Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188206019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-06
- Tag1882-06-01
- Monat1882-06
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2560 — Da) königliche Finanzminisserium verknet, das; die seither seitens des PublicuniS meist noch mit ihrem früheren Titel „AmtSstraßenmeistcr". anillich aber mit dem Titel „Obcrchausseewärtcr" Gezeichnete» Beamten vom l. Juni d. I. an die dienstliche Bezeichnung „Am tS st raßelliu eist er" zu führen haben. * Leipzig. 3t. Mai. Wir vernehmen, daß an« unserer Stadt und auoercn sächsischen Orten eine nicht geringe Be- lveilignug an dem vom II. bis 18. Juni in Berlin statt- sindcnde» 7. Mitteldeutsche» und 7. Braiidenburgi- sche» Bundeöschiesten zu erwarten steht. Mil Bezug ans lie an die auswärtigen Fcsttheiluckmer zu gewährenden FahrvergUnstignnge» hatte das Eenlral-Cömilv an die tönigl. Eiscnbah»-Direclio» zu Berlin sich mit einem Gesuche gewendet und eS hat dasselbe darauf folgende» günstigen Be scheid cmpfaiigcn: „Unter Bezugnahme aus die am 15. ds«. MtS. stattgehabte Be sprechung theilen mir Ihnen mit, das; den Theilnehinern an dem vom 1l. bis 18. Juni er. in Berlin staltfindeuden 7. Mitteldeutschen und 7. Brandenl'nrgischcn BundcSschicsjcn eine Fahrvergünstigung in der Weise gewährt werden soll, das; den von denselben am 1t). Juni er. ans den LtaatS- und unter Staatsverwaltung stehen- den Balmen »ach Berlin und in der Richtung aus Berlin zu lösen- de» RetourbillctS eine täilligkcit-dauer bis 19. Juni er. einschliess lich beigelegt wird. Als Staats- und unter Staatsverwaltung stehende Bahnen kommen hierbei in Betracht: Die Strecken der lönigl. Eisenbahn-Direelionen Berlin, Brombcrg, BreSlau, Mägde- bnrg, sZrantsurl a. M.. Hannover, Köln rechts- und linksrheinisch, Elbcrseld, Erfurt und der künigl. Tirectivn der Berlin-Kürlihcr Eisenbahn, sowie die seit dem 1. Mai er. zum Verwaltungsbezirke der diesseitigen Direktion gehörigen Streck.» der Mürkisch-Posener und (5ol>!'»s-tÄros>e»hainer Bahn. D e Verlängerung der (yiltigkeitSdaucr der BilletS erfolgt durch Ansllebung von Lektüren auf der Rückseite der BilletS von Seite» des Central-EoinitüS ans dem Festplatzc. Vor Antritt der Rückfahrt müssen die BilletS behnss Abstempelung am Billclschalter der bc- rrestende» Abgangsstation in Berlin vorgclcgt werden." Die Festthcituehmcr I'aben danach nur die üblichen Retour- billcts 3. oder 2. Hs lasse zu lösen. ES wird übrigens am io. Juni Mittags 1 Uhr ein Ertrazug aus Leipzig nach Berlin abgelasscu. * Leipzig. 3l. Mai. Aus Dresden wird über daS Hin- schciden Hermann Hcltncr'ü »och gemeldet, das; dessen Tod sür die Hinterbliebenen und zahlreiche» nähcrstchcndcn Freunde nicht unerwartet eintrat, und zwar in überaus sanfter und friedlicher Weise: ca war ein schmerzloses, i», ttnbewußl- scin ruhigen Schlafes sich vollziehendes Ansklingcn eines auS der Sterblichkeit gerufenen und zur Unsterblichkeit eingehenden Lebens. Bon HauS aus eine icrugcsuude, stramme Natur, zog sich Hcttner vor mehreren Jahre» einen acuten Gcleuk- rhcninatisnlus zu. den er nie mehr ganz loS wurde und der ihm mit wiederholten Rückfällen heftig zusetzte. Im Zu sammenhang damit bildeten sich ein Herzleiden und eine un heilbare Nierenkrankheit auS, welch letzterer er in Folge von plötzlich eingctretcncr Blutvergiftung rasch erlag. Nur schwer batte der alle Zeit pflichtactrcue Man» sich dazu entschlichen können, sich von seinen Staats- und Lehrämter» aus Zeit diSpensircn zu lassen, und bis in die letzen Tage war er von Arbeitsdrang und SchassenSlust beseelt. * Leipzig, 31. Mai. Die Technik ist bekanntlich in der Herstellung künstlicher Gliedmaßen außerordentlich weit vorgeschritten und wir freuen »ns, mittheilen zu können, daß insonderheit auch in nnserer Stadt diese wohlthatigc Kunstiildustrie mit vielem Ersolg thätig ist. Unser Mit bürger, Herr Bandagist Alerandcr Schädel, hat sich in der Herstellung solcher künstlicher Bewegungs-Werkzeuge in weiten Kreisen bedeutenden Rus erworben und eö liegen unS eine Anzahl Briefe von Solchen vor, denen Herr Schädel künstliche Gliedmaßen (namentlich Füße) geliefert hat und die ihre vollkommene Zufriedenheit über deren Consiruction und Leistungsfähigkeit auSsprcchcn. Der eine Briefschrciber versichert zum Beispiel, daß er mit seinem künstlichen Fuß ohne Stock zwei Stunden hinter einander, ohne Beschwerden zu fühlen, gegangen ist. — In Folge der Schließung des Alten Theater« werden in diesem Monat mit dem Künstlcrpcrfonal des StadttheaterS im hiesigen Earola-Theater eine Reihe von Vorstellungen gegeben, deren erste am Sonntag, den t. Juni, stattfindet. Die Aufführungen werden mit dem für die Bühne der Südvorstadt ncucn Nkvscr'jchc» Lustspiel „Der Bibliothekar" beginne». js Die am gestrigen Nachmittag im Krystallpalast- Thcater veranstaltete Kindervorstellung war zahl reich besucht und cs gewährte eine wahre Freude, den vor Vergnügen strahlenden Blicken der Kleinen, die mit sicht barem Interesse den vielseitigen Produktionen des Illusionisten Herr» Buatier beobachteten, zu folgen. Der Künstler hatte ein besonders für diese Vorstellung berechnetes Programm ausgestellt und fand den reichsten Beifall. Am künftigen So nnabend wird eine weitere Kinder - Vorstellung statl- jindcn. — Im Schaufenster der Klcin'schen Kunsthandlung am Ncumarkt, daS sich überhaupt immer durch schöne, sym metrische Arrangements und immerwährende Abwechselung vorthcilhast auszeichnct, befindet sich nebst vielem anderen Schönen eine nach einer Visitenkarte vergrößerte Kreide zeichnung der am Earolatbcatcr beliebt gewesenen Sonbretle, Frl. L a u b c r. Elegante AuSsührnng und sprechende Achiilich- kcit sind wesentliche Vorzüge dieses BilkeS. * Leipzig, 1. Juni. Am heutigen Tage begebt ein allge mein geachteter Mitbürger und städtischer Beamter, Herr Ebristian Friedrich Frey gang, Buchhalter beim Leihhaus und der Sparcasse sein vicrzi g i ä hrigcS A mtöjubiläu m im städtischen Dienste. Der Jubilar, welcher sich von der untersten Stufe des SubaltcrncnstandcS bis zu seiner jetzigen Stcllnng durch rastlosen Fleiß und Aufopferung für seinen Beruf cinpvrgcarbeitct. hat die Anerkennung seiner Thätig- teit von Seiten der Vorgesetzte» Behörde durch Ucbcrtragung eines so wichtigen Vertrauensposten« gesunden. Seine Beamtentbätigkeit aber und sein liebenswürdiges und beschei dene« Wesen haben ibm nicht allein die allseitig«: Anerkennung seiner Vorgesetzten und die Achtung seiner Untergebene», son dern auch die ungctheillen Sympathien der Bürgerschaft und besonders de« mit dem Jubilar in Verkehr tretenden Publi- cnmö gesichert. Möge der trcuverdicntc Beamte noch recht lange kein Dienste der Stadt erhalten bleiben. *-» Leipzig, 31. Mai. Am heutigen Tage begingen die Herren Bullert und Geschke, Elfterer da« vierzig jährige, Letzterer da« sünsundzwanzigjäkrigc Be rn sSj» bi läum als Schwimmlehrer in der diesigen släkti'chen Schwimmanstalt. Die Iubilare wurden in den heutigen Morgenstunden durch eine vom königlichen Musik direktor Herrn Walther mit der Eapelle de« >97. Insanteric- RegimcnlS dargebrackile solenne Morgeninusik geehrt und ihnen sonst noch von verschiedenen Seilen herzliche Glückwünsche und Zeichen der Anerkennung entgegen gebracht. * Leipzig. 1. Juni. Am 3. Juni feiert der ehe malige Fleischermeistcr Herr Earl Fricdr. Will'. Fichtner, Ritlcrstraße 49, sein goldene« Bürgcriubiläum. Jubilar, der sich trotz seiner hoben Siebcnziger der größten Rüstigkeit er freut, wohnt noch hentc in demselben Hause, in dem er ge boren und erzogen wurde, in dem er dann viele Jahre sein Gewerbe betrieb und da» schon seinen Eltern als Eigcntbuin gekörte. Mögen ihm noch viele Jahre in gleicher Rüstigkeit bcschiedrn sein. * Leipzig. 