist. Indessen liegt da? Interesse ter letzteren weniger in ihrem thatsächlichcn Kern alS in ihrer symptomatischen Bedeutung. Tie viclgerühnile Uebcreinstimmung zwischen der conservativen Regierung und der conservativen Partei wird jedenfalls ganz merkwürdig durch die fortgesetzten UntergrabungSversucke illustrirt, die seiten- der <vlin»nsührer der Rechten i» der Presse gegen einzelne der gegenwärtigen Minister gerichtet werden. Hald ist ihnen Herr Bitter zu lau in der Ver tretung des Dogma» von den alleinseligmachenden indirekten Steuern, bald finden sie Herr» von Goßler zu selbstständig gegenüber den Anmaßungen der kirchlichen Rcaclion; cs scheint, daß sich in letzterer Hinsicht die Berliner Hosprotigerparlci für besonders bcsngt hält, Empfindlichkeiten im verschwiegenen Busen zu hegen. Diesmal ist ter Anlaß zum Miß vergnügen mit dem EultuSminister durch seinen neuen Lebrplän für die höheren Schulen und speciell durch die Bestimmung gegeben, daß der wöchentliche NcligionSunter- rickt in der Quinta künstig um eine ganze Stunde verkürzt werden soll. Statt drei sollen die Quintaner in Znkuusl nur zwei Stunden Religion tractircn. Protestantische nnd katholische Eiferer haben sich um die Wette anf diese angeb liche Blöße, welche der Lehrplan varbietet, gestürzt und man fürchtet, daß ihre gehässigen Denunciaticncn die Stelle erreicht haben, wohin sie zielte». Wahrend der luthcrisch-orlbodc>e „RcichSbotc" seine Leser ängstlich macht, indem er ihnen ver zählt, daß in der Quinta „einige vierzig", in der gelhciltcn Quinta sogar „an die neunzig" Religtonsstnndcn verloren geben sollen, zetert der ultraniontan-vatican.sche „Westsäl. Merkur": „Selbst von einem CnttuSminiffer Falk hätte man da» nickt nichr erwartet, seitdem der Kaiser da- denkwürdige Wort gesprochen, e« müsse dem Volke die Religion erhallen blei ben." Und weiter: „Wenn man sogar l» den unteren Elasten der höheren Lehranstalten den Religionsunterricht gegen die übrigen Fächer in Bezug aus die stunden in solcher Weise zurückrusctzen sortfäbrt. kann können die Schüler denselben keine besonder» hohe Bedeutung nnd Achtung mehr beilegen, nnd dann erleben wir eS. daß viele Schüler, welche bereit- nach AbsolvirungderQuinta resp.Qnarta tieAnstatt verlassen, kaum d,e allernothwrndigsten Retigiviiskenntnisse in daSLeben mitncb- men." DaS Sonderbarste an diesem ganzen Spuke ist, daß gerade in den gelobten Jahren der kirchlichen und politischen Reaktion, von 1850—1858, a» keinem preußischen Gymnasium und an keiner Realschule in dcn unteren Elasten mehr alS zwei Stunden Religionsunterricht erthcitt wurden. Herr vo» Goßler. dem Niemand Feindseligkeit gegen den Con- sesstonaliSmuS wird nachsagen wollen, bleibt also einfach in den Traditionen der Raumer und Stiehl, wenn er den Religionsunterricht zeitlich beschränkt; die Personen, die ib» jetzt angreisen lasten, wissen La» recht wobl. aber gerade weil sie cs wissen, tritt um so klarer die gehässige Absicht hervor,
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