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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188305018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-05
- Tag1883-05-01
- Monat1883-05
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1883
- Autor
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M,WW,U,' „WM ' >?>' «W>WW»W>«W HWffWW O. est. e»- bo. >r., di« kd. ld. II kr- re. hr >r. »d st. de >rr o» nd l'g an hr in rn n, 0« cke ar ich «: >» «l. sch «r 28 4 n. l» re ,e- on irr «: »r »h !N. ^«- in Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. NetarUor» and Lkpeditio» Johannesgasse 33. LPrrchkon-rn -rr Rrdaciio«: Bormiltaz« 10—13 Uhr. Nochmitlags 5—6 Uhr. «r »4 »ckß«»« em^iaudlcr NiEirrcht» »-4t sich tu Ncdaai«» nicht «rrtwtltch. »er für die «ilchftf,l,e«de M«»«er drftt««ten Inserate an Wachenta,«» bi« 8 Nbr Nachmittan«. «, Gm,»- «ab Fqnasen früh bis'/,» Uhr. In den Filialen snr Zns.-^nnahme: Ott« Klemm, UniversitLtSstrahe 31, Ld>i« Löscht, Katharinenstraße 18. v. «nr bi« i,S vbr. UchMr.TaMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. 121. Dienstag den 1. Mai 1883. Auflage R7^»b. Ad»n«e«ent,vreis Viertels. 4'/, Ml. incl. Vnygerlohn 5 Mt., dnrch die Post bezogen 6 Vit. Jede einzelne Nummer 30 Ps. «elegcrrmplar 10 Ps. Gebühren für Uxtrabeilaar, Ohne Poübeiörüernog 39 VN. «it Poftvesürdernng 48 ML Inserate Saespaltene Prtttzeil, SO Pf. Größere Schriften laut unserem Hr«i«> verzeupaG. Tabellarischer Sa« nach höherem Tarif. Reklamen unter dun Redartisnastrtch die Dpalizetlr L0 Ps. Inserate sind stet« an die Ep»edttt«> »n senden. — Rabatt wird otzyt gegeben. Zahinng pnwnuwemnäo »der durch Post- Nachnahme. 77. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, >t« «um L. Mai 188i vorzunehmende gsabrikeu- » . . . rählung betr. Auf Grund einer Gencralverordnnna IV. 390. der königl. KreiShauptmannschast Leipzig vom 27. December 1882 ist am 1. Mai diese« Jahre« eine Zählung der in den nach stehenden gewerblichen Betrieben beschäftigten Personen vor» zunehmen: 1) In allen Betrieben, welche mit NmtriebSmaschinen arbeiten. 2) In allen Betrieben, auf welche ß. 16 der Gewerbe» «rdnuna Anwendung findet mit Ausnahme der Schlächtereien. 3) In allen Betrieben, in welchen einschließlich der Ge- schäst-inhabcr und Geschästsleitcr zehn oder mehr Personen beschäftigt sind. 4) In allen Betrieben, welche ohne den vorstehenden An forderungen zu entsprechen dennoch als „Fabriken" im Sinne der Gewerbeordnung auzusehcn sind. Wir werden allen u»S bekannten Gewerbebetrieben dieser Art bi» zum 28. April d. I. Fragebogen zusertigrn lasten, mit der Veranlassung, dieselben spätesten« bi» zum 5. Mai diese« Jahre« an unser statistische« Büreau zurückgelangen zu lasten. Diejenigen hiesigen Gewerbetreibenden der kezeichneten Art, welche bis 28. April nichl in den Besitz von Frage bogen gelangen, wollen dieselben am 30. April in unserem statistischen Bureau (Brühl 5l) abholen lasten. Wir bemerken ausdrücklich, daß die Erhebung sich nur auf gewerbliche (industrielle) Betriebe in» engeren Tinne erstreckt, daß also Handels- und VerkehrSgewerbe ausgeschlossen bleiben. Gemischte Gewerbe (z. B. Handel und Industrie) sind jedoch zu berücksichtigen. Leipzig, dm 16. April 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Georgi. Haste. Mit Bezugnahme auf die wiederholte» Bekanntmachungen d«< Rache« der Stadt Leipzig, insbesondere diejenige vom 20. diese« Monat«, die an den Droschkenhaltestellen den Regulativ«, wonach da« Tränken und Füttern der Pferde nar auf dm Stationsplätzen stattsmden darf, zu gehöriger Nachachtung auSdriicklich eingeschärft. Unsere AnssichtSorgan« find angewiesen, darauf zu achten, daß dieser Vorschrift strengsten« nachgcgangcn wird, und werden wir Zuwiderhandelnde in Gemäßheit de« angezogencn Regulativs unnachsichtlich in Strafe nehmen. Leipzig, am 28. April 1883. DaS Poltzriamt der Stadt Leipzig Muhlner. Bretschneider. Bekanntmachung. Da« Unterzeichnete Armcndirectorium hat beschlossen, bet der Eaffenverwaltung deS ArmenamteS den Eaffeuschlnst Nachmittags um 4 Uhr einzusührm Wir bringe» diese Einrichtung mit dem Bemerken zur Kenntniß de» Publicum«, daß dieselbe den 1. Mai n. o. in straft tritt und daß von da an alle Kassengeschäfte nur bi» Nachmittag 4 Uhr erledigt werden. Leipzig, am 27. April >883. DaS Armen-Direetortu«. Ludwig-Wolf.N. Vrennhsh Anction. Mittwoch, den L«. Mai d. I. sollen von Nach mittag 3 Uhr an im Forstreviere Konnewltz auf dem Mittelwaldsck'lage in Abtheilung 32 ca. saa Hansen klein gemachtes eichenes Stockholz unter dm im Termine öffentlich auSgehangenen Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung an Ort und Stelle meist bietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Holzschlage in der Tonne- witzcr Linie. Leipzig, am 28. April 1883. DeS NathS Forst^vepntatton. 7) ein Paar Halbstiefeln von Filz, fast neu, ein Pelz mit chwarzgranem Tuchüberzug und ein Paar fast neue Vitlitatrh*sen, au« einer Stube im sogen. Hahnetamm im Dresdner Bahnhof, in der Nacht vom 83. zum 24. dsS. MtS.; 8) eine silberne Etzlinderutzr mit Secunde und geriester Rückseite, an» einer Wohnung in Nr. 4 der Braustraße, an. da« deutsch - österreichisch»italienische Bünduiß mit großem Nachdrucke eifert. Dabei verfährt die päpstliche Opposition ganz eigenlbümlich und richtet ihre Bedenken und Warnungen an eine speciellc Adresse. Sie greift nicht etwa Deutschland oder die italienische Regierung wegen dieser ..neuen Be drohung" de« Papstthom« an, wofür man jene« Bundniß >n 24. dss Mis kH' -- . „ohiing" de« Papttthom« an. woitir man lenes vunowg ... 9) ein alt'er WinterÜberzteher von blauem glatten Stoff, mit I den Kreisen de« Batican« hält. Diese wenden sich überhaupt schwarzem Sammetkragen und desectem schwarzen Futter, — m den I >n ihren, oppositionellen Eifer gar nicht an Deutschland oder Taschen befanden sich ein LeihhanSscheln und eine Gestellung»-1 Italien, wohl schon au« dem Grunde nicht, lveil dem Papiie Vrbre auf den Ramm „Lnur ckuliu, Voixr" lautend! >" der Nähe I i„,d seiner Umgebung kaum unbekannt, wie wenig ihre Wünsche de« Röddelwehre«. am gleichen Tage Vormittag-: I „nd Forderungen u, jenen beiden Staaten Aussicht aus 10) zwei Klnschen Weikwctn. mittelst Nachschlüssel» °uS I einer Sellerabtheilung ln Nr. 14 der Mttelstraße, an demselben Tage; I ^ber in dem Bttndniß soll sich noch eine dritte Macht 11) ein VlauuSrack von dunkelblauem gemusterten <otoff, Mil I klaubt die vaticanische einer Reihe HornknSpsen und schwarzem Fuiter. - in einer Tasche I bew'ten : Oesterreich. An Diese« glaubt d,e vancan>,we befand sich ein blauscidene« Tuch—, mittelstSinbruch« au- einem IPolitik ,,ch mit größerem Erfolge al» an die beiden an e Gartenhause im Grundstück Nr. 12 der Windinühlengaste, m der I Mächte wenden zu können. E« ist überhaupt bemerkenswertd. Nacht vom 25. »um 26. dss. MtS.; I ivie schcnungSvoll, ja freundlich da« Benehmen der Eurie 13) eine Geldsumme von 8 X, in einein Fünfmarkscheine «nd I ^cgen Oesterreich ist, wiewobl auch dort manche staatlich- einem Thaler. ferner eine Anzahl Herren-und ramtuntzrkrtttn s sjrch;jch„, Einr,chl„ngon durchaus nicht mekr de» starren von Talmi, bez. vergolde», sowie eine von Nickel, miitelst tzlinbruch« aus einem GeschäftSlocale in 9ir. 13 der Sebastian Hochstraße, in derselben Nacht; 13) ein zweiräderiger Handwagen, aus dem Hosraum de« Grundstück- Nr. 1 am Brühl, vom 20. bl- 22. dsS. Ml-.: 14) eine goldene üpliiideruhr mit cistlirler Rückjeite und Trakilionen und Forderungen deS PapsttbuniS entsprechen. An dieser Stelle wird eS sich auck cmpschle». daran zu er innern, wie Uderau« freudig, ja triumphirend seiner Zeit die Nachricht im Vatican ausgenommen wurde, daß der Kaiser von Oesterreich von seinem Gegen floss und ein Paar kalblederne Tch»ü»-2ch»hr, aus einer Schlaf stube in Nr. 39 der Ritterstraße, am 29. dsS. Mts. BormiltagS. Etwaige Wahrnehniungen über den Berblieb der gestohlenen! Sachen oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Eriminal- I Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 30. April 1883. Ta» Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Dcnecke. Nichtamtlicher Theil. Nachdem der in unserer Bekanntmachung vom 5. Januar d. I. al- verloren angezeigte Lagerschein Nr. 79824 nicht eingeliescrt und kein anderweitiger Anspruch an denselben erhoben worden, haben wir heute einen neuen Schein aus gestellt und erklären den alten Lagerschein hiermit für erloschen und unwirksam. Leipzig, den 30. April 1983. Lagerdof »er Sl«dt Leipzig. Ge t her. Skhßitzls - BeksinN«achnng. Gestohlen wurden allhicr erstatteter Anzeige zufolge: 1) rin S»««rrtber;teher von dunkelblauem glatte« Stoff, alt, mit einer Reihe Knüvsen, Seitentaschen und schwarzem Aoll- atla-sutter, au« dem Borsaal einer Wohnung in Rr. 63 der Stern- warteastraße, am 2L dis. MtS.; 2) rin Stück Schwel« eg risch (Speckseite^, ungefähr 8 Kilo schwer, mittelst Nachschlüssels an« einer Sellerablheilnng in Rr. 30 der KSrnerstraß«, vom 21. bi« 23. ds«. Ml«.: 8) eine Partie Apfelsiue«, mittelst Einbruch« an« einer Kiste an einem verkaus-staad auf de» Nicolaikirchhos, in der Nacht vom L2. zum 23. ds«. Mt».; 4) ein P«rtr»»»»«te von schwarzem Leder, mit gelbem Schloß, enthaltend 8 ^6 8» -H- ür ei»«« Thaler und kleiner Münze, sowie zw«, Eiseudabusabrbilrtd Mitlmoida-Dübeln und DSbeln-Lewjig und einen kleinen »«»«»»»!. «UWI» Tas»e»diedsta»I» auf dem gleiichervlatze. am 23. d>«. Mw. Vormiitag-: 5) ein Paar HauSschutze »«» Leder, mit Gummieinsatz, au« dem Vorsaal einer Wohnung in Nr. 37 der Arndtstraße, zu der- selbe» Zeit; 6) rin schwarzer Tuchraä »it ewer Reihe KnSpsen »nd schwarzem Futter, ein Paar H«sr» vmi dunkelblaaem Stoff-, eine schwarz- seidene Mütze und »wri La« ri»d«l,d«rne Haldfticsel« mit Doppel- j«ble». au« ei»» vaschhmch «, Rr. 9 der Thalstraße, am uäm- »chru Tage NackchüUaG; Bliimengraviruiig, nebst kurzer Talmikette, aus einer Schlafstube I besuche am italienischen Hose i» Nom abgesehen habe, in Nr. 20 der Burgstraße, am 37. bis. MtS. vormittag-; I Die Nichterwikerung diese« Besuches wurde geradezu al« 15) eine Partie Apfelsinen, 4—5 Dutzv., von einem Verkaufs-1 ^ Sieg de» Papsttum»« erklärt. I», Anschluffe an diese stand aus de», Fleischerplatze, in der Nacht vom 27. zun, 28 ^ MtS.; I-,-Mästung wendet sich aeacnivärtig die vaticanische Presse 16) ein Paar Hasrn von grauem engl. Leder, ein Maurer- ^ j ^ls französische gegen das deulsch-öster- 17) ei» dunkelledernw Geldtäschchen, en,haltend 1 .4 SO ^ der .Momteur de Nome", hat bereit« ,n zwc, lan^n Art, eln in zwei Fünszlgvsennigstücke,, und llciner Münze, sowie ein Zehntel- l "ach-,uweise» versucht, daß da« Zusammengebci, Oeskerr.ichS l««» der lO l. KSnigl. Sachs. LandeSlotterie V. Elaste Nr. 5 ^43,1 ii-it Italien nicht allein eine bloge diplomatische ,zdri»l>chkcit mittelst Taschendirbstatzl» aus dem Töpferplatzc, am 28. ds«. MtS. I ohne wirklichen Werth, sondern selb» für Oesterreich von vormittag«; I Gefahren begleitet sein könne. Italien biete al« BnndeS- 18) ein alter wtnterüderzteher von dunkelblauem rauben Stoff. I aknoste qar keinen Verlaß, weil seine inneren Berbältuiste mit zwei Reihen «uüpfen, Sammetkragen und schwarzem Wollall-,-. fortwährend von der Revolution bedroht seien, welche Land I und Negierung um so weniger lo« werden könnten, weil sie die demselben Stoffs eN ebensolche Äl"ste und ein Paar rmd»"d«ne R«otniion gerusen und drrsellen ihre Schcincpistenz verdanken. Haldstiefeln, mittelst Einbruch» au- einer Bodenkammer io I ^So laa««* fährt der^INomteur deRomV fort, „derKving von Nr. b3 der Ulrickwgaffe, in der Zeit vom 22. bi» 28. ds«. Mt«.: I IkaliSüHdQuirinal pKiren wird, kann niemal« von einer wirk 19) riu vicrräderige» Kinderwaaengestelle mit eiserner Deichselt lrMp» ausricht>sp»'Hrettndsck«st zwil-be» de« alten hab»- von einem Berkaussstand aus dem Roßplatze, am 28. Vs«/ I burgischen Meu c-rchie und dem saöoviscken König-Hause die Rc-chmittag«; „ I Rede sein. Die ganze Geschickte Oesterreich» und seine.' L0) e.» P-rtem.nnate von schwarzem Leder. Mit weißem Dynastie streite gegen ein solche« Zusammengehen zwischen Königsplatze, an demselben Tage Abends: I daS kathilifchc Oesterreich beginncil mag. cS kann seinen 21) »in rcthledcrnes Btsttenkartrntäschchen. enthaltend zwei I Pflichlen uiid Traditionei, nicht untreu werden. DaS katbo- ZwanztOwarkschkinc (neuer Form) und eine Partie Visitenkarte», I ilsche Oesterreich weiß eS bester al- irgend eine andere Macht, ferner »in Paar bunkelbraunc Giaeöhandschnh« und ein Taschen-1 daß der heilige Stuhl im Interesse der Kirche seiner volle», kam», ans gleiche Weise ebenda, zu derselben Zeit: I unbeschränkte» Selbstständigkeit bedarf, gegen welche das 22) ei» schwakttcdcrnrs Geldtäschchen iiiit neusilbernem Schloß, I ossiciclle Italien mit seiner unseligen Forderung, daß No», circa alt -^j, >>) zwei Doppelkronen, emeni Fünsiiiark-1 sei» mUsse, daS Haupthinderniß bildet. Der L ALL eine silberne Cylinderuhr mit Goldrand und Gravirung aus hrr I bestuiimen laste», seine SoilverainetätSreckte aus,»geben. Rückseite nebst liirzer goldener kleiilglirderiger Uhrkette, ein goldener I diesen Worten geht wieder einmal »i drastiscker Siegeirln, mit blauem Stein, an beiden Seiten gravirt, ein Paar i Weise die ganze Unversöhnlickkeit der römischen Klerisei hervor. Hosen von dunkelblauem Stoff.^ncbft Hosenträgern von Gummi-j Für dieselbe beuchen die politischen Thatsacke» nicht, die sich in Italien vollzogen, eben so wenig die Verträge, die jene al« bindend sestgcstcllt babe». DaS Papsttlmm verlangt nichts weniger, aiS daß daS ossiciclle Italien ans Nom und den früher dem Kirchenstaate gehörige» italienischen Landes- theilen abmarschirc, um die Hauptstadt und letztere wieder dem Papstthume auS^ulieser» Da an eine solche Wieder herstellung der weltlichen Macht de« Pontifex weder in Italic», außerhalb deS BalicaiiS, noch sonst in Europa Jemand denkt, so kann jene Forderung de- BaticanS selbst verständlich nicht die mindeste Aussicht auf Erfolg haben , Da- Papstthum führt also da einen völlig »nsruchlbarcn I Principientampf, der wohl noch lange Zeit dauern und ab Ver Vatikan gegen das deutsch-österreichisch- unv zu die D>pl°mati- beschäftigen. aber memal« zu Gunsten «r- V --- ^ ^ ^ I der Curie auSschlagen kann. Die weltliche Macht der letzterm italienische VNNdNlp. I ist für diese unwiederbringlich verloren. Nicht allein das LS war natürlich vorauSrusehen, daß die Nachricht von Italien sondern die ganze sreih-iIliche Zeitrichtu.,g dem deutfck-österreichisch-italienischen Bündnisse in gewisten! erklärt sich gegen jede polilisch-staatliche Wicdcr- politisch-divlomatischcn Kreisen au« leicht begreiflichen (gründen I hkistellung de« römischen Prieiterstaatekh viel Staub aufwirbeln und eine verstimmende Wirkung üben! dcutsch-isterrelchisch-ltalienische Bundniß werde. Diese war vor Allem in Frankreich zu erwarten. I «nbctr,„t. so muß vor Allem darauf h.ngewiescn werden, dessen revanchcsüchtige Hintergedanken durch ein solches Bundniß I Österreich der Annäherung Italiens bereitwillig selbstverständlich völlig durchkreuzt und ungefährlich gemacht "'^'"gekommen «S sich dabei vornehmlich um politische wurden. Daß diese Äimahme richtig, erhellt Zweifellos auS I gebandelt hat, welche mit der Lage und dem der ganzen Haltung, welche die französische Presse gegenüber IMonarchie im E>»klange stehen. Da« der Nachricht von dem Zusammengehen Deutschlands, Lester- OtalienS zur Cune konnte da mcht m Betracht reich-und Italien-zu Gunsten der Befestigung deS europäischen 1. - . .. ^ Frieden« angenommen hat. I»deß ist c« nicht Frankreich allein, I... ^ebngen» hat sich schon in Oesterreich während der dem ein Bundniß der genannten drei Großmächte ungelegen I jüngsten Dclegarion-sisiioii die Gelegenheit ergeben, da« käme. E» girdt noch manche anderen Widersacher, denen vie l D^wa. welche« der »Moniteur de Rome" angeschlagen hat, schwankende, ungeklärte Lage Europa» erwünscht ist. um in ! berühren. Da hat e« sich gezeigt, daß die Vertreter der dieser gewisse Sonderinteresten verfolgen nud deren Ziele I gs",einsamen Regierung keinen Augenblick gezögert baben, erreichen zu können ^ ^ I die Thatsacke sestzustelle», Rom gehöre Italien und sei d»e Zu diesen deftigen Widersachern zählt auch der Batican, Hauptstadt desselben. Diese Erklärung scheint un« vollständig der sich im Laufe der jüngsten Tage gleichfalls in ab-! ^»«'(ben. um den Nachwe.S zu führen, daß d.e Ideen ter lehnender Weise gegen daS Bündniß anSgesprochei, hat. Von! ^Ewanlschen Organe, dencn zufolge c« die erste Pflicht besonder« politischer Bedeutung ist diese Haltung der Eur.e I Oesterreichs wäre, die Italiener au« Rom zu verdrängen. ,n freilich nicht, weil sie eben keine politische Macht i^ehr und ^ Desterreich kemerlci fruchtbaren Boden gefunden haben deshalb ganz außer Stand« ist, ihren Absichten und Wünschen I . ^ aus dem politischen Gebiete den erforderlichen Nachdruck zu I Leipzig, 1« Mal 1883. verleihen. Ader vcmerkenSwerth-bleibt c« immerhin, wie man I * Zur parlamentarischen Lage wird un» au« sich im Batican die politische Lage Europa« zurechtlegen und dabei > Berlin vom Sonn tag geschrieben: „Die gestrige Reichs bewußt oder unbewußt Frankreichtn die Hände arbeiten möchte. I tagSsitzung schloß wiederum mit einer ÄeschästSordnung« Jede Stärkung und Befestigung der politischen Macht de« > dcbatte. die diesmal von Herrn Nickerl cingeleitet wmde. Königreich« Italien, welche diescnüdurch da« gedachte Bündniß I Der Führer der Secessionisten wollte seinen Antrag, betresscnd erwachsen würden, sind selbstverständlich dem Balican ein I die geschäftliche Bebandlung de« Niifallversichcrung-gcs.-tzc-, Greuel. Je größer die Verlegenheiten der italienischen Re-1 in der Commission baldigst berathen wisse», und der Prasi- gierung, je drohender die Haltung der ihr feindlichen Parleien, I dent ven Levetzow gestand zum großen Bedauern der desto zufriedener reibt sich dazu da» Papstthum die Hände. I Conservativcn und de« Centrum«, die diesen Antrag in der Hat e« dock noch immer nicht auf den Wiedergcwinn seiner I Reihe ckrr übrigen Initiativanträge berathen wissen wellten, Stellung al» weltliche Macht verzichte», wiewohl Gott sei I zu. daß dem Rickert'schcn Antrag die Priorität vor anderen Dank keinerlei Au-sicht vorhanden ist, daß e« zu letzterer je I früher gestellten eingeräumt werden kann. Warum in een- wieder gelangen werde. Trotzdem verfolgt man im Batican I scrvativcn und CentrumSkreisen so entschieden dagegen agilirt mit jener großen Zähigkeit, welche dem ganzen Wesen de« I wird, ist kaum zu verstehen. Nach unserem Dafürhalten würde Papstthnm« eigen ist. alle Anzeichen und Aeutzerungen. au« I durch die Annahme diese« Anträge» viel zur Klärung der denen man zu entnehmen glaubt, daß doch noch irgend ein I Lage beigrtragcn werden können. Die Commission bäl sich verlorenen I er>t mit zwei Paragraphen besaßt, ohne zu einem Beschluß Vorsitzender, Freiherr von Franckenstein. beurlaubt und mit einer Stellvertretung der Abg. vo» Maltzabn-Gültz beauf tragt ist. der al- Referent de« Krankencasscngesetze« sungirt und dadurch nicht im Stande war, die Arbeite» der Com mission während der Beratbung dieses Gesetze« zu leiten. An eine Beratbung der grundlegende» Paragraphen de« Unfall- versichcriiiigSgesctzeS ist in, Plenum für diese Session nicht mehr :u denken. D>e angestrengte Arbeit der Commission wäre im falle de» Schlüsse« der Session vergeblich gewesen unv im alle ihrer Vertagung würde der CommissivnSderichl erst im gerbst zur Dertbeilung gelangen. ES ist nun zweifelhaft, daß ir die Vorlage keinerlei Sympathien bestehen »nd daß die Commission dieselbe voraussichtlich so gestalten wird, daß an eine Annahme seiten« der Regierung nicht zu denken ist. Die Letztere würde dann einen neuen Entwurf vorlegen, dessen Erledigung im Herbst, wie e« die Allerhöchste Botschaft wünscht, nickt erfolgen könnte, und die Aussicht auf Beratbung der Alter«- und Invalidenversicherung wäre damit auch aus- gegeben. Durch Annahme de« Anträge« de» Herrn Rickert würde die Arbeit der Commission aus die grundlegenden Paragraphen beschränkt und ihr Bericht könnte bereit« nacd Pfingsten vostzelegt werden. Die Regierung wirrte takurcb sehr bald Uder da» wahrscheinliche Schicksal ihre« Entwürfe« informirt sei« und in die Lage kommen, bi» zum Herbst eine neue Vorlage auSzuarbeilen. Au« allen diesen Auseinandersetzungen geht dock hervor, daß diejenigen mehr die kaiserliche Botschckft befolgen, welche diese» Rickert'» eben Antrag unterstützen, und daß der Widerstand der Eonservativcn gegen denselben schlechterdings unerklärlich ist. Die Beratbung der Commission hat bi-bcr die tz. 6 und G umfaßt. Der erstere bestimmt «Ine dreizehnwöckentliche Earenzzeit der Unfallversicherung aus Kosten der Kranken- cassen. Die liberalen Mitglieder wollten diese Bestimmung ganz gestrichen wissen, während der RegierungScomnrillar, Geh. Rald Lobmann, derselbe, der die Krankencassenvorlage vor dem Reichstage vertritt, alle Unfälle, die nicht zu dauernder Unfähigkeit sübre», von den Krankenrassen getragen wissen wostte. C« ist die« der erste Dissrreuzpunct zwischen Regierung und Commission, und da e< sich um eine grund legende Bestimmung handelt, so wäre mit einem atlchnend« > Beschluß über tz. 5 hcn^dn« Schicksal der Vorlagtz bw ^ timmt. Gegen einen höchst iinPMutärm Lüchchlaa, des Freiherrn v. Hertling pr-testlrten me ltveralen "Mitglieder, besonder« Herr I)r. Buhl, au»« Entschiedenste. Danach sollt« die Rente vom Beginn der fünften Woche für die Dazter der Erwe>b«n»sähigkeit gezahlt werden, jedoch bi- zum Bry>«» der fünfzehnten Woche unter Anwendung de« Krankcngelde«, da« nach tz. 6 des Krankcncassengesetze« gezahlt werden soll. Dadurch würde eine ungerechte Belastung der Arbeiter «inge- sülirt, der ma» nicht zustimmen kann und die liberalen Mit glieder sind auck entschlossen, diese Bestimmung, für welch« der RegieruiigScommissar die Geneigtheit der Regierung er klärte, unter allen Umständen abzulehnen." * Ein Berliner liberale« Blatt, da« sich durch seine An« znvcrläsngkcit besten« auSzcichnet, hatte kürzlich die sensationelle Nachricht verbreitet, daß im preußischen CultuSmini« stcrinm die katholische Abtheilung, wie sie unter Herrn von Mühler bestand, zwar nicht formell, jedoch thatsächlich wieder in Function sei und daß dieselbe besonder« ihren Ein fluß zu Gunsten einer nachgiebigeren Behandlung de« Centrum« geltend mache. Tic Thatsachen widersprechen dem aus« Ent schiedenste. Vom 1. Mai an tritt in den polnischen Volk«, schulen eine Verordnung in Kraft, nach welcher der katholische Religionsunterricht in der Ober- »mV Mittelstufe der Volks schule durchweg in deutscher Sprache ertheilt wird. Man sieht, der Antrag Stablcwöki hat nickt« gewirkt; statt einer Milderung ist eine Verschärfung der Maßnahmen der Regierung gegen die Polen z» constatiren. Die Wirkung diezer Be stimmung aus die polnische Presse ist eine geradezu verblüffende. Nicht in ungezügelten, leidenschastlichcn Tönen, wie cS sonst ihre Art ist, macht sich ihr Unmuth geltend: in fast ausfälliger Resignation erklären sic feierlichst ihren Protest gegen diese angebliche» Gernianisirungsbestrcbungcn der Regierung. Ihr Protest soll einen legalen Ausdruck sinden, sie ermahnt des halb das Volk, von allen zwecklosen Demonstrationen ab- zustehcn lyid widcrrätb ihren Abgeordneten, den Minister zu interpelliren, da eine Interpellation doch keine» Zweck haben würde. Indessen erfahre» wir, daß eine viel bedeutsamere Demonstration vorbereitet wird, eine Jmmediatvor- steltung an de» Kaiser. Ob dieselbe auSgcsührt wird, steht dahi», doch ist wohl zu hoffen, daß sich noch besonnene Männer sinden werden, die einen solche» unbedachten Schritt verhindern werten. * Von der böhmischen Seite deS Ricscngebirge», a»S Trautenau, kommen interessante Mittheilungen über die Wirkungen de- österreichischen Sprackkampscs. Die dortigen überwiegend katholische» Dcntschen sind, wie ge meldet wird, entschlossen, aus der kalholischen Kirche a»S- und zu», Protestantismus ilbcrzulrclcii. Man stellt diesen M assen - Übertritt zum Protestantismus sogar für die aller nächste Zukunft, für die konimenden Wochen in Aussicht. AlS Ursache wird angegeben, daß die fanatische Haltung der czeckischcii Geistlichkeit, vom Bischof (Conrad H.riS, Bischof der Diöccse Königgrätz) angesangen bis zu»i letzte» Eapla», den Deutschen keine andere Wahl mehr übrig lasse, al« ent weder aus ihr VolkSllinni oder aus de» kalholischen Glaube» zu verzichte». Thalsäcklich hat der Bischof Hais kürzlich an- gevrtnct, daß in der Trautenaucr Decanalkirchc hinfort czccbisch gepredigt werde» solle. Nun ist die Bevölkerung von Tran- lc»au ungefähr zu acht Zelmlhcilen rei» deutsch, während blo» zwei Zehntel czechisch sind. Man kann sich also denken, wie die czectischen Geistlichen i» Gegenden und Ortschaften Vorgehen, wo da- Verhältniß der BevölkcrungSzahl für die Deutschen u»g!i»stigcr ist. oder gar wo diese in der Minder heit sind. Es ist unter solchen Umständen allerdings kaum zu verwundern, wenn die Deutschen, vor die grausame Wahl zwischen ihrem Glauben und ihrem VolkSthum gestellt, sich für da« letztere entscheiden und den fanatischen ezechischen Ultramontaiien den Rücke» kehren. * AuS S t. Petersburg gebt der .P C " eine aus Informa tionen auS ossiciellen Quellen geschöpfte Darstellung de« Pro gramme- zu. welches für die Kaiserkrönung i» Mos kau fcstgrstellt worden zu sein scheint. Demgemäß würde der feierliche Einzug de« Kaiserpaare« io Mo-kau an» I0./22. Mai, die Fahnenweihe am ll.Mai stattfinden. Die günstiger Zwischenjall zur Wiedererlangung Stellung Nom« eintreten könnte. Tie gelammte A»fmerk-1 über dieselben gekommen zn sein.' Bevor der ganze Entwurf ......... . samkeit der päpstlichen Politik solgt dieser Richtung, weshalb > eurcbberathe» ist, dürften wohl drei Monate vergehen, zumal l ,'cdcr'KrHiUligSseicr ^cräusgcbcndcn'Fäste'n werten am 12^ Alle«, wa« außerbalb derselben liegt, al« den Interessen deS I die Nedcranstrengung der Abgeordneten im Plein»» eine fleißige! >3. und l4. Mai abgebaltcii. Ai» 14. Mai findet die lieber- Papstthom« feindlich bckämpst wird. I EommissionSarbeit unmöglich macht. In der letzten Woche I tragung der RcickSinsignien und am 15./27. Mai die Krönung Daran« erklärt e« sich, daß man tm Vatikan auch gegen > hat di« Commission überhaupt nicht tagen könne,,. ^ ^ird ^ Kaiser die <M»
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