31. Mai. Die Frequenz ist auch ans der hiesigen Pferde - Eisenbahn in Folge der günstigen Witterung eine außerordentliche gewesen. In dem Zeiträume von vier Tagen, vom Sonnabend bis mit Dienstag, wurden 77,418 Personen befördert; dieselben vertheilcn sich aus die einzelnen Linien wie folgt: Reudnitz 19,115, Eonncwitz 22.233, AugustuSplatz-Plagwitz 12.539. Brühl-Lindcna» >3.359, Eutritzsch 7967. GokliS 11,775 Personen. — Am gestrigen Tage ist uns von einem Freunde unsere» Blatte- ein Korn Halm zugegangen, welcher die stattliche Länge von ziemlich 2'/, Meter repräsentier. Derselbe stammt von einem Felde de- Villenbesitzers Herrn Anton Meinhold in Trachenber g bei Dresden, und zwar ist ausdrücklich bervorzuhebcn. daß dieser Halm nicht etwa ein ausgesuchtes Exemplar, sondern daß das ganze Feldstück mit Halmen von annähernd gleicher Höhe bestanden ist. ) Leipzig. 31. Mai. Bei den während de- Monat Mai d. I. von der Wohlfahrtspolizei unter Leitung des RathSwachtmcistcrS vorgenoinuiene» GewichtS- revisioncn der hier zum Verkauf gebrachten Butter wurden im Ganzen 772 Stück Butter mit einem Unter gewicht von zusammen 5638 Gramm vorgcfunden und die belressenden Verkäufer deshalb in die gesetzliche Strafe genommen. — Zum gestrigen sog. dritten Feiertag war der Personenverkehr aus der Bairischen Bahn wiederum ein besonder- lebhafter, da sich die Gestimmt» freguenz der angckommenen und von hier abgegangenen Reisenden auf 10,399 Personen belief. Der Abend« 19 Uhr 8 Minuten von Allenburg erwartete Personenzua hatte eine Vcrspätigung von l Stunde und der Chemnitzer Zug 11 Uhr 41 Minute» traf 39 Minuten später hier ei». * Leipzig. 3t. Mai. Von der vierten Strafkam mer des hiesigen königl. Landgerichts wurden in den beutigen Hauptverhandlungen verurthcilt: 1) der Handarbeiter Friedrich Eduard Winkler auü WinterSbors wegen Dieb stahls zu 3 Jahren Zuchthaus, 2) der Holzmacher Friedrich Hermann Willig auS Flößberg wegen Diebstahl- zu 4 Mo naten l Woche Gcfängniß: dahingegen wurde Franz Her mann Thierfelder auS TraminSVorf von der Anklage des Diebstahls sreigesprochcn. ^ Linden au, 3l. Mai. Da- hiesige Gasthauö „Deutsches HauS" hat in neuester Zeit eine beträchtliche Umgestaltung dadurch erfahren, daß dessen Ballsaal bedeutend vergrößert und in entsprechender Weise deccrirt worden ist. Nächsldem verfügt das genannte Etablissement auch über einen schönen, zug- und staubfreien Garten, welcher für Ver eine, Eorporationen und dergleichen zur Abhaltung ihrer Soinmersesilick'keiten nach jeder Richtung hin einen angenehmen Ausenlhall bietet. Bor dem „Deutschen HauS" befindet sich eine Haltestelle der Pferdebahn und ist dadurch die Verbin dung mit der Stadt eine sehr bequeme. Döbeln, 26. Mai. (A. s. D.) Ein eigenthümlicher Fall ist jüngst in Höckendorf bei Waldheim vorgekommcn. Die sonst friedlich mit einander verkehrenden Braunen des Gutsbesitzers Gengc waren in ihrem Stalle so hart aneinander gerathen, daß der eine, während ihn der andere durch Beißen fortwährend verfolgte, sich nickt anders zu retten wußte, als daß er aus der schmalen hölzernen Treppe zum Heuboden hinausging. Obwohl er nun, oben angckomme», vor den Verfolgungen seines Gefährten allerdings gesichert war, so fand er doch bald, daß er sich in einer ihm völlig un gewohnten Sphäre bewegte, denn kaum halte er rccognoS- cirend den Boden einige Male begangen, als er piit einem Male durch die Dielung brach und dadurch mit dem Hintcrtheile von der Oberfläche dcS Bodens verschwand. Nun aber um seine Sicherheit besorgt werdend, schlug der Braune so lange vorn auS. bis er auch vorn durchbrach und nun mit allen 4 Beinen in der Lust herumzappeltc. Durch den hierdurch entstehenden Lärm herzugezogen, war der Be sitzer kur; rcsolvirt, er ließ den ganzen <stall voll Stroh tragen, sägte oben die Brcter durch, zog seinen Braunen schließlich bis an die offene Stelle und warf ihn ganz einfach zum Loch hinunter. Wie man ihn unten anS dem Strohhauscn, in welchem er versunken war, auSschälte, fand sich«, daß daS Pferd bei der ganzen Ans- und Abfahrt ohne den geringsten Schaden zn nehmen, davon gekommen war. * D ö b eln, 31. Mai. In der Besetzung unsere- Gerichts- amteS sicht zum I. Juli eine Veränderung bevor, indem der erst >879 hierher versetzte Amtsrichter Herr vr. Tändler als LaiidgcrichtSrakh an daS Landgericht Dresden übergeht, während an seine Stelle der bisherige Amtsrichter in Töi)len, Herr Aböe, tritt. — Für da« Herbstmanöver bei Riesa sind auch in unserer Stadt bedeutende Einquartierungen angekündigt. * Noßwein, 3t. Mai. Nach dem hier erscheinenden Blatte ist jetzt auch auf dem Gebiete der Frauenarbeit in unserer Stadt neue Nachfrage nach Arbeitskräften. Es ist dies Strickarbeit mit Perlen (sogen. Pulswärmer) für ein Berliner EngroS-Gcschäst. Obwohl die« nur als Nebenver dienst zu betrachten ist. so kann c« dock zn einer Einnahme quelle sür Viele werden. Freilich dürfen Diejenigen, welche mit dieser Arbeit beginnen, nickt anßer Acht lassen, daß obiges Geschäft größere Ansprüche stellen muß. als wenn zum Zeit vertreib oder für den eigenen Bedarf ein Stück gefertigt wird. Dagegen wird der Verdienst daraus nur reichlicher, ;c mehr die Arbeiterinnen über daS AnsangSstadium hinanS- kommen, uamenltich uiit dem Aufziehen und Verstricken der Perlen so vertraut werden, daß ihnen dasselbe keine Schwie rigkeit mehr macht. Dann wird die Arbeit Freude bereiten und zufriedenstellenden Gewinn bringen. Die Ausgabe dieser Arbeit hat Frau Anna Krumbicgcl, Cckützcnstraße 4I9lü übernommen und können sich daselbst noch 129—150 Frauen und Mädchen melden. * O schätz, 3l. Mai. Unser Mitbürger, Schuhmacher meister Sorge, beging am 39. d. M.. umgeben von seinen Angehörige» und Mitgliedern der diesigen Schuhmachcr- iiniung, i», Saale de« hiesigen SchützenhauscS sein ävjährigeS Mcisterjubiläum. Eine Deputation begleitete den Jubilar dahin »nd überreichte ihm Namen« der Jnnungömitgliedcr nach entsprechender Ansprache daS Festgcschenk, einen pracht vollen altcrthümlich geformten Krug mit GlaS, welche Gegen stände mit werthvollen Silberbcschtägrn geziert waren. Zn Ebren de« Jubilars war ein Festesten, welchem rin Ball folgte, veranstaltet worden. Der Jubilar ist noch wohlauf. * Oschätz, 3l. Mai. Dem Holzhändlcr Schneider in Lnppa wurden in der Nackt vom 29. bis 30. Mai auS seiner Behausung 1899.gestohlen. Außer dieser Summe hatten die oder der Dieb noch ca. 1590 .6 in Coupon- mitgenom men, diese aber im Garten, wo sie wieder ausgefunden wor den, weggeworsen. ck Slrehla, 3l. Mai. Nachdem unsere Stadtgemcinde da« Slück Land, Ivo die Dampfschiffe halten, käuflich er worben bat. wird eine Verbesserung dieses Platzes baldmög lichst vorgcnommen werden. — Am Freitag vor den Feier tagen wurden durch Beamte der königl. Wasterbauinspection Versuche mit neuen Hochwassrrsignalen (bunten Lam pions :c.) aus dem Kanonenberge gemacht. Die biSkerigen Signale durch Fahnen, Fackeln, welche oft nicht verstanden, wobt auch gar nicht bemerkt worben waren, sollen durch bessere Zeichen ersetzt werden. Nochlitz, 39. Mai. Unsere Kirche St. Kunigunden gekört anerkanntermaßen zu den schönsten Baudenkmälern de« fpätgotbischen Stils in Sachsen. Nachdem man sie vor 18 Jabren im Innern rcnovirt batte, denkt man auch die äußere Restauration deS schönen Gotteshauses bald in Angrifs nehmen zn können. Vor einiger Zeit babe» denn auch unsere städtischen Behörden die alljährliche Einstellung einer Summe in den Etat beschlossen, um in Bälde die zahlreichen kunst volle» Senlptnren vor weiterem Verwittern zu schützen. — Der Rechlitzcr Berg bat an den herrlichen Psingstlagen aus da« reiselustige Publicum wiederum eine mächtige An ziehungskraft ausgeubt. Von den nahen Bahnstationen kamen die Touristen in außerordentlich großer Anzahl herbcigeskrömt. »in »i bester Stimmung einen Tbril de« Festes a»s der herr lichen Höbe z» verleben und Erholung von tcn ernsten Mühen der BerusSarbeil zn suche». V Chemnitz. 