Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188301066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-01
- Tag1883-01-06
- Monat1883-01
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1883
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
72 «ine Declaration de« H. 75 der Kreisordnvng bezweckt. Nie mir nutgelkeill wird, neben angesekeiie Andrer des Centrume in dieser Krage durchaus aus dem Beden der liberalen und habe» bereit» ihre Abückl kimogegeden, eventuell dieselben bei ihrem Vorgehen zu unterstützen." * In Berlin blickt man immer nocki mit Besorgnis nach dem Osten. Emen eigenthüwlichen Eindruck macht ein Aussatz, angeblich von einem boheren österre ckischeu Offieier, den rin Berliner Blak' verbssentlicht. Es beißt darin: Dem Kaiser Kran; Joses wird eine Aeuß rung in de» Mund gelegt, welche er jung» in Pest einem Hohen Mil.tair gegenüber getba» baden soll: ..Wenn Rußland unS die westliche Häls'e der Balkanha b»sel mil Saloniki überlast, lo würde ich nickt» dagegen haben, daß c« die östliche mit Konstantinvpel in Besitz nähme." Sollte der vorsichtige Kaiser Franz Ioies sich io offen ausgesprochen haben? Eine ganz ähnliche Aeuße- rung Hai freilich einmal Kronprinz Rudolf in Potsdam gegen seinen Ttlcknachbar Lord Hougbton getban; sie wurde aber von Wie» aus bequemlichkeit-halber abgelezianet. Auch jetzt wird man in Wien gewiß vorläufig jede Ansicht dieser Art in Abrede stellen. Sie würde ja auch dem deutsch-öster reichischen Bündnisse von >37!» widersprechen. Eine Haupt» abiichl die'eo Beiträge« bestand darin, den Berliner Frieden de- vorhergehenden Jahre« sicbi-r zu stellen. Es kann al< verbürgt gellen, daß eine Denkschrift über die Ausrecht- erba.tung de« Berliner Frieden« von Deutschland und Oester reich auigeseyl und nach Petersburg milgetheilt wurde. Da Rußland ja ebensall« versickert, den Berliner Frieden treu anesübr-'n zu wollen, so konnte eS an dieser Mmheilung wohl keinen Anstoß nehmen. * Die Anssicht, daß die Arbeiten de« Reichstag« fort während durch diejenigen de» preußischen Abgeordnetenhaus»« unieibroche» werden und nickt recht in Fluß zu kommen ver mögen. ist erf.il i niigsgemäß geeignet, viele RelchStagsabgeord- nele in der Eisüllung ihrer parlamentarischen Pflichten lästig zu macken. Die Volksvertreter können jedoch gerade jetzt nicht dringend genug er- bnl werde», trotz mancherlei Un» beqneinlichkeilen und Zeitverluste sich vollzählig und rechtzeitig im Reichstag einzuflnken. In den nächsten Wochen steht eine ganze Reibe ungewöhnlich wichtiger Entscheidungen bevor. Wir erinnern nur an die Erhöhung der Holz» zülle und andere zollpolitische Fragen, an die Ein führung der Arbeitsbücher, da« Verbot de« Lehrlingshalle»« für NicktinnungSmeister. an die reactionairen Abänderungen der Gewerbeordnung, an die procentuale Börsensteuer u. >. Bei allen diesen Fragen liegen die Verhältnisse so. daß die Entscheidung de« Reichstag« sehr zweifelhaft ist und voraus sichtlich von einigen wenigen Stimmen, der zufälligen größeren Vollzähligkeit dieser ober jener Partei abhängt. Wahrhaftig Grund genug, e« mit der Erfüllung der parlamentarischen Pflichten in den nächsten Wochen besonder« ernst zu nehmen! * Die ..Kreuzzeitung" rechnet allein für die Beendigung der Etat«beratbung im preußischen Abgeordneten- Hause noch 15 bi« 20 Plenarsitzungen. Der weitaus größte »heil dieser Zeit wird ohne Zweifel aus die Berat yung de« CultuSetat« fallen, zu dem da« Eentrum, wie berichtet wird, wiederum eine große Anzahl von Beschwerden und Forderungen zusammengctragen bat. Wenn die EtatS- beralhung im Abgeordnetenhaus« sich in den letzten Jahren so außerordentlich in die Breite gezogtm hat, so war lediglich da« Centrum daran schuld, welches an jede Position de« CultuSetat« unendliche Klagen und Wünsche knüpfte, die Ge duld de« Hause« aus« Aeußerste mißbrauchend. Bei de« be vorstehenden ungewöhnlich großen geschäftlichen Schwierigkeiten ist e«. wenn da« Centrum nicht Selbstdeschränkung übt. Sache der anderen Parteien, die Debatten nicht allzu maßlosen Um fang annehmen zu lasten. * Gelegentlich