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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188305035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-05
- Tag1883-05-03
- Monat1883-05
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1883
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Uedarlion und Lrprdition Iohanne-gaffe 33. Sprechkunst» -er Kedariion-. Lormiitag» 10—12 Uhr. Nachmittag» 5—6 Uhr. tztr dt» Mi>g,de nngki-nci-r «I»»uicr>»«r »Acht sich dir Siekaciic» mchl rndinritch. A»»«tz«r »er für »te «Schftf«l,en»e Nu««er »eftt««ten Ankerate au «»chenr»»kn »ts S Utzr Nach«ttt«s», uu» Acstlase« frütz »i« '/,S Utzr. 2» -en Illialen für Ius.-^anahmr: vtta KIrmm. UniverntätSstrabe 21, Lauts Lüsche, Latharinrnstrabe 18, p. nur tzts Utzr. UchWer.TaMM Auzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Gcschiiftsverkehr. Auflage r?,8^o. Absanemrntsprri» viench. 1'/, Mk. incl. Biingerlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen «> Mk. Jede einzelnc Nummer 20 Pj. Velegcscmplor IO Pf. Gebühren lur Exirabeilagen atzne Poslbeförderung 30 Btk. Mit Poftbcsörderuiig 48 Mk. Inserate 6grspaltenc Petitzeile SO Pf. Größere Lchristen Inn! unierem Peel». verzeichniß. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Keelamrn unter dem Uedarlionskrich die Lpaltzciie 50 Pf. Inserate sind sie,- an die Eyprdrtrsn zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prseuuiw-nciulc» oder durch Post- nachna. me. ^ 12Z. DonnevStag den 3. Mai 1883. 77. ZahMng. Amtlicher Theil. Vekanntmachuag. ES ist in neuerer Zeit wiederholt vergekorumen. daß Hunde >n den städtischen Revieren Rebe gebetzt, ja sogar zerrissen baden. Wir haben daher in Gemäßheit der Bestimmungen in 88- 35 und 37 dcö Gesetze» vom 1. Dccember 1864, die Ausübung der Jagd bctr., die Forstbeamtcn angewiesen, diejenigen, welche ihre Hunde in den städtischen Waldungen, einschließlich deS RoscuthaleS, revieren lasten, zur Anzeige zu bringen, unbeaufsichtigte und im Aussuchen oder Verfolgen de- Wilde« begriffene Hunde aber unnachsichtlich zu tödtcn. Wir sprechen hierbei die Erwartung auS, daß die Eigen tümer von Hunden in ihrem eigenen und im allgemeinen Interest» diese Anordnung nicht unbeachtet lasten und dadurch zur Schonung des die Besucher der Waldungen erfreuenden RchstandeS mit beitragen werden. Leipzig, den 1. Mai 1883. Der Rath der Stadt Letprtg. vr. Gcorgi. l)r. Wangen, führte den Nachweis, daß die Rekruten, welche schreiben und I scheiden die Marine um ihre höchsten Lanciere zu bringen lesen können, weil leichter auSzubilden sind, als die, welche I »nd dadurch die Leistungsfähigkeit der erstercn wemgiic»« rch erst während deS MilitairtiensteS die nothwendigsten I augenblicklich zu schwäche». Man wollte auch der Derwallung Kenntnisse aneigcn müssen, darunter leiden die Interessen der I die nötkige Zeit lasten, über die Besetzung der frei werdenden Armee, wenn daS Material, welches ihr zugcfübrt wird, I Posten zu bcratben, um zu Verbindern, daß nicht - geeignete roh und unwissend ist. Und doch setzt die Regierung I Persönlichkeiten an maßgebender Stelle verwandt werde», ^o arm Srffenlliche VerSeigerung. rie»fta«. tze« 8. Mai. »sn Rachmittags 2 Utzr atz. gelangen im Hose der Kaserne Plrihrntzarg eine Partie auSrangirter Bekleidungsstücke, Stiefel. Schutze, Riemen, Vlechgrfästr, Messtugttzetle, Mützenschirme, Kechttza»»schütze. Mnsik- Aaftrumente und verschiedene andere «rgenstände gegen sofortige Baarzahlung zur öffentlichen Versteigerung. Königliches 8. Infanterie - Regiment „Prinz Johann Georg" Rr. IV7. Nichtamtlicher Theil. Der Dationalitalenstreit in Oesterreich. In Wien sind während der Berathnngen deS ReichSrathS über die Schulnovelle Gegensätze zu Tage getreten, welche mit Nothwendigkeil aus eine Katastrophe hütdrängen. Der To», welcher in diesen Debatten herrschte, war ein so leidenschajt« licher, wie er in den Räumen te« ReichSrathS bisher unerhört war, aber die Nationalitätenpolitik bringt solche Erscheinungen bervor und eS ist nur ganz natürlich, daß die Gegensätze sich bi- zur Unerträglichkeit zuspitzen. Ter Abgeordnete v. Plener wies in seiner große» Rede gegen den 8 75 der Schulnovelle, welcher Galizirn und Dalmaiien von dem GrllungSgcbiele des Gesetze- auoschlicßt, auf die Gefahren hin. welche das Svstem Taafse bringt, er zeigte, wie lose der Zusammenhang der einzelnen Thcile Oesterreich- unter der jetzigen Regierung geworden sei, den Polen sagte er cS aus den Kops zu. daß sie die LoSrcißung GalizienS von Oesterreich und die Wieder Herstellung Polens anstrcben, den Czcchen führte er zu Ge> mülhe, daß sie die beste Gelegenheit zur Versöhnung, von der sic immer fabelten, bei der Abstimmung über die Schulnovelle hätten vorübcrgehen lasten und der Regierung machte er den schweren Borwurs, daß sie sich um Oesterreich und um die Armee nicht kümmere. Diese Worte zogen dem Redner zwar einen Ordnungsruf zu, aber daS hinderte ihn nicht, unmittelbar daraus zu erklären, daß er daS Gesagte im ganzen Umfang ausrccht erbalte. Und wa- vermochte Gras Taafse aus diese schwere Anklage deS Abgeordneten v. Plener zu erwidern? Nichts als, daß er den wahren Staatsgedanken Oesterreichs vertrete, daß cS der Stolz der Regierung sei. sich auf eine zusammengewürfelte, aus allen Nationen und Völkern be stehende Mehrheit zu stützen. Graf Taafse übersah bei dieser Antwort nur, daß die Mehrheit nicht auf regelmäßige und natürliche Weise zu Stande gekommen ist, sondern mit Mühe und Noth durch Conccssioiicn an die einzelne» Nationen, an die Polen. Czechcn und Dalmatiner. Der Rest, die Ultra- montaiien und die Feudalen, wurden durch daS Streben »ach Macht veranlaßt mit der Regierung zu gehen, in ihrem Interesse liegt es, wenn die Schule den Händen deS Klerus überantwortet wird. Die Abstimmungen vom lS. und vom 28. April waren die Probe auf da- Taaffe'scke Nationalitäten-Exempcl, statt der Versöhnung ist die Saat deS Haste» in Oesterreich aus gegangen, der Krieg Aller gegen Alle. ES ist nickt denkbar, daß deutsche, Polen, Czechcn u. s. w. auf die Dauer mit einander an der österreischen Gesetzgebung arbeiten können, denn waS dem Interesse der eine» Nation entspricht, schadet dem Ganzen. Da» hat die Sckultebatte aus unwiderlegbare Weise gezeigt. Die Polen wollen von der Schulnovelle Nicht wissen. sie stimmen aber dafür, um dafür Gegendienste von der Regierung zu erhalten, noch größere Autonomie, als sie ohnedies schon besitzen, dazu Eisenbahnen und sonstige Separat vortheile. Die Dalmatrer verlangen die kroatische Amts sprache, diese wird ihnen gewährt, damit sie für die Cckul- novclle stimmen, dir in der Hauptsache aus die deutschen Provinzen gemünzt ist, auf Tirol» Schlesien, Ober- und Nirdcröstcrreich; die Czechcn stimmen für die Schulnovelle nachdem sie eine Resolution erreicht haben, durch welche sie sich gegen die Wirkungen der