31. Mai. Da- Interesse für die vor Kurzem Hierselbst gegründete Ortsgruppe deS deutschen Schul Vereins ist ein »iigemein lcbbastcS und zeigt sich besonders darin, daß knick Aumelrungen von auswärlS erfolgt sink. Gegenwärtig umfaßt die Gruppe gegen 299 Mitglieder. — Im vergangenen Jahre wurden in der diesigen stäktifchen Poliklinik an l9ll männliche und 2318 weibliche, in Summa 4229 Personen 11,889 Eonsultationen (gegen 4251 Personen und 19,297 sConsultationen im Jahre 1SS9) er- theilt. — Nach einem Berichte de» Herrn Stadtbaurath Hechler eristiren zur Zeit hicrselbst 372 gewerbliche Anlagen mit 359 Dampfkesseln und 442 Dampfmaschinen mit zu- ainmen 4799 nominellen Pserdrkrästcn. — Die Sommer- erien der hiesigen höheren Knaben- und Mädchenschulen ind von 3 Wochen auf 4 Woche» verlängert worden und wird dadurch erwartet, daß nunmehr auf weitere Ver längerung ,der Sommcrfericn gerichtete Urlaubsgesuch« ver mieden werden. * Zwickau, 31. Mai. DaS 12 jährige Mädchen, welche« nach unserer gestrigen Mitteilung vorgestern Abend hier beim Feueranzüiiden Petroleum verwendet und dabei infolge Explosion arge Brandwunden erlitten hat, ist gestern Abend »ack unsäglichen Schmerzen verstorben. * Markneukirchen, 30. Mai Ei» bedauernSwerther Unglücks fall hat die Familie eine- hiesigen Bäckers in tiefe Trauer versetzt. DaS jüngste Kind derselben, welches etwa 1'/, Jahre alt ist, wurde aus dem Adorfer Schützen feste durch eine an einem barten Gegenstände abgeprallte Kugel in den Unterleib getroffen und ist heute früh unter großen Schmerzen an der Verwundung gestorben. Die Kugel konnte nicht entfernt werden, da sie edle Theile verletzt hatte. Da in Adorf die Schutzmaßregeln auf dem Schüycnplatze sehr gute sind, auch ein Wachtposten ausgestellt ist, so kann Niemand für diesen unglücklichen Zufall verantwortlich gemacht werden. — In Hartenstein hat sich am 27. d. M. Nach mittag- in der Nähe der elterlichen Wohnung der 12 Jahre alte Schutknabe Otto Albin Landgraf durch Erhängen entleibt. Seit längerer Zeit schon ist derselbe mit Selbstmordgedanken umgeqangen und hat dies durch Aeuße- ruugen, daß er unnütz aus der Welt sei, ausgesprochen. — In dem Hosraum eine- Hause- der oberen Dunkel- gasse in Reichenbach i. B. waren am 27. d. Maurer mit dem Niederlegcn eine- Gerüste- beschäftigt, als sich aus einmal die Verklammerung löste und die Rüstung zusammenbrach. Hierbei wurde ein untenstehender noch junger Maurer, NamenS Müller au- GotteSgrün, so unglücklich durch eine umsallende NUststange am Kopfe getrosten, daß er eine bedeutende Ge hirnerschütterung davonlrug. Ein anderer Maurer, welcher auf dem Gerüste stand und beim Zusammensturz mit herunlcr- sicl, kam glücklicherweise mit dem bloßen Schreck davon. — AuS Freiberg meldet der dortige „Anzeiger": In Betreff deS in unserer letzten Nummer gemeldeten traurigen Ereignisses erachten wir sür unscrePflicht,Folgendes nachzutragen. DaS erwähnte SittlichkcitSvcrgchcn deü jungen BergschülerS Brändel soll von ganz geringer Bedeutung sein, so daß nach den unS zu Gehör gekommenen Versicherungen eine erhebliche Bestrafung kaum erfolgt sein würde. Auch er reute sich der junge Mann infolge seiner Strebsamkeit und eines stets heiteren, geselligen Wesens deS Wohlwollens seiner Herren Lehrer und Vorgesetzten sowohl als auch der unge lheilten Zuueigung seiner Kameraden und Mitschüler und wird der traurige Vorfall allgemein beklagt. — Meißen. Am ersten Psingstfeiertage Nachmittags gegen 4 Uhr vergnügten sich mehrere Fremde aus dem Elv- ftronie mit Gondeln. In ihrem jugendlichen Leichtsinn beachteten sie den herannahenden Ketteiidampfcr nicht. DaS Boot schlug um und alle Personen verschwanden in den Fliithcn deS Stromes. Zwei junge Leute, Fremde, kennten gerettet, der dritte aber trotz aller Anstrengungen nicht ge funden werden. Dresden, 39. Mai. Ein dem Vernehmen nach seit Eröffnung unserer sächsischen StaatSeisenbahnen bisher noch nicht dorgekoiinueilcr Fall groben