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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188207111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820711
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-07
- Tag1882-07-11
- Monat1882-07
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.07.1882
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Dritte Beilage Mi Leimiger Tageblatt und Anzeiger. cklSL. DieuStag den 1t. Juli 1882. 76. Jahrgang. Musik. ». Leipzig, 9. Juli. (Gesangverein „Phönix.-) Dieser Sommer scheint sich gegen di« Abhaltung von Festen verschworen zu haben: er machte auch daS gestrige Fest tc- GesangvereinS Phönix insofern zu einem Winterfeste, al» e« der Nässe wegen nicht im Garten de» Bonorand'schen Etablissements, sondern im Saale abgehalten werden mußte. Da« Toncert begann mit Militairmusik, die natürlich für den Garten berechnet war, aber auch im Saale ihre günstige Wirkung auSübte. Der Festmarsch über Beethoven S Lr-Eoncerl von Wieprechl, die Ouvertüre zu den „lustigen Weibern", di« Serenade erpagnol v. Metra, die Schmiede im Wald« von Michaeli- und andere Stücke wurde» von der Büchner'schen Eapelle exact und animirt vorgetragen und fanden mit Recht lebhaften Beifall bei den Anwesenden. Ln diese Orchester-Dor träge reihten sich Lieder für Männer» chor, für gemischten Chor und sllr großen Chor, und gleich da« erste Stück, Waldlird v. Schmölzer, zeigte klar, wie gut geschult, wie sicher und fest die Bortragenden an ihre Aus- gäbe gingen. Da war nicht- Schleppende« oder Verschwom mene» zu hören und wie schön hob sich da» Solo: „El grüß dich Gott!" von dem Chore ab! In „Karadilla" von Schmidt trugen die Bässe durch ihre sicher dahin wogenden Töne zum Gelingen de» Ganzen redlich bei. und in „Gondoliere" von Müller hat un« der sonor« und sympathische Bariton de- kolosänger« hoch ergötzt. Auf diese Männercköre folgten drei Lieder für gemischten Chor: „Der welke Kranz" von Regler, „Liebchen ist da!" von Horn. „I woiß wo a Rößle" von Kunze. Da- Colorit dieser Gesänge war ein höchst an sprechende« und die Intonation überhaupt war bi« aus kleine Lenkungen (z. B- beim Schluß de« Neßler'schen LiedeS) sehr rein und makellos In gleich gelungener Weise traten noch lolgende Programm-Nummern aus: „An da- Vaterland" von Müller, „Gott schirme dich, niein Vaterland!" von Zedtler, „Die lustigen Husaren" von Kipper (Männerchöre), „Fern am grünen MrereSstrande" von Abt, „Mei Bliable". Volks lied, arrangirt von Karnahl, „Walvlied" von Adt, arrangirt von Karnahl (für großen Chor). „Einkehr" von Sturm, Mailtet) von Burckart (Männerchöre). Den Schluß bildete der Drauwalzer von Koschal (für großen Chor arrangirt von Karnahl). War eineSlheilS schon daS treffliche Programm ein Zeichen von dem gesunden und edlen Streben de« Verein», so wie« anderntheil« die Ausführung der Gesänge daraus hin, daß die Mitglieder unter verständnigvoller Leitung sich einen durchweg correcten, aut schattirteu und abgerundeten Bortrag augecignet haben, und wir konnten unS mit Freuden dem Beifall anschlirßen, der den Sängern zu Tbcil wurde. (An da» Concert schloß sich ein Ball, der sicherlich «in recht gemüthlicher und heiterer Abschluß de» Feste« gewesen ist.) ».Leipzig, 10. Juki. (WohlthStigkeit«.Concert. Wenn ein junger Verein nach einigen Jahren seine» Bestehen« sein Herau-treten in die Oefsenllichkeit mit einem LiebeS- werk beginnt, so ist die» schon ein gute- Zeichen für den in ihm wohnenden Geist und man muß sich innig mit ihm freuen, wenn ihm die That gelingt und er zu glücklichen Resultaten gelangt. So war eS gestern bei dem Verein „Land-mannschast der Obererzgebirger" zu Leipzig, ivelcher im Sasthof zu Neustadt zum Besten der Wasser-Cala- mitosen rm Erzgebirge ein Concert veranstaltet hatte. Trotz de» drohenden Wetter« hatte sich der