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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188302126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-02
- Tag1883-02-12
- Monat1883-02
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1883
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Uediutlon und Llprdittoi» Iohaiiaesgasse 33. LprechKondkn Hrr Nsdartioiu Vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittag- ö—8 Uhr. >1» du n»,»1^,kr »gimitceipt» «ach» sich du «i»»cneu mch, »n»«»lrch> >»«tz«s »er für die nSchftfol,e»d« R»««er drfrimmtr» Inserate an Wachrnta,,» vi» L Utzr Nach«1ttags. an Sann- und Arfttagrn früh bis '/,S Uyr. Za >eu /Malen für Zns.-^nnahmr: Otta Klemm, UniveriitätSstraße 21. Laut» Lüsche, Kaiharinensiraße 18, p. nur dis 'i,Z Uhr. WpMtr.TMblM Anzeiger. Organ sör Politik, Localgeschichte, Handels- undGeWftsmkchr. 21uflage Älionnrmenlüprriü vienelj. 4'/, MH. inet. Bringerlokn ö Mk., durch dir Po» bezogen 8 Mk. Ich.' rinzrliir 2'uininer 20 Pf. Belegexemplar 10 P>. Gebühre» i„ r C rtraberlageu oliuc Poslocinrtcrnng Mk. UM Pvslbciorderniig 18 Mt. Inserate 6geipal!ene Petitzeikr 20 Pi. Größere Lchristen la»! »n-crem Preis verzeichnis Tabellarischer Laz- na.» .-orcreni Tarif. Uklliimrn unter drin Ncd'ictionüllrich dir Spaltzeile vO Pi. Jnleraie sind sirio a» dir Idypessition zr sende::. — w'.rS n:ss: gegedr». Zahlung praeon!n--i!>i'.>lo oder durch Post« uachirauinr. .4° 43. Montag den 12. Februar 1883 77. Jahrgang. Amtlicher Thetl. Bon dem Unterzeichneten Armcn-Amte sollen DonnerStay, den ls. Februar ». «.» NvrmittagS von i» Ubr an im Stadthaase allhier — Eingang Mühlgasse Nr. 7 — verschiedene Gegenstände, als: Möbel, HauS- und Kücken- geräthe, Betten, Kleidungsstücke, Wäsche u. s. W. meistbietend versteigert werden. Leipzig, den v. Februar 1883. DaS 4lr«en-A«t. Ludwig - Wots. Tunghähnel. Mäniilmächmig. Laut tz. 10 der Berorvnung des Königlichen Ministeriums de» Innern vom 6. November vorigen Jahre-, die Lagerung lind Aufbewahrung von Mineralölen belressend, haben alle Diejenigen, welche sich mit den» Verkauf von Mineralölen irgend welcher Art befassen oder dergleichen Dele auf Lager halten wollen, der Ortspolizeibchördc Anzeige zu macken, und sind laut 8. 12 der angezogenen Beroronung Zuwiderhandlungen mit Geld strafe bis zu l50 ^k. beriehentlich Hast zu ahnven. Obwohl nun die Ministerialverorbnung auch hier im Amtsblatt wie in dem Tageblatt amtlich veröffentlicht worben ist, haben nur erst wenige der Geschäftsinhaber, aus wetche 1 tz. 10 Anwendung leidet, di- vorgeschricbcne Anzeige er stattet. Wir weifen daher auf diese Beipflichtung nochmals hin. »nd werde» gegen alle Diejenigen, welche solcher nicht bi- zum 25. lausenden Monat» genügt haben, mit Strafverfügung vergehen. Leipzig, den S. Februar 1883. Der Nath der Stadt Leipzig. ' ' Witts wesen, indem denen -I»gebot bedeutend zurückgeblieben le>. dasselbe in die Lage gekommen, von »ngebo. nach.räguch Lcdrauch zu n-ach^ der billigste ge- schlag lei die Regierung durch «ML die in dem Entwurf» gewühlte Anordnung nicht für eine zufrieden stellende erachtet. Eine glücklichere Lösung der Aufgabe zu finden, ohne im Nebrigen die Grundzüge de- Entwurse- auizugeben. «rlchir hierbei nicht au-geschlossen und der Bundesralh Hai deshalb keinen Anstand genommen, mit der etat-mäßigen Bereitstellung weiterer Mittel für den Bau. lediglich unter dem Ausdrucke jener Erwartung sich einverstanden zu erklären. — Ucberhaupl werden, auch nach der! Ansicht der Commission für die Errichtung de- ReichstagsgebSude-, ^ .... »....^.-runaea vezug..^, --- —- . . die vorliegenden Skizzen sür die Au-arbeitung de« Bauprojektes I Unternehmer weieniliche «n w y ^ Hochbauten ohne nur als allgemeine Richtschnur dienen können. In Emz-lheikev f liescrungen und bezü^Uch^ ^ugeslanden wurdem Schließlich " auch die Anordnung " ' " ' ' wodurch die Herstellung des Regiernng-ko,ic»an,chwg^ ^ daß nachträglich kür die Bau- schreiten. Auch ^den,^oo« dezüglich der Schienen- Or. Georgi. ittsch. Ass. Nichtamtlicher Thetl. Leipzig, 12. Februar 1883. * Der seltsamste Vorschlag zur Erleichterung der parlamentarischen GeschäftSlast bezw. zur Er mögltchmig des parallelen Tagens von LkeichStag und Land tagen taucht jetzt in konservativen Blättern aus, der Bor- ichlag nämlich, die Uebernabme eines doppelten oder wie man »ch geschmackvoll ausvrückt, „amphibischen" Mandats gesetzlich zu verbieten. Man sollte den Borschlag kaum ernstlich erörtern müssen; indessen er wird in der conservatwen Presse mtt der Miene vollsten Ernstes vorgebraclit. Seine UnauS sührbarkeit ergiebt sich einfach daraus, daß Deutschland eine solche Zahl parlamentarisch tüchtiger und ^geschulter, in der äußeren Lage zur Uebcrnahine eines Volks vcrtretermandatS befindlicher Männer nicht besitzt und niemals besitzen wird, um ohne doppelte Mandate den Bedarf decken zu können. Aber auch wenn geeignete Männer genug zur Verfügung ständen, wäre die Lösung jede- persönlichen Zu iammenhangcS zwischen den großen parlamentarischen Körper schäften von den verhängnisvollsten Folgen; der Mangel an derjenigen Kühlung und Verständigung über gemein iame politische Ziele, die sich nur durch regen persön lichen Verkehr ermöglichen läßt, würde sich in der aller- bedenklichsten Weise gellend machen. Man könnte ebenso gut verlangen, daß im Interesse der GeschästSentlastung da» Amt eine» Reichskanzlers niemals mit dem eines preußischen Ministerpräsidenten verbunden fein, daß kein Beamter zugleich Functionen im Reich oder in einem Bundes staat versehen dürfe. Man braucht sich nur die Gegensätze und .Fnctionen" vorzustellen, welche durch eine solche Tren nung von Aemtern, die nolhwendig im engsten Zusammen bang stehen müssen, entstehen würden, um daS Wider 'Innige eine» solchen Gedanken» einzusehen. Gerate daS Entgegengesetzte, eine möglichst enge Verbindung der Reichs Verwaltung mit derjenigen de» größten Bundesstaat», ver bürgt allein eine gedeihliche Entwickelung unserer öffent lichen Institutionen. Ganz dasselbe ist auch mit dem Par lamentarismus der Fall. Die Gesetzgebung im Reich und in Preußen muß im engsten Zusammenhang, in mög lichstcr Gleichartigkeit der Ziele und der Richtung sich be wegen; daS würde aber sehr erschwert werden, wenn nicht eine Reihe hervorragender Politiker Mitglieder der beiden Körperschaften wären und in beiden die Fübrung über nähmen. Und selbst wenn die mechanische Arbeit de» Par lamentarismus sich durch Ausschluß aller Dcppeliiiantate dauernd in Eoncurrenz erledigen ließe: ein Hauplivcrlh »nd ein Hauptzweck der gesetzgeberischen Verhandlungen besteht doch auch darin, daß da- Volk ihnen seine Aufmerksamkeit und Theilnahine zuwciidet, aus ihnen Belehrung und Ver siändniß für da» öffentliche Leben schöpft. DaS Interesse dcS Volke» aber würde durch daS Ucbermaß andauernder paralleler Verhandlungen nothwendig ermatten und stumpf werken. Nach den verschiedensten Richtungen würde der Vorschlag somit zu einer tiefen Schädigung des parlamentarischen