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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186305091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-09
- Monat1863-05
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1863
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V vom ir. ms die Moti- ldwebel munal- »uß hat r Ent- wadrov f » Sicht tätigten ingS in rrch die Mg für i-, »ril n sonst die Lei- tzt nun ätenden Frage, rr, und luShalt- nd den aus j- Schritt gesehene a sei. großen -ackel, sich als in dabei gegen tatiouS- >en ein- jvr Be- i Herrn irmirten l- zwei HEilwe»se ikcklischer ÄS «och Violine »blättern »liebenen Golo- sal hat, wetb- »lichen chreaen- j nuver- le Alles n Allen berhaupl Töne, Kev- )ängerin ren jün- Verehrer cl. Die licke um- ndtt fich 3651 unter dem Herreypublicum überall und sogar gewöhnlich m diel, i freund fähig iß! Allein Anna lehnt dankend dieses aufopfernde fachen Exemplaren. I Anerbieten ab, denn die Harfen bleiben über Pacht hier zurück, da Al- eine weitere Eigenthümlichleit dürfte eg wohl zu betrachten l Ne ja doch morgen Abend in demselben Locale, oder in der Stach ln«, daß die Solosangerin der Harsenmusikgesellschaft fast immer I varschast gebraucht werden. Anna heißt. Auch wir adoptiren hier diesen Namen und lasten I Die Änstlergesellschast verläßt das Local und einige der eifrigsten Fräulein Anna ihren EroberuvgSsang beginnen. Die Lieder sind I Verehrer bilden die Begleitung, indem sie den Damen, d. h. bloS gewöhnlich au- jenen Kategorien gewählt, wo eine Illustration des I den jüngeren, ihren Arm biete«, was wiederum ein sehr dankbares Texte- durch da- Augen - und Menenspiel sehr gut angebracht I Lächä» Hervorrust. So gelangt man endlich unter freundlichen werden kann. Z. B. I Gesprächen zu der Wohnung, der Künstlerinnen. Der Bruder ^ Liebend gedenk ich Drin! ^ I schließt die Hausthür auf, die Dame« ziehen die lieben Arme zu- Hier trifft sicher dein, Schlußwort der ersten Strophe der Bli<< 'ück, di« man nnterweg« so sanft drücke; die Schönen danken für Luna', dm Musikfreund, der durch diesen Blick und durch das rie gewährte angenehme Begleitung, lacket» endlich beim Abschiede >»halt«lchwere Wort -an» in Erlas- aerätlr - I bezaubernd rum letzten Male für diesen Tag und dann verschwinden «« die hieraus folgende Nummer de« Programm- wählt man s«finsteren Thorwege. Mit eine« zwar nicht verliebten aber vielleicht da- s» «irkung-volle: doch wemB-ii- höflichen „Gute Nacht, Meme Herren" - schließt ' ° .. L ^ I nun der Bruder dte Hausthür und die Musikfreunde — ziehen Ob »ch Dich Uebe. Frage die Sterne, I ^ derUeberzeugung, daß dieser Abend weder zu den schönsten Denen ich oft M.M. Klagen vnlraut >-. noch ,u dm billigste» ihr«, Leben« gehöre. Wenn nun auch Anna viel zu praktisch ist, als daß sie fich in I Aehnliche Scenen wiederholen fich wohl an jedem Abend und der That mit ihren nächtlichen Klagen an die höchst indifferenten I die Damen der Harfe befinden sich bei ihrer Koketterie ganz vor- Sterne wenden würde, so legt sie doch gerade in diese- Lied alle ! trefflich. die ihr zu Gebote stehende, erkünstelte Sentimentalität und dabei I Wir können diese Abhandlung über vocale Meßmusikproduc- steht ste wieder den aufmerksam lauschenden Musikfreund so aus-1 tionen nicht schließen, ohne einen Seitenblick auf die Tyroler Sänger richtig an, daß diesex auf der Stelle den höchsten Eid darauf leisten I und Sängerinnen zu werfen, welche jedoch ihre Leistungen mit möchte: nur er allein und kein Anderer könne mit dieser ganz! wenigen Ausnahmen nur in Etablissement- der gewöhnlicheren Art offenbare» Liebeserklärung gemeint sein. Die Sirrnenblicke werden I zum Besten geben. Vor Jahren standen die Tyroler Sängergesell- jedoch trotzdem immer so geschickt geworfen, daß auch der oderischasten im besten Ruse und als etwas Neues und Originelles lener andere Freund noch seinen guten Antheil mit davon erhält. I fanden sie überall reichlichen Zuspruch, so daß sie manch schönes Stück Diese Blickspeculationen erweisen sich stets als sehr gewinn-1 Geld in ihre Berge mit sich sortnahmen. Das waren aber da bringend , wie mau gleich erfahren wird. Es wird jetzt wieder I mal- wie gesagt auch echte Tyroler. Das Glück, welche- dergleichen eine Gammelpause gemacht; Anna ergreift das Notenblatt,I aebirgSländische Productionen machten, brachte nach und nach eine graziös springt sie von dem Podium herab, um mit süßem Lächän I Menge speculativer Bewohner andrer Gegenden auf den Gedanken, den Lohn für ihre und der Genossen Kunstleistungen einzufordern. I daß die ganze Anziehungskraft der Tyroler Sänger wahrscheinlich Wenn nun Anna aus ihrer Wanderung mit dem Notenblatts zu I nur allein in ihrem Costüme liegen müsse. Besonders that sich dem ganz besonder- bevprzuaten Musikfreunde kommt, so muß! Berlin darin hervor, nachgemachte Tyroler in die Welt zu schicken dieser den ursprünglich älS Kunstlohn bestimmten Silbergroschen I und dieser Industriezweig hat bis auf den heutigen Tag Bestand unbedingt zum Wenigsten auf da- Fünffache erhöhen, da er ja I gehalten. Die Lust jedoch, welche von der Höhe des Kreuzberges sonst in Anna- Augen als ein wahrer Unmensch dastehen würde. l über die preußische Residenz herabweht, ist eine ganz andere, als Aber was ist auch em armseliges Viergroschenstück im Vergleich zu! die wunderbar stärkende Alpenluft. Auch haben die Kunstleistungen einem so süß dankenden Blicke aus diesen holden Augen! I der Berliner Tyroler etwa- an sich, was an ein Gemisch von Hat die Sängerin ihr Sammelwerk vollendet, so schaaren sich I Glaubersalz mit Zucker erinnern könnte, wobei jeiloch letzterer in nnn rasch die Verehrer um die Plätze der Damen, von denen die-1 kleinster Dosis genommen wäre. jeuige, welche die besten Zähne hat, fortwährend am Lächeln bleibt. I Die Damen (?) dieser Gesellschaften verschmähen es, ihre Die Herren erkundigen sich theilnehmend nach den Namen und der ! Wünsche in zierliche Worte einzukleiden, wie es die von uns ge- Heimath der Harfenistinnen, man lobt ihr Spiel, eS mag nun gut I schilderte höhere Harfeudame thut. Beim Emsammeln warten sie oder schlecht gewesen sein, und besonders erhebt mau den Gesang I gewöhnlich gar nicht erst bis zu der Aufforderung, um ihren Durst Anna», wobei der von den Blicken der Sängerin am meisten ge-1 aus fremden Gläsern zu stillen und weigert sich ein Gast, den trossene Musikfreund vorzüglich die natürliche Weise de- Gesang-1 schon so oft dargereichten Teller oder da- alte Notenblatt mit vorweg- nicht genug loben kann. Auch die Frage nach dem Orte, I Sängersold zu belegen, so wird die zarte Tyrolerin gewaltig grob wo die Damen morgen Abend ihre Kunstleistungen produciren I und spricht wohl: „Wat? Wieder uischt gegeben ? Na, Iott be werben, wird oft gestellt. I wahre mir, Sie können sich ooch mant lieber vom Nachtwächter Plötzlich sagt Anna zu ihrer Nachbarin: „ES ist doch furchtbar Iwat Vorsingen lassen, denn der dhut et vor umsonst. Sie oller heiß hier l" I Nassauer!" „Ja wohl, ganz entsetzlich heiß ist es," bestätigt seufzend die I Die zarte Tyrolerin würde vielleicht noch mehr sagen, allein Kuustgeuosstn. I der Berliner Director der Gesellschaft im Tyrolercostüm, ein Mann, „Ich habe gräßlichen Durste fährt Anna fort, „sobald ein! der als Zeichen seiner Würde einen riesenhaften Leibgurt trägt, ist Kellner zu uns herkommt, bestelle ich mir ein GlaS Wasser." I schon wieder aufgestanden und ruft: „Na nu mal een Bisken Diese Neiue Anspielung genügt, um den Musikfreund sofort! Ruhe, verehrte- Publicum! Uff alljemeentt Verlangen werde ick zur Bestellung einiger Gläser kühlender Limonade oder SelterS-1 wieder een tyroler Lied vertragen mit jroße Extrajodelei von alle Wasser mit Zucker zu veranlassen. Und mit welchem dankbar süßen! Damen- der Gesellschaft. Uffjepaßt — los!" Blicke wird da- Dargebotene wieder angenommen! Solch ein! Und nun beginnt da- Lied: Augenstrahl ist die reine Musik der Sphären. I Jar keen schönre« L,ben Anna leert das GlaS nicht ganz, sondern die „Schwestern"! Kann - jar nimmer geben, und sogar auch der „Biolinbruder" erhalten einen Beuteantheil, I Als da droben uff der Alm, da ja doch die Verehrer bald für neuen Vorrvth sorgen. In diesem! Diriaholdirialolila! — Augenblicke naht — für Viele recht zur Unzeit! — ein Tabulet- Bn de Kuhla un de Kalm, krämrr mit allerhand bunte« Korallen- und Muschelschmucksachev. I — ... .. Dirmholdlnalollla. Juch. Der Manu kennt sein Geschäft, denn er drängt sich rasch bis zu > Dabei aber singt sämmtlrches Publtcu« m allen Tonarten mit de» Harfendamen hindurch und richtet seine Aufforderungen zum! und mau stampft den Tacl dazu mit den Füßen, daß dicker Staub Laufe ausdrücklich au die Künstlerinnen, von denen er längst über- > auswnbelt, der uu» ,den wemg erfreuliche« Anblick mitleidig entzieht, zeugt ist, daß sie ihm au- ihren eigenen Mitteln doch nicht- zu wenden werden. „Ach, wie reizend, wie niedlich!" ruft Anna entzückt, ein Arm baud oder eine Broche betrachtend und — der ausgesuchte Musik freund wartet ja doch nur auf diese Gelegenheit, um sich der Schönen von seiner liebenswürdigsten Seite zu zeigen. Das Arm band wird gekauft, der Sängerin präsentirt, von ihr lächelnd au-i aenommen und daun wieder mit einem unbeschreiblich holden Dauke-blick« belohnt. 7; Go wechseln Gesang, Hitze, Durst, Limonade und Geschenke in hnnter Reihe bi- de- Nacht- izm elf Uhr, wo endlich der Geq > Wir wollen unfern freundlichen Lesern da- Urtheil anheim stellen, ob der Vocal- oder der Instrumentalmusik während der Messe der Vorzug zu geben ist. Viele bestimmen sich vielleicht für — keine von beide« und der allgemeinste Wunsch dürfte sich wohl dahin vereinigen r So wenig Meftmuflk als möglich! Düsseldorf oder München. Die Frage, ob LessingS Huß unsere» Museum erworben werden sang verstummen mutz, weil die gchrylge Polizei dies so will Dis! soll; scheine nicht Mchr eine bloße Geldfrage, sondern von zwei Damen packen ihre Notenbücher zusammen uud werfen ihre Mäntel I Parteien mit Eifer für einen gegenseitigen Kampf ergriffen worden N», wobei die Musikfreunde unendlich behülflich sind. Der ent-! zu sein. hustaSmirtrste der Herren Verehrer fragt sogar» ob e- ihm nicht ! Denn ohne Parteilichkeit würde selbst der strengste Kunst- Mstattet werden könne, der Dame seme« Herzens die Harfe »ach I richter nicht so weit gehend wie e« in dem Aufsätze in Nr. 126 Hmrse zu trage». Man bedenke, welcher Opfer ein solcher Mufik-! diesest Blatte» geschehen, in dem Lesfing'schen Bild« weiter nicht» ..
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