geräumige, schmucke Saal de» Etablissement» bis auf deu letzten Platz gefüllt und e« leuchtete Freude au» den Augen der Vorstandsmitglieder darüber, daß ihre Hoffnung sie nicht gelauscht batte. Mitglieder der Capelle de« 106. Ncgi- ment» «öffneten da» Concert mit dem Carmen-Marsch von Beck und einer Ouvertüre von SuppL. Darau schloß sich ein von Herrn Großmann au» tief mitsühlendein Herzen heran- gedichteter und von Frl. Herm-dors einfach nnd ungeschminkt aber mit Wärme vorgetragener Prolog, in welchem nach einem Hinweis aus die Liebe in den Mcnschen- herzen, die Natur in ihrem Segen und in ihrer Entfesselung der zerstörenden Elemente gezeichnet nnd die Noth der armen Lrzgebirgrr ergreifend geschildert wurde. Mit dem Wunsche, daß Gott die rechten Helfer den Unglücklichen senden möge, und mit dem AuSsprucke. daß Wohlthäligkeit de» Mensche» schönster Ruhm bleibe, endete der Prolog, welcher großen Bei fall bei den Anwesenden fand. Und nun reihten sich noch ver schiedene musikalische Genüsse an einander, die sämmtlich von Dilettanten, von Mitgliedern de» Vereins, geboten wurden und all« Anerkennung verdiente». Die Herren Hork und Weise trugen auf zwei Schlagzithcrn Stücke von Umlauf und Limoni mit einer Fertigkeit vor, die ihrem Studium alle Ehre machte, wenn auch ein Zithcrvirtuos vielleicht Manches daran zu mäkeln gehabt hätte. Fräulein Burkhardt sang zwei Lieder: „Ständchen" von Schubert und „Schlaf wohl, du süßer Engel". Mit einer Hellen frischen Stimme, die namentlich m den obern Registern recht wohlklingend sich zeigte, verband die Sängerin einen natürlichen und ansprechenden Vortrag und erntete lebhaften Beifall, für den sic durch freundliche Zugaben dankte. Auch Herr Starke errang mit seinem Lied im Volkston: O weine nicht! daS er sympathisch und gefühlvoll wiedergab, einen sehr günstigen Erfolg und wurde ebenfalls zu einer Zugabe gedrängt, die in dem alten beliebten Liede „ Laujendschön" bestand und den Rescrenten, der dasselbe seit 30 Jahren nickt wieder hatte singen hören, hoch crsreute. Zwischen diesen Vorträgen ertönten die Klänge de- Orchester», und die Capelle sand namentlich mit dem Walzer von Strauß, mit der Post von Schässer. mit der Serenade von Titl re. viel Antlang im Publicum. Der fröhliche Abend, aus dem, wie e» schien, der gemüthliche Geist unserer lieben sächsischen Gebirgsbewohner ruhte, war so gelungen, daß man dem Verein zu seinem Unternehmen nur aratuliren konnte; und darin werden die sich ausopferndcu Vorstandsmitglieder wohl auch den beste» Lohn gesunden haben. Entscheidungen -es Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Nach H. 233 Str.-G -D. kann, wenn leichte Körper- verletzungei, mit solchen aus der Stelle erwidert werden, der Richter für einen oder für beide Thcile kein« Strafe eintreten lassen. Am 3l. Juli v. I. war in der R.'schen Wirtbsckast zu Klein-Reuth Tanzmusik, z» welcher sich auch Groß-Ncuther Burschen, die schon dreimal bei solchen Gelegenheiten Schlägereien aogesangen hatten, einsanken. Einer Vieser Burschen nahm einem Gaste ein Stück Wurst vom Teller, biß davon ab und warf dann die Wurst wieder auf den Tisch, waS natürlich den Unwillen deü Gastes erregte. Es kam zum Wortivechsel und zu anfänglich geringsügige» Tätlichkeiten, an welchen sich besonder» von vornherein drei Burschen, B.. L. und Sch., bctheiligtcn. Ter in dem Local sungirende Aufwärler schob »un die streitenden Thcile zur Slubcnthür hinaus aus den Hausflur, wo die Rauferei ihren Fortgang nahm, nnd al» den Parteien au» dem Tanzsaale Verstärkung zugekommen, in eine großartige Schlägerei ausartete. Der Wirlh R. eilte gleich bei Beginn de» Ex- cesse» in den Tanzsaal hinaus, um die Musik cinzustelte». war aber kaum dort angelaiigt. al» der Auswärter ihm mit der Nachricht nachkam, drunten schlügen sie Alle» zusammen. Mit 4 Steinkriigcn in der