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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188208256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-08
- Tag1882-08-25
- Monat1882-08
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1882
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Uröliction nn- Lrprditio» Johannesgasje 33. SprrcliHinidrn drr lirdartiou: Vorinütaq» 10—12 Uhr. Nachmittags 5—K Uhr. Fllr Ne Siuckgad« -»^elondler POi,uicn,l» macht sich t,e ttlctacl,«« n>chl »ndmkUch. Rnnnyinr der sj,r dir »ächstsolgende Rnuimer tirsiimmtrii Inserate an Woclieniage» dis L Nhr Nachmittags, au L«,,»- undAesiiagru frühd>s',,v Uhr. 2» dr» ckilialr» für Iils.-Annahme: Otto klleinni, Universitäisstrahe 21, Louis Lasche, tlalharlnensicaße 18, p. nur dis ',,L Uhr. Anzeigev. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage »7,50«. ^donnemrnlsvreis virrtelj. 4'/, Alt.. incl. Br.ngerlokn 5 Mk.. durch die Post bezogen K Mk. Jede einzelne Nunnner 25 Lj. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren inr Errrnbeilagen ohne PoslbesörSerung 33 Mk. Mit Posweivroeruiig 48 Mk. Inserate Ogeipaltene Petitzeilr 20 Pf. Gröbere Schrillen laut u»serem Preis» ocrzrichmß. Tibellarischer Lay naw höherem Taris. Urclamen nnter den ttedactionsllrich die Svaltzeile 50 Ps. Iulerale sind üerS an die tkrprSiiian zu ieaven. — Rabalt wird ntchl gegeven. Zahlung praeuuw-!r»i»io oöer durch P»lt- nachnahme. ^°2Z7. Freitag den 25. August 1882. 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekanntnilichnng. Streitkräften im Lanfe eines Jahres sich unter den Mnba medanern gegen die verhaßten Europäer erhoben haben Wir sehen ab von» großen russisch-türkische» Krieg; gekämpft haben Wir bringen hiermit zur allgemeinen K-nntniß. daß in I ^ Stämme im südlichen 'Algier unter Bu der Nackt vom 26. zum 27. lausenden MonalS die Reini- '"'^'^avpter und nun vern.mmt man, daß auch ... gnng deö HockrescrvoirS der städl.scken Wasierteitnng nnd ! nal^onal-aralnsche Bewegung von macht.ger AuS- der RüAb«n ^rge—^eL s^m.t!'daf^nU^ Manckio und von wo an7 sL?en,?mä.«ioll! -- - - - ----- re.pz'-g, am 18. slugusi 1882. ^ . I Der Nath der Stadt Leipzig. 1)r. Georgi. CickoriuS. Vetranntmachung. Wegen drr Feier des Sebantages wire der auf Sonnabend, den 2. September " ' " ^ Freitag, dea Leuoz-g, den Der Rath der Stadt Leivzig. Dl. Tröndlin. H^rrwitz . ^ ^ ^ ^ ^ I Ist und noch wird. Die Marokkaner wissen lelbit ganz genai e.er des Ledaulages wir^ - er aus Sonnabend, I ^ xjnc etwaige tZhristcnversvtgung ihnen wahrscheinlich ei. ^ ^ 28o«he«»narkt aus I sp^,„jchx Invasion aus den Hais ziehe» wird, die ihnen leick 2» hiermit verlegt. I Verlust ihrer Selbstständigkeit bringen kan»; nichlSdest. 21. rlugui. 18 2 » weniger ivirb der heilige Krieg gepredigt. Ostküste deS MittclmeereS hat sich im Kampfe gegen das Eindringen europäischer Cultur befunden oder kämpft noch. Das Charakteristische bei dieser Erscheinung ist die Zähigkeit, mit welcher der Kampf nach alle» Niederlagen von vornherein wieder ausgenommen worden ist und noch wird. Die Marokkaner wissen selbst ganz genau, eine leickt ichlSdesto- wen.ger wirb der heilige Ikrieg gepredigt Die Araber fasse», so scheint eS i» der That, jeden Krieg mit Europäern als einen ReligionSkrieg aus; wenigsten- ii. der breiten Volksmasse, und daher die ungeheure Erbitterung, mit welcher sie kämpfen; denn die religiöse Schwärmerei ist eS ja vor Allem, die den sonst phlegmatischen Muselmann zu einem fanatischen, furchtbaren und grausamen Gegner macht. DaS Gefühl der Zusammengehörigkeit unter den ver schiedenen muhamedanischen Stämmen ist ein sehr starkes; sie fühlen instinctiv, daß die europäischen Eroberungen in Afrika und Asien im Staube sind, der ganzen musctmännischen Vtkanntulachllng. Nach unserer Bekanntmachung vom 12. September 187l ist eS bei Geldstrafe bis zu 60 ^ ober entsprechender Hast Verbote». Pferde, Zuqhunde oder andere Zugthiere auf öffentlichen ÄÜegen, Straffen oder Platzen ohne besondere Aufsicht zu lassen. In UebertretungSsällen ist häufig von den Geschirrführern ^ ^ ^ .....^ zu ihrer Entschuldigung daraus Bezug genommen worden. I ^rrschast am Mittelmcer nach und nach ei» Ende rn macken; daß ihnen von ihren Dienstherren oder Auftraggebern Be-1 der verzweifelte Widerstand. Wenn nun einerseits eS sorgungcn übertragen seien, wvbn sie die Geschirre verlassen zweifelhaft erscheint, daß europäische Tactik und Be- mußten, z. B. AuStragen von Waaren u. bergt., ohne daß I ^öer die arabische Zähigkeit und Verwegenheit ihnen eine zweite Pcr,on zur Beaus,»cht.gung deS Geschirre» scheuch siegen wird, jo darf andererseits nicht vergessen beigegeben werde. ^ ^ ^ I werden, daß dennoch ein ungeheurer Schaden angerlchtct Da diese Angaben häufig begründet sind, und die Ge-»werden kann, wenn man. wie jüngst in Egypten, zu schirr,nbrer sonach von ihren Auftraggebern zur Uebertretung militärischen Operationen fick entschließt, bevor für die in obiger Borschrist veranlaßt beziehentlich ausdrücklich angc- f „„ihamedanischen Ländern wohnhaslen Europäer und Christen wiesen werden, so verfügen wir hierdurch, wie folgt: LÜer bespannte Fuhrwerke auSsendet und dabei den t^eschirrfuhrern Aufträge ertheilt, bei deren Ausführung dieselben die Zngthiere nieh» fortwährend deanfffchtige» könne», und «t«ht eine zweite ,n dieser Bennffichtiguug geeignete Person betriebt, verfällt, wenn die > qlaubcn. Eine allgemeine muselmännische Bewegung Zugthiere ohne A«tff«ht werden, in I könnte ,'urchtbar werden durch die vielen Opfer, die sie sor» die nämliche Strafe, wie die Oeschirrsührer. > ^rn. durch die vielen Greuel, die sie mit sich bringen würde. hinreichende SicherhcitSmaßrcgetn getrosten sind. Sowie die Operationen beginnen, sälll die von ihren Priestern gelenkte und ausgestachelte Maste über Europäer und Christen her, macht sie nieder und raubt ihr Bcsiythnin. Die Erfahrungen, die man in dieser Beziehung gemacht hat, könnten hinreichend zu künftiger Vorsicht mahnen, sollte Leipzig, am 23. August >882. Der Rath der Stadt I)r. Tröndlin. Eilyoriu». Vekaimtlnachung. DeS Schleußenbaue- wegen wird die Lauge Straffe zwischen Marienplatz und Hreurstraße von heute ab aus die Dauer der Arbeiten für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 24. August 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Tröndlin. Eichoriu». Sedan-reier. ffaudeisfir «rch Lchltel Li« tzteflge» Handelsfirmen und GeMerttreidende» werden »»sucht, dnrch Schlirtzniia ihrer Geschtftslaral« am 2. Lrptemher d. Ä. zur Keier de» Natianalfefttages det- rutranrn. Leipzia. de« 24. Anguft 1882. Die Handelskammer. Die Grmerdekamme». vr. Wachs«uth, Vars. W. HStel, Vars. vr Penfel, L. Her»»,. S. durch dessen Ergreifung. Leipzig, am 22. August 1882. Las P«lizei-Amt der Stadt Leipzig. I. Iunck. Pol.-Rath. H- Nichtamtlicher Theil. und Engländer in Nordasrika und der Nüssen am Schwarzen I erstrebten „Mittelpartci" einen Zusaunnenschluß von solchen Meer und am Balkan. Man erstaunt, welche Menge von I Abgeordneten verstelle, welche bereit sind, die gesetzgeberischen " ' Ausgaben ihrer Legislaturperiode lediglich nach de» ans de» Sache selbst sich ergebenden Gesichtspuncten zu behandeln, so werde freilich eine solche Gruppirung nicht wohl fix und fertig schon auS den Wahlen hervorgebcn können, sondern die Fortbildung der Wahlprogramme werde auch noch innerbatb der Zeit der partamentarischen Verhandlungen fortzugehc» üaben. Ob deshalb zu verlangen, rb eS auch n ur ralh- ain wäre, „daß für alle Jnitialivanträge, für alle principiell wichtigen Slellniignabmen zu Vorlagen der Regierung und zu Anträgen anderer Parteien jede Fraktion drei Mitglieder ernennt, welche beauftragt sind, die Verständigung der libe ralen Fraktionen hcrbcizusühre», vorbehaltlich selbstverständlich der definitiven Beschlußnahme jeder Fraktion" — daS sei reilich noch sehr die Frage. IedensallS aber würden die ge mäßigte» Pa» leien schon vor den Wahlen ihr Berständi- gilngS-Programl» enlwerfen und erörtern »lüsten, um ür sich und andere klar zu machen, waS sie wollen und unter welchen Bedingungen und bis zu welchen Grenzen ie nach rechts und links ihre Parteigemeinschasl auSzudebncn allenfalls beabsichtigen. Sv viel glaubt die „K. Z." im Sinne ikrer Freunde wohl schon heute sofort auSsprcchcn und an die Spiye stelle» zu können: — auch die gemäßigflen Liberalen seien einstweilen für jetzt noch gewaltsam in die Opposition gedrängt. DaS gemeinsame Streben richte sich zunächst und vor Allein gegen die Versuche der klerikal-konservativen „Neaction", welche nicht müde werde, immer neue Anläufe u nehmen, »»> die >867—77 erbauten Grundlagen der >ürgcrlichenFreiheit — d. h. „Freizügigkeit", „Gewerbe- irciheit", „Religionsfreiheit" mit staatlichein Schutz gegen Priesterhcrrschasl — wieder zurückzuschrauben, und des gleichen gegen die hauptsächlich vom Kanzler auS- gebcnden Versuche, die in der Verfassung gewahrte „politische Freiheit" wieder zu verkümmern Allein eine Politik der reinen Abwehr könne doch nimmermehr genügen; die „K. Z." fordert durchaus zugleich eine positive Politik, die schöpferisch die socialen Keime unserer liberalen Gesetzgebung und die Macht deS einbcit licken Kaisertyums im Reiche stetig sorlbildet, waS nimmer in nackter Opposition geleistet werden kann, sondern nur i» lebendiger Wechselwirkung der „Mittelpartei" mit der Ne gierung, wie sie l867—77 bestanden und Großes gewirkt hat Angesichts der Wablbewegung in Preußen und so mancher wichtigen schwelenden Frage pflegt man mit einiger Spannung »ach der „Provinzial-Eorrespondenz" zu greifen; allein in den letzten Nummern wurde diese Spannung arg enttäuscht. Mil dem Inhalt der heutigen findet sich sogar die „Post" mit der Bemerkung ab: „Die neueste Nummer der „Prov.-Cvrresp." enthält nichts Bemerkens werthcS". Weder die Frage der StaatSpsarrcr und der Misch ehen. noch die Entwickelung der Partcibewcgung, noch die Gegen stände der inneren Politik, welche daS neugcwählte Abgeordneten bauS zu beschäftigen haben werden, vermögen dem halbamtlichen Blatt rin Wort zu entlocken. Wenige Wochen vor den Wahlen ist diese, man möchte sagen weltflüchtige Zurück zicbung des RegierungSorganS aus sernabliegendc öder gleich äiltige Gegenstände gewiß anssallcnd. Es scheint, daß die Regierung, bevor der Ausfall der Wahlen sich einigermaßen übersehen oder rrrathen läßt, sich nach keiner Seite Weiler, als eS schon geschehen, engagiren möchle. Die Lage gewinnt dadurch freilich nicht an Klarheit. Iinmerhin berührt der vollkommen nickt-sagendc Inhalt der jüngsten Nummern deS halbamtlichen BlatleS angenehmer als die fortgesetzten maß losen Schmähungen gegen den Liberalismus, mit denen vor einen» Jahre die „Prov.-Eorresv." — dem Griinksatzc getreu: „Semper »ligniä kaeroG — allwöchentlich ihre Spalten füllte. Der Wahlkreis Fraustadt-Kröben war in der letzten Gesetzgcbnngöperiode durch zwei Freiconservative und einen Natlvnalliberalen vertreten; er ist bei jeder Wahl in großer Gefahr, an die Polen verloren zu gehen und hat früher bereits polnische Vertreter gehabt. Seiten» der beiden in dem Wahlkreise sehr mächtigen conservativen Parteien balle man sich, um die dringende Gesahr eine» polnischen Siege- abzuwenden, zu einem Compromiß bereit erklärt, wonach drei nationalliberale und sich zum Beitritt zu dieser Frak tion verpflichtende Candidaten ausgestellt werde» sollten. Diese» Compromiß wird von entschiede,» liberaler Seite zurück- aewiesen und die Zurückweisung wird von einem der Haupt- führer der dortigen Entschieden-Liberalen. Herrn Simon in Lissa, mit einer Zuschrift an daS „Posener Tageblatt" be gründet. worin e» u. A. heißt: „Die Herren von der rechten Seite scheinen zu glauben, daß in der vermeintlich niittlercn Parteirichtung der Candidaten ei» Zugeständniß, ein Coni- promiß zu suchen ist; wir Liberale» niüssen die» entschieden bestreiten. Unsere sogenannten Ralionalliberalen neigen sehr ausfallend nach rechts und sind nur scheinbar liberal. Wir wählen lieber einen ehrlichen Conservativen, von dem wir wissen, waS wir von ihm zu erwarten habe»,, als einen Nationalliberalen, der den Mantel nach dem Winde hängt und mehr an sich als au seine Wähler denkt. Wir sügeu dieser Kundgebung keine weitere Bemerkung hinzu sie wirb für sich selbst sprechen. Sie ist ebenso bezeichnend für die Gesinnung der dortigen Entschieden Liberalen gegen die Nationallibcralen als für den geringen Ernst, mit dem man der Gefahr eines polnischen Wahlsieg- enlgeaensieht. Man hätte doch erwarten sollen, daß daS traurige Ergebnis der jüngsten Rcich-taaSivahlen in Posen einen nachhaltigeren Eindruck hinterlassen hätte! Die in der vorigen Session de» preußischen Abge ordnetenhause» hewilligten Reparaturen für testen eigene» SitzungShau» dürfen al» nunmehr beendet angesehen werden. Der Einaang und die EorridorS sind neu gestrichen, der Sitzungssaal ist mit einem neuen Glasdach und mit einem prächtigen neuen braun und grün gemusterten Teppich ver sehen worden; auch sind besten Wände neu in Schablonen malerei decorirt worden. Nicht minder wurden auch die Bureauräume. die AbtheilungS- und CommissionSzimmer und die übrigen Lokalitäten de- Abgeordnetenhauses einer durch greifenden Erneuerung unterzogen; hosscntlich der letzten für ihre gegenwärtigen Zwecke, denn — wie wir schon meldeten — der Neubau eine- preußischen ParlamentSgebaudc- darf al» bevorstehend angenommen werden. Während die Leiche de- Grasen Stillfried auf seinem Staminaute in Schlesien beigesetzt wurde, haben auf der fernen Burg Hohenzollern die Glocken zu Ehren de» Möge England sich hüten, an den Flammen in Egypten einen WeUbrand zu entzünden! Leipzig, 25. August 1882. DaS Befinden de» Kaisers ist ein fortgesetzt hoch er- sreulicheS. Unsere Kaiserin hat dagegen in Folge der bereits erwähnten Verletzung am Fuße noch immer größere Schonung zu beobachte»; da» Gesammtbesillden ist i»desten erwünschterweise recht befriedigend. Die Rückreise der Kronprinzessin, welche noch in der Nähe von Monza Aufenthalt genommen hat, ist demnächst zu erwarten. Prinz Karl, der einzige noch lebende Bruder unsere» Kaiser», welcher m den ersten Tagen de» MonalS Juni in Kassel durch einen SchenkelhalSbruch am linken Bein von so schwe rem UnglückSsall betroffen worden, hat nach überraschend sortschreitknder Besserung, und nachdem nicht allein der Bruch selbst gänzlich geheilt, sondern auch reichliche Knocken Neubildung stattgesunden, sich insoweit erholt, daß inzwischen auch bereit» die Verlegung de» Aufenthalte- vom Schlosse zu Kassel nach Wilhelmshöhe ermöglicht wurde. DaS All gemeinbefinden de» Prinzen ist erfreulicherweise fortwährend > ulfriedenstelleud. Prinz Friedrich Karl und der deutsche Der im hiesigen Georgenhause detmirt gewesene, am 15. Februar »Krön Prinz widmen sich militairischen Geschäften in Sltd- 1863 zu RStha geboren« Stemmetz Franz Osear Müler ist va» I deutschland. »..d".'»A U'^I Mit der Beschränkung de- Budgetrechts soll e- Wir ersuchen d!?,c. Müll!?im Be^.Mng.s^z! mrhalt^I""" werden; der Reichstag aber wird hvsientlich und schleunigst Nachricht anher zu oben. I Alle« ausbikten, um die daraus abz,elenden Pläne der Reicks- Leipzig, am 31. August 1882. I rraierung unmöglich zu machen. Jedenfalls tritt diese An- LaS Palizei-Amt drr TtUfit Leipzig I gelegenheit jetzt ,n ein kritische» Stadium. Die gelegentlich I. v. I der Urlaubsreife de» StaatSsecretairS Burchard verbreitete Iunck, Pol.-Rath. Rfdr. Faldip.^Nachricht, daß „probeweise" die Ausstellung eine» Reich» Srleditt hat sich unsere Bekanntmachung»»», 15. vorigen I etat» sllr die beiden nächsten EtatSjahre angeordnct sei. ist Monats. den Lorrectionär Franz Ferdinand veßaudt betreffend, I ,m Grunde nur eine Wiederholung der am Schlüsse der Session de» BundeSrath» bekannt gewordenen Absicht der Reichsregierung. Der Ausdruck „probeweise" könnte dahin verstanden werden, daß von dem Ausfall der Probe die Entschließung darüber abhängig gemacht werben soll, ob dem Reichstag ein einjähriger oder ein zweijähriger Etat vorgeleat werde. So liegt die Sache aber, wie jetzt der „Allg. Ztg." auS Berlin gemeldet wird, nicht. Die Absicht, einen zweijährigen Etat auszustcllcn, ist bereits »dein BundeSratbe zur Kenntniß gebracht worden, Ulk IllUstllUlköÜll^lllkU ^VUsslüUllt. I man hielt eS aber nickt für opportun, die Ansicht deS BundcS- E» sind sehr bedenkliche Nachrichten au- Konstantinopel I rathS über diese Absicht zu hören lind »ahm demselben die eingetrofsen, welche zu bestätigen scheinen, daß der in Egvplen I Gelegenheit zu einer Meinungsäußerung, indem inan da von Arabi Pascha in, großen Stile in Scene gesetzte «usstand I g-mre Vorgehen als ein „Experiment" darstellte. Der Bunde», einen paniSlamitischen, gegen die christlich« Bevölkerung de« I rath ist dieser „Probe" gegenüber in einer eigenthümlichen Orients gerichteten Charakter an sich trägt. Wie verlaute». I ^'->ge. nachdem er wiederholt einen Gesetzentwurf beschlossen sei die Zögerung de» SullanS, die Milstairconvcntion mit! hat. der »nt Hilfe einer BerfastungSänderung die Ausstellung England abzuschließen, dadurch verursacht worden, daß ihm I Zweijähriger Etat» ermöglichen sollte. In den Motiven Zuschriften au» Syrien. Arabien und Egypten zugegangen I war sogar ausdrücklich erklärt, c- bedürfe dazu einer seien, welche ihn mit dem Verlust de» KhalisatS bedrohen, I Abänderung der Verfassung; womit denn die Aus- wenn er den Forderungen der Engländer nachgäbe. Di-1 flellung zweijähriger Etats ohne vorherigen Erlaß eines Araber würden in den Verlust Eqyplen» nicht willigen. ES I Gesetze» al- „n Widerspruch mit der Verfassung stehend an- gehen ferner in »onstantinopel Gerüchte von Ruhestörungen I erkannt ist. Nachdem der Reichstag den Erlaß eine« solchen in Syrien um; in Beirut soll ein Christ ermordet und mehrere I Gesetze» abgelehnt hat. soll jetzt derselbe BundeSrath Christen mißhandelt worden seien. Drusen vom Libanon I s'ch die neue Auslegung der Verfassung aneignen, hätten maronitische Dörfer angegriffen, der Gouverneur von I derznfolge zweijährige Etat» auch ohne gesetzliche Damaskus hätte Verstärkungen verlangt, um die Ruhe wieder-1 Grundlage zulässig sind. Nichtsdestoweniger ist nicht herzustellen u. s. w. I j» bezweifeln, baß sich im BundeSrath eine Majorität auch Wir wollen abwarten. ob diese Meldungen sich bestätigen I >ür diese neue Auslegung der Verfassung findet. Der gegen- werden oder nicht; man geht aber sicher nicht Fhl, wenn man die I wärtige Reichstag aber wird sich sicherlich aus ein solche» muhamedanischen Aufstände und im übrigen Nord-1 Experiment nicht einlassen. asrika nicht all zufällig« Bewegungen aufsaßt. Sie ent»! Auch die „Kölnische Ztg." beschäftigt sich angesichts der '"ringen allesammt dem einen Gedanken, daß der Glaube I preußischen Wahlen mit der Idee einer liberalenMittrl- 'uhamed't vedroht sei durch da» Vordringen der Franzosen I Partei. Da» rheinische Blatt meint, wenn e« sich unter der ersten Ober-Burggrafen eine volle Stunde geläutet. Der Verstorbene hat eü um die Burg wohl verdient, aber wie weit entsernt er davon war. sich in irgend einer Weise da» baukttiistierische Berdiensl um die Wiederherstellung derselben bcizumessen (welches ein allzu lobreknerisch gcballcncr Nachruf im „NcichSanzciger" il»n anzudicktcn schien), daS beweist am besten die nachfolgende Stelle auS seinem noch nickt zur Ausgabe gelangten Werke: „Hohenzollern. Beschreibung nnd Geschichte der Burg, von 1>r. R. Graf Stillfriev-Alcantara". in welchem eS heißt: „So haben wir also in allen ihre» Hanpklhcilen die sittliche Burgveste betrachlcl, welche an welthistorischer Stätte königlich prangt. Aber wer ist der Meister, wird der Leser fragen, der diesen majestätischen Bau aus hohem BergcS- gipsel errichtete, der eS verstand, diesem Monumente ver gangener Jabrhunderte auch die höhere Weihe durchgeistigter Kunst de» Mittelalters zu verleihen? Es ivar der geniale Stiller, der erste Architekt seiner Höchstscligcn Majestät." Die „Deutsche Bauztg.", der man einen Cvrrcclurbogen ari dem genannten Werke zngesandt hat. fügt dem Abdruck der Stelle hinzu: „Man sieht, der Verstorbene, dem der Eifer verständnißloser Lobhudler zu seinen sonstigen woklverdiente»» Ehren auck noch den Lorbeer de» Architekten ausS Grab legen wollte, hat in der fraglichen Angelegcnbeit ebenso klar wie bescheiden scstgestellt, wem an erster Stelle daS Verdienst an der Neugestaltung der Burg Hohenzollern gebührt." Der Redacteur der „Westfälischen Provinzial eitting", gegen den wegen eines Artikels über die athotiscke Hierarchie ein Strasversabrc» cingeleitct worden ist und welcher sogar als fl»chtverdächtig einen Tag lang inhastirt war, sucht in einem ossene» Briese die scharfe Kritik, welche sein taktloser Feuilletonartikel „Lnstige Chronik" gesunden, zu widerlege». Von besonderem Interesse ist folgende Stelle seine» Schreibens: „Fast sümmlliche deutsche Blätter yaben von dem Vorfälle Notiz aenoinmen, und zwar um so eher, als die „Westsälnclte Provinzial- Leitung" ein von der Regierung »>it jährlich 0000 ./s fnbven- lionirlcs und in Folge dessen regierungsfreundlich rcdtgirie« Organ ist. Bekanntlich hört nach einer minislcriellen Verordnung mit dem letzten September d. I. im ganzen Umfange der preußischen Monarchie die für diverse Blätter von de» Regierungen bisher gezahlte Subvention aus. Diesen Anlaß habe» nun ver schiedene Zeitungen benutzt, und zwar in Folge einer unwahrrn Notiz eines hiesigen ultramonlanen Anzeigeblätlcheus, die Nachricht zu verbrcitrn: „es sei in Folge jenes Feuilletons seitens der könig« ichen Regierung dem Blatte die Subvention, sowie jede fernere „materielle und moralische Unterstützung" sortan entzöge» worden." Diese Behauvtung ist unwahr. Den», wie schon bemerkt, ist di« qu. Subvention schon seit langer Zeit, lange vor Ericheinen jenes Fcuillctons, auS oben angcsührtem Grunde gekündigt und sic hört actisch mit dem letzten September d. I. aus, bis zu welche»» Termine sie bereits bezahlt ist. Es kann aber auch von eiuer „moralischen" Unterstützung der Regierung hierorts nicht die Rede sein, denn seit April d. I. — so lange ich di« Redaktion sichre — ist niemals irgend welche Jnsormalivn, irgend welche Hilfe bezüglich redaktioneller Intentionen von der Regieruna ansgegangen; dagegen brachte der hiesige »ltromontaiie „Westfälische Merkur" des Oeslercn Artikel, deren Urheberschaft aus Quellen zurückjichren, welche entweder der Regierung lürt oder ihr bcsreundcl sind. Die Arbeit, die Verantwortung wie die Jmtialive der Redaction hatte ich ausschließlich zu besorgen. Es ist daher un erfindlich, welcher Art diese moralische Unterstützung gewesen sein soll." Die freiconservative „Post" bemerkt dazu: „Wenn die Angaben diese- Schreibens richtig sind, so würden sie ein seltsames Licht ans die der Presse gewährten Subventionen werfen. Wir möchten desbalb den lebyasten Wunsch auS- sprechen, daß die Geheimnisse der Preß-Subvenlione» bis in die letzte Ecke beleuchtet würden." In München hat. wie man der „Voss. Ztg." von dort schreibt, am DicnSlag der jetzt in seiner Mehrheit au» Ultramonlanen bestehende Magistrat auf den Antrag de» ersten Bürgermeister- I>r von Erhardl mit alle» gegen 6 Stimmen beschlossen, auch in diesem Jahre den Tag von Sedan zu feiern, wie da« bisher der Fall war, und zwar durch Bcflaggung aller städtischen Gebäude, Morgen- inusik vom Balcon de» RathhauseS herab u. f. w. In der Minorität befand sich auch ein Oberst a. D„ der bürgerliche MagistratSrath Fogt, Ritter de» eisernen Kreuze« l. Classe. Al» Redner gegen den Antrag trat zuerst der bürgerliche MagistratS rath, Vergolder Radspicler, aus. Er meinte, die Erinnerung an den Sieg von Sedan sei so lebhaft, daß e» einer Beflaggung nickl bedürfe, welche geeignet sei, den Nationalstolz der al» Gäste in München weilenden Franzosen zu verletze»; eS werde genügen, von 10 zu 10 Jahren ein größeres Sedan« fest zu seiern. Viel aufrichtiger war der nächste Redner, der RechtSrath Panzer, denn derselbe erklärte den 2. September für einen Trauertaa für die Katholiken, da au diesen. Tage durch den Einzug der Italiener in Rom da» Patrimonium Petri beraubt worden sei. Man sollle blv» Feste deS Frieden» seiern, z. B. den 10. Mai. Herr Panzer beantragt deshalb die Ablehnung des Anträge», drang aber, wie oben gemeldet, nicht damit durch. Der rumänische Gcnie-Hauptmann und Proscssor der Bukarest« ApplicationSschule Herr Crainiceanu, welcher im Austrage der rumänischen Regierung in »lilitairischei Mission in Berlin weilte, ist nach Bukarest zurückgekchrt, nachdem derselbe sich über die preußische» Militairschuleinrichtungen insormirt, die Spandaucr ArlilleriewerkstäNe und ander« inililairische Anstalten besichtigt, den letzten Militairübnngeu bcigcwohnt und mehrere inililairische Werke und Reglement», theil» zu Studien, theil« zu Lchrzwecken erworben halte. Wie man übereinstimmend anS Wien und Pest meldet, bereitet gegenwärtig beiden Regierungen die russisch« orthodox-panslävistifche Propaganda manche Sorgen. Während aber die Regierung in CiSlcilbanien zu den Slaven, zumal de» Czechen, sich bekanntlich überaus freundlich ver« hält, fübrt der ungarische Minister-Präsident v. TiSza gegen die panslavistische Wühler in Ungarn eine sehr drohend« Sprache. Bor Allem bestätigt eS sich, daß die ungarische Re» gierung in, auswärtige»?l»ilc zu Wien ernste Vorstellungen gegen die russische» Umtriebe unter den Rulhenen GalizienSund Ungarn» erhoben und die AinlSenlsetzunq des verdächtige» rulhenischen Erz« bischosS Scmbratowisch und seine» Domherrn MalinowSki ver langt hat. Gleichzeitig hat Herr v TiSza an die leitenden poli» tischen Behörden Ungarns ein Rundschreiben erlaßen, worin jenen die „czrößte Ausmerksamkeil" bezüglich der panslavisti« scheu Umtriebe eingeschärst wird, welche, „als der ungarischen Staat-idee seindlich, unter keiner Bedingung geduldet werde» könnten". Jene« Rundschreiben führt auch gegen die in CiS« leithanien bevorzugte» Czechen eine sehr drohende Sprache
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