Novelle in Bobinen und Mähren schützen können, »nd waS ist also daS Gesaminterqcbiiiß dieser Bcrathung. welche daS österreichische StaalSwescn in seinen Grundvesten erschüttert? Die Annahme der Novelle mit 170 gegen >67 Stimmen gegen eine Minorität, die der mit allen Mittein zusammengctrommelten Mehrheit fast gleichkommt. Und wenn durch solche bedenkliche Experimente wenigsten» der Zusammenhang zwischen den slavischen Nationalitäten gefestigt würde! Aber a»ck daS ist nicht der Fall, denn da» WaS die Polen wollen, ist biiiiniclweit von dem verschieden, wa» die Czechcn intcressirt, sie wollen sich nicht vereinigen, sie streben nur a»-ri„ai>drr. der österreichische StaalSgeVanke deS Grasen Taafse rristirt für sie nickt, er ist da- Gehrimni; diese» Ministers. So tauge die Regierung ein offene« Lbr für die Wünsche der Nationen und Natiönchcn hat. sind sie ihr zu Willen, sobald sie aber daS Eine erreicht habe» strecken sie die Hände nach weiteren Gaben au». „Der Sprachenstreit ist schon in die Armee eingedrungen" sagte Herr v. Plener und e» ist in der Tbat bald ko weit gekommen, daß die Polen polnische-, die Czcchen czeckischeS Cowmando verlangen, wie die Ungarn ungarische». Aber daran vermag selbst die Nationalitätenpolitik de» Grasen Taaisc nicht« zu ändern, daß die Armee durch rinbeillichcS Conimando z»- sammrngebalten wird und daß diese» in teiit'cher Sprache »nd nicht in irgend einem flavischen Idiom erfolgt. Plener alle Kräfte in Bewegung, um den BltdiliigSstand der Bcvöl kerung herabzudrllckeii. Hat dock der UutcrrichtSmiuistcr vo» Conrad selbst zugcstchcn müsse», daß durck den 8- 21 der Schulnovelle, welcher die Entscheidung über die Frage, ob 8iähriger oder OjLbriger Unterricht, i» die Hände der Ge- meindeauSschüsie legt, die BiltungSgelegenheit vermindert, die Schulausgabe in pädagogischer Hinsicht beschränkt wird. Der Abgeordnete von Plener bällc noch einer anderen näher liegende» Tbatsachc Erwähnung thun könne», um der Regie rung den Beweis zu liefern, daß sie nicht den österreichischen StaatSgedanken vertritt. Wie wäre denn überbaupl ein Ver siebt man kenn, welche Folgen daS Ausscheiden des Herrn v. Slosch aus dcm Marmrdirnst gehabt hat; nickt nur »> der obersten Leitung der Marine, sondern in de» nächsthöheren Stellen, ist ein Personciiwcchset cingetrcten. * Die Rückkehr de» StaatSminist-r» von Bötticher nach Berlin, welche für die nächste „Heit schon erwartet wurde, soll eine abermalige Verzögerung erfahren. Wie wir hören, wird jetzt der Heimkehr deS Ministers erst um die vierte Maiwocke entgegengcsehcn. — Die Annabme, das; der Minister der öfsentlichen Arbeiten, Maybach, sofort abreisen würde, .-r I ^ > dürste nicht zutreffend sein Nach Allem, wa» verlautet, ge- ,a,,""g-lebe.' '.. Oesterreich möglich, wenn nul'l Ne t u sche ^ ^ ,0. Mai zunächst »ach Ober- -prach- S aa,»spräche wäre In welcher Sprach- M'rn . „ ^en Aerzten soll Herrn Maybach dem d.c Re.chdralbSv-rhandlnngen geführt werden? Viel. I ^„^„d'cmpsol'le» worden sein, sich aller Geschäfte zu rnl- leicht »i polnischer oder czechneber - Ta liegt Nr Angel-1 „j^ j„ fl-übercic Jabrcn während der UrlaubS- punct, welcher da» Ganze zusa».»,e»hält; sowie da» deutsche Ne wichtigen Sachen nachschickcn zu taffe». Da daS könnte einmal reißen." Damit sollte die Möalichkcit ange deutet werke», daß die liberale Partei den ReichSratb ver ließe, damit die Nationalitäten unter sich blieben und die Mehrheit ohne jeden Widerspruch ikre Beschlüsse durchsetze» könnte. Wenn da» geschieht — und die Ausführung ist schon in sehr gefahrdrohende Näbc gerückt — dann ist eS zu Ende mit dem VersaffungSlcben in Oesterreich, dann ist die angcbtickc „Versöhnung" der Nationalitäten, wie sie Graf Taafse vertritt, vollständig, da» heißt, dann ist da» haben wird. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" setzt ibre Polemik gegen die „Nalionalzcilung" fort. DaS vssiciöse Blatt schreibt: „Die „Nationalzeitung" hat nickt nur die erfundene Nachricht in die Well gestreut, Gras Hatzieldt werde in Folge vo» Differenzen seine gegenwärtige Stellung aus gebe». sondern sie bat am Sonntag auch den Minister der öffentticben Arbeiten seinen Abschied nehmen lasse». Selbst verständlich Kat da) Blatt sich seither schon zu einer Selbst tculsche Element gänzlich losgelöst auS dem österreichische» I waS feboch die ,rrage iucht bc- LtaalSgrdauken. DaS ist der Fundamcntalfeblcr an tcr s-U>8'; ei»- Z/''u>'g. welche stch n»t solch-,, K a schgeruch- - - - ' ten abgiebt, zu selbflfläurlger verftandlger Arbeit überhaupt befähigt erscheint'" * Die Bcrathung der BcrwaltungSgesetze im preußischen Taasje'ichen Ncchnung, daß die Versöhnung der Nationaliäten nur durch den Bruch mit dem Deutschlhum. mit dem wahren österreichischen Staatsgedanken, wie ihn Plener scbr richtig nennt, zu erreichen ist, und daß andererseits dann die Ver öbnung sich durch die Auslösung in die einzelnen Bestand ibeile deS GesammtstaateS vollzieht. ES gab eure Zeit, in weicher die E zecken dem ReichSratb fern blieben, dadurch' geschah dem Ganzen kein Schade, die Czechcn dliebon unter sich, aber der österreichische Slaatsgekanke wirlle fort und bethätigte sich i» anderer weit wirksamerer Weise aiv beute. Jetzt befinde» sich die Czechcn im Reich'sralh. sic nehmen Tbeit an der GesetzgebniigSarbeik, aber aus Kosten de» österreichische,« StaatSgedankenS. Ober ist eS nicht etwa ein unberechenbarer Nachibcil sür Oesterreich, daß sich in Böhmen Czcchen und Abgeordnetenhause nimmt einen raschen und glatten Verlaus und kan» ohne Mühe vor der Pstugstvertagung zu Ende ges»brt werten. Es zeigt sich immer bestimmter, daß sür die CoiiimisüonSbekchlüff,: im vollen llinsang eine fest stehende Mehrheit von Conservativrn nnd Centrum vorhanden iff, und ivenn auch die Regierung noch nicht überall ibre Zu stimmung zu der Umgestaltung ihrer Vorschläge erklärt hat. so kann man dock nicht daran zweifeln, daß Herr von Putt- kamer schließlich nimmt, waS idni geboten wird. Angesichts dieser ziemlich feststehenden Entscheidung muß man sich von liberaler Seite aus Wahrung des principiclleii SlantpunctcS odrr aus kleine Verbesserungen beschränken. Trotz des raschen Deutsche in unversöhnlicher Fcindschast gegentiborsteben, daß Prag allinälig aushört eine deutsche Stadt zu sei»? Wie wird I Gangs der Beratbung über die VerwaltungSgrsctzc ist e» nickt cS aber dann, wen» die Deulschcn de» ReickSrath verlasse», I möglich, die Lanklagsscssivn an Piingsten zu schließe», schon wen» sic den Slave» das Feld räume», wird dadurch die I weil daS Herrenhaus diese Gesetze einer gründlichen Durch Versöhnung befördert, wächst damit der österreichische StaatS- gedairke? DaS System Taasse ist jetzt an dem Punkt aiigclangt, ffl sich selbst >» Widerspruch geralhe» ist, statt Ber- gedanb wo cS mit sölnung ist Haß. statt Zusammenfassung Auslösung daS Er gebiiiß seiner