der letzten Wahle» in Preuße» ist vielfach die Frage aufgeworfen, wie e< komme, daß auch Nichtpreußen zur Ausübung de« Wahlrechte« zu gelosten seien. Erhebungen, die von competenier Seite gepflogen wurden!, haben nicht nur diese Thatsache be stätigt. sondern auch ergeben, daß preußische Staatsangehörige au« den Wahllisten gestrichen und dadurch an der Aus übung de« Wahlrecht« widerrechtlich verhindert worden waren, weil sie im Ausland« geboren sind rnd daher al« Nichtpreußen angesehen waren; andererseits liegen gewisse Fäll« vor. daß in Preußen geborene Kinder von Ausländern in späteren Jahren in der Regel unrecht mäßig al« preußische Staatsangehörige behandelt werden. E« ist z. B. eonstatirt. daß solche Ausländer zum preußische« Militärdienst herangezogen worden sind, oder Jabre lang ungestört Staat«- bezw. Bürgerrechte auSgeüdt haben. E« fehlt eben an Vorschriften betreff« einer allgemeinen Ueber- wachung von Ausländern sowie betreffend die Führung von Verzeichnissen der Ausländer bezw. der mchlpreußischcn gieich». angehörigen. E« liegt aus der Hand, baß durch diese Thatsacke die Bedeutung de« Gesetze« vom 1. Juni l870, betreffend den Erwerb und Verlust der Bundes- und Staatsangehörigkeit verringert und der Zweck desselben Ideilmeise vereitelt wird. Da da« Vorhandensein von amtlichen Unterlagen zur Beurtbe>l»ng der Reich«- und StaolSangehörigk.it für Ausstellung der Wabllisien, der Ge schworenen- und Schöffenlisten. der Ausübung der Bürger rechte. der Feststellung de« llnterstntzuiigswobnsitze« w. w. gewiß notbwendig »st. bat das Polizeipräsidium von Berlin angcordnel, daß die StaalSangehvrigkeit aller nach Berlin ziiziehcnden oder daselbst eintressenden Fremden, wegen deren bisher eine Anmeldung vorgeichriebe» war. von den zuständigen Polizeirevieren oder Beamte» in geeigneter Weise unter Vermeidung von erheblichen Belästigungen der Betreffen den zu eriniiteln ist. * Der Verband der deutschen Architekten beab sichtigt eine Denkschrist an da« preußische Abgeordneten haus zu rickle». worin er seine Zustimmung zu dem von dein Aog. Schulz-Böckum eingebrackle» Antrag aus R Vision de« niederen technischen UnlcrrichtswesenS ausspricht. Der Verband fordert dringend die Beschränkung der Lehr- ziele der Bauschulen und Baugewerkschulen und hofft dadurch auch dein in, Ausblicken begriffenen Titel- und Diplom schwinde! en>gegeiiz»wuk.n. Die alle» (Gewerbeschulen sind ihrem ursprünglichen Zwecke ganz enlsrenidet und wird e» dabrr ersoiderlich, dag die Bauschulen sich mehr an die Praxi« auschließe» und eine inekrjäbrige gründliche rein technische Ausbildung zu err« ckc» bemübl sind. Freilich düistc es für eine derartige Organisation zunächst an der genügenden Zahl geeigneter Lehrkräfte fehle» und sodann dickste anck die Frage der Berechtigungen noch mancherlei Schwierigkeiten bicle». * Unsere Millheilung. daß die Versetzung de« Archiv» ossistenle» vr. Beer von Posen nach Eob lenz bereit« mehrere Wochen vor der Beschwerde de« Abg. Kan lat er folgt ist. wird der „Nalionalzeitung" von »iner Herrn v. Svbel uniiiillelbar nahe '.ebenden Persönlichkeit bestätigt, damit werden zu unserer fl renke auch die Vermuldungen hinfällig, welche in, „Berliner Tageblatt" al« sicher« Nach richten niitgelkeilt waren, baß die Versetzung Or. Beer'« in Folge von Miichelligkciten zwischen ihm und seinem Vor gesetzten. vr Meyer, erfolgt sei. * Bei der am Donnerstag in Celle statkgesundenen Ersatzwahl eine« Landlagsabgeorkneten an Stelle de« ver storbenen Abgeordneten Scki dler wurde der Candikat der Nationalliberalen. v. d. BrLllc-Dinsen, mit ISS von 20Z Stimmen gewählt. » * » * Zum Selbstmorde de« Grafen Wim psien bringt die bochomciöse „Diener Abendpost" an der Spitze ihrer jüngsten Nummer folgende N.'le: Nachdem noch jondauernd über die Motive, welch« de» Bot schafter Grase» Wftnpffr» znm Selbstmorde getrieben Habe», falsch« Gerücht» im Umlaufe sind und .„«besonder« dteir traurige Kala- ftravhe mit dem Sturze der „Union gSaSralr" in Zusammenhang gebracht wird, Io sehe» wir ua«. um das Andenken de« verstorbenen klaalSmanaeS vor jeder weiteren Berunglimvsung zu bewahren, »er. aulaßt. za eonftatlre»: daß von Seite det Bonkhauie« Rothschild aui da« Bestunmtrß« versichert wird, daß der Stand de« Bermügea« de« Verstorbene«, mit besten Gebahrung da« genannte Han« betraut war. si.n in vollster Ordnung befinde«, daß ferner io den hinter- lassinen Papieren de« Verstorbenen nicht der mindeste Anhalt«- vunc« da ür zu finde» ist. baß der elb« an irgend w ichen finanziellen Uniernedmurigen deldeiligt war. daß schließlich di« zur Stunde von keiner Leite irgend welche ans uuerjülli gebliebene Verpflichtungen de« Grafen Aimpflen Bezug habend« Reklamationen onjqeiauchr sind. Diese Thatsache» bieten wohl den genügenden Bewei« dafür, daß die Eingang« erwähnten Gerüchte jeder Begründung entbehren und wir dürfen an« wohl der Hoffnung hingcbea. daß nua auch sene Journale, in deren Spalten ouige Meldung offenbar nur in Folge Unkenntoiß de« wahren Sachverhalte« Eingang gesunden Hai, (belegenden »edmen werden, dem Andenken de« verüordenea 2>aat«- manne« durch llonstatirung der W.hrheu gerecht zu werden. Bekanntlich schien die Nackrickl. daß Gras Wimpssen einen Brief an den Baron Hirsch zurückgetassen bat. da- Gerückt von finanziellen Verlegenheiten de« Ver storbenen zu bekräftigen. Als Widerlegung wird der Inhalt jene« Briese« von der ..Neue» Freien Presse veröffenllichk. Er kantet: „Wenn Tie diese Zeilen lesen, bin ich nicht mehr. Nehmen Sie und namentlich Ihre liebe Frau sich meiner Kinder und meiner Frau in der schwerenStunke an. die sie nun durchzumachen haben werden, und trachte» Sie besonder«, daß meine Familie bald von Pari« wegkomme". Auch der „Pester Lloyd" mrldet jetzt, daß nervöse Gereiztheit den Grafen zum Selbstmord getrieben bat. Seine fixe Idee war. er habe durch die Mietbe de« neuen Bokschast«holel» sowohl sich persönlich al» auch die österreichisch - ungarische Monarchie enipsindlich geschädigt. Immer wieder kam er hieraus zurück und äußerte sich darüber in zusammenhangloser, verwirrter Weise. Auch richtete er an den Minister de« Aeußern, Grasen Kalnokh, die dringendste Bitte, er möge ihm wegen dieser Mielhc die Verzeihung de« Kaiser« erwirken. * Da« in Triest erscheinende slowenisch« Journal „Ekinost" (Einheit) bringt einen bemerkenswert den Artikel gegen da« fanatrsche Wulhgeschrei, womit ein großer Theil der italienischen Presse seit Oberdank'S Hinrichtung nach Triest und der ..Alpengrenze" verlangt. „Daß die Pöbel- preise, die bekanntlich in Jialien Legion'. sagt unter Andern, da« genannte Driester Blatt, „von der Geschlickte und den nationalen Verhältnissen de« Auslande« nicht da- Geringste versteh», ist eure bekannte Thatsacke. die Jedermann wahr genommen. der einmal in Italien gereist und dort an öffent« luden Orten die kenntnißlosesten. unsinnigsten Aeußernnzen über Zustände und Tinge im AuSlande mit anhören mußte. Zur Herau-gabe eine« Journal« sind auch in Jialien, in den meiste» Fällen, gar keine Kenntnisse erforderlich; e« kommt blo« daraus an. ob die betreffenden Leute gehörig zu sckrelen. zu wüihen und allerlei Skandal zu macken verstehen. Können sie da«, dann sind sie in kürzester Zeit „große Patrioten" und dir Menge brüllt ihnen nach. Es giebt aber in Italien allerlei Pöbel, auch solchen in Chlinderhüten. der sich ein- biltet, er sei weiß Gott wie gelehrt unk patriotisch. Z» dieser Sorte zäblt auch der famose Dichter und Universitäts-Pro fessor in Bologna, der jüngst die „Jugend Italien«" aus- gesordert. Triest zu erobern. Da dieser sonderbare Professor und sein Sckreihälleanhang weder die Geschickte Tnest» ge lernt noch in dieser Richtung sich belehre» lasten wollen, so bleibt un« wohl nichk« Anderes übrig, al- die Ankunft dieser „Eroberer" rubig zu erwarten, um sie wieder heim zu schicken mit unserem letzten antulatienischen Beweismittel, mil — Flintenschüssen!" * In Belgrad finden noch fortwährend Minister- berathungen unter dem Vorsitze de« König« statt. Mehreren derselben hat. aus den besonderen Wunsch de« König«, auch der frühere Ministerpräsident Ristitsch beigewohnl, dessen Einfluß im Lande in letzterer Zeit bedeutend gestiegen ist, wie die« auch die entschieden oppositionellen Nachwahlen in die Ekupschtina bewiesen haben. Zu einem scdließlichen Ergebniß sollen indeß jene Mlnisterberalhiiiige» noch nickt geführt haben, weil, wie e« heißt, König Milan, zwischen ver- fchiedenartigen Einflüssen schwankend, zu einer endgiltigen Entscheidung schwer zu bewegen ist. Wie in Belgrad em- geweihte Kreise behaupte», sei schon zweimal der Rücktritt de« Cabinet« Pirolschanaz und die Bildung eine« groß- serbischen Ministerium« beschlossen gewesen, aber im letzten Augenblicke sei die neue Cabinetsblldung daran gescheuert, daß der König sich die Besetzung de« Kriegsminijterposten- vorbebalten b.e. An« dieser Bedingung will man folgern, daß König Milan noch immer an gewisse in Wien rrl>altene Zu'icherungen glaube, die. im gegebenen Augenblicke, in dem Abschlüsse einer österreichisch-serbischen Militair- Convention ibrrn Ausdruck finden sollen, von der indeß die großserbische Partei durchaus nich « wissen will. * Während die parlamentarischen WeibnacktS- serien in den nach Gregorianischem Kalender rechnenden mittel» und westeuropäischen Staaten allmälig ihrem Ende naken, sangm sie in den dem alten Jnlianiscken Stile treu gebliebenen Länder« erst an. So haben sich die rumäni schen Kammer» am Mittwoch, de« beginnenden Weih- nacbt-seste« halber, b « zum 21. d. M. vertagt, nachdem zu guterlrtzt noch dar VerfassungS-RevisionSantrag zur Verlesung gelangt war. Derselbe beziveckt die Herbeiführung der Ab änderung einer Reibe von Bestimmungen, welche Iben« den Wortlaut der Verfassung mil den heutigen Verhältnissen Rumänien« in Einklang bringen sollen (Abänderung kr« Titel« „Fürst" in .König". „Fü neiikhiim" in .Lönizthum"). theil« Modisicalionen de« passive» bezw. acliven Wahl recht« bedingen, endlich in die bestehende Agrar-Versaffung nickt unwesentlich eingreisen. Tie Ziehung der vrr- saffungSmäßigen Folgerungen au« der inilllerweile bewerk stelligten Rangerhöhung der Dynastie erscheint nicht nur erwünscht, sondern sogar geboten; dagegen möchte die An tastung kn jetzigen wadlaesetzlicken Bestimmungen Bedenken erregen, sobald agitatorische Momente in» Spiel kommen. Rumänien« exponirle Lage im äußersten Südostrn. welche seiner au«wärt,gen Pclitik allseilige größte Behutsamkeit zur Pflicht macht, drängt nicht minder dabin. dir constilukionelle Entwickelung i« Innern vor Erpernnenten z» schütze«, die gegebenen Fall« gerade jenen Elementen zu statten kommen könnten, welche planmäßa ans eine Schädigung der inter nationalen Stellung des Königreich« hinarbeiten. Ter Ministerpräsident Bratiano weiß sehr wohl, wa» er tbut, wenn er sich den Versass»nqereoifionsbestreb»ngen mehr l« kühl gegenüber stellt und mindesten« Garantie verlangt, daß sie nicht über da- mit dem SlaalSinteresse identische Ziel hinan«sch>eßen. * Rach einer Verfügung de- türkischen Ministerium« de« Innern iverken noch zwei ankere in Alben erscheinende Journale. ..Arogo«" und „Alithia", für dir Türkei verboten. Im Ganzen sind.jetzt 2l griechische Journale aus den tür kischen Index gefetzt. Tagegen soll da« Verbot gegen gewisse jranzösische Journale aufgehoben werden. * Au« Konstantinopel liegen un- henk, weitere Nach richten über di« revolutionaire Bewegung der Arme nier in Erzerum und Umgebung, sowie über die kort stattgesundencn Verhaftungen vor. Diese sollen sich bisher aus mehr al« hundert Personen erstrecken. w>lbe im Ver dachte sieben, einer geheimen Gesellschaft anzngebören, die mit der Anwerbung von Kreisckaaren gegen die türkische Regie rung sich beschäftigte. Da« türkische Journal „Stambul" will bereit« wissen, daß man bei mehreren verbasteten Arme niern Briese und Papiere gesunken, au« denen hervoraebt. die Verhafteten seien bestimmt gewesen, als Unterofficiere in die revolulionaire Freitchaar zu treten. Auch zwei leicke arme, >ck - Kaustm'e befinde'! fick unter den Verhafteten, Seren ui Erzerum befind.>chc Magazine von den türtischen Behörde« versiegelt worben sind. Gleichzeitig will man kn konstantinopel erfahren baden, daß dort ein Agent der arme nischen Veivegung angekommen sei. Rach seiner Person beschreibung. welche dt« Behörden Erzerum» nach Konstanti- noprl telegraphirt. sei r« dort den Saplje« (Polizisten) ge lungen. den Agenten in dem Augenblick zu verhaften, al« er >0,000 Meter grobe« Tuch zur Uniformiruna der arme nischen Freischaaren kaufen wollte. In dem Verhöre, da« mit dem Verhafteten, der ein junger Armenier ist. vorgenommen wurde, behauptete dieser, er bade da« Tuch nur zu Handel«, wecken lausen wollen. Tie weitere Untersuchung wird eifrig ortgesetzt. ES mangelt bereit» nickt an türkischen Journal- timmen, welche diese Vorgänge mit russischen Einflüsterungen und Agitationen in Verbindungen bringen wollen. * Nrber Gambetta'-Tod hat man au« hohem Munde in Berlin den Ausspkuch vernommen, wir Kälten zwar jetzt einen unrnbigen Kops weniger, ober seine Ideen würden iortleben; vorläufig sei indessen der Friede gesichert. Im Allgemeinen wird inDeutschland Gambetta's Tod al- eine Erleichterung -empfunden, da der nunmehr Verstorbene für die Verkörperung de» Rackekriege- galt. Gambetta selbst empfand es unangrnedin. so gewissermaßen geseffelt zu sein au eine bestimmte einseitige Politik, die ja nicht jederzeit, sondern nur unter gewissen Umständen auSsübrbar war. Wenige Wochen vor seinem Tode soll er sich geäußert baden, man täusche sich in ihm. wenn man al« Ziel seiner Pclitik Krieg mit Teutsch- land betrachte, er würde vielmehr, wenn er zur Macht ge langt sei. einen Au-aleich mit Deutschland suchen. Dem sei wie ihm wolle, er hak bi« zuletzt da« Seinige gethan, um die Wunde Elsaß-Lothringen nicht vernarben zu taffen. Sein Tod wird, wie gesagt, allgemein in Deutschland als eine Er- leichlerung empfunden, und dasselbe Gefühl gab sich in einem Theile der besitzenden Elassen Frankreich« sund, wenig- ien« zeitweilig, da auf die Nachricht von seinem Tode die Course der Pariser Börse für den Augenblick in die Höbe gingen. Verschieden von dieser populären Auffassung ist die in unseren höchsten politischen Kreisen. Man kennt die Grnndanschammg unsere« Reichskanzler«, wonach e« für Deutschland und den Frieden da« Beste ist. wenn sich die Republik in Frankreich befestigt. Gambetta aalt aber als die Hauptstütze der Republik. Der „Siäcle" ist freilich sehr chauvinistisch; gegenüber den Artikeln deutscher Journale sagt er. diese Blätter täuschlen sich, wenn sic glaubten, daß ge rechte „Revinbicationen" Frankreich« mit Ganibetta in« Grab gestiegen. Damit solle nicht gesagt sein, baß Frankreich die Revanche sich al« au-fchließlicheS Ziel seiner Politik macken wollte. Patrioten können sterben, aber daS Vaterland sterbe nickt. Frankreich sei heute dasselbe, wa- e« gestern war. — Am Donnerstag wurde da« Patai« Bourbon von einer großen Menge besucht, die vor dem Sarge Gambetta'« vorüber desilirte. Der erste Kranz an dem Sarge Gambetta'« wurde von der Gemahlin de« Präsidenten Grevy niedergelegt. Bei dem am Sonnabend stattfindenden Leichenbegäng nisse werden alle höheren Unterrickk-anstalten (Lycern und CvUrgien) geschloffen; der „Cercle commrrcial de« Louvre" beschloß, am Sonnabend keinen Hanbelsmarkt abzukalken Wie jetzt mitgeiheilt wird, ist von der Betbeiligung des diplomatikchenC orp« in corporo niemal« die Rede gewesen. E« wird im Palai« Bourbon zuvörderst eine Art „Ceremonie Civique" statlsinken. wobei, wie bis jetzt bestimmt, drei Reden gehalten werk> -> sollen. Briffon für die Kammer, der Minister de« Innern Falliäre« für die Regierung, Jute« Ferry für die Regierung der nationalen Bertheitiaung. Zur Beiwohnung dieser Ceremonie werden an die einzelnen Milgl eker de- diplo matischen Eorp« Einladungen ergehen. Ta die Namen der Redner Bürgschaft bieten, überdies ihre Reden vorher dem Ministerrathe unterbreitet werden, darf als sicher angeiiommcn werden, daß dieselbe» gegen keine fremde Nation etwa« Ver letzende« enthalten werde». Demnach wird sich kein Bot schafter auSruschließen brackckien. Die Regierung ist ckbrigen« nickt obne Besorgnisse wegen de« Begräbnisses von Gambetta. Die befürchtet, baß die „Freunde" de« Verstorbenen, unter denen Paul Tsronlsde, das Oberbauvt der „Liga der Pa trioten". eine große Rolle spielt, patriotische Kundgebungen macken werken unter dem Vorwände, autigambetllsli'che Kuiidgebunarn zu verhindern. Bezeichnend für die Stimmung, welche die Ordner des Leichenbegängnisse» in Pari», also di« Minister selb'«, erzeugen wollen, ist, daß sie an der Staiuc der Stakt Straßburg aus de», Eintracht-Platze eine große Anzahl von schwarzen Fahnen aushängcn ließen. Der „Tcnips" überschüttet zwar noch immer Gambetta mit Lob, aber er richtet bock zugleich an die Republikaner die Aufforderung, ick jetzt untereinander zu versöhnen und stramm zusammen- zuhailem * Die neuesten statistischen Erhebungen über den Prote- santi-mu« in Spanien weisen ken Bestand von 32 Kirchen oder Capelle» nach, darunter 6 in Madrid, 2 in Barcelona. 3 in Sevilla »ud je eine in 2l wichtigen Städten, meist Handelsplätze in» Süden nnd Westen der Halbinsel In 23 ländlichen Bezirken existier» Missionen mit Bibel grscllschasien. Schulen für Kinder beider Geschleckter, Er wackscnenschulen. Franenniisnonen unter we blicher Leitung und Soniitagsschulcn. In Madrid und in l5 Provinzialstädle» ist der Schulbesuch ein rechl regsamer. Seine bauptsäckliche Ver breitung findet der ProtenanlismuS in de» niederen Schichten des Volke«. Im Mittelstände, der wie anderswo so auch in Spanien die ködere Bildung repräsrntirt, herrscht die bedauerliche Ersckei nung. daß. wenn man nickt bigott-ullramonkanrn Gesinnungen huldigt, zum atheistischen Programme ichwvrt. Erfreulicher ist. daß die gegenwärtige spanische Regierung den Protestanten da« möglichste Entgegenkommen zeigt, soweit ihr di« Ver fassung und der Argwohn de« Koben Kleru» da« gestatten Heute zählen die eingeborenen Protestanten etwa 23.000 Serien Die Mission wird — namentlich von England und Deutsch land — dann auch von den übrigen protestantischen Völkern Europa« grsördert. * Lord Ermond Fitzmaurice, der Nachfolger Sir Charte« Dille'« im UnterstaakS-Secretariat de- Londoner Auswärtigen Amte«, gehört, wa- sein Berbältmß zu ken Fragen ber inneren englischen Pelitik betriff«, derselben Schule wir sein Amtsvorgänger an. Seine Berufung in die aus wärtige Carriüre grünket sich eigentlich nur ans den Um stand. daß er seiner Zeit an den Arbeiten der ostrunietischen Commission tbeilgenommen bat. Im klebrigen wird es sich erst erweisen müssen, ob Mr. G>akstone mit der Anstellung des Genannten einen glücklichen Griff gethan bat. * Nach Meldungen anS London häkle Lord Granville tre jüngste Note de» M »iiterpräsidenten Duclerc dadi» beantwortet, daß die englische Regierung in der Frage der egy pti scken Controle keine neuen Vorschläge zu macke» habe. Die diplomatische Verhandlung über diesen Puiict sei -aber al« beendet anzuseben. unter sehr verbindlichen Bedin- gungen lasse sie aber die Möglichkeit zu einer Verständigung über andere Pnncte. Ter „National" sagt. England balle die Aushebung der Controle aufrecht, habe aber di« Ver pflichtung übernommen. Frankreich wegen aller in den egyp- tilchrn Finanzen einzusübrendrn Abänderungen zu Rathe z» riehen; c« würden solche Aendrrnngen »or nach erfolgter Zu stimmung Frankreich« vorgenommen «erden könne«. Man fühlt, daß s« fick Bet ebne« zulkustsgeu Krieg« nicht um dynastische Interessen handeln wird, sondcru daß t - Völker als solch« gegen einander kämpfen, daß die Nation-, um d«e Hegemonie nngrn werden. E« schein», ab« sollte fick eine neue Lölkerkrisi« vorbereiten, und daß alSdann d«r Kar o ein fürchterlicher sein werde, ist wohl selbstverständlich. Di selbe Meinung entwickelt der als Militairschriststeller serr bekannte Major im Großen Gencralstab von der Goltz ar läßlich der Besprechung de« Bucke» „Strategie" von Oberst Blume in der „Deutschen Rundschau". Da seine Aus- ührungen strategischer Natur sind, wollen wir diesotbe» h'rr olgen lasten. Er schreibt: Die Entwickelung de« RationalititS-Prineip« hat »n« et»«» Zu- stände genähert, in welchem Kriege nnr au- Feindschaft nicht Metz: »I« unmöglich erscheinen, und gerade die« stellt in sichere An-sichi daß die sireiiendea Völker mit aller ihnen zu Gebote stehende. Mackt ans dem Kampfplätze ersche nen werden. Dadurch gewinnen die künftigen Heere'-ü-e den Lbarakter von Bölkerwandernngc.:. Die Aulmärsche bedecken Grenzproviiizen und di» Bewegungen nehm a da« ganz Straßennetz de« Kriegsschauplatz«« ein. E« handelt sich nickt mehr um Huntziwttouleude. sonder» um Millionen von Be waffneten. Eine Menge von Lombmationen «erden dadnrch ous- jeickloffen, und der Krieg muß durch die Schwierigkeit der Bewegung sicher Mafien de» Lhgrakler der Schwerfälligkeit annehmen. Tie grohmüchilichen H ere kommen au numerischer Zahl einander nabe. Zwar bilden die mobile« Armeen heulzutage Gewichte, welcht ie stark auf dem Leben der Völker lasten, daß schon dadnrch d^- Slreben nach unauskaltsamem Handeln erzengt wird; dennoch muß der Krieg der Zukunit an Beweglichkeit verlieren. In welcher Weise ein solcher Krieg alSdann geführt werden würde, da« bat mit etwa« seyr ausschweifend: Phantasie ein vorläufig keinen Glauben verbienendir anonymer Correfpoudent de« „Etoile Belge" auSgrsührt: „Bei unseren Nachbar» (e« ist nzctzr recht ersichtlich, wer darnnte. gemeint ist; au« einigen begleitenden Nedennmftänden könnte man aber darunter Rußland rerstehen) wird man finden, daß jetzt alle strategischen Pnncte: verschanzte Lager. Fort«. Thäler. Dffiloe«, Flnßübergäng« und Vergl., eia System von Laadtorpedo« besitzen, da» geeignet ist, im gegebenen Moment über da« von dem Gin- dringling besetzte Terrain einen wahre» Kotakly-mn» hrreinbrechcu zu lassen. — In der bilderreichen Spracht de« betreffende» Londc- nennt man diese Torpedo« „Vulkane" und die vorbereitet« Zone , » rone torpUIS«) heißt „Feld de« Tode«". „Vulkan" ist in drr Lhu. der paffende Name für diese Höllenmaschine, denn ihr Losgeh»» schien- dert zu großer Höbe Hunden« von Lubikmetera zwei Faust grober Roll steine, die, beim Niedersallen eine» Kreis von mehr all« 500 Mete. Radius bedeckend, mörderische Wirkung au-llben. E« heißt, de- Luftdruck allein sei Im Stande, im Umkreise von 800 Meier Meusch.m zu tödlea. Das Springen jeder Mine erzeugt eine« Trichter von 10 bi« lü Meter det 30 bi» 40 Meter obere« Durchmesser. E« soll solgende Taktik -befolgt werden: Der vertheidiger Haft di« zum Sprengen vorbereitete Zone besetzt, vertheidigt sie mit Nachdruck, drückt den Eindringling so lange wie möglich »urück; endlich var überlegenen Kräften weicht er — beständig kämpfend — F-. ß für Fuß. Venu die Rückwärt-bewegnng genügend weit gedicdrn. erfüllt das Feld de« Tode« sein schchlerliches Amt: die« ist da» Signah nach welchem gegen di« zersprengten und erschreckte« feind- lichcn Kräfte vorzubrechen ist — mit Ungestüm »ad ohne Erbarm, u (»an, merol)." Das preußische amUicke..M ilitair-Wockenbla tL"bemerk hierzu: „Die gegebene Beschreibung der Ladung läßt Schieß baumwolle oder ein ähnliche« Präparat vermutben: wa« es aber auch sei — 3 cdm eine« brisanten Explosivstoff« ver sprechen allerdings Fne Feuersäule, einen Luftdruck und «inen Steinhagel von großer und weitreichender Wirkung. Di: Anlage enthält nichts wesentlich Reue«, sie combinirt Fladder- inine. unverkäiiinile Schachtmine und Sleinmine; st« placirt den Explosivstoff sehr unökonomisch, erreicht aber mit diesem Opser den Vortheil. den größten Theil der Arbeit lang, vor drm Gebrauch erledigen zu können; der Rest — da^ Einbringen der Ladung — ist dann sehr schnell zu bewirk«!.. Wie viel oder wie wenig Wahre« an der Mittbeilu»^, de« „Etoile Belge" sein mag — technisch Unmögliche« bietei sie durchaus nickt dar; auch nickt«, wa» nicht jeder Wachsein ständige nackmachv» könnte, wenn er die Koste» nicht zu scheuen braucht. Ter Eorrespondcnt de« „Etoile Belge" ist ein Friedensfreund; aus Fr>edeu«sreundlichkeit täuscht er das ihm ^eickenkle Vertrauen, inten, er der Welt ei» Borbabk!. denuncirt, da« er selbst mil dem Schreaen-systcm der Nihi listen vergleicht. Er fragt, ob man wrht annehme« könne, ein „Envahisieur" werde künftig mit Herzerwsreudigkeit sich anschicken, den Boden seine« Nachbarn zu betreten? Dc- Eorrespoiitent hofft, durch Verbreitung semer Miltheilungen tie Wahrscheinlichkeit eine« Kriege« in Zukunst zu verringern. TieFrietcnssreunbesind bekanntlich liebe,isrvürdigeSchiväruier". ver Lrieg der Jukunfi. Denn auch beute die politischen Aussichten durchaus un getrübt erscheinen und der Kaiser beim Nenjahr»empsange selbst die durchaus sriedticken Beziehungen der Rationen unter einander betont bat. so darf man sich doch nickt einer allzu großen Sicherheit dingeben, denn ein wohl unser ganze« Volk durchziehendes Gefühl sagt »ns, daß über kurz oder lang doch einmal »>c Kriegsilainme empciloder'i wird, »nd daß dieselbe alsdann wahrscheinlich rötber und größer sein wird, a!« wie sie uifferc jetzige Generation gesehen bat. vermischtes. — In Mariuekreisen erzählt man Folgende«: Die im Decembcr l38l auf der Vutcan-Werst zu Bredow bei Stettin vom Stapel gelassene erste chinesische Panzercorveste „T ing Auen" (Sachseiiclasse), welche in nächster Zeit daselbst seeklar gestellt sein wirb, soll Ende April nach dem deutschen Kriegebasrn zu Kiel stlbersübrt werden und dort zunächst ihre Aruilruna mit den schwersten Krupp'schen Geschützen erhalte», nachdem sie zuvor ihre Besatzung, die sie nach China über- süüren soll und nnr ans Ossiciere» und Mannschaften der deutschen Kriegsmarine besteht, an Bord genommen habe» wird. Al« Eomlnrmdant der Coroette wird Capitaia z. See v. Nostiy genannt, der bereit« mehrfach «n gleicher Eiaenschast die kaiserliche Pacht .Hobenzollern" befehligt bat. Die Be satzung wird an« 8 Lsficieren und 240 Matrosen bestehen. Außerdem werden der spätere chinesische Commanvant nnd K chinesische Marinevfficicre und Ingenieure, V c schon in Stettin »eilen, die Reise nach China milmacheu, um sich unierweg« eingehend über die maritime und artilleri stische Thätigkeit zu inzormiren. Tie Cvrvette soll etwa am 2. Mai d. I von Kiel au- in See stecken un» bi« Fabit nach Canton durch da» Mittelländische Meer und drn Suez canal zurücklegen. Bi« Canton, wo die llcberliesernug der Panzercorvetle an die chinesischen Behörden erfolgen soll, wird bas Schiss nnter deutscher Kriegest,igge segeln. Tie Mannsckasten sind bestimmt, einen Theil der Besatzung «iisercr- Kricgssch sse, dir in ken chinesischen Gewässern aus Station sink, abzulösen. Da- kaiserlich deuiscke Secbataillon soll, wie e« heißt, am 1. April d. I. lackleberne C zako« mit Roß- bnsch, ähnlich denen unserer Jägertruppe, erdalten und vor aussichtlich baldigst um 2 Compagnien vermebrt werden. Mit Beginn de« Frübjabr» ist der Bau von dorläusig 18 neuen Erkwcrkcn ain Kieler Hasen in An-sickt genommen. — Zeitu n gS-Jubiläu m. Tie „Kemptener Zeilung", znr Z it linier der vcrantworllichcn Nevaclivn de« Herrn Wilhelm T.mnbeiincr und im Verlage von Tobias Dann- heinirr in Kempleu erscheinend, trat init 1. d«. Ml«, in da« bundcrtste Jabr ihre« Befleb n«. Da« bayerische Blatt er lebte noch, ime wir dem Jubilänms-Artikel entnehmen, die letzten ln Jabre reicbsstädttscher Freiheit und sürstähklicher Herrlichkeit, nämlich von 1784 bi« >80l. in welchem Jahre sowohl die fürstliche Abtei, al« auch die Reick-stadt Kempten an Bayern fielen. Palm'- traurige« Schicksal hält« znr Zeit der französischen Invasion im Jahre t800 auch den damaligen Redacteur. sowie den Verleger kiese« Blatte«, die Herren Loose und Tannbeimer. rrcill. wenn nickt im letzten Augen blick die Intervention einer edlen Dam« da« schwcrgesäbrdete Leben der beide» Männer gerettet hätte. „Bor hundert Jah ren". sagt der Artikel, „ersck en unser Blatt in Kleiaoctav- Format mit 8 Druckseiten und zwar jeden Montag nnd Freitag bei der typographischen Gesellschaft im Kempten. Da« Blatt führte damals die Neberschrist „Neuest, Well» begeben beiten". Einen neuen Anffchwmig erlebte da» Blatt, al« im Januar >794 der unvergeßliche Tobia« Dann« be'iner durch käufliche Erwerbung von Buchdruckern nebst Buchhandlung auch den Verlag de« jungen und lebenSkrästiori, ZettnngSorgane« übernahm. Dannheimer. da« Muster eine« Geschäftsmannes, arbeitete sich mit geeigneten Mitteln zu ber angesehensten Stellung empor, er war auch der rechte Mann.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder