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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191207237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19120723
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19120723
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^ 169, 23. Juli 1912. Nichtamtlicher Teil. Entscheidung über die Güte der deutschen gegenüber den ameri kanischen Maschinen ist noch sehr ungewiß. Wir haben deutsche Maschinen (die beste Marke ist Wohl die Continental der Wandererwerke, Chemnitz, Preis 375—), die Ausgezeich netes leisten und von vielen Schreibern den besten ameri kanischen Marken (Underwood, 525.—) gleichgestellt wer den. Aber die gute Schreibmaschine zeigt oft erst nach vielen Jahren ihre besonderen Vorzüge, indem sie auch dann noch nichts von ihrer Leistungsfähigkeit eingebützt hat, während geringere Modelle dann bereits die Reparatur nicht mehr loh nen. Unsere deutschen Maschinen sind zumeist kaum älter, als 10 Jahre, und diese Modelle waren noch nicht die besten, wäh rend viel ältere amerikanische Maschinen heute noch tadellos sind. Tatsache ist aber, daß unsere deutschen Maschinen in ab sehbarer Zeit auf der Höhe ihrer Vorbilder sein werden, und daß eine gute deutsche Maschine heute schon ihr Geld voll wert ist. Die Maschinen mit Rormaltastatur und mit ein facher Umschaltung sind bedeutend in der Mehrzahl, die Voll tastatur hat für die Benutzung beim Fakturieren, überhaupt beim Schreiben von Text mit vielen Zahlen oder Großbuch staben ihre Berechtigung. Durch den mit dem Schreiben hergestellten Durchschlag der Schriftstücke ist die Verwendung der Kopiermaschine nicht mehr so groß wie früher. Auch sie hat in ihrer Entwick lung solche Fortschritte gemacht, daß die Anschaffung überall zu empfehlen ist, wo kopiert wird. Die Kosten einer guten Maschine sind heute nicht mehr groß: für 120.— wird bereits ein praktisches Modell geliefert. Bei den mo dernen Registrierverfahren, die die Kopie einer Antwort stets dem Briefe beifügen, also das gebundene Kopierbuch überflüssig machen, werden die Anschaffungskosten zum größten Teil bereits durch die Ersparnis an Kopiermaterial gedeckt, ganz abgesehen von dem viel geringeren Aufwand an Zeit beim Kopieren. Die bekanntesten Lieferanten für Kopier maschinen sind Alexanderwerk A. von der Nahmer, Remscheid; F. Soennccken, Bonn: C. Zeiß, Frankfurt. Näheres über die Modelle siehe Börsenblatt 1911, Nr. 217. Die ExPeditiondesVerlages hat sich dem Fort schritt bis jetzt noch am wenigsten hold gezeigt. Wie wertvoll aber auch hier die Verwendung neuer Methoden sein kann, zeigten die Angaben über Fakturiermaschinen im Börsenblatt 1910, Nr. 191, und über das Durchschreibverfahren Börsenblatt 1911, Nr. 116. Allerdings muß zugegeben werden, daß die Eigenart unserer Expedition durch die Ver wendung vorgedruckter Fakturen zuerst nur schlecht eine wei tere Vereinfachung zuläßt. Wer aber unbedingte Kontrolle über den Eintrag jeder Faktur haben will, wem daran liegt, daß der Eintrag automatisch und genau wie auf der Faktur geschieht, muß entweder das Billing- oder das Durchschreibverfahren anwenden. Beim Billing wird die Faktur mit der Schreib maschine geschrieben und durch das Durchschlagen gleichzeitig in das Buch eingetragen. Die dafür verwandten Schreib maschinen — sie sind auch zur gewöhnlichen Korrespondenz vollständig brauchbar — sind in der letzten Zeit derart ver vollkommnet worden, daß die Fakturierung mit ihnen solch große Vorteile bietet, daß eine Einführung des Systems in jedem Geschäfte überlegt werden sollte. Durch die Verbindung der Rechen- und der Schreibmaschine wurde das Ideal der Fakturiermaschine erreicht. Beim Ausschreiben der Fakturen rechnet die Additionseinrichtung sämtliche Einzelposten derRcchnung selbständig auf, beimSchreiben des letzten Postens ist der Endbetrag bereits an der Maschine angezeigt. Durch das Einfügen eines zweiten Rechenwerkes lassen sich dann auch die Kolumnen, in denen die Endbeträge der Fakturen ausge- worfen sind, aufrechncn. Schreibmaschinen mit Fakturier vorrichtung liefern die Fisher-Elliott-, Underwood-, Renting« ton- und Smithpremier-Co., von den deutschen Maschinen be sitzen Adler und Stoewer die Vorrichtung. Praktisch gut be währt haben sich allerdings bisher nur die amerikanischen Mo delle. Die erste Additionsvorrichtung brachte die Fisher- Elliot-Maschine, dann kam die Remington, die die Wahl-Ad- ditionsvorrichtung benutzte, und die Underwood. Fisher- Elliot scheint sich wegen der Größe der Maschine nicht recht verbreiten zu wollen, die Remington hat bei der Benutzung der Additionsvorrichtung einen sehr schweren Anschlag, Underwood hat bereits Modelle mit elektrischem Antrieb der Rechenvor richtung in den Handel gebracht, die zurzeit das Beste auf diesem Gebiete darstellen. Maschinen zur Mithilfe bei der Bricfexpedition, Falz- und Kuvertterapparate, liefert die Deutsche Maschinen vertriebsgesellschaft; ihre Anschaffung kommt jedoch nur für ganz ausgedehnte Betriebe mit zentralisierter Expedition in Frage. Von größter Bedeutung für jedes Geschäft ist dagegen die Portoiontrolle. Maschinen zur Mithilfe gibt es 6 oder 7, aber es ist bezeichnend, daß ungefähr zwei Drittel der Fabriken die Maschinen nicht mehr liefern, teils weil sie gegenseitig in Patentstreitigkeiten liegen, teils weil sie selbst zugeben mußten, daß d i c Frankiermaschine noch nicht besteht. Die meisten der bestehenden Modelle kleben die in dem Apparat auf Rollen lagernden Marken auf die Postsache auf, sie können aber nicht verhindern, daß z. B. unbeschriebene Kuverts eingefügt werden, von denen hinterher die Marken abgelöst werden. Auch die vorhergegangene Perforation nützt nichts, weil durchstichelte Marken unbedenklich angenommen werden. Durch Unterbrechung der Wasserzufuhr geschieht es, daß die Marken gar nicht kleben usw., so daß die Frankier apparate zuguterletzt nur eine Hilfe für den Aufkleber der Mar ken, aber keine sichere Kontrolle sein können. Dazu gehört immer noch eine zweite Person, und deren Arbeit wird be deutend erleichtert durch den »Custos«-Markenkontrollstempel. Die mit der Portokasse betraute Kraft macht die Post voll ständig fertig, trägt das Porto entweder einzeln, nach Briefen, Paketen, Kreuzbändern usw. zusammengefatzt oder nach irgend einer anderen Methode ein. Die Kontrolle stempelt dann jedes Poststück ab, indem sie die Registrierapparate be nutzt, die für jede Markensorte geliefert werden. Ist z. B. eine Jnland-Bestellkarte zu kontrollieren, so wird mit dem 3 H- Stempel die Kontrolle (3 H)in der Ecke links unten auf dem Schriftstück gefertigt. Durch diese Stempelung registriert der Stempel einmal 3 auf diese Weise benutzt man einen Stempel für 5, 10 und 25 oder 50 H und kontrolliert alle ande ren Werte durch Zusammensetzung. Die Summe sämtlicher von den Stempeln durch den Niederdruck selbständig registrier ten Werte muß der Summe der Buchungen im Portobuche gleich sein. Die Kontrolle geht sehr rasch, durchschnittlich wird in einer Sekunde ein Poststück gestempelt. Jeder Stempel kostet 85.—. Bei der Bedeutung einer guten Kontrolle und ihrem Werte ist die Ausgabe in den meisten Fällen angebracht, denn die Portokasse ist in vielen Geschäften das Schmerzenskind für Leitung und Angestellte. Wie weit das gesamte Rechnungswesen durch die neuen Bureauhilfsmittcl geändert werden kann, zeigte der Aufsatz über das »Lose Blatt-System« im Börsenblatt 1912, Nr. 35. Die dort angeführten Ergebnisse haben scheinbar vielen An klang gefunden. Es wäre nachzutragen, daß in der letzten Zeit besondere Einrichtungen getroffen wurden, die Kontrolle über fehlende Kontenblätter zu verbessern, überhaupt größere Sicherungen zur Verhütung von Auswechslungen einzelner Blätter und zur Prüfung der Verwendung der unbeschriebe nen Blätter zu erreichen. Die Firma Jul. Bagcl in Düssel dorf hat gerade in dieser Richtung recht Gutes geschaffen, auch die Konstruktion ihrer Losen Blatt-Bücher verdient Anerken nung. Die Firma I. C. König L Ebhardt, Hannover, Hot sich im Anschluß an den obenerwähnten Artikel entschlossen, der 1130
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