Politik. Will er noch weitere Beweise ab- warten, daß er aus falschem Wege ist? Die Debatte» über die Schulnovelle haben ihm ei» Bild der Zustände, welche er in den drei Jahren seiner Regierung geschaffen hat, cnlrollt, wie er eS sich wahrhril»getreuer und greller nicht wünschen konnte. Ader er scheint dennoch scstzubatten an dem, was er den österreichischen Staatsgedanken nennt. Der Beweis, daß Plener Neckt hat, er selbst aber Unrecht, wirb ihm aber dennoch früher oder später in die Hand kommen, die Tbat- sachen werben eine Sprache reden, welcher sich selbst die größte Verblendung nicht länger verschließen kann. Leipzig, 3. Mai 1883. * Der Wiesbadener Aufenthalt unsere» Kaiser» ist zu Ende. Kaiser Wilhelm weilt seit Dienstag wieder in ... , ,.. , ^... seiner Haupt- und Residenzstadt Berlin. Mitlwvch beginnt I Aussaugrn kleiner deulschcr Sprachinseln durch Holen. Czechr» der greise Monarch nach kurzer Muße seine kriegShcrrllchcn j Slowenen und Italiener zu verhindern. Daß die 250,000 fl arbeituiig unlerziebcn wird. Jedenfalls wird auch noch der Versuch gemacht worbru, die Canalvorlage zu rette», ob mit Erfolg, bleibt freilich sehr zwoisclbast. Unter allen Umständen wird »anieutlich auch neck die SubbastationSorduung zu er ledigen kein. Wie man kört, besteht der Abg. Windthorfl auch »ock aus der Durch! eratbuug seines zweiten Antrages betreffend Aushebung de» SperrgeketzeS, und ball eine neue kirchcnpolitiscbe Verhandlung sür wünschenSiverlb. Dir parla mentariscke Dranglage wird sonach auch nach Pfingsten noch sorldaucrn. * Immer mehr erweitert fick da» OrtSgruppeunetz de» deutschen Schulvereins in Wien, immer größer wird die Mitglicdcrzahl desselben, in immer stärkerem Maße fließen der Ccutrallcitung die Einnahmen zu. Jetzt schon arbeiten über 600 Ortsgruppen daran, der deutschen Bevölkerung in den sprachlich gemischten Gebieten CisleithauicuS durch' Er richtung und Erweiterung deutscher Schulen, durch Stiftung von deutschen Bibliotheken, durch JnSlebenrusen deutscher Kindergärten u. s. w. einen festen Halt zu geben und daS Pflichten wiederauszunchmen. indem er zur Feier de» Jahre» tageS von Groß-Görschen eine Parade über das erste Garbe Regiment in Potsdam abhalten wird. In der nächsten Woche beginnen die Truppen-Besicktigungen der Berliner Garnison, die bis zum Schluffe deS Monat» währen und niit der großen welche der Sckiulverein sür 1883 nöthig hat, ausgebracht werden, kann schon jetzt als sicher augriioininen werden; denn bi» zum lO April waren bereits 70,000 fl. bei der Central leituug in Wie» eingegangen. Von dieser Summe wurden bereits 52,000 fl^ sür Schulzweckc verwendet. In den letzten Parade aus dem Tempelhoser Felde und im Lustgarten zu I zwei Wochen flössen der Centrallrituug de» Sckulverein» allein Potsdam ihren Abschluß erreichen. Den beiden grogen Früh-1 an Spenden K353 fl. !>6 kr. zu, darunter beispielsweise jahrS-Paratcn wird der Kaiser auch in diesem Jahre bei-I I 748 fl. 50 kr. als da» Reinerträgniß eine« in Neickeubrrg wohnen und sich unmittelbar darauf »ach EmS zur Curl abgebaltcneu Balle». >00 fl. Legat eine» Bauern au» der begeben. Die bisher bestimmten Dispositionen setzen die Ab reise nach EmS für den 1. Juni fest. Der Kaiser würde dadurch, wie im vorigen Jabre, den Eavalleriebefichtigungen fern bleiben, die vom 9. bis 16. Juni währen sollen und welche, wie im vorigen Jahre, der Kronprinz abnchmcn wird Der Kaiser ist in Gesellschaft seiner Tochter, der Frau Groß, Brüxer Gegend, 2014 fl. vom UniversitälSkränzchen-ComilL in Wien, 438 fl. vom Württembergischc» Schulvcrei», >80 fl von der Tbeatcr-Dilettantengekellschast in Liebe»»», 100 fl von der Sparkasse in Wiener-Neustadt, >00 fl. von der Be zirkSvcrtretung in Tannwald, 200 fl. von der BczirkSvcr trctunq in Gablonz. 50 fl. Conccrterträgniß i» Jecknitz, 50 fl Herzogin von Baden, in Berlin angelangt, welche wiederum I vom Spar- und Vorsckußvercin zu Walaclnsch Mescritz. Noch einen längeren Aufenthalt daselbst nehmen wird. I stärkere Einnahmen alö durch diese Spenden, die sich jede * Die Dementi» der „Kreuz-Ztg." in Betreff der bevorstehen« I Woche auf 1000—2000 fl. belaufen, erzielt der Deutsche den Demissionen im Marineossiciereorp» sind schnell I «chulvercin r,jx regelmäßigen Oahresbcilräg, von den Tbatsacben widerlegt worden. Nachdem sich da« hock« I ^er 80—>00,000 Mitglieder conscrvalive Blatt erst kürzlich in einem Artikel Uber geplant« I * Während die russische Regierung alle Vorbereitungen Veränderrmgen in der Organisation der Marine gewissermaßen I trifft, um die KrönungSscier möglichst großartig und parcnlhelisch zu dem Zugcstänvniß bewogen fühlte, daß Vice-1 pomphast zu gestatten, kommt au» Peier-burg tie Nach akmircrl Bätsch nickt mehr aus seinen Posten zurückkehreu I rickt von einer neuen Verschwörung, die um so bedenk werde, hatte sie zugleich mit Entschiedenheit weitere Demissionen I licher erscheint, als sie sich ans mi litauische Kreise erstreckt der Contre-Admirale in Abrede gestellt. Nun ist c» aber I Am letzten Dienstag wurden in der russische» Hauplflabt. wie Thatkache. daß Contre-Admiral Berger schon um seine Ent-j der Wiener „Presse" von dort gemeldet wird, in aller Stille laffung ringekvmmen ist und baß ihm der dreimonatliche Ur laub, der der Genehmigung de» DemissionSgrsucheS vorauSzu- gehen pflegt, bereit» erthrrlt ist. Die „Kren,zeitung" wird! natürlich in Abrede stellen, daß da» Letztere eine Conseglienz der Ernennung de» Herrn von Eaprivi zum Cbes trr Admiralität ist und sicherlich einen vorzüglichen Grund zur acht Ossicicre verbastet, darunter ein Oberst. Lehrer an der Ccnstanto>ow-Junkersch»le, zwei Arlillrrie-Ossicicre »nd drei Marine-Ossiciere. Vorher hatte man in Smolensk sechzehn Personen, davon die Mehrzahl Artillerie-Ossiciere, verkästet. Gleichzeitig sind Vrrbastungen in Perm und JekaterinoSlaw vorgenommew worden. Man ist, wie e? heißt, einer ziemlich irische RegierungSsorm iir Rußland einzusübren. In SinolcnSk sink sehr wichlige Schrislstücke ausgesunkcu werden, aus welchen kcrvorgelit. daß die Aclion der Verschwörer aleicb, nachte»! tie Krönung siattgesunten balle und die Kienungsseste ab- eschloffen waren, beginnen sollte. Die Krönung selbst soll weder von den Terroristen, »eck vo» anderen Nevelulw»a>re» gestört werden. Die famosen rolbgedrncklen kieinen Z liel, welche die Vertreter des Auslandes vor cvenlnollcn llnglücks- ällen in Moskau warnen und sie bilton. nickt tabin zu komme», werden durch von der Partei der russischen Novolu- tionaire auSgegcbene Zettet als cuie Mnstisiealion erklärt. In > ZeterSburg gingen die Verbaslunge» ganz still vor ück; nur in SmvleuSk wurde von beiden Seiten geschossen. Tort sank man auch eine große Anzahl der neu verlwsi ucm Wurfgeschosse mit Dvnamitlatung. Wir glauben tie'o Nachrickleu wieder- gebcn zu müsse», die, wen» sie sich bestäligle». als traurige» Symptom einer unter scheinbar ruhiger Oberfläche fort dauernden Gahrung erscheinen müßte». * AuS Bukarest wird gemeldet, daß der Nuffeusreund und ehemalige Minister Kogalniceano, tcr jetzt a» der Spitze der Opposition siebt, durck eine etwa« mysteriöse Asjaire jüngste» Datums eompromittirt erscheine. Kogalniceano besitzt an der bcffarabischen Grenze ei» Landgut, daS er in Packt gegeben bat. E» mnßle also aussallcn, daß er sich trotzdem häufig kabin begab, und »ädere Nachsorsch»ngen !übrten zu dem Resultate, daß er dort Besuche von jenseits der Grenze empsange, und daß fick Personen, welche ihm nabesteben. ebenfalls häufig nach Beffarabien begaben. In Abwesenheit Kogalniceano'S sollen aus seinem Gute inter- effanle Schriften und Pläne ausgcsimdcn worden sein. * lieber die am Dienstag stattgcsundene Sitzung de« ranzösischen Senat» wird unS a»S Paris gemcldet: „Aus die Interpellation deS Herzogs von Broglie über die deutsch-österreichisch-italienische Tripelallianz er widerte der Minister deS Auswärtige», Challemel-Laeour, er verstehe nickt, wie man Fragen über em Faktum auf- wersen könne, daö »och vollständig mit Dunkel umgeben. Er, der Redner, könnte, wie die» Gladstone getban habe, ich aus die in Rom und Pest abgegebene» Erklärungen 'eziehen. aber die in Rom und Pest gemachten Ausführungen eie» nickt identisch; dann seien auch die Eommentare über dieselben sebr verschieden. Cballcmrl-Lacour bestreitet nicht, daß eine Annäherung der drei Mächte stattgesunden habe, findet aber in dieser Thatsache nicht« Nene», auch werde durch dieselbe kein neue» Element in die europäische Politik hinein» getragen. Der Minister glaubt an die Ansrichtigkeit der Worte Mancini'S und TiSza'S. welche erklärte», daß kein aggressiver Gedanke gegen Frankreich dem Bündniß zu Grunde liege. Kein Staatsmann könne daran denken, daß Frankreich auS dcm europäischen Conccrt auSgesioße» werden könne; Niemand könne ferner glauben, daß, wenn ei» Angriff gegen Frankreich von irgend einer Seite beabsichtigt wäre, ein solcher leicht sein würde, deshalb tbeile die Regierung die Befürchtungen Broglie'» nicht. (Beifall.) Cballemel spricht sei» Bedauern darüber a»S, daß er nicht» weiter über die Tripelallianz wisse, glaubt aber, daß Nickt« die Beziehungen Frankreichs zu den Mächte» oder die bi«- brrrge Haltung Frankreichs ändern werde. „Wir werden unS der Nvlhivciidigkeit fügen, wir werden kein Bündniß suchen, sonder» nur darnach trachten, offen in guten Beziehungen zu allen Mächten zu leben. Wir wünschen mit allen in gutem Einvernehmen zu bleiben, soweit die» »lit unserer Würbe ver träglich ist. Wir werden fortdauernd die Rechte A derer achten, obne die unsrige» ausziigcben. Frankreich muß vor sichtig sein, denn ein besiegte» Land, welche« sich e ho.l und dessen Lage e» dazu zwingt, eine beträchtliche Streitmacht zur Defensive zu unterhalten, kann sich mckt darüber wuiibern. der Eifersucht aiiSgesctzt zu sei». Hoffentlich werden sich, Dank unserer Klugheit und Loyalität die Dispositionen te» Auslandes ändern. Inzwischen »inffe» wir ansmerksaiir sein, »nb wir sind c- auch". Drr Minister cvnstalirtc, daß da« Land keineswegs beunruhigt und die gegenwärtige Inter pellation daber unnöthig sei. Er glaube, bas gute Reckt »nd die gesunde Vernunst zählten auch al« etwas und biene» auch als Berlbeibignug. — Broglie erklärte hieraus, die Antwort Ehallcinet'S habe ihn nickt befriedigt unb er könne kein Ver trauen zu einer Regierung haben, welche seit dem J.ibre 1878 eine schleckte Politik und schlechlc Finanzivirlbschasl gctciebeii. Die Interpellation war damit erledigt." *DaS ActionSprogramm der irische» Nat ional parte i, wie eS von ver Convention in Pbilabrlpbia vereinbart worden, bat. was übrigen» im Vornbincin seü stand, den Beifall ieiicr desperate» Elemente, die nur »eck bei Dynamit »nd Nitroglycerin schwören, nickt gcinnee». Kaum hatte die Eviivention ibie Ssio»igen gescklosi». so berief Hr. O'Donovan Roffa seine Gelreuen zu einem eigene» „Congrcß" ei», um sich über rin seckiinäntiges Borg Ken schlüssig zu macken. Weislich bullien sick kie Tnnainii- Apostel in da« tiesste Geheiiiimß, ta sie sehr wohl woi o. e..ß ihre verbrecherischen Tcubenzcii bei einen, groß„ obcO b.c tranSatlanlischen Irländer inebr als anrnäsig ynb. vor Allem aber, weil ihnen tie amerikanischen Behörde» sehr uub guen» z» werten ansaiigk». Nickt als ob sick irgend en Mo lick der sauberen Gesellschaft vcn einer Beeinlräckiignng öelrosi » oder gar de- Verluste- seiner inklvidnelleii ,vre>hcil beranlk glaubte; dagegen bicle» kie Gesetze der Union Garantien über Garantien. Aber das 'Washingtoner Calinct bat sich an- hcischig gemacht, keine Atlclitatsvorbcreitnnae» ans am rika- nischcm Boten zu butte» »nd wird gegen Zuivircrl'.nikclnbe eventuell mit Criminalstrascn eiuschiciie». Au« de» signalisirten Dispositionen der IliiivnSregieriinr darf ina» ten erfreulichen Schluß ziehen, daß die unsinnige Töeorie, woiiach jede Unikat, sofern sich ihr nur ein „polilockcs" Mantelche» unihäiigeu läßt, mit andern als dein Maße des gemeinen Verbrechen» gemessen werten müsse, auch >» der amerika- niickeu Republik als Da-, WaS sic ist, alo Humbug, erkannt wird. Erklärung der gemeldeten Tbatsacke ans Lager babcn. Aber I weitverbreiteten Militairverschwörung aus die Spur gekommen man wird ibr nickt mehr glauben, nachdem man ersabrcn bat, daß sic grundsätzlich kie Ernennung de» Herrn von Caprivi nicht in Verbindung mit den Perionalveränderunaen im Marine-OfficirrcvrpS in Verbindung gebracht wissen will. Mit gleicher Bestimintheil meldet man jetzt, daß in ent sprechenden Intervallen auch mehrere andere höhere See- ossiciere »in ihre Entlassung einkommen werte» Man Kult cS nicht sür angemrffcn und rathsam durch glkichzciligcö AuS Die Verschworenen standen mit den früheren Terroristen in engen Beziehungen nnd batten ibre eigenen Ereciitiv-Coniitö« gebildet. Da» Hauplconiitä scheint seine» Sitz in Smolensk aus- geschlagen zu haben, während bie ComittS in Petersburg. Perm und JekaterincStaw nur Filialen waren. Der Zweck der Ver schwör»,,g sell der Umsturz der Selbstherrschasi gewesen sei, ! und direct die Tyuastie Nomanew letrohr habe»; ferner war ! cs die Absicht der Verschwörer, „womöglich" eine rcpublika Die armenische /rage. Im Orient herrscht niemals politischer Slillstand Die vielfachen Jnlcreffen n»d Differenzen. welche dorl zu Tage lrclcn. besckäsiige» fortwährend tie enrovaisckc Diplomatie, tie aber gar »ickt in brr Lage ist, die llnacken der Bewegung gründlich z» beseitige», weit die Nalnr de,selben durck i>leße Berbanklungen von Eabinck zu Eabinet sich nicht an» der Welt schassen läßt. So muß kie Diplomatie sick daraus be schränken. ein wachsame» Auge ans de» 5° rwnt zu haben, um tafln zu sorgen, daß die verschiedene» Fragen und Couslictc
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