Hand die Treppe hinabeilend. sah N. seine Frau zu Boden geschlagen und hörte sei» Kind jammern, erhielt auch alsbald mit einem Stuhlbein einen Schlag in» Gesicht, wa» ihn nur» auch seinerseits zum Zuschlägen mit den Maßkrllgen veranlaßle. Nun hieben alle Groß-Reutber Burschen, wie verabredet, auf den Wirth ein, wobei dieser außer verschiedenen anderen Verletzungen auch einen Stich in den Oberarm erhielt, so daß er 5 Tage lang arbritSunsähig war. Die Tumultuanten zerschlugen Biergläser, steinerne Literkrüge, zerbrachen K Stühle, rissen die an der Wand de festigten Bänke lo», warfen, nachdem sie zum Hause hinan»: gedrängt waren, mit leeren Bierfässern gegen die Thür, schlugen ein Dutzend Fensterscheiben und dazu verschiedene Fcnslerkreuze ei», so daß dem Wirlh ein sehr erheblicher Schaden erwuchs. Die drei Burschen, welche sich vom Anfang an den Thät lichkeitcn betkeiligt. sind von, Landgericht auS tz. 223» de» Slr.-G.-B- wegen der hauptsächlich dem Wirlh R. zuge- fügten schweren Verletzungen nnd wegen Sachbeschädigung zu 2 und 3 Monaten Gesängniß verurthcilt; sie haben hier gegen Revision eingelegt und machen mit Rücksicht aus tz. 233 des Str.-G-B., da der Wirth R. straflos geblieben, aus Straffreiheit Anspruch, indem die von ihnen dem Wirth R. zugesügtcn Körperverletzungen mit den ihnen durch Letzteren zugesüglen Verletzungen als ausgeglichen zu betrachten seien. Ta» R.-G. hal am 3. April d. I. die Revision ver worfen. da der Z. 233 des Str.-G -B.» welcher nur bei leichten gegenseitig zu gefügten Körperverletzungen in Frage kommen kann, für die Angeklagten deshalb nicht anwendbar ist. weil sie im bewußten gemeinschastlichen Zusammenwirken den Wirth R. vorsätzlich u»o rechts widrig durch Schläge u. s. w. körperlich mißhandelt haben und deshalb wegen schwerer Körperverletzung aus ß. 223» deS Str.-G -B. verurtheilt sind. Königliches Schwurgericht. Xll. Sitzung. * Leipzig, lO.Juli. Der Schwurgericht-Hof bestand au» den Herren Präsident Landgerichis-Director Pnich, Landgerichts, räthen Vieler und Barth; die Anklage südrte Herr Staatsanwalt Meißner, die lbertheidtgang Herr Rechtsanwalt Freytag II AIS Geschworene traten in Thätigkeit die Herren Kaufmann Bloch berger au« Lei-nig, Fabrikbesitzer Handmaun out Lolditz, Guts, besitz« Mühlberg aus Drüben, Rillerguisbesitzer Platzmann auS Hohnstädt, Rittergut-Pachter Steiger auS Schweta, Rittergutsbesitzer von Pentz auS BrandiS, Kaufmann Pflaum aus Wurzen, Kauf mann Kern auS liolditz, Mühlenbesitzer Wappler au» Golzern, Ami-, landschöppe Winkler aus Kaditzsch, Kaufmann Felix und Kaufmann Platzmann hier. Ter Grund zu der gegen den Zicgelarl eiter Hermann Iheodor Rudolph au« Zwenkau erhobenen Meineid«.Anklage lag in einem Livilproceß, welchen der Angeklagte vor elwaS mehr als Iahre-srist gegen den Gut«, und Zicgelcibcsitzer Fernau in Qursiy aus Zahlung von etwa 62 rückständige» Arbeitslohn beim köiiigl Amtsgericht Zwenkau anhängig gemacht hatte. Rudolph, im Jahre 1845 aeooren, verheirathet und Vater von vier Kindern, bisher unbestraft und s. Zt. ehrenvoll vom Militair verabschiedet, war bi- zum April diese« Jahres ein Jahr lang al« Ziegelmeister bei Fernau in Arbeit. Bei seinem Abgänge machte er den oben erwähnte» Klaganspruch gellend und eS stand am IS. April vor der schon genannten Proceßbebörde ein Verhandlung«- Dermin an, in welche,», da der Beklagte den Behauptungen Rudolph'« widersprach, aus »ine» Eid erkannt und derselbe dem Kläger zu- ieschobcu, von Demselben auch angenommen und noch in diesem termin dahin abgcleisiel wurde, „wie e« nicht wahr sei, daß er im April oder Mai 1879 eine Vereinbarung mit Fernau dahin ge- troffen habe, bah der bis dahin für da- Brennen von 1000 Stück Ziegeln gewährte Lohn von 9 ^ aus 8 ^l 75 ^ herabgesetzt worven ei und er (Rudolph) sich damit auch einverstanden erklärt habe". Daraufhin wurde Fernau zur Zahlung des Klagobjectt verurtheilt, hieraus aber entspann sich der MemeidS-Proeeß. Rudolph versicherte heute, er habe de» Eid mit gutem Gewissen und nicht der Wahrheit zuwider geschworen. E» »ei zwar ganz richtig, daß um die fragliche Zeit zwilchen ihm und Fernau eine Verhandlung über eine Lohnheradsetzung sla«gefunden habe; er. An. geklagier, habe jedoch dem Fernau dabei erklärt, er vermöge eS nicht billiger zu mache», da er in Schulden gerathen sei, und darauf hin habe Fernau erklärt, er wolle ihm dennoch de» Abzug der 25 mache», jedoch diese» Betrag ansammeln, damit er, wenn er einmal von ihm sortgche, auch Etwa- hätte. ES sei denn auch aus diesem Grunde an dem ursprünglich ausgesetzten Tonttacte keine BerLudc- kling bezüglich de- Lohnsätze« vorgenommen worden; allerdings dabe nun Fernau die Abzüge gemacht, aber nach Verlauf von ungefähr einem Jahre die 25 .<1 sür da- Tausend wieder baar gezahlt, nach, dem Derselbe sich selbst davon überzeugt, daß er, Rudolph, au« den Schulden nicht heraiiSkoinnie. Aus Borhalt de« Präsidenten, warum er denn nicht gleich bei der Wiederherstellung der früheren Lohnzahlung aus Auszahlung de« angeblich vo» Fernau sür ihn angesammelten Lohn- gedrungen habe, erklärte der Angeklagte: Ta- habe er nicht zu thun gewagt, weil er alsdann der Kündigung hätte gewärtig sein müssen und dann noch schlimmer gefahren wäre. Aus den weiteren Vorhalt, daß er gegen andere Personen, i»S- besondere auch gegen de» Ziegelmeister Sterzer (seinen Vorgänger in Fernau'« Dienste») von der Loluiherobsetzung gesprochen habe, bestritt Rudolph Dies keineswegs, wies aber daraus hin, daß er die Aeußeruna nicht in dem Sinne, wie sie Sterzer ausgesaßt, gethan bade, klebrigen« bemerkte der Angeklagte noch, daß er während seines Dienstes bei Fernau In Schulden gerochen, daß aber Letzterer sür die gewährte» Vorschüsse voll befriedigt worden sei. Im Zkugcnverhür behauptete nun zunächst Fernau Folgende«: Ursprünglich habe er, weil damals da- Geschäft nicht so einträglich gewesen, de» Lohn uin 50 sür da- Tausend hcradsetzcn wollen; allein er habe sich schließlich mit 25 aZ begnügt, an den 25 aber habe er sestgehallen und Rudolph habe nur dazu bemerkt: „Lassen Sie mir'» nur wenigsten» von der allen Waarc noch!" Von einer Ansammlung der jedesmal abzuziehknden 25 aj sei keine Red« ge- wesen, denn da Hölle er es >a dem Rudolph gleich baar zahlen könne». Die »ach Jahresfrist erfolgte Wiederherstellung de« früheren Lohnsatzes sei vo» ihm freiwillig und deshalb beschlossen worden, weil daS Geschäft wieder besser gegangen sei. Ans Vorhalt de« Herrn Präsidenten hält Zeuge eine irrthümliche Auffassung der damaligen Verhandlungen sür nicht «nmSglich. AuS der Mille der Geschworenen wurde an Rudolph die Frage gerichtet, ob er infolge der ihm widerfahrenen Lohnkürzung dann auch seinen Leuten gegenüber ebensallr Abzüge an deren Arbeitslohn gemacht habe? Rudolph antivorlele mit „Rein", und fügte hinzu, eS sei daS Acgciitdeil der Fall gewesen, weil kein Ziegelstreicher niehr für 1 70 ^ habe arbeiten wollen, so daß gezwungen gewesen sei, 2 ./i zu zahlen. Der Behauptung Rndolph'S, daß er im Dienste Fernau'» Geld zugesetzt habe, per- mochte Fernau nicht zu widersprechen. Mit den Aussage» dieses Zeugen stimmten auch diejenige» seiner Ehefrau, welche den Verhandlungen zwischen ihrem Ehemanne und Rudolph beigcwohnt hatte; auch der Ziegelmeister Sterzer de- stätigtc die Aeußerungen der Angeklagten anläßlich der damaligen Lohnkürzung. Der Werth der Aussagen diese- letztgenannten Zeugen wurde durch die aus Antrag der Verlheidigung abgehürten Personen zu entkräften gesucht, Venen gegenüber Sterzer erzähl! haben sollte, eS sei ihm von Fernau für Wegbrcnncn enie- alten Ösen» eine de- stimmte Summe versprochen und bezw. auch bezahlt worden. Sterzer wie« diese