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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188209238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-09
- Tag1882-09-23
- Monat1882-09
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.09.1882
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C 4382 lung noch zu beschicken beabsichtigen. Hinz»,»fügen, daß all Corre- spundent für die Angelegendeiten de- Uiiieriiehineii- in Deutschlaiid Herr August Hoddick, Berlin 6., Spjttelmarkt 5, sunclio- uirt. Derselbe ist bereit, jede gewünsckite Au-knust zu erthcilen. Auch wolle man sich behufs zweckniäßiger, einheitlicher Einrichtung der deutschen Abtdeilungen wegen der durchaus erforderlichen Eontrolc über den verfügbaren Raum und die Einiheilung desselben an ge nannten Herrn wenden. Auch wollen wir noch, waS gewiß sür Manchen, der die Aus stellung zu beschicken beabsichtigt, zu erfahren von Wichtiglcit ist, bemerken, das, die Aussiklliliigsränmlichtcne» den Aussteller» zu folgenden Läden zur Bei fügung stehen: Galerien des Hauptgebäudes das Flächen-Meier 25 Gulden, dieselben zu gesonderter Ausstellung (sreigelegen) 50 Gulden, anstosicude Galerie» an den Garten 12.50 Gulden und Ausstellungen im Freien 7.50 Gulden sür das Flächen-Mcter. Gcwcrbtreibcnde, welche Wasser, Gas oder Dampf brauchen, »tiissen dies in ihrem An'iiahniegeiuch erklären und das Quantum an Wasser, Gas oder Dumps angeben, dessen sie benöthigt sind. Wasser, Gas und Dumps, iür deren Vorrath die Verwaltung Sorge getragen, unterliegen den Proporiionssützcn eine- besonderen Dariss, welcher de» Interessenten zur Verfügung gestellt werden wird. Die zugclassenen Aussteller werden zu gehöriger Zeit alle er- forderlichen V nachrichliguiigen, besonders Reglements und di« ge druckten Adressen sür die Ausstellung und den Transport ihrer Erzeugnisse, erhalten. Ter Bezirk der Ausstellung ist a!S fingirte Zoll-Niederlage er richtet: ausländische Erzeugnisse werden dort also als Transit-Gut zugelassen. Jeder Aussteller muß entweder in eigener Person oder durch seinen Agenten sür Expedition, Transport und Ausnahme seiner Eolli Sorge tragen, ebenso sür RecognoStiruna ihre- Inhaltes. Ist der Aussteller oder sei» Vertreter zur Uebcrnahme der Colli bei deren Ankuiiil in dem Bezirk der Ausstellung nicht zugegen, so ist der handhabende Unternehmer gehalten, sie sofort zurimzustellen und aus des Ausstellers st oste» ciiijuspeichern. Wer von den Ausstellern bis zum 20. April 1883 seine Erzeug nisse noch nicht zur Sielte gebracht hat, verliert jedes Recht aus de» ihm zuertlieilien Platz. Einspeicherung und Aufbewahrung der leeren Kisten bleibt der Sorge des Ausstellers überlassen »nd muß außerhalb deS Aus stellungsbezirkes vor sich gehe». Außerdem wird noch ausdrücklich blmcrkt. daß alle Einpackungs-, Transport-, HandhabungS-, Aus- packungs-, Ausstellungskostku re. der Sorge des Ausstellers znlallen. Sofort nach Schluß der Ausstellung mülsen die Aussteller an die Wcgschassnng ihrer Erzeugnisse geben. Dieselbe muß spätesten- bis zum 31. Tecember 1883 vollendet sein. Nicht unterlassen möchten wir, auch noch ganz besonders die sich gegenwärtig hier zur Messe aushaltendc HandclSwelt aus das Unter- nehmen ausnierksam zu mache», das um so nichr der allseitigsten Beachtung werth ist. als bei der höchst solide» Unterlage, welche das Exportgeschäft mit Holland und dessen Eolonien bietet, ein sicherer Nutze» nicht ausbleibe» kann. Bei der großen Nähe deS Ausstellungs ortes, hart an der Grenze unseres Reiches, wäre daher den deutschen Industrielle», welche NuSsuhrartikel, welche »ach den Eolonien und überseeischen Besitzungen gehen, sabriciren, die Bethciligung an der nächstjährigen An stellung in Amsterdam sehr zu empfehlen und recht warm ans Herz zu legen, damit auch da- deutsche Reich in würdiger Weise daselbst austrcte und hinter anderen nicht zurückstehc. Möge man die Gelegenheit, welche hier dem deutschen Exporthandel gcboteu wird, nicht ungenützt vorübergchen lassen. Der Suezcanal. * Im Jahre 1846 constituirte sich eine au- Franzosen. Eng ländern und Lkslerreichern bestehende Gesellschaft Mit der Absicht, einen Canal herzustellen, der das Rothe Meer mit dem Mittelländi schen Meere verbinden sollte. In» Jahre 1854 wurde der aus- gezeichnete französische Ingenieur Ferdinand de LessepS (geb. den 16. November 1805) mit der Au-sührung diese- Projekt- betraut. Zunächst mußten die Gegenden, durch welche der Canal gelegt wer den sollte, bewohnbar gemacht und daher mit Canäle» versehen werde», die das Trinkwasser herbeisührten. Fabriken und riesige Maschine» waren thätig, da- Material sür den Canal zu beschossen und »u» begannen die eigentlichen, von beiden Seiten zugleich in Angriff genommenen Canalarbeiten, bei welchen aber auch die größten Schwierigkeiten und Hindernisse zu überwinden waren. So mußte beispielsweise der Canal durch Seen geleitet werden, deren unterster Grund jedoch glücklicher Weise au- einem sehr festen Lehmboden bestand, jo daß man nur den darüber lagernden Sand und Schlamm ouSzubaggern und jenen Lehmboden bis zur beabsichtigten Tiefe deS Canals von 8'/. Meter auSzustechen hatte. Der Canal wurde, so weit er die Seen durchzog, zu beiden Seiten von 2 festen Stein- dämmen eingefaßt, die 2 Meter über dem Wasserspiegel hervor- ragten. Bi- z» den Bittersten vorgedrungc», strömten am 18. März 1862 die rrstcn Finthen des Mittelmccres durch den Canal herein, am 16. August aber von Suez her die Flutlien des Rothen Meere- und schon am 20. August konnte der ganze Canal befahren werden, der eine Länge von ziemlich 22 deutschen Meilen, eine Breite von 580, Meter» »nd eine Tiefe von 8'/, Metern hatte. Am 16. November 1862 fand die scierliche Eröffnung statt. Tie bedeutende Abkürzung de- Seewegs nach Ostindien ergiebt sich aus folgender Tabelle: >»on um da- t äa« durch dni ^anal Konstaiitinopel 3660 geogr. Meilen 1080 geogr. Meiler Triest 3/>80 „ 1400 „ Malta 3500 „ 1240 „ „ Marseille 34M „ 1420 London 3570 „ 18G) Amsterdam 3570 „ „ 1860 „ „ New-Aork 3720 ,» „ 2256 „ „ Vermischtes. * Leipzig, 22. September. Die heute in den Räumen der ^ipzigcr Börscnhalle begonnene Garnbörse erfreute sich cincs zienilich zahlreiche» Besuche-. Die geschäftliche Entwickelung in baumwollene» Garnen nahm, wie dies am erste» Tage er- jahrungsniüßig der Fall zu sein pflegt, noch keine größere Aus dehnung. litäuser hielten vorläufig noch zurück, währeud Spinner, die »och aus längere Zeit hinaus »uter Contract stehen, zu Preis- Eoncejsionen keine Neigung verrielhen. Die Spekulation ist durch den hoben Wechseldiskont beeinträchtigt. Leinengarne begegnete» guter Nachfrage. Infolge der iinbesriedigeiiden Flachsernte ist Roh- ivaarc »» Preise gestiegen, weshalb auch Garne aiigezogen liabc». Für 20cr Werggarne und 30er Flachsgarne wurde» demzufolge höhere Preise angelegt. *— TaS „Littdeiiau Plaawitzer Wochenbl." schreibt: Herr vr. Heine ist mit einer neue» Unternehmung beschäftigt, durch welche er der Industrie »»lerer Orte den Verkehr mit Leipzig wesentlich erleichtern will. Am 6. Oktober d. I. soll unter der Firma „Heine's Agentur Plagwitz-Li »denn»" in der Schulstraßc in Leipzig eine „Centralstelle" errichtet werden, welche den diesigen Cstwerbtrcibeude» diene» soll, denen die Errichtung eine- Zwcig- comptoirs, eines Mustcrlagers rc. i» der Stadt zu kostspielig ist. In der Annahme von Aufträge» u»d Bestellungen, sowie der Aus zahlung und Aiinahiiie von Gelder» soll die Haiiplthütigkeit dieses Bureaus bestehen. Dasselbe ist in den gcsammtcn Kreis der Leipziger Tclcphonverbindung nusgeiiommen: vorläufig werden hier 2 Zweig stellen bestehen: i» I>r. Hcine'S Comptoir, Ncuschleußig, und Or. Heine'- Güterbahnhos l, Zschochcr'sche Straße. Jedenfalls wird nur, wen» eine große Zahl von Thcilnchmern dem Institute bei- trilt, die Tbätigkeit desselben eine lohnende sein. *— Oelsiiitzer Bergbau-Gesellschaft. Wie wir bereits vor einiger Zeit initzutheilen i» der Lage waren, hat der Betrieb in dem Geschäftsjahr 1881 82 nichts weniger als günstige Resultate u erzielen vermocht. Der ungünstige Abschluß findet vorzug-weise eine» Grund in Betriebsstörungen aus dein Hedwigsschacht in der Zeit vom 18. Juli bis 12. September 1882, die theil- durch den unbedingt nöthig gewordenen Umbau des Treibhauses beim Hedwigs- schacht und durch größere Reparaturbauten au der Wäsche, theils durch den Rückgang in der Belegschaft in dieser Zeit verursacht wordcn sind, wodurch die Production und der Erlös von beinahe einer Monalssürdcrung verloren ging. I» Folge jener Baulen konnte der gerade in diese Zeit fallenden Nachfrage nach gröberen Kohlenlorten nicht genügt werde». Dem ungünstigen Sommer >md Herbst folgte ei» ganz abnorm milder Winter, so dast, nachdem seit dem Monat November 1881 die Kohlensärderung sich erheblich steigerle, bereits vo» de» Monaten November und Deermber 1881 an die Vorrüthe sich häuften; der milde Winter hatte aber auch ein Zurückgehcn der Kolile»preise im Oftiolge. A»S diesen Verhält- nissen erNart sich der Au-jall drr Bilanz aus das Geschäftsjahr IM—1882. U Plauen, 21. September. Die Erfolge, welchen die Arbeiter der mechanischen Webereien in Greiz. R eiche» bach, Mnlau und Netzschkau durch die Streik- errungen haben, sind auch sür deren Genossen an» hiesigen Platze die Veranlassung geworden, mehr Lohn zu sordcrn. Heute marschirten einzelne Truppen Arbeiter durch die »Stadt, welche die Arbeit in der mechanischen Weberei eingestellt hatten, weil sie ihre Forderungen nicht gleich erfüllt sahen. Ihr Verhalten war sehr ruhig, und es ist auch gkgründcte Aussicht vorhanden, daß di« Arbeit bald wieder ausgenommen werden wird. — Hier find in letzter gelt schon mehrere Telephoneinrichtunge u durch Private angelegt worden und jetzt werde» noch einige solche projectirl. Es dürste vielleicht die Zeit nicht serne sein, wo Plauen, da- sich ja in industrieller Beziehung immer mehr hebt, seine Telephonleitungen haben wird, ähnlich wir in großen Städten. Ta nur taS Reich die Anlegung von Telephon. Verbindungen zwischen zwei weit auseinanderliegeuden Puncten vor nehmen darf, so mußte bei Einrichtung der Privatlcitungen erst die behördliche Erlaubniß eingeholt werden. * Dresden, 21. Sepiember. Heute besuchte Ge. Excelleuz der Herr Finanzniinister Freiherr v. Könneritz das königliche Stein- kohlenwerk zu Zaukeroda, um die dortige von Siemen- » Halske in Berlin eingerichtete, seit etwa 14 Tagen im Gange befindliche elektrische Grubeneisenbahn zu besichtige». Dieselbe befindet sich 220 Meter unter Tage, aus einem etwa 700 Meter langen, bisher zur Pst rd-besörderung eingerichtet gewesenen Hauptquerschlage. Diese Strecke wurde mit dem auS der Lokomotive und 10 gefüllten Kohlenwagen bestehenden Zuge in knapp 4 Minuten diirchsahreii. Ueberhaupt hat sich die ganze, aus der elektrische» Transmission beruhend« Förderung schon letzt in jeder Beziehung bewährt. (Dr. I.) ff Dresden, 22. September. Wie man IMS mittheilt, wird der bevorstehenden diesjährigen ordentlichen Generalversammlung des Hänichen er SteintoklenbauvereiiiS die Vcrtheilung einer Dividende von 3Proc. sür das Geschäftsjahr 1881/82 in Bor- schlag bringen. Im Vorjahr gelangten 2 Proc. all Dividende zur Verlheilung. *— Braiinkohleii-Actien-Geseklschaft „BrreinSglück" in Meuselwitz. Im Geschäftsjahre 1881^82 habe» zunächst die Folgen deS vergangene», dem Kohlcngeschäfte sehr ungünstigen, milden Winters, dann der seit Auslösung der Vereinigung von 1880 wieder eingelretene Niedergang der Kohlenpreise, schließlich aber auch verschiedene außerordeniliche Lnsten das Betriebsergebniß im Vergleich zu den Vorjahren wejenilich geschmälert. Um eine Aenderung der den rrwülmten PrciSniedrrgang verschuldende» Verhältnisse, über- Haupt eine Besserung drr Gcsclmftslage im Meuselwitzer Revier heiheizusühren, sind neuerdings da, kenswerthe Bestrebungen in daS Leben getreten. ES sind zn>ei Projekte, von deren Verwirklichung man die nölhige Besserung erhofft. Das eine derselben beabsichtigt, wie wir bereits mitgetheftl habe», die verschiedenen Werke zu einer einzigen Gesellschaft zu vereinigen, während das andere, unter Existen-bclassnng der einzelnen Werke und Gesellschaften, eine Verkaussgesellschast bilden will. Der Verwaltung des ein gangs genannten Unternehmens ist die Aufforderung zur Betheiligung a» dem einen oder dem anderen Project zugegangen. Da sie sür nöthig hält, in dieier hochwichtigen Frage die Herren Actio- »aire selbst entscheiden zu lasse», so hat sie die An gelegenheiten zur Berathung und Entscheidung auf die Tagesordnung der Generalvcrsanimlung gebracht. Dieses Vorgehen drr Verwaltung verdicnt alle Anerkennung: hoffent lich folgen die übrigen Verwaltungen der Meuielwitzer Werke diesem guten Beispiele. — Im vergangene» Jahre hat die Förderung ins- gestimmt betragt»: 622,035 Hekiol. Kohlen gegen 692,535 Hektol. in 1880 81. Verknust wurden 544,535 Hektol. Kohlen gegen 461,469 Hektol. und 4.837.980 Preststeine <1880 81: 5,580,275). Ter aus diesem Verknus erzielte Erlös beftes sich aus 96,163.85 X Am 30. Juni 1882 verblieb ein Bestand von 35,000 Hektol. Kohlen, iiiveularisiit mit 2750 .// und l,200.000 Stück Preßsteine, inventa- risirt mit 6000 --- 5 ./< pro Mille Steine. An Streckenbcstand blieben am 30. Juni c. affe» 1709 M. Die sür de» z» Abschrei bungen verwendete» Reservefonds von 6178.94 ./li angckauffen Effecten (Deutsche Reichsanleihe, Conso S und Sächsische Anleihe) sind noch vorhanden. Das Eonto-Corrcnt weist aus 18,142.56 Außen- stände, 8,064.47 .öl zinsbar angelegte» Capital gegenüber 11,401.80 Mark Schulde»; dieselben sind bereit» Ende August aus 4,367.35 lieral'geiiiiiidcrt; dem gegenüber stehen 24,031.93 ./r Außenstände, 8,064,47 .si zinsbar angelegtes Capital und 6200 .