Wesen» führen. * Die vom BundeSrath dem Reichstag gemachte Vorlage woge» der Errichtung dcS ReichStagSgebäuveS nimmt in Aussicht, daß „ebenso wie bei den bisherigen Bor arbeiten auch in den bei der Au-arbeitung eine» Bauvrc jcctc» sich ergebenden Fragen die Mitwirkung der aus Mit gliedern de» BundesralhS und de» Reichstag» bestcbcndcn (Kommission in Anspruch zu nehmen" sein werde. Der Passus über die Veränderung der Lage de» Sitzungssaales lautet: Der BundeSrath Hot dem Vorschlag, den nunmehr vorliegenden Entwurf der Ausarbeitung des Bauprojektes zu Grunde z» legen, die Zuüimmuna ertheilt. Er hat die- aber, uomemtich mit Rücksicht aui die Bemerkungen, zu welchen der köniql. preußischen Akademie de- Bauwesens die für den Sitzungssaal deS Reichstag- gewählte, beträchtliche Höhenlage Anlaß gegeben ha«, unter dem Ausdruck der Erwartung gethan, daß e» bei der Ausarbeitung des Pro iecles gelingen werde, dem Sisungssaale eine geringere Höhen läge ju gebe,. Weil in diesem Saal» der geiammte gcichäst- liche Verkehr des Reichstags zusammrnlSuft, io muß noch der Auffassung des BrndesratheS aui eine Höhenlage Bedacht genommen werden, welche den Saal von der Straße her » leichter Welle zugänglich macht; an- diesem Gesichtspunkt wurde wird unzweifelhaft sowohl die Architektur ol der Räume noch Aendernngen und Berichtigungen eriahren. Dü damit verbundenen umfänglichen Arbeiten lassen nicht erwarten, daß das Bauprojekt vor dem Herbst d. I. zur ttenntniß des Rcichslaaes gebracht werden kann. Jnzwi'chen wird die« kein Hinderniß bilden, »m schon im Lause des Sommers einzelur bauliche Arbeiten in Angriff zn nehmen. * Ueber die Abüchlen der Eurie wird nun mehr Lickt verbreitet. Ein Extrablatt der klerikalen „Deutschen RcichS- zeilunH" meldet: „Rom, 10. Februar. Die Antwort de» Papste- aus da» Schreiben deS Kaisers Wilhelm gehe dahin, daß ein Uebereinkommen betreffs de- EinsvruckS- rechkes nur^Ieickzeitig mit der Revision der organischen Mai gesetze stattfinden könne. Ein Schreiben dcS Eardinal-StaatS- secretairs regele die ganzen Verhandlungen". — Auch dir ..Schlesische Volk-zeitung" und die „Kölnische DolkSzeitung" bringen analoge Telegramme wie da» vorstehend genannte Blatt. — Zur Kennzeichnung der Lage dringt noch die Berliner „Nationalzeitung" die folgende interessante Eorre- spondenz au» Rom vom 8. d. M.: Tie Beantwortung deöBrieseS des KaijerS Wilhelm bat dem Papst viele Mühe und Sorgen gekostet, und wenn die vatikanischen Blätter nicht aufhürlen, zn versichern, daß der Papst cs mit der Antwort nichl eilig habe, so bedeutete dies nicht- Anderes, als daß die Gegner des Entgegenkommens im Batiean all ihren Einfluß ausbote», den Papst von jedem Schritte zuriickzuhalten, der in diesem Sinne gedeutet werden konnte. Ihr Raisonaement war und ist unabänderlich dieses: „Wir können wancn und brauchen daher keine Concessioncn an den Staat aus Kosten der Kirche zu machen. Es ist einsach lächerlich, uns mit ber SediSvacanz einiger Bisthümer und den tausend unbesetzten Pserrstellei, bange machen zu wollen. Wir haben weit Schlimmeres erlebt und schließlich doch über- lebl. und haben gar kein Interesse daran, tu Deutschland eine Lage zu schassen, welche die katholisch' Bevölkerung zusriedcnstellt und fester als bisher an eine protestantische Regierung bindet. Je länger der jetzige Zustand dauert, desto weniger ist die Consolidiruna des „protcstanti'chen KaiserthumS" möglich, welches ebensowohl Fraut- iet auch eine Abkürzung des Buutermins ° welcher reichlich schnittlichen DollendungStermin erlangt s^lle. Bezüglich innerhalb des ge,etz>,ch vorgcieichnclen j,„ I.-icre,Il des ersten PuncieS der Interpellal, b . ^ ^Hebungen über die grundlos v.-rdachl'gee Organe ^ « eingeleilel. In- in der Klageschritt Kaminskis erörrrrie der Eilen- soweit da« Vandelsmimstermn, > ^ ^'^„rijeubahnbau berührt er- Erhebung«, gevsssgen, wenn sie würden dieselbe» mit der vollen DaS Resultat weide dem V.nule ' Austrage deS Justiz»'.»'».-:» Vornahme ftras- bcgnlndetc bestehenden Enquele-Alldschusses. ^ ^r'KIarsttllung unb°werdc die Unter- L7n7'°aL" Ausschüsse« beschlossen «erde, d «eg.eru^ sich z» vcrtlieidigcn ichienen, würden eingehendste Er Schuldige zu Tage fördern sollten, Streune der Gesetze behandelt werden. gegen richten Bersassung andere welle'ich^dtt^rgebkL^DeMil?unb ^muansneii^nruck »,r n». vv., deinnächst daraus ^ 1 Der Aba. Grocholskl erllärt Namen» ...... ^ . er werde sür de, Antrag stimmen, aber nicht auS den Motiven deS AnteaastellerS auch nicht aus Mißtrauen gegen die Regierung, sondern nur ,«r Kl°rsttll..ng der Sache und um de» Ver eum- -in Ende iiu machen. Grocholsti bittet die ganze Rechie, !a- v-n Antraa »u Itimmcn. Rieger erklärt NameiiS seiner Parlki genossen daß dieselben sür den Antrag stimmen würden, aber nur mit Rücksicht aus die Bitte GrocholSki'S und m,I der ^erwabrung, als sollte darin eiu Mißtrauensvotum gegen die Regierung l egen. Der Antrag üopp aus Linsctzung emer^parlamentarncheu Unwr reich als Oesterreich ein Dorn im Auge ist. Und welchem Zweck j/vchnugs.Commnston wurde nahez si . ^CL,iiiiiiiüo»ssibungen »nnte -»dienen, un, durch Eouceisionen an Preußen in sinemO-lntrag Schönerer'- aus Ocsfentsichkrlt der Eomm„si-,.-,>tzungen Augenblicke z» evmpromittiren, wo die Restauratton der Monarchie in Frankreich möglicher ist, als sie eS jemals seit 10 Jahren war? Keine Monarchie in Frankreich kann aber ohne unsere Mitwirkung auskommen, noch sich erhalten, wenn sie sich nicht zur Revanche an Teulichland vcrpflichtet. DaS weiß man in Berlin. Tie europäische Lage arbeitet für uns besser «IS wir selbst es vermöchten — sie ist es, wclchePreußcn bald genug dieRothwendigkeit ausdraiigen wird, mit »ns Frieden zu schließen, und zwar ohne daß wir irgend ein Opser von unserer «eile zu bringen und ohne unS gegenüber irgend welcher anderen europäischen Regierung blvßzustellcn hätten." Dies ist nicht blos dem Sinne nach, sondern wörtlich die Sprache, die im Vatikan gcsübrl wird und mit welcher man de» Papst zu beeinflussen jucht. Gewiß ist, daß dadurch die Beantwortung des Briefes des Kaisers Wilhelm lange verzögert wurde. Seit einigen Tagen wird nicht mehr geleugnet, daß der Papst endlich geanlworlct habe; aber Niemand weiß bestimmt, in welchem Sinne die Antwort gehalten sei, und sowohl die Intransigente» als die Modcrine» erwarten, Recht zu behalten. Die Wahrheit wird man wohl nur von Berlin auS eriahren. Vorläufig möchte ich nur bemerke», daß, wie ver bindlich auch die Antwort dcS Pavstes lauten mag, sie schließlich doch keinen anderen Zweck haben kann, elS Zeit zu gewinnen, bis die Lage in Frankreich sich geklärt haben wird, denn Frankreich bleibt stets und unter allen Umständen das Pwol der vattcanischen Politik. Wie weiter au» Rom gemeldet wird, hat dem „Moniteur de Rome"'zufolge hak der Papst anläßlich der Feier der silbernen Hochzeit des deutschen KronprinzenpaareS an den deutschen zdronprinzen ein Schreiben gerichtet, in welchem er zugleich den. Wünsch ans Wiederherstellung deS religiösen Friedens Ausdruck gicbt. — Das genanntc Blatt veröffentlicht einen Artikel, in welchem die Schweiz aus- gejvrdrrl wird, sich mit dein Datican auözusöhnen. » * >» Ueber die am Sonnabend in Wien stattgesundene Sitzung deS Abgeordnetenhauses liegt beute ein auS sührlicheS Telegramm vor, dessen Wortlaut wir hier wieder geben: Der Handel-minister Pino beantwortete die Interpellation des Abg. Liechtenstein und Genossen in der KaminSki'schen Auge- legenheit nach Ansübrung des Wortlautes der Interpellation sol- gendermaßen. WaS zunächst den zweiten Punct der Interpellation an- belange, so bade das Gesetz vom 28. Dccbr. 18dl die Baukosten mit einer S uiiline limitirt, welche in jenem Zeitpunkte, wo derAoN'chr ilt der Details projeeiirung und des Detailkosien-Anl'chlagS bereits eine» genauen verläßlichen Ueberblick über die Baukosten gestattet habe, einem ge wiegten bewährten Staatsorgane die Veiürchlung ausdrängte, daß die Mittel zur Bestreitung der Bauherstellungen und Ausrüstung-- ersordcrnisse nichl auSreichen könnten, wenn die Kosten der Teacirung, Projectirung, Bauleitung und Bauüberwachung, insbesondere aber auch die Auslagen sür Herstellung der eisernen Brück n ins Auge gesaßt würden. Letztere sei die Regierung mit Rücksicht ans die Pen zu bauenden Bahnlinien innewohnende Bedeutung ernstlich in Aussicht zu nehmen veranlasst gewesen. Tw Wichtigkeit der Linien habe auch den lebhaften Wunsch einer möglichst raiche» Bauvollcndung erzeugen, die Regierung habe daher erwäge» müssen, ob die obigen Ziele ohne dw sonst unvermeidlich höhere Bc.astnng des Staats schatzes nicht auf dem Wege pauichalwciicr Vergebung cnies TheilS der 'Arbeiten erreichbar seien. Für diese Modalität habe der Um stand gesprochen, daß ein Generaluntcrnehincr Govähr dadurch zu bieten vermöchte, daß er unbeirrt von Rebeiiunternehincrn die Ban- disposilionen im größeren Maßstabe plangemäßer zu enlsalte» in der Lage sein werde. Von diesen Betrachtungen geleitet habe sich die Regierung ernstlich mit der lctzigedochten Bergebungsart be schästigt, bei welcher die Nebelstände, die bisher den meisten Ver gedungen an Gcncraluiitcrnchmern anhastctcn, vermieden werden könnten. Zur Zeit der Osscriausschreibung sei daS Bauproject in seinen Einzelheiten soweit ausgesertigt gewesen, daß beide Theile daS Baugcichäjt klar hätten überblicken können, auch die sonst übliche discreditirende Verquickung des eigentlichen BaugcschäilS mit der Geldbeschaffung falle in dem vorliegenden Falle hinweg. Die Regierung habe somit die Bauvergebuiigen im Pauschale versuchen ist mil lebhafter „GvloS" erblickt wurde abgclehut .. * DaS KrbnungSmnnisest Alexander S Itl von der gesammlen russischen Presse Befriedigung ausgenommen worden. Der . in dem Willen des Kaiser», sich nunmehr in feierlicher Wette die Krone ans das Haupt z» setzen. ..daS Morgen,oth einer hcranbrechcndrn lichteren und ruhigeren Aera." „EininUthig mit ihre», Zaren — bemerkt die „Nowoje Wreinja" — leben die Russen in dem unerschütterlichen Glauben, daß die bcilige Handlung der Salbung eine segensreiche Weibe ver leiht der arbeilövvllen und mübseligen Ausgabe dcS Dienste- unseres Zaren." Die „Nowvsti" sind der Ansicht, daß die Krisis, ,n der sich Rußland bisher befunden, ihr Ende erreicht hat und die Ankündigung der bevorstehende» N rvnung die beste Bürgschaft dafür sei, daß der ersehnte Zustand inneren Frieden- zurückkebren werde. Diese» denkwürdige Manttcst ergänze, so sagt daS Blatt, in seiner Wirkung die schon zu spürenden tröstlichen Folgen der llebcr- sührung der Residenz auS Gatschina nach Petersbiu In Handels- und Industriekrcisen zeige sich bereits merklich -egeeeS Leben und cS sei nicht daran zu zwcijcln, daß „diese Belebung auch alle übrigen Sphären des Volkslebens ergreisen und in der Durch- iührung und Nealtsirung der bercüs vorgczeichneten Reformen ihren Ausdruck finden werde." Ter „Sivet" schließt seine Betrachtungen über die „tief sinnige KrönuiigShandlunrf" mil dem Bemerken, daß. da der Einfluß des russischen Kaisers, de» einzigen Fürsten, welcher über ein geschlossene» Reich von hundert Millionen Em- wohnern herrsche, sich nicht nur aus sein Land, sondern aus die ganze Wett erstrecke, die Krönung ein bochbedeulsameS Ereigniß für die Welt sei. Seil Jahren hat sich die russische Presse nicht in solcher Einmülhigkeit befunden, jede Zeitung, welche Parleirichtung sie auch vertreten mag. erblickt" m dein Entschluß des Kaiser», nuiimehr auS seiner Zurückgezogenheit lierauSzutrelcn und die Zügel mit fester Hand zu ergreifen, den Anbruch einer neuen Zeit, von der jede Partei die Er füllung ihrer besonderen Hoffnungen und Wünsche rrwarlet. Ueber die Frage der Zulassung Rumänien- und Serbiens zu der Donaucvnserenz, deren erster Sitzung die Vertreter dieser Staaten noch nicht anwobnten, wird erst binnen Kurzem entschieden werden. Man giebt sich nach Be richten auS London keiner Täuschung darüber hin, daß cS England bisher nickt gelungen sei, Rumänien zu bewegen, daß cS seine Opposition gegen daS Barrerc'jche Projcct nur im Beilause der Eonserenz Schwierigkeiten zu bereiten, aus gebe. In den rumänischen Kreisen scheint man sich ,»it der Hoffnung zu schmeicheln, daS Barrere'scke Prvject schließlich roch noch zum Falle bringen zu können, und mögen daraus die Gerückte zuriickzusiihren sein. Laß England selbst Vas tttallenlasscir desselben anrcgen dürste. * Die wir bereit» berichtet baben, hat da» englische Eabtnel Gelegenheit erballen, wahrziinebincn. daß sich die englische Rote, betreffend Egypten, einer günstige,! Aus nahme seitens der Mebrzahl der Mächte erfreue. Daß aber eine eingehende Antwort »och von keiner Seite eingcbrachl miv vielleicht auch vorerst nickt zu erwarten ist. erklärt inan "«?°rauS. daß eS in erster Reihe Cache der Pforte sein mutte, sich auszusprechen, an deren Adresse da» englische Echriitflück, wenn cS gleich die Form eine» Rundschreibens tragt, in erster Linie gcrichlel ist. . * * Ter leitende englische Staatsmann Mr. Gladstone wird nach den jüngsten Londoner Meldungen seinen Anscnl- 'l'' ^.ss''ne» nicht ablnrzen. sondern in den, genannten Gesundlfeit abwar^». nun oas »rlir«->> d-» nächsten können, indein sie sich vorbehielt, zur Bauvergebnng nach Looien I ilmgebung de» Premiers dann iibercinstimmk dar da« R tt" und Eindkit-prcisfN zu schreiten, wenn i k-ö» -1'.—^:. . " V nicht innerhalb des ReflieninqSloflenanschlaqS ferner sei von der Ausschreibung ausgenommen ^ lOn vmie :u aenatt?,, tchnfsung der Fahrbetriebsmittel unb der Balmausrustuiigsgcgen- > gcrecktsertiai daü „-.-v-v vi- ,u.a "nt kcr -chlm; stände, dagegen seien in die NuSichreibunaen eiiibezogen worden die Hochbauten und zwar nicht paulchalirt, sondern eS seien nach den einzelnen Gattungen der Hochbauprojecte Einheitspreise aiisgesetzt gewesen, io daß die Pauickiaivergedung schließlich die Grundeinlö'ung und den Uiiler- und Oberbau unttaßl habe. Unter den bereits n die eisernen Brncke» I flemeinbcfinden des Patienten günstig genug ,st gS geltest-., werden soltten. I ,m Fall besonderer Dringlichkeit, die Nückstbr z„ den ^t at ' eiwmiiien worden die Be-1 ge,chä,ten ohne ^citeie« inn-,,,-» ^kaats- - I göiiatten. so erscheint der Schluß gerechtfertigt, dag weder die Gestaltung der intern'O.»," den TiplöN'üten der Mächte zu schaffe» machen könnte: die syrische- A»'- 23. April erlöschen die Vollmachten dcö derzeitige» Gouverneur- von Libanon. R'nstem Pascha'«, und eine Neuregiliirung der dortigen Lage b.dais zu ,ln > G-ltig- k it der ^nstin'mung aller Unterzeichner des im Iabre lvttl vcreinl'arte» Libanon-Reglenienk-'. Bekannitich h. een sran- -ösische Emstüsse in Syrien festen Fuß gesaß:. n-.,p wie ,,'nncr die Lage sich anlasien mag. Frankreich wird Ie»>e Acliderung de» syrischen 8tntu8 gu», bet den, es »-tt I ,n erster Linie seine Rechnung ttnkct, zulasien. Mcl ber Piartc sieht der Botschasler Fraickrcicho in Konilantinepe-. Mn, gnis pe Roailleö. gegenwärtig aus dem sieundichait.ich'ien Fuße, und mau möchte säst verinuthe». daß er den als unnnltelbar bevorstehend angelündigtcn Schritte» der oltontamschvii Regie rung in Sacken der Libanon-Asfairc nickt ganz jremd ist. Andererseits gefallt sich die PioUe dem englischen Eabinck gegenüber in einer markirken Indifferenz. Ter Konstanli- uopelcr Telegraph verkündet in Worte», wel.be d e Absicht lichkeit deutlich erkenne» taste», daß ein Antwortschreiben der Psortc aus die neulichen Eröffnungen Lord Granville's ivegen EgYP>e»S noch nickst einmal entworfen, also geschweige Venn beralhe», genehmigt oder gar abgcjchickl sei. Ob man eS in Koitttanlinopel mil Expedirung der Instructionen sür Musurns Pascha betreffs der' Donau-Eonjercuz eiliger haben wird? Sachsen. * Leipzig, kl. Februar. Mit dem heute früh 3 Uhr 40 Minuten aus dem Bäuerische» Bahnhof eingetroffenen München-Berliner Rachtschnellzng reiste der königlich bäuerische Mttilster de» Aeußern Herr von ErailSheim nach Berlin, nm daselbst an den BniidcSrathSsitznngen Theil zu nehmen. Ihm folgte in dem such 8 Ul>r 30 Minu.en au« demselben Bahnhos eiiitrcssenkcii Eonrierzug der königl. württcmbergische Minister Präsident von Milt nacht. Äcite Herren setzten die Reise ohne Aufenthalt unter Benutzung der Verbindungs bahn fort. ** Leipzig, II. Februar. Bekanntlich findet seit einiger Zeit zum Beste» de» A t bc r t-Vc r e in- in Dresden durch Ne hiesige Kunsthandlung von Louis Pcrnitzsch ein Verlaus von Oelgemälken, Aguarcllcn, Sculpturen, Broncen rc. statt, welche zu mäßigen Preise» ahgrgebeu iverden und Gelegenheit zu wohlfeiler Erwerbung diese» oder jenen werthvollen Kunst- objectS bieten. Wir machen noch bcsonderü daraus aufmerk sam , daß der Verkauf' dieser Gegenstände durch die oben genannte Firma nur noch einige Tage anbaucrl. --- Nach einer hier eingegangenen Mitlhcilung der Haupt- Agentur der INmer Milnslerbau-Lotterre ist in der jüngsten Zeit der Absatz der Loose ein derartig reger gewesen, baß der Vorrath erschöpft worden. Die Zieyiing dieser Lotterie sinbet nunmehr unabänderlich am 10. d. Mts. statt und wir nehme» Veranlassung, unter Hinweis ans die be treffenden Anzeigen, auch an dieser Stelle darauf aufmcrksain zu machen, daß u. A. eine Anzahl Loose zu dieser Lotterie bei der hiesigen Firma Her,». Ditlrich, Halle'jche Slr. 4, zu haben sind. * Leipzig, II Februar. lieber der Reise de- Herrn Tünncrmaun .in»., Soli» de- Herrn Bankoiroelor Tünncr- inaiin hier, nach Amerika scheint ein ganz eigener Unstern zu walten. Nachdem der Genannte bekanntlich mit der „Eim- bria" Schiffbruch gelitten, intctteu mit dem Leben glücklich ravon gekommen war, laite derselbe beschlossen, seine Uebcr- sahrt »ach New ffjork mit dem rl-enfallo ber Hainburg- Llincrikanischen Packetsal'rl '.'leliengesellsch '.t t gehörenden Dampf schiff „Suevia" zu bewcrlsielligeu. jedoch orsl in Harre an dessen Bord zu gehen. Da trifft gestern Abend hier bei Herrn Direktor Tünneruiann die telegraphische Nachricht von seinem Sohne ein, a»S der Fahrt mit d>,r „Sneria" werde nichts, denn dieses Schiss sei bei Eurl'-af'cn in Folge niedrigen Wasser- standeö aus den Grund geiloge» und nach Hamburg zurück- besördert worden. Wie wir vernehmen, gedenkt Herr Tünncr- mann zu», die Reise nach New 2jork nnninehr mit dem Bremer Dampfer „General Werder" anSznsul'ren. Ter Debütant Herr Danjczek vom Prager LandcS- thealcr, der heule als „Max" auslrcten sollte, ist heiser und mußte sein Debüt verschoben werden. Herr Lederer sprang mil gewohnter Bereitwilligkeit >n die in Vas Wvchcnrcperloire gelegte Bresche. ) Leipzig. lI. Februar. Ein von hier a » - gewiesener Svcialdcmokrat, ein Eigarrenarbeiler an- Kleinzschocher, wurde gestern Abend ans dem Magdohurger Bahnhof hier polizeilich angehallen und wegen Bannbrnch- vorlänsig in Hast genommen. Er war i» Amerila geioejen, von dort aber vcrbol-nidrig nack hier znrtickgtkehrt. * Leipzig, II. Februar. Tic hiesige königl. Kreiö- hauplinann schaf t nimml Beranlasinng i» der neuesten Niiuuner ihre- amtliche» Organs d.i» Fleischerlehrlmg Wilhelm K öl hing in Tai'cha, ivclchen, im Teeember >or I. die Rettung cincS iechejäluigeu .Knaben vom To c dos Ertrinkens im Parthenflnsse gelungen war. eine öss nll cbe Anertennnng seiner hierbei bowiesene» Entschlossenhetl und Geistesgegenwart zu Tbeil werde» zu lassen. X AuS dem Neichstag-wahlkreise Grimma- Wnrzen-Oschatz. Der Veitreter unseres Kreise- im R-.ich-tage, der frciconl'ivative R Itergnt-Hci tzor Gnnther- Saalhauscn. hat ein Schreibe» an ioine ec reue» Ge'.verb- vercinc gerichtet, desien Inhalt vielleicht auch inr imitere Kreise nickt ohne Interesse sein dürste. Ich theile Ihnen vaffolbe wörtttch mil: „Bei dem große» Interesse, welches die Handwerker »nd Gewerb- treibenden in den letzten Jahren der Jiiiiungssl aqe gestnenkl Yal'kii, wird es Ihnen vielleicht euiniiii lil ic'n, aenane Kenntn ß von de» Bcihn„dlmi>ic» zu erhalten, welche n» AciNisiaae uder de» Antrag Ackcrniunn n»v tü». bezu,l>ch der ansschlnßlichcn Bc- rechlnzun-, der Jnmmgvineisnr, Lehrlinge zu hatten, >n der letz'c» Woche stailgeiunbc» hibeu. Ich erlaube Mir demgemäß Ihnen anbei 1 Crcinplar der sie' ogr. Berichte und de- verhandel ten Antrags zugehen zu lassen. — Wie Ihnen bekannt, habe ich diesem 2l„trage schon Iissher tel'hastcs Interesse geschenkt und auch jetzt wieder habe icki sur denielve» geitiiiimt. Fch bin indessen doch etwas zwei sei hast (nn Originale »ickl beionders h'ivorgelioden^, ob die voraeschlagene Emrichiuiig den Wünschen der Gewcrbelrechende» allenihalök» entsprechen würde, da die zahlreichen Kundgel'iingrn aus deren Kressen sehr veriktneden lauten. Bon manchen Setten will man Begünstigungen, wie sie der Antrag sür Jimiinge» «nlt.uli, überhaupt nicht, wahrend man von die andern Sorten in den Forderungen v-el weuer gehl, alS der Antrag. In v cle» vorliegenden Pe>'innen erklärt man. dass in dem Anträge cm Angriff an, bre Geirciceirerl'e.t tie-,', und vcrl'ill sich dc-halb a'ä->-n :-d, Untre, d -n r l : - ' .i Petttiomn die vl igatori-
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