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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 16.04.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185904162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18590416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18590416
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- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1859
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122 berichtet! Aus authentischer Quelle erfährt man, daß Preußen und England sich geeinigt haben, ein Ulti matum an das Pariser Cabinet zu richten, in welchem von Frankreich gefordert wird, daß cS die Entwaff nung Piemonts bei dem Turnier Cabinct durchsetze. Für den Fall, daß Frankreich ausweichend antworten sollte, werden die genannten beide» Großmächte ihr Veto gegen die Betheiligung Frankreichs an einem eventuellen österreichisch-sardinischen Kriege einlegen, nachdem die Cabinete von Berlin und London bin dende Zusagen von Oesterreich über die Grenze» er halten haben, welche letzteres im Fall einer Besiegung Piemonts bei Verfolgung seines Sieges cinhalten wird. Sollte Frankreich ungeachtet dessen dennoch Piemont zu Hülfe eilen, so hat damit Preußens und Englands Neutralität ihr Ende erreicht und die Eoalition gegen Frankreich wird zur Thatsacke werden. Laut Briefen aus Mailand vom 7. d. M. waren daselbst zwei Bataillone Kroaten angekommen und der Eisenbahn-Directivn der Befehl ertheilt wor den, für neue Transportmittel für 25,000 Mann zu sorgen. Die Straße starrte von Kriegsmaterial und Munition. Italien. Die Zahl der in Piemont angekom- meiien Freiwilligen belief sich auf nahe an 10,000. Mit dieser Zahl erhöhen sich natürlich auch die Prätensiouen, welche sie machen. Die traurige» Folge» hinsichtlich der zwecklosen Einberufung der Contingente beginnen sich an meh reren Orten bereits zu zeigen. In Savona allein sind viele Familien brodloS geworden. In Nizza mußten zwei Linien-IInterofsiciere einen Familienvater gewalt- sam zur Einschiffung schleppen, während sein Weib mit vier Kindern heulend hinterher lief. Frankreich. Nach zuverlässigen Nachrichten wird der Kaiser der Franzose» bis zum 1. Juni sechs mal hundert Tausend Mann marschfertig auf den Beinen haben. Von diesen sollen 150,000 Mann für Italien und die übrigen für irgend welche Even tualitäten bestimmt sein. Aus Lyon vom 3. April wird der Allgemeinen Zeitung geschrieben: Ich komme von einer Reise, die mich durch einen Theil Italiens brachte, und kann Ihnen nur berichten, daß überall die Aufregung und -die Rüstungen ungeheuer sind. Alle Eisenbahnen find voll Militär und Einberufener, hier in Lyon ist eine Armee von mindestens 80,000 Mann versam melt. Alles spricht von dem bevorstehenden Kriege, und wenn man nach dem Congreß fragt, so wird man ausgelacht. Offenbar rüstet Frankreich so viel cS kann, und wird seinen Gegnern den Krieg zu dem ihm zweckmäßig erscheinenden Zeitpunkt erklären. Oesterreich, das völlig gerüstet ist, und das Piemont erdrücken könnte, che eine französische Armee Zeit hätte, ihm zu Hilfe zu kommen, wird (fürchte ich) wieder warten, wie bei dem letzten russischen Kriege, bis cs zu spät ist, und man beide Parteien sich auf den Hals gehetzt hat. Freilich, wen» man die Lage dieses Staates bedenkt, die Unsicherheit seiner nächsten Bundesgenossen, möchte man fragen, ob diese Mächte warten wollen, bis an sie die Reihe kommt. So sehen wir es an aus dem Boden der sich vorbereiten den Ereignisse. Wie man aus Paris vom 10. April schreibt, ist die Ruhe Europas im höchsten Grade in Gefahr. Darüber herrscht heute nur Eine Meinung. Am 9. April ist bereits der Befehl an die Direktion der fran zösisch, sardinischen Eisenbahn ergangen, sich für die unmittelbare Beförderung von 60,000 Mann auf daS sardinische Gebiet bereit zu halten. — Aus Marseille wird gemeldet, daß aus Algerien zahlreiches Kriegs- geräth, Feld-Lazarcthe, Zelte u. s. w., cingetroffen ist. die Truppenbewegungen fortwährend lebhaft sind und stündlich das Eintreffen der TurcoS und der Fremdenlegion erwartet wird. Laut Nachrichten, die am 8. April auS Algier in Paris eintrafen, hat daselbst bereits die Einschif fung der Fremdenlegion begonnen. In der ersten Konferenz wegen der Doppel-Wahl CvusaS hat der türkische Gesandte die Gründe der Pforte gegen diese Wahl dargclegt. Vermischtes. Ans BreSlau, 7. April, schreibt man: Den am Dienstag Nachmittags von Berlin abgefahrenen Zwischenpersonenzug hat ein bedauernswertheS Unglück betroffen; an demselben Tage war nämlich Viehmarkt in Guben, und drei Pferdehändler kehrten Abends nach der Heimath zurück auf einem mit einem Pferde bespannten Fuhrwerke, an welches 2 andere Pferde angekoppclt waren. Nicht weit von dem Uebergange über die Eisenbahn befindet sich ein Wirthshaus, wo sie nochmals rasteten. In später Abendstunde-traten sie dann in etwas heiterem Zustande die Weiterreise an und pasflrlcn die Bah», über welche der Fahr weg in schräger Richtung hiuführt. Anstatt nun die Latidstraße weiter zu verfolgen, benutzten die ohne alle Leitung gelassenen Pferde jedenfalls den Schienen weg, und so wurden sie von dem Zwischenzug, dessen Führer wegen der Dunkelheit der Nacht nichts erken nen konnte, ereilt. Der Train wurde natürlich so gleich gebremsct, doch gelang es nur mit Mühe, bet dem großen Abfalle der Bahn an jener Stelle, den selben zum Stehen zu bringen. Sehr leicht konnte das Unglück bei dem großen Verkehr an jenem Abend noch größer werden, da mehrere Fuhrwerke auf der Landstraße dem zertrümmerten gefolgt waren, welche aber den Uebergang passirten, ohne den Schienenweg zu verfolgen. Der Zug zermalmte sofort Menschen und Pferde, und der furchtbaren Schnelligkeit, mit welcher er sich aus der Neigung der Bahn befand, ist es zuzuschreiben, daß die Hindernisse glatt weggeräumt wurden, ohne daß er selbst aus den Schienen gerieth. Die Körpergliedcr der Unglückliche», die ein so gräß licher Tod jedenfalls im tiefen, durch die gcnosseneiz Spirituosen herbeigesührtcn Schlafe ereilte, mußten
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