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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188205174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-05
- Tag1882-05-17
- Monat1882-05
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1882
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ue»»k1i«n und Lrpktiti»» Iahauurs^ffe 83- SprechKundru -er Ledarti»»: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittag» 5—6 Uhr. 8Vk dt» e„««i-ii»trr «l-mNrN»« »»H, ßch ,>e dt«d.cno» m»> »«l-i»»>t4- »«««»»» »er s»r 8t« ulchttkal,»»», M»»«er 8etti««»eu -«0 er*t» n» Wachruta>r« hi« 1 Uhr Nach»ltt»«s, »« k»»u-««» Arstta-eu tr«tzhi«'i,»UDQ 3n -en Filialen für Zns.-Anuuh»«: Ott« Rle««, Untverfitätsstrahe 81, Lauts L-sche, Katharinenstraße 18,». uur bl« Utzr. HMer IllMait Anzeiger. Organ für Politik, Localgrschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage ^douurmrnlsvrris vienelj. 4'/, MK^ inet. Bringerloim 5 Mk., durai Sie Post bezogen «> Äk. Jede einzelne -dummer 2» Ps. Belegereiiivlar 10 Ps. Gebühren iür crziradeilaqeu »Nur PosibeiärSerung äv Mk. Mit Pvgbc'ordermig -5 Ml. Inserate 6geipaltcne Petitzeile SO Pf. Grührre Lchrillen lau! unjerem Preis- vcrzeickniß. Taöellanscher Lay naa> höherem Paris. ileelamrn unter den UrLaclionstlrich die Lvattzeile SO Ls. Imerare sind i:e:» an d.e «erpevirian zu seaden. — Ütaoaii wird ncau gegeoea. Zahlung piaouuiuer.uiäo oder Lurcy Post- naamalime. IS 137. Mittwoch dm 17. Mai 1882. 76. Jahrgang. Zur gefälligen Veachlmg. Unsere Expedition ist morgen Donnerstag, den 18. Mai, Vormittags nur bis 'j,v Uhr geöffnet. Lxpsältloa Äe81-elpLlxvr iL^edlntte». Amtlicher Thetl. vrtlinnwlich«»!. Die letzlwtlliaeu verfüaunge« de- «« 18. dos rigea Monat- hier verstorbene» Kaufmann- Herrn Gustav Heinrich Dnncker «Ihalte« nachstehende vrstimmnngen ,» «nnften »nserer Stadt: I. St» Capital von Dreitaäsend Mari ist mit der Mahgabe auSaesetzt. datz dessen Atnse« von »nS zu Wohlthati,kettSj«tcke» a» ver wende» siud: U. Daser« »ine der von Herr» Dnncker testamen tarisch mit «»«artschafle» bedachte« Pcr- fouen ohne Hinterlassung nächster Auaehö- rtger nnv vor an dieselbe erfolgtem «»fall de- bnrch bie Anwartschaft ihr Zuaewendete» verstirbt, so soll letztere- nuS zusalle«, nnd find die Ziale« bavon ebenfalls z« Wohl- thätigkett-zwecke» zu verwenden: M. folgende, nach deretnftlgem Ableben der Wittwe de» Erblasser-, Ara« Marte Dnncker, ««» znfallende Spende«, nämlich 1) et» Capital von Stahundkrlzwan-is- tansend Mark »nd ») et» Drtttttzeil bo« de« Erlöse eine- nach Ablebnr »er Ar«» Witwe z» »erste», aernven Hau-arnndstSck« in Leipzig sind znr VegrLndnng einer vv» nns -« verwal tende» Stift«»« befttmmt, welch« de» «amen Gustav und Marie Duueker-Stiftnua erhalle» soll, «nd deren jährliche Dienten, abzüg lich der verwalt««,»koste«, za zwei Aünfthette« zn Anschaffung von sinnstwerke« für öa- hiesige städtische Musen« zn verwenden» «tt zwei wei, tere« Aünftheile« aver der hiesige» Armennnstnlt, und mit einem Aünftheile dem hiesige» Stadt« theater-PensionSfond- zu überweise» sind. Dieser Stift»», solle« ferner »ach dem Ableben einer VrnderStochier be« Erblasser- noch ei« Capital von Zehutansend Mark, sowie ein Sienntheil vom Erlöse de» obengcdachtea Hansarunbftücks, und