^t Nominal- wertb-Effecteii. Außergewöhnlich stark belastet, anderen Jahren gegenüber, erscheinen dieses Mal: Lohn-, Unkosten-, Schacht-, und Masckiineii-Conlo der Naßpreßanlage, sowie deS Eiscnbnhnbetriebs- Unkosten-Contvs. Mit Rücksicht aus diese außergewöhnlichen Aus gabe», die dem abgelausenen Geschäftsjahr zur Last gefallen sind und die daS Briittoergebniß beeinträchligt haben, hat der Aussicht»- ratl, die diesjährige» Abschreibungen geringer bemessen, als in den früheren Jahren. In Bezug auf die Verwendung deS Gewinne- Hube« wir bcrcilS da» Betreffende mitgetheilt. *— Union. Allgemeine Deutsche Hagelversicherung-- Gesellschaft zuWeimar. Nachdem wir kürzlich „ach der „Magd. Zig." vo» der bedciitenden Eonrssteigeriing der Actien dieses Instituts Notiz genommen, geht der genannte» Zeitung aus Weimar eine Mitlheilung zu, welche dieselbe zur Genüge e r k l ä r t. DaS Belricbsergcbniß des lausenden Geschäftsjahres, dessen Risiken sich bereits genügend übersehen lasse», stellt sich nämlich als über raschend günstig heraus. Während bisher in Anbetracht der zahlreichen und bedculciide» Hngelwetter dieses Jahres vielfach ge fürchtet wurde, daß der Abschluß der Union möglicherweise eine Ver mehrung der Unlerbilniiz ergebe» dürste, reichen tbatiichlich die Ueberschüsse aus, uni nicht nur die alte Unterbilanz vo» 110,500 .Al zu begleichen, sonder» auch noch die Bertheilung einer Dividende von 5 Proc. in Aussicht zu nehmen. I» einer am Dienstag abgc- ballcnen Vorstandssitzung konnte dieses Ergednih constatirt werden. Das Acliencapilal der Gesellschaft beträgt 7.528.500.M in 50l9 Aktien L l500 .4! mit 300 .ä! Einzahlung. Das ringezahlte Actiencapital umfaßt niithin 1,505.700 .Al. Wäre nicht die alte Unterbilanz zu begleichen gewesen, so könnte die Verlheilung einer Dividende von 12 Proe. i» Aussicht genommen werden. DaS ist in einem sür die HagelversicherniigsgeieNichaslen so ungünstigen Jahre gewiß ein sehr befriedigendes Ergebniß. *— Staßsurter Chemische Fabrik vorm. Borster L Grüneberg, Aktiengesellschaft. In der am Mittwoch Abend in Berlin stattgesiindciie» ordentlichen Generalversaiiimlung waren 21 Aclionaire, welche 598 Stimmen vertraten, anwesend. Nachdem die Decharge crtheilt worden war, wurde das ausscheidende Aussichts- ratlismitglied, Herr Nr. Giüneberg, wiedcrgewählt. Zum Zweck der Rückzahlung der Priorität- - «tainnraetien im Betrage von 150,000 ./tl, welchen bisher vo» den Stnmmactien ein ZinSgenuß von 6 Proecnt gewährt morden ist und zur Vergrößerung des BetriebScapitnlcS der Gesellschaft wurde seiten- de- Ausjicht-- rathcs eine Erhöhung deS Ttammaclien-CapitalS um 210,000 >! vorgeschlagcn, mit der Maßgabe, daß die neuen Aktie» de» Slamm- actionairen zum Course von 140 Proc. angeboten würden. Nach längerer Debatte wurde jedoch mit 462 gegen 136 Stimmen be schlossen, die neuen Actien mil einem Agio von 50 Proc., das in de» Reservefonds der Gesellschaft stießt, zu emittiren und zwar solle» dieselben sowohl den Stammactien, als de» StammprioritätS- Actien zur Versagung gestellt werden. Aus je 8 Actien entfällt all» vas Bezngsrecht aus eine junge Actie, während der kleine verbleibende Rest freihändig begrben wird. Verschiedene au» der Versammlung an die Direktion gerichtete Anfragen wurden in befriedigender Weise be antwortet. — Die Aussichten sür da- lausende Jahr sind durchaus gute, da die ganze Production sür daS 1. Semester zu sehr günstigen Preisen verschlossen ist und sür da- II. Semester voraussichtlich dieselben Preise erzielt werden dürsten; diese Annahme ist um so berechtigter, als disponible» lldlorkalium kaum zu haben ist und zu hohen Preisen Verwerlbling findet: auch dürsten neue Concurrenzen vor Ende 1883 kaum fühlbar werde» »nd zwar um so weniger, wenn der Lonsum in gleichem Tempo wächst wie in den letzten Jahren. — Von dem er- zielte» Iahrcsgcwinn von 314,854.34 wird der Betrag von >09,121 .Al zur Deckung der Unterbilanz verwendet; II,<>00 ^A! fließen dem Reservefonds und 3000 .A! dem Arbeiter-UnterstützungS- sonds zu, während 17,500 .A! für Tantiemen und Gratifikationen, 9000 .Al für Zinsen aus die 6procent. Prioritäts-Stammactien und 154,800 .Al sür eine 12proccn»ige Dividende sür die Slamniacticn Verwendung finden. Ans neue Rechnung werden 9833.31 ^l vor getragen. *— Entwickelung de- Zeichenregister». Im Monat August 1882 wurden im Zeichenregister des „Deutschen Reichs- Anzeigers" 76 Zeichen res». Zeichengruppen von 53 Firmen ver öffentlicht (gegen 49 Zeichen von 35 Firmen im Juli d. I. und 50 Zeichen von 37 Firmen »m August 188l); et befanden sich hierunter 22 (in Leipzig angemeldete) Zeichen von 8 ausländischen Firmen, und zwar 3 Zeichen von 2 Firmen in der Schweiz, 13 Zeichen von 3 Firmen in Großbritannien, 2 Zeichen einer Firma in Schweden, 3 Zeichen einer Firma in Oesterreich und 1 Zeichen einer Firma in Frankreich (gegen 7 Zeichen von 2 fremden Firmen im Juli d. I. und 9 Zeichen von 6 auswärtigen Firmen im August 1881). — Ferner wurde im August d. I. die Löschung vo» 2 Zeichen einer Firma in Berlin (Industrie drr Rahrungs- n„d Genußmittel) veröffentlicht. — Seit Bestehen de« deutsche» Zeichenregiftcrs (l. Mai 1875) bi« Ende August 1882 beträgt die Zadl der veröffentlichten Zeichen (ohne Rücksicht aus die inzwischen wieder ^gelöschten) 10,937. die Zahl der anmeldenden Firmen 6046; hiervon gehören 2889 Zeichen 1226 ausländischen Firmen an. *— Spinnerei, Weberei und Maschinenfabrik Kot tern. In drr Generalversammlung waren 1136 Actien vertreten. Die von dem Aufsichtsrathe vorgelegte Bilanz pro 30. Juni 1882 liebst dem daraus bezüglichen Geichäftsberichtc wurde einstimmig gut geh ist,ii und die Verlheilung einer Dividende von 4', Proc. beschlossen. Die finanzielle und geschäftliche Lage des Et.al»listc:»c»rs stellt sich als ein« befriedigende dar, auch di« Aussichten sür da» laufende Jahr können alt günstige bezeichnet iverden. »— Obcrlausitzer Eisenbahn. Die „Berliner Börsen. Zeitung" plaidirt wiederholt lür eine rechtzeitige Publicirnng der monatlichen Einnahmen der Oberlausitzer Eiienbah«. Indem wir uns im Interesse der Aclionaire der genannten Bahn dein Ver langen de- citirren Blatte- anschließen, bcmrrken wir, daß die preußische StaaiSregierung, welche in den Benrag, der uiftcrm 21. Februar 1878 zwischen der Berlin-Anhalter und der Oberlausitzer Bahn abgeschlossen wurde, elngetreten ist, nach 8 I? Ansatz 2 geradezu die Verpflichtung übernommen hat, sür schleunige Ver öffentlichung der erzielte» Monats-Eiunahme Sorge zu tragen; denn cs heißt in dem Vertrage wörtlich: „Im Laufe des Kalenderjahres ist die Bcrlin-Anhaltische Liiendahngejellschast (jetzt also die preußische StaaiSregierung) verpstichlet, die im Lauft eines Monates erzielten Einnahmen so schleunig wie möglich approximativ sestzustellcu, zu veröffentliche» n»d der Lbcr- iausitzer Eiienbahngesellichast mitzutheilea". So lange die Berlin- Anhaltischc Eisenbahn i»cht verstaatlicht war. crsolgte die Publicirnng der jedesmalige» Monaiseinnahnien stets am achten läge des daraus folgenden Monate-; seit der Verstaatlichung der Berlin-Anhalter Eisenbahn erfahren die Aclionaire die MonatS-Einnahmen ihrer Bahn aber erst durch die Zusammenstellung der Eisenbahn-Ein nahmen, welche gewöhnlich am 25. nn«S jeden Mo,iateS sür den vorauSgcgangeuen Monat im Deutschen Reichs- und Preußischen StaatSanzeigcr erscheint. *- Wieder eine. Die Filiale der „Straßburger kaiserliche» Tabakmanufactur" zu Aachen wird ihren Betrieb am 1. Oktober cinstellen. *— National-Bierbrauerei. vorm. F. Jürgen», in Braunschweig. Diese» Unternehmen hat in dem neuesten, in einigen Tagen zu Ende gehenden Belrieb-jahre sich in überaus güiistiger Weise entwickelt und darf deshalb zum Mindesten aus eine Dividende in Höhe vo» 8 Procent gerechnet werden. *— Tirectc Auswanderung. Das Haniburger Dampfschiff „India" ist am Douuerstag von Hamburg mit 446 Passagieren und voller Ladung direct nach Ncw-Iork expedirt worden. An dem- sek en Tage wurde von Hamburg »ach New-Hork expedirt der Ham- burger Postdaiiipscr „Geliert" mit 112 Cajiils- und 510 Zwischen- decks-Pissagiercn. Nach Brasilien wurde der Hamburger Post- dainpser „Montevideo" mit 118 Paffagieren expedirt. *— Oelhcimer Petroleum - Jadustrie-Gesellschast, Ad. M. Mohr. Zusolge Eintragung in da- Handelsregister ist Herr Mohr aus dein Vorstände ausgeschieden. 6. Aussig, 20. September. Der LchiffSrheder W. Heinrich in Aussig sucht bei der k. k. Slatthalterei in Prag an, die von der Präger Dampf- und Segelschisssahrt mittelst Fusion an die öster reichische Nordwcstichifssahrlsgeselljchaft übergegangene Loncession zur Legung der Kette von Aussig nach Melnik in der Elbe zu an null iren, falls letztgenannte Gesellschaft nicht während einer bcstimmftn Zeit zur Auoiührung des concessloiiirten ProjecteS schreitet und ihm selbst sodann die Concession zu verleihen. *— Pilscn-Priescner Eisenbahn. Bekanntlich wurden am letzte» Montag vom Uinschlageplatze Deggendorf auS die ersten Versuche mit de» neuen Kohielijchiffcn gemacht. Die Schiffe erreichten ohne jegliches Hinücrniß Passan und dürsten dieselbe» anstandslos auch den große» Strudel bei Grein in Oberösterreich pajsirt laben. Aus der weiteren Route nach Wien sind keine Hindernisse mehr zu bewältigen. *— Oesterreichische Südbahn. Bei der enormen Aus dehnung der Verwüstung, welche das Hochwasser aus den Linien der Südbahn ongrrichtel hat, drängt sich von selbst die finanzielle Be deutung der Kosten aus, welche sür die völlige Wlederherjteilung der beschädigte» Linien ersordcriich sein werden. Man schätzt die Opfer, welche die elementare Katastrophe der Südbahn - Geftllschaft aus- crlkgcn wird, nach Millionen. Und die» dürste kaum übertrieben lein, da hier kolossale und kostspielige Bauobjecte, als: Schutzdämme, Brücken. Durchläße rc. herzustellcn sein werden, Arbeiten, die ebenso kostspielig als i» der Ausführung schwierig sind. Welchem Fonds sotten nun die Mittel hierfür entnommen werden? Zur Zeit, alS die Lüdbahn noch ein offenes Bauconto hnlte, war dieser weite Schlund stets gern diciistsertig, um auch mivorhergejeheiie Auslagen bequem in sich aus- zunehmcn. D es ist nun anders geworden. Eia Bauconto existirt derzeit nicht mehr. Bei den soliden Grundsätzen, von denen die derzeitige Leitung d» Lüdbnhn-GeseNsckiaft bei allen ihren Maßnahmen sich bestimmen läßt, ist kaum e»ft andere Annahme gerechtlcrtigt, als daß das vorhandene und noch zu erwartende PluS, welches die Einnahmen des lausenden Jahres ergeben werden, zum weitaus größeren Thcile mindesten- zur Bestreitung dieses durch die Elemeiitarschüden hervor- gerufenen Bedarfes verwendet werde. ES ist gewiß Han, daß die Gesellschaft nun ursprünglich in ihren Hoffnungen, welche die so unciwartct günstigen BelricbSergebnisse eröffnctcn, so traurig ge täuscht wird. Allein die Vermattung trifft hieran keine Schuld und gegen die dämoiilsckft Macht der Elemente vermag menschliche Kraft nicht anzlikämpscn. Nur in dem Falle, als etwa eine schwebende Schuld zur Bestreitung der Reconstrnctioiiskostcn ausgenommen wer- den sollte, wäre die Verlheilung einer Dividende sür das lausende Jahr möglich. An eine solche Maßnahme wird indcß nicht gedacht, auch gegenüber der Eventualität nicht, daß für daS Jahr 1882 keine Dividende verabreicht werden sollte. Noch immer besser die getäuschte Hoffnung eines Jahres, als die Preisgcdung der Zukunst sür eine längere Zeit von Jahren. *— Arlbergbahn. Ueber den Vaufortschritt auf der Arl- bergbahn im Monate August liegen folgende osffcielle Mitthei- lungen vor: Auf der Strecke Jnnsbruck-Landeck nahm die Bau- Arbeit den erwünschten Verlauf. Daselbst bettagen die Herstellungen des Unterbaues in den drei ersten Losen 52, in den übrigen Losen 63 Proc. der Gesainnitleistung. Hiebei waren 3400 Arbeiter beschäftigt. Die Ablieferung der Overbau-Materialien schreitet ent sprechend fort und werden letztere zumeist gleich nach der Ueber- nahme aus die Lagerplätze der Strecke verführt. An den Hochbauten waren 880 Arbeiter beschäftigt, und cS bettägt die gegenwärtige Leistung 34 Proc. der Gesaiiiintleistunge». Die Wilterungsverhält- niste waren den Bau-Arbeiten ungünstig. Bemerkt wird hierzu noch, daß die Vorbereitungen zum Baubeginne der Aiischlußsttccke JnnS- bruck-Mlftti im Zuge sind. Aus der Strecke Landcck-Biudenz werden die Einleitungen zum Baubeginne der offenen Strecken getroffen, di« an den Mündungen deS Arlberg-Tunnel- im Zuge befindlichen Arbeiten aber fortgesetzt. Ueber den eigentlichen Tunnelbau ist Fol gendes zu bemerken: Da» aus der Ostleile im Richtstollen ausgeschlosftiie Gestein — granatführeiider Glimmcrschieser — war der häufig eingelagertcn Quarzphhllite wegen den Bohr- und Sprengarbeiten weniger günstig als in den Vormonaten. Erzielt wurde in 31 Tagen ein mittlerer TaaeSlortschritt vo» 4.73 Metern. Aus der Westseite behielt da« Gebirge auch in diesem Atonale noch seinen wechselnden bald gebrächen, bald standfesten Charakter bei, zeigte sich jedoch gegen den Vormonat insosern günstiger, als dasselbe vor Ort fast immer trocken und so ftaudseft war, daß der Einbau, ohne die Bohrardeit zu hindern, stets hinter der Maschine erfolgen konnte. Der Arbeitsvorgang war gleich jenem im Vormonate, nämlich mit drei Brandt'lchen Maschinen aus einer Bohrsäule. Er- zielt wurde in 31 lagen ein mittlerer Dagcssortschritt von 5.16 Meiern. Die beim Tunnelbaue bi-her erzielten Fortschritte ergeben sür die Bau-Unternehmung hinsichtlich der die Vertrags- bestimmungen überholenden Leistungen beim Sohlenstollen-Betriebc aus der Ostseile 258.1 Tage und aus der Westseite 89 Tage mit Prämie, dagegen bei de» Vollendungs-Arbeiten deS Tunnel- bezüg lich der den Vertragsbedingungen gegenüber zurückgebliebenen Leistungen aus der Westseite 22'/. Tage mit Pönale. *— Für den Monat Oktober ist in Oesterreich-Ungarn bei Verwendung von Silber zur Zahlung von Zollgebühren ein Ausgcld von 18'/, Proe. zu entrichten. *— Die Loncurrenz des russischen Petroleum». Zn einem Eonsularberichte des englischen Bicecons»!» in Batnm, Mr. Peacock, heißt c»: „Die erstaunliche Zunahme der russischen Petro- lcumproduction in der Umgebung von Baku hat srhr sanguinische Hoffnungen geweckt, namentlich in Betreff der Möglichkeit einer er- iolgrrichen lloncurrenz mit dem den euroväiseben Markt beherr schenden amerikanische» Petroleum. Die hiesigen (amerikanisch, eng- iischen) Petroftumcoinpagiiien scheuen auch keine Anstrengungen, welche zu diesem Ziele führen können. Lo wird jetzt daran gear- beite«. Baku mit Batnm durch eine eiserne Rohrleitung, ähnlich wie in Pcnnsylvanien (Amerika), zu verbinden, mittelst welcher da- Oel direct in di« Behälter der in Batnm sür die Pettolenmver- schiffung bestimmten Danipser geleitet wird. Die Petroleum- regio,i von Baku umfaßt über 1AX) englische Ouadratmrileu, und da- productivste Gebiet ist aus der Halbinsel Apihcrou, welche unglaublich reichhaltige Gruben besitzt, welche die ergiebigsten amen- konischen Quellen weit überlrcffen. Daselbst ist da- Land auch enorm theuer und e» kostet jetzt eine Acre bi- zu 3500 Lstrl. Im Jahre 1873 besanden sich dort 17 Peiroleumqncllen, deute zählt man deren 375, tvrlchr eine durchichniltliche Tiefe von 350 Fuß haben; die größte Tiefe beträgt 637 Fuß und der Durchmesser der Bohr löcher 10—14 Zoll. Unproductive oder erschöpfte Quellen sind eine seltene Erscheinung und waren beiipiel-wcise in dieicm Jahre nicht zu verzeick'nen. Die Quellen mit natürlichem Ausfluß liefern 2000 m» 4000 Faß täglich und die mit Pumpwerken 300—600 Faß täg lich (1 Faß " 8 Pud -- 40 Gallonen). Die Totalproduction von Petroleum ist vo» 5000)0 Faß im Jabr« 1873 aus säst 4.0 0,000 Faß in 1881 gcsiiegc». Baku hat >m Vorjahre 2,246,000 Faß Petroleum per See exporttrt g«gen 1,702,000 Faß in 187S, somit P.u» 1,244,060 Faß. *— Getreide-Au-fuhr au« Rumänien. In Rumiaie«, welche- sich einer reichen Mittelernte ersreut, hat die Getreide- Campagne diese» Jahr um einen Monat früher al» in den der- gangenc» Jahren begonnen. Man hoffte erst anfangs Octoder auf eine lebhafte Bewegung im Getreidegeschäste; unerwartetenveise begann jedoch der Expo« sich schon in den erste« Tagen deS Sep- tember lebhaft zu gestalten. Zahlreich« Abschlüsse sur Süd- und Rorddemsch.and sowie sür die Schweiz wurden efsectuirt und reichen in Folge der großen Gctteldezusuhren die FatirbetriebSmiitel der betlieckl.ften Eisenbahnen nicht mehr au-, den gesteigerten Ansprüche» de- Verkehrs zu entsprechen. ES haben sich deshalb die Czernowitzrr Bahn und die österreichische Nordwestbuhn durch einen starken Wagen- bedarf und da- gleiche Vorgehen aller größere» Transportanstalten geuöthigt gesehen, den Laus ihrer Güterwagen zu beschränken. *— Die Pläne zur Erweiterung de- griechischen Eisenbahnnetze», über die seiner Zeit berichtet wurde, sind nicht zur Ausführung gekommen. Da» Hau- LeScannes-Perdoux hat seine Bewerbung zurückgezogen und aus den Bau der einen großen, an da» internationale Netz anschließenden Linie von Piräu» nach Larissa hat vorerst verzichiet werden müssen. Das andere Project, Piräus-Patras, soll indessen in erweiterter Gestalt zur Ausführung koiliuien, die dessallsige» Verträge mit anderen Unter nehmern sind bereit- abgeschlossen und von der BolkSverttetuna genehmigt. Diese Linie soll sich in der Richtung vo» Osten nach Westen, demnächst entlang der Nordküste de« Peloponnes erstrecken und solgende Puncte berühren: PiräuS, Eleusis, Megara, Aalnmaki, Ncu-Korinth, Zeugolatt, K iata, Sukia, Hylocastro, Aegium. PatraS. Von Patras wird die Bahn uach Phrgos fortgesetzt, wo sie Anschluß an die bei- nahe vollendete Bahn Pyrgos-Katakvio findet. Von Korinlh erstreckt sich eine weitere Bahn in südlicher Richtung über Argos nach Nan- plioa mit einer kleinen Zweigbahn vo» Argos nach Myli. Die Spurweite der Bahn soll einen Meter betragen, dieselbe muß in 4 Jahren fertig genellt sein. Die Regierung übereignet der Gesell- jchast Grund und Boden unentgeltlich und gewährt eine Subvention von 20,000 Reudrachinen (ungefähr — 15,000 >l) sür da- Kilom. Die Bahn wird zunächst eingleisig gebaut, die Gesellschaft ist zur Herstellung des zweiten Gleise» verpflichtet, sobald ihre Brutto einnahmen 30,000 Franc- sür das Kilometer übersteigen. — Ganz getrennt hiervon werden durch eine andere Gesell schaft in Thessalien zwei Linien gebaut, von Lolo über Bele- stino und Gereli nach Larissa und von Velestino über Alsali, Pher» sala, Karditza, Trikala nach Kalampaka. Erstere ist bereit- im Ban und soll in 3 Jahren, letztere in 5 Jahren fertig werden. Die Bedingungen sür den Bau sind im Wesentlichen dieselben, wie bei den peloponnesischen Bahnen, auch sie sind schmalspurig und ein gleisig. — Eine dritte Bahn soll von den Laurion-Bergmerke» über TherikoS, Keratia, Markopulo, Koropi, Liopesi und Lhalandn. von wo eine Zweigbahn nördlich nach Kephijsia abgcht, nach Athen führen. Diese Bahn wird von der Besitzerin der Laurion - Berg- w.rkc ohne Subvention gebaut, muß in drei Jahren fertig sein, und die Processe zwischen dem FilcnS und der Gesellschaft der Laurion-Bergwerke werden niedergeschlagen. London, 21. September. Die „Time«" führt an», daß Eng. lands Antheil an dem Besitze des Suez-Canal- mit dem Antheile an der Verwaltung desselben nicht in dem richtigen Verhältnisse stehe und daß dieser Umstand die Aufmerksamkeit der englischen Regierung beschäftige. Das genannte Blatt bespricht ferner die Möglichkeit eine- neue» größeren Canal». * Ltzdnry, 22. September. (Telegramm.) DaS AuSstel- lungSgebäude ist durch eine heute jrüh auSgebrochcne Feuer», bruiist vollständig zerstört worden. Briefkasten 8. 8. hier. ES kommt ganz darauf an, zu welchem Tourse Sie da- betr. Papier gekauft haben. U. Ii. hier. Bezüglich Ihrer Anfrage: „Wie breit und lang ist der Suez-Eanal?" verweisen wir Sie aus den in heutiger Nummer enthaltenen diesbezüglichen Artikel. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. A« rv. September eingetragen: Die „Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft" in Leipzig, Zweig. Niederlassung der Firma gleichen Namen« in Berlin, betr., daß dl« Gesellschastsftatuten sammt Nachträgen durch Beschluß der außer« ordentlichen Generalversammlung vom 8. März 1882 (inhalt» dessen die Verwaltung und der Betrieb de» Unternehmen- der Berlin- Anhalttjchcn Eisenbahngesellschast an den preußischen Staat über tragen worden ist) abgeändert sind. — Daß Herr Carl Friedrich Wegcl aus der hiesigen Firma Wege! L Jmmisch al- Mitinhaber auSgeschieden ist und der nunmehrige alleinige Inhaber derselben künftig Fritz Jmmisch firmirt. — Die Auslösung der HandelSgesell- schaft unter der Firma Gebrüder Landsberg in Leipzig betr., sind die Herren Salo Landsberg, Albert Landsberg und Paul Albert Thorcr Liquidatoren mit dem Bemerken, daß je Zwei von ihnen die zur Liquidation gehörigen Handlungen gemeinschaftlich mit recht licher Wirkung vornehmen können. — Herr Johann Jacob Moritz Schmitt als Procurist der hiesigen Firma Carl Rauth. — Firom Salo Landsberg in Leipzig (Brühl Nr. 37) und als deren Inhaber Herr Salo Landsberg daselbst. — Firma „Dresdner Cichorien- und Käffee-Surrogat-Fabrik Teichel L Clauß" in Leipzig (Gerberstrabe Nr. 17), Zweigniederlassung des in Mickten de» Dresden unter gleicher Firma bestehende» Hauptgeschästes, und al- deren Inhaber der Kaufmann Herr Ferdinand Ludwig Teichel in Dresden, der Techniker Herr Rudolph Hermann Teichel daselbst und der Kaus- mann Herr Alfred Leo Höhne in Pieschen. Lan-wkrthschaftltcheS. Erntrbericht«. Ungarn Das Resunw des vom 6. bis 12. September beim Ackerbauministerium eingelaufenen Berichtes lautet wie folgt: Der Stand der Hackfrüchte ist zufriedenstellend. Mais verspricht fast im ganzen Lande gute Mittelscchjung, steht stellenweise sogar auS- gezeichnet. Kartoffeln beginnen an mehreren Orten infolge des vielen Regen- zu faulen; das Einsaminein ist an einigen Orten im Zuge. Weintrauben geben mit Ausnahme jener Orte, wo sie infolge fortwährenden Regen- verderben, zu einer Mittellese AuS- sicht. Die Brumm etfcchsnng ist im Allgemeinen unter der Mittelmäßigkeit, doch sind jenseits der Donau und in Siebenbürgen Bezirke, wo sich reichliche Fechsung ergab. Zahlung- - Ginstellungen. *— Nachlaß des Kausmanns Wiliftlm Feroinand Hoffmeister, in Firma W. Hoffmeister in BreSlau. — Pclzivaarenhändler Jacob LozaruS in Hamburg. Aus Brüssel wird der „Fr. » " gemeldet, daß die Bank- firma I. Dellicour in Hcrve bei Brüstet ihre Zahlungen ein gestellt hat. Biele Kleinindustrielle und Kausleute seien schwer geschädigt. Eisenbahn Einnahmen. *— Oeflerreichiiche Südbah». Woa>enausweiS vom 10. bi» zum 16. September 857,004 fl., Mehrcinnahme 20,455 fl. Leipziger Michaelis-Meßbericht. —x. Leipzig. 22. September. Ueber da- Geschäft tn Gar- leder berichte» wir Folgendes: Während des Monat August und Anfang September machte sich eine fortdauernd lebhafte Bewegung geltend. Die Nachfrage war allgemein rege und die Preise befestigten sich mehr und mehr. In dieser günstigen Stimmung eröffnet« da- Meßgeichäft, und wenn auch die Hoffnungen der Fabrikanten aus eine Hausse unerjüüt blieben, so trägt die allge meine Lage de» LedermarktcS doch den Siempel einer durchaus gesunden Enlivickelung. Schwere deutsche Sohlleder holten um etwa 2 Proc. bessere Preise gegen die Losungen der diesjährigen Lstermesse, während all« übrigen Sorten Sohlleder ihre bitherige» Valuten anstand-los ausrecht hielten. Bevorzugte und wirklich Prima-Sortimente feiner Sohlleder-Marken wurden zu sehr guten Preisen umge'etzt. Nebensortcn, sowie mangelhaft getrocknete Maare sand bei «ntsorechenden Loncessionc.i gleichfalls Nehmer, so daß kaum nennenswerthr Quantitäten unverkauft blieben und auf Lommiisionslagern placirt wurde». Bache- und Brandsohlleder sind zur Herbftiaison weniger begehrt und die diesbezüglichen Course blieben unverändert. Dasselbe gilt von braunem und schwarzem Kalbleder. Braune» Fahllrder in feiner leichter Waare wurde t>>» 2 ^l per Psund und darüber bezahlt; schwere »ngatt- lich« Sortimente nach Verhältnis weniger. Beschirrleder in braun und schioarz behielt da» seitherige Preisniveau. Ein« förmliche Treibjagd entwickelte sich in dem Artikel „Ktp<leder". Jeder im Markt befindliche Posten, namentlich der geringeren Maare, wurde geradezu von den ResiectaMe» überbotea und es konnte dem Bedark darin nicht genügt werden. Leider ist da- Rohmaterial außergewöhnlich theuer, so daß trotz der scheinbar günstigen Chance» sür virse Lp-cft- di; Fabrikation »och immer »»lohnend bleibt.
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