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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188206108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-06
- Tag1882-06-10
- Monat1882-06
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1882
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Erscheint täglich früh -V, Uhr. UMrH« »»ä Lr»räM«> S-G-ne-Vss««. Hprrchß«»e» der Kei»«rti«»: »ornMa^ 10-12 Uhr. rr-hwüt-g« L—« Uhr. npMtr und Tmclilalt R» f»r 8tt^»»s»>,e»»« seßttnunte« «, Vochent«^» »t» 2 Uhr «»chmtttn^, «, »»»»>«» -rftt«,r» früh ht»Utz^ 3« tr» Miiünl sKr 2»s.-1»«»tz»r: Ott» «e»», U»t»«rsst»t«-raß. »1. Ltts« Lisch«, K»thart»«»ftrap» IS, p. s-',^»rr. Anzeiger. Organ filr PoM, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. ^»SISI. Sonnabend dm 10. Juni 1882. Auflage 17,»00. Ädennnnrntaprei, Viertels. 4»/, incl. Bringerlvl» S Mk.. durch die Post bezöge, 6 Mt. Jede einzelne Stummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühre» für Extrabeilage, «hne Postdesördrrung 39 Mt. mit Postdejördcrung 43 Mk. Inserate Saespaltene Pttitzeile 20 Ps, Größere Schrillen laut unserem Preis- Verzeichnis;. Labeklarischer Latz nach höherem La eis. Urclankkn vnter den KedartionaKrich die Gvallzeile 50 Pf. Jmeratr sind siel» an die trzpeSttt«« »» senden. — Rabatt wird nichi gegebra. Zahlung prnenumerniiilo oder durch Post» Nachnahme. 76. Jahrgang.. Zrr gefälligen Veachlmg. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, dem 11. Juni, Vormittags nur bis 's,» Uhr geöffnet. LxpvLMoi» ävs I^lpnlxvr l'uxvdluttvss. AmMcher Thetl. Nrttmltmrchimi. Hierdarch bringen wir zur öffentlichen Aenntniß. daß wir beschloss« haben, 1) di, von der Leipziger Immobiliengesellschast hergestellte IablonowSkhstraße (von der Brüderstraße ab vis zum Ueber- gana a« der Leplaystraße) vollständig und 2) die von derselben Gesellschaft nur theilweise hergestellte krplcchstraße auf der Strecke von der Grenze des Grundstücke» de« Herrn Pianosortefabrikant« Irmler ab bi» zur west» lichen Fluchtlinie der IablonowSkystraße in da« Eigenthum der Stadtaemeind« und zur künftig« Unterhaltung durch dieselbe zu übernehmen. Leipzig, den s. Suni 1882. Der Rath de, Stadt Leipzig. Dr. War vr. Georgs angemann. VeLlMNtmachlms, de» Emdtermt« der zur Zeit für dem Gtadtbeztrt Leipzig amgeorduete» Festlegung der Hunde betreffend. Weg« frei« vmherlaufen» eine- wuthkrank« Hunde» war durch Bekanntmachung vom 1«. März v. die Fest» legnng aller im Stadtbezirk vorhanden« Hunde bi» zum 7. Ämri v. angeordnet Word«. Da aber der Fall, daß ein wuthkrank« Hund frei umbergelaufeu war, sich kurz daraus o« t». und 1«. März diese« Jahre» wiederholte, so ist turch LH«»!« sch sag dom 23. März «. die angeordnet, Fcstlea«, dtt Hum», bi« »um 1«. Juni, Mittag« 12 Nhr .-uLzevtdat worden. Zur Vermeidung von Irrungen übe, den maßgebenden Endtermin weis« wir hierdurch nochmal» aus die emgetrete« Verlängerung mit dem Bemerk« hin. daß di, «troff«« Maßregel erst mit Freitag, de« 10. Änat Mittag« Ist Uhr ihre Endschast erreicht. Lapzig, d« 8. Juni 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Trvndliu Richter. Velmmilmchmr. Mit Bezugnahm, auf unser« Bekanntmachung dom 2». Mai d. I., die G«m«ralre»tsiom über die Droschke» betreffend, e-dnen wir hierdurch an, daß dle Droschkrnconcessionare ihr« Geschirre auf dem Rastplatz« »or de« „Grilnrn Baum" und zwar Montag de» IT Juni 188T hii Nummern 1—75 S»»et »/,S Uhr Vor«. » » 76^-150 » V.ll . » » 151—22b » */,3 » Nachm. » » 226—300 » '/,5 « » Dte»«tag de» IS. Juni 1888 die Nummern 301—350 spanet V,9 Uhr vorm. » » 851—400 » K»1 » » » « 401—4L0 « V,3 » Nach«. » » 451—500 . ',,8 . . bei Vermeidung einer Ordnungsstrafe von 5 ut vorznsahr« haben. Eoncesstonare, der« Geschirre in ordnungswidrige,» Au- stände befunden werden, Hoven deren sofortige Außerbetrieb» stellung, Übrrdrm aber Bestrafung nach tz. 6 und 11 de» Drvschkmregulative» zu gewärtigen. Dt« Vekam«tmach«»g vom 8. d. M., »ori« al« RevistoaStage der iS. «nd Ist. Innt «»ge- gesetzt Morde» find, »trd htrr»«ch »erichttgt. Leipzig, am ». Ium 1882. Das Solizet-Rmt der Stadt Lpt^ztg. Richter. blaer. Ltockholzrutti-r. Mittwoch, den ist. 2uat v., soll« von Rach» mittags st Uhr an im Forstrevier« Connewitz, Abth. 30 t» und 3l ca. 8V« Hanke« klein gemachtes Stotkhol» unter den im Termine öffentlich aushängende» Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werd«. Ansammenknnftr an der schwarz« Brücke auf der Eonnewttzer Lini». Leipzig, am 2. Juni 1882. Des Raths Forst-Dep»tat1a». De» a« 1. März 185L in Leipzig geborenen Buchbinder Aldi» Br»a» Saather, lenen Aufenthalt unbekannt und welcher zur Erfüllung der Nährpflicht für sein hier zurückgrlassene« Kind anzuhaltm ist, diu« wir tm vetretungSsall« dazu aufzuforderu «nd un« »urzr Notiz z« geben Leipzig, am 1. Juni 1882. Der Ratd der Stadt Leipzig. (Arn,e»A«t.) Ludwtg-Wolf. Werner. Den a« 7 Juni 184b in Kitz« geborenen früher« Vronnrnbauer . . . G»ffa» Theodor «rilpper, dessen Ansmthalt unbekaunt und welcher zur Erfüllung der Nährpflicht für sein hier zurückgelassene« Lind anzuhalten ist, bitten wir im Betretuog»sall« dazu aufzuforderu »ad un kurz« Notiz zu geben. Leipzig, am 2. Inai 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. (vrme».Amt> Ludwig - Wolf. Werner. Erledigt jat sich die unterm 13. lausenden Monat- von na« nach dem Tischler Friedrich Wilhelm Schnlz« au« Kahn«» dorf erlassene Recherche. Leipzig, am 27. Mai 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armea-Nmt.) Ludwig-Wolf M. Erledigt hat sich die hinter dem Schneider Wilhelm Ma»» unterm 23. Mai a. v. erlassen, Recherche. Leipzig, dm 1. Juni 1882. Der Rath der Stabt Leipzig. (Armen-Amt.) Ludwig-Wolf. wmdt. Königliche Kunstakademie und Runst- grwerbeschule zu Leipzig. Im Tartonsasle de» städtischen Museum« sind auf kurz« Zelt di« Gchlllerarbeiten der hiesigen königl. Kunstakademie und Kunftgewerbeickittle ausgestellt. Zum Besuch« dieser Ausstellung beehrt sich tm Ramm de« Lehrer-Collegium« hierdurch ergebenst einzuladen. Leipzig, den 30. Mat 1882. Der Direktor: Nteper. Der Zutritt zu dieser Ausstellung ist unentgeltlich. Geöffnet ist dir Ausstellung täglich während der Museumlstnnden. Vckanntmachung. Die Gewerbrkammcr ,u Leipzig hat beschloss«, zur thcil. weisen Deckung ihre« Bcnoaltungsausivande« für da« laufende Jahr aus jede Mark de» für da» Einkommen in Spalte ä de» Eln- kommensteuer-Lataster» (Einkommen au- Handel und Gewerbe) eut- sallmd« Steuerbetrages eine« Zuschlag von zwei Pfenatgen z« erheben. Dieser Zuschlag, welcher mit dem aus den 1L. Juli d. A. follendeu Hebetermtu der staatlichen Einkommensteuer erhoben werden soll, ist von de« zur Gewerbekammer wahlberechtigte« Gewerb- treibenden de« stammcrbezirkes (Stadt Leipzig, Zwenkau, Laucha, Markranstädt und die zur königl. AmtShauptmannschast Leipzig gehörenden Landgemeinden), deren bezügliches Einkommen WO übersteigt, zu entrichten. Leipzig, de» 10. Iuui 188S. Die Sewerbekammer. W^Aäckel.^8ars. Herzog. E«er. Vekanlllmachung. Die Umarbeitung «. von Roßhaar - Matratzen soll an den Mtndeftfordernden veegebe» werden. Unternehmer wollen Be dingung« hier einschen, unterzeichnen »nd Angebote bi« 18. Ss«. vormittag» '/,11 libr mit dem Bennert „Matratzen" versiegelt und portofrei anher einsend«. Leipzig, am 6. Innl 1882. »Sntgl. «araisoulazareth Vekannlmachung. In unser Firmenregister ist zufolge Bersügung vom 18. Mai 1882 heute Folgendes eingetragen worben: Lsd«. Rr. 231. 232. 8SS. 884. 235. 286. 287. Bezeichnung de» Firmeninhaber«. Getreidchändler Robert Grosser zu Zeckritz. Kaufmann Friedrich Franzke zu «elgeru. Kaufmann Carl Händel zu Beiger». Kaufmann Eduard Lohse oen. zu Belgern. Kaufmann Eduard Lohse )uo. zu Belgern. Ort der Niederlassung. Bezeichnung der Firma. Zeckri». Belgern. Belgern. Belgern. velgrrn. Kaufmann Iulln« Schulz« zu Belgern. Friedrich Belgern. Kaufmann Friedrich Herr- mann Schöne zu Belgern. 238. Maurermeister und Kons- mann Iulin« Roßmeyer zu Belgern. Lorga», den 1S./L0. Mat 1382. Belgern. Belgern. R. Grosser. Frledr. Franzke. Earl Händel. E. Lohse een. Eduard Lohs« )un. Iulin» Schulz«. F. H. Schöne. Elmar» Roß- Belgern. meyer'» Sohn. Söntgttche» «mts-ettch». -olgeade s, »nser Firmenregister eingetragene Firmen: «r. SV. Wittwe Weder zu Annsburg. Nr. 78. Frtrdrtch Knnzr zu Dummttzsch, . . tzlr. «3. K Rokmcyer za Belgern, .. Nr. 144. ». «lckert )un. »u Lar.au, ^ Nr 178. Franz Otto Brüne zu Targa«, sind znsolg« Bersüoung vom 18. Mal 1862 heute gelöscht worben. Torgau. den 20. Mal 1882. »inlglsches AmtSgettcht. Nichtamtlicher Thetl. Leipzig, 10. Juni 1882. In den bevorstehenden steurrpolitischen Verhand lungen wird die von der Tabakmonovolcommission beschlossene, unter dem Namen de- Abg. Ling en» gebende Resolution eine große Rolle spielen. Ucber die Gesichts- vuucte, von welchen sich die Commission bei Annahme diese» Anträge» bat leiten lassen, entnehmen wir dem jetzt vor liegenden officiellen Bericht di« nachfolgenden Angaben: Die Commission war der Ansicht, daß dt« seit Iabren durch Steuerprojrcte aller Art beunruhigt« und erst im Jahre 187S einer erheblichen Zoll- und Struerbelastung unterworfene Tadakindustri« für die nächsten Zeiten mit weiteren Steurr- delastungen verschont bleiben müsse, um die Kraft zur wirth« schaftlichea Genesung und zu einer gesunden Writerrntwicke- lung zu gewinnen. Selbst für den Fall der erkannten Noth- weudigkert neuer Steuerbewilligungen wäre de-halb nach Ansicht der Commission einstweilen von einer weiteren Mehrbelastung der Tabakindustrie ganz abzusehen. Daß e» im allgemeinen In terrsir geboten sei. nene Steuern zu bewilligen, nimmt dir tib«r< wiegende Mehrheit der Commission aber überhaupt nicht an Die Cteuerquellcn, welche >n den letztm Iahreo neu er den dem Verlassen der Bahnen ^"'w^thschastlichen gleichfalls einen erhöhten Aussch 3 Ausschwung, fall» Seben« der Nation verspräche. . W« rr emtrcten sollte oder iiuwisch, ^ günstig rinwirkeu die Vermehrung der betätigte zwar müsse. DerStaat-secretair dcSRe ch«>ch V ^^ßdieRcchnungS- neue 'A der Minorität anaehönge ^ xrgsse und aber so würden die unteren Classen der Bevölkerung 'der Grundbesitz, welche durch dir directen hohen Maße prägravirt seien, geradezu und im Steuern gcravczu ruinirt werden. Die Annahme der Resolution sei de-halb emer völliaen Ablehnung der Steuerreform gleich zu achten. -L aeam wurde t gemacht: Wa» die weiteren socialen und s?vcrha..e f-V di-Rechluttou -me-, wea« arundsätzlich ablehnend zu denselben ^ aber sie verlange mit 8?ccht, dag man zunächst aowarte. inwieweit die tm Jahre 1879 bewilligten Zölle »nd Steuern die Mute hierzu dar. bieten, ehe man zu wetteren Steucrbelastungrn schreite. Für künftige mögliche Nolhständ« könne man doch keine Steuern bewilligen; baß zur Zeit nach den Bewilligungen sc>l >«79 aber finanzielle Nochstände nicht vorl.egcn, Sch-au» den Motiven zum Tabakmonopol und für Preugen tnSbesondere au» den Erklärungen de» preußischen Smanzmimstcr» bei Gelegenheit der EtatSberatl,ungen hervor Für da» Reich, wir ,U, die Einzelstaalen sei daher die Verwesung aus die vorhandenen und in Zunahme begriffenen Einnahmen voll, kommen berechtigt. ^Osficiv» wird au» Berlin geschrieben: „Alle Milch« lungen über Entschließungen, welche die Rcich«regierung in Betreff der parlamentarischen Arbeiten gefaßt haben soll, können wir auf da» Bestimmteste al» unrutrrffcnd erklären. E» haben bisher über diese Angelegenheit noch keinerlei Bcrathungcn startgefunden, vielmehr dürste die« erst in einigen Tagen geschehen. In RegicrungSkreisen ball man daran fest, daß r» — allerving« bei bedeutender Einschränkung der Redclust in den Commissionen — möglich sein würde, da» vorliegende GesrtzeSmatrrial aufzuardeiten und die größeren so'cialpolilischen Vorlagen zum Abschluß zu dringe». Nehmen die Bcralhungen der Commissionen, namentlich aber der Unfall- und Krankencasscn-Commission den selben Verlauf wie bisher — e» stehen noch die Debatten über die sehr wichtige Materie der OrtS-Krankencassen und freien HilsScassen zu erwarten — so ist allerdings «in Abschluß der gesummten Arbeiten unmöglich und wird sich dann die Regierung darüber schlüssig machen, ob die Ses sion geschlossen oder vertagt werden soll. Da» Krankcncassengesetz hofft man aber unter allen Umständen erledigt zu sehen. Die Frag« der Zwischencommissionen gilt wohl allgemein als erledigt." Auch in der preußischen Gesetzsammlung wird jetzt daS neue kirchenpolitische Gesetz publicirt» nachdem die lange Verzögerung der Publikation schon zu allerlei Ver muthungcn und Unterstellungen Anlaß gegeben hatte. Ta» neuest« „Maiacsetz" datirt vom 3l. Mai 1882. Da» neue Kirchcngcsetz ist die Frucht conservativ-klerikaler Kirchenpolitik. Daß c» dem Friede» oder wenigsten» einem Frieden, wie rr allein dem Interesse unv der Würde de« Staat» entspricht, förderlich sei» wird, ist nicht zu erwarten. Die Curie nnd die klerikal« Partei betrachten da» Gesetz al« ein au» den, Gefühl der Schwäche entspringende» Entgegenkommen de» Staat»: sie urtheilen geringschätzig genug darüber und von einer Erwiderung ihrerseits ist weniger als je die Rede; sie erblicken darin nicht eine Correctur der Maigesetze, welche dem Kern der letzter« Anerkennung und Bestand sicherte, sondern eine Bresche in diese Gesetzgebung, durch welch« die zerstörenden Anariff« erfolgreich wcitergestthrt werden können. In der kirchenpolitischen Frage giebt die ultramontane Partei nicht da« geringste von ihren Forderungen auf. seitdem sie siebt, daß der Staat den Frieden um jeden Preis will; und auch die erwarteten Gegenleistungen de» Ccntrum» aus wirthschast». nnd socialpolitischem Gebiet bleiben au». Trotzdem fristet da» Phantom von der conservativ-klerikalen Stütze der Regierung sein schattenhafte« Dasein fort. Die yreußische Minister!»!.Commission, welche über dw ,n Folge de« UebertrittS jüdischer Flüchtlinge ^ußlanv zu ergreifenden Maßregeln zu entscheiden hat. besteht au» dem llnterstaal«secrrtair im Ministerium kr» Innern Herrfuhrt al« Vorsitzenden, mehreren Ministerial rächen der betbeiligten Ressort» und einem Mitglied« de« - Ä Ausgabe der Commission ist «x sanität». und ordnungspolizeilichrn Interesse «rsorderlichen Maßnahmen zur Verhütung de» heimlichen und uncontrolirten Uebertritt, einzelner Individuen Zer di- A verzut'ereiken. anderersrit« Hand in Hand mit ^Berliner Eentral-Comit« für die russisch-jüdischen Flucht- ^ « "2" «nd möglichst beschleunigten «nanffen gegen die Nationalliberalen de» Wahl- schrittliLen'a U"'ck>e angeblich der Wahl de« fort- ni», ,^"uk"daten enlaegenaewirkt oder dieselbe doch L. bab^kL'»."^ 8°r.s^il,«par,ei wünschte, gesv? D,e Vorgänge s„ dem Wahlkreis Greifs "'^k^nISnglich bekannt, um beurtbeilen z> aerrcko^n dortiaen Nationaliiberalrn !u läät^si» v?. ^ denselben Blatte aber Sachsen Uber die Wahl in Meißen berichten nnd kommt dabei ans die TKatta^i» sprechen, daß bei den Wahlen im Ortober dir sächsisch?» fortschrittliche« tzandtag-abgeordneten einen Aufruf für den nationalliberalen) Herrn Stübel. gegen den Sccialdemokraten äcbel erlassen haben. Diesen Schritt,' der sich jetzt bei der Stich wahl in Meißen rächen könnte, erklärt die „BolkSzcitung" „weder dem Standpilnct der Fortschrittspartei enlivrechend, noch für lug". Also lieberein Socialkemolrat als ein Nationalliberaler!" Den Berichten fortschrittlicher Blätter zufolge bat die Fortschrittspartei sich bei der Bcrathung der Bersichc- rungSaesetzentwürse nahezu einstimmig gegen da» Prinrip der Zwang-Versicherung erklärt. Die» Princip galt bisher al» einer derjenigen Punctc. über welche allgemeine» Einverständniß unter allen Parteien bestand; dasselbe lag auch der von de» liberalen Parteien unter thätigcr Mitwirkung der Fortschritt-Partei entworfenen Reform de» Haftpflicht- gesetzt» zu Grunde. Die gänzlich veränderte Stellungnahme der Fortschritt-Partei muß daher große- Befremden erregen und die Hoffnung aus die Mitwirkung dieser Partei bei einer Regelung der Unfall» und Krankenversicherung sehr verringern. ES wäre von Interesse und Wichtigkeit, Nähere- über diese plötzliche Sinnesänderung der Fortschritt-Partei zu erfahren. Die „Nordd. Al lg. Ztg." theilt in Form eine» Leit- artikel» eine etwa« romantisch zugespitzte Biographie de» ocialdemokratischen Abgeordneten v. Bollmar au» anderen Blättern mit. kritisirl dieselbe und bemerkt dann: ..Wir sind in der Lage, die obige Lebensbeschreibung um ein Datum zu bereichern. Herr v. Bollmar wurde durch seine Verwundung im Jahre 1870 für einige Jahre erwerbsunfähig. Da er nicht zu dem Soldaten» oder Mititairbeamtenstande gehörte, so stand ihn» nach dem Gesetz «in Anspruch aus Pension nicht zu. Se. Majestät der Kaiser hat Herrn v. vollmar mit Rücksicht hieraus eine fortlaufende Beihülse von nahezu 2000 pro Jahr bewilligt, welche der Genannte noch zur Zeit bezieht." Wir geben diese Miltheilung, ohne ihre Bedeukung untersuchen zn wollen, wieder, weil sie jede», all» in künftigen Erörterungen häufig erwähnt werden wird. Die Bearbeitung der Berichte der Fabrikiuspertsren ist, soweit da» betreffend« Material bi«her Vorgelegen hat, im Rrich»an,t de» Innern sertigaesiellt nnd wird «n aller nächster Zeit die Publicalion der Berichte bewirkt werdrn. Ein Telegramm au« Straßburg meldet: der vnter- staatssecretoir im Ministerium für Elf aß «Lothringen, Herr v. Pommer-Esche, werde am 1. Juli in den zeit weiligen Ruhestand trete». Unabhängige Correspondrntcn au» den RcichSlanden ballen da» seit Langem vorau-gesagt, aber von osficikser Seite war erwidert worden, daß man an solche Gerüchte nicht «her glauben könne, al» bi» für Herrn v. Pommcr-Esche eine Stelle im preußischen Staatsdienst vacant würde. Wie wir hören, wird der Bezirk-Präsident vom Unterelsaß. Herr Back, der bekanntlich Jahre lang die Bürgermeister-Geschäfte in Straßburg versah, die Nntcr- staat-serrctair-Steste erhalten. An seine Stelle soll dann der Bezirkspräsident vom Oberrlsaß, Herr Timme, treten. Auch von dem UnterstaatSiecretair der Iustir-Abtheilung, Herrn v. Puttkamer, behauptet man, daß er seinen Abschied nehmen werde. Der „Magdeb. Zig." wird au» Berlin geschrieben: „Es erscheint angemessen, an einen Au-spruch Gari baldi'« zu erinnern, den er in Palermo während der Tage der Jubelfeier der Sicilia nischen Be« per einem deutschen daselbst anwesenden ReichSlag-abgrordneten gegen über gethan hat, und der keinen Zweifel darüber läßt, daß Garibaldi in der letzten Zeit seine« Leben» Uber seinen Jrr- lhum vom Jahre >870 sich vollkommen klar war. Während jener palermitanischcn Feiertage besuchte der Abgeordnete Lipke den kranken und bettlägerigen Garibaldi in seiner Wohnung unv machte ihm aus Befragen kein Hehl daraus, daß sein Ansehen und seine Popularität in Deutschland durch den Freischaarenfeldzug von 1870 gelitten habe. Garibaldi erwiderte, daß er sich in der französischen Republik getäuscht habe: er richtete sich mühsam von seuiem Lager etwa» in die Höyc und sagte: Merken Sie aus, ich kann nicht viel sprechen: „la tiorm»nik t>» latto uu gr»n »vrvieio all' umauitL u>»M3ai»iti guorw pnpolo; quvsta S oggi I» mi» oplniono." (Deutschland hat der Humanität einen großen Dienst geleistet, indem e» die» Volk dcmülhigte — da» ist meine jetzige Ansicht.) Diese Aciißerunq, welche Gari baldi Anfang April d. I. in Palermo that, beweist zur Ge nüge seine wahre Gesinnung gegen das heutige Frankreich, und die letztere stimmt mit derjenigen der großen Mehrzahl der Italiener, namentlich seit de» Ereignisse» in Tunis voll kommen überein." Au» Serbien liegen telegraphische Meldungen vor, welche aus die Entwickelung der parlamcnl arischen Verhältnisse des jungen Königreiches ein nichts weniger al» erfreuliches Licht werfen. Schon seit geraumer Frist währt die Suche nach einem mollu» vivoncki zwischen Ver Majorität und Minorität der Volksvertretung. Letztere, durch daS radicalc Etement der Kammer repräscntirt, cultivirt intransigente Grundsätze nnd kann rS nickt über sich gewinnen, ihre Opposition innerhalb derjenigen parlamentarischen Greifen zu halten, welche ein gedeihliche» Zusammenarbeiten der Ekupschtina mit dem Eabinct ermöglichen. Da» Treiben der Radicalen erscheint desto niigcrechlscrtigtcr, al» eine ganze Reihe rkformatorischcr Enlwüric ihrer Verwirklichung harren, die für da» Land ebensovicle Lebensfragen sind. In patrio tischer Selbstverleugnung bat da» Ministerium Pirotschanac dem Könige seine Entlassung angcboten, dieser jedoch die An nahme derselben verweigert. Auch die Majorität der Skupichtina legte Gewicht aus daö Verbleiben de» EabinctS im Amte. So entschloß man sich zum Betreten de» anderen Wege». In der letzten Skupscktlnasitzung annullirte die Majorität sammtliche Ersatzwahlen, woraus regierungsseitig alöbald die Ausschreibung neuer Ersatzwahlen vorgenommcn wurde. Damit ist wenigsten» soviel gewonnen, vag die In transigenten sich nach anderen Vertretern umschen müssen, denn nach dem Wortlaut der serbischen Verfassung sind auS» geschiedene Depulirtc nicht wieder wählbar. Die Reibungen innerhalb der ministeriellen Partei in Spanien dauern fort. Marschall Ser rano tadelt die Schiebung de» Cabinet» nach recht», will aber in diesem Augenblicke nicht« gegen Sagasta unternehmen. Zunächst wird die Eid frage daS Derhältniß der liberalen Parteien zum Ministerium aus die Probe stellen Die Abschaffung de» Eide» der Dcpntirten gekört zum liberalen Programm. Die Regierung willigt ein, statt de» Ei^r« der Treue ein einfache» Versprechen zu setzen. Mit der Abschaffung de» Eid-S will man Abgeordneten anNmonarchischer Gesinnung,
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