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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188208155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-08
- Tag1882-08-15
- Monat1882-08
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.08.1882
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Erscheint täglich früh 6'/^ Uhr. A«t«tioa »ad Erpr-iti»» Johaime-gaffe 33. S-rrchK»ndrn der Urdartioa: Bormittag» I»—IS Uhr. Nachmittag« 5—k Uhr. FW »t« Ruck,»»« «»i,»i»n»trr ««nuicNvlk «acht »ch die »ick» «kkdmdUch, Annntz«« »er fj»r »t« »tchftf«k,en», -t»«mer »eftiiumte« Inserate a« Aachenta-rn dt» S Udr -tach»ttta,«. ch» Lann- «n» -rfttchche« früh dt« '/.S Uhr. 2n den Filialen siir 3ns.-^nnahmr: Ott» KIe«m. UniverfftLtSstraße 21. Lani« Lösche, Katharincnftraße 18, p. iu,r bt« '/,S Uhr. tWlgcr und Tageblait Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- undGeMtsverkehr. Auslage L7SVV. Lbchuunnrntsvrels viertelj. 4^/, tucl. Brinqerlodn ö Mk.. durch die Post bezöget» 6 Ml. Jede einzelne Nummer 23 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren sür Extrabeilage^ ohne Postdesörverung 38 PL «tt Postdejorüerung 48 Pik. INlerate ögespaltene Petitzrile 2» Pf. Lrößere Schriften laut unserem Prech- verzeicdmß. Tabellarischer Sah naa, höherem Ta ns. Leciamen nnter den NedartionLltrich die Spaltzeile SO Ps. Inserate sind stet« an die Er-rSlti«n zn senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prneuumi>rui»io oder durch Post» Nachnahme. ^-227. Dienstag dm 15. August 1882. 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. Hoh-Avclion. gsretkaa, de« 18. August d. IS. sollen im Rosen» tbale am Danruiwege nach GohliS gegen sofortige Baarzahluug und Absuhre nach,stehende Hölzer an den Meistbietenden verkauft werben, nämlich: » Nutzhölzer (von früh 9 Uhr ab am Roscnthalthor): K Eichen-, II Buchen-, 4 Rüstern-, 3 Eschen-, 5 Ellern- mid 1 Ahorn-Nutzklötze, sowie 14 Stück Schirr» Hölzer und d. Brennhölzer (von 10 Nbr ab am Gohliser Wehr): 23 Rmeter Eichen-, 6V, Rmeter Buchen-, 2 Rmcler Rüstern- und 4 Rmeter Ellern-Brenuschette, so starke Abrauurhauseu und ca. 30 Ttockhoizhaufen. Lerpzig, am l2. Angust l882. DeS StUthS sforst-Deputation. ViMahls - Vekaimtmachung. Bestohlen wurden allbier erstatteter Anzeige zufolge: 1) Ein Lammerüberzteher »on braunem Diagonal, mit einer Reihe braunen Hornknöpsen, Seitentaschcn mit Patten, einem Stahl- kettche« al» Henkel und schwarzem WollatlaSsutter, — in den laschen besandea sich ein weißes Taschentuch mit rother Kante, aez. rv. und ein Paar braune Glacöhaudschuhe —, aus einem Reslauraiions- local in Nr. 17 der Poststraßc, am 5. dsS. MtS. Abends; 2) rin schwarzledcrnes Portemonnaie mit Mcssingschloß, ent» haltend ea. IS .», in einem Füiifmarkstückc, einem Thaler und kleiner Münze, sowie ein glatter goldener Trauring, aus einem Handkorbc, welchen die Bestohlene aus dem Fleischerplatze am Arme getrogen hat, am nämlichen Tage; 3) eia Mamlsroek von braun» und blaumellrtem Stoffe, mit hellgestreiftem Aermel- und schwarzem Tchootzfutter, — in den Taschen befanden sich ein Paar schwarze Glacehandschuhe —, aus einem Küchenraume im Schlöffe Pleißenburg, in der Zeit vom 24. vor. bi» 7. ds«. Mt«. 4) ein Paar Hosen von dunklem gran- und gelbmelirten Stoff, mit blauem Bundsotter, au« einer Schlaskammer in Nr. 11? der Berliner Straße, in der Zeit vom 30. vor. bis 7. ds«. MtS.; ü) eine silberne Thlinocrnhr mit Secunde, Goldrand, geriefter Rückseite mit Blnmengravinmg und im Inner» de» Gehäuse« die Fabriknummer 84607, nebst kurzer blonder Haarlette mit goldenem Beschläge und deseetem Haken, an« einer Wohnung in Nr. 3 der Rcudnitzer Straße, am 7. ds«. Mt«. Nachmittag«; 6) ein Paar kalblederne Halkfticfrln, fast neu, au« einer Arbeitsbude eine« Neubaue« an der Gottschedstraße, zu derselben Zeit; 7) ckn« Reisetasche von schwarzer Glanzlcinwand, enthaltend eine Joppe von grauem Stoff, mit grünem Kragen und Aus schlägen, ein Paar Hose» von schwarzgraumelirtem Stoffe, ein Paar Stiesel» von Roßleder, ein« schwarzseidene Mütze, einen schwarz, seidenen Shlip», ein weißes vorhemhchen, zwei wcißleiuene Taschentücher, ge». L. L. und einige Stückchen Handwerkszeug, au« einem Wattesaal im Dresdner Bahnhof, am nämlichen Tage Abend«; 8) eine llhrkette von dunkelblonden Haaren mit drei goldene» Schiebern, au« eiaer Stube in Nr. 30 der Hohen Straße, in der- selben Zeit; 9) eiu brauulederneS Geldtäschchen mit Messtngschloß, enthaltend etwa 1L in Silbermünzc, sowie zwei Lotterieloose der 102. Sächl. Landes-Lotterie 1. und II. Cl. Nr. 78339. zwei Pfand scheine, eiueu Eisenbahnsahrplan und einen Schlüssel, aus einem Restauration-locale in Nr. 20 am Ranstädter Steinwrg, vom 7. bl« 8. ds«. Mt«.: 10) ein Paar Hosen von schwarz, und weißgestrristem Sommer- stoff, ein Paar alle derglrichru, von engl. Leder und ein Paar Lederpautoffeln, au« einem Neubau an der Schenkendorsstraße, vom 8. bi« 9. ds«. Mt«.; 11) ein Sommcrnbrrzirher von dunkelgraumelirtem Stoffe, mit einer Reihe KnSpsen, verdeckter Batterie, Schooßtaschen mit Batten und schwarzem Futter, — in den Taschen besandrn sich eine Cigarrenstittze von Weichselholz und zwei Schlüffel, — au« einem Gastlocale in Nr. 15 am KönigSplatz, am 9. ds«. Mt«. Abend»; 12) eine Radehacke, gez. 8. 8., von einem Arbeitsplätze au der Schwimmanstalt, am 10. dss. MtS.; 13) eine Brille mit goldenem Gestelle, an» einem Gastlocale in Nr. 9 der Goethestraße. in der Nacht vom 7. zum 8. ds«. Mt«.; 14) eine alte kupfenie Wasserpfanne, au« dem Borsaal einer Wohnung in Nr. 1 der Eentralstratze, am 8. ds«. Ml«. Vormittag«; 15) ein hellblaue« kattunene« klrid mit Falbel und Spitzenbesatz, an« einer Kammer in Nr. 26 der Humboldtstraße, vom 8. bi« 10. ds«. Mts.; 16) ein Zwanztgmarkstkck, au« einer Wohnung tu Nr. 7 der Georgenstraße, am 12. ds«. MtS. Nachmittag«; 17) ein Sommcrüdcrztehrr von dunkelblauem Kammgarnstoff, mit rtner Reihe Knöpfen, verdeckter Batterie, Schooßtaschen mit Patten nnd schwarzem Futter, — in den Taschen befanden sich ein Paar graulederne Handschuhe und eine Haardürfte mit Perlen- stickceei —, ferner ein schwarzer Filjhut mit gelbseidenem Futter und dem Firmenstempel ..»kann, 8eipri^", aus dem Restauration«, locale in Nr. 6 de« Barsußgäßchen«, am gleichen Tage Abend«; 18) eine kurze dreisträngige silberne Uhrkette mit goldenem Schieber und einem Verlogne in Form eines Stiefel« mit Sporn von Neustlber, au- einer Wohnnng in Nr. So der Braustraße, am nämlichen Tage; 19) ein Paar ausgeschnittene Frauenschuhe von 8er^« st« Bor?, mit hohen Absätzen, au« einem Berkaussstand in Nr. 3 de- Schuh machergäßchen«, an demselben Tage Abend«. Etwaige Wahrnehmungen über den Berblieb der gestohlenen Sachen oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Triminal. Abtheilmig zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 14. August 1882. Das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. I. B.: Junck, Pol.-Rath. vr. Dcnecke. Israelitische Lcligionsschule. vor Tnterrtedt degtnnt wieder Mittwoch. den 16. Angnft. Nichtamtlicher Theil. Die Wahlen in Preußen. Die preußischen Liberalen haben sich jetzt die Frage vor zulegcn: waS fordert die Lage? Dieselbe ist einfach und klar, denn e« dürste außer allem Zweifel sein, daß es sich bei den bevorstehenden Landtag-Wahlen aus der einen Seile um di« Stärkung, aus der anderen um die Zurückdrängung der konservativ klerikalen Verbrüderung handeln wird. Selbst diejenigen konservativen Kreise, welche einem Blind niste mil dein UltramontanismuS abgeneigt sind, werde» durch die Macht der Verhältnisse dazu gedrängt werden. Mit be sonderem Eifer benutzt der „RcichSbote" das liberale Wahl compromiß im Wupperthale, um die Conservaliven de« Rheinlande« in seinem bekannten Sinne zu beeinflussen und ihnen zu Gemüthe zu führen, daß für die konservative Partei nur in der engsten Anlehnung an die Eentrum-partei da- Heil zu finden ist. Die rheinischen Conservaliven wollen allerdings ihre Partei erst bilden, und man muß abwarten, waS sich entpuppen wird. Da indessen Herrn Stöcker aus dem Parteitage eine besondere Rolle zugcdacht ist. so laßt sich vermuthe», daß da- Ergebniß von den Wünschen de- „Reichöb." nicht gar so weit abliegen wird. Da- entspricht auch ganz den Verhältnissen. Alle Weckselsälle dcS diplomatischen SpiclS zwischen Berlin und Rom werden daran nichlS ändern: Con- crvatid« und Ultramontane sind aus einander angewiesen, und sie werden cS auch versieben, dieser Sachlage Rechnung zu tragen und in vollster Einmüthigkcit gegen den Liberalis mus inS Feld zu rücken. Dem gegenüber ergiebt sich sür die Liberalen, daß sie im Verein mit allen Denjenigen, welche gleich ihnen die conscr- valiv-klerikale Verbindung bekämpfen wollen, sich der letzteren cntaegenstellen. Darum handelt eS sich; nicht um die Bildung einer „großen liberalen Partei", oder auch nur um eine gemeinsame Operation aller „liberalen" Parteien. Der „Reichöb." sagt zwar: „Wenn die Nalionalliberalcn sich mit der Partei Richter - Dirchow - LaSker - Bamdcrger verbinden, warum sollen die Conservaliven sich nicht mit der Partei Windlhorft-Reichensperger verbinden?' Damit aber ist die Sache gerade auf den Kopf gestellt. Weil die Cvnservatlvcn sich mit dem Centrum verbunden haben, und weil diese Verbrüderung eine reactionaire Politik eingelcitct hat, darum suchen die Natioaalliberalen nach Bundesgenossen, um vor allen Dingen zu verhüten, daß eine conservativ- klcrikale Mehrheit in da- Parlament kommt und den Staat in reactionairer Richtung noch weiter drängt. Man sollte meinen, daß da« Ziel, über welche- man überall einig ist, auch mit völliger Klarheit die einzuhallcnde Tactik vor schreibt. Da nach der Zurückdrängung der Reaction noch andere Dinge zu thun sein werden, so liegt eS aus der Hand, daß keiner liberalen Partei irgend ein Opfer zu Gunsten einer anderen zugemuthet werden kann, und ferner sollte sich von selbst verstehen, daß sür den ersten Zweck der Abwehr Jeder willkommen sein muß, der sich dabei der gemäßigt liberalen Sache an die Seite stellt. Daher ist die Splitterricklerei nicht zu be greifen, welche so»t und fort nicht allein von fortschrittlicher L-eite, sondern <ztz«z besonder- von Denjenigen, die sich die Einigung angeblich zu ihrer hauptsächlichen Aufgabe gemacht haben, an dem Liberalismus der nalionalliberalcn Partei geübt wird. DaS bloße Wort „konservativ" muß auch in der Zu sammensetzung „freieonsexvativ" aus gewisse Kreise — wenn der vergleich nicht zu uuköslick wäre. — wie taS rolhe Tuch wirken, sonst könnto nicht der Gedanke eine- au-nabmS- weisen Zusammengehens mit solchen Freiconservativen, welche Gegner einer konservativ»klerikalen Reaction sind, eine solche Entrüstung Hervorrufen. Wer mit gegen den gemeinsamen Feind zu kämpfen entschlossen ist, der muß den Nationallibcralen doch willkommen sei»; ob er sich nun mit dem liberalen Namen schmückt oder nickt. WaS ist nun aber da- sür eine Auffassung der Lage, die auch nur jeden Gedanke» hieran sür einen Perrath an der liberalen Sache erklärt? Durch ei» solches Gebühren erregt man nur den Verdacht (und davor sollte man sich doch vor allen Dingen hüten), als bilde die Be kämpfung der konservativ - klerikalen Verbindung nur die Firma unter der man ganz andere Zwecke verfolgt. Für die Nationalliberalen handelt eS sich lediglich darum, eine frei sinnige, antiklerikale, reichS» und staalStreue Mehrheit in« Parlament zu bckonimen. Wie die Partei- verhältniffe sich dann entwickeln werte», da- sollte ma» ruhig der Zukunft anbeimstcllen. Zänkereien, die man jetzt darüber ansängt, sind unter allen Uinständcn unfruchtbar und erzeugen Verbitterung und Verstimmungen, die nur nacbthcilig sein können. Faßt mau nur klar daS nächste Ziels inS Auge, welche- eS zu erreichen gilt, dann wird man auch am sichersten die rechten Mittel finden. E« ist gewiß zu billigen, daß. wie e« in Elberfeld-Barmen geschehen ist, die persönliche Stellung der Candidatcn, welche die Nationalliberalen unterstützen sollen, geprüft wird. Denn die nationalliberale Partei kann nicht die Bekämpfung der con- servativ-klcrikalen Verbindung auf ihre Hahne schreiben und zugleich Vertreter wählen, welche nicht die Sicherheit geben, daß sie unter keinen Umständen dieser Verbindung selbst in die Hände arbeiten werben. Diese Sicherheit wird sie nach recht« wie nach links hin verlangen müssen. Im Uebrigen aber muß ihr jede BundeSgenosscnschaft recht sein, welche die Erreichung einer parlamentarischen Mehrheit in dem angegebenen Sinne ermöglicht; dabei werden die National libcralen um so entschiedener die Stellung ihrer Partei gegen jeden offenen oder versteckten Angriff zu behaupten wcfscn, woher er auch kommen mag. Leipzig, 15. August 1882. Die Flotille der AvisoS unserer Marine wird im nächsten Jahre um zwei schöne Fahrzeuge vermehrt werden, die jetzt im Baue nahezu vollendet sind. DaS eine Fabrzrug ist der „Ersatz für Grille", welcher aus der kaiserlichen Werft in Wilhelm-Häven gebaut wird und dvrt am 16. September getauft und vom Stapel gelaffen werden soll. Diese- Ersatz schiff für „Grille" wird keine Achnlichkeit mit der früheren kleinen König-Yacht haben. cS ist ein recht stattlicher und schneller Dampfer, der hoffentlich im Stande sein wird, >8 Knoten bei Volldampf zu machen. Der Bau diese- Ersatz- schisseS wurde im Mär, 1881 begonnen. Ein anderer Aviso (v.). genau von densclven Dimensionen wie der „Ersatz sür Grille", ist im Deccmber 1880 bei der „Märkisch-Niedersckle- siscben Maschinenbau-Gesellschaft" in Bestellung gegeben und aus der „Norddeutschen Werst" in Gaarden der Kiel gebaut. Auch diese- Fahrzeug wird mit dem Anfänge de- nächsten JabrcS seinem Gebrauche übergeben werden können. Beide Schisse erhalten je zwei Geschütze, werden aber auch mit einer Torpedr-Armirung versehen. Von den jetzt zur Ver fügung stehenden AvisoS wird die kaiserliche syacht „Hoben- zoncrn" für kriegerische Zwecke wohl nicht zur Verwendung kommen. Sie ist dazu zu kostbar und al« Raddampfer auc> zu großer Gcsabr auSgesetzt. Für den eigentlichen Kriegsdienst bleiben „Falke", „Pommerania", „Loreley", „Grille" und ..Zielen". DieS letzte, ursprünglich sür Torpckozwecke gebaute S<b>ss. ist der jüngste Aviso, wozu eS auch wegen seiner bedeutenden Maschinenkrait wobl geeignet ist. Lorclcv" ist im Jabcr 187 l nmgebaut und steht zur «„d Konstantmopel. 7t oder werden bald dah." entweder aus de>" An»slerlcetar r , Dienstzeit hinter kommen. Tic h - (g7y von der Post sich. „Pommerania" und „Falke 1>no ^ Stande Verwaltung übernommen rcsp. ang ^ non zwei tiich- der sechs vorhandenen AvisoS istder Zu m ver- kriechen brauchen, w.e neulich d>e „Gr.il- . ftyr ^^»er Heber die Frage der ^ will Herr von Stadtvcrordnetcnversammlu n ff de« Vergessen« P. tkamer allem Anschein .7'^n ,7.'em Stan p'net wachsen lassen, und eS ,st DwS woh von s-u'-m -sia^ p,^ E.-ZrL'KL N-""L7 LL-K wendiae Reform wird sich nnnmehr aus friedlichem und benmäßig... Wege hoffentlich schneller und °"ffen'effe,>er volli' he älS mach de.» Reeept der Ne,der nnd Fe,»de der liberalen deutschen Hauptstadt. Rühmend h-rvorgehoben wird übrigens von allen, städtischcrseits nnt der ftrage befaßten Persönlichkeiten das loyale und entgegenkommende Verhalten, welches Herr Achenbach, der Obcrpraftkcnt Ion Brandenburg, hierbei durchgehend- gezeigt hat. In W i e n wird dieczechische Propaganda '""»er rühriger. Da zumal im >0. Stadtbezirke viele Czcchen, zumeist Gcwerk.- leute und Arbeiter, wobnen, so lind diese von den czech,schen Agitatoren dahin bearbeitet worden, m dem genannten be irke die Errichtung einer besonderer, czecht sch e n BolkS- chule zu verlangen. Diese sonderbare Zumuthung ist inteß von dem Bczirk-schulrathe abgewiesen worden wa» Ve» neckischen Vereinen Wien- emen großen Sturm der Entrüstung bervvlgerufen. Die Czecben werden nun ihr erwähntes Perlanqen an den Lanvessckulrath richten und eine neckische Volksversammlung im >0. Stadtbezirke Nachdruck zu verleiben suche». Tie neugcbildcte sogenannte „dcutsch- österreicbiscke Volkspartei" unterstützt merkwürdiger Weise ,e„eS neckische Verlangen, weil dadurch daS „wirkliche Deulschthum Wien« nicht geschädigt würde". DaS Triester Bombenattentat hat wieder einmal klar gezeigt, waS man in Triest von dem Fanatismus der Italia »issi »ii zu erwarten bat, gegen welche nun hoffent lich die Regierung niil größerer Energie als biSkcr ein- ckreilen dürste. Jedenfalls steht aber schon gegcnwärtic, fest, daß das Attentat aus die Triester Bevölkerung eine politisch- nationale Rückwirkung geübt, welche in den Wiener Re- gierungSkrcisen gewiß nicht unbemerkt geblieben. Jene Rück wirkung kann freilich sür da- deutsche Element Triests, daS eit je wenig beachtet worden, keine günstige genannl werde», aber desto mehr treten in jener die slavischeu Tendenzen hervor, init denen nun einmal die gegenwärtige Re gierung Oesterreichs zum Schaden dcS TenIschthumS rechnen zu müssen glaubt. In dieser Richtung wird nnS nun auS Triest geschrieben, daß seit dem Attentate die nationale Be wegung unter den Triester Slaven, zumal auf dem Lande, eine hochgradige geworden und geradezu in de», Verlangen gipfelt, die Regierung niöge mit einem Schlage das Jlalienerlhiim und was daran und darum hängt weg segen und an dessen Stelle daS „patriotische, treue" Slowenenlhum setzen. Diesem Wunsche ward namentlich citcns der zahlreich besuchten slavischen Volksversamm lung Ausdruck gegeben, welche vor einigen Tagen in der Nachbarschaft Triest, in Sessana, stattgesundc». Von der Stadt Triest bclheiligten sich über 800 Personen slavischcr Nationalität an jener Versammlung, zu der auch daS Land volk schaarciiweise berbeislrömte. Ten Zug crössncte der Triester slavischc Turnverein „Sokol", an dessen Spitze eine große slavische und österreichische Fahne wehte. WaS die gebastenen Reden betrifft, so richteten sich diese nicht allein gegen da« jüngste Attentat und die damit verknüpften Aiimaßüngcn der Italianiffimi, sondern auch gegen daS Deutschlhum. daS, wie ein Redner sich auSdrückle, gerade wie daS Jtaliencr- thum eine „fremde Schmarotzerpflanze" in Triest sei. Beide müßten mit Stumps und Stiel auSgerottet und daS gesammte Triester Gebiet dem Slaventhume zurückgcgcben werden. Diese Worte wurden von der Versammlung, die inzwischen wohl aus 2000 Personen angewachsen sein niochle, mit langem lär menden Beifall ausgenommen. Nachdem das politische Programm der Versammlung crschöpst und dieselbe geschloffen war. ward von den Theilnebmern in Sessana noch lange gezecht, wobei bezeichnend für die gegenwärtige politische Strömung in Oesterreich. daS MusikcorpS de- Infanterie-Regiments „Iellalschitsch" slavische Weisen spielte, darunter sogar die sogenannte slowenische Nationalhymne ,,biaprsj rustuvra «luvo" slavischc Fahne), was selbstverständlich einen neuen Beifallssturm erregte. — Man darf aus die Folgen dieser slavischc» Kundgebungen im Triester Gebiete immerhin einigermaffcn gespannt sein. ES liegen Berichte au« Rußland vor. denen zufolge da« Sectenwesen immer mehr überhand nimmt. Unter diesen Scctirern giebt e« höchst gefährliche Leute. Der baltische Schrift,leller Haxthausen erzählt von einer Periode an» der Geschabte der Duchoborzen-Secte: „Schon jeder Verdacht des Verratb« oder eine- Uebertritt« zur russischen Kirche (d H zur russisch-ortbodoren StaatSkircke) ward mit Marter ^ 2." belast. B,n„en ein paar Jahren verschwanden geaen 400 Menschen meist spurlo»!" (Zu vergl.r Harthausen'S ..Studien über die nmercn Zustände Rußland«".) Von einem Duchoborzen-Häuptling erzählte ein russischer Kirche,,- dag er zwölf „Bürger" bei sich hatte. Hiernach steht man, dag es außer dem Nihilismus und PanslavismuS m Rußland noch genug Erscbei Reche7..n?'ü. Ä "Ec Aufmerksamkeit der Regierung ,n Anspruch nehmen und ,hr rin straffe- Annehen der Zügel zur Pflicht machen. Manche Seetrn smd aller- ' gefährlichere haben in knt — raOi^s-'^" ^baraftcr mcbr oder weniger gcmil » 1 ^ andere Ecctcn um so gefährlicher Aus der orouen Maste der russischen Seelen heben wir deispicl weise die Selbstverstümmlcr, die'Selbstverbrenner. die Wan derer und Andere hervor. Jedenfalls liefern die russischen Sectcncrschelnungen den besten Beweis, wie unter Umständen da- allrussische Dolksthum keineswegs gerade als ein OrdnungS- elcmcnt austritt. Die rumänische Minifterkrisis ist beendet. DaS „Amts blatt" veröffentlicht das Teeret bezüglich der Neugestallung deS Cabinets. Dasselbe ist svlgcutcrmaßen zusammengesetzt: Ivan Bratiano. Präsidium und Krieg; Chitzu, Inneres; StcftcSco, Justiz: Lcecci, Finanzen; Tabija, öffentliche Arbei ten; Demeter Sturdza, AcußcrcS; Aurelian, Unterricht. König Milan von Serbien wird sich, wie eS nun mehr heißt, aus Anrcfthen de» Prof. Schröttcr in Wien einer dreiwöchentlichen Cur in Ischl unterziehen. Die beabsich tigte Reise nach Frankreich entfällt und Se. Majestät gedenkt chon bald nach Ischl abzureiscn. Man beobachtet in Paris mit ängstlicher Sorgfalt jeden Schritt, welchen Duclerc tbnt; und das mit Recht, denn die Bestrebungen de- neuen CabmetS sind keineswegs unver dächtig. Der „SiScle", das Organ de« einflußreichen Kammer- x>räsidcnten Bnffon, giebt dem Ministerpräsidenten den un- Iweideutigen Rath, sich von Gambetta nicht umgarnen zu affen. „Siöcle" schreibt: „Gambetta und seine Sippschaft Kuben nickt die genügende Macht, um dem Lande ihren Willen und ihre Personen auszuzwingen. sie habe» aber Kraft genug, um in kurzer Zeit alle Regierungen zu stürzen, welche sich ihrem Willen nicht unterwerfen und ihre Personen nicht er tragen. Tic republikanische Partei hat einen Führer, den außer ordentliches Talent, hervorragendeFähigkeiten und die dem Lande geleisteten Dienste sür die Gewalt empfehlen, welchen aber fein Temperament und sein zu großes Gefolge augenblicvich ür die Gewalt unmöglich machen. Wir furchten, daß die Stunde der endcziltigen Lösung »och nicht gekommen und daß es dem Ministerium Duclerc ebenso wenig wie dein rübcrcn gelingt, die Lösung des Rälhsel« zu finden. Für dasselbe giebt eS nur eine Politik, die eS verfolgen kann, weil dieselbe der Würde, dem Jateresse der republikanischen Partei gemäß ist, und von der, da sie noch nicht angewandt worden, man nicht weiß, waS sie Hervorbringen kaum Diese Politik besteht darin, weder gegenftAambetta noch für ihn zn regieren; mit ihm, wenn er patrMksche Forderungen stellt, ohne ihn, wenn seine Unterstützung durch Dienste erkauft werden muß, die gegen die Interessen de- Landes oder die Grundsätze einer gesunden Verwaltung sind. Sie besteht darin, nur daS Wohl Frankreichs vor Augen zu haben und die Beamten, die sic anstellt, nicht zu fragen, durch welche Personen sie empfohlen werden, sondern welche Fähigkeiten und welche geleisteten Dienste sie für die Stellen bezeichnen, um die sie sich bewerben; mit einem Wort, da» Cabinet muß in einer unabhängigen Politik einen persönlichen freien Willen haben, um seine Pflicht zu erfüllen." — Soweit der „Sicele". Weiter wird au« Pari« gemeldet, daß der Dcputirte Janvier de la Motte und der Direktor de« „GauloiS" eine Unterredung mit Duclerc hatten» worin sie mn Er mächtigung sür Ausgabe einer Lotterie von zehn Millionen u Gunsten der Opfer de« Bombardement- von Alexandrien mtcn. Duclerc verweigerte dieselbe, weil England dadurch beleidigt werden könne, welche« das Bombardement angr- ordnct habe. — Zum Schluß noch ein don mot. Gambetta unterstützt Duclerc heimlich und offen, je nachdem; aber in echt demagogischer Manier lauert der „Mann von CahorS" nur auf den Moment, in dem sich Duclerc unmöglich machen würde, um sich selbst an seine Stelle zu setzen. Gambetta pflegt daher im vertrauten Freundeskreise das Cabiuct Duclerc al« die „letzte egyptischc Landplage" zu bezeichnen. Ganz London beschäftigt sich gegenwärtig mit derZulu- Majestät; Kelschwayo gilt in der Thal als die größte „Sehenswürdigkeit" der todtcn Saison. Kürzlich strömte eine gewaltige Menschenmenge nach dem Krystallpalast, wo die schwarze Majestät einen Besuch angesagt. Doch sie erschien nicht; dafür aber wurde bald ein Telegramm angeschlagen, daß Ketschwayo sich in ärztlicher Behandlung befinde und zu Hanse der Ruhe pflege. Ist cS die flaue Londoner August lust, die ihn krank macht? fragte man in London. Jn'cin- geweihtcn Kreisen will man darin mehr eine GrmüthSkrankheft sehen, entstanden aus der Enttäuschung nach dem Gespräche mit Gladstonc. Kelschwayo will als König nach Zululaiiv zurückkehrcn und sah in der Genehmigung der Reise nach Lon don nur da« Vorspiel zu der Erlaubniß,' heimzukehrcn. Da« Cabiuct Gladstonc war auch gr»»dsätzl>ch dieser Ansicht nickt abgeneigt; nur ist die Frage der Rücksendung Kctschwayo'S nickt so einfach, wie Dieser sich DaS auSmalt. Zunächst müßte er von einer gehörigen britische» Triippcnmachl unterstützt sein, um nickt von den übrigen Zulu-Königlei» sofort erschlagen zu werden; dann müßte er selbst, wenn im Besitze der Macht, verhindert werden, an Jenen Rache zu nehmen: dazu wäre eS aber unumgänglich livtbwciidig, daß Jene freiwillig sich der Wurde, welche ibnen die britischen Eroberer verliehen, begaben und den ruckkehrcnden König bewillkommten. Aber auch sv würde» sie stet- Ex-Könige bleiben, die den Genuß der Herrschaft einmal empfunden und daher in den Augen dcS Volke« niemals ganz daraus verzichten würden. Zu den besvnderu Schwierigkeilen gehört noch die Frage, was aus Kctschwayo'S Eigcilthum geworden und inwieweit er zur Wiedererlangung dcffelben berechtigt erachtet werden dürfe. Auch ist John Dünn da, jener böse Man», der die Schlange am Busen Kctschwcwo'S gewesen. Wie soll man ihn los werden? Die englische Regierung ist augenscheinlich noch nicht über ihren Plan schlüssig geworden. Die „Politische Correspdz." bringt einen sehr interessanten Bericht auS Port Said vom 31. Juli, dem wir Folgendes entnehmen: „Unsere Stadt ist bisher von ausregenden Er eignissen und kriegerischen Schrecknissen, wie sie leider über Alerandrien berrinbrachcn, glücklich verschont geblieben. Gleich wohl fehlte eS nicht an Momente», wo sich der Bevölkerung schwere Besorgniß bemächtigt hatte und alle Gemuther von größter Unruhe erfüllt waren. Wohl die verhängnißvollsten Tage in dieser Richtung waren der 16. und 17. d. M. In den Kreisen der rgyptischen Beamten circulirt« schon früher das Gerückt, daß eine englische Operation, deren Gegenstand Port Said sei, bevorstehe. Die Kunde ging von Mund zu Mund und erzeugte begreiflicherweise hochgradige Beängstigung. Vollend» als eine sicher zu grwärtigende traurige Tkatsachc sah mandieOperation selbst beimOsstrierScorpS der imHasen liegende» Kriegsschiffe der verschiedenen Flaggen an. als am 16. d. M. di« englischen Kriegsschiffe „Minotaur", „Nortbnmbcrland" uni „Salamis" mit 2>»oo Mann Truppe», die auS Cover« aczoge» worden waren und unter dem Befehle des General«
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