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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188206099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-06
- Tag1882-06-09
- Monat1882-06
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1882
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2VVÜ »»fveberm et» Betrag, da« t, v, »a^chal» ft«. »»»» ««» »m doikt» b«H da« aauzr Erntgatß der beide» vah»e» sür da« Jahr 1880 ktrca 900,000 fl. betrug. Die vereinigt«» Bahne» mühte» als» sehr bedeutend im Verkehre steige», um diese Mehrbelaftuua de« Prtoritäteazinse« zu paralisireu. Davei wäre zu erwähnen, dag die Luraauer Bahn hauptsächlich vo» dem Ausfall der Siüben-Erute abhängig ist, indem ihre Haupttraa-porte von deu zahlreichen Zucker- fabrike» herrübren. Doch, wie gesagtHwtr wolle» aus diese Tra»«- activ» de- Nähere» eingehea, bi« »»« die Rechenschaftsberichte und di« FusioaSanträge der beiden verwaltuuaeu vorliege» werde». Die Böhmische Nordbahn registrirt sür den Monat Mai ei» Plu« in de» Eiuaahmeu von 22,SSO fl., wodurch sich die srüherr Mehreinnahme aus den Betrag von 39,800 fl. erhöht. An ssig-Te plitz ist, wie schon Eingang« erwähnt, die einzige Bahn, welche im Diät Mindereinnahmen zu verzeichnen hat und zwar au« dem Grunde, weil der Streik ans de» Linie» dieser Bahn erst am 8. Mai zur Gänze behoben war. Der Frachteaverkchr er- litt einen AuSsall vo» über 800.000 Zollcentner and resaltirt« hieran« da« Einnahme,» inuS von 35,852 fl. Welchen Einfluß die Arbeits einstellung aus den Verkehr der Auffig-Ieplitzer Bahn auSgeübt hat, geht au« den nachstehenden Ziffern zur Genüge hervor: E« wurden in der Zeit de« Streit- aus der genannten Bah» besördert: Ain 24. April 948 Waggon«, am 25. 860, am 26. b69, am 27.487, am 28. 493. am 29. 143, am 30. bO, a» 1. Mai 232, am 2. 241, am 3. 369, am 4. 832, am 8. 710, am «. 788. am 7. 107, am 8. SSO, am 9. 1030, am 10. 1098, am 11. 1118 Waggon« x. Di« normale versandth-h« wurde also erst am 9. Mai erreicht «nd ist e« als« leicht erklärlich, daß die Güterbesörderung gegen de» Mai 1881 zurückblieb. Im Uebrigen ist dieser Ausfall für ein« Aussig-Deplitzer Bahn von untergeordneter Bedeutung. Man darf bei Beurtheilnng der lausen den BelnebS-Ergebllisse nicht außer Acht lassen, daß da« Vorjahr, mit dessen Einnahmen der vergleich gezogen wird, rin Reinerträgniß lieserte, welche- einer ca. 28proccniigen Verzinsung de« «ctiencapual« enlsprach. Wenn als» die heurigen Brutto - Einnahme» am 100,000 fl. geringer auSfallen sollten, so braucht man »och keines wegs mit der Dividende zurückzugrdeu; schlimmsteusall« werden die Reserven um jenen Au-fall schwächer dottrt. Die letztere« haben bekanntlich eine ganz imposante Höbe erreicht und wurde» denselbe» au« dem vorjährigen Erträgnisse allein über 800,000 fl. «»gewiesen. Die Besitzer von Aussig-Teplitzer Bahn-Actiea können also getrost der Zukunft entgegeuschaueu: ihr Papier bietet ihnen selbst bei dem heutigen Eourse einen Ziuseagcnuß, wie wenige ander« gut fundtrte Eisenbahnpapierr. Einen sehr erfreuliche» Berkehr-ansschwnna erfuhr auch die Dux-Bodeabacher Bah», deren Güterverkehr im Mat rin« Steigerung von über 400,000 Z-Ctr. auswcist. Die Einnahme hob sich um 26,330 fl. »ad beträgt da« lotalpln« 118,170 fl. Die Böhmische Westbah» besserte sich in de» Einnahme» um 8280 fl. and floß da« Plu« hauptsächlich an« dem gestiegenen Personenverkehr. Da« Minus der frühere» Periode rrschrlut durch da« Maiplu« auf 89,800 fl. reducirt. Vermischte». —l. LetAütg, 8. Juni. Ja Betreff der fttternationale« Tol»- »i«I- «»d Exporth»»tz»I-A»«ftrll»»g z» Amsterdam 1883 ist der Handelskammer die Mitthetlung »ugegange», daß Herr August Haddtck in Berlin zum General - Eorrespoudente» für Deutschland ernannt worden ist. Laut dessen Bericht ist tu Berlin die Bildung eine» Eomitö« behus« gemeinsamer Vertretung der deutsche» Interessen, zweckmäßiger, etnheitlicher Eiurichtnug der deutsche» Abtheilung rc. in Ausflcht gruommen. —1. Ja Betreff der Ursprung»zr»gaiss« für »ach Stzaatea bestimmte Waaren ist laut Mftthetluug de- Köntgl. Spanischen vice- eonsulat« an die Handel-kammer, als „Erläuterung" der neulich ver öffentlichten Aenderung, die Vorschrift getroffen, daß die Beglaubigung der Ursprungszeugnisse ausschließlich durch da« Bürgermeister- Amt (aloalai»), nicht mehr durch die Handel-kammer, zu erfolgen hat. Nähere« ist auf dem Bureau der Handel-kammer zu erfahren. *— Greiz-Brunner Etseubahn-Actie» werden nur noch bi« 80. Juni 1882 gegen Rentenscheine eingetauscht, vom 80. Juni 1882 ersolgt deren Einlösung zum Tour« vo» 72 Proe. *— Koblenverkebr aus de» sächsischen Staattetse». bahnen. In der Zeit vom 21. bi« mit 27. Mai d. I. wurden t»«gesammt 18,067 Wagenladungen Kohlen 4 8000 Kilogr. oder durchschnittlich 2881 pro Lag besördert. Hiervon waren 10,106 Wagenladungen sächsische Steinkohle» (6384 au« dem Zwickauer» 2638 au« dem Lugau-OelSnttzer und 108? au« dem Dresdner Re- viere), 388 Wagenladungen schlesisch« Steinkohlen, 6267 