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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188208148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-08
- Tag1882-08-14
- Monat1882-08
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1882
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Jmernlt find stet- an Sie (voveSnio» ju feaden. — lllabait wirs nian gegeoen. Zahlnug jilizeuuiii-'rniiii» oder dura) Poft- naamaymc. ^-22«. Montag den 14. August 1882. Amtlicher Theil. Vrkanntmachung. Nachdem der Kaufmann Herr ISotthelf Gmil Kohl mann hierher angezeigt hat, daß er den ihm von der Firma August Balte», William Miller- Nachfolger in Hamburg erlheilten Auftrag zur Abschließung von ÄllSwaiiderungS- vertrügen für genanntes HandlungSbauS zurnckgegebcn habe, wird Solche- hiermit bekannt gemacht. Leipzig, am ll. August >882. Drr Rath der Ltadt Leipzig. I)r. Georgi. Kretschmer. Vrkalintmachung. Wir bringen hiermit zur aUgemcinen Kenntniß, daß in Zukunft die Lasse der Ltadtwafferkunst von Nach mittag- 5 Uhr ab für.dg- Publicum geschlossen wird. Leipzig, am 11. August 1882. Der Rath der Ttadt Leipzig. 11r. Georgi. EichoriuS. Bekanntmachung. Der Bau einer Schlcuße II. Elassc >»> oberen Tbeile dcö Gerichtswege- und in der HoSpitalstraßc soll an einen Unter nehmer in Accord vergeben werten. Die Bedingungen snr diese Arbeiten liegen in unserer! Tiefbau-Verwaltung, NathhauS, Zimmer Nr. 14, aus und j können daselbst enlziomigen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Auf schrift: „Ocstliche Vorsluthschlcuße in der HoSpitalstraßc" versehen ebendaselbst, u»v zwar bis zum 25. August er. Nach mittag- 5 Uhr einznrcichen. Leipzig, am 12. August 1882. Der Rath der Ltadt Leipzig. I>r. Georgi. EichoriuS. Da- für Alma Franziska Hcllriegel vom Ltadtraih zu Pegau am 11. Lctobcr 1880 auSgestcllle Dienstbuch ist erstatteter -lnzeigc zufolge abhanden gekommen und im etwaigen Ausfindungssalle anher abzuliefern. Leipzig, am 10. August 1882. La» Polizei-Amt der Stadt Leipzig. I B- Junck, Pol.-Rath. Daegner, S. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 14. Aulzust 1882. Seine Majestät der Kaiser traf am Sonnabend Nach mittag 12'/. Ubr von BabelSberg auf dem Potsdamer Bahn bos in Berlin ein. Eine große Menschenmenge halte sich, sobald da- Eintreffen des Kaiser- bekannt geworden, aus dem Bahnhöfe selbst, sowie ans dem Platze vor demselben und in den angrenzende» Straßen angesammcit. Ucberall wurde der Kaiser beim Verlassen de- ZugcS sowohl, wie auch bei der Fahrt nach dem königlichen Palais von dem Publicum enthusiastisch begrüßt. Da Se. Majestät in der ofjcncn Kalesche subr, so konnte sich Jedermann bei dem nicht allzu schnelle» Tempo dcS Gesabrtö von dem überaus frischen, kräftigen Aussehen Sr. Majestät selbst durch den Augenschein überzeugen. Bom Bahnhose au- begab sich der Kaiser direct zum Besuch beim König von Griechen land nach dem Hotel du Nord. Letzterer cmpsing den Kaiser bei seiner Antunst am Wagen, geleitete Se. Majestät die Freitreppe hinaus und in seine Gemächer, wo Dieselben etwa drei Bicrtelstunden beisammen blieben. Auch bei der Abfahrt geleitete der König von Griechenland Se. Majestät wieder bis zum Ausgange deS Hotels, von wo aus der Kaiser zu Fuß sich inS königliche Palais begab. Dort nahm der Kaiser kann einige Vorträge entgegen, erlhcilte dem Minister tcS Innern von Pultkamcr eine Audienz und fuhr dann »m '/,3 Uhr mit Ertrazug nach Schloß BabelSberg zurück. Tic Abreise des Königs von Griechenland nach Wiesbaden sollte am Sonntag erfolgen. König Ludwig vonBaicrn hat, wie die „Boss. Ztg. aus München meldet, genehmigt, daß für den Bau der alt katholischen Kirche in München im ganzen König reich Sammlungen stattsiiidcil dürfen. Man wird nicht schl- gebcn, wenn man annimint, daß mit dieser Entschließung gleichzeitig die Antwort aus den Beschluß des in seiner Mehr heit klerikal gesinnten Stadlraths vo» München ertbeilt werden sollte, welck'cr vor einiger Zeit den Altkatholiken die weitere Benutzung der ihnen bis dahin zum Gebrauch ein- geräunitcn katholischen Kirche entzogen hatte. Der Beschluß dcS StadtratbS war lim so unbegründeter und von Gehässig keil cingegcbcii, als zugestandenermaßen der katholische EultuS i» München durchaus keinen Gebrauch von dem Gebäude machen kann und will. König Ludwig hat eS offenbar zeit gemäß erachtet, die etwas zu stark geschossenen Baume der Ullramonlanen in Baiern wieder clwaS zurückzuschnciden. Tie „Germania" bringt den Wortlaut de- bereit- kurz erwähnten Schreibens, welches der „StaatSpsarrcr" Sterba an den Fürstbischof von BreSlau, Herrn Herzog, gerichtet hat: Leschnitz, 3. August 1882. Eure Farstbstchösliche Hochwürden beehren mich unlcr 25. v. M. mil einem schreiben, welche-, soweit es eine Iurisüiction-gcwalt Ihrerseits über mich zu involoiren scheint, wohl ciuj einem Jrrlhum berühr. Ich glaube, einige Höflichkeitsfloskeln abgerechnet, Ihnen keine Bera»lass»ng ge geben zu haben, sich als meinen geistlichen Vorgesetzten zu gcriren. Euer Fürsibischüfliche Hocliwürden werden mir zweifelsohne da- Recht zucrkciincii. über den Inhalt be- regten Schreiben- von Hochlhne» näheren Aufschluß zu fordern, zumal, wie ich erfahre», ein dem Wortlaut desielbcn entspreche» de- Nviio an den hiesigen Kirchcnvorstand ergangen ist. das geeignet sein bürsle, mich im tftenuß de- hiesigen PiarrbencsiciuniS zu beeinträchtigen. Tollten Eure Fürstbischüstich n Hochwurden cs nicht für angezeigt halten, meiner ergebenst, » Bitte um hochgcneigtc weitere Ruiklärung über Ihr sehr geehrtes Schreiben binnen Monatsfrist zu cnli'vrcchen. so würde ich mich, weil dann nicht mehr ein Irrthum, iondern eine Anmaßung vorläge, zu meinem »eisten Bedauern veranlaßt iehen, die ganze Sache den, königlichen Gericht-Hose für kirchliche Angelegenheiten zu unterbreiten. Vcr möchten Eure Fürstbiichöslichei, Hochwurden der weiterer Eorrespon dcnz iinl mir sich eine- rtwa- fürstlicheren Tones zu bcdieurn, so würden Sic außerordentlich verbinden Ew. »c. ergebenen Diener Eonstantin Sterba, Liadtpsarrer. Die Indienststellungen der Eorvetten „Leipzig", .Gneisen«»" und de- Aviso „Zielen" ist durch CabinetS- ordre am Freitag erfolgt. Zuin Eommaiidantcii der nach Ostasicn als Cadettenschulschiss bestimmten „Leipzig" ist Capi- tain zur See Sättig von der Admiralität ernannt. Der zum Eommandanlen der gedeckten Eorvctte ,. Gneisenau" z 16 Geschütze, 370 Mann Besatzung) ernannte Capitain Frei» Herr vo» der Goltz, war lange Zeit Obcrwerstdircclor in Kiel. Wahrscheinlich wird dieser Ossicicr, der bisher eil« Nachfolger dcS Capitain von Blanc auf der ostasiatische» Slation designirt war. da- Eommando über Laö deutsche Mitlclmecrgcschwadcr erhalten. König Milan von Serbien, welcher am Donnerstag seine Badereise «„getreten hat, ist am Freitag in Wien ein- gctrofsen. Er empfing dort den Besuch deS Minister» de« Auswärtigen, Grasen Kaknokn. welcher eine volle Stunde bei ein König verweilte. Von Wie», wo der König drei Tage behufs ärztlicher Untersuchung zu bleiben gedenkt, will sich Derselbe entweder nach Gleichenberg oder in ein franzö sisches Bad begeben. Nach süns Wochen soll eine Zusammen kunft mit dem Kaiser Franz Joses in Aussicht qenouuncn sein. Vor seiner Abreise von Belgrad Kat König Milan folgende Proclamation erlassen: „Meine geliebte Nation I Ich gebe meiner theuerc» Nation bekannt, daß ich aus einige Zeit zur Herstellung »icincr Gesundheit i»S Ausland verreise. Mein Ministcrrath wird mich in Ausübung meiner königlichen Ge walk nach gegebenen Instruclionen und in den Grenzen der Vcrsassnng vcrlrctcn. Bei dieser Gelegenheit empfehle ich mein theucrcö Vaterland dem Schutze des Allmächtigen Milan I., König von Serbien." Im Hinblick aus die Gefahr, in welcher die syrischen Christen nach den letzten Depeschen zu schweben scheinen, ist das französische Panzerschiff „ThetiS" von Port Said nach Beirut gegangen. Tic Ereignisse in Egypten haben aus die syrischen Mohamcdancr einen großen Einfluß geübt, die Ge mütber erregten sich, die Köpfe erhitzten sich und so glaubt die Nationalpartci den Moment für nahe, um toSschlagcn zu können. Sie wartet nur aus ein Ercigniß. ans irgend einen Er folg Ara bi Pas ch a'S. Vernichtung aller Christen ist ein Haiiptpunct im Programme der Partei. Die Beamten sind alle fanatisch für Arabi Pascha und für die Vernichtung der Christen begeistert. In Folge dieser Haltung der Beamten erheben die Mohamcdancr immer kühner da- Haupt, werden von Tag zu Tag herausfordernder, während sich unter den Christen rm -Herzen die glimmende Wuth mehrt. So spitzt sich die Lage immer mehr zu einer wahrbail gefährlichen z» und eS bedarf nur einer geringen Veranlassung, um Syrien in Hellen Brand auslokern zu machen. Ucker eine am 13. Juni d. I. vorgekommcne, höchst unliebsame Begegnung zwischen österreichischen und amerikanischen Seeleute» einerseits und Chinesen andererseits in dem chinesischen Hasen von Ningpo wird ossiciöS aus Berlin geschrieben: „Drei Amerikaner und ein Ocsterrcichcr gingen, wie eS scheint, am Land aus Abenteuer auS und verlangte» Einlaß in ein Local, der ihnen jedoch verweigert wurde. Während sie an die Thüre pochte», er schienen einige Eingeborene an einem Fenster im oberen tockwcrke und überhäuften sie mit Beschimpfungen. TaS macklc die Männer so wüthcnd, daß sie die Thnrc ciustießen in daS HauS cindrangen und einen Chinesen, den sie im Belte liegend fanden, überfielen. Aus das-Iammcrgesckrei desselben stürzte die Besitzerin de-S HauseS, eine überaus robuste Elsi ncsin, mit sechs anderen Frauen, alle mit Knütteln und Besen bewaffnet, aus die Eindringlinge, welche nach heftiger Gegen wehr den Amazonen das Feld räumen und ihr Heil in der Flucht sticken mußten. Der Ocsterrcichcr wie die Amerikaner wurden in Hast genommen und unter den Chinesen herrscht eine so starke Aufregung, daß daS dortige Viccconsulat snr Deutschland daS deutsche Eonsulat in Shangai um Ent scndung eines Kanonenbootes gebeten hat, »m die europäischen Ansiedler in jedem Falle schützen zu können." Thals acht. Wer die öffentliche Urkunde, in dem eine solche rechtlich erhebliche Tbatsacke bekundenden Theil, mithin in einem für den Beweis erheblichen Puncte, unberechtigter Weise ändert, also verfälscht und vvn der selben durch Ueberrcichung an den Standesbeamten zum Zwecke der Täuschung desselben Gebrauch macht, handelt gegen die Reckte des Staates: seine Absicht, die Ur kunde behuf'S der Täuschung zu gcvrancben, ist eine rechts widrige. Dabei kann eS für die Scknldsragc nicht aus da- Motiv tcS Handelnde» «»kommen, also nickt daraus, ob in Wirklichkeit die Fälschung bezüglich der gesetzlich nolh- wendigen Erfordernisse einer Ebeickließung von Belang war oder ob der Standesbeamte daü Aufgebot auch ohne die Fäl schung und Täuschung bewirk! haben würde. Auch läßt sich die Tragweite einer unrichtigen Eintragung dce Alters in daS HeiralhSregistcr nicht übersehen. Ans Stadt und Land. * Leipzig. 13. August. Mil Aufgebot aller Kräfte wird von Seilen der Pjerdeeiscnbahngesellschast daraus bin gcarbeilcl, bis zum Beginn der Messe den Ausbau der Netze im Innern der Stadl fertig zu stellen nnv »amenllich Entscheidungen des Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Eine Frau K. in O. hatte auS weiblicher Eitelkeit und Thorheit, um jünger zu erscheine», den ihr von dem Pfarrer ihre» HcimathSortcS am 8. Octobcr v. I. behufs der Eheschließung ausgestellten Gcburls- und Taufschein in der Weise verändert, daß sic durch Ucbcrschreibcn mil Tinte daS Jahr ihrer Geburt 1852 in >856 verwandelte und halte sie den so veränderten Taufschein bei Bestellung dcS Aus gcbotö am 2t. 'November v. I. dem Stantcöbcamlcn übergeben. Deshalb ist sie wegen Urkundenfälschung angeklagt, jedoch vom Landgcricht frcigesprochcn, weil dies nicht für scstgesicllt erachtet hat, daß sic in rechtswidriger Absicht gehandelt habe, welche vorhanden sei, wenn die Absicht dahin ging, die gefälschte Urkunde gegen dieRcchte eine- Dritten zu benutzen. Als solche Dritte könnten hier nur der Verlobte — jetzige Ehemann — der Angeklagten und der Standesbeamte in Betracht kommen. Der erflcre scheide auS, weil derselbe schon als Bräutigam aus anderem Wege Kenntniß von ihrem richtigen Aller erhallen habe; aus eine Verletzung der Rechte deS Standesbeamten könne der Wille der Frau K. aber nicht gerichtet gewesen sein, da eS demselben vollständig habe gleich sein müssen, ob dieselbe im Jahre 1856 oder 1852 geboren und da er da» von ihr be stellte Aufgebot auch veranlaßt haben würde, wenn sie ihr Geburtsjahr richtig.angegeben hatte. In Folge der Revision de- StaatSanwaltS hat da- R.-G. am 10. Mai d. I. diese Entscheidung als rechtS- irrig aufgehoben. Nach tz. 44 deS ReichS-EivilstantS gesctzcS soll der Eheschließung rin Aufgebot vvrhergchcn. Vor Anordnung desselben sind dem Sla»tcSdcc»»tcn die zur Eheschließung gesetzlich nothwendigen Er sordcrnisse als vorhanden »achzuivciscn, namentlich von den Verlobten ihre GeburtSurtundcn in beglaubigter Form nachzubriiigen. Diese Beibringung bezweckt den 'Nach weis der Eocmündigkeit und die Möglichkeit der Prüfung, ob die Ebeschließenden nach ihiem Aller noch der Einwilli gung de» Vaters, der Mutter oder tcS Vormunds bedürfen. Die GcburlSalleste diene» aber ferner al» Grundlage für die Ausführung der Vorschrift, daß die Ein tragniig in daS HeirathSregistcr auch die Vor- und Familiennamen und daS Alter der Ehcschließenden enthalten soll. DaS Alter ist sonach für die Eheschließung eine rechtlich erhebliche die dircele Linie Eoiinewitz-Schillerslraßc-GohliS betriebsfähig zu machen. Die Verbindung der Geleise der Goetbeslraßc mit dem Geleise längs der Universität >sl in den letzten Tagen erfolgt. Was die Linie Bairischer Balnihes - Eutritzsch anlangt, so wird auch hier der Weiterbau durch das Kurprinz-Areal sofort ausgenommen werden, sobald die Schleußen» und anderen Baulichkeiten beendigt und die behördliche Geuelnnigung crlhelll sei» werten. Tie Messe selbst ist dann snr den Ausbau der Linie Leipzig-Neuschönescld :c kein Hindcrmß mehr und eS würde mit dieser Strecke auch schon schneller vorwärts gegangen sei», wenn die Scklcnßen- und anderen Bauten sogleich »ach erfelgtcr Genchinigiing der Baupläne der Gesellschaft in Angriff genommen worden waren. ** Leipzig. 13. August. Schon seit geraumer Zeit sind die Lokalitäten de» Berliner BahnhosS einer zeit aemäße» Neugestaltung unterzogen worden, welche Haupt sächlich auch dem bequemeren Ausenlhatt des dort ver kehrenden PublicumS zu Gute kommt. In diese Ver desfcr«tngk» s«» namentlich auch di- NestauralionS- räume selbst mit eingeschlossen worden, so daß gegenwärtig da- Ganze einen recht freundlichen und, was die Salons für die Reisenden der höheren Gesellschaftskreise anlangt, einen noblen Eindruck macht. Hier ist prakliscbc Anlage mit Eleganz vereinigt, und nicht bloS snr die Rei senken, sondern auch snr die Spaziergänger, ins besondere snr solche, welche die in der 'Nabe des VabnlwsS befindlichen Friedhöfe besuchen, ist ein hübscher Erbvlnngspuiiel geschaffen, in Herrn E. Penell aber ein Wirlb gewonnen worden, unter dessen tüchtiger Leitung das Bahnbossreslauranl sicherlich ein beliebter Sammclpnncl der lnesigcn gesellschaftlichen Kreise werden tnrsle. Kucke und Keller sind in bestem Stande und neben einem echten bairischen Bier werden ei» vorzügliches böhmische» und Lagerbier c»>S der Brauerei Rieb eck <L Eo. verabreicht, klebrigen» schreiten jetzt die Arbeiten an der Herstellung des ViaknctS an der Berliner Straße rastlos vorwärts, so daß also auch in Bezug auf eine» bequeme» Verkehr alles Mögliche gclhan wird. * Leiprig, 13. Angust. Ter Verein für natur gemäße Lebensweise (Vegetarianer) begeht am knnstige» Sonntag in den Garleiianlagen und dem Kaisersaalc der hiesigen Centralhalle sein diesjähriges Sominerscst für welches eine Menge angencbmcr Unterhaltungen in Ans sicht genommen worden sind. Spiele mit Prämie».Verlbei lung und andere Lustbarkeiten werden Veranstalter und auch dann abgehaltc», wenn die Witterung nickt günstig sein sollte. Wie bei früheren Festlichkeiten dcö Vereins werke» jedenfalls auch der bevorstehenden zahlreiche Gaste von nah und fern beiwohnen. L Leipzig, l3. August, lieber einen wahrhaft bestia lischen Streich, welcher sich an einem der letzten Abende hier zngctragcn hat, wird uns von glanbbaslcr Seite Fol gende- milgelhcilt. Ein Scku hmacbcrlehrling, erst zu Ostern auS der Schule entlassen, befand sich in den Abend stunden dcS bclrcsscudcn Tages in der Frankfurter Straße, um einen Auftrag seines Meisters zu er ledigen. Der Bursche lies schnell die Straße entlang, als ihm plötzlich einer vvn drei ihn« in den Weg tretenden Strolchen mil einem sogenannten Hakcnstvck zwischen die Beine fuhr und dem armen Burschen eine schlimme Ver letzung der Extremitäten bcisügle, dergestalt, daß der Verletzte schleunigst in ärztliche Behandlung gegeben werden mußte. Leider ist eS nock nickt gelungen, den nicklSwnrdige» Buben, welcher dem armen Jungen so entsetzliches Leid zu- gesügt hat. der Person nach zu ermitteln. ^ Leipzig, 13. August. Ein mehrfach wegen Diebstahls Kcstrastcr Schornftenisegerlchrling auS Greiz, der kürzlich erst auS der Strafanstalt entlassen worben war, konnte c« nicht über sich gewinnen die Strafe zur Waninug sich dienen zu lassen und den Weg der Besserung einzuschlagc». Kaum in Freiheit gesetzt, sann er sogleich wieder ans Unthaten und beschloß zunächst seinem früheren Meister vier einen Bestick abzustattcn. Tics führte er derart auS, daß er heimlich sich in die Behausung schlich und mittelst Eindrucks einem dasizen Gesellen und Lehrling die Vorgefundenen Gelder und Effecten stahl »nd »»gesehen sich wiederum davon machte. Dadurch vo» 'Neuem dreist ge macht, besuchte er noch einige fremde Keller in einer anderen Straße und setzte sich durch Erbrechen der Schlösser in den Besitz einer größeren Ouantität daselbst verwabrl gewesenen Weine» und eingcmachler Früchte. Dock schneller als er ge dackt, fand seine erneute verbrecherische Laufbahn ihre» Abschluß. Sckon nach dem ersten Tiebüabl lenkte sich der Verdacht sofort aus de» wieder in Freiheit bcssiidlichen Lehrling. Tie Polizei forschte ihm sosert nach und saßlc ilm am vorgestrigen Tage ab. bevor er noch mehr Schaken balle «»richten können. 'Natürlich kam er wiederum hinter Schloß und Riegel, zugleich mit ihm aber auch ein hiesiger O bst bä nd lrr, der durch Abnahme der gestohlenen Sacken den Diebstählen Vorschub geleistet hatte.— Zwei Fabrikarbeiterinnen iin Aller von l7 und 20 Jahre», die eine auS Schmölln bei Altcnbnrg. die ankere von vier gebürtig, waren vcr einigen Wochen mit einander bekannt geworden. Beide waren arbeitslos »nv suckle» zusammen, aber leider vergeh lick, nach Arbeit. Da beschlossen sie. vereint ihrem Leben ein Ende zu machen und in daS Wasser zu gehen. Tiefen unglückseligen Vorsatz führten sic in vergangener 'Nackt auS, indem sic sich, mit einem Tucke an den Armen, an einander gebullten vo» der sogen. K»»ppelbriicke am Scklenßiger Wege in die Pleiße stürzte». Die jüngere fand auch ihren Tod, wogegen daü allere Mädchen, »achtel» sich die Bande ven ihrem Arme gelöst balle, ans Grund kam, fick »ach kein User rcllclc und »ach,„als iinUraiikeuhansc unlergebrachl wurde. — In der Näbe der seg. Heiligen Brücke fand man gestern Abend einen 2l Iabre allen, seil »lebrereil Tagen bcreilü vermißten, hier wobiibail gewesenen Eepiste». Namen- Adolph Eilgcrmann aus Tobel», »nler Umstände», die eine äußere Gewalt verniiilben lassen, lotl im Elsterflnsse auf. Ter Leichnam, vollständig bellcikot. vielt in der recklen Hand einen abgebreckenen NegensthirnlNeck und balle die Kelle fest um das Handgelenk gejcklesie». Tie losen ange- stellten näheren Nachforschungen werten honeiillich bald Auf klärung bringe». — DaS bekannte und beliebte Velksstück ..Hasemann'S Töchter" kommt beute wiederholt am Plagwitzer Vantovillc- Thealcr zur Anssübrniig. — Zwickau. Schon seit längerer Zeit bemerkte man, daß die Halde des Schäker HermaiiiischachteS im Inneren brenne; sie wurde daher geebnet und mit einer über einen Meier starken Lchmschichl bedeckt, um die Lnslcirenlalion im Innern der Halde zu enlserneu und dem Feuer die Nahrung zu ciilzieben. Auch leitete man die Grubeinvässcr, welche i» der Nachtschicht gehoben worden, über diese Halde und lies; sie vermillelst durch die Lebuischicht gestoßener Lecker ins Innere lausen, uni eine noch scbnolloro Löschung dcS BrandoS borboi- zusiihrcn. Der Erfolg dieser Maßregel war ein inlcressantcr. Wobt war die Rauchentwicklung verringerl worden, aber stall der brenzlichen Gase entweichen jetzt Wassertämpse mil cigenthüm- lich stechendem Gerüche. Unter der Lebintecke am Rande der Halde bemerkte man bald zwischen den S leinen eine beträchtliche Menge von Salmiak in Begleitung einiger ankeren Salze, unter denen sich nanientlich gelbes Schweselammonium und Realgar besauten. Tie Salniiakmengc kann nach Eentnern berechnet werden und dieser Salmiak ist sehr schön bell und rein; eS sinken sich »eben derben stciigcligcn Massen Wursel- lrysialle bis z» t.5 Eentimetcr Seitenlange in den Hebl- räuiiieil der Halte in Tausenden vor. und am Fuße der Halde fließt daS Wasser in Form eines warmen, mit wenigen alz-n vernnreinigte» Backe- ab. Diese neue Beobachtung dürste aber insofern von Intoresse snr die Industrie sein, als dadurch ein neuer Weg für die regelmäßige Gowiiniung diese- nützlichen SalzcS angedeutcl worden. — TaS Scklcs; Ailgustusbnrg wurde vergangenen Donnerstag einer eingehenden Besichtigung durch eine beson dere Eomiiiissiv» unterzogen. Es bandelte fick dabei um 'Verlegung einer Strafanstalt in das Schloß. Man glaubt jedoch in Schellcnberg allgemein, das; die vorhandenen inneren Räumlichkeiten dieses obendrein in der Dachung sehr bau fälligen Schlosse- sich nicht gut zu einer Strafanstalt ent richten lassen werden, und daß man einem zweckentsprechen deren Neubau den Borzng geben werde. Freiberg. Der „Freib. Anz." erzählt: Vielfach schon ist bebauplet wordc», Frvscho, durch Trinkon von nnreinoin Wassor in den Magon dos Mo »schon gebracht, köniilon nicht sortlebe» und daselbst gedeihen. Ten Gegenbeweis hiervon la»n Jedem, den cs inleressirt, Frau Bertram aus Sciscrsdvrs bei Großschirma bringe». Wie bereits vor circa 3 Iabre», so auch vergangenen Monat wieder, hat die- elbc durch Erbrechen lebendige ziemlich ausgewachsene, Obis 7 Eenliincter Lciheslängc habende Frösche von sich gegeben. Genaiinlo Fra» B. glaubt sicher vor nngcsäbr 5 Iabre», wo sie beim Samnirln von Theekrautcr», ui» den Durst zu stillen. Wasser auS einem Wlesengraben getrunken, Froschlaich mit verschluckt zu haben. Obwohl schon verschiedene Mittel, ja sogar auch die „Bandwnrmeur" gebraucht, ist es ihr bis jetzt koch noch nicht gelungen, ihren Mage» von all kiesen leben de», unliebsainen Insassen zu befreie», und sübll sie, sobald etwas unreckstcS, z. B. süße Speise», Warmbier :c. ven ihr genossen werde». Würgen »nv heftige Schmerzen i» dem Mage», während beim Trinken von frischem Wasser Wohl behagen wieder cinlrilt. Beim Rubiglicgen Nachts ini Belte sind deutlich quakende Laute der Frösche ans dem Leibe bei ihr zu hören. — Es beruht dies hier Gesagte aus persönlicher Ucberzeugung und kann Jederina»» bei der 54 Iabre alten Fran eins der letzthin ansgcbrechencn Eremplarc in Spiritus aufgesetzt in Augenschein nehmen. — Olbcr»l> a u. Eine Lcipzigcr Dainc, die mit ihrem Gemahl einige Wochen Auscnthall iu, Telzscher Gasthaus genoninic», wo sio während der üble» Witterung mir den trüben Huninel niid die nasse Erke sab, bat dort f»r das pitzcnklöppcln sich inleressirt und die Langeweile unk Ge legenheit benin l, diese künstliche Arbeit selbst zn lernen. Sie lieferte denn auch gut gelungenes Fabrikat unk »ab», sich n ferneren Zeitvertreib einen angelanslen .'ctopxctiack >nik in ihre Heimalh. vermischtes. — Berlin, l.'t. Angust. Die Ausstellung der deutschen B u ck b i nker u » d F a cb ge n o s s e n w»»de beule Vorinillag um ll Ubr, in Verbindung »>il dem III. Ver- baiikSlcigc der Fachgeneiien'chail. durch de» Präsidenten deS BecbandkS. Herr» Gustav F ritf ck- e '. t ig. eiest».l. En bullterlniikzireinndvi'> zig Anssn, > c ».> >n tc»li»d;wa»i-a deutschen Statlcn unk drei Hanp.' . » des Anclankes — Rom. London und Stockholm —, n. oen die Aiisstclluiig be schickt; Berlin ist allein inil 87, Leipzig inil t8. Dresden mit 5. Stuttgart, Bannen und Magdeburg durch je zwei ausstellciirc Firmen vertreten. Die untern Gtaobatlen sind ausschließlich dem Betriebe »nd der Dak»ell»»gslbäligl.il von sachgewerblick'e» Maschine» gewidmet, welche durch einen Gasmotor, kesse» Transmission mit anicrikaiiischen Univorsallagern »nd Wiiikellrieb an Slollo kegelförmiger Räder bewerkstelligt ist, die „elbioentige Treibkrasl erballe». 2m zweiten Saale zeigt sich die lniisilerische Leistung deS Gewerbe- in seiner ganze» Bellkeiiiiiienheit. Der ganze Raum ist festlich geschmückt. Tie Wände sind mit Tafeln bedeckt, ans bene»' in Buntdruck zierliche Börse erscheine», von welchen rinigc die lbberlieserung verdienen, wie z. B : Im .»leister liegt »liiere Li arte. Der stiiibciiid ist ost Nichts als der Ta Gcistcskciidcr. Ter Einband ist baS Kleid der Bücher; je weniger anziehend, desto schöner werde» sie cingezoge». :arg für die todtgeborene»
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