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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188204242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-04
- Tag1882-04-24
- Monat1882-04
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1882
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Erscheint täglich stütz 6'/, Uhr. Lrtarlion und Lr-rditioa Iohanne-gasst 83. LPrechknndkn -rr Urdariira: BormittogS lO—12 Uhr. Rachin'ttogt 5—6 Uhr. «iir dt« MtSgad« »w«rl-»tier VI»»»«cn»i» »»HI stch »» »ed-cic-o ,u»i »Mucriich, >«««t«e der für »t« «Lck>fts»lge»d« N«««rr bestimmte« Inserate a» Wochentagen b>« 8 Uhr Nachmittags, an Lann- nn» Festtagen srntz »i»Uhr. In -rn /Malen für Ins.-Ännahme: Ltta Klemm, UntverkltStSstratze LI, L««iS Lösche, Kathannenstraße 18, p. nnr tt» '/,8 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgkschichte, Handels- and GeschSstSvcrkchr. Mest. Auflage I7.4VO Lhuunrmrittsprris vierlelj. i'/, 3t.lt. iricl. Brinqcrlokn 5 Ml., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren iür Exrrabeilag«, »dnr Portbesörverung 30 Mk. m»l Poslveiörderung 48 Ml. In lernte Sqeipattene Petitzeile LO Pf. Größere Lchriiien lam unierem PrnS- Verzeichnis. Tabellarischer Lay na« HSHerem Tarif. krrlamen onter den Nkdactionsilrich die Loaltzeile 50 Ls. Inserate sind nciS an die irrprSirton za iraden. — Rabatt wirs nichl gegeven. Zahlung praeuuim-ritii'i» oöer durch Post- naainahme. ^ 114. Montag dm 24. April 1882. 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. VekLUntmchung. Am S. Siwan, d. i. Sonntag den 2l Mai d. I.. °l« r.>n >,!» > Festen errichlet, alte Gcschute durch Knipp sche ersetzt poli» eine große kriegerische Aufregung herrsche, bestätigt werden. Nach demselben predigen die Marabout» den Kreuzzüg ^ ^ " neue dem Todestage de» Herrn Tebaye Frankel, soll di-1 ,7'^n m?r NiÄuna an einm würdn^.u't diwck^ne I ^ sfadl Unter dem Volk, wird durch die^Maradoul. da» ^Mg-?v°rdenen. in LeipAg woÄaslem älttren, wwmögttch ^breitet, man soll nach Tunesien marsch,ren. über 60 Jahre alten Mann, ollike Unterschied der Konfession. I du» Montevideo w,rd der ..Köln. Z." vom 25. Mär, deS Berufs u. s. w. vergeben werden. I geschrieben: „Während am andern User de« Laplata ,n Wir fordern geeignete Bewerber hierdurch aus. ihre Ge-1 Buenos Lire« die Continental-Au-stellunq da» friedliche suche biS zun» 22. April k. bei un» «inzureichcn. Leipzig, den 12. April 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Ur. Georgi. Harrwitz. Aufblühen Argentinien» bezeugt, kann von dieser Seite, au« Uruguay, wenig Erfreuliche» berichtet werden. Die Recht«. Unsicherheit, die Gefährdung deS Leben» nimmt immer mehr überhand, und zwar gerade durch Die. welche zum Schutze berufen sind. Schon unter dem Diclator Lalorre sind viele Mordthaten durch die Hand öffentlicher Diener, unter denen Kkller-Vtrmirtdung. Ein an« 3 Abth-tlungrn bestehender »rlkrr unter ! b<1°uderS i-b'ä- Präsident S an t o S genannt wird heun dem Börseugrbäudr amNaschmarkt soll vom ».Oktober Uch auSgesührt wordnr. aber e« verschwanden,lekS nur schlimme ds. IS. an gegen -inkalbjährlicke Kündigung Sud,ec,- und nur Eingeborene. während ,-tzl den Ranken oder Montag, den I. Mat ds. IS., Vormittag« tkuhr, Laitern einzelner P.'l.ze.chesSderGrausa,nke,r e.ne«Ossic,.rS. so au, dem Ralhbause. 1. Etage. Zimmer Nr. l7. au den ^rallem deS BruderS ke-Präsidenten oder der Rohde.t elneS Meistbietenden anderweit vermietbet werden. UntersuchungSnch crS zahlreiche fremde Opfer allen. Mehrere Die Berstoigernng». und Verm.etbungSbedingnngen nebst ve^wunde.^ d.e beschuldigten Beamten die,den dem Jnventarium de» Koller, liegen ebendaselbst aus dem unbehelligt; brasilianische Arbiter werden rum Kr,cg-dientte oroken Saale schon vor dem Termin rnr Einsichtnahme auS. I und wenn sie ihre Freiheit wieder suchen, werden >>e in Gegenwart jenes Oderosticicr», der dabei seinen Mate großen Saale schon vor dem Termin zur Einsichtnahme auS Leipzig, den 13. April 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georg«. Stöß. trinkt, gequält, gefoltert, zum Theil ermordet. Als neulich ein hiesiger junger Ossicirr a. D. «inen schinäblichen Raub mord beging,, gab er falscher Weise zwei arme Neapolitaner, brave Arbeiter, als Mitschuldige an. Sie wurden aus» Grau- n ü I11! 1 !ü ü lü 1! ü ü» e.nnaben», de.. 20. «pr.l °. B°r.....7..q« 10V,r solle» iuUssmste gefoltert und schließlich al» unschuldig enltaffen. AtS ^ - s Ne nach einem Monat wiover m Freiheit kamen. waren ihre Körper noch von Striemen, Wunden und Gescbwü« de» Räumen de» Provia»t-A»iteS (Schloß Pleißniburg) je l Partie Noggenklcie und Sehrmehl Vcrstelgert werden Die Bedingungen werden vor der Auktion bekannt gemacht. Leipzig, am 22. April 1882. königliche» Pr*vtant-Amt. Nichtamtlicher Theil. Öffentlich an den Meistbietende» gegen sofortige baare Bezahlung I ren deteekt. Allgemeine Entrüstung herrscht darüber; - » . . . «^ zahlreichen Italiener lasten nicht mit sich spaßen. Mit bübischen Heucheleien und Lügen antworten die Be hörden aus die Klagen der fremde» Berlreter, der Proste, aller anstänblgen Leute. Ta» sind die Folgen ko» Präto« rianertkumS, daS die Geschicke dieses Landes teilet. Wie lange, ist nicht abzusehen. — Gestern Abend reichte der ita- licn sehe Geschäftsträger Perrod sein Ultimatum ein. da nn. 26. d. M. Morgens 8 Uhr abläust. Sind seine Forde- « r «oo» I runaea, welche Materielle Entschädigung der Gefolterten. Bc- vripzisi, 84. Apnt Ittos. I ftrasung der schuld»-«« Beamt« «ad Salut der Flagge ver. Es dürfte nicht überflüssig sein, eine Aufforderung an dir! langen, nickt erfüllt, so schisst sich die Gosantlschasl an Bord AkeichStagSabgeordneten, insbesondere an unsere Partei-> der anwesenden italie..ischen Kriegsschiffe ein", genossen zu richten, zu der am nächsten Donnerstag be vorstehenden Eröffnung der Session rechtzeitig sich ein-, n »ustnten. Ob c» zu einem neuen Kamps um daS Präsidium I ^skUmiWlkk LKksvlstst. kommen wird, läßt sich noch nicht erkennen. Jedenfalls aber I ^ ^ . . - -i . _ - . , »» «erl.n, 22. April. DaS Abgeordnetenhaus wird der Reichstag alsbald die Vorlage koS Tabakmonopols >. . nogeoroneien yaus vorstnben und ohne Verzug sich an diese seine wichtiast« l brneth ,heute m zweiter Lesung den Gesetzentwurf über die Arbeit begeben. Man niinint an. die Eröffnung der Sesnon I Landguterordnung. Gegen daS Princrp werde durch den Reichskanzler vorgenonime» ,verte,,. I ^er L orlagewankte sieb der Abg.L anger Han S,.»dem er dessen Rückkehr nach Berlin sür Sonntag angekündiqt war.! ^ ^ ouSnahmSweffe« a, » » ,. . ». m ^ ^ a, . „ > Erbrecht statuiren wolle und die Folge haben könne, d.e Er- ., ^ ->^a I Haltung de» Grundbesitzes in einer Hand nllzi. sebr zu begün- schrieben: „.luch dic badischen .kamiaern werken cemnachst > ^ daß einer Latif.ii.dicnwirlhscbast Vorschub geleistet die verdienten Ferien erhallen, .oahrlchcinilch m den ersten I Dagegen erkannten die Abqg. Sombark, Spener Tagen de- Mai. Von den violciiAnlausen, welche d.e „ver-1 namentlich der eigentliche Pater de- Gesetzentwurf», nrngte Oppo„tion,geno.nmen hat ist „e grokenlhe.lL selbst ^ Schorlemer. Alst, die Vorzüge der neuen Erbl zuruckgokommen. E». Tl-eil ihrer Anregungen w.rd aber noch, dj,, der Letztere hervorlwb, in de» rnm AuStrag und möglicherweise dabe. der Antrag auf Ein-1 PErnkreisen allgemeine Zustimmung gesiinden habe. sührung der directen Wahl ,ur den Lan tag zur Alinahm« I aber »ur eine längst herrschende Sitte legitimire. gelangen. Im Allgemeinen^ 1 wurde mit großer Mehrheit angenommen Ein lage» weit sriedlichcr gestaltet, al» der Ansan- erwarten lieg l Debatte entstand bei dem Kernpunkt de« ganzen In emzelnen der Hanpt,ragen, w.e Dotak.onSgesetz ft-r d» tz ,7. welcher di- Taze seststelll, nach welcher der G-.stt.ch-n und Hollenllialbahn. haben sogar dle sonst se.nd, ^,,^ ^ übernehmen kann. Hierin lagen ver- l.chen Parteien zusamn.-ngearl-ettet. In b-.d-n Frage» «bänterung.anttäae vor, welche m^summ, dahin Ne!« I -''"EN. im Interesse der Miterben einen höheren TarweNh gar nicht beigetrcten. Der Dotation I scstzustellen al« die ReairrnngSvorlage. Minister Lucius und die demokralffche Sechser» (vicUcicht mich S.edencr-)Gr»pp« I ^ Schorlemer sprachen sich gegen alle Abändorunqs- 5.7 l ^ au«, davon au-gehend. daß da« Gesetz, wenn e« Es^ ^'aat will, bei drr Höllenlhailakn hielt sie I überhaupt einen Zweck haben solle, allerdings den Anerbe» >"U^ Die Abänderunaöanträge wurden denn ""ch abgelthnt und tz. l? wie auch der Rest des Gesetze» gew.chf h« s^hr vmsichttgen Bolanschlägen ^w.rd nun m ^en Vorschlägen der Regierungsvorlage angeuom nächsten Tagen grnehmigl werden; eS zeigt sür die zweijähn« I ... - Budgetperiot« etwa 80'i, Millionen in AuSgade und ÜI D.eC omm.ss.on de«Herrenhauses hat die kirchen Millionen n, Einnahme. Ein schwieriger Punct ist eben «si l politische Vorlage durchberalhcn und, den Winke» deS gelöst worden, die Remuneratioi.cn sür dieEisenbahnbeanttr». I Eultu S...iniller« folgend, an der im Abgeordneten- Bei diesem Posten hatte die Erste Kammer der Zweiten da« I Hause hergestellten Fassung nur zwei Abänderungen vor- Rccht abaesprocken, gegen den Willen der Regierung der I genommen. nämlich eine Verlängerung der GilligkoilSdauer Position Bedingungen oder Zweckbestimmungen beizusügen.! um ein Jahr und eine wenig belangreiche, formale Acndernng Durch ein Eomproiniß der Parteien in der Ziveiten Kammer I der Vestimmuna über die Vorbildung der Geistlichen. Man rst nun die „EonfliclSsrage" mittelst gegenseitiger Nachgiebig-1 wird nickt zwrisrln dürfen, daß der Gesetzentwurf in dieser keit erledigt." I Fassung auch vom Plenum de« Herrenhauses angenommen Die Meldungen über den Keitpunct der M oSkaRkr l""^ wird. Die «enderungen sind so unbedeutender Natur. KrvnungSfcier lauten immer noch sehr widersprechend. I da» Gesetz auch .m Abgeordnetenhaus nick)t Während einerseits bereits über die Dauer der Festtichkeiten ^ w,rd; die Stimmen au« ErntrumSkrrisen lagen berichtet wird und die „Nowoje Wremja" alle Fürstlichkeiten I barüdir keinen Zweifel. Einfacher wäre c» gewesen, anfzählt. welch- der Feier beiwohnen sollen, wird andE- «eg'erung 'bre kleinen Wunsche gleich ,m seit» aus da» Bestimmteste versichert, daß trotz aller dülür I vorgebracht hätte: dann wären ne ebne getroffener und noch in Vorbereitung befindlicher Vorkehr«»».» Zw«sel m da« Eompromiß mtt ausgenommen wordcu und bi. 0rii„»n., im A,m>„1 die'e» Jakee, I da« Hirrrnbau« hätte dem Entwürfe ohne Aenkernna zu- stimmen könne«. Wa« mit der beliebten Verschleppung der die Krönung im August diese» Jahre« nicht stat werde. Ter am Petersburger Hose accreditirte s, Gesandte, so erzählt man. sei neulich in Galsckina i« U empfangen worden. Er habe bei dieser Gelegenheit geä ein ganzer Kranz von slavischcn Fürsten werde den bei der Krönung umgeben, und die Frage nach dem piincte der Feier gewagt. Der Kaiser machte e« »i ffnstere« Gesicht und entgegnete. darüber seien noch Bestimmungen getroffen. Tie Vorbereitungen seilen» Hos-MinisterinmS sollen kenn auch in letzter Zeit mit gtztGe« Lässigkeit betrieben werden. Nichtfranzösische, hauvtsäcklick englische Blätter, hato i» den letzten Tagen mit ziemlicher Bestimmtheit gemeldet. H«G in Tripolis seitens der türkischen Regierung ums' militainsche Vorbereitungen getroffen würden. Unter N. wurde behauptet, daß kort ein türkische« Armeecorp« 25.000 Mann bereit stehe, um jeden Augenblick an fische Grenze marsckiren zu können. Die ofssciöse HavaS" stellte die- in Abrede, mußte doch aber zeitig zugeben, daß da» betreffend« EcrpS die stadt verlaffcn habe, allerdings nur, um an« Eiikscheidung ^reicht worden, vermögen wir nicht einznseben Llittiso wenig vermögen wir einzusehen, warum da» Herren st»«« di« Wiederaufnahme seiner Plenarsitzungen bi» in den hinein verschiebt. E« wird dadurch der unerquickliche »v de« ZusammeMagen« von Landtag und Reichstag ««tzlo» verlängert, »ährend anderen Fall» mit Ende Woche der Landtag recht wohl hätte geschloffen werden Gedurtsti-rfeier der Königs in Leipzig ?«t msajs»»«I » kekstri». ». Npr». Ansteio»Ißät sto« Wstnigs w»rd« WMO* > skNAVtR fRÄo VVM vKVtVIi r itz. 23. April. Der GedurtStag Sr Majc ' ' ' mit «i«er Neveille der hiesigen etngeleitet. In den vormittag» . , de« Nachhause« au« eine Musik ansssthrnpg. «« 41 Uhr ader die große Parade der Jnsanterik-Negsmonter Nr. 10». 107 und 1S< aus dem Erercirplatze bei Aohli« statt. Tansend« von Zuscvanern d- > waren berbeigestrßmt. um Zeuge de« militairischru Schau spiels zu sein. Die Parade befehligte der Brigade-Comman- deur Generalmajor von Tsckirschky und Bögendorss < >unct ll Uhr erschien Se. Excellenz der Divisions-Cvin mankeur Generalliewtenant von MonlbS nebst Suite, um die Parade abzunehmen. E» erfolgte vor demselben der Vorbeimarsch zunächst in Zügen und sodann in Eoinpagnie- ront. Da» Ganze wurde vom Wetter aus da» Schönste de- günsngt. * Am Nachmittag um 2 Uhr versammelten sich aus Ein ladung deS RalheS unserer Stadl die Vertreter der ämmllicken Reich»-. Landes- und städtischen Behörden, sowie eine ansehnliche Anzahl anderer Festgenoffen auS unserer Bürgersckast im großen Saale de» Schützen Hauses zu einem solennen Festmahl. Der Saal war >n einer der Be deutung de» Tage- angemessenen Weise geschmückt und vor einer prachtvollen von Herrn Hoslieferanle» I. E- Hanisch arran- girten DrcoraNon, umgeben von üppig grünenden Blatt pflanzen. erschien die Koloffatbüste Seiner Majestät. Den einzigen Seiner Majestät dem Könige gewidmeten Trinkspruch brachte Herr Oberbürgermeister Or. Gcorgi auS. Die Ansprache lautete: Hpchanschnliche Versammlung! Mit wahrer Freude im Herzen dürfen wir den Tag wieder begehen, der unS zu estlicher Gemeinschaft hierher gerufen hat. Denn GotteS gnädiger Sckutz hat über dem geliebten Herrscher gewaltet und Ihn in körperlicher und geistiger Frische un» erhalten. Und init Freude werden wir unS wieder bewußt, daß da» Band inniger Gerehiring und treuer Ergebenheit, welche» dem Könige unS ver bindet, auch im letzten Jahre nur ein innigere» geworden ist. Hat dock der König selbst in den Tagen, da unsere Verfassung ihr erstes halbe- Jahrhundert vollendete, dem Lande in so warmer und wohtthuentcr Weise zu erkennen gegeben, welchen Werth Er ans die verfassungsmäßige Verbindung von Fürst und Volk legt, daß Er der Letzteren zu wärmstem Dank Sick verpflichtet hat. Und Eine» sroben Lichtblickes, der aus den bentigcn Tag fällt, darf ich noch gedenken. Wir haben durch Monate de» König» Sorge gclhcilt um Seine Hobe Gemahlin, die verehrte treue Mutter unseres Lande»; uii'crc innigsten Wünsche haben daS erlauchte Paar nach dem sernen Süden geleitet, der der Genesenden die volle Gesundheit wieder geben sollte. Wir dürfen aber heute unS wohl sagen, daß unsere Hoffnungen und Wünsche in Erfüllung gehen; und so mag dem hcimgckehrten Könige heule ein doppelt reudiger Geburtstagsgruß entgegenschallen. Möge Er /»rtsahren, in Weisheit und Kraft, in Liebe zu Seinem Volke, und in Treue zu Kaiser und Reich Seine- hohe» Amte- zu walten! Möge eS Ihm, zu dem in Stunden der Gefahr daS ganze deutsche Voll seinen Blick erhebt beschicken sein, in Frieden die Wohlfahrt Seine» Volkes zu fördern; möge Er Lohn und Befriedigung sllr die treue Er lüllung Seiner bohcn Ausgabe sinken in der dankbaren Liebe diese« Sei.ieS Volkes, in der Achtung und Verehrung des gesammten deutschen Vaterlandes, Gefühle, denen auch wir, vereinigt au» den verschiedensten deutschen Gauen, einen srondigcn Ausdruck geben in dem Ruse: Hoch und lang lebe Se. Majestät der König Albert von Sachsen, unser aller gnädigster König und Herr! Die Anwesenden stimmten begeistert in den Hochruf ein und beschlossen aus Antrag des Herrn Oberbürgermeisters die Absenkung der Festgrüße der Versammlung an die beiden Majestäten. Gegen 5 Uhr halte die Festlichkeit ihr Ende erreicht K->r erat Xeinnu nabln, qna snntiar nltar ?>>,e pietats kuit, use bellu mujar kl arini» Virgil. Zum zweiten Male seit Bestellen der Hochschule feiert man auch akadcinischerseitS den Geburtstag deS Landes Herrn, welcher jetzt zugleich „Kontor ?or>,etnu8 Alngniüoonii» »im.»" der „alina nuclor I.ipsivu-ä»^ ist. Wie vorige« Jahr der Exrector Gell. Hosrath Prof. Or. Ludwig Lange das große Katbedcr der Aula beltieg, um aus der Fülle seiner Specialwiffenschasl da» römische Königlhum*) als Tllcma herauSrngrcifen und in beredtester Weise z» behandeln, so hatte sich heute Consistorialrath Pros. lir. Ehr. Lut hark au» dem Gebiete der Ethik seinen Stoff gewählt unk nii der Bedeutung deS festlichen TazeS in Zusammenhang gesetzt die Geschichte deS sittlichen Ideales in der anlikcn Welt bi- znm Auftreten de» EhristcnlhumS. Bor der Rcdnerbühne. dem Katheder der Rectoren, war die bekränzte Büste König Albert'S ausgestellt. Tic Ber bindungSstukcnten mit ihren Fahne» und Fahnendepntationcn bilveten die malerische „Eorona" aus der einen, die Professoren Tocenten und Ehrengäste mit dem Gros der Eommiliionen da« würdige Gegenüber. Die Paulincr eröffne»«» ll Uhr die Feier durch Aufführung deS von unserem Langer sür Männerchor und Blasinstrumente gesetzten GebelS von Geliert und Beethoven und schloffen nach 12 Uhr den festlichen Act mit JuliuS Rietz', deS h l>r. >>I>iI. konori, eans» k,ii>sion»is „Laleum kse regem« (Orchksterbeglcitung gesetzt von H. Langer. Der Festredner bekannte sich im Eingänge seiner Ansprache al» Gegner der pessimistischen Blasirtheit. welche die Ideale de» Leben» verwirft, sich aber dadurch die Einwirkung an die Jugend, die immer an Ideale glaubt, für immer verscherzt Ein Blick ans die Geschichte der Philosophie im allen Griechenland ließ ihn schon vor der Entwickelung der Moral Philosophie, bei Homer und bei den Tragikern sittliche Bor stkllnngcn, Keime idealer VorOellungen erkennen. SokraleS AristvteleS, die Stoiker. Epiktel und Mark Aurel. Neupla toniker wie Plotin, wurden, soweit sich bei ihnen Ansätze eine« Hökern sittlichen Bewußtsein», eine» sittlichen Ideale- finden, redend eingesührt und dann bcurtheilt, bi» die Rede in der Schilderung de» sittlichen Ideale» in Cllristn» und dem Ehristenthum ihren eigentlichen Höhe- und Schlußpnnet erreichte. Zweimal deröffeittlicht und zwar In ber ..Wissenschaftlichen Vellage der Leipziger Fettung" und al» Broschüre (B. G. Teubner'i Verlag). Wie der Eingang der Rede an die Thatsacke erinnert balle, daß die Völker von urattershcr in ibren Königen ideale Vorbilder zu sehen sich gewöhnt hätte», so schloß die Abhandlung init einer glückliche» Anspielung aus die bewährten Rkgenlenlugenden de» Landesherrn und aus da» glorreiche Vorbild, daS ethische Ideal treuester, unentwegter Pstickt- ersüllung, daS Er selbst in seiner Person seinem Volke darbiele. Man dachte dabei an Homer'» schönen Ausdruck „husileutato»" JliaS, 0.60). Ideal eine» König». Hossenklich wird auch diese gcsinnungSvolle, mannhafte Rede gedruckt. * Um seinen Mitgliedern nicht die Theilnahme an dem Heftessen, welche» zur Feier de» Geburtslage» Sr. Ma jestät de» König» von den Behörden und der Bürger- chast am heutige» Tage veranstaltet worden, zu erschweren, halte derEonservativeVerein von der Veranstaltung einer Feier abgesehen und am Avcnd vorder, Sonnabend, 22. April, in den Säten deS Hotel de Pologne eine Vorfeier de« königlichen Geburtstage» beschlossen. Man batte zu diesem Zwecke die Festräume sinnig mit Draperien, Blattpflanzen und der Büste de» Königs geschmückt und da» Kestccniilö, bestehend auS den Herren Gustav Handwerck, August Kind »nd E. G. Thieme eS sich angelegen sein lassen, der Feierlichkeit neben ernster Würde auch genußreiche Unterhaltung zu verleiben. Schon zeitig war der Hintere Saal, wo die Vorträge statlsanden, so gefüllt, daß die Spätcrkonimcnden in dein mit servirlen Tafeln besetzten Vordersaale Platze suchen mußten. Unter den Festtheilnchmern bemerkten wir auch eine zahlreiche Theilnehmerschast auö den höchsten Gesellschaftskreisen unserer Stadt, wie denn über haupt in der Fcstversammlunq alle Stände unserer Einwohner- chaft in erfreulichster Weise vertreten waren. — Die Feier begann niil der Jubel-Ouverlnre von C. M. von Weber, welcher die Arie der Penelope, „Ich wob die» Gewand" au» OdysseuS, von Max Bruch, folgte, trefflich gesungen von Fräulein Boelticher. Hieran knüpfte sich die Festrede de» Herrn Privaldoccnten I)r. Victor Schulze: „Ueber den gc- chichtlicken Berus Sachsen» sür Deutschlhum und Christen- lbuin." Der Herr Redner entrollte in scharf gezeichneten Zügen cm Bild der Kampfe, welche bei u»S der Einführung de» Christen' tbumS vorauSgingen und daS Slavenlkum seinen Götter» entsremdclen. Deutschlhum und Ehristentbum blieben seit jener Zeit geeinigt im allen Bunde »nd jetzt noch kann kein Deutscher cm rechter deutscher Mann sein, wenn er nickt Christ ist. AtS da» Ehristentbum ungetbeilten Boden ge sunden 'alle durch Waffengewalt, da jolgte der rauhen Sprache beS Krieger» die niilde Stimme der Religion. Die Gründung de» BiStbumS Meißen, teS ErzbiStbumSMagdeburg und andererPflanzstälten deS EhristenthnmS vollendete und ver breitete da» göttliche Werk und die Sachsenfürstcn unterstützten mit Eifer diese Bestrebungen in ibren Landen, die durch fort schreitende. geschichtliche Entwickelung sür Deutschlhum und Ehristentb»,» bestimmt waren. Ei» Volk kann nur groß und glücklich sei», wenn e» mit seinen Fürste» Hand in Hand geht. An Liebe und Treue zu seinen Herrschern hat eS aber dem sächsischen Velke niemals gemangelt. Es geht, schloß Redner, darin kein Volk voran, und so sei rin Hoch gebracht auf Se. Majestät, unfern allverebrten König Albert, den schneidigen KriegShclden und milden FriedenSsürsten, dessen Stirne der Lorbeer und der Oelzwcig schmückt!" Ta» Hoch sand in der Versammlung begeisterten Wiederhall. Der schwungvolle» Festrede folgte der „KrcnungSmarsch" auS „Die Folkniiger" ve» Kretschmer, woraus Fräulein Boetlicher unter rcickcm Beifall durch Vortrag der Lieder: „Allnächtlich im Traume" von Schumann, „LitbanischcS Lied" von Schumann und „DaS Mädchen an den Mond" von Dorn die Ver sammlung erfreute. Der -l. Satz auS der Symphonie 6 stur, mit der Schlußsuge von Mozart, beendete den osficicllcn Theil der Festlichkeit. Man ging hieraus zur Tafel, während welcher die Büchner'sche Capelle, unter Leitung ihres Direktor», concertirle. Den Abend beschloß rin Ball. 0. 5I»r. * Die höhere Schule sür Mädchen hielt zur Vor feier deS Geburtstage» Sr. Majestät deS König» am Sonnabend Morgen ui» 0 Uhr einen FestactuS, der mit Gesang und Verlesung deS 21. Psalm begann. In der Festrede schilderte Herr Oberlehrer H artwig das Leben »nv Wirken der beiligc» Elisabeth, Landgräsin von Hessen und Thüringen, indem er an geeigneten Stellen in seinem Ver trag umsassendere Cultnrbildcr, namentlich ans dem höfischen Leben im Mittelalter einsügte. Nachdem die Sachscnbvinne gesungen war, sotgtrn noch Dcclamaliencn der Schülerinnen. ^röbtl-Skicularscier zu Lciprig. v. Feier deS Verein« für Familien- und Dal«»- (Krziel»un,z. Zweiter Theil: Sindergartciisest. Vom herrlichsten FrühlingSwetler begünstigt, sah man Sonnabend, den 22., NachinillagS, Schaaren von Kindern, begleitet von ihren Elter», »ach de». Roienthal wandern. Die vier Volkskindcrgärten de» obengenannten Verein» entsandten wohl gegen 400 Zöglinge, vermehrt durch eine Anzahl von Etemcntarschülern, die in Verbindung mit den Kindergärten stehen. Ter große stattliche Saal bei Donorand bot einen über aus lebendigen, reizvolle» Anblick durch die Mannigfaltigkeit der Gruppen. >n denen die verschiedenen Altersklassen, die ver schiedenen Stände so recht eigentlich die Idee de» Gefeierten zur Anschauung brachten. — Eine Bühne in der Musiker- »i'che bot Raum sür die Darstellungen, die einen kindlich- fröhlichen Charakter hatten. — Den Anfang bildete eine Hymne, gedichtet von Fräulein Therese Focking, componirt von Fräulein Amalie F e l s e n t k cr l und gesungen von den Schülerinnen der Bildungsanstalt sür Kindergärt nerinnen. — Hieraus folgte» zwei Märchcndichtnngen „Schneewittchen und Rumpelstilzchen" von Clcniciilarschülcrn dargcstcllt. Alt und Jung erfreute sich an dem frischen, un gezwungenen Spiel der Kleinen. Ein Müllcrreigen mit Ge sang und Clavlcrheglritimg beschieß diesen Tbeil de» Feste-. Jetzt öffneten sich die Thüre» weit z»m sonnigen FrÜblingS- garten; schnell waren im Saale Tische und Plätze bereitet zur Chccolade mit Kucken sür die Hunderte von kleinen Gästen. Die Kinoergärtnerinnen und viele die Anstalten de- Verrin» a»S Neigung besuchende jun« Damen verwandelten sich in freundliche Dienerinnen der kl«tnen Wett und boten da» Bild herzlicher Verbindung von Kindergärten, Schule
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