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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188303035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830303
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-03
- Tag1883-03-03
- Monat1883-03
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.03.1883
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«rfchetLt täglich früh «'/, Uhr. Neö«tt<n «nt Lkstettti«« Johaaae«gafle 8S. -Prrchßnnten der Uedartis»: L»rmlltag« 10—1» Uhr. «achmtUag» 5-« Uhr. kl«»«*«« »er für »t« «IchUfsl^,»« «»»»er *eftt«»ttn Inserate a« SachentaOe« »t» N U»r Rach«tttaa». «mG«»»»»« Feftta«e» ftc*h »t» V,» Ihr. 2» de« FUlnle, fÜrIaf.-Lnnnh««: vtt» Ale»». llatvrrsiM»ftr>che »1, Lö» Ltfche, Ktthartaraftraße IS, p. «r R« A»r. KiMger ^-62. Anzeiger. Organ für Lolitik. Localaes»i»te. Sandels- andGcMftSverkthr. Auflage L7,7V0. ^donnrmentaprri» viertelj. 4'/, Mk. inct. Vringerlohn ü Mk.. durch die Post bezogt» 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren >ür Extrabeilagen ahne Postbekörderung 39 Mk. «lt Postbesörderung 48 Mk Inserate ^gespaltene Petitzeile 20 Pf. GrSßere Schriften laut unserem Preis- verzcichniß. Tabellarischer Das nach höherem Tarif. Nerlinnen unter dem Krdactionsltrich die Spoltzeile LO Ps. Inserate sind stet» an die Vppedttion zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praennmeraollo odrr durch Post- Nachnahme. den 3. März 1883 77. Jahrgang. Zur geWgtil VtluhtMg. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, de« N. März» Bormittag« nur bi» 's»« Uhr geöffnet. LrpvtUtlou Lv» Ixrlprlxvr ^LxedlLtte*. Amtttcher Theil. Bekanntmachung. A«r v«trrNü<«»n »»ferer La»d«le«te 1« de« Drretolnte» Etaatra »»« Rord««ertt», »elehr d»rch »t« n»«h a>da«er»»e» -r»*e» vrberfchWr«— «»»ge» sch»er h-lmgesachr lind, erkläre» »ir na« bereit, 1« »nserer St1ft»»g»ba«hhalteret, Rathhaus, L. <ktage, Beiträge a«r»»rh«ea, und »erde« »ir diese durch die Air«« Brauet» ch B»td,«»»L«t>» ihrer Bestt««»ag »«führe«. Leipzig, «« SG. Aebruar L8L». ^>er Rath der Stadt Leipzig. Id». Geprat. Id». Wa»ge«aa«. VrLanntmgchllUß. Haler Bezugnahme aus die Verordnung de« königlichen Ministerium« de« Innern vom 15. diese« Monat«, welche nachstehend deigedruckt »st. fordern wir gemiiß der im Monat Derrmver vor. Jahre« vorgenommenen Consianationea die Besitzer von Pfcrdra und Rindern hiermit aus. die daraus gelegt« IahreSsteuer ohne Verzug an unsere Stadt^teuer- einnah»« (Brühl Li. 3. Etage, Zimmer Nr. 7) zu bezahlen. Leipzig, de» 1». Februar t»SS. Der Math de» Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Illg. Verordnung, die füe die eoufiautrten Riuder »ad Bferde, zur Deckuug der t« Jahr« I88L aus der Staat-eaffe bestrittenen Derläge au Entschädigungen, z« erhebenden Beträge betreffend. Auf Grund der im Monat December vorigen Jahre« dorgenommenen Consignakion der im Lande vorhandenen Rinder und Pferde ergiebt sich, daß zur Erstattung derjenigen, aus da« Jahr 1882 verlagSweisr au« der EtaalScaffe de» skritteaea Beträge, die nach drm Reichsgesetz« vom 23. Juni >889 an Entschädigungen für die wegen Seuchen aus Polizei« tiche Anordnung gelvdteten oder nach dieser Anordnung ge fallenen Lhiere zu gewähren gewesen, beziehentlich an erwachsenen LcrwaltungSkosten entstanden sind, aus jede« von den consianirten ». Rinder« ei« Jahresbeitrag von drei Pfennige», h Ssrrdeu eia Jahresbeitrag von elf Pfennigen entfällt. Indem Solche« nach Maßgabe der Bestimmung in tz. < der Verordnung vom 4. März 1881 — Gesetz- und Ver ordnungsblatt von 1881» Seite 13 — andurch bekannt gemacht wird, »»erden die zur Einhebung der beregtrn Jahre« beiträge berufenen Polizeibehörden (Stadträlhe, Bürger meister, Gemeindevorstände) andurch angewiesen, auf Grund der Eingang« gedachten, au« den Krei«hauptmannsck>asten. beziehentlich AmtShauptmannfchaftrn abgrstrmpelt an sie zurück- gelangten Eonsignationen die im Vorstehenden ausgeschriebenen Jahresbeiträge von den betreffenden Rindvieh- und Pserde- bcsttzern unverzüglich einzuheben und, unter Beischluß der Eonsianationen. an die KreiShauptmannschaste», beziehentlich Amtrhauptmannschasten einzuzahlen. Dresden» am IS. Februar 1883. Ministerin« de* Jnuer«. v. Rostitz-Wallwitz. Körner. vettMtnichim-. Der Kammerjäger Herr Carl Fritzsche in Eutritzsch »md Herr Loui« Gras von hier sind von un« mit Anweisung ver- sehen worden, di« in de« städtischen Sehlenhen befindlichen Ratte« mittelst Gistpräparate z» »ertilgr«. Wir haben deshalb die Stadl m zwei Bezirke getheilt und zwar der Art, daß al« Grrnzscdeide vre Dresdner Straße, Grimmaische Straße. ThomaSgäßcken, Centralstraße. Elfter^ straße, Waldstraße angenommen wird und der nördliche Be zirk an Herrn Fritzsche, der südlich« Bezirk an Herrn Graf uberwiesen worben ist. Indem wir die» zur allgemeinen Kenntniß bringen, fordern wir alle hiesigen Grundstücksbesitzer aus, in ihren Gebäuden und insbesondere in den Privatscdleußen rc. für Beseitigung der Ratten ebensall» lesorgt zu sein und geben anheim, sich zu diesem Behuse entweder direct an die genannten Kammer jäger oder an nnserr Marstall«Expedition, HoSpitalstraß« 2d parterre, woselbst Bestellungen «ntgegengenomme« werde», zu wenden. Leipzig, dm 27. Februar 1883. Der Rnth der Stadt ^ vr. Georgi. Cichoriu« Hoharctio«. den 7. März 18V8 sollen von Vor- mittag« S Uhr an im Forstreviere Connewitz aus dem Schlage i» Abtheilung 43 und 44 » 8 Rmtr. Eichen Bre«»s«he1te, 10 Adra«»da«se« und 42 starke Langhanfe«, sowie Idv Bund D»r«e» unter dm im Termine öffentlich auSgehangmen Bedingungen und aegen die Üblich« Anzahlung an Ort und Stelle nach dem Meid geböte verkauft werden. - A«sa»»a»nkn»ft: in der Rönne an de» vr. Heme'schen Brücke dei Reuschleußig. Lapzig am 22. Februar 1883. De« Rath« Aprst-Deputatio». Brkanntmachll«g. Auf dem städtischen Lagerplatz« vor dem Dresdner Thore sollen a« O. Mär; er vormittag» S Uhr 13 Hausen alte« Bauholz an den Meistbietenden gegen osortige Baarzahlung versteigert werden. Das Holz rst sofort nach der Berstrigerung abzufahren. Leipzig, am 24. Februar >883. Der Rath der Stadt Leipzig. «I vr. Georgi. richoriu«. üsnnnrmsft Die günstigen FiaanznerhiUtntsse hiesiger Gemeinde VDllltrtvllz» un< veranlaß«, die »a» den Grundsteuer, rinheiten zu entrichtenden Gemeindeabqabeu von 14 ^ aus 12 H pro Einheit herabzusrtzea und die in ß. 8 de« hiesigen Abqabenr^gniaiiv« vam 13. April 188l normine« Sätze sür di« G«. meinde^kiukommmsteaer für da« laasead« gadr um »rtz» Prareut za ermLßigm, wa» dm vetheiligtrn mit dem Bemerk» bekaunt gegedea wird, daß die erforderlich« auffichtSbehSrdliche Gmehmiguug hierzu