UirsugS verbunden mit Beamtenbeleidigung ist. wie das „Dr. I." mittbellt, in diesen Tagen von der zuständigen richterlichen Behörde an dem Frevler durch eine harte Strafe gesühnt worden, welche diesem hoffentlich die Lust zu Wiederholungen derartiger Ungchörigkcilcn, deren Folgen sich im Voraus gar nicht bcnicsscn lassen, bcnommen haben wird. Als sich nämlich am 23. März d. I. der um 1 Uhr Mittag- von Wilkau nach Kirch berg al'gebcnde Personeuzug in der Nähe von Willem in vorschriftsmäßiger Geschwindigkeit befand, bcmcrklc der be treffende Locomotivführer inmitten de« Geleises einen Mann sichen, welcher allen ZurusenS und LäutcnS ungeachtet nicht zu bestimmen war, sich auS dem Bereiche de« GelciseS zn entferne», so daß zur Verhütung deS Uebersahrcuwerdenö nichts übrig blieb, atS den Zug zum Stehen zu bringen. Aus die an den Unbekannten gerichtete Frage, waS denn seinem gefährlichen Beginn zu Grunde liege, gab dieser zur Antwort: AWeiiii ich dastcye, müßt Ihr Schafsköpfe eben anbaltcn." Selbst verständlich versicherte man sich nunmehr deS ManncS, welcher diesen Unfug bei völlig klarem Verstände verübt Halle, und wirrte dessen Persönlichkeit in dem Gutsbesitzer-August Badstiibncr auS Wilkau scstgcstcllt. Bereits am folgende» Tage erkannte die königl. AmtShanptniailiischast zu Zwickau gegen den Coulra- vciiiciitcn wegen groben Unfugs aus 150 ./s bcz. 14 Tage Hast, und neuerdings ist Wege» Beamteubelcidigung (tz. 185 und 196 deS R.-Slr.-Ges.-BuchS) eine weitere Bcrurthcilung in 59 Strafe erfolgt. ES hat diese schnelle Ahndung eines frevelhaften UcbermutheS — ein andere- Motiv lag nicht zu Grunde — in alle» Kreisen Anerkennung gesunden. — Am zweiten Feiertag Vormittag, nach dem Schlüsse deS Gottesdienstes in der katholischen Hofkircke, beehrte Sc. Majestät der König den Hofapothekcr vr. Caro mit einem längeren Besuche und nahm von den. sämmtlichen Räume» und Einrichtungen der königl. Hosapothcke unter Führung deS vr. Caro eingehend Kcnntniß. Da dies beinahe '/« Stunde in Anspruch nahm, so sammelte sich indessen auf der Schloßstraße eine außerordentlich große Masse ein heimischen und sremden PublicumS an. welches die lange Zeit geduldig auSbarrte, bis Se. Maj. in der bereitstehenden Equipage wieder sortfuhr. -s- Dresden, 3l. Mai. Kurz vor Abgang deS ZugcS nach Leipzig verstarb gestern Vormittag ganz plötzlich in einem Wagen IV. Classe ein vorübergehend hier aufhältlich gewesener 67 Jahre alter Steuermann in Folge rmcS Herzschlags. — In seiner Wohnung aus der Hcchtstraßc hat fick heute Vormittag ein lediger Tischlcrgcfclle auS unbekannten Gründen erhängt. — AuS der Conditorci auf der Brüht'schcn Terrasse sind vorgestern Abend von einem Tisch weg 6 Slück zum Gebrauche vorgclegte silberne Kaffeelöffel, auf der vorderen Seite 1.", aus der Rückseite „X. liicktor 3" gravirt, gestohlen worden. — Zum Ebes deS AmtSgericktS DrcSdcn und Nach folger dcSHr». ObcramlörichterS Heink ist Herr AppcllationSrath Kunz in Ebemnitz ernannt worden und wird derselbe am l. Juli in seine neue Stellung cinlrcten. Herr AppellationS- rath Kunz ist seit Einführung der neuen Justizorganisation alö zweiter Oberamtsrichter in Ebemnitz thätig gewesen. — Löba». 27. Mai. Die Stelle deS ersten Stadt rath S und Stellvertreters deS Bürgermeister-. mit welcher die Verwaltung de- Standesamtes verbunden ist. kommt hier mit Ente September d. I. zur Erledigung und ist mit einem Juristen, welcher sie in tz. 5l. Abs. 2 der rcv. Städteordnung vorgeschriebe»« Besäbigung besitzt, anderweit, zunächst aus sechs Jabrr, zu besetze». Der jährliche Gebatt beträgt mit Einschluß der Entschädigung für die slandcSamtlichen Ver richtungen 3500 BciverbungSIustigc habe» ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse bis zum 15. Juni d. I. hier einzureichcn. Telegraphische Depeschen. Berlin. 30. Mai. S. M. S. „Hcrtba", 19 Geschütze Eommaiidant Eapt. zur See v. Kall, ist am 19. Avril o. in Manila cingetrofsen und am folgenden Tage nach Singapore in See gegangen. Frankfurt a. M . 