Wagen ladungen böhmisch« Braunkohlen «nd 1306 Wagenladungen Auen- bnrgtsche vraankohlen. — In der Zeit vom 28. Mai bi« 3. Juni d. I. ge- langten zusammen 12,448 Wagenladungen 4 8000 Kilogramm oder durchschnittlich 1778 pro Tag zur Beförderung. Sächsische Stein kohlen befanden sich hierunter 6887 Wagenladungen und zwar 4324 au« dem Zwickauer, 1708 au« dem Lugau-Oel-nitzer und 888 au- dem Dresdner Reviere, ferner waren 305 Wagenladungen schlesisch« Steinkohlen, 4207 Wagenladungen böhmische Braun- kohlen und 1046 Wagenladungen Altenburgisch« vraunkohlee». Dresden» 8. Juni. Nachdem in dem Loncur« der Mahlenfirma A. Daukelman» in Niedersedlitz und Dresden alle früher gemachten versuche, einen außergerichtlichen Ausgleich herbeftusühren, ersolglo« geblieben sind, hat nunmehr da« königl. Amtsgericht Dresden, als Loncur-gericht, eine» vergleich«, termin auf den 26. d. M. anberaumt, in welchem über einen von dem Gemeinschuldner gemachten Vorschlag zu einem Zwang-verglciche verhandelt, sowie gleichzeitig über den einstweiligen Fortbetrieb der großen Danipsbäckerci des Gemeinschuldner« für Rechnung der Masse Beschluß gefaßt werden soll. In dem bevorstehenden vergleich«, termiue wird den Gläubiger» eiae Abfindung von 20 Procent ge boten werden. *— Saalbah». Der „Berliner Art." schreibt: Di« Firma Guttentag öd Goldschmidt will die günstige Stimmung de« Markte« sür leichte Eisenbahn-Actien auSbeuten und die Aktien der Saalbahn an die Börse bringen. Die Gesellschaft besteht bekanntlich bereit« seit 1871 und ihre Bahn ist seit Mai 1874 im Betriebe, ohne daß e« bisher möglich gewesen wäre, die Aktie» zu begebe», eine Dividende aus die Aktien ist noch niemals »ur Vertheilung gekommen, und selbst aus die Stamm-Prioritäten, die eine Vorzugs-Dividende er halten. sind erst ein Mal 1'/, Procent verthcilt worden. Die Stamm- Prioritäten werben bekanntlich seit der Gründung der Gesellschaft an der Berliner Börse gehandelt; sie haben ihren Besitzern bisher so wenig Freude gebracht, daß diese wenigsten« davon absehcn dürsten, sich auch noch Aktien zuzulegen. Berlin, 7. Juni. Die Lockerung der «e»en Wirth- scha stSpolitik. Auch die heutige Sitzung de-Reichstage« stand wie die gestrige unter dem Zeichen de- liberale» und de« Frei- handelsprinnps. Zwar der Antrag aus Herabsetzung de« Schmal», zoll« ist abgelehnt worden, aber wenn man bedenkt, daß eine große Anzahl Nationalliberaler gegen diesen Antrag stimmten, also solche Abgeordnete, welche von den Freunden der neuen WirthschaftSvolitik gewiß nicht alS Bundesgenossen angesehen werden, dann ist die Majorität von 129 gegen l2» Stimmen immerhin noch ein taktischer, aber sicherlich kein moralischer Erfolg. Mit solchen geringfügigen Mehrheiten läßt sich die Politik der Leben-mittelzölle aus die Dauer nicht ausrecht erholten. Ans der linken Seite wurden denn auch die Offenherzigkeiten de« Herrn von Ludwig und die sanatischen Aus brüche des Abg. Frege mit jenem Behagen ausgenommen, welche« in der gesteigerten Hitze der Angreifer mit Recht nur da« Einge- sländniß der Schwäche erblickt. Eine ganz neue volkSwirthschastlich« Weisheit gab der »ltrainontane Abg. v. Echalscha z»m Besten, indem er meinte, das amerikanische Schmalz werde hauptsächlich zu Fabri- kationSzweckcn, nicht zum NabrungSconsum verwendet, der Zoll ver- Iheurc also den unbemittelten Elasten nicht ihren Leben-unterhalt. Wenn die- richtig wäre, warum führt alsdann die ReichSregierung al« wichtigsten Grund sür de» Zoll die angeblichen sanitären Nachtheile de« EonsumS von amerikanischem Schmalz in« Feld? Aber man darf nach Gründen nicht suchen, wo da« ganze Gebäude aus schwachen Fundamenten steht und der Widerspruch Meister im Hause ist. Bei der Feststellung der Tagesordnung, die einen wirklichen Erfolg der Liberalen bedeutete, fanden sich die Fraktionen derselben wieder zusammen und verhallen, entgegen dem Vorschläge de« Präsidenten, dem Antrag LaSker zum Siege, wonach die dritte Lesung der Zoll- tarif-novelle am Freitag als erster Gegenstand aus die Tages ordnung zu setzen ist. Ist daS Glück auch ferner günstig, so kann e« leicht geschehen, daß alsdann die Beschlüsse der zweiten Lesung aufrecht erhalten und die Erhöbungen de» Honig- und SchieserzolleS rc. definitiv abgelehnt werden. Ultramontane und Eonservative senden freilich heuje Abend Noth- und SchmerzenSruse an ihre säumige» College» in den Provinzen, sich rechtzeitig hier einzufinden. S» scheint aber, al« ob eine ganze Reihe von CenirumSabgeordneten taube Ohreu unter Umstände» sür ein ganz nützliches Ding haben und auch am Freitag fern bleiben werden, wie sie e» gestern »nd heute gethan. Ungewöhnlich ist jedenfalls der Umstand, daß die sonst so gut di-«iplinirten Klerikalen, deren Reihen säst stet» lückenlos sind, gerade jetzt, wo rS zur Zolltarispolitik Farbe zu bekennen gilt, sich in großer, die Abstimmungen entscheidender Zahl absentiren. Berlin, 7. Juni. Die Monopol.Commission beendete in ihrer gestrigen Abendsitzung von 7—ll Uhr noch nicht die Fest- stellung des Berichts, sondern vertagte deren endgiltigen Abschluß auf heute Vormittag II Uhr. Tic Absicht, die zweite Lesung des M»»»»l«»t»«»ft bereit« «, Freitag g» beginne», tfl beshakb »». anlsührbar aetvarb«». I» der -estrige» Sitzung kam e« zu heftig«, Auseinandersetzungen »tvischea dem UnternaatSseerrtatr ». Mahr »ad dem Berichterstatter Vr. Barth, so daß der EtaatSsecrrtair de« Schatzamt« Scholz bereit« Miene machte, de» Saal z» verlassen, woran er nur durch Vermittlung de« Vorsitzenden v. Benda ver hindert wurde. Man trennte sich in sehr erregter Stimmung. — Dir Straßburger Labakmanusactur hatte deu Inhaber ihrer Lerkaus«stelle in Münster auf Erfüllung de» zwischen beide» Theile» abgeschlossenen vertrage« verklagt. Letzterer wollte de« vertrage« entbunden sei» und beschwerte sich ersolglo« bei allen Behörden; zuletzt wandte er sich an die Gnade de« Kaiser«. Se. Majestät hat nun verfügt, e« liege in der Billigkeit, daß die Manusactur ihre Abnehmer von de» Verträgen entbinde, fall« diese sie nicht erfülle» könnten. Die Manusactur hat demgemäß die gerichtliche Klag« zurückziche» müsse». (K. Z.). *— Herr »va Kardorfs hat folgend« Interpellation beim Reichstage eingebracht: .Hat da« Reich«-Eise» Kahm, mt Kenntniß davon genommen, daß die Local-Frachttartssätze sür Kohlen, welch« bet der Oberschlrsilche» und Rechte» Oder-User- Bahn in Anwend»»- komme», im Widersprach« mit Art. 48 der Reich«dersassuug in einer Höh« aufrecht erhalte» wrrden, welch« sowohl de» Ein-Pfennig-Normaltarissatz, alt auch namentlich dir bei den Bahne» der rheiuisch-westsälischea Kohlenrevier« bestehenden Local-Frachttarifsäb« für Kohlen weit übersteigt?" Außer dem Interpellanten habe» »och »nterschriebe» di, «bgg. v. Aulock, Gras Ballestrem, Beisert, vo» Bernnth, Büchtemaa», Büstng, vr. Buhl, Eberty, Goldschmidt, vr. Hammacher, Fürst vo» Hatzseldt-Trachen- berg, vr. Freiherr v. Heerema», Hobrecht, v. Hoenika, Iacobi, Lohre», Gras von Nayhaoß-Tormon«, Niethammer, Oechelhäuser, Petersen, Pfähler, Fürst v. Pleß, vr. Porsch, Gras von Praschma, Prinz Radziwill (Benthe»), Herzog v. Ratibor, v. Schalscha, vr. Schläger, Prinz za SchöaaichHarvlath, vr. Windthorst. K. 6. Ja der Schieferzollsrage, in der von de» Interes senten bisher fast »ur die große» Schiesergrubenbesitzer da« Wort geführt haben, habe» sich allmälig auch die von der vorgeschlagene» Zollerhöhung bedrohte» Gewerbe, die Schieserdeckmeister, Bau- meister und audere Vau-Juteressente», zu Vorstellungen an deu Retch-tag vereinigt. So sind in letzter Zeit Petitionen eiagegaugen vo» dem „Sächsischen Dachdecker-Berbaud" und au« siebzehn Städten vo» «iuzelnea Dachdeckermeistern, ferner eine Eollretiv-Petitton mit deu Unterschriften von Dachdecker, und Maurermeistern au« 44 Städten der östlichen Provinzen, sowie eine Petition der „Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft". Die letzt genannte Eingabe widerlegt er. A. in treffender Weise de» in de» Motive» erhobenen Vorwurf einer „Vorliebe für da- Fremde", in dem sie »achweist, daß e< der thatsächlichc Bedarf sür gute«, im Inland« nicht erzielbare« Material ist, welcher die Einfuhr de« englischen, anerkannt vorzüglichen Schiefer« hervorrnst. Der deutsch« Dachschiefer ist, wie darin au-gefühn wird, zwar im Inland« scho» srU Jahrhunderte, bekannt, «der er wird »«-schließlich t» der Um gegend der heimffchea Erze»a»»a«ortr vermeudet; seiner Schwer« «ad sehr mangelhaftrn Beschaffe»»eit halber bat er ei, große« Ab satzgebiet sich »irgend«, am we»tgste» ta große» Städte» erringe» können. Nur t» »euerer Zeit ist von Behörde» in den Ba». und Lieferung-Verträge» die Verwendung deutschen Schiefer« empföhle» oder gar vorgeschriebe» worde». Welche Resultate damit bet fi-ka- lisch«, Bauten erzielt worden sind, wird sich wohl bald au« de» Nechnuugea für Reparaturen ergebe». Der deutsch« Schiefer ist, wie auch i» den Motive» der Vorlage zugegeben wird, eia t» seinem Vorkommen sehr ungleichmäßige«, überdies relativ nicht gut wetter beständige« Material; derselbe bedingt vermöge seiner Mängel ein Bedecken ta schweren, dicken Steinen, welche pro Quadratmeter Dachfläche ea. 80 bi« 60 Kilogr. Belastung ergebe», während die Belastung bei englischem Material nur ca. 28 Kilogr. beträgt. Dieses Mißverhältniß wird »och erhöht, sowohl in Bezug aus Last al« Kosten, durch de» Umstand, daß die tu »»gleicher Größe zur Verwendung kommende» überwiegend kleine» deutsche» Steine «ne Schaalung unerläßlich mache», während die einheitlich große» eng- lischt» Schiefer mit bestem Erfolg auf weitläufige Lattung gedeckt werden. Hierzu kommt noch, daß die schlechtere Wettcrbeständigkcit und die geringere Deckfähigkcit de« deutsche» Schiefer« den Ausgaben, da« Eindringen de« Wasser« an de» Fugen zu verhüten und da» schnelle Abläufe» desselben zu befördern, größere Schwierigkeit«, bc- reite» als der englische Dachschieser. In Folge dessen ist bei Ein- deckung mit deutschem Schiefer eine größere Dachneigung nöthig al« für englischen Schiefer; der daraus refultirende Mehrauswand an Dachfläche berechnet sich per Quadratmeter bebaute Grundfläche auf ca. 20 Proe., da für 100 Quadratmeter Grundfläche bet englischem Schiefer 120 Quadratmeter Dachfläche, bei deutschem Schieser aber 140 Quadratmeter Dachfläche erforderlich sind. Der Schiekerzoll bietet nach dieser Darlegung mithin ein wahre« Musterbeispiel dafür, wie der Schutzzoll von einer rationelle» und wirthschaftliche» V«ricb«weise zu einer minder rationellen und wirthschasrlicheu Methode hinzudrängen geeignet ist. *— Dem Bundc-rathe ist gestern au« Mülheim i. E. eine Petition um Erhöhung de« Erngangözoll« auf Grie« zugegangen. *— Tonsulate. Der Schah von Persien hat in Berlin eia Ltceconsulat errichtet und Herr Louis Schütze mit diesem Ehrenamt« betraut. *— Der preußische Minister der öffentliche» Arbeite» hat an- aeordnet, mit den speciellea Borarbeite» für eine Secuudatr- oah» von Osnabrück nach Brackwede zu beginnen. Heber den Ersatz der beim Brande der Hygieine. Ausstellung vernichtete» Gegenstände ist ein sür die Regelung de« Versicherungswesens interessanter Streit entstanden. Der „Leipz. Ztg." wird darüber Folgendes berichtet: In der Police über die Versicherung der AuSstellungssachcn hieß es nämlich: sie erstrecke sich aus alle Gegenstände, welche programmmäßig zur Aus stellung zugelasse» und mit Werthangabe in den Eingang«- Declarationen verzeichnet stehen. Ferner hieß e« dort: Die von der Commission versicherten Gegenstände sind fremde« Eigenthum, ihr specieller Werth ergicdt sich au» den io fluplo auszuscrtigenden EinsendungS-Tcclaratione» und soll diese Werthschätzung bet der Regulirung eine« eventuellen Schaden« al« Grundlage dienen; sie bilde» im Braadschadensalle die Grenze de« etwa zu erhebenden Anspruch«. Ein Exemplar der Werth-Declaration ist außerhalb der AuSstkllu»g«rLume auszubewahren und behält der Ausschuß sich noch vor. den bethciligtrn Versicherungsgesellschaften ein Exemplar der specicllcn Liste der Werthe der zu versilbernden Gegenstände zu übergeben. Der eventuelle Schaden wird aus Grund der Eingang«. Deklarativ»«» von einer au« 6 Personen bestehenden Eommission ermittelt. — Nach dem Brande verlangten nun die Versicherungs gesellschaften sofort die beim Ausschuß befindlichen Werthdcclaratioiicn. Solche waren jedoch beim Ausschuß bi« dahin »ur in Höhe von 4M,000 ^l eingelausen, während der Werth der im Ausstellung«- raum schon befindlichen Sachen mehr al« 1 Million betrug. Zwar strömten jetzt diese Declarationen dem Ausschüsse zu, die Versicherungsgesellschaften verweigerten jedoch deren An nah nie mit dem Bemerken, daß nach Eintritt des Schaden» eine Feststellung de« Werthe« der Gegenstände unthunlich sei. Auch heben sie die vcrtragS- bestimmung hervor, wonach, im Falle sich nach Eingang der Decla rationen eine höhere Werthsumme der ausgestellten Gegenstände als die versicherte ergeben sollte, diese bei ihnen besonders versichert werde» muß. Der Entscheidung de« Streitfälle« kan» mit Interesse eutgegengesehen werden. »*» Troffen bei Zeitz, 8. Juni. Am 6. »nd 7. Juni fand hier der Unterverbaad-tag der Creditgenossenschasten der südlichen Hälfte der Provinz Sachse» und de« Herzoglhum« Anhalt statt, zu dem gegen 120 Dclegirte eingetrossen waren. Nach einer am DienStag Abend abgehaltenen Vorvrrsammlung, in welcher da« Bureau gewählt wurde, fand ani Mittwoch srüh 8 Uhr die Haupt versammlung statt. Als erster Punkt stand der Berinit über dir GeschäitSverhLltnisse auf der Tagesordnung. Dem Unter- verbande gehören danach 34 Städte mit 15,072 Mitgliedern und einem vermögen von 4,211,068 ^l an, während da« Betriebskapital in-gesammt 20,292,385 ^l beträgt. Dann solgten Miltheilungen über geschäftliche Erfahrungen in den einzelnen Vereinen. Bei der Berathung über gründliche Bücherrevisionen wurde der Antrag de« anwesenden AmtSanwalt« Herrn 1>r. Schneider, Potsdam, einen BerbandSrevisor anzustellen, angenommen n»d außer dem beschlossen, regelmäßige Revisionen durch dem Vereine nicht angehörige Rechnung-verständige vornehmen zu lassen. Ferner empfahl der AmtSanwalt den Vereinen, sich von den Psennigspar cassen fern zu halten und die Einrichtung solcher den städtischen Svarcassen zu überlassen. Er erklärte auch, daß nach einer neuesten Entscheidung de« Finaazniinister- der SiempelfiSeal da« Recht zu Revisionen der Vereine nicht habe. Di« dechorgirte JahreSrechnung weist in Einnahme 1771.62 .«l und in Ausgabe 849.73.«! aus, daß also ein Bestand von 921.89 » vorhanden. Zum nächsten Vorort sür den UnterverbandStag wurde Merseburg gewählt, womit die Tagesordnung erledigt und die Versammlung geschloffen wurde, welcher dann noch ein Festessen folgte. 1>. Actiengeselljchajt Chemisch« Fabrik für Farben »nd Zinkproducte zu Halle a.,2. Diese noch junge Gesell schast hat bereit» am 6. d. MtS. ihr kurze« Dasein wenig ruhmvoll beendet. Da- königl. Amtsgericht zu Halle a./S. erkannte unter diesem Tage ans Eröffnung des EoncurscS. Forderungen sind bi« zum 4. Juli an deu lloircurtverwalter Kaufmann Fr. Herm. Keil zu richte». *— Ueber »euere Verpachtunge» vo» Domäne» berichtet »«, bte «« «eftschnft-pokM »„ folg« o»s dir Ertrüge ländliche, Grundbesitze« «ew sich an« einige» in »enrstrr Zeit vorgekommenen Her; >» »ünflißr» De» ^«ese» tfl, ergtedt Domäne». So ist di« Domäne Heteior», Regieruu^chezirt Magde burg , bet der letzte» Verpachtung vo» 26,OM aus 49,OM esteigert worden »»d zwar blieb der bi»herige Pachter ,>schstt»etender. Ebenso ist Schcrmke und Altbrandsleben von 80,OM aus 60,000 -Kl bei der letzte» Ausbietung ge stiege». Auch hier ist der alte Pächter Veftbietender. HauSnrindors wurde von 36,200 aus 41H10 ^gesteigert» auch hier war der alte Pächter der Bestbietendr. Also bei drei Domänen «ine Steigerung von gegen 38,OM ^l" — Die „Nat. Ztg." bemerk dazu sehr richtig: Wie wcit die „ueue Wirihschaftspolitik" bei diesen Steigerungen der Pachtpreise im Spiele ist, da« wolle» wir hier »»untersucht lasten. Die obige Mitlheiluug ist au« einem audere» Brunde bemerken-werth. Bo» Denen, welch« die Klage» über de» augcbllchea Rückgang der Landwirthschast für unbegründet halte» — z» unserer Genugthuung gehört auch der Landwirt!,IchaftS-Minister zu ihnen — ist immer behauptet worde», daß da- Steige» der Domänea-Pachtpreise die Gnmdlosigkeit je»er Klage» beweise: e« ergebe sich daran», daß sachkundige Laudwirth«, welche über da« nöthige Vetrieb-capital ver- fügen, wie die Domäueupächter e« gewöhnlich sind, bei der Land» wtrtbfchaft ihre Rechnung fände», vo» agrarischer Seite hat man die Beweiskraft diese« Argument« früher bestritte» — jetzt wird sie vo» derselbe» Seite zigestaude». Auch vor der »e»e» Wirth- Ichafirpolttik aber überwogeu fast alljährlich die Erhöhung«» der Pachtpreise, we»»gleich auch eiazelne Herabsetzuuge» vorkame»; die Gesammtübersicht über da« lausend« Jahr wird vermuthlich eben falls einzelne Ermäßigungen enthalte». D Magtzcburg, 6. Juni. Ja der am 2. d. Mt«, abgehalteue» Seueral-Versammluag der Magdeburger Allgemeiae» Ver sicherung«.Actte»-Gesellschast gedachte der Vorsitzende zu- nächst mit ehrende» Worte» de« am 21. April d. I. ennchlafene» langiährtgen Vorsitzende» de« verwaltungSrath«, de« Herr» Geheime» Ober-Rrgierung-rath- »nd Oberbürgermeister« a. D. Hassclbach. Er hob namentlich hervor, daß ihn die Gesellschaft gerade jetzt »m so schmerzlicher vermisse, al« die rücksichtslose Energie, mit der er jede gute Sach« zu vertheidigea pflegte und dir Sympathien, bereu er sich ta alle» Schichten der Bevölkerung, namentlich auch bet de» höchste» StaatS-Behördeu erfreute, ihn mehr al« viele Andere dazu befähigt habe, die Prival-Bersicherung»-Sesellschaste» gegen un berechtigte Angriffe und gegen beabsichtigte Schmälerungen ihre« Geschäftsbetriebe« kräftigst in Schutz zu nehmen. — Den Geschäft«, berichte» de« verwoltung-rath« und de« Gesellschaft-Vorstandes über da« Geschäft tm Jahre 1881 entnehmen wir Folgende«: Die Prämien-Einnahme einschließlich der Borträge au« dem Borjahre und abzüglich der Rückversicherung betrug 7,129,889 gegen 6,467^67 >l tm Jahre 1880, also per 1881 mehr 662,292 ^l Der IahreSgewina belief sich auf 180,OM ^4 Hiervon sind al« Dan- titmen a» de» verwaltuagtrath und di« Dtrectio» 13,312 ^4 80 -4 verwendet. Zu dem hiernach verbliebene» Reste vo» 136,687 80 -4 »ritt der Gewim^vortrag au« dem Jahr« 1880 mit 2777 » 80 -4 Hinz». Da dt« hier»ach ,»r verfügu»a flehende» 139,468 ^4 nicht »»«reichtr«, m» eiae» der vorjährige» Dividende gleichsteheadea Betrag z» vertheile», so mußte zur Ergäazuna der Dividend« »ach ß. 88 de« Statut« der vparsond« bi» zur Hälfte t» Auspruch ge- nommeu werde». Demgemäß ist dem letztere» der Betrag von 30,838 » entnommen, >o daß tm Ganze» 170M0 >4 oder 17 >l vr» Actte al« Dividend« verthetlt werde» konnte». Der Reserve- sond« ist durch Hinzurechnung seiner Zinse» auf 368,464 >l 46 H gestiegen und im Sparfoab« verblieb eia Bestand vo» 30,780 ^ 10 /4. Eperiell irr der U»fallversicher»»g<-Branche betrug die Prämie einschließlich de« Lortrage« au« dem Lorjahrr und ab züglich der Rückversicherung 2,428,810 U4 aegea 2,235,969 ^l im Jahre 1880. Für Unsullschädrn sind gezahlt 1,027,172 ^4 und reservier 452,878 ^l, ferner reservirl für festgesetzte Renten 721,079 ^l Nach Zurückstellung einer Prämien-Reserve von 807.666 er- ab die UofallversichernngS-Braiiche einen Gewinn von 10,689 -^l Ser Grund, weshalb die Unsallverficherung«-Branche wohl bet säinmt- lichen UnsallversicherungS^Nesellschafien ungünstiger resultirt habe al« tu früheren Jahren, wird darin gesunden, weil die schon oft dervorgehobenen Uebelstände der Haftpflicht-Bersicherung und der damit unvermeidlich verbundene» Proceßsührung sich in immer ver stärkterem Maße geltend machten und weil ferner da« Bestreben der Betheiligte», jede», auch den allergeringste» Unfall zur Erlangung möglichst umfangreicher Entschädigungen zu benutzen, stetig zuge- nommcn habe. Leider befänden sich die Versicherungsgesellschaften zur Zeit nicht in der Lage, irgend etwa« zur Besserung de- Unfall- versicherungS-Geschäft- zu unternehmeu, bevor nicht seststehe, welche Richtung die Gesetzgebung eiuschlagen und in wie weit de» Privat- Versicherung« - Gesellschaften eine fernere Mitwirkung auf diesem ArbeitSselde gestattet bleiben werde. Der jetzt Im Reichstage zur Berathung gestellte Grsctz-Entwurs wegen Errichtung von Zwang«. Versicherung-- Genossenschasten resp. Zwang« - Versicherung« - Ver bänden müsse sür undurchführbar erachtet werden. Nur auf der Basis der gegenwärtigen Haftpflicht - Gesetzgebung resp. durch «ine Reform und Erweiterung derselben sei eine Bereinigung der verschiedenen Parteien im Reichstage mit der ReichSregierung zu ermöglichen. — In der Tra nSportverstcheruoaS-Branche sind an Prämie einschließlich de« Bortrage« au« dem Vorjahre und abzüglich Rückversicherung vereinnahmt 379,229 gegen 468,897 ^4 im Jahre 1880. Für TranSporischäde» sind abzüglich de« Antheil« der Rückversicherer gezahlt 321,OM und reservirt 72,840 ^l An Prämien-Reserve sind zurückgefiellt 20,644 Der JahrcSge- winu beträgt 2298 Der Bericht erwähnt, daß die Prämien- Einnahme namentlich in Folge der tm Jahre 1878 bezüglich de« Sceplatz-BersicherungS-Geschäst« ergriffene» SäuberungS- und Ein- ichränkuiigi.Maßregeln zurückgegangcn sei, daß aber andererseit« die Herabmindcrung der Schadcn-Zisfer »och nicht die Bedeutung gewonnen habe, wie sie nach dem Charakter der jetzigen Risiken eigentlich aufweisen müßte, weil aick gewisse in de» letzten Jahren ausgegebenc Sccplatz-BcrsichcrnngS-Conkracte immer noch Schüben entfallen seien, die am 31. December 1880 noch nicht bekannt gewesen, deren Beträge daher pro 1881 nicht mit haben reservirt werden können und die somit dem Berichtsjahre zur Last gefallen seien. Hiernach habe der richtige Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben pro 1881 nicht gesunden werden können. In diesem Jahre werde die« nach menschlicher Voraussicht der Fall sein, indem die Liquidation jener Geschäfte nunmehr als obgeschloffen betrachtet werden könne und ein weiterer Rückgang in der Prämien-Einnahme nicht mehr zu befürchten stehe. In der Thai seien auch die Schäden in den ersten 4'/, Monaten des laufenden Jahres erheblich geringer alS im Vor jahre. — In der Feuer-RückversicherungS-Branche betrug die Prämien-Einnahme einschließlich de» Vortrag» au» dem Vorjahre 1,850,781 ^l gegen 1,799,125 ^l im Jahre 1880. Für Brand schäden sind gezahlt 947,Ml »l und reservirt 198,853 ^l Nach Zurückstellung einer Prämien-Reserve von 863,705^! ergab sich ein Verlust von 82,893 Dieser Verlust falle nicht allzu schwer in« Gewicht, wenn man berücksichtige, daß da« vorige Jahr sür die Magdeburger FeuerversicherungS^Gesellschast, von der allein Rückver- sicherungen übernommen würden, rin au-nahmStveise unglückliche- ge wesen sei und daß die Feuer-RückversicherungS-Branche in jedem der 4 vorhergehenden Jahre Gewinn gebracht habe, nämlich zu sammen 160,761 so daß, wenn man hiervon den vorjährigen Verlust abziche, in den letzten fünf Jahren immer noch ein Gewinn von 107,868 -Sl verbleibe. — In der LebenSversiche rungsbranche belief sich der reine Zuwachs auf 3,095,123 VersichcrungScapital und 4186 ^l jährliche Rente, was unter Be rücksichtigung aller in Betracht kommenden Verhältnisse al- ein durchaus zufriedenstellendes Resultat bezeichnet werden darf. An neuen Anträgen brachte daS Jahr 1881 1756 Stück über 7,658,957 Mark Capital und 7467 ^4 jährliche Rente. AuS dem Vorjahre waren noch unerledigt geblieben 86 Anlräge über 376,500 ^l Lapilal. ES lagen somit überhaupt zur Erledigung vor 1842 Anträge über 8,032.457 ^l Capital und 7467 jährliche Rente. Abgelehnt und zurückgezogen wurden 471 Anträge über 2,4^6,950^1 Capital; un erledigt blieben am Schluffe de« Jahre« 87 Anträge über 322,500 >! Capital. Im Ganzen waren während de« verflcffcnen Jahre« in Kraft: 7183 Policen über 29,977.343 ^ Capital und 80,066 >4 jährliche Rente: davon erloschen im Lause de« Jahre« theil« durch den Tod der versicherten, tbeil« durch Nicht-Einlösung, Wiederaufgabe, Rückkauf, Reduktion oder Umwandlung 805 Policen über 2.127,884 ^l Capital und 3281 jährliche Rente, so daß am Jahre-schluffe ein Bestand verblieb von 6678 Policen über 27,849,489 Capital und 46,785 ^l jährlich« Rente. Die Sterblichkeit unter den aus den Todesfall Versicherten blieb auch im Jahre 188l hinter der rechnungsmäßig zu erwartenden zurück. Tie eingetretenen 38 Todesfälle (auf 39 Policen) kosteten der Gesellschaft sür eigene Rechnung 144,700 ^l, während 80M durch Rückversicherung gedeckt waren: von diesen insgelammt fällig gewordenen 149,700 .«l TodeSsall-Entschädigungen gelangten 139,700 Mark im Berichtsjahre selbst zur Auszahlung und 10,OM ^l blieben am Jahresschluss« reservirt. Sämmtlich« SchadensLlle wurden anstandslos und mit den vollen versicherten Summen erledigt, von den Rentcnvcrsicherten starben 2 Personen, welche durch 3 Policen zusammen mit 2.!8l ^l jährlicher Rente versichert gewesen waren ; gegenüber der rechnungsmäßigen SterblichkeitSerwartnng ergab sich dadurch im RcntrnvcrsicherungS-Geschäst für die Gesellschaft ein Gewinn von 9:168 .