ei« Sechstheil eine« Capttale» vvn Drei« bnnderttnnscnd Mark znfltetze«. Auster diese« der Stadt Leipzig ««»gesetzte» Zuwendungen hat Herr Dnncker «nch der „Penr sionScasse der Leipziger SchGtzmannschaft" — «tt welcher Bezelchnnng, da eine Viesen «amen füh- renve Cnsie nicht besteht, Vte Schntzmanntchaft aver »ei ver «llgemetne« „Wittwens nnv Watfrneaffe Ver Poltzetbramte» zu Leipzig" belhetligt Etz letztere Cafse gemeint za fei» scheint - nicht »nr et» vermächtnist »o« Dreitnnfenv Mnrk auSgesetzt, sonver« ihr auch, Hafer, eine verwnndte de- Er»« lnfiers vor Anfall de» ihr Zngedachte« ohne Hinter» lasinna von Kinder« versterben sollte, etne An« »nrtschaft nns et» Rennthetl do« Erlöse be« er» wähnte« «rnnbftkck» «ab et» Sech-theN Ve» Enpttals von Drethnnderttansenb Mark eröffnet. Dnrch «lle btese verfügnnge» hat der Ent schlafene etne evelmülhtge nnv hochherzige Ge, sinnnng, warme Dheilnahare für vte Zwecke Ve» «emetnwesens nnv vte Jntereffen Ver knnst» aver «nch wertthättge Menschenlteve nach über va» Grab hinan» dargeiha». Indem wir Seine reiche» Znwendangen znr öffentliche« Kenntnis, bringe«, rnsr» wir Ihm nnser» herzlichsten Dank nach. Leipzig, de« 15. Mai 1884. Der «ath der Stabt Leipzig. Vr. Seorgt. Harrwttz. Manntmachung. Die Grrstelluag, Pflasterung der IaeobstraG« mit Schlackcniteinen und die der Fußwege daselbst mit Mosaik stemen soll an einen Unternehmer in Bccord verdungen werte«. Di« Yrdingiingen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, NathhauS, Zimmer Rr. >4, au, und können daselbst eingrsehen rrsp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung der Haeobstraße" versehen ebendaselbst und zivar bi« zum 8l. Mai d. I., Nachmittag« 5 Uhr, rinzureiche». Leipzig, am 1L. Mal >832. Des Math« der Stadt Leipzig Straßenbau Deputatto». Wegen Reinigung der Geschäftsräume bleiben di, Stadt- rage und die Stistungsbuchhalterei für Mittwoch den 17. -lese- Wöouat- geschloflen. Leipzig, den 18. Mai >882. De» Math« AkuaupDepututtmu. VekanntmackMg. Wege» Wiederaufnahme der Schlcußenrrparaturarbeiten wird die Blücherstra-e für de« durrhaebende« Verkehr «tt schweren» Auhrwerk zwischen Vlücherplatz und Uferstraße von jetzt ab bis aus Weitere- gesperrt. Leipzig, am 16. Mai 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Hennig. vkKllllltMchllNg. Längs der Ufermauer an der Iacoduraße sollen Oranit- platten von 1.78 Meter Breite und Granitscliwellcn von Ü2L Meter Breite gelegt und die damit verbundenen Lieferungen und Skeinmetzardeitea an einen Unternehmer in Accorv verdungen werden. Di« Bedingungen und Zeichnung für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, NaihliauS, Zimmer Nr. >4, au- und können daselbst eingeseben rcsp. enlnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt »nd mit der Auischrisl: „Grautttrottotr- tu der Jacobstraße" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum »1. Mat d. I., Nachmittag- 5 llbr einzureichen. Leipzig, am lb. Mai >882. D»S Rath» der Stadt Leipzig Straßenbau-Deputation. WaldgrSserei-Verpachtung. Montag, den 22. Mat d. IS. sollen im Forstreviere Nosenthat die die-jiihrigen GraSnutzungrn unter den im Termine niiher bekannt zu machenden Bedingungen und gegen sofortige Vezahluug der Pachtsumme nach dem Zu schläge parcelleniveiic mnslbierend verpachtet werken. Zusammenkunft» Nachmittags S Uhr am Gohliser Wekre im Roseuthalc. Leipzig, am ü. Mai 1882. DeS RathS Aorst-Deputattou. Gesucht wird der Schneider Heinrich Gustav Dietrich, geboren den 25. September 1845 zu Leipzig, welcher zur Fürsorge für seine beiden in Waiscnpflege befindlichen Kinder anzuhallen ist. Leipzig, am v. Mai l882. Der Rath der Stabt Leipzig. (Armenamt.) Ludwig - Wolf. Dolge. Vkkanntmachnng. Ans de« Hose des Postgcbäiidcs am Kugnstu-Platze hiers-lbst werdni Heeiwg. »en I». Mai, vorm. » Utzr verschiedene an dern Abbruche gewonnene Thüren. Fenster, Fensterlüden, eiserne Oesea, 5 Haus«, Brennholz, sowie 8 grobe hölzerne rkwewege unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen gegen sosorttae Bezahlung an die Meistbietenden versteigert. Leipzig, 15. Mai 1882. Ter Kaiserliche Ober-Pofthtreetor. Walter. Veßeulliche Plenrrßhuug der Haudelsltr««er. Die aus heute Abend anberaumte öffentlich» Plenarsitzung wird hiermit aas -rett-H, den I». dtek^ Monat», ^ Uhr »erlegt. Lle Tagesordnung bleibt unvrründerl. Leipzig, den 16. Mai 1882. Der stell», vorsltzrnde der Haudel-kammer. I. L. Lichorius. Nr. Aenlel. Vekauu1«achnng. Da» z«a Ncrchlaffe der Marie Amalie Therese Dorothee veno. Lrtellt bez. des Fraaz Philipp August Ortelli gehörige, in Bohii«. Lava» Llroh» 8», arlearue «illengrundstück. welches ans 92.500 .>» »bgachttzt morde» ist, soll aas Antra- der Erben sreiwillig versteigert »« wird hierzu als BieUm^sttrmin Mal 188» sMisg.nl Do»«er»ta- Rcflertante» Mollen sich «a diesem Tag« Vormittags 11 Uhr an »atrrzeichatt« Amt-strlle ^parterre recht-) riafindrn und ihre Gebote adgeben. Solches wird »ater Bezugnahme auf die an Gerlcht-stelle au«- hünaendru Versteigerungrdedmgungea bekannt gemach«. Leipzig, am 1.3. Mai 1882 Da» Nn»»l. «wt-gericht daselbst. «8th. T. «ect. Ib. vr. von Abeadroth, Amtör.'Henke, Silbe. Lozis-Vermiethung. In de« Neubau de» Salleaium Aurtdicu«, Echlohgoffe Skr. 11/18, soll die II. und III. Stage, jede in zwei Wohnungen getheilt, nebst den dazu gehörigen Wirrhschaftsrüumen vom 1. October 1882 an, nach Befinden auch schon srüher, auf sechs Aahre meist. Betend, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Llcitanten, vermiethet werden. Reflektanten werde» ersucht, Moutaalvrn SD. Mal d. Z. vormittags 10 Uhr im Univerfitäts-Nentamt« lvorder-Paulinum) zu erscheine» and ihre Gebote avl die einzelnen Wohnungen obzngeben. Die Licitattonsvedingunaen liegen daielbft zur Einsicht aus. Letpzi-, am 14. Mai 1882. Uniaerfitilts-Nentamt. «ras. Nichtamtlicher Theil. Herrn Windthorst's neuester SchachM. Da« Ereigniß de« Tage« ist der vom Abg. Wmklhorst bereit» in aller Form angekündigte. wenn auch noch nicht «in Druck einacl-rachte. von uns bereit- gestern telegrapbisch erwübnte Antrag, die Reichstagssession in der zweiten Woche nach Pfingsten bis zum Oktober zu vertagen und die beiden großen 28er Eommtssionen für die Moncpolvorlage und bas Unfall» und KrankcuversicherunqSgesey in Permanenz zu erklären, derart, daß sie die Resultate ihrer Beralhungen dem im Herbst wieder zusammciitrctenden Reichstage vorzu legen baden würden. Dieter Plan bat ein so unschuldige« Aeußere. daß er sich an» geschäftlichen Gründen der Bequemlichkeit scheinbar allen Parteien empfehlen sollte. Aber die ganze Verschmitztheit der Windthorst'schen Taetik steckt dahinter und stempelt den Vorschlag zu einem hochpolitischen, den Liberalen durchaus uiiannclim- baren. Man vergegenwärtige sich nur, was eS beißt, daß die Moiiopolcoinmissioii bis zum Oktober lagen soll, eine Nb» slimmung de» SkeichStag» also bis dabin hinau-geschobrn wird. Zwischen Pfingsten und dem Herbst liegen die preußi schen LanotagSwahlc» und jener Man bereutet soviel, als daß das Cenirum da» Kreuzfeuer der NegicruiigSbatterien wäbrend der Wahlkampagne von sich ablrukeu will, insofern cS hier nach nicht die Ultramontanen gewesen sein würden, welche da» Monopolproject zn Fall gebracht und insofern eS weiler- bin wiederum nur die Illlramonlaiien sein würden, von welche» Fürst Biomarck auch während der Wahlen da» Zustande kommen der Vorlage erkosse» und erharren müßte. Zn der Tkat. da» Wort kommt zn Ebrcn: ,.Wär' der Gerank' nicht so verwünscht gescheut. Man wär' versucht, ihn herzlich dumm zn nennen." Bisher haben sich von reu liberale» Fraktionen nur die Seccssioiiislcn ablehnend gegen ten Vorschlag Windthorsi'S verhallen; von den Nalional- libcralen und rer Fortschrittspartei ist Vas Gleiche zweifellos. Die Eonscrvativcn sinv in ihrer Mehrheit dem Plane ge neigt; die mit dem löentrnm verkoppelten Gruppen der Polen, Elsässer und Weisen dürsten kein zwingenreS Znlercsse daran haben, sich Herrn Windthcrs» nngcsällig zu erweisen. Zs, somit das Schicksal de» Antrages in, Reichstage schwan kend, so gilt diese Ungewißheit in »och höherem Grade von dem Verhallen der Regierung, die in einer wirklich peinlichen Verlegenheit sich befindet. Lehnt sie den Vorschlag ab, so provocirt sie sofort ein Nein" ans ihre Mouopolvorlage; niiiiinl sic ihn an, so zögert sie allerdings die Entscheidung ans 4—ü Monate binanS, aber die Aussicht, alSLann mit dem Monopol kurchznkriiigc», ist dock so überaus gering, daß sie gegen die Politik der gebundenen Hand, welche dein Kanzler solchergestalt während der Wahlen ausgedrungen wird, nicht in Betracht kommen kann. Die GeschäftSordiiiiiigStebatte. die sich am Schluß der letzten Sitzung über diese Fragen erhob, bat die genügende Klarheit noch nicht gebracht, aber wiederum bat Herr Wmkthorst ganz bestimmt erklärt, daß er bei der Ablehnung de» Monopols verharre, rm Wort, aus wklchem er festgenagelt ist, von welchem er trotz aller Tiplemalic nicht incbr zurück kann. Es ist übrigens ein Zrrlhum, daß die Einsetzung der Permanenz-Commissionen eine- gesetzgeberischen Arles bedinge, wie dieS >876 für die permanente Uuslizroiiimission und 1577 ür die EoncurSordniings-Eommission der Fall war. Damals tagten diePerinciiieiiz-Eomiiiissioiien nachSchlu ß der Session, jetzt sollen sic nur während der Vertagung weilersungircu. Leipzig 17. Mai 1882. Ueber den neuesten (vorstehend erwogenen) Plan de» Ab geordneten Winvthorst schreiben die Osficiöscn vom Montag: „Bei Schluß der heutigen RcichStagssitzung ward die Eventualität, daß für sämintlicbe sociat-polilisclcn Gesetz entwürfe. also namentlich auch für den betreffend da» Reichs- tabakmonvpol, sowie für die bctr. das Arbeiter-Unfall- und Kranken-VersicheruiigSgesetz, auf Antrag der Eenlriimsparlei permanente Com Missionen eingesetzt werden, nnv als solche