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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188207229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-07
- Tag1882-07-22
- Monat1882-07
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1882
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. ' Xrtarlion nid Lrpkditio» Iohannesgasse 3». AprnWnudrn -er tiedartt«»: Vormittags 10—12 Uhr. Rachmittags 5—6 Uhr. » »X,.», „»,«i»n»nr «ach« s» t» »«»ctü» «»I »a»i»tUch. Nn««er »er für »ie ^n««er -efti«»ten Inserate »» »»chrntaae« -i« S Uhr Nachmitta,«. «» »»na. nn» Festtage» irütz »i»'/,» Uhr. In de, ^iliaien für Ins.-Annnftmr'. Vtt» »Ir««, Univtrsltätsstratzt 21, Lant» Lösche, Katharinen strotze 18, p. nnr 1l« Uhr. KjDigtr.Tagcl>lalt Anzeiger. Organ fiir Politik, Localgeschichte, Handels- «ndGeschSftsverkehr. Auflage 17,S«0. Adonnemkntsvrris viertelj. 4'/, MK., incl. Bringerloda 5 Mk.. durch die Post bezogen K Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren iür Extrabeilagen »hllk Postbeiördcrnng 30 Mk. Mit Poftbesürdcrung 18 Mk. Inserate öqespaltkne Petitzeile 20 Pf. SrStzcre Schritten laut nnjcrem Preis- verzeichnitz. Tabellarischer Snp nach höherem Tons. Nerlamen unter örn Urdartionsilrich die Svallzeile 50 Pf. Jnleratr sind stell an die lrzpedtkion z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xraellumorumio oder durch Post- Nachnahme. ^§203. Tstmasrils den 22. Juli 1882. 76. Jahrgang. Jur geWigen Veuchtmg. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 23. Juli, Bormittags nur bis Uhr geöffnet. LrpväMon äes I^tprtxer tigt ist: „Wir empfangen aus der Darstellung Dessen, was Amtltcher TheU. VekmmtMllchiMA. Da» IS. Stück di» die-jShrigen ReichSgesetzblatteS ist bei «ngegcmgrn und wird bi» j««e 10. R»g«ft diese» <»s dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich gelbe enthält: Nr. 1476. Eonsularvcrtrag zwischen dem deutsche» Reich und Griechenland. Dom 26. November 1881. Nr. 1477. Bekanntmachung, betreffend die Au-gabe neuer gestempelter Wechselblanket». Bom 10. Juli 1882. Leipzig, den 18. Jrrli 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. in. Stö vr. Trvndlir stöß. Die Errichtung pt«e» »»»»«eatalea Braaaea« 1a Leipzig betreffead. Die Bewerber, deren Entwürfe nicht prämiirt und welche nicht z» anderweiter Eoncurrenz aufgefordert worden sind, werde« ersucht, ihre Entwürfe bis spätestens den IS. August d. I. unter Bezugnahme ans ihr Motto und Angabe einer Adresse zarückzuzichm, widrigenfalls wir genvthigt wären, die Couvert« zu öffnen nud die Modell« an die darin angegedeu« Adresse zu versenden. Lrippg, den 14. Juli 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. ' ' Wtfffch, vr. Trvndilu. «ff. Brtimllmchmiz. Dl« bei der Verbreiterung der Schlohbrück« erforderlichen Maarer» und Stein«,etzarbeiten solle» a» ewen Unter nehmer in Accord vergeben werden. Di« Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liege» ia unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS. Zimmer Nr. 14» au» und können daselbst eingeschcn rcsp. entnommen werden. BerÜalich« Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Manrer» »ad Steiamrtzarbrite» z«r Ver bretterung der Schloftbrücke" versehen ebendaselbst >mv zwar bis zum 8. -lngast er. RachmittagS 8 Uhr nnzureichen. Leipzig, am IS. Juli 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Sich, vr. Tröndlin. nchonuS. vtianMichmg. Die bei der Verbreiterung der Schlotzbrücke erforderlichen Rn streicherarbeite» sollen an einen Unternehmer in Accord vergeben werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeite» liege« i» unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS, Zimmer Nr. 14» au» und können daselbst emgesehea resp. entnommen werde». Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Ausschrift.: „Anstrrtcherarbeiten bet der Verbretterung der Schlopbriicke" versehe» ebendaselbst und zwar bi» zum 4. Rüg»st Nachmittag« 5 Uhr, eiuzurrichen. Leipzig, am IS. Jul, 1882. Der Rat- der Stadt Leipzig. I)r. Tröndlin. CichoriuS. Vekanillnmihlllls. Ä» Gemäßbeit de« tz. 1 der Instruction für die AuS- sührnng von Wasierrohrleitnnaen und Waffrranlagen ia Privatgrundstücken vom 1. Juli 1880 und der tztz. 2 und 7 de< Regulativs für GaSrobrieitungen und GaSveleuchtunqS- anlageu in Privatgrundstücken von, 2. März 1863 mache wir hierdurch bekannt, dag der Techniker Herr Richard Vogler, t» Firma: Th. Lrhinann'S Nachfolger hier, Mvritzstraße Nr. 16, zur Uebernabme solcher Arbeiten bei un» sich angemrldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach« gewiesen hat. Leipzig, den 21. Juli 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Aitmann Vtlianntrnachllng. Die Trottoir« in der Halleschen Straße sollen regulirt und die damit verbundene Neulieferung von diversen Granit- platte», sowie die Umlegung von den übrigen Graaitplatten au einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liege» in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS, Zimmer Nr. 14, aut und können daselbst eingeschcn rcsp. eninoinme» werde» Bezügliche Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift: „Trottoir- in der Hallesche» Straße" versehen ebendaselbst und zwar dt- zn« 8». Juli d. I., Nachmittag- S Uhr, eiwcn. Leipzig, am 20 Juli 1882. . Der Rath der Stadt Leipzig. 1^. Tröndlin. CichoriuS. Bekanntmachung. Da» l7. Stück de» diesjährigen ReichSgesetzbtatte» ist bei un» eingegangen und wird bi- jun, 14. Angnst d. I. aus dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich au»- hängen. Dasselbe enthält: Nr. 1478. Bekanntmachung, betreffend eine Abänderung deS Verzeichnisse- der gewerblichen Anlagen, welche einer besonderen Genehmigung bedürfen. Bom 12. Juli 1882. Leipzig, den 20. Juli 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Tröndlin. Sti löß. Verdingung. . uua von Knrtaffrl« und Vketrrsilen für da« Garnssou-Lazarety Leipzig soliden, Mindestsordernden aufaetragen werden. Unternehmer wollen versiegelte, mit «nsichrtft Kartoffeln »« Angebote bi« 27. Juli früh 11 Uhr anher abgebrn. Die Vediagnogeu sind vorher einzusehen und zu unterzeichnen. Leipzig, 21. Juli 1882. K-ntgliche- Varntsme-Lhzareth. Die dieSsähi den fitcalischeu geae» «asarttge zu machenden SbSoerpachtnng. Aepsel-, virueu- und Gflanmennnftnng an ausjee» und Stratzea de« Bezirks Leipzig soll aare Bezahlung Mid unter den vorher bekannt ngunaeu wie folgt öffentlich versteigert werden: ». -lout»», eleu »1. Jul» «1.1., VoreeetSS»«» /,PVI»r in de» Laealitätea der mttunterzeichueten Vauverwalterei zu Leipzig — Schieb Pleitzriidurg: au der Gileuburger iibaussee, Reitzeuhaturr Chaussee zwischen Prehsthaitza u. Gm Leimig »Grimmaer Chaussee, Lovurger Chaussee zwischen Prö»el und Lmenka«, -rauksurter Chaussee. Landsberger Chanssce, Deli-scher Chaussre. Lindeuaii-Knanthainer Strafte und Verua-MarkrunftiidterStrafte zwischen llnautuaundors und «artrauftiidt; b. V»m»«r»4a», «I. S7. A«I1 ck. Vorm». /,LL Vbr im Hii»e«km»an>«b«» Gafthase in Varna: au der Neiizenhaiuer Chaussee zwischen Gruua uud Re»ktrcht«, - . Varua-Scithaincr Chaussee, - . Varna-Laultgtrr Chaussre, - - Varua-Alteuauraer Chausse« und ^ - Var«a-Martra»s»i»ter Strafte zwischen Varn« «d «eritzsch; o. Broita», eloee »S. lall». 1., Varmlttap» 11 VI»r in LImwler', Restauraut a» vah zu Arahhnrg r au der «ettzeuhainer Chausse« zwlschen lkuheudars Laikeuhat«, . « Waldhctm-Alteuburger Chaussee und uud Getthatu-Varnaer Strafte; S»i»i»»t»«»«1, «I. pp. lull C. 1., » Vier im Gasthose zur galdene« An« in Audigaft: »urger Chaussee zwischen Zwenkau uud Chanss «au, strafte e uno bei Etzthra, au der Tahurger Chan » Hegau-Luckaer Chaussee. - Varna-Rarkranstädter S> « Zmenkau-Pegaiicr Straf . stiert ftsch-Pe, au er Strafte, was hierdurch bekannt gemacht wird. Leipzig, am 12. Juli 1882. Kß«tgliche «hausseetuspectiau. Söuigltch« vandcrmaltcrrt. Michael. Gchurig. Nichtamtlicher Thetl. Welsen und Illtranionlane. Vor ungefähr vier Wochen hat in» Pariser Hof in Straß burg eine Zusammenkunft -wischen der Fürstin von Thurn und Taxi» und dem Aba. Windthorst stattgefunden, stürz davaus gingen allerlei grveimnißvolle Andeutungen durch die Presse, nach welch«« der CentrumSsührer mit dem welfischen Prätendenten durch Mittel«personeu und vielleicht gar direct Unterhandlungen gepflogen Hab«. Welche» der Gegenstand dieser Besprechungen gewesen^ ist unbekannt geblieben, »ament. sich auch nicht zur Wiedergabe; sie würden, selbst wenn sie besser begründet wären» »ur in die Rubrik deS höheren Klatsches gehören. Bon höhere», Interesse dagegen ist die Frage, ob nicht da« jetzt in Hellen Flammen auSbrcchende ultramontan-wel- sische Zerwürsniß ein« logische Folge jener Ereignisse ist, die sich in der Verschwiegenheit von Hotelzimmern und fürstlichen Eabinetten abgrspiell haben. ES giebt eine Auffassung, welche von ihren Anfängern mit Eifer vertreten wird und die dahin geht, daß der Aba. Wiudtborst sich neuerdings zu überzeuge, Gelegenheit gehabt habe, oaS welsiscbe Schiff sei durch die halsstarrige Uiigescbicklichkeit deS Herzogs von Eumberland morsch und leck durch und durch, und man könne folglich nicht» Bessere» thon, al» dasselbe eiligst zu verlassen. Des halb habe der ultramontane Führer den Bruch mit den hannoverschen Particularisten absichtlicb berbeigesührt, während die letzteren durch ihre lampsbereite Stellung bewiesen, daß sie au« dem Lager de» Prätendenten gewarnt und zur Aus nähme der Fehde ermächtigt worden seien. Wenn die Dinge so verlausen sind, dann würde die Secession, die dort zu beobachten ist, sich als erheblich mehr denn eine bloße fractionSpolitische Auseinandersetzung dar stellen, vielmehr einen Wendepunct in der Geschichte de- CentrumS bilden. Eifersüchteleien unter befreundeten Parteien gehen vorüber; aber wenn die Ultramontancn die Grundlagen »hrrS ungeschriebenen Programm» ändern und sich von dem ungeschminkten ParticulanSmuS loSsagen, dann ist DieS ein Ereianiß, dessen Folgen bleibender Natur sein müssen. Die Tbatsachcn sprechen nicht dagegen, daß sich Derartige« >m Centrum vorbereitet. Vorgänge hinter den Coutissen, bei denen die Person de» Herzog« von Cumberland in Mitleidenschaft gezogen worden, mögen den Tropfen gebildet haben, der da» Gesäß zum Neberlaufrn ge bracht; aber schon während der RcicbStagSsrssion war «ne schwüle Stimmung zwischen Herren Windthorst und seinen Genossen, den Polen und Welsen, bemerkbar, die in den Abstimmungen zur Mcnopolvorlage und in de« begleitenden Umsiänden auch »ack» außen hin zn Tage trat. I Daß die LoSlösung der Ultramontanen von ihren reich-feindliche Tendenzen befremdlich anSnimmt. Leipzig, 22. Juli 1882. Wenn die CeiUrum-press- ^^fAung^d^^ben.alA erinnern, in welchen "«besonders ÜrhäUnisse für den katholischen Theil der Bev k^ h^ zustellcii. Sie würde daher mit ihren eigenen -lu-ftibrunge» sich in Widerspruch setzen, wenn sie von d" Ermächtigung ander« al« i», Zi.san,menbang mit silbrigen Voran»- setznngen für die Wiederherstellung geordneter Zustände mS besondere also auch mit dem Entgegenkommen der Curie,n Bezug auf die Anzeiaepflicht. vorgmge. Merkwürdiger weise trifft mit diesen Umständen gerade jetzt cm Borgang auS der Diverse BreSlan zusammen, sicher an die Ur,ache kcS ersten AirchenstreiteS in der Erzdlvcesc Köln erinnert, in Folge dessen der damalige Erzbischof. Herr von Droste, von dem bischöflichen Stuhle weichen mußte. Von dort wird Diverse BreSlan zusammen, sicher an die Nr,achedcS ersten AirchenstreiteS in der Erzdiveesc Köln erinnert, in Folge dessen der damalige Erzbischof. Herr von Droste, von dem bischöflichen Stuhle weichen mußte. Von dort wird nämlich der Eintritt einer Ivescntlich schärferen Prax'S in Bern-, ans die Behandlung der Mischehen gemeldet; e» lnc kirchliche Trauung ,n keinem Falle mehr stattfinden, dieselbe nicht ausschließlich katholisch beabsichtigt wird. Bei der sakramentalen Bedentimg der Trauung nach katho- lischer Lehre wird so auf die Evangelischen in Msschebcn ein starker Druck auSgeübt, von der evangelischen Einsegnung der selben abzusehen. ' Dieser Zug ausfälliger Unduldsamkeit zeigt wiederum recht deutlich, wie unentbehrlich zur Erhaltung de» kirchlichen Frieden» und der Gleichberechtigung der Bekennt nisse in einem conscssionell so stark gemischten Lande, w,e Preußen, die Staatsaufsicht über die Kirchen ist. Vor Allem aber liefert er einen nachdrücklich-praktischen Grund fiir die Ausrcchterhaltung der Zwang»-Civilehe, an deren Be kämpfung auch in conservativcn Kreisen wohl nicht mehr ernstlich gedacht wird. Da« schon in der letzten RcichStagSsession etwa» getrübte Verhältnis zwischen dem Ce nt rum und Fiucm welfischen Anhänge scheint sich einem offenen Bruche ru nähern. Allerdings ist cS der „Wests. Merk.", welcher den Hospitanten in aller Form den Lauspaß giebt und wir haben erst kürzlich gesehen, wie dircctionStos das genannte Blatt verfährt. In dessen dürste die Scheidung doch nur eine Frage der Zeit sein und, wenn auch nicht von hervorragender politischer Be deutung. so doch bezeichnend für den schwindenden Zusammcn- 'alt in der Gefolgschaft deS Herrn Windthorst. Der „größte Staatsmann deS Jahrhundert»" mag allmälig vor den Folgen seiner allzu siaaiSmännischen Politik einiges Bangen empfinden. Dom Rhein wird der „Köln. Z." geschrieben: In ver schiedene» fortschrittlichen Organen, sowohl der Hauptstadt als in Wahlkreisen, namentlich unserer westlichen Provinzen, wird behauptet, Herr v. Bennigsen habe in seiner Kölner Rede daS Zusammengehen aller liberalen Parteien bei den nächsten LandtaySivahlen empfohlen. Man will damit dieselbstständigcThätigkeit der nationalliberalen Partei gegenüber dem Fortschritt in solche» Wahlkreisen lähmen, wo letzterer ohne der erstercn Hilfe keine Aussicht auf Wahlersolg hat. Schwerlich dürsten die Nationalliberalcn sich diese Deutung der Bennigsen- schen Worte gesallen lassen. Herr v. Bennigsen sprach eS allerdings als Ausgabe aller liberalen Parteien auS, sich da gemeinsam zu verbinden, wo sie einem Bündnisse von Altconservativen und Ultrainontanen ciitgegentreten müßten, aber auch nur da. Ein solches Blindmß ist aber in unseren westlichen Pro vinzen eine Unmöglichkeit und ihr gegenüber branchcn die Nanonalliberaleii sich die Bundesgenossen nach links wenig stens nicht zur Lähmung ihrer eigenen Tbätigkcit z» suchen. Hen v. Bennigsen ries in Köln seinen Paitcigenosscn auS der Rhe,nprovinz zu: „Sie haben die Ausgabe, dafür zu sorgen, daß Ihre engere Verbindung in genügender Anzahl anch bei den Wahlen ,m preußischen Landtag vertreten ist »nd dafür zu sorgen habe» gerade die westlichen Provinzen einen ganz besonderen Berus. Bei ihrer weit vorgeschrittenen Cnltnr, bei der unge heuren AuSdchnnna ihrer gewerblichen Thätigkeil haben 'sie gerade em Interesse daran, daß eine gemäßigt-liberale Partei einen ansebnlichcn Einfluß in dem Parlamente habe." Wir sind der Ansicht, daß cS den Nationalliberalcn der westlichen Provinzen meist leichter sein wird, diesen Berus durch eine Icrbinvung mit den mehr nach recht- sichende» gemäßigten E -menten zn erfülle,,, als durch rin Bündniß mit den extremen Zementen nach links, die von ihnen doch nur da Etwas wissen wollen, wo sie ihrer bedürftig sind. . . ^brend die Blich- Europa» nach Egypten gerichtet sind, hat e« die politische Wett beinahe vcrgr,jc,i. daß noch vor nicht langer Zeit c,ne ungemein starke Spannung zwischen Petersburg vorhanden war. und sic k»m- !""t sich kaum darum, ob diese Krise gehoben ist oder ttili das^il wenig bcrechligt diese Gleichgiltigkeit ist da« beweist eine merkwürdige M «Heilung der N A 2" drohend« Russif,c,rung der deutschen Universität Dorvat di? Panslavisie,? Schlagwort, über weiches me. '>ch ZU geratbcn Pflege». mit O,g-» «« Sü;st„"M,mk,ck Anderen zum Segen gereichen soll." DaS ist eine Sprache, die klar und verschleiert zu gleicher Zeit ist, die harmloo linqen Würde, wenn sie in einem historischen Coiicg geführt würde, die aber in den Spalten eines kochossiciöseii Organs u denken giebt. Än Petersburg wird dieselbe jedenfalls ein ?cho erweacn. AuS Berlin wird uns geschrieben: In Verbindung mit der Streitfrage der Auslösung der Berliner Statl- verordnetenversammlung ist an daS Ministerium deS Innern die Anregung ergangen, die Reform unseres Communal- wesenS durch die Einverleibung der Vororte in den Stadlkörper zn krönen. Schon die Seite, von welcher diele Anregung erfolgt ist, und die auf conservativ-anliscmitische Quellen zurücklcitet, müßte gegen die Zweckmäßigkeit des gedachten ProjectS mißtrauisch mache». In Wabrbeit wäre rasselte nur geeignet, der Stadt Berlin die peinlichsten Ber legenheiten finanzieller Statur zu bereiten. Denn cs wäre den Vororten nicht zu verdenken, wenn sie de» Anspruch erheben, an den Bortheilen »nscrer Wasserung, Beleuchtung, Canalisatio», Schul- und Armenwcscnorgauisa tion :c tbeilzmiehmrn, womit den hauvtstädlischen Slcuer- Zahlern, bei der notorischen Dürftigkeit der angreiizenken Commune», unberechenbare Opfer zngeninthct würden. Inner halb der StaatSregierung wirv man hoffentlich gerecht genug ein, diese Verhältnisse anzucrkenncn und sich nicht, den Petenten zu Liebe, ans unheilvolle Experimente einlassen. Eine andere Frage dagegen ist eS, ob sich nicht die Wieder aufnahme de» Gedankens empfehle, Berlin und seine Narb barorte in eine Art organischen Zusammenhanges nach den Grundzügen zn bringen, die für die chematige Vorlage» be treffend die „Provinz Berlin", maßgebend gewesen waren, freilich ist in der Zwischenzeit durch das Verwaltnngs- OrgauisationSgcsetz die Ausgabe einigermaßen erschwert worden, aber für unmöglich wird sie nicht gehalten werden können. Der Proceß. welcher in Folge der tu mul tu arische» Vorgänge a»»f dem Anhaltcr Bahnhose zu Berlin ge legentlich der Abreise der auSgewiesenrn Socialdemo- krt ten bevorstcht. dürste sich zu einem großartigen gestalten. ES baden noch bis zum Mittwoch Verhaftungen solcher Personen stattgcfnntcn, welche an den Ruhestörungen sich betheiligt haben. In dem Proceß deS Pastors a. D. Grote gegen den General Vogel von Falken st ein, welcher vor dem Land gericht in Holzminden schwebte, ist bekanntlich vor einiger »Zeit für Recht erkannt, daß der Kläger Grote mit seinen Hinsprüchcn an von Falkenstein abgewicsen werden sollte, falls Letzterer einen ihm zugcschobcnen Eid, dahingehend ableisie, daß er (F.) der Polizeidircction zu Hannover im Jahre l8?i> nicht den Befehl ertheilt hake, den Grote zn verkästen, einerlei, wo er betroffen würde. Gegen diese« Ilrlheil ist von dem Kläger Grote daS Rechtsmittel der Berufung angemeltet und eS meldet die „Braunscheiger Lande« - Ztg.", daß das dortige ObcrlandcSgericht daS Urtheil deS Landgerichts zu Holzmindcn aufgehoben, den Kläger Grote mit seiner Klage abgeiviesen und ihn in sämmtliche Kosten verurtbeilt hak. Der Kläger will die reichSgcrichtliche Entscheidung herbeisühren. Der UntcrrichtSmimster. Herr v. Gvßlcr, stattete am Mittwoch Nachinittag dem Mittags in Berlin cingetroffenen prenßischen Gesandten beim Vatican, vr. v. Schlözer, im Hotel du Nord einen längeren Besuch ab. Wie man hört, hätte sich die Ankunft de« Gesandten Vr. v. Schlözer i» Berlin dadurch etwas verzögert, daß Derselbe sich ans d-r Reise länger als anfänglich beabsichtigt in Innsbruck auf gehalten. Wie dem „Hamb. Corr." aus Berlin telegravbirt wird, wird schon gegenwärtig eine Sammlung diplomatischer Acten- stücke nach Art der Gelb- und No löblicher vorbcreilck, welche dem Reichstage bei seinem nächsten Zusamiiieiitrelcu vorgeleal werden soll, um demselben wenigstens so weil Aus schluß Uber die Haltung zu geben, welche da« dcnlschc Reich in der egyptischen Angelegenheit beobachtet hat, als cs dein Fürsten Bismarck bei seinen politischen Plänen irgend vercuu bar erscheint. AuS München wird gemeldet: In der Antwort des CultuSministerS auf die Vorstellung des Senats der Uni versität in Sachen deS Professors Friedrich beißt eo, daS Ministerium erkenne an, daß die gutachtlichen Vorschläge deS Senat« thnnljchst zu berücksichtigen seien, müsse aber sein Recht mlS oberste AiissichtSbehorde stets wahren »nd demnach jeweilig nach der Sachlage die Entscheidung selbst treffen. Die Regierung der Niederlande bat beschlossen, ein Schiff zum Schutze der niederländischen »nd belgischen Unlei- lhancn nach Egypten zu schicken; scrncr erbicll daS in Malta befindliche Kriegsschiff „Marnix" den Befehl, in Port Said Station zu »chmeii. Den „Daily NcwS" zufolge sind bis jetzt keine Schritte s:.r die Ernennung cincS Nachfolgers John Bright'S geschehen. In der Ausfüllung deS Postens wirv ans die bin längliche Vertretung radikaler Anschauungen im Cabin.-k Betracht genommen werden und wahrscheinlich wird Sir Charles Tille rin Mitglied desselben werke». Der „Dain, Telegraph" bezeichnet Vr. Plansair, den Vorsitzenden der AnSschitßbcralbnngen im Unlcrbanse, als mulhmaßlichen Nach folger Bright'S. Ein andere« Blatt will wissen, daß Lrrd Tcrby ins Lahmet treten werde. lieber den Verlaus der französischen MinisterkrisiS liegen folgende Milthrilniigen vor: Die in Folge de» Votums bclressS des ProjectS über die Centralmairie ganz unerwartet eingelretcnc MinisterkrisiS ist dadurch erklärlich, das; »nler den Ministern selbst Uneinigkeit bemglich dieser Frage herrscht. Grcvy hat de» Rücktritt des EabinclS nicht angenommen, »nd eS gilt als wahrscheinlich, daß die Krisis gelöst wird. Tie Gambcltistcn jubeln vorläufig und behaupten, in Felze diese- Votums müsse Grevy da« Eabinet wechseln. Alle an keren Journale beschwören Freycinel zu bleiben, und bestreuen ikm das Recht, angesichts der durch ihn geschaffenen auswärtigen Lage die Leitung der Geschäfte zu verlasse». Die „Dcbais" erinnern daran, daß Gladstone vor einigen Tagen anläßlich einer viel wichtigeren inneren Frage eine Niederlage erlitten.
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