ertheilt worden ist. üaunnoitz, dm 2. Mürz 1888. Der GemrtnderatH. Eulen st ein» Gemeuidevorstaud. Nichtamtlicher Theil. Die kage iu Albanien. Die Rachrichtm au« Smtari lauten noch immer recht bedrohlich. Nach drn letzten un« zugehendm Depeschen sind dir Führer der Brrgstänime von Gruva. Hotti, Eastrakti, Element,, Screlli und Coplicu am ll. d. M. in Tu» zu einer Versammlung zusam menge treten, um über ihre Stellung, nähme za der zwischen der Pforte und Montenegro verein» barten Grmzderichtigung zu derathen. Diefelbm haben nun, wie seither bekannt wurde, drn Beschluß gefaßt, an den Vali von Scutari ein Schreiben in dem Sinne zu richten, daß sie e« nicht für zweckmäßig halten, ihre Ansichten über die Grenz- frage und ihre Absichten betreff» derselben kundzuqeben, und daß sie hierfür den geeigneten Augenblick erst dann für ge- tomme» erachten werden, wenn die internationale Commission für di« Trenzbrrichtigung an Ort und Stell« zusamweu- gettele, «ei, wird. De« Weiter« beschlossen sie, jeden, fei e« von montent- griuischer, sei eS von »er türkischen Regierung selbst au« etzende« versuch, der auf di« A-mterung der gegenwärtiger Arenzen abzielrn würde, mit Waffengewalt zurückzuwnsen und di« Regierung aufzusordern, daß sie von einer Ver stärkung der gegenwärtigen Garnison von Tuzi, als einer überflüssigen Matzregel, absehen möge, da die Brrgstämine selbst enllchlosien seien, ihr Gebiet und dessen gegenwärtige Grenzen energisch zu überwachen. Endlich wurde auch der Beschluß gefaßt, an den Fürsten von Montenegro ein Schreiben zu richten. um ihm mitzulheilen, daß die genannten Dergstämme nicht beabsichtigen, in die zwischen der montenegrinischen Regierung und dem türki schen Commiffar Bedr» Bcv vereinbarte Convention einzu- willigen und daß sie, wenn Montenegro einen Angriff aus ihr Gebiet unternebmen sollte, dasselbe bi« zum Aeußersten zu verlheidigen entschlossen seien. Zum Schluffe de« Schreibens soll jedoch dem Fürsten angedeulet werden, daß die Berg stämme bereit seien, vier Drlrgirte zur Entscheidung der Grrnzsrage zu entsenden, wenn der Fürst auch seinerseits vier Delegirt« al« Schiedsrichter bestimmen würde, die mit den erster»» die Angelegenheit gemeinsam zu derathen hätten. Die Versammlung der Führer drr Bcrgstämme berieth auch über die Maßregeln, welch« die Stämme im Falle eines Angriffe« seiten« Montenegros zu treffen hätten und zogen hirrber auch die Möglichkeit in Erwägung, daß die in ihrem Gebiete zerstreuten zahlreichen Flüchtlinge sich um ihr« Fahne fchaaren und auch die türkischen Einwohner von Podgorizza, Sabiak, Svusa. Nikschik, Antivari und Dulcigno. welche nur mit Widerstreben da« Joch der montenegrinischen Herrschaft ertragen, den Bergstämmen bei ihrer Action gegen Montenegro ihren Beistand leihen würden. E« ist in dieser Provinz nicht« Srltene«. daß die der Re gierung zu leistenden Abgabe» von Stämmen, welche Forde rungen an di« erster« haben, gepfändet werden. So haben auch die Hotti. Gruda und Eastratli, denen die Regierung seit Längerem Löh«, schuldet, di« Bevölkerung de« Dorse« Vracca verhallest, die an die Regieruna abzusührenden Zehenten ihnen zu übergeben. Vielleicht steht den armen Dorfbewohnern daS Schicksal bevor» daß die Regierung die Abgaben, ohne Rücksicht aus deren eigenmächtige Psänvung durch die genannten Stämme, unerbittlich eintrrlben wird. Wie bereit« früher mirgelheilt wurde, hat der Bali von Monastrr, Achmed Ejub Pascha, ans da« Ansuchen der Nota bel» von Dibra behusS Ausrottung der Räuberbanden, welch« dieses Gebiet beunruhigen, fünf Bataillone dahin entsendet. Ter Coirimandant der lröleren begann sein Pacisication« werk damit, daß er drei Strolche bängen ließ und fünfzi berüchtigte Individuen cruS dem Gebiete von Dibra naü Monastir verbannte. Da» energische Vorgeben de» Comman danken scheint den Fübrern der Berqstämme diese- Gebiete« nicht sonderlich gefallen zu haben. Wenigsten» baden dieselben der Einladung de- Commandanten, behus» Brralhung drr sür die Pacisication de- Gebiete« zu ergreifenden weiteren Maßregeln nach Dibra zu kommen, nicht Folge geleistet. Sie haben vielleicht kein reine» Gewissen und argwöhnen daber möalftherweise in der Einladung de« Commandanten eine Falle, durch welche sie dem Arme der Justiz überliefert werden sollen. Bei dem gefährlichen Zündstoffe welcher aus der Balkan Halbinsel massenhaft angehäust ist. darf man aus drn wrrtrrrn Vrrlaus dieser Angrlegenbeit wohl gespannt sein. Es wird drr ganzen Ruh« und Umsicht der Pforte bedürfen, um neuen Kämpfen in diesen Gebirtllheilcn vorzubeugea. Leipzig, 3. März 1883. * Zur parlamentarischen Lage wird un« au« Berlin vom Donner«tag geschrieben: Da« Abgeordnetenhaus führte heute die Berathnng de« Volksschuletat« zu Ende. Au« der Debatte ist wenig hervorzuheben. Da« SibulbotationSgrsetz ist vorläufig noch lange nicht zu erwarten, wir Herr v. Goßler milthettt«. da wegen der finanzirllen Tragweite de« Entwurf« ,m Staat«- Ministerium noch viele Bedenken obwalten. — Beim Etat der Kunstsammlungen ^,^ ic,^de>n auch geben, die Museen und Genialceg nc^ tzultu«ministrr de« Abend« zugängl.ch zu mackem ^ KuuN- versprach Versuche mit klek s ^ ^ Gewährung de- getheilt daß am Mittwoch "hA.U stU tts,„ven lverken. Lagen Plenarsitzung... d « Hrm-chan, ^ ^ lönmn klalSrilet ohnenicht« wahrzunehmea. allerd na« von einrr Erschöpfung noch nich»» » v und'auch der H»r. Lullu-mm^ -m- V-U Vertrautheit s-'^m R'ff°rt' ^^„„k.eristisch sür erkennung verdient, sie «brr. w ^ ^ liberalen unsere politische Lag« ist. natürlich noch Parteien findet al« aus der recht« Ente, »al»«,« »-Id-e °°i.d" dieselbe vielmehr als ein-und zwa, z.nnl.cb unge ch.äler Fühler angesehrn. vr. Friedberg steht streng as dem Boden der Verfassung, welche durch d'« >hmang«c.chtle oder angesonnene Stellungnahme verletzt würde, «»s l'bera er Seite hat man deshalb zur Zeit nickt die Absicht. dMc Angrlegenbeit in der feierlichen Form einer Interpellation vor daS Parlament zu bringen. . . ..... Der Führer der Conservativeu im Abgeorbnetrnhause, rr v. Rauck Haupt, hat gestern wiederum dor einer con- ltiven Versammlung in Berlin über^d,« poetische^lage dem Titel der officiösen^rch« dem FÜrsten B.«marck gute Lehren über politische Klngheit und Taktik zu ertbeilen. Er halt- e« nickt sür politisch 'lug. meinte Herr v. Rauchhaupt wenn man in drr osficiösen Presse d,e Stellung Windthorst! ,n erschüttern sucht, da« bringe man ja doch nickt fertig, m Gegcntheil man befestige ihn. ES sei auch ein Fehler, die Ultrainontanen al« RcichSfeiiide hinzustrllen. Man sicht, die heutigen Conscrvaliven bedürfen noch starker Momta von obenher. ehe sie die erforderliche Bescheidenheit für eine Part« Bismarck haben. * AuS Berlin wird uu« geschrieben: „Der Rechtsanwalt Kausiman» in Berlin, wrtcher Seconde-Lieutenant de« l. Garke-Landwekr-Regiment« tvar. hat gegen seinen Willen den Abschied erdallen. Herr Kaufsmann hat bisher in keiner Weise irgend eine besondere politische Begabung gezeigt, in dessen hat sich der Herr at« fortschrittlicher Agitator lebrauchen lassen. Besonder« ist er al« Vorsitzender deö orlschrittlicken Verein« ..Waldrck" ausgetreten. Wir sind iberzeuat. daß der lebende Walveck gegen diesen Mißbrauch seine» Namen« protcstirt hält,. Der Verein besieht und recrutirt sich vorwiegend au« Lehrlingen und ComimS de« Mllhleiidamm« und drr Spandauerstraße, jungen Mensche», welche Nickt« gelernt, aber da« Bedürfnis haben, eine Rolle al« Politiker zu spielen. Die Seele der Vereinigung ist Herr Ludwig Löwe, und dessen Commi«, ein Herr Juliu« Weiß, war der erst« Vorsitzende de- Vereins, welchen Herr Kauffinann ablöste. Wenn Wahltag ist, erhallen die jungen Mitglieder — meisten» Commi« — Urlaub oiid dienen al« Zulrribrr säumiger zettelverlhriler rc. Daß eine orlschrittlichrr Wähler. Wahl olchr Grmrinschast nicht nach dem Geschmack eine« preußischen Ossiciercvrp» ist. wird kann, Wunder nrhmrn, ist e« doch rin« Thal,ach«, daß sich alle wirklich gebildeten Elemente, auch wenn sie im Uedrigen noch so fortschrittlich gesinnt sein möge«, hier im höchsten Grade abgrstoßrn fühlen, und daß dieser, wie er im vo>k»munde heißt, „schwarze Kortschritt«v«rein" drr libe- raten Partei in Berlin mehr geschadet hat, al« alle SlSckrr'schen Agitationen. — Nachdem man vorher Herr» , , ,,rher He RSchtSanwalt Äauffniann in vertraulicher Weise einen Wink gegeben, bat er zwar den Vorsitz niedergelrgl, ist aber weder au« dem Verein auSgeschieden, noch hat er d« Vorträge in demselben aufgegrben. Man findet in hiesigen liberalen Bürger kreisen, welche nicht nvthig haben, ans unreife Iüng- lmge Rück„cht zu nehmen. tza«v«rgehe» gy,en Herrn Kauff- mann nickt nur erklärlich, sondern sogar gerechlsrrliqt. — Daß übrigen« die fortschrittlichen Angriffe gegen unser Heer im Au«lande so gedeutet werden, wie wir mit Recht besürchlrl haben, zeigt ein Artikel de« „Figaro", welcher au- den letzlcn Debatten >m Reichstage den Schluß zieht, daß die Armee in Deutschland dnrchau« unpopulär ,st und von drn, Bürger- stand« besonder« darum scheel angesehen werde, weil in da- ^siiciercorp« nur adelige Ossicicre ausgenommen werden. Die Scblutzfolgrrungen de« Pansn Blatte« wiederzugeben. wollen wir nn« ersparen." einer in Dortmund aehaktenen Wahlrede zur Empfehlung der Candidatnr de« Herrn Lenzmann hat der Abg. Traeger auch die kirchenpolitische Frage berührt und „'äußer.: E. sei h.h. Z«,. dem Eu.turtamps ein Ende i'L'Nen Augeublick ist dieser A»s bührer« der FortschrittSpartri sehr be- 5.» s«?.' ^ ^lcdt Weise Herr Traeger drm Culturkamp will, bat er nach den vorliegenden Berichien nicht näher entwickelt. Allein die Haltung der Curie und der ultramontanen M.r,n hat soebe^ wieder g-n^ Nar ge-rig, «Ne« «süM^wa«'^' wenn ma, «ne» erfüllt, wa« d,e Klerikalen verlangen, aus Alle« ver. 8alf*scbe Grsetzgebunq rum Schutze ae^en kirchliche llebergr.ffe errichte, ha. In eknem W «L" ll tt. ."ligkwein die Forderung zu erheben, daß dem ''".^"^. üen.achk wirb, heißt nicht« Andere- worden ist. Da« ist die Stimmung und Gesinnung, in welcher snb ^i^ äußerste Neckte nnd die äußerste Linke mit dem Centn,", begegnen, und woraus Herr Windihorst den M»th zu scinon bekannten Anträgen scköpsl, die ja leider mitunter eine Majorität findrn, woran- tann mit einrm Lckcin von Berechtigung gefolgert wird, daß die Mehrheit de« deutschen Volk« die Gerechtigkeit der klerikalen Forde,ungc» anerkennen. ES handelt sich in Dork»,i>»d un, die Gewinnung ultramontaner Wal,»stimmen. Allein da« sollte dock nicht berechtigen, im gegenwärtigen kritischen Aiiienblsik al- kircken- xoliliscke Parole der Forlsckrilt-partei obnc Emschräulung den Satz zu verkünden: drm Culturlawps muß ein Ende gemacht werden. * Für die Bestrebungen der Ultramontanen auf dem Gebiete der Schule sind die jüngsten Verhandlungen de« preußischen Abgeordnete»banse- sehr belehrend. Wir habe» schon verschiedene charakteristische Ergebnisse dieser Verhandlungen hervorgeboden; besondere dlusmerksamkeit ver dient auch eine vom Abg. Morren beantragte Resolution, welche die Festsetzung einer bestimmten Altersgrenze für die Entlassung au« der Bolk-schule in Wegfall bringen will und tbalsächlicb daraus binanSläust, die Dauer der Schul pflicht her abzu setzen. Die Resolution ist einstweilen zurückgezogen worden mit dem Vorbehalt, sie in der dritten ?es»ng wieder auszunelimcn. Man darf begierig sein, ob auch dieser Antrag bei den Conscrvaliven Beifall findet. In Oesterreich sind die Klerikalen bekanntlich mit Erfolg deschäs- tigl, dasselbe Ziel, Verminderung drr Schulbildung, zu er» reichen und in Bayern ist di« ullramoniane Agitation «ifrigst in der nämlichen Richtung bemübt. Man sieht, um welche Fragrn e» sich bei drm von Windlhorst verkündeten Kamps um dir Schule handelt. E« ist wirklich Zeit, daß diesem Spuk im preußischen Staat bald ein Ende gemacht wird. * Der Vervffrntlichung dr« Schreiben» de« Kaiser« an den Papst darf man. wie verlautet, nach Beendigung der Berathlmg de« Cultu-etat« entgegensehen. » ES kann keinem Zweifel »nterliegen. daß Herr Von Bennigsen neulich eine längere Unterredung mit dem Fürsten Bi-marck gehabt bat. Interessant ist die nach trägliche Bemerkung der .Weser-Z.", daß Herr Miguel, der Oberbürgermeister von Frankfurt a. M-, an der Be sprechung Tbeil genommen habe. « Ein treue« und verdiente« Mitglied der national« lideralen Darlei. rin Mann von ehrenhaftestem «,d liebenswürdigstem Charakter, ist am Mittwoch ,n der Person dcS Oberbürgermeister« Schlichter von WirSbaden ge storben. Ter Verstorbene, der rin Alter von nur 52 Jahren erreicht hat, vertrat zwei LeaiSlaturperioden hindurch (1877 bi» 1882) den Wahlkreis Rheingau - Meisenheim im Ab- aeorknctenhause und zeichnete sich besonder« durch seine viel seitigen Kenntnisse in commnnalen und Berwaltungssraaen au». Tie Bewerbung um ein Mandat bei den letzten Wahlen hatte er anSgeschlagen. Erft vor einigen Monaten hatte er seine Stellung al« Amt-gerickt-rath in Eltville mit der de« Oberbürgermeister« von Wiesbaden vertauscht. >« setzte am zet fort. Der * » * Da« österreichische Abgeordnetenhaus Donnerstag die Generaldebatte über da» Budget fort. Finanzmimster trat sür die unveränderte Annahme de» Budget» ein und wies darauf hin. daß man sich seit drei Jahre» dem großen Ziele der Herstellung de« Gleichgewicht« im Staatshaushalt stetig nähere. Der Minister behält sich vor, aus die Einwendungen gegen die Stenervorlage bei geg-bener Gelegenheit später ,» erwidern. Wenn die Linke an deren Zustandekommen nicht Mitwirken wolle, dann müsse die Majorität allein dieselbe» gründlich erörtern. Der Kern der Vorlage gehe nur dabin. da« bis jetzt noch steuerfreie Ein- kommen z» treffen. Ter Minister widerlegte sodann verschiedene von den Rednern der Opposition erhobene Einwendungen und erklärte schließlich, die Regierung habe ihre erste Ausgabe» alle Bevölkerungen Oesterreichs aus dem Boden deS Parlamen tarismus zu vereinigen, erfüllt, sie gebe jetzt unablässig ihren weiteren Ausgaben nach. (Beifall.) Coronini trat Namen» keiner Partei sür da« Budget ein. die aus Versöhnung und Verständigung gerichtete Hdee deS Ministerium« Taafse sei nur zu billigen, er sei stclS sür dieselbe eingetrelen, die Härten der neuen Sleuervvrlagen sollten geinilderl. die lluglcichheilen sollten auSgeglnchcn werden. Die Generald-balle wurde bicraus geschlossen, Freilag werben nur noch die beiden Geueralreduer für u»v gegen die Budgetvorlage und der Be richterstatter daS Wort nclnnen. — DaS ungarische Abge ordnetenhaus hat die Vorlage, welche die Be»rlbe>lu»g der Giltigkeit der Wahl seiner Mitglieder dem obersten Gerichte ziiwrist. abg-lehiit, weil cS die Rechte de» ParlamculS nicht schmälern will. * Die in Wien circulirenden Ministerger lickte werden uuS von dort aus da» Eulschirdeuste tenientikt. Tie Geruckte bezogen sich auch aus die Stellung de- Kne S- miuisterS Graien Bulandt, dessen angeblich bevorstehende Deu'isi>on und Ersetzung durch den Laiide-vertbeidigung-» minister Grafen WelserSheimb als eine Ausstreuung bezeichnet wird, für welche aller und jeder AnhalkSp»nel seblt. * Der in Cctinje bei dem montenegrinischen Hose aus Besuch weilende sei bücke Kronpräkendenl, Fürst Pcler Karageoraemi tsch, soll sich mik einem ungarischen Zei- tiingS'Corrkspvnkentcn längere Zeit über dir politischen Ver- bällnisse Serbien- unlerhatten haben. Der Fürst bemerkte, er sei der legitime Erbe de- serb icken Throne- und seine Familie habe auch sür die Besreiung Serbien- vom T»rken- jocbc die größten Lpser gebracht Er hosse, daß da- serbische Voll sich dieser geschichtlichen Tbatsacken rininal erinnern werde, aber er habe dnrchau» nicht die Absicht, sich an einem gewaltsamen llitternchmen gegen die jetzt in Serbien herr schende Dynastie Obrenowillch z» belheüigen oder ein solche» auch nur gut z» he ßen. Er. Peter Karageorgewilsch. könne geduldig warten, b,S da» serbische Volk ihn ruse. König Milan und seine Regierung hätten schon lange durch ihre unpalriotischr Haltung di? Zuneigung de- serbischen Volke- derschcrzt. ja e- wären dielleichl schon entscheidende Ereignisse eingetrelen. wenn die Führer der Nation im Hinblicke aus gewisse Verhältnisse der Baikanbaldinsrl und die nächste Zukunft da« serbische Volk nicht zurückgehallen hätten. Ein völliger Umschwung stehe aber im gegebenen Augenblick« jedenfalls in Aussicht. ! m* dänischen Studenten hat sich, wie di« I „Nat.-Ztg." nieltct. eine Partei gebildet mit dem a»>«> > gesproü-onrii Zweck, ;» Gnn'äcn rincr Annäherung Dänemark-
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