auch nach der — nach der baldigen Beendigung der ersten Lesungen aller Gesetzvorlagen beginnenden und bis zur Herbstsession währenden — Pause de» Reichstag», zusammen bleiben sollten. Ursache zu einer längeren GeschäslSordniinnS dcbatte. Seit Bestehen teS RcickStagS waren biöbrr zwei Mal Eom«issiouen in Permanenz erklärt; im Iahrr 157«, die Com mission zur Borberathung de» GcricktSversasiiingsaesetze-. der Slrasproceßordnung u»v Civilprocrßordnnng nebst den brzw. EinsühruiigSgesetzen (Jnstizcominission). Tic Mitglieder derselben erzielten für die Zeit ihrer Thätigleit freie Fahrt und eine Panschalvcrgütung von Zweilauscndvierhunrert Mark. Tie zweite permanente Commission de» Reichstag» tagte im Jahre >877 und bcrielh die deutsche Concursvrkniing; deren Mitglieder erhielten nur die Berechtigung freier Eisenbak»- sahrt ohne sonstige Entschädigung. Die Emscyung pcniia- nentcr Commissionen ist abhängig von einem zu diesem Zwecke zu erlassenden Gesetze, in welchem vorgesehen wird, daß die aus die Immunität der ReichStagSmitglicdcr bezüglichen Be stimmungen der NeickSversasiung auch aus die Mitglieder dri vermanenten Commission während deren Zusammensein außer halb der SihungSperiove de» Parlaments Geltung erhalten." Va«-Lnil l» ztemll-n» Umssng« und, weil unmittelbar am hiesigen Pahuhose aeleaeu, zu Fabrikanlage», Gärtnereien x. besonder« geei-uet, ver täust dl« lDEllc vv» 50 an 8er Ltadt-rmriudrrattz zu Zmeuka». Ahnerl. Steckbrief. Gegen de» Arbelter G»ttllr8 Wal;»« aus Nltha««rr, zuletzt i» Dchweidltz» welcher sich verborge« hält, ist di« Uatersuchun-shast wegen H«»«friedeusdruchs verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften »ad iu das Amts-erichts- Gefängnis zu Delitzsch abzuliescr». Deichst-, de, 11. Mal IM». N-uchltch«s >«t«gerlcht. Da« Gesetz, betreffend die Abänderung der Gewerbe ordnung vom l7. Juli >878, bestimmt mtz. >20: „Die Gewerbeunternebmcr sind verpflichtet, alle diejenigen Ein- richtungen berzustellen und zu unterhalten, welche mit Ruck sicht aus die besondere Beschaffenheit de» Gewerbebetriebe» und der BctriebSstätte zu tbunlichstcr Sicherheit gegen Gefahr sür Leben und Gesundheit rotliwendig sind Darüber, welche Einrichtungen sür alle Anlagen einer be stimmten Art herziistellen sinv. können durch Beschluß de» Bundes rat h« Vorschriften erlassen werten". Diese Vor- schriflen, denen allerdings erhebliche Schwierigkeiten im Wege sieben, sind bisher nicht erlassen worden. so leb^ast auch seiten» der Fabrikinspectoren stet» da« Bedürsniß danach betont worden ist. Sin von Mitgliedern der liberalen Parleien gestellter Antrag stellt nun da» Ersuchen an den Reichs kanzler. auf baldigen Erlaß dieser Vorschriften hinzuwirkcn In dem neuen Entwurf zur Arbeiterunsallversichernng wiro 73) vorgeschlagrn: „die BetriebSgenossenschasken und BrtriebSverbände sind befugt, Vorschriften über die von den Mitgliedern zur Verkittung von Unfällen in ihrem Betriebe zu treffende« Einrichtungen und Über das iu de» Vc trieben ihrer Mitglieder von den Versicherten zur Ver hütung von Unfällen zu beobachtende Verhalten zu er lassen." Diese Bestimmung des Gesetzentwurfs und der liberale Antrag sieben sicb keineswegs gegenseitig im Wege oder schließen sich au». Neben den naturgemäß allgemeiner gehaltenen