Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191207188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19120718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19120718
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-18
- Monat1912-07
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8534 Börsenblatt s. d, Dtschn. Luchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 165. 18. Juli 1912. Preises wird jeweils abhängen vom Inhalt des Buches und der aus diesem abzuleitenden voraussichtlichen Größe des Jnteressenlen-Kreises. Je größer die Wahrscheinlichkeit bal digen Verkaufes und eventuell sogar wiederholter Nachfrage, desto berechtigter ist ein guter Preis. Ich selbst pflege als Maß- stab zunächst den Umfang des betreffenden Buches zu nehmen, indem ich einen Ladenpreis in der Weise konstruiere, daß ich pro Seite gewöhnlichen Oktav-Formates 1 L, berechne. Das ist der Ladenpreis. Nun setze ich davon je nach der Verkaufs wahrscheinlichkeit zwei Drittel oder die Hälfte als Antiqua riatspreis an. Dann kommen eventuell Zuschläge: für offen bare Seltenheit, für das ungewöhnlich Interessante des In halts usw., so daß ich unter Umständen noch über den von mir selbst angesetzten Ladenpreis hinausgehe. In den weit aus meisten Fällen bleibt es aber dabei, daß ich für ein anti quarisches Buch dieser Gattung hinter den Vermerk »Nicht im Handel« den von mir herausgerechneten Ladenpreis als solchen in Klammer setze und dann einen um 33tz<j—507» niedrigeren Betrag als Antiquariatspreis notiere. Mit Be friedigung konnte ich schon mehrmals konstatieren, daß meine Preise in die Kataloge anderer Antiquariate übernommen wurden. Die zweite Frage: Verwertung der so gewonnenen Re sultate für die Zukunft, beantworte ich dahin, daß ich von sol chen Katalogzetteln Duplikate anfertigc, die, alphabetisiert, in einem besonderen Zettelkasten aufbewahrt werden. Sie bilden eine wertvolle Ergänzung zu den Katalogen von Hinrichs, bzw. Kahser. Auf den Zetteln notiere ich überdies, falls das be treffende Buch verkauft wurde, ob an Privat oder an einen Kollegen, und eventuell, ob mehrfache Bestellungen einliesen, da dieser letztere Umstand bei nochmaligem Vorkommen desselben Werkes eine Preissteigerung rechtfertigt. Würden nun alle Antiquare solche Zettelkataloge »nicht im Handel« befindlicher Bücher anlegen, so wäre die Zeit bald nicht mehr allzu fern, wo an die Drucklegung einer Art von Ergänzungskatalog gedacht werden könnte, zu welchem das Material von den verschiedenen Antiquaren einer Zentralstelle zu übermitteln wäre. Dasselbe Resultat versuchte ich schon vor Jahren durch Ausziehen der Titel aus den gedruckt vor liegenden Antiquariatskatalogen zu erzielen. Diese Arbeit ist aber überaus mühsam, zeitraubend und bleibt sicher klicken- Hafter als ein direktes Zusammengehen der Interessenten. Franz Unger. Das billige Buch. (Fortsetzung zu Nr. 164 d. BI.) Das Verdienst, ernste moderne und modernste Autoren in billigen Ausgaben den Gebildeten zur Verfügung gestellt zu haben, gebührt außerdem noch einer Reihe der größten und bekanntesten deutschen Verlagsfirmcn. An erster Stelle sei hier S. Fischer, Verlag in Berlin genannt, der in seiner Kollektion Fischers Bibliothek zeitgenössischer Auto ren ein Unternehmen von ganz besonderer Bedeutung ge schaffen hat, das berufen ist, einer nach Luft und Licht stre benden neuen Kunst den Weg in die breitere Öffentlichkeit zu bahnen. Jüngere Talente sind es, deren Produktion auf diese Weise zugänglich gemacht wird, ein Versuch, eine Anzahl bedeutender Autoren schon vor Ablauf der gesetzlichen Schutz frist dem Volke näherzubringen. Ca. 40 Bände sind bereits veröffentlicht. Trotz seines hervorragend geschäftlichen Cha rakters, der sich durch Anwendung der modernsten Reklame formen ausspricht, gehört das Unternehmen der Berliner Firma Ullstein hierher, die in den Ullstein-Büchern einen, wenn man so sagen darf, ganz neuen Typ geschaffen bat. In ca. 25 Bänden sind die besten und modernsten Autoren, nur Namen von Klang, in geschmackvollen Einmark- büchern vertreten. In diese Klasse gehören noch die Kleine B i b l i o th ek L a n g e n mit 110 Bänden ä 1 (gebunden 1 50 H>, die Kollektion Ianke (Janke, Berlin), ca. 90 Bände in der Preislage von 50 1 1 „« 50 H und 2 Der gleiche Verlag bringt neuerdings auch eine Samm lung Fahrten und Abenteuer eines deutschen See offiziers heraus <6 Bde. L 50 H). Ferner sind hier zu erwähnen eine Sammlung von 20 Bänden guter Belletristik ä 1 bei Hermann Michel in Charlottenburg, die Deva-Roman- sammlung der Deutschen Verlags-Anstalt, die es aus 75 Bände ä 50 gebunden ü 75 H gebracht hat, und eine Samm lung Illustrierte Novellen und Erzählungen im Verlage der Union, Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart (48 Bände zum Preise von 1.—). Ein sehr bemerkenswertes neues Unternehmen ist die im Verlage von Gustav Kiepen heuer in Weimar erscheinende Liebhaber-Biblio thek, die bisher zwar nur sechs Bände ä „« l.50 umfaßt, aber Bücher, die hinsichtlich ihres gewählten Inhaltes und ihrer aparten Ausstattung weitgehende Beachtung verdienen. Viel versprechend ist auch Albert Bonniers 30 Pfennig- Bücherei, die nur Originalarbeitcn erster Autoren bringt (bei Albert Bonnier in Leipzig). Mit sechs Bänden ist sie vor kurzem ins Leben getreten. Die vielen Liebhaber humoristischer Bücher haben nun auch ihre Spezialkollektionen, die, zwei an der Zahl, unter dem gleichen Titel Lustige Bücher, die eine bei Habbel in Regensburg (bis her 10 Bände ä l „«), die andere bei Camillo Schneider in Leipzig <12 Bände ä 20 H) erschienen sind. Wieder mehr nach der volkstümlichen Seite neigt die Hamburger Hausbibliothek hin, 27 Bände im Preise von 50 H bis 1 50 L, gebunden, bei Alfred Janssen, Hamburg, und Ulrich Meyers Bücherei, herausgegeben in Ver bindung mit dem Verein zur Verbreitung guter volkstümlicher Schriften, etwa 20 Bände in der Preislage von 10 bis 30 H, Verlag von Ulrich Meyer in Berlin. Die Deutsche Bücherei, im Verlage der Deutschen Bücherei in Berlin (über 100 Nummern in zirka 50 Bänden, Preis der Nummer 50 H), Pflegt neben der Unter- haltungslcktüre etwa im Sinne der Wiesbadener Volksbücher auch das wissenschaftliche Gebiet, allerdings in einer Form, die man nicht immer volkstümlich nennen kann. Im Anschluß an diese hauptsächlich in Frage kommenden belletristischen Kollektionen wären noch zu nennen die Lutz- schen Kriminalromane, die allerdings die hier ge steckte Prcisgrenze von 2 zum Teil überschreiten, von dem Gesichtspunkte aus aber doch eine gewisse Beachtung verdienen, daß nicht jeder Kriminalroman schlecht zu sein und zum Schunde gerechnet zu werden braucht. Eine besondere Klasse von Abenteuerromanen bildet die eigenartige Kollektion Verne, ca. 100 Bände it 75 H, gebunden ä 1 ^k, die trotz ihres großen Umfanges und unbeschadet ihrer Qualität nur von einem einzigen Autor geschrieben ist, von einem geist reichen Franzosen, der sich bei uns Heimatrecht erworben hat. Zu nennen wären hier auch die Veröffentlichungen der beiden L a n g e w i e s ch e, die würdig ausgestatteten 2 „«-Bände (bis her 20), des Insel-Verlags, der neuerdings auch eine Kollektion Insel-Bücherei herausgibt, von der 12 Bände erschienen sind (geb. 50 H), und die von Will Vesper herausgcgcbene Sammlung Statuen deutscher Kul tur bei Beck in München, 16 Bände im Preise von 1 „« 20 H bis 2 50 H, obgleich sie ihrem Charakter nach nicht in die rein belletristische Kategorie gehören. Hinzugerechnet zu der bereits festgestelltcn Summe von 5500 Bänden erhöht sich die Zahl der billigen Bücher mit den rein belletristischen Sammlungen auf ca. 9300 Bände. Auf die vielen außerhalb der Kollektionen erschienenen Einzel-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder