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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188305131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-05
- Tag1883-05-13
- Monat1883-05
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.05.1883
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-L— — «1.7». »«.7». VLL0. St.-ä. vur- Sarlia- «.30. r.^)d>. darula WO». I>ort- idaner St>-4. «td»kn Zt.-1'r. »9.LV. itdcknll »Mell- Lsnlc lalxer S1.60. td»rä Gäte- «te»- )1.6L. , vmt i6>2». L?: 7»»0 V.SO. äder- eack» itmr. lt. ^ Ü»u- va. rck«, irisr ot«> 872 di» rd«t per LS. uni /»» >to« Imr «io. Kir «io. rn> teZ »rt 00 tt. « >. s. IK Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Rrtactiml »ui Lkpeditlr» Jotzau»»«gaff, 33. A»rechß,atkil -er Urdartioa. vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5--8 Uhr. - - "L'LS.-rL LÄA7—- N»,«tz»e tz«, für dte «ichftf»l,e«de Mn»»«, »eftt««te» Ä»fer«te «» WH«»t««r» dt« 8 Uhr Nachmitt«,«, ««»«»» »»d Krftta,e»srü» dt» '/,» Uhr. 3» den Filiale« sitr I«f.-öaaahmr: vtt» Nirm«. Universitätlstraßr Li, L«»ts Lösche, Sathartaenstraße 18.p. nur di« '/,» Utzr. PtWgerTilgeblM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage L7,S«0. Adonnement«Prei« viertelt. 4'/, inrl. Vrinaerlohn k Mt., durch die Post bezogen 6 Mt. Jede einzelne Nummer 2V Pf. Lelegeremplar 10 Ps. Gebühren für Lxtrabeilaae» «dne PostbesSrderung 39 Mü «tt Postbrförderuug 48 Mk. Inserate öaespaltme Petitzeüe 10 Pf. Größere Schriften laut unsere» Pritt- verzeichnib- Tabellarischer Sa? nach höherem Tarif. tlerlanirn unter dem Ue-acti»«§tr1ch die Spaltzeile 50 Ps. Inserate sind siet« an die türpedttta» zu senden. — Rabatt wird nicht gegrd«^ Zahlung xraklluluoranäo oder durch Post. Nachnahme. 133. Tonntag den 13. Mai 1883. 77. Jahrgang. Jur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Montag, den 14t. Mai, Bormittags nur bis Uhr geöffnet. LLpvültlvn lies I>6lpr1xtzr fkaxedlLtlvs. Amtlicher Thetl. Bekanntmachung. gckdttfche Etnko«measte«er betreffend. Der erste Termin der städtische» Einkorn inensteuer ist de> IS. Mat diese» Jahre» und zwar mit dem fünffache» Betrag de» einfache» Steuersätze» fällig. Die Beitragspflichtigen werden deshalb aufgefordert, ihre Steuerbeträge spätesten« binnen S Wochen, von dem Termine ab gerechnet, an unsere Stadt-Struereinnahme, Brllhl bl, II. Stock, bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen eintretenden Maßnahmen avzusUhren. Bezüglich der gleichzeitig mit zur Erhebung gelangenden persönlichen Anlagen für die evangelisch-lutherischen Kirchen m Leipzig verweisen wir aus di« untrnstrhcnde brsondrrc Bekanntmachung. Leipzig, den 10. Mai l88Z. Der Rath der Stadt Leihzta. vr. Georgi. Koch. Bekanntmachung, dt» perfüaltche Anlage für die evanaeltfch» lathertsche» Kirchen in Leipztq betreffend. Auf Grund ZM.8. 7 de« Regulativ« über die Erhebung der Anlagen für dH.kvangelisch.lutherischen Kirchen in Leipzig vom 10. Äuli 1879 wird andurch bekannt gemacht, daß die Da- Freibad am Kopswehr wirb am lb. laufenden Monat« eröffnet und ist die Beaufsichtigung desselben auch für diese» Jahr Herrn Fischrrmrister Carl Wilhelm Mettzner übertragen worden. Für Benutzung de« Bade» gelten die unter G nach stehenden Vorschriften. Leipzig, am 10. Mai 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Eichoriu«. G 1) Die Anstalt kann in der Zeit von Morgen« b di« Mittag- N/i Uhr und von Nachmittag« 3'/, Uhr bi« zum Dunkelwerden unentgeltlich benutzt werden. 2) Die tägliche Schlußzeit wird durch zwei Zeichen mit der Glocke angegeben. 8) Nach dem ersten Zeichen wird Niemand mehr eingelassen, nach dem zweiten haben die Badenden sich sofort au« den Bassin« und sodann mit möglichster Beschleunigung au» der Anstalt zu entfernen. 4) Erwachsene werden in da« Bad nur gelaffen, wenn sie mit Badehosen versehen sind. b) Die Perrons Brücke», An»« und Ankleidestellen, BasstnS und sonstiger. Nämulickkeiten der Anstalt dürfen in keiner Weise verunreinigt werden. 5) Niemand darf den Anderen bespritzen, untertauchen oder sonst belästigen. 7) Alle- unnöthige Schreien. Lärmen und Herumlaufen in der Anstalt »st untersagt. 8) Abwaschungen mit Seife dürfen nur an drm dazu be stimmte» Örte vorgenomme» werden. v) Da» Ein- und AuSsteigen darf nur aus den Treppen geschehen. 10) Die jedesmalig« Benutzung der Anstalt ist auf die Dauer einer Stund« beschränkt. 11) Das Mitbringen von Hunden in die Anstalt ist verboten. 12) Da« Betreten der Rasenböschungen, da« Uebcrsteigen der Barrieren und da- Baden in den Zu- und Abfluß graben ist nicht gestattet. 18) Jeder Besucher der Anstalt hat dem Aussehrr aus dessen verlangen seinen Namen und Stand, sowie seine Woh nung zu nennen. 14) Den Anordnungen de« Aufseher» ist unweigerlich Folge zu »eisten. gungrn entspreche und da« Wohl der Nation fördere Man > AtlpZlff, 13. Äklll 1883» möge dock Uber den ernste» Ebarakter der stattgesundeiien i « Die ..Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hat Demonilrationen Nachdenken und die Folgen erwägen, welche s silberige» Schweigen auigcgebe» »uv äußert sich nunmehr eintretcn müßten. wenn die Negierung ihre Muht mH'I ^ie letzten parlamentarische» Vorgänge mit erfüllt hätte. I großer Schärfe. Der betreffende Artikel ist an die Adresse Außerhalb der Kammer, daS stehe fest, müsse man dem I ^ Fortschrittspartei gerichtet und lautet wörtlich wie folgt: Gesetze gehorchen und demselben Gehorsam verschaffen. Diel Die letzten Wochen der parlamentarischen Session haben Negierung habe schon bei anderen Gelegenheiten wiederholt I so eigentliümliche Erscheinungen zu Tage gefördert, dass e« sich wohl den festen Entschluß verkündet, die öffentliche Ruhe aufrecht I der Müde lohnt, noch nachträglich dieselben in ihrem Zusammen- ,n erhalten. Sie müßte erröthen. wenn sie Kundgebungen I hange zu beleuchte» und aus die Frage hin z„ prüfen, ob nicht da« Iwn Parteien duldete, welche daraus abzirlt^ ihