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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188204236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-04
- Tag1882-04-23
- Monat1882-04
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1882
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. , UeölltU»« un» Lkpettti»» J»ha,»e-gasie 23. S-rrchstuode» trr Retzicti««: Bormil tagt 10—13 Uhr. »tachmiltag- 5-0 Uhr. >»r 1t« iMtck«». «>n»kl-u!«kr «t-mcicri«. «acht sich ü. Aed.Ni»» v ckt rcrviictiich. Aunabme der für die «ächftf«s»enlle Rn««er kefti««tr» Insrrote «« Wochento»«« hi» » Uhr Roch«itta»s, «nL»»n- ,n»F,ftta,e« srützbis',,» Uhr. 3« dru ^ilisln, Mr 3«s.-Ä«uahme: Btt« Ulr««, >l»«ersitilsstraßt 21, Louis Lösche. Lolhariuenstraßi 18, p. nur vi» Uhr. U Z. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Sonntag den 23. April 1882. „ -- - Meß. Auflage L7,1tv1d. Ädonurmeulsvrna viertclj. 4'/, sitz, iucl. Brinqcrlodu 5 Ml., durch die Pott bezogen 6 Ml. Jede ri»zel»e -lummer äs Pj. Betegepemplar 10 Pj. Gebühren für Lrtrabeilag«» «llne PostbesörScriing .20 Ml. «it Postbesörderung 48 Ml. Inserate Sqeipaltene Pelitzeile 20 Pf. »rübere Schriften laut uni'erci» Preit- verzeichniß. Tabellarijlber So» nach höherem Daris. Urrlame» nnter den Nedactionsstrich die Svaltzeile 50 Pf. Inserate sind stell an die «ppesirton z» seaden. — Rabatt wird nicht aeiieben. Zahlung priMtuwonuxlo oder durch Post- Nachnahme. 76. Jahrgang. ».Heil König Albert Dir im NnhmeSkianz!" Sv schall' es heute jubelnd allerwege» Dem Herrscher unsres thenren SachsenlandS. Das zu Dir steht in Fahr und Noth. entgegen! .Heil König Albert! alles Gluck und .Heil, Das wir Dir danken, werd' auch Dir beschiedcn; In reichstem Maaste werd' cS Dir zntheil, Ter Dvrbild unö im Kriege wie im Frieden! Heil König Albert, Deutschlands Feldmarschall. Du treuster von des Kaisers Paladinen, Der ohne Furcht im Kampfe überall. Wie's Heldenbrauch, in ersten dieihn erschienen! Heil König Albert, der im heiszen Streit Als Führer seines Volkes sich bewährte, Gin Führer auch im Frieden allezeit, BemnndcrnSwerth mit Sceptcr wie mit Schwerte! Heil König Albert drum, und oft noch mag Sich uns zum Heil Dein Wiegcnfest erneuern; Weiht Du doch selbst, wie diesen Freudentag Des LandcSvatcrs froh wir Sachsen feiern! Heil König Albert! ja, wer wüsste nicht Wie früh und spät Dir galt als höchstes Streben, Als höchstes Ziel, getreu der Hcrrschcrpflicht, Nur Deinem Volk und ganz dem Volk zu leben? Heil König Albert denn, so schall' cS Dir Auch heut ans Sachsens Garten rings entgegen; Wie Du beglückst, sei glücklich für und für, Und Gott mit Dir ans allen Deinen Wegen! Karl Liege«. Amtlicher Theil. Sesentliche Sitzung -er Stadtverordneten Mittwoch am 2«. April L882. Abead» «»/, Uhr i« Saale der I. Bürgerschale. Tagesordnung: 1 Z^rRebt des Verfassung»-. Finanz» und Bau-AuSscbnffe- vber die Errichtung eine- öffentlichen Schlachthauses debuss Einführung de» Schlachtzwangs und obligatorischer Fleisch, deschai» ^ ' " " _ stunden e« 1 ll. Bericht de» Stiftung»« und Fknanz-AuSschuffeS über: ». Ausbesserung der Verpflegung der Siechen und Franken im Arinenhause: d. Gewährung einer Hilfskraft für deu Inspector de- ArmenbauseS. M. Bericht de» Bau». Oekonvmie- und Finanz-Ausschusses über die an Herrn Heinrich Boigt hier zu gewährende Entschädigung für Arealabtretung an der Harkortstraße. IV. Bericht de- Gas-AusschusseS über den Bau der zweiten Gasanstalt und Dcrwilligung von Hilfskräften. ^ur euouer Nachachtimg ört«,e« »tr tzterllnrch hie »ah jrder anko»«e«ve Fremde, Melcher hier üheruachtet. am Tage feiner Ankunft, ,,«» mim« »tefe erst in »e« Abendstunden erfolgt, am ande re« Lage vormittag« oo« seinem «trthe Hel ««ferm Melde-Amte lAvtheilnng für Fremvrn- verleht) anznmelhen Ist, hieienige« Frem he« «Der. melche liinger al» »r«t Tage hier sich a»f- tzalte«, Anmelveschein ,« lhfp» »aoe«, 1» Erinnernng ««» »emerten, »atz Ber«achlLsflg««ge« »er- fei»e» mit eiaer Gethhntze »t» »a 1» .a ,»<r »erhültattz- «ii^r Hoftftrafe grah«dr^»oer»rn »nrtzen. Da» Palitet-Amt »er Stobt Leimt». D«e> Bekanntmachung. Am 21. dies. Mo», wird mit vor 'Pflasterung der Kur» priuzstraste begonnen werden, und zwar zunächst aus der Strecke zwischen der Thür dcS Giundstückes Ar. 15 und der Windmnblcnstraße. Die Kurprinzstraße >vird daher vou ge dachtem Tage ab, je nacktem dies die Pflasterarbeitcu nötbig macken, streckenweise für den gesummten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 2V. April 1882.. Der Math der Stadt Leipzig. 1>r Georgi. Henuig. »ttemlliimtzmi. ' Die Lieferung der zur Dampfkcsscthcizuna in der hiesigen Stadtwasserkunst auf die Zeit vom l. Jul, 1H82 bis mit 3V. Juni l8i.2 erforderlichen circa 40.000 (Zentner ---> 2,000,000 Kilogramm Steinkohlen soll vorbekältlich der Aus wahl unter deu Submittenten an den Miudestsorderudcn vergeben werden. Offerte» ff»» di» ,« de« 20. Mai dS. I». «de«d»«Uhr schriftlich und ckersiegett an das Bureau der Stadtwasserkunst (Stadthaus, Obftinarkt 3, lll. Etage. Zimmer 112> abzu- geben, woselbst auch die Lieferungsbedingungen eingesebm Leipzig, den .ly. .April 1882. . - Dep»tatio« zur StadtMafferkunst. Richter. baegurr, L. ^ 2u cker »w flaol« Lor Xmtalt Uat Koser 4e» v«h, deedrt im A» Krtekigt hat sich die hinter dem Handarbeiter barl Gottfried ^eiurtch Htrtegel unterm 31. vorigen Monat» erlassene Leipzig, d« 1Ü. Npn7 1882. Der Skuth »er Stadt Leipzig. (Arme«. Amt.) Lndwig-Wols. Werner. »ersleizmiii- m» »mMe». Da» an der hergestellte« Aldert», Larola- und Wtetorta»Stra»e sowie am Dtühlmeg in Reudnitz " gene Areal der dem JohanniShoSpikale gehörigen !ptttze«b" ^ Flurbuch» für Reuduitz soll ,u 8 , Mitttvach, »e« E«. »s». Mt»., Bormittag» RI Uhr. ans dem Rathhaufe, 1. Vage, Zimmer Nr. 17, an di« Metstdtetrudr» verkauft werden. Der betreffende ParzellirungSplan, auf welchem die Größe der einzeln«» Bauplätze angegeben ist und die Berka»,S- dedingungen liegen ebendaselbst ans dem großen Saale schon Vor dem Termine znr Einsichtnahme au». Leipzig, den 18 April »882. Der Rath drr Stadt Leipzig. vr. Georgi. istöß. IlutzholpLicll«». Moutag, de« 2«. April er. sollen von Bormittags S Uhr an im Forstreviere bouneMitz von den läng« der Linie äusbcrcitelen Hölzern ca. 50 Eichen-, l2 Weißbuchen-, 25 Ahorn , >80 Eschen-, 50 Rüstern . .23 Ellern3 Linden-, 1 Apfelbaum-, und.23 Fichten-AutzklAtze; ferner ca. 10 Licken-, NO Ahorn-, 200 Eschen- und 20 Rlistcrn- Sehirrhölzer, sowie ca. 47 Fickten Sü«le«-, Karre«, und AüfthSlzer »mtcr den izir Teriuinc öffentlich ausgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. A«famm»»r«»ft: auf der bounemttzer Li»i« an den Heivacr Wirsen bei Connewitz. Leipzig, am 12. April >882 De» Math« Forst Dep«tatio«. Oetkvntiieke Kundslslekmnstult. De» Mitgliedern der Genoffcn,ckail ,ür Berichtigung der nkguerern oer E»e«oncn,cka,i Parthe zwischen Leipzig und <s«l,ö»eseld wird im Anschluß an die Bekanntmachung vom 14. dfS. MtS. hiermit angczeigt, daß der Termin zur Anerkennung der erfolgten Bersteinung der Grenzen der auSzutauschcnVenArealflächen nicht am 25. dss. Monat», sondern Diru-tag, de» 2. Mai ds«. Ir-., Vormittag» 0 Uhr, stattsindet, und werden die Mitglieder zu diesem Termin eingeladen. Versammlung: am Gotbischcn Bade. Leipzig, deu t8. April 1882. Der Genoffensedaft- AuSsch«-. I)r. A. Fregc-Abtnaundorf. Zu der Montag den 24. d. M. Vormittags 10 Uhr stattfiadrnden Feier de- Geburtstages Er. Majestät »e» ASnia» beehre ich mich im Namen des Lehrerkollegiums ganz ergebenst einznladen. Leipzig, d« 21. April 1883. vr. -aogmann. Erste Städtische Fortbildungsschule für Knaben. Sonntag, den 23. April, Vormittag '/,N Uhr. a«1«s zur Frier des Geburtstages Sr. Mai. des König« Albert ^ - - V.N Uhr. findet ein Fest . „ ... Mai- de« König« Albert von Lachsen ün Saale der Dritten Bürgerschule statt. Zu dieser ' ier haben sich dir Schüler der «lassen 21, LS, 2S, 20, W, SS, >, 33, 34 und .26 einrusinden. Im Namcn des Lehrercollcgiumö ladet ergebenst elr. G. Bl^bmnan, Director. 24. -lprll, Vormittag. 10 lllir iw irtata»«« 8e. »^jeatLt -e, Llknl», -«»I«lwvr-OoU«^i»w» eiradaaot aioeulaäeo Lüek vtoloM», Director. II. 8tü(tti8<;ti6 kortbi1(1unK88vtiuIo kür Lnabvü. 2ur Leier «le, OebartHUuwa «r. »ateatilt <l e, A»»I»n üa-et SonMa», Z-. ^pr», Vorwltt»»» j» vbr, i, »er ,1er, V. »arUernckulo eia Slkeatliclier ^ctu, atatt. 2ar 72>«i>a»dm« an 4e««ldea beehrt »iek, cli« kütern, vekriierrea vta. 4er ScblUer, »ta all« Lreuuöe ,1er -VMalt, 1» Kamen che» l^krereoUegffuw» erxobenat ei»»uh»leu chev 31. chprü 1883. Vr. «oarl. Freiwillige versteigernug. Von dem nnlerceichneren königlichen Anli.'gerichic soll de» 17. Mai 1882 da) dem verstorbene» Ncslauratenr (öoluned pbrcaolt Täubert hier »gehörig gewesene Han-grundstück Nr. 52c >, '.Ibih. t! des Brand- atnsicrS, Friedrick-Ssirnsie Nr. 37 und ?vol. S.',7 des Olrnnd- und hupvidckenbuchs jür die Stadt Leipzig, welches laut Schädungölarte von, 15. Mai 187S aus 3t,SSO ./.< gemürdert worden ist. frei williger Weise auf Antrag d>8' lehlw llig kingcseyte» Erven ver- ' eigen werden. waS unter Bezugnahme aus den an hiesiger Olerichts- eile anshängeuden Anschlag und die darin enthaltenen Berstcigerungs« de iugungen hierdurch bekannt gemacht wird. gjoipZA. ap, 1 April 1882. - ^»»iLllches AnU-gericht. AhthcUuu, V>^ Mannöfeld. Vekanutmachnng. An der Realschule II. Ordnung zu Reudnitz soll fasort boz. spStcften» Johanni» l I. rin Vberlehrer, welcher die laäilla» für Deutsch und französisch besitzt, niil emcm IahreSgehalt vou 1S00 sl — angcstellt »erden. Schon praktisch gebildete Bewerber wollen ihre Resnchk mit ZkNgmfsen längstens di« r>»n - Mai l. I. a» de» Unterzeichneten Gemeindemth richten. Reudnitz, am 22. April 1882. Der vtemeinderath. Hetzer. Vekanntumchn«-. Wir beabsichtigen, die Ausführung verschcedener Pflasterarbeitra an einen Unternehmer z» vergeben. Die hieraus bezügliche» Bedingungen liegen im hiesigen Genieinde amte zur. Einsichtnahme aus und wolle man Offerten rbendaselbst versiegelt mit der Ausschrilt „PslastcrungSarbeiten" bis zum 8. Mat diese» Jahre» rinreichen «ohlil iS. am LO. April 1883. Der Remelnberath. Paulus. G. Brstd. Nichtamtlicher Theil. » » Dr»» Dönig. Der heutige Tag gehört dem König und Seinen getreuen Sachsen! Fürst und Volk unseres Lande-) begehen heute eine erhebend« Feier, welche erneute» Zeugniß ablcgt für dw Innigkeit de» Bande», welches König Albert mit Seinen Unterthanrn verbindet. Seine Majestät beginnt heute mit jener Rüstigkeit und Frische de» Geiste- und Körpers, welche dem Soldaten eigen ist. Sein sünfunosünszigslc- Lebensjahr. Möge c» sür den er habenen Herrn ein glückliche» »ich reichgesegnctcs sein! DaS Land weiß, waS os an Seinem Monarchen hat: eine» weisen, gerechten und leutseligen Herrn vou echt dcntschcr Gesinnung, welchem das Wohl dcS engcwn wie des weiteren Vaterlandes in gleicher Treue am Herze» liegt, einen König, dessen ManncSherz nicht nur in, Donner der Schlachte», sonder» dessen Einsicht und Thalsrajt auch aus den friedliche» Gebiete» der Wissenschaft, der Knust, des Handels und Ge werbfleiße» ans da» Hcr^ichsie erprobt ist. Fürwahr, ein Volk, welche» sich eines solche» Herrschers rühmen darf, kakln srtttdig u»d stviz. im Bewußtsein seiner materiellrn und geistigen Kräfte, in friedlichen Welt,»eil mit den anderen deutschen Stämmen treten, »in mit zu arbeiten am Ruhme unv dor Größe.dcS großen Vaterlandes und an der inneren Festigung d«S nc>n:rslande»e» deutschen Reiches Ein Freund dcS Kaiser», ist König Albert stets an drr Seite de» greifen Schirmhsrkn des stteichs zu finden, loenn e» sich darum handelt, durch,käs Gewicht Seines Ansehen», durch Rath und Thät sür^die Jnterkssen dcS dcutschcn Volfl-S «inzustehen. ^ ' V. " .. Möge mit »nd dnrch Kling Albert auch srr»c>hin da» Berhättnktz Sachsen» zuck Rdiche ein ungetrübtes, lvir dürfen sage», wie bisher ei» musterhastes und für unser Land Der» bcißuiigsvolles sei»; »löge Seine Majestät selbst in der Aus übung Seines erhabenen Berufes auch fürder jene tiefe Be- riedignng finden, welche das Erblbeil Seine» dnrch hohe Regententugendcu ausgezeichneten HanieS ist. Wir grüßen deu geliebten Landesherrn, indcssen unsere getreue Stadt im Festschmuck prangt und in Kirche und Schule, daheim im Frieden dcS HauseS oder draußen in der herrlichen FrühlingSwelt den heutige» Tag begeht, mit dem Hellen Jubelrus: ES lebe der König! Die officiöse Lehandluug des Tabakmonopols. Man wirst seitens der Ossieivseii den Gegnern dcS Monopols vor, diese Frage lediglich nnter dem GesicklSpiliicte entweder dcS „privaten Geldsackes" oder des Partei-Inter« esicS und immer nur mit leeren Phrasen zu behandeln, wäh rend in Wirklichkeit nirgends eine tendenziösere und weniger objektive Erörterung der Angelegenheit zu finden ist, alö in den der Regierung dienenden Blättern. Die zahlreichen rein sachlichen und vorurtlicilösreie» Unter« suchuilgc», welche besonder- von gemäßigt liberaler Seite anS- gegangen sind, werden mit Stillschweigen übergangen; man opcrirt lieber mit den entrnstnngsvollc» Beschlüssen dieser oder jenerVoltsversammlnng und versscliert tan», daß. wenn man die Stimmen nicht zählen, sondern wäge» wollte, schon jetzt im deut schen Volke sich eine große Mehrheit für das Tabakmonopol er geben würde. Als ob das nicht von allen leeren Phrasen eine der leersten und abgestandensten wäre! Mit einer solchen Art der Beweisführung werden die Ossieiösen am allerwenig sten bei dem einsichtigeren und besonneneren Theile der Be völkerung Eindruck machen. Es ist nicht zu leugne», daß gerade in den Kreisen, wo die „schwerer wiegende» Stimmen" zn suchen sind, am ersten eine gewisse Svmpathic sür den Gedanken dcS Tabakmonopols zu finden ist. Aber die „Rordd. Allg. Ztg." tauscht sich, wenn sic von der fortschreitenden Bcleuchlung des MonopolplancS eine ebenso fortschreitend« Stärkung dieser Sympathie annehnicn zu können meint. Da» Gegcnlhcil ist der Fall. Die nnintcressirtcii. wirklich unbefangenen Freunde de« Monopois haben nicistenS jetzt znm ersten Mal Gelegenheit, in die Einzelheiten der Sache eiiizndringcn und sich so allinälig zu überzeuge», daß das verlockende Ideal in der Wirtlichkeit all der Reize, uni derentwillen allein eS crstrcbenSwerth scheint, so gut wie ganz verlustig geben würde. Die Ren tabilitätsberechnung, welche in der Erläuterung zu den« dem preußischen VelkswirthSre.tbe vorgclegte» Entwurf« ausgestellt wurde, ist bereits vollkommen durchlöchert. Z» den Ent- schädigniigSberechliate» sollen auch die nicht znm Tabakbau zuge- lassenen bisherigen Pflanzer hinznkoiniiien; die Entschädigungs summen der ursprünglichen Berechnung sind außerdem viel zu niedrig gegriffen. Der Tabakconsum wird zn hoch», die Arbeits löhne. die Presse d«S Rolnnalcrialö, überhaupt die (HestehnngS- kosicu der Mouopolsabrikation werden zu niedrig beniesten. Die. zumal lei Deulschland» centraler Lage, unvermeidlich« Ausdehnung des Schmuggels wird gar nicht berinlsichtigt. während i» kein Mnsterlanke des Tabakmonopol-S, in Frank reich. trotz -cr günstigere» Gcstallniig seiner Grenze» und trotz des weit geringeren Tal'akecnsnms, der Monopolverwalliing dnnb den Schmuggel und die Eiui'chtun.zen zur Verhütung desselben -- wobei indes;, wohlgemerkt! die Kosie» der Zoll', conlrole nicht einmal milberechnet sind — ei» jährlicher Ver lust von 17 Millionen FraueS erwächst. Und Dies sind nur die una»sechtbarsteii Bedenken. Sicht man sich erst die Gegc»berech,'»»g» der Tadakiiilercnenleii und der Handelskaminern au, die ja allerdings nicht selten de» Guleii etwas zu viel lhnu möge», so keinmt man »vlh- wcndig zu der Frage, ob denn >ibeU>»iupt aus dem Monopol ei» »cnndnswcrllwr Mehrbetrag alö ans der bestehende» Tabat- ssc3>cr zu erziele» sei» wurde. Ist aber nicht ein sehr hoher Mehrbetrag vollständig außer Zweifel, so dais inan sicher sei», daß kein unabhängiger und »nbefaugener Mann sich mehr sür das Monopol erwärmen wird. Aus der anderen Seite sucht die „Rordd. Atla. Ztg." die kleine» Tabaks chrikaiitcn rinzuschüchtcrn, indem sie arau»,eil- lirl: Was dann, wenn das Monopol abgelehnt wird? Ans die Mehrciiiuahnic au» dem Tabak kann da» Reich nicht ver zichten. Also müßte eine imgehrnrc Erhöhung der bestehende»
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