«! Der gelammte Jahre- - Ueberichuß des LebeiiSversicheriliigS-GelchästS betrug 96,443 .F-. wovon bedingung- gemäß 63,A4 ^l in den besonderen Gewinn - Reservefonds fl»ffe>^ Welcher g»r Bekrlrtzlg»»- her mfl VWhrttlGMt «W G» schtftSgewton« versicherte» bestimmt ist: her 4«»>Äl4» ^4 bildet de» G«vi»» der Gesellschaft. Der Vesta»» de« Geich». Reservefond« für di« dtvidendeuberechtigtea versicherte» brlies fick unter Hinzurechnung der vorstehende» Zuwendung Ende 1881 ans 220,484 hiervon wird im louseudea Jahre den betreffende» ver- sicherten «tue Dividende von 18 Proe. ihrer im Jahre 1879 geleistete, Einzahlungen »»rückvergütet. Die Prämien-Reserve in der Lebe»». Versicherungs-Branche ri,jchließlich der Uederträge ist aus 1,996,948 >l gestiegen. E« wird in dem Bericht hervorgehodr», daß da« Er- gebuiß um so mehr al« ein befriedigende« angesehen werde» dürft, al- die Sterblichkeit zwar immer »och günstig, verhältnißmäßig aber doch weit ungünstiger verlause» sei al« in de» letzte» S Jahre». Ueberdie« Hab« auch der allgemein« Rückgang de« Zintsuße«, wen», gleich hinsichtlich der thatsächlich erzielte» ZinS-Emnahm« »ur iu geringem Grade, so doch insofern de» Grwiu» t» der Leben«. versicheru»g-^vra»che geschmälert, al» die Gesellschaft, trotzdem sie scho» früher bei Berechnung der Prämie»-Reserve »vier dem. lange Zeit hindurch al« a»«relch«nd a»gesehe»eu Zinsfuß« von 4 Procent zurückgeblieben sei, doch mit Rücksicht aus den erwähutcu Umstand vo» 1881 ab eine ferner« Herab- setzung jene« der Reserve. Berechnung z» Gr»»d« z» legende, Zm-satze« beschlösse» habe, n»d zwar zunächst für die »e« eschlosse»«» Lebe»«- »»v sämmtlich« Reiten- ersicherauge». I» Folge beste» Hab« natürlich eine Häher« Prämien-Reserve, »l« die« »ach de» ältere» Rechnung«-Grundlage, criorderltch aewese» sei, auf je»« v«rsicher»»gr» znrückgestellt werden müssen. Allmälig werd« übrigen« je»« Herabmi»der»ug de« rech- au»g«mäßigea Zinsfüße« aus all« bestehende» Versicherungen, mithin auch auf di« früher scho» abgeschlossenen, «»«gedehnt werde,. — Rach dem Lortrage de« Geschäst-bericht« schritt man za de» Vahle». Der Aneicunttät »ach hatte» auSzuscheidra: Herr General-Director Tschmark« »nd Herr Bürgermeister Bätticher. Hier»»» wurde Herr Geueral - Direktor Dschmarke wieder- und a» Stelle de« Herr» Bürgermeister Bötticher, welcher iu Folge sei»er Wahl »um erste» Bürgermeister der Stadt Magdeburg seine Stellung gekündigt hatte, der Fabrikant Herr Carl Gaertuer ta Buckaa und a» Stelle de« Herr» Oberbürgermeister Hasselbach Herr Director Golde» »e» gewählt. Dort»»», ». Juni. Eise». Di« Verhältnisse de« Eise» markte« sind so ziemlich dieselbe» geblieben. Za erwähae» »äre, daß sich in Roheisen dt« Sttmmuug Wetter z» befestigen scheint. Die« bezieht sich auf de» bei Weitem grSßere» Ddetl der Roheisen- productiou iu Niederrheia-Westfalea, Stege» »ud Nassau. »Lmlich aus Puddeleise». Für Gießerei-Roheisen wurde der Louventton«. prei« dagege» um 1 >l pro Douue ermäßigt, um die schottische Loucnrreaz parakystre» z» könne«. I» der WalzwerkSbranch« ist eiae Ae»d«ru»g auch tveiter nicht «»»getreten. Die Grobblech. Straße» bleibe» gut beschäftigt; die Nachfrage de« Jnlaade« für dies« Blech«, brsimderl »» Krffelzwecke», ist etwa« schwächer, die de« «u«la»de« dagegen lebhaft. I» de» ädrige» Eileusorte», vielleicht mit alleiniger Ausnahme vo» Trt-ereise», herrscht dagege» et» «» haltend wenig lebhafter Verkehr, besonder« i» Fetableche». A«s de, Stahlwerke» nehme» di« »orhaudeue» Ordre« laagsam et und ge nügender Ersatz trifft immer »och nicht et». Di« Waggonfabrilru, Kesselschmiede», ferner die Kleinetsen-gudustrt« fi»d »och gut evgagltt. In der Maschiuenbranche, sowie aus de» Eisengießereien aeht e« da gegen tm Allgemeinen schwach. Ebenso find die Brückeudau-fl». stalle», mit einige» Au-nahme», nur »»ae»üge»d beschäftigt. Nur Einzelne haben größere oder kleinere Brücke» t» Rota; Manch« friste» ihr Dasei» nur durch Lieferung minder bedeute»!)« Objecte, B. eiserner Schachtgebäudr sür Zeche» ,c„ doch steht für den . d. eine bedeutende Submission, auSgeschrirbea «oa der köniq- lichen Eiseubahudirrctiou zu Magdeburg, in Aussicht, »ämltch Liese- rung der Eisen-Lonstructioa für eine» zweite» Ueberbaa über die Elbbrücke bei Wittenberge, tm Gesammtgewicht vo» 1400 Tonne, Schmiede-Walzeisc» und 80 Tonne» Gußeisen m. Aus de» Loco- motivsabriken ist der Betrieb ei» befriedigender «ch a»ch die Axe». und Räder-Werkstätteu sind noch gut eugagirt. *— Direct« A»«wa»der»»g. Da« am letzte» Mittwoch vo» Hamburg nach New-Park rxpedirte Postdampffchisf „Wetz- phakia" hatte außer Post und voller Laduug 130 Tajüt«- «td 780 ZwischendeckS-Paffagiere aa Bord. Augsburg, 7. Jnni. Der „«»-«bürge» Postzeituug" znsotz, haben circa 300 Arbeiter der Buntweberei (vormal« Medtnger) wegen verweigerter Aufbesserung der »iedrtge» Löh»« die Arbeit eingestellt. 