Aeußerungen als unwahr zurück, während von den be treffende» Zeugen das Gegentbcil behauptet wurde. Tic Leumunds-Zeugniise sowohl bezüglich Rndolph'S als auch hinsichtlich Fernau'S fiele» günstig auS. Nach geschlossener Beweisaufnahme beantragte die königliche Staatsanwaltschaft die Ausstellung einer Eventualsrage wegen saht lässigen Falscheids und verwendete sich auch sür deren Bejahung, falls die Geschworenen die Schuldsrage wegen Meineids verneine» sollten. Die Vertheidigung hingegen plaidirte mit aller Energie sür Verneinung beider Schuldsragen, indem sie aus da- Gefahrvolle hinwic«, mit aller Bestimmtheit enijcheide» zu wollen, wessen AuS- sagen gerade im vorliegenden Falle größere Glaubwürdigkeit ver dienten, ob die deS bisher makellos dastehende» Angeklaaien, welcher in seiner Stellung so lange geblieben, bis der letzte Pfennig seines Vorschusses abgearbeitet gewesen sei, oder die Aussagen de- am AuSgange de» Civil.ProccsscS dock mehr oder weniger interessirtcn Zeugen Fernau. Die Staatsanwaltschaft replicirte, die Vertheidigung sprach zum Schluß. Ta die Geschworenen die erste uud Hauptsrage verneinten, die Eventualfrage ivrge» fahrlässigen Falscheids aber bejahten, so wurde Rudolph wegen des letztere» BerbrechenS »u 4 Monaten Gesängniß verurtheilt, aus diese Strafe aber 1 Monat der Untersuchung-Haft in Anrechnung gebracht. sicherung zu beseitigen: er, Hodermann. habe da» Rittergut Tsäwcksdorf (im Kreise Sorau) in seinem Eigenlhum und wolle ihm da« aus demselben vorhandene todle und lebende Inventgr, sowie ave« schlagbare Holz verpfänden. Daraus hi» ließ sich Sch. auch ur Uebernahnic »euer Verbindlichkeiten herbei, und bezahlte unler Inderm die Arbeil-löhne zur Vollendung de- im Bau begriffenen : lause« in, Gesammibetrage von über 4000 ^l; ferner gab er sein >Ra»co-Giro zu einem auf 3400 -ckl lautenden Wechsel und war zuletzt in der Lage, eine Grsammtlumine von ziemlich 17,000 M als von ihm hergegeben in Ansatz zu bringen, ungerechnet einige Tausend Mark, welche er selbst noch hatte aufwenden müssen, um den Vau jene« Grundstück« zu vollende». Dem gegenüber wurde »un allerdings dem Sch. Sicherstellung nach Höhe von intgesammt ziemlich 15.000 bestellt, irnmcrhin aber blieb Derselbe mit etwa 2000 .«l in Verlust. E« wurde nun gegen Dobermann eine Anklage wegen Betrug» erhoben und daraus lsezug genommen, das, Derselbe gar nicht Besitzer de« obener- wähnten, übrigen« ziemlich verschuldeten Rilteraule» war, sondern daß er aus dasselbe alsbald »ach der AausSvcrhandluna seine Ehe. rau al« Besitzerin hatte einlragen lassen; ferner, daß seine Vcr- mSgenS-Berhälinisse derartige waren, daß von der Eoncur-eröffiiung der Kvsten halber hatte abgesehen werde» müsse» re. Die känigl. SlaalSanwalischast bezeichnet» in ihrem heutigen Schlußvortragc da» ganze Gedabren, wie e« hier zur Sprache gekommen, als eine „Blülhe au« dem Treibhausc de« BauschwindeiS" und hielt allenthalben die Anklage wegen Betrug« aufrrcht. Die Vertheidigung dagegen beantragte, mit Rücksicht daraus, daß die Auslagen de« Zeugen und Verletzte» Sch. eine gewisse Sicherheit entbehrten und daß eine betrügkiche Handlungsweise dem Angeklagten unter allen lliiistLnden nicht »ach- uweiien sei, dessen Freisprechung von der erhobenen Anklage. Ter YerichtShos eramtele jedoch de» Schuldbeweis sür erbracht und hielt eine Gesängnißstrase von 3 Monaten al» eine dem Verschulden de« podermann angemessene Ahndung. II. Den bereit« wiederholt bestraft«, Handarbeiter Johann Gotthold Kutz leben au« Osso, welcher erst vor Kurzem im GerichtSsaale sich über ein EigenthumSvergchen zu verantworten hatte, wurde wegen eine» damals noch nicht bekannten weiteren Diebstahls abermals zur Haiiptverdandlung verwieien, um sür diele neueste Strashandlung eine Zusatzstrase von 1 Monat Gesängniß zuerkannt zu erhallen. III. Die Fabrikarbeiterin Anna Marie Morenz von hier ent wendete am 4. Mai d«. IS. einer hiesigen Dame au« deren in der Nürnberger Straße gelegenen Wohnung, und zwar au« rincm Secietair, di» Summe von 220 .^l. Davon bestritt sic den Aus. wand sür Kleidungsstücke in der Höhe von 85 und händigte ihrer Mutter, der verehcl.Laroline Rüdiger hier, den Bettag von 33 Mark ein und zwar, wie Letztere behauptete, unter dem Bor gebe», diese Summe al« Kostgeld von einer hiesigen Herrschaft, bei welcher sie sich vennielhet. erhalten zu haben. Tie Morenz wurde wegen Diebstahl«, die Rüdiger wegen Hehlerei zu je 2 Monaten Gesängniß verurtheilt. IV. Die Bäckerlehrlinge Johann Friedrich Karl Krahl von hier, Christian Gottlob Friedrich Schönemann auS Gladitzsch und der Bäckergeselle Karl August Rockstroh aus Hohenmölsen wurden wegen Diebstahls und bezw. Entwendung von Genußiilittel», Elfterer zu 1 Woche 2 Tage, die beiden Andern »u je 2 Lagen Gejäugnlß rcsp. Hast verurtheilt. Der Gerichtshof bestand au- den Herren Landgericht» - Direktor Iufttzrath von Bose (Präsidium). LandgerichtSräthen Bielitz, Meiich, Adam und Heydenreich; dl« Vertheidigung führten zu I Herr Siecht«, anwalt Freyiaa I„ zu III die Herren Referendar Dr. Dittrich und Recht-anwalt Dix. Meteorologische Leobachtungen »1 äer vnieernlüit» - 8t«r»'e»r1« »n Lol pul» vom 2. cknli di» 8. ckuli 1882. königliches Landgericht. L1I. Strafkammer. 10. Juli. I. Der im Jahre 1347 zu Dre-dcn geborene Kaufmann Adolf Theodor Hodermann hatte die Bekanntschaft de- hiesigen gut situirtc» Privatmanns Sch. gemacht und wiederholt von diesem Darlehen empfangen, insbesondere auch zur Fortführung eine» Haus baues, welchen ein gewisser G. übernommen und nicht halte auS- führen können. Als sich nun aber Sch. zur Borstrccknng wci- terer Summen weigerte, wußle Hoderina»» nach Inhalt der Anklage die Sicherheit-- Bedenken Sch.'« durch die Der- k- m Z . xZ2 b». L »« Z § 4 Z « voioduKvaliott ä«» 6 751.2 14.0 88 L 1 trttds 2. 3 751.7 -i- 20.0 45 >8 1 trüb« 10 752.8 -f- 16.2 58 L 1 dowöllct') 6 753 3 -s- 14.8 86 8 1 bsvvllct 3. 2 753.1 -s- 21.6 47 888 1 beivSllrt 10 752.9 -t- 14.9 80 68VV 2 volliix') 6 751.4 14.4 8t 88VV 2 doniSlIet 4. 2 749.6 -i- L3.6 36 81V 2 devSUct 10 748.3 -j- 14.9 89 83W 3 d-teiMd 6 746.8 -s- 17.0 74 8 2 teoUrix 5. 2 744.0 26.2 37 8 4 bevöilet 10 743.1 -s- 19.2 61 XIV 4 tunt trtldo^ 6 744.1 -t- 15 4 91 81V 3 devölkt , 6. 2 744.5 4- 20.6 51 8VV 3 bevüllit 10 745.1 13.5 86 888 1 dsteäUet*) 6 743.5 14.3 85 8SW 3 trüb« 7. 2 742.» -i- 23.4 51 81V 4 trüb« 10 744.6 -f- 16.0 89 881V 2 lrttbs') 6 745.0 4- 13.8 97 831V 2 trüb« 8. 2 744.6 -s- 18.5 83 81V 2 trüb« 10 743.5 4- 15.6 98 88 2 trüb«') ') Vormittoxu V,11 Udr etien» koxen. *) Xaekmittax» V,3 1 ') Xbenä» von 10 lllir »n IVcttorleuolit-n in IV null *) Kucbt, Z«ireni kiaehmittn^e nach 2 Okr Oowitter mit ltarlrom ke/xen, 3 Ohr »t»rker liEen. °) Am Dax« unä Xbeuä» otl ksxen. ') ^m Dax« unä Xkeocki otl Hexen. BcroiiNrortiichtr H,u»l-Rktactrur Nr. tziitlner; sitr dn> »olitilchkii LtM »traiMrortiich Heinrich Utzl«; liir tcn musttalilche» Theil Prob l)r. O. Paul, lammilich in Lei»»>». VolkswirUchastliches. Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redacteur desselben T. G. Laue tu Leipzig. Die Lranutweinsteuer.' (Iick,.6.) Nach der Ablehnung de- Tabakmonopols ist eine Er höhung der Branntweinsteuer ans- Neue Gegenstand der Erörterung geworden. Die Conservativen sind bekanntiich, bi» auf wenige Au-nahmen, Gegner einer stärkeren Besteuerung de« Spiri tus; sie befürworten eine Besteuerung de» TrinkbranntweinS als einzig richtig« Eonsnmtion-steuer. Dieselbe soll in Form einer Reich-schankfteuer erhoben werden. E« ist aber bezeichnend, daß in dem Augenblicke, da auf Seiten der Regierung mit diesem Proiecte Ernst gemacht zu werden scheint, dle conservativen Blätter sofort emwenden, daß auch eine solche Lonsumtion-steuer nur unter der Be- dingung auderweitiger Erleichterungen der „Landwirlhschast" werde zugelaffen werden können. Unter diesen Umständen ist eine Arbeit über die Branntwein. Neuer brmerkenSwerth, welche rin Hilfsarbeiter im Statistischen Amt de- Reich«, also gewiß ein unparteiischer Beurtheiler, im letzten Hest der Tübinger Ze.tschrift sür die gesammte Staat-Wissenschaft ver öffentlicht hat. Aut derselben erfahren wir zunächst, daß dir Ge- iammtprodnetson an absolutem Alkohol ln der deutschen Branntwein- fteuergemeiuschak sich jährlich auf 3.484,675 Hektoliter im Werth« von 193.547,200 ^l beläuft. Zieht man von der Productionssiimme den Ueberschuß der Ausfuhr über die Einfuhr, sowie den »u tech- mschen Zwecken verwendeten Spirit»« ab, so rrgiebt sich für die Broiintiveinsteuergemelnichaft rin Alkoholconsum von rund 3 Mill. Hektoliter, d. h. von 7'l, Mill. Hektoliter 40gradigen TrinkbranntweinS, wa« aus den Kopf der Bevölkerung da« ungeheure Quantum von 21 Liter Schnap« bedeutet. Der Nettoertrag der Branntweinsteuer belief sich im Etatjahre 187SB0 aus 45,747.685 >1. d. h. 1L ^l per Kops, während in Snglaud von der Branntweinsteuer 10.6 ^1, in den vereinigten Staaten von der Steuer auf qiirit, »ock wineu 5.5 ^l »os den Kopf treffen. Für Frankreich ist der Ertrag der Brannt- »einsteuer wegen der Vermischung aller Getränkesteuern nicht zu «Mitteln; zweifello« ist aber die auf den Kops fallende Quote be trächtlich größer, al« in Deutschland. Man erkennt also einmal, um welch gewaltige- Steucrobicct eS sich haudclt, sodann ober, wie weit wir in der Belastung desselben hinter anderen Staaten zurückstehen. Freilich könnte unsere Branntweinsteuer einen weit höheren Er trag abwrrfeii, wenn sie voll auSgenutzt würde. „Line solche Au«- nutzung findet aber" — heißt eS in dem Aussätze — „heute keine«, weg« statt, weil die Gesetzgebung durch Zulassung der Maischraum- stener ihre eigene Absicht, wie sie der Normalsteuersatz autspricht. selber durchkreuzt und vereitelt. Würde der vom Gesetzgeber angenom- mene Normalstcuersatz, so niedrig er an und sür sich im Vergleich zu dem, wa« andere Staaten diesem sogenannten Aenußmittcl zugemiithet haben, wirklich von der erzeugten Branntwein menge erhoben und vereinnahmt, so stände c« schon um Biele« besser im deutschen Einnahmeetat, indem statt der heutigen 53,054,282 Maischraumsteuern (brutto) circa 91 Millionen in die Lasse fließen müßten. In den für diele Steuer wichtigsten Provinzen (den östlichen) wird nicht viel über die Hälfte de« vom Gesetzgeber be absichtigten Steuersätze- gezahlt. Wie leicht begreift sich da die daselbst heimische heftige Abneigung gegen A-ndrrung der bestehenden Steuerverhältnisse, wie leicht die zäh« Anhänglichkeit der bedeutendsten ProductionSbezirke an einen Steuermodus, der ihnen nicht» Ge ringere« al« — mit dürren Worten — eine legale Drsraudc mög- lich macht. Damit im Zusammenhänge steht der Aii«sall, welchen die Reich«- casse durch die Exportbonification erleidet. Der Verfasser sogt darüber: „Bedenkt man, daß bei der Bemessung der Au«suhr- bonification von 16,116 sür ein Hektoliter Alkohol nichts Anderc« beabsichtigt sein konnte, al« den Export »war durch Nachlaß eine« Drittel- der Steuer zu begünstigen, keineswegs aber steuerfrei zu lassen, daß aber die AuSsubrbonification sich höher al» die in S (darunter den wichtigsten) Production-gebieten überhaupt erlegte Steuer stellt, und daß der Staat bei seiner Absicht, sich im gegebenen Falle mit der Steuer zu begnügen, nicht nur diese gar nicht erhält, sondern hernach auch noch über die vermuthete, nie gehabte Einnahme hinau-zahlt, was doch nothwendig au- andere» Mitteln,». B. den directen Steuern, geschehen muß, so beklagt man aufrichtig de» Ver lust der großen Summen, welche die vielen Jahre daher aus solche Weise dem Staatssäckel entfremdet worden sind, im Wesentlichen zu Nutz und Frommen außerdeutscher Lonsumenten". Endlich ist noch zu erwägen, daß durch den bestehenden Steuermodu« die Getreidebrenner gegenüber den Kartoffelbrennern erheblich benachtheiligt werden. Daraus ergiebt sich da« Mißverhältniß, daß in Schleowig-Holstein. Hannover, Westfalen, Rheinland, Oldenburg sich die Ihailächlich ent- richtete Branntweinsteuer bis aus den IV» fachen Betrag der in den östlichen Provinzen gezahlten stellt. Dies Alle» ist wahrlich Beweis genug, daß die bestehende Steuer dem heutige» Stande der Technik durchaus nicht mehr entspricht, daß die thatsächlichcn Verhältnisse dem Gesetze geradezu Hohn sprechen. Der Benaffcr schlägt statt der Maischraumstcuer die Fabrikalsteuer vor. Jedenfalls darf die Frage einer gründlichen Reform der Branntweinsteuer nicht mehr von der Tagesordnung vrrschwinden. Goldnoth.*) El giebt keinen Schrei, welcher mehr Echo lo dem Ginn der Menschen fände al« der, daß zu wenig Geld da sei. Wer verlangte nicht nach etwa« oder viel Geld mehr sür sich! Wird der Nothschrei im Namen der GesammllM erhoben, so denkt doch jeder dabei an sich; kommt« sür alle, kommt« auch für ihn. Daher hat der Schrei von der „Goldnoth" soviel smnvalhisch« Seelen gesunde«. Jeder, dem e« nichi nach Wunsch geht, stimmt ein: wäre mehr Gold da, so wäre ihm geholsen. und erst seitdem da« Silber nicht mehr de- liebt ist, meint er. dabe dieser fatale Zustand sich eingestellt I Aber der Mangel an Geld in diesem Sin» ist so alt wie dw Welt, *) Au- der ersten Nummer der von vr. Han« Kleser in Köln hcrau-gegebene» „WährungS-Lorrespondenz". und wer vor zehn oder zwanzig Jahren, al» Silber »nd Gold noch gleichberechtigt neben einander umliefen, einen Nothschrei wegen Geldmangel« au-gestoßen hätte, würde ganz genau denselben Beifall gesunden haben. ES gab schon damals gewiß gerade so viel Leute, die sich mehr von dem edle» Metall wünschten, gleschvlel, ob weiß oder gelb. Ebenso verhält eS sich mit den Zuständen der vorübergehenden Geldtbeuerung und Geldscltcnheit, welche in dem Bank- und Geschäftsverkehr eintreten. Die meisten Menschen haben diesen Dingen früher wenig Ausmerk samleit geschenkt. Wenn sie jetzt hören, Geld sei in London rar geworden, der Zinsfuß auf 6 Proc. gestiegen und eS setzt einer hinzu: da« kommt von der Goldnolh, so leuchtet ihnen da» sehr ein. Aber auch da« ist schon immer so gewesen, als noch kein Mensch an die Beseitigung der Doppelwährung dachte. Die großen Geschäsitt kriselt sind meisten« in der Form ausgetreten, daß da« baare Geld au« den Banken in die Privalcassen oder in» Ausland absloß und damit Noth an Baarmitteln entstand. Man lese dicGeschichte der großen Handel«, krisen. deren im Lause diese« Jahrhundert« so viele gewesen: 1810, 1818, 1825, 1838,1847. 1857, 1864. 1873. Die VolkSwirthschast mag darüber streiten, ob Anspannung de» Vaarbebars«, Mangel an dem selben, Mißtrauen oder wa« sonst di« Grundursache jeder einzelnen Krise gewesen. Thatsache ist. daß sie immer von schroffem Geld bedarf, von Anspannung »nd Zin-steigerung begleitet waren. Da« berühmte Zerren an der kurzen Decke ist immer dagewesen, seitdem rin großer internationaler Geldverkehr eristirt. Die Aulscheidung de« Silber« au« einem großen Gebiet diese« Berkehr« hat dorm absolut nicht« Neue« gebracht. Wenn heute di» Freiheit der Silberprägunq wieder hergestellt und zwei Milliarden Silber ausgeprägt würden, so würde sich diese Vermehrung der Welt- baarmittrt — wir wollen einmal annehmen, e« wäre ohne gewaltige Erschütterung möglich, obwohl da« Gegentheil gewiß ist — mit den Preisen »nd Verkebr-Hedürfniffen ln« Glesch, gewicht letzen, und jede abnorme spätere Erscheinung würde, grade wie vor und nach der deutschen Münzreserm, auch ferner
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