39. Mai. Heute Abend halb 8 Uhr tobte hier ein Hagelwetter, wie wir e- seit dem Jahre 1844 nicht wehr erlebt haben. Die Straßen erschien« wrmckeii- lang wie von weißen Kieseln besäet. Die Hagelkörner er- reichten die Größe eines TaubencieS. Der Schaden, den dal Getreide erlitten, wird jedenfalls im ganzen Maiugau di» nach Aschaffenburg rin bedeutender, fein. Wien. 3l. Mai. Laut Meldung der „Wiener Zeitung" ernannte der Kaiser den Seminardireclor Bauer in Prag rum Bischof von Brünn, den General-Großmeister deS Kreui. Herrn - Orden-, Schoebl, zum Bischof von Lcilmeritz. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht ferner die Gesetze, betreffend die Erhöhung deS Petroleumzolles, die Einführung der Post- sparcassen und die Abänderung deS Seuchengesetzcs. Pari«, 39. Mai. Die von Freycinet an die Mächte gerichteten Noten handeln von drei Puncten, in welchen die Bedingungen ausgestellt werden, unter welchen den englischen und sranzösischcn Commissaren für Egypten der türkische Commissar bcigcsellt werden soll. Wenn die türkische Ein mischung in irgend einer Weise zustande kommt, so wird diese Maßregel in eine Eonserenz in Konstanlinopcl zur AuSlraguuz der Sache Lbergeleitct werden. Paris, 30. Mai. Deputirtenkammer. Delasosse, den der Rechten, richtete eine Interpellation bezünlich der «zypri schen Angelegenheiten an die Regierung. Die Berathung derselben wurde aus Donnerstag vertagt. Paris, 30. Mai. (Voss. Z.") Die äußerste Linke sucht auS den Skandalen im t^unrtier Intin Capital zu schlagen, sie will die Regierung über die angeblichen Provocalivuen der Polizei interpellircn und Cames'casseS Vorgehen scharf kritisiren. DaS Polizei-Gericht verfügte übrigens heute die vorläufig« Freilassung von vierzehn Studenten, die der Be leidigung und thällichcn Mißhandlung von Polizisten angeklagt sind. Ihr Proceß gelangt Sonnabend zur Verhandlung. Gestern suchte der vorstädlische Pöbel 299 Italiener cnizu- grcisen, die in der Say'schen Raffinerie als Tagelöhner arbeiten. Die Polizeimacht, welche die bedrohten Italiener zu schützen suchte, wurde verhöhnt und insultirt; Ruhe trat erst nach zahlreichen Verhaftungen ein. Paris, 39. Mai.^Heute erschienen die Studenten vor Gericht. Vor dem Justizpalaste war viel Volk versammelt; Studenten ließen die vorübergehenden Bürger eine Protesl adresse gegen Camescasse unterzeichnen. Tie zwei Vertheidiger beantragten vorläufige Freilassung der verbasteten Sludentcn ohne Bürgschaft, damit sie ihre eigene Bertheidigung vvr- bereiten könnten, und daS Gericht ging daraus ein; nur ein einziger Student wurde zur Stellung einer Bürgschaft von 590 FrcS. angehalten. Die Menge vor dem Justizpalaste wollte den Studenten einen Triumphzug bereiten, die Studenten wurden jedoch durch eine Hintcrthür entlassen. Um vorzu bauen hat der Polizeipräfect im lateinischen Viertel durch Maueranschlag zur Ruhe ermahnen lassen. Eine Anzahl Studenten erschien beule im Palai- Bourbon, um mit Kammermitglicdern sich zu berathen. Gambetta erhielt ein von vielen Studenten Unterzeichnete- Schreiben, worin er ersucht wird, für die Sache der Studenten auszutrcten. Der Polizeipräfect war heute bei dem Minister deS Innern, der sich in Reim« befand, als Camescasse seine Maß regeln traf. Madrid, 3l. Mai. DaS Journal „Epoca" schreibt, Spanien babe Ansprüche auf den Rang einer Großmacht. Tie Mächte würden hoffentlich begreifen^ daß cS unpolitisch wäre zu warten, bis man Spanien- bedürfe. Man müsse schon jetzt auf seine Mitwirkung rechnen. Petersburg, 30. Mai. Der Kaiser hat anläßlich de- RegimentSsesteS der Jömailoiv'schen Garde vorgestern Peters burg besucht. General Skobcless ist in Minsk ciiigctrcfscn. Petersburg. 3l. Mai. Der Großfürst Wladimir ist gestern von Kolpina aus nach Moskau abgereist. — Die deutsche „St. Petersburger Zeitung" meldet, Graf Loris Mctikvss habe sich ein Gut in der Näbe der Station Tsckudowo an der Nicolaibahn zur Billegiatur auSerschen und dasselbe angekaust. — Dem „Herold" zufolge ist der russische Botschafter bei der Pforte, Nowikoff, in Petersburg eingetrofseii. Petersburg. 3l. Mai. DaS „Journal de St. PLtcrS- bourg" schreibt: Die Nachrichten auS Egypten lauten ernst, aber die Ucbcrcinstimml»,q der Mächte ist eine sichere Ga rantie gegen internationale Complicationen. Dieselbe erstreckt sich vor Allem auf daS Verlangen, den politischen und terri torialen Statue gno in Egvptcn zu erhalten. Die egyptiscke Tragikomödie kann Aspirationen wackgerufen haben, aber wir hoffen, daß da« Einvernehmen der europäischen Regierungen ein derartiges ist, daß dieselben in den rechten Grenzen ge halten w-rkcn. ^V. Moskau, 39. Mai, Abends. (Privatdepesche.) Die Jiiduftric-AliSstelluiiq ist heute noch nickt eröffnet worden und soll die Eröffnung erst übermorgen stattsinden. Es sind noch »amhaste Einrichtungen und Vorkehrungen zu treffen. Kairo, 39. Mai. Der Khedive befragte heute den Polizeipräscctcn, ob es wahr sei, daß seitens der UlemaS und der Notabeln eine Petition an den Sultan unterzeichnet werde, in welcher um die Absetzung deS Khedive ersucht werde. Ter Polizeipräfect erklärte, da- Factum sei wabr, cS sei absolut unmöglich, der Bewegung Einhalt zn thun. Der Polizeipräfect soll hiuzugesügt haben, der Khedive hätte diese Bewegung hcrvorgeruscn, dadurch, daß er unter den FcllahS eine Petition circüliren ließ, in welcher um seine Erhaltung auf dem Throne gebeten wird. Kairo» 30. Mai. (Meldung deS „Rcuter'schen BureauS" ) Der Vertreter Englands, Malet, benachrichtigte heute den Khedive von der unverzüglichen Abreise deS türkischen Com- missarS nach Egypten. Ärabi Bey soll, als er erfuhr, daß der Commissar den Auftrag habe, ihn nach Konstantinopel zu berufen, erklärt haben, daß er einem solchen Befehle nicht Folge leisten werde. Der Khedive führte telegraphisch in Konstantinopcl Beschwerde über den Mißbrauch, den Arabi Bey mit dem Namen des Sultan- treibe, indem er die Nachricht von der Ernennung Halim Pascha- zum Khedive verbreite. Nach Schluß der Redaction elugeqaugell. Berlin, 3l. Mai. Der „ReichSanzeiger" veröffentlicht die Ernennung de- Bildhauers Schilling in Dresden zum stinimfähigen Ritter deS Ordens xoiw Io mLrito sür die wissenschaftlichen Künste. Paris, 3t. Mai. Nack der „Ngencc HavaS" herrscht zwischen England und Frankreich, sowie zwischen den übrigen Mächten nach wie vor vollkommcncUcbcrcinstimmung. Seitens der Pforte ist laut einer Londoner Meldung die Entsendung eines CcinmissarS ossicicll noch nicht vorgcscklagen worden. Die Cabinctc von Paris »nd London sind nur vertraulich von einer dahingehenden Absicht der Pforte unterrichtet und findet ein lebhafter Austausch zwischen ihnen über die Entsendung, Be- sugnisse und den genau bestimmten Gegenstand der Mission statt. Petersburg, 3l. Mai. Die Stadt Gorki im mohi- lcwsckcn Gouvernement ist gestern fast ganz niedergcbrannt. Alexandrien, 3 l. Mai. ES verlautet, daß am Montag fünf englische Kriegsschiffe mit versiegelten Instructionen auS der Sudabay auSgclauscn seien, wclcke morgen hier eintressen sollten. Konstantinopcl, 3l. Mai. «Meldung de- Reuter'- scheu Bureau.) In der Bcrbalm'ttheilung vom 29. Mai an die Pforte svrechcn Dufferii, und NoailleS die Bitte au-, der Sultan möge erstens eine Erklärung zu Gunsten de-Khedive abgebcn, zweiten- die Entlassung der Minister und di« Be folgung der von tcn englischen und französischen Agenten ihm empfohlenen Politik constatiren, daß derKhedive nicht gegen die Wünsche de« Sultans gehandelt, und dritten- möge der Sultan Arabi Pascha und die übrigen militairiscken Ehess nach Konstantinopel berufen, um ihr Verhalten zu rechtfertigen. Die Vertreter aller Mächte riethm heute dem Sultan, v«» Anträgen Dusserin'S und NoailleS' Folge zu geben. '
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder