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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188302277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-02
- Tag1883-02-27
- Monat1883-02
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1883
- Autor
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Erscheint täglich früh Ü'/, Uhr. Krdaclion und Lrvrditi«« JohauneSgasse 33. Lprrchkundrn drr Urdartiou: LormiltagS 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—8 Uhr. dt» UtiilH»»« ri»>>>>aadtkr M»,>iic»>»tk »>e Med««,«, «chl ft« Nnnatzme her für dt« uächftt«l,e»de Nummer defttmmteu Inserate a» W»ch»«ta,en bis S llhr Nachmittaa-, an L««»- und Festtagen früh »1«Ußr. 3« den /ilialen für 3ns.-Annah«r: Dtta Klemm, UaiversitätSstroße 21, Laut- Lösche, Kathariaenstraßr 18, p. nur bis '/.» U»r. MiWMr.TastM Anzeiger. Lrgan für Politik. LocalaeMckte. L-ndelS- «ndSeschSstSverkehr. Auslage L7SSO. Ldonnnoents-rris viertelj. 4V, Mk. incl. Bringerlohn 5 Mk„ durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegcremplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen ahne Postbeiörderung 30 Mk. «tt PoftdesSrderung 48 Mt. Ia/ernte gespaltene Petit,zeile 80 Ps. Größer« Schriften laut «asereoi Preis- verzeichniß Tabellarischer Lax nach höherem Taris. Reklamen unter dem Redartionostrich dle Spaltzetle 50 Ps. Inserate find stet« an die krpeditton zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»oouw«r»väo oder durch Post- Nachnahme. 58. Dien-tag den 27. Februar 1883. 77. Jahrgang. No. 837. Amtlicher Theil. oikbllahls-NeliallNlMlichmz. Gestohlen wurden allhtrr erstatteter Anzeige »«folg«: 1) Gin leere- Vrannttvetnfaß, «lgstu 100 Liter fastend, an- dem Hofranm de- Grundstück« Nr. 4 der Kohleustraße, vom 16. bi« 17. ds». Mi».; 2) eia Portemonnaie von schwarzem Leder, mit Stahlbügel, enthaltend 2 55 in zwei Markstücken und div. kl. Münze, sowie eine vlechmarke und eine Batemarkr de- Bade- Mildenstcin, mittelst Tascheu-iebstahl- in der Katharineustraße, am 17. ds». Mt«. Vormittag«; 3) ein weißleiuener Taschentuch» gez. b., darin eingebunden ein Geldbetrag von 12 ^ ab in vier Thalern und einzelner Münze, ans gleiche Weise in der Pfaffeudorser Straße, am nämlichen Tage Abends; 4) ein schwarze» Opernglas, mit der Firma „Tanbor, vrmäeu, nebst schwarzem Futteral, au« dem Foyer de« Neuen StadttheaterS, am 18. ds-. Mt«. Abend«; 5) rin Beutel von schwarzem Leder mit einem Inhalt« von «... 24 ^l, in einigen Thalern, Zw ei mark-, Markstücken und kleiner Münz«, an« einem Stalle in Nr. 7 der Gerberstraße, in den frühen Morgenstunden de« 19. ds«. MtS.; S) «in Portemonnaie von braunem Leder mit Klapp«, ent- haltend etwa 0 ^l, in Markstücken und kleiner Münz«, au« «iner Wohnung in Nr. 50 der Rcichtstraße, au d«mselb«n Tage früh; 7) et» ebensolche- von schwarzem Leder mit wejtzem Bügel, fast neu, enthaltend ca. 2» in einer Dovpelkron« und kleiner Mün»e, sowie zwei BndebilletS für da» Dianabad, mittrlst Taschen- Diebstahl- auf dem Wege voa der Katharinenstrabe nach der Petersstrabe, am gleichen Tage Nachmittag«; 8) ein Bisammuff mit braunseidenem Futter »ad ebensolche« Quasten und ein Paar braune baumwollene Handschuhe» au- dem Lan»saal im Pantheon, an demselben Tage Abend«; S) elu Kindermagengestelle von Eisen mit vier hölzernen Rädern, letztere roth> und weibgestrichen, an« einem Keller tu Nr. 56 der Südstrabe, vom 17. bi» 20. ds«. Mi».; 10) ein Kranenumhang von schwarzem Lachemir, mit «tla» «ru-g«putzt und Perlen besetzt, au« etner Wohnung t» Nr. 14 drr Nicolaistrab«, vom IS. bis 20. dss. Mt».; 11) zwei weibleiuene Betttücher, gez. T. L.» rin ebensolche« Wischtuch, acht arauleinene Handtücher, 3. L. gez., eia roth und -«verb «usiefter vettüderzug, zwei dergleichen Mfseuüderzüge, sechs vethleinene Frauenhemdr». T. 8. bez. 6. O. gez., zwei «eibwollenr Unterjacke» und drei bunteFraneuschürze«, gez.8. ll., an« einem Garten de- Grundstücks Nr. 19 der Eisterstrab«, in der Nacht vom 19. zum 20. ds«. Mt«.; 12) riu weißleinener Bettüberzug mit den verschlungenen Buch staben 8. L. gez., au« einem Fremdenzimmer in Nr. 2 am Königs- Platze, am 20. ds«. MtS. früh; 13) riu Regal mit mehrere» Schubkästen, gelb gestrichen und angesähr 1'/, Meter im Gevierte, au« dem Hofranm de- Grund stück« Nr. 23 der Reichsstraße, an demselben Tage Mittag«; 14) sechzehn Stück verschiedenfarbige Kaniuchen, aus einem Pferdcstalle in Skr. 41 der Hohe» Straße, im Laus« der letzt- -ergangenen S Monate; 1b) acht runde messingene Etibe zum Festhalten der Läufer, «lS der Treppenslur iu Nr. 29 d der Thalstraße, innerhalb der letzten 6 Wochen; 16) ein Ballen, astsv. 8. 1., enthaltend eine größere Partie Felle, Kaninchen», Katzen-, Iltt»- und Marderfelle, au« dem -osraum des Grundstücks Nr. 62 der Gerberstrabe, im Laufe der »tztvergangenen 3 Wochen; 17) ein Winternderzieher von r-thlichbraunem Stoffe, mit schwarzem Sammetkragen, zwei Reihen Knöpfen m>d schwarzem Futter, au« einem Neubau iu der Hürtelstraße, in der Nacht vom «0. zum 21. ds». MtS.; 18) rin Geldbetrag von IE ^l, in Mark- und Fünkigpfeuvig. stücken, mittelst Einbruchs au- einem Bodenraum« in Nr. 59 am Ranstädter Stcinweg, vom 20. bi» 21. ds«. Mt«. Nachmittags; 19) zwei Stücke Fallrohr von Zinkblech, 2V, bez. 3 Meter lang dom HauSgrnndstück KönigSstraße 8, t» der Nacht vom 20. zuir tl. bez. vom 22. zum 83. dss. MtS.: 20) ein Deckbett mit roth- und roth. und weißkarrirtem Neberi weiß großcorrirtem Inlett onv em weigiemenei rrerrruq, gez I,. IV., au» einem Schlaflocale in Nr. 4 de« Kupfergäßchen«, am kl. ds». Mt». Abend»; 21) ein Sommerüberzieher von schwarzem Kammgarnstoff, nit einer Reihe schwarzen Hornknöpsen, Schooßtaschen mit Patten und schwarzem Futter, — tu den Taschen befand stch ein Buch mit anatomischen Tafeln, etu Paar dunkelbraune Glacöhan-schuh, und eine Quittung — au» einem Lorridor in Nr. 7 der Liebig straß«, am 22. ds«. Mt«. Abend«; 22) rin Frauenrock von schwaqnn Lachrmir. mit zwei Falbeln und schwarzseidenem Besatz, eine vapuze voa schwarzem Sammet, mit lilafarbigem Aulputz, rin grauwolleue« Kapstuch mit zwei schwarzen Schleifen, eiu ichwarze» Filetluch «ud zwei blaugedruckt» Schürzen» alle« iu eiu bunte« Tuch eingebunden, an« eine« Wagen, welcher in drr Nähe der IohanniSkirche gestanden hat, am 17. ds«. MtS. Abend«: 83) eiu ebensolcher Nock von dunkelblanem Lachemtr, mit zwei Falbeln und buntem Plüsch besetzt uud riur weiße Bettdecke fWaffelmuster), au« dem Borsoal einer Wohuuug w Nr. 36 der Weststraße, am 22. ds«. Mi», früh: 24) eine Quantität Schmierseife, etwa 5 Kilo an Gewicht, au» einem NiederlaaSraum in Nr. 44 der Langen Straß«, vom 22. bi» 23. ds«. MtS Vormittag»; 85) ein Geldtäschchen von schwarzem Leder mit »«silbernem Schlößchen, enthaltend 57 -4, eine Briefmarke zu 10 -4. einige Btsttonkartr« auf .,14» Saumann" lautend und eine Parti« Näh- »adeln, mittelst Taschendiedstahl« l» der Grimmaisch« Straße, am 24. ds». MtS. Nachmittag»; 26) ei« großer silberner Armleuchter mit vier Arm« und ca '/, Meter hoch, ein ebensolcher Bradkard, groß« ovale Fa;on, dunbdrvchene Arbeit, mit vier Füßen, eine silberne Kaffeekanne, nnaefähr '/, Meter hoch, mit Henkel von Elfenbein und einem eben solchen Ring auf dem Deckel, rin großer silberner Sahnengtestzer mit zwel Griffen von Elfenbein, ein etenfalcher, Nein«, inwendig vergoldet, und eine napfartlg« Znckerfchale mtt zwel Henkeln und rnavem Fnß. au« einem Zimmer in Nr. 9/10 am PeterSsteinweg, f» der Zelt vom 4. bi« 24. dss. Ml«.; 27) rin Franenfagnet von schwarzem Nlp«, mtt Atla» besetzt, ei, emasvtcher Nock von braunem Stoff, mtt schwarze« Besatz, ein Ktndrrchkegenschirm mit Naturstab und «in drnnn n»d ichwarzee Handkard, au« einer Wohnung iu Nr. d am Grtmmaifchcn Steinweg, am 25. ds». Mt». Barmittag«; 22) «iu Geldtäschchen van schwarzem Leder, mtt Koppelschloß uud «mem Inhalte von ca. 4 ln zwei Markstück« und kleiner Münze, sowie einem klein« golden« Siegelringe mtt Platte, in welch« ein L eingraviri ist, einem Kalender und zwei Bier- market^ au« einer Schlafstube im Bayerische» Bahnhofe, an dem- selben Loge Nachmittag«: 22) ela Bällchen in grauer Leinwand, algn. 8. S 22891, Sorcklwu^n". «khaltend drei Loupou« Bnckskin, h- und weißgestrelftrm Inlett, nebst ring, ein Unterdelt mit blau und nb eiu weißleiueue» Betttnch, gez. Rollwagea, welcher in der PeterSstraße gestaud« hat, am 24. ds». Mt«. Abead«. Etwal, Sach« Abthellung zur Anzeige zu bring«. Leipzig, um 26. Februar 1883. Da- Palizet-Amt der Stadt Leipzig, vretschueldrr. aiae Wahrnehmungen über den verblieb drr gestohlen« oder den Thäter sind ungesäumt bei uusrrer Lrimiual- ing zur Anzeige zu bringen. Kneschk«. Hoh-Verkaus. Montag, de« 5. März ». varmittags 10 Uhr. soll« im Gasthofe zu Lossa au- d« Schlägen der Reviere Gärschli- «ud Durchwehna ea. 1100 Kiefern-Nutzftkcke, Dienstag, den E. März ».vormittag- 10 Uhr. t» Wald- schlößchen bei Moschwia au« dem Schlage des Revier» Moschwig e«. »50 Kiesern-Niitzstncke tu kleiner« und größeren Loos« »um Verkauf gestellt »erde». Söllichau bei Düben, deu 24. Februar 1883. Der Käntgltche Oberförster. Nichtamtlicher Theil. Die praktische Prüfung -er Lan-i-aten -es höheren Schulamts. Wie eine Oase in der Wüste begrüßt der vom stet« Parteihader ermüdete Politiker die Gelegenheit, wo einmal im Parlamente die Vertreter der verschiedensten politischen Richtungen stch in ruhiger obj«ctiver Debatte Über die Ent scheidung von Fragen verständigen, an deren Lösung wir Alle kaS gleiche bebe Interesse Hab«. Eigentlich sollte der Cchuletat, jener Theil deö Cnltu-etat, welcher die Ausgaben für die Jugendbilduna umfaßt, stet- ein« solch« Ruhe- punct im politisch« Kampfe bietm, denn an der sittlich« Erziehung und gediegenen Bildung unserer Söhne und Töchter nimmt leker verständige Mann denselben innig« Antheil. Leider hat der Eulturkampf durch fein tendenziisseS Verlang« nach unberechtigtem Einfluß der Geistlichkeit auf die Schule, leider hat auch aus protestantischer Seit« die Agitation weg« der Simultanschulen dir Partei» leidenschast« auch in diese» Gebiet hineingetragen. Um so woblthuenber hat die Debatte berührt, welche ohne da- Hervorkehrm irgend welcher Parteigeqensätze am letzten Sonnabend im preußischen Abgeordnetenhause über die prak tische Prüfung der Candidaten de- höheren Schulamt- grführt wurde. Man würde irr«, wenn man diese Frage nur alS eine specifisch preußische anseh« wollte, sie hängt wesentlich und «g mit der UeberbÜrdungSfrage unserer Jugend aus den höher« Lehranstalten, mit der Förderung de- geisti gen und körperlichen Gedeihen- unserer Kinder zusammen, Fragen, welche augenblicklich die Fachmänner und Behörden, ja da- ganze gebildete Publicum Dculschlands auf da- Leb hafteste beschäftig«. ES wurde im Laufe der UeberbürdungSdebatte in Zeitungen und Fachzeitschriften vielfach die Behauptung aufgestellt, die vielbeklagte und aesundbritsschädliche Ueoerburdung der Zög linge höherer Lehranstalten mit häu-lichen Arbeiten habe nicht sowohl ihr« Grund in dem zu großen Quantum de« Lehrstoffe«, al» vielmehr in dem mangelnden pädagogischen Geschick der Lehrer, welche ihre ungenügenden didaktisch« Leistungen in dm Schulstunden ergänzen müßten durch eine vermehrte häusliche ArdeitSlast der Schüler. Man wies aus die mangelhafte pädagogische Vorbildung der akademisch ge bildet« Lehrer im Gegensatz zu der guten der Seminär- lehrer, auf die selten« Gelegenheit hin, di« ihn« vor ihrem Eintritt t» das Lehramt geboten würde, sich praktische« Lehr» geschick erwerben. Man ging sogar so weit, zu behaupten, daß mit der Beschaffung eines pädagogisch genügend vor gebildet« Lehrrrmaterial- die Ueberbürvungsfrage vollständig au» der Welt geschafft werde. Die preußische Unterrichts verwaltung theilt diesen Standpunkt bi» zu einem gewissen Grade, wenn sie dieser Frage auch nicht di« entscheidend« Bedeutung beimißt, die ihr von anderer Seit« beigelegt wird. In den Instructionen, welche der Herr Eultu-mimster zn den neu« Lehrplänen für dir höher« Schulanstakten erlaff« hat, weist derselbe aus die Üble« Folgen «iner mangelhaft« Pädagogik hin und schärst den Dtreckoren ein, der Lehr- thätigkett der Probecandidatm ihr besondere- Augenmerk zu widmen. In den diesjährigen Etat hat die Unterricht-Ver waltung noch ein« weiteren Schritt auf diesem Gebiete gethan. Sie will dem bi-heria« Probejahr noch ein zweites commissarischer Beschäftigung für di« höheren Lehramt-candidaten hinrusügen und an den Schluß desselben ein praktisch-pädagogische« Examen setz«, eine Probelektion, welch« «in Urtheil über da« erworben« Lchrgeschick de- Candidat« ermöglich« und von dem, Ausfall dessen definitiv« Anstellung im Schuldienste abhäng« soll. Der Zweck, der mit diesem Vorschlag »erfolgt wird, ist unzweifelhaft ei» löblicher und wird al- solcher von allen Seiten anerkannt. Ueber die Frage aber, ob zu seiner Erreichung auch ein geeignete- Mittel gewählt sei, darüber gehen die Ansicht« der Regierung und der Volks vertretung au-einander. Die letztere hat es mit überwälti gender Majorität verneint, daß diese- Mittel rin zweck- mäßige- sei. Man konnte eS nicht billigen, daß von dem Ausfall einer einzig« Probelektion, bei welcher Zufälligkeiten aller Art mitspiel«, da- definitive Urtheil über einen Lehrer und dessen ganz« Earriär« abhängig sein soll. E- hat sich jedoch keine Stimme tm Parlamente erhob«, welch« die pädagogische Vorbildung der akademisch gebildet« Lehrer in d« erst« Jahr« ihrer Praxis für au-r«»ch«d er achtet hätte. Thr«retische Vorlesungen Uber Pädagogik nütz« dem jung« Lehrer ohne praktische Urbuna unter kundiger Leitung ebensowenig wie dem jung« Medieiner abstrakt« Tbe-nrn «h«e dw Praxi» am Krankenbett. Da- Hau-- lebrerthum ist nur »i» armseliger Nothbehels für den «u«. fall praktischer Hebung«, der nicht einmal durchgängig zur Anwendung kommt. G- ist nothwmdig, daß überall mit den pädagogisch« Seminaren an d« Universitäten, ebenso, wir 1 bei den Seminar« für volk»sch«llrhrrr schon der Fall ist. Uebung-schulen Verbund« werden, in dm« dir jungen Philologen Gelegenheit zu praktischer Lehrthätig- keit unter Aussicht und Leitung erfahrener Philologen find«. E- wurden im Lauf« der Debatte auch noch andere überlass«, die sich derBildung erwerben, die Lehr« solle hochgeschraubt« Ansprüchen ihn vor Emseittgkeit und vor ,u Entlastung an soin. Schüler bewahre. « wurde em. gr°v sie dir Direktor« von den Unternch «1 »u über« ThrZeit find«, d« Unterricht ^°be-"K7n7rklärt- sich wach« «nd etwaig« Mängel zu ^-miffarischer Beschiss» ständige Gewohnheit an dm okheren iey in d« untern Elaffen^zu beschästißm^w^^^^ ^ B^ri« w^d« "daß man e« fü? Icickter hielt, dem jung« ^brer bei »arten Kinde« die nvthige Autorität zu versckasten -lNn hL^wachs«« Iüngkng«, Unsere. Eracht«» läüt lick diese Lücke aber durch «ne öftere Inspcclion und Wilnabme des Director« und de« Ordinarius viel eher er- W Ä L p'd-n--l,ch- >» »»' ""m,E d.« »tt d.- ''"L'L «bgeordnetmhaufe« Wese Frage "un endg.ltig von der Tage-- ordnung entfernt ist. Im Gegentheil. sie muß m der Öffent lichkeit immer weiter diScutirt werde« friedigend« Lösung gesunden ist. di- «in« allseitig de- Buckskin, und zwar swo«, muro« im raus« oer n)rvan« au cp noey anoere Aff/. Meter boami- «nd schwarzearrlrtea, 14'/. Meter schwarz- und I beachtm-werth« Vorschläge gemacht. Man solle dem allzu araumelirtru uud 12 Meter braun- «ud gelblichmeltrteu, von einem oß« Gpeeialisir« im akademisch« Studium der künftig« Leipzig, S7. Febri,« 1888. * »u« Berlin wird UN» vom Sonntag geschrieben: „Die Angriffe, welck« neuerdina« geg« den Eultußminister Herrn von Goßler aerichtet werd«, rnnnern m lebhafter Weise an die vor vier Jahren gegm sein« Vorgänger Herrn vr. Falk unternommenen. Damals wie heute versuchte man dm Minister in Gegensatz zu den Anschauungen der Monarchen zu »bringen, damals wie heute wurdm die Vorwürfe der Ultramontan« durch die Heißsporne der rechten Seile unter- stützt, vor vier Jahren, kurz vor dem Sturze de« Herrn Falk, wurden die lebhaftest« Klag« über eme Vorlesung «rboben, welche in der Unterrichtsstunde eines Realschul- lehrerS erfolgt war. ES handelte sich um ein Buch des Naturforscker« CaruS Sterne, und tesondcrS erregte die Stelle Anstoß: „Im Anfang war der Kohlenstoff". Damals ging Herr von Hammerstein vor, jetzt ist cS Herr Stöcker, welcher sich gegen Duboi» - Rcymond weuvet. Da- " allerdings stel Herr Falk bald darauf, diesmal mal- dürste diese vom Eenlrum erwünschte Folge nicht so chat k schnell eintreten. ES dürste auch in der That kaum einen preußischen Minister geben, er möge einer Parteirichtung angehvren, welche er wolle, der im Stande wäre, sobald er streng gesetzlich verfahren und da» bestehende Recht nickt ver letzen will, e- dm konservativen und ultramontanen Anstür me« Recht zu machen. — Immerhin sind die politischen Verhältnisse augenblicklich so verwirrt, daß Niemand im Stand« ist, heute zu bestimmen, welche neue Eombination morgen möglich wäre. Als gewissenhafter Ehronist bin ich e- Ihnen schuldig, auch über die verschiedenen Lesarten und parlamentarischen Foyergespräche Mittheilung zu machen und darf e- nicht verschweig«, daß gestern und vorgestern davon die Rede war, daß die Herren v. Puttkam er und v. Goß- ler veranlaßt werd« würden. ,hr« Abschied zu nehmen. All« ruhig Denkend« erscheint in der That Herr v. Ben- nigse» der allein mögliche Mann in der gegenwärtigen Lage zu sein. Da» steht fest, daß sowohl Fürst Bismarck als auch der Biceprästdent de- Staat-mmisteriumS in der letzt« Zeit wiederholt Eonferenzen mit dem be deutenden Staatsmann, gehabt Hab« und ihn um sein Urtheil angegangen sind. Herr v. Bennigsen vertritt nach wie vor den Standpunkt, daß da- Fundament der Falffsch« Ge setze nicht erschüttert werden dürfe, wenn auch alle Härten drr Maigesetze ,u beseitigen sind. Der Staat allein aber sei kompetent für seine Gesetzgebung; ein Nachgebm Rom gegen- über hält Herr v. Bmniasen für ein« entschiedenen politisch« Fehler. S« wird für nicht unwahrscheinlich gehalten, daß Fürst vr-marck sich wieder der nationalliberalen Politik nähert, und dürste in diesem Falle stch auch am lricktesten die für die Polilik de« Reichkanzlers unentbehrliche Mehrheit im Reich», tag und Landtag find«. Die nationalliberale Partei dürflc übrigen« ,n diesem Falle noch eine bedeutende Verstärkung er- halten, da von dm Secess,»nisten einige zur Mntterpnrtei zurückzukrhr« gewillt sind und auch dir Anhänger Hänel'S nicht lange mehr m,t Her« Eugen Richter an demselben Strang« zieh« dürsten." . Joses ikremer, welcher vor einem Jahre au» dem Eeutrum auSgcstoß« wurde, hat bei den Eonservativen gang gefunden und dürste vorläufig bleib«. Eine Stütz« hat er nur an Herrn Stück«, w dess« Verein er auch Vorträge hält; die übrig« E'nsnwativ« steh« ihm nicht sympatb.sch gegenüber, wie ? überhaupt innerhalb der Partei in der letzten Fraktion-versammluna etwa« stürmisch bergegang« ist, da derselben mit dm von Herrn Wagner der- treten« An,cha«ung« durchau» nicht übereinstimmt. / dttn ab erscheint in Berlin unter dem l^uttt'^'i!^ "" "eu-vlo". w«lch^, mir vrr- bestimmt sein soll, der gemäßigteren Richtung inner, halb der Fortschritt-Partei, besonder- ,n den Arbeitskreis« Einfluß tu verschaff«. Ul- Chefredakteur wird Herr Polk ^ zeichnen, bekannt durch seine Agitationen für die Gewerk- Nach einer uns au« Krakau zugehenden Meldung Hab« die daselbst in dm letzt« Tag« vorgrnommen« zahlreich« Aau-kurchsuchungen und Verhaftung« von Eociatisten weitere AnhaitSpuncte für die Annahme geliefert, daß man e- mit einer mit der ausländischen socialistischcn Propaganda in Fühlung stehenden gebeimen Verbindung zu lhun Haie. Mit Rücksicht auf den sachlichen Zusammenhang wird die Untersuchung parallel mit der in Le mb erg im Zuge befindlichen aesührt, wo bekanutlich bereit» vor mehreren Monaten zahl reich« Verhaftungen stattgesund« haben. * Der Petersburger „GoloS" beschäftigt sich nun auch mit der Broschüre, die jüngst in ungarischer Sprache über die Gefahr emer russischen Inv asion in Oesterreich- Ungarn ,n Pest erschien« ist, auf welche Schrift auch wir in zwei Artikeln aufmerksam gemacht haben. Da« russische Blatt begnügt sich indeß au« der Broschüre Auszüge zu bringen und wein iwließlich al» besonders bemerkenswertb aus die angeblich statistischen Dat« de» preußisch« GeneratstabeS hin. nach den« Oesterreich im günstigsten Falle nur 580.000 Mann gegen Rußland aufstell« wnnte, während die Angriff» Armee desselben gegen Oesterreich gerade da« Doppelte, >a noch mcbr betrag« würde. „Goto-" wundert stch, daß man in Pest so objecttv und richtig urtheile. » Wie da» Nordische Telearapben-Bureau au» Peters burg meldet, hat der Minister ve» Innern dem „GoloS" die dritte Verwarnung ertheilt, die Herausgabe desselben auf sechs Monate su-pendirt und die Präventivcemur für da» Blatt nach dessen Wiedererschrinen angrordnet. Rach anderwntcr Mittheitung wird dies« SuSpendiruna de» „Goto-" begründet mit der schädlich« Richtung, welche sich in dem Blatte, sowohl durch die Beurtheiluna bestehender Staatseinrichtungen, al- auch durch die falsche Darstellung von Thatsach« ausspreche. In seiner Zeitung-polemik habe der „Golot" ferner letzthin beständige Anspielung« gemacht, welche dm Zweck hätten, die Absicht« der Regierung hinsichtlich der Reform« ve« letzt« Bierteljahrhunderk« in falschem Lichte darzustell«. — T>er „Rrgierung-anzeigrr" veröffentlicht einen allerhöchst« Befehl, daß «ine besonder« höhere Commission au- Beamt« ver schiedener Ressort» unter Vorsitz de» früher« Minister« de« Innern, jetzigen Staat-secretair« Makow, eingesetzt werden soll, welche sämmtlichr aus die Juden bezüglichen Reich«, aesetze durchzufeh« »nd Entwürfe über uotbwendige Ver änderung« derselben auszustellen hat. Der Vorsitzende der Eomm'Ifion soll da« Recht Hab«, zur Berathung über besonder« Fragen ^Sachverständige herbeizuziehen Die Ent würfe der Comwissto» sowie die dazu gehörig« Gut achten soll« durch den Minister de- Anne« der competent« gesetzgebend« Instanz unterbreitet werd«. — Die große Parade de« Gardecorp« hat a« Sonnabend i» Petersburg bei sehr schönem Wetter aus de» Gchloßvlatz beim Wintcrpalai- stattgrfunden. Die Trupp« war« seld- mäßig mit Mänteln au-gertistet; im Ganz« nahm« 43 Bataillone Infanterie, 37 E-cadronrn »nd eine Sotnir Cavallerie, sowie ein« Artillerieabthcilung mit 114 Grschüden an der Parade Theil. Dieselbe wurde von dem Großfürsten Wladimir commandirt. Drr Kaiser, welcher überall mit enthusiastischen Hurrahruf« begrüßt wurde, sprach wicderholt seine Zufriedenheit über die Haltung der Mannschaft« au». Nach Beendigung der Parade wurden di« Eommandirende» der einzelnen Truppentheile und die übrig« höher« Ossteiere zum Frühstück nach dem Winterpalai- besohlen. * Die russische Presse bespricht noch immer mit ge wisser Vorliebe em« eventuellen Krieg-sall zwischen Ruß land und Oesterreich und knüpst daran allerlei Bctrack tung« und Urtheile. So beschäftigen sich dir „MoSkowSkija Wjebomosti" mit dem vsterreickischen Heerwesen und seiner Schlagfäbigkeit, di« da- Moskauer Blatt für Rußland al» völlig ungefährlich darstrllen will. „Die österreichische Armee", meint e», „ist in Europa di« einzige, welch«, wie da« Reick, dem sie angehört, keine Nationalität besitzt. Da« ist im Hin blick auf den au-schließlich nationale» Zug, der gegenwärtig alle europäisch« Völker ersaßt, ein so schwerwiegender Nachtheil, der schon von vornherein fast mit einer Niederlage identisch ist. UeberdicS sind di« vielerlei Nationalitäten, au» denen die österreichisch« Arme« zusammengesetzt ist, gegen einander feindlich gesinnt, we-halb von einem nationalen und gleich zeitig wirklich soldatischen Geist nicht die Rebe sein kann. Den weitaus überwiegend« nichtdeutschen Soldaten ist da» deutsche Commando unverständlich und sie besotgen es nur aus rein mechanischem Wege. Die große Mehrzahl der Offi- ciere kann sich mit dm Soldaten gar nicht verständigen, wes halb in keiner Armee, wie in der österreichischen, der Soldat dem Officier so fremd gegenüber steht. Oesterreich, fährt da» Moskauer Blatt fort, „besitzt auch keine hervorragenden und krieg-erprobt« Generale, weil eS eigentlich seit 184^/49 keinen einzigen groß« Feldzug mehr geführt bat. In Italien war e» gegen die verschwindend kleine piemontestschc Armee aller dings siegreich, aber in Ungarn mußte eS n»S zn Hilfe rufen und wir bab« Ungarn, da» zu unseren Füßen gelegen, leider wieder Oesterreick geschenkt. Im Jahre 1859 ward Oester reich in Italien geschlagen und verlor die Lombardei. Ter Feldzug von 1868 mar für Oesterreich mit einer einzigen Schlacht beendet... Sogar in Bosnien und später in der Herzegowina war« anfänglich die Insurgent« siegreich bis ihnen die Oesterreich» un Bcrhiillniß von 20 : l gegenüber stand«. Rußland kann überdies eine dreifach so starke Armee wie Oesterreich in» Feld stellen und unsere Generale »nd Soldaten, da» steht doch fest, sind auS einem ganz ander« Holze geschnitzt." — So geht e« in dem Moskauer Blatt noch zwei Spalt« lang fort. * Wie au« Belgrad geschrieben wird, ist in den Be ziehung« zwischen der serbischen Regierung und Rußland beziehungsweise dem russischen Vertreter in Belgrad eine ganz merkliche Erkaltung eingelret«, welche selbstverständlich zumal auf die Anwcsenkeit de» serbisch« Kronprätendenten, Fürsten Peter Karageorgewissch, in Eettinie zunickzusührcn ,9 Man will wissen, da» serbische Cabwet hätte die Absicht geyabt, be züglich jene»Besuche« eine mergiicheNote an die montcnearmiscbe Regierung zu richten, aber der russische Gesandte in Belgrad, welcher durch seine großserbisch« Agenten von jener Ab sicht in Kcnntnitz gesetzt Word«, bättc sich sofort zn König Milan begeben, um gegen die Absendung jener Note nach Cetlinie Einsprache z» erheb«. Der Vertreter Rußlands am serbischen Hcse soff dem Könige g»« unverhohlen zu bedenken gegeben bab«, daß da» Berhäkrnih der gegenwärtig« serbischen Regierung zn Rußland ohnedies vi^e» zn wünschen übriglasse und ein auch n»e diplomatischer Uonflict Serbien» mit Montenegro den Bog« noch straffer spannen könne. Darauf bin, e», habe der wema entschlossene König Milan von der Not« nach Cettinjr abgesehen.
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