Vorschriften des BunkesratbS ind Vorschriften einzelner Bokriebsgcuosienschastcn und AelriebSverbänke, welche die besonderen Verhältnisse und Gefahren berücksichtigen, scbr wobt am Platze. Der liberale Antrag greift also dem UnsallversicherungSgesetz durchaus nickt vor, enthält aber auch sür den Fall, daß da» letztere in nächster Zeit nickt zu Stanke kommt, eine zweckmäßige und einem langempsundenen Bedürsniß entsprechende Anregung. Die Elsässischen Reichstags abgeordneten baben zwei Anträge eingebracktt, von bene» der eine das Gesotz, betreffend die Verfassung und die VenvaUnng Clsaß- LolbringenS vom 4. Juli 1879, dahin «bändern will, daß kw unter dem Namen de» Dictaturvaragrapheu bekannten außer ordentlichen Gewalten bei Gesabr sür die öffentliche Sicher heit ansgehobrn werden, der andere da» Gesetz vom 23. Mai >55l. betreffend die GeschästSsprache deS elsaß-lothringischen LanteSauSschuffe-, dahin abzuändern vorschlägt, dag der Präsident solchen Mitgliedern, welche der deutschen Sprache notorisch vollkommen unkundig sind, ausnahmsweise den Gebrauch der französischen Sprache gestalten bars. Die beide» hier erhobenen Forderungen sind nickt neu, sondern von elsaß-lothringischen Abgeordneten wiederholt schon im Reichs tag erhoben worden. Sebr eingehend kamen sie bei der Verhandlung über die zwei cben genannten Gesetze zur Sprache, und eS wurde wiederholt von einer grogen Mehrheit de» Reichstag» anerkannt, daß im Interesse der öffentlichen Sicherheit und im nationalen Interesse diesen Forderungen nicht Folge gegeben tverden kann. Daß di« elsässischen Protestler und Ultramontanen immer wieder aus diese Forderungen zurücktommcn, wollen wir ihnen nickt verdenken, kbensoivemg den Polen, daß sic dabei ihre Unterstützung bieten. BomerkeiiSwertd aber ist e». daß auch altdeutsche Mitglieder deS Cenkrum» ihre Namen unter diese Anträge gesetzt haben, die offenbar rm deutsch- eindlicheS Ziel verfolgen. Was insbesondere die Fraß« der 'Amtssprache deS LandeSanSschuffeS betrisst, so hätte man hoffen dürfen, daß, nachdem einmal eine gesetzliche Feststellung erfolgt ist, die Agitation zu Gunsten der französischen Sprache nickt immer von Neuem Nahrung und Aufmunterung empfängt oder daß wenigstens da» Centrum seine neue Stellung al« Stütze der Rcickspolitik nickt immer wieder in einem so zweifelhaften Lichte erscheinen ließ«: In der in den Blättern veröffentlichten Liste der Mit glieder der Tabakcommission ist statt der National- liberalen Abgg. Hobreckt und Groß zu setzen: v. Benda und Blum. Zum Vorsitzenden wurde v. Benda mit l2 Stimmen gewählt, 9 sielen ans Dirichlet, 1 aus Barth. Stellvertretender Vorsitzender ist Dirichlet mit t3 Stimmen. 3 sielen ans Gras Galen, l ans v. Göler. Schriftführer sind Birkeniiiener. Dohrn. Sander, v. Uhden. Tie erste Sitzung sollte Dienstag slattsinden. Abg. v. Benda erklärte sicr nothwendig, daß die Commission vor Pfingsten sertig werde. Der österreichische NcichSrath soll definitiv am 26. d. M. vertagt werden. DaS Herrenhaus wird noch da» Wahlrcsormgcsctz, die Zvlltarisvorlage und der OccupationS- Crcdit, sowie einige nebensächliche Gegenstände erledigen. Die Schiiliiovelle dürste kaum mehr zur Verhandlung gelangen und glaubt inan, daß auch die Klerikalen schwerlich ans diesem Gesetze bestehen werden, nachdem das Abgeordneten haus ohnehin erst nach der Vertagung in die Lage kommen kann, die Schulnovelle zn bcralbcn. Wie man von unlerrichtelcr Seite au» Pest meldet, wurden im gemeinsamen Mimslcrralhe, a» welchem Gras Taasse und TiSza theilnalmien, bezüglich der Verwaltung der occiipirtcn Provinzen, beziehungsweise bezüglich Feststellung der Coinvetcuz der Civil- und Militairbebörteu wichtige und priucipiclle Beschlüsse gefaßt. Hinsichtlich der Pcrsonalsrage ist auch jetzt noch keine Entscheidung erfolgt und wnrdc die selbe auch nickt erörlcrt. Tie Entschließung deS Kaiser» in dieser Angelegenheit dürfte aber in den nächsten Tagen erfolgen. Tie schmachvollen Iudenhetzen scheinen in der Thal gleich einer epidemischen Krankbeil sich weiter verbreiten zn wollen. Kaum hat man aus Wien von einem Indculrawalc gelegentlich de» rpecutiven BrrtausS teS poliiiscb-jüdischen TcmpetS in der Lcvpoldstadl beruhtet, so ist cS dort in der Brigittenau abermatS zu einer Iiideiibetze gekommen, wobei eS nicht so glatt ablics wie in dcr Loopotdjladl. Die in der Brigittenau zahlreich beschäftigten Arbeiter beschwerten sich nämlich schon tangere Zeit über die Ausbeutung der dortigen jüdischen Branntweinschänker, welche den A beitorn sür lheucre Preise schlechte Getränke und verdorbene Egivaaron verkauften. Dieser Ausbeutung soll sich zumal rm Btanntweiiischäiiler, Namen» Nathan Segall. schuldig gemacht haben, der über dies gegen seine Gäste sich scbr brutal zn benehmen pstegle. Sonntag Vormittag begab sich mm em Hanse Arbeiter in daS Local teS Segall, wo alsbald Drol imgcn gegen die Inden auSgestcßcn wurden. Als drr W r!l> die Arbeiter cmS deni Local weisen wollte, drangen si' ans ihn ein nnd schlugen ihn zu Boden. Wäre es Segall nickt gelungen, durch ein Fenster die Siraßc zn erreichen, so wäre cS ihm zweifellos übel ergangen. Die Arbeiter zerschlugen unter den Rusen: „Fort mit den Inden! Machen wir's wie die Rüsten!" sämmt- lichcs Gerälbc dcr Schänke und Ibeilweise auch die Möbel. Selbst vier Schutzleute, die zur Herstellung der idnuug hcrbeigeeilt, mußten vor den Wütbenden sich zmückziebcii, welche in- rwischcn auf mehr als dreihundert Kopse angrwachien waren. Auch die aus der Straße sich ansaminclnte Mcnge schrie „Hepv! hcpp! Hinan» mit den Inden!" und warf mit Steinen sämmtlichc Fenster der Schänke ein. Erst nachdem zwei starke Ablhcilungen Schutzleute heranrücktcn, ergriff u die Ercedenlen nach allen Richtungen die Flucht. In der Tchänke war aber mittlerweile da» Zerstöriiiigswerk vollendet nnd die Schutzleute sanken nurmckr einen wüsten Trumm,rliausen vor. Bisher konnte nur rin kleiner Tlicil der Unruhcsnsler verhafte! werden. FML. Dahlen meldet unter dem t 1. d. M. osficiell nach Wien: „Die Triippenabthelliiageii, welche die Grebak- korjen Planina und da» Rakitnica-Tlcil turchstreisken. stellte» die Anwesenheit mehrerer schwer faßbarer, kleiner Räuber banden fest, welche einem Zusammenstöße geschickt auS- wcicken. Ein Tbcil der Banden zog. von den Truppen be- drängt, in nördlicher Richtung ab. Tw Bevölkerung wurdl in den durchstreiften Gegenden fast vollzählig angetroffen; si, betreibt Feldarbeit und zeigt Entgegenkommen und Loyalität.
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