5V-». Prag» 7. Juni. Auf Gr»»d offleieller Date» t«tr»o bi, Productioa der böhmische» 8ptrit»«sabrtke» tm Jahr« 1881 21,840,143 Hectolilergrade absolute» Spirit»«. Der Export beztffette sich mit 4,629,197 Hectolilergrade und ai»g haaptsächlich nach der Schweiz und nach Hamborg. Nach Spante» wurde nicht- aus- geführt, da »ach dort Deutschland« Spirft»«-I»duftrit die «rsere verdrängte. W o. Prag, 7. Juni. Et» Tonsortium Prager »ad velfter Firme» hat eia Lapital vo» 180,OM fl. gezeichnet, um t» vrix ein« große Zuckerrafsinerie z» errichte». Die bisherti vrlft bestandene Raffinerie wird »ach Schöupriese» bet Aussig verlegt. — In Halb stadt an der bähmisch-preußischea Grenze errichtet der Braunauer Industrielle Edler von Schroll eine Spinnerei aus 80,OM Spindeln. — Im Loncurse der Mühleufirma Abele« öd llo. in Prag erhalten die Gläubiger die erste Quote tm Betrage »o, 8 Proe. iu den nächste» Tage» au»bezahlt. *—Zur Fusion der Turnau-Kralup-Pra-er Eisen bahn mit der Böhmische» Nordbah». Wie un« vo» zuver- lässiger Seite Mitgethcilt wird, hat die Allgemeine Deutsche Lredii- Anstalt von dem von ihr sest übernommenen «proe. Gold-Prioritälen, welche gemeinsam von den zu fusionirendeu Unternehmungen „BSd- mische Rordbahn" «nd „Turuau-Kralup-Prager Eisenbahn" emittirt werden sollen, der Leipziger Dr-conto-Gesellschaft 20 Proeent de« Betrage- abgetreten, welche letztere hiervon wieder die Hälfte, also 10 Procent de« Sesammtbetrage«, dem Vankhanse Jacob Landau in Berlin überließ. Inwieweit da« letztgedachte Bankhau« die National- bank sür Deutschland bei diesem Geschäft betheiligt hat, entzieht sich unserer Kenntniß. *— vom österreichische» Rentenmarkte. Auf dem Marke der österreichischen Rente» hat sich seit einige» Tage», »ach. dem dieselbe» eia beschauliche» Stillleben längere Zeit hindurch geführt, deren Notirnngen nur noch eine uomiuelle Bedeutung hatten, insofern ein Umschwung vollzogen, al« sür die verschiedenen Renten- sorten sich wieder Nachfrage eingestellt hat »nd im Zusammenhang damit die Lourse wieder etwa« angezogen haben. Bon Wien wird berichtet, daß dort das Privatcapital die gedrückten Notirungen benutzt habe, um in österreichischen Staatsfonds umsaffcnde Investitionen vorzunehmen, Mtd die Wechselstuben hätten gleichfalls starke Anschaffungen gemacht. Auch vom Au-landt seien nicht nur -aus- austräge, sonder» auch verschiedene Meldungen «»getroffen, an< welchen hcrvorgehe, daß daS Interesse sür dlc Ssterrcicbnchen Reutrn- gattungen wieder im Wachsen begriffen ist. Auch hört man, daß Allerlei geschieht, um dein Rcntenmarft eine feste Haltung zu sichern. So verlautet zum Beispiel, daß daS Shndicat der italienischen Baluta-Anleihe beschlossen habe, mit den Verkäufe» von »euer Rente einzuhalten. Auch in Betreff de- spanischen TonverfirungSgeschäslet wird versichert, daß von maßgebender Seite aus diese Geschäfte eia besonderes Augenmerk gelenkt wird, um den EffeetenmarK vorzu- bcrcitc» und ihn dafür in gute Stimmung zu versetzen. Unter solchen Umständen dürste sich wohl auch allmälig dar Terrain sür die verzögerte große Rcnteuaction als genügend vorbereitet erweisen. Die steigcude Nachfrage nach den SteatSsonds zeigt übrigen- aiich, daß daS Capital wenigsten« keine ernstlichen Besorgnisse m Betreff der allgemeine» politischen Lage und der eghptischen An gelegenheit insbesondere hegt. Auch die Spekulation theilt wohl im Allgemeinen diese Auffassung, was daraus hervorgeht, daß die rück- gängige Bewegung der eigentlichen SpceulationSwertkc und namentlich de« FavoritspielpapiercS, der österreichischen Ereditactie, sich t» da« Gegentheil verwandelt hat. Tic Haussepartci hat, wie wir die« bereits in unserem gestrigen Börscnreferatc auSführten, in Folgt der beruhigteren Ansckmuung der politischen Dinge wieder zu kaufen ange- sangen und die Loniremine, welche diesmal sich zu weit vorgewagt hatte, sah sich veranlaßt, zu DeckungSkäuscn zu schreite», welche eine kräftige Erholung in den Courscn zuwege brachten. *— Oesterreichische StaatS-Lisenbabn-Gesellschast. Der Actien-lloupon der Staatsbahn per Juli 1882 wird mit ll Franc«, der Coupon der Genußschcine mit 6 Franc« zum Lourle der Zwanzig. FrancSstückc de« der Zahlung vorhergehende» Tage« eiugelSst. *— Oesierreichisch-französische Staat-bah». Zu der am nächsten Sonnabend abzulialtenden außerordentliche» General versammlung der SlaatSbabn-Actionairc sind nicht weniger als hunderttauftiid Aktien depouirt worden, von welchen nur 13M Stück, auch die obligate» Stücke de« Wiener BeewallungSraihk« eingerechnet, österreichischen Ursprung« sind. Bei diesem Vesitzverhältniffe kann der Au»gang der Generalversammlung , welche sich bekaunllich mit der Genehmigung de« mit der ungarilchen Regierung abgeschlossenen vertrage« zu beschäftigen hat. kaum zweiiclhast sein. E« bedeute« somit Alle«, was noch letzt zu geschehen hat, die Erfüllung bloßer Formalitäten. *— Ta- Laaer von Petroleum betrug am 1. Juni »» den siebe» Haupt-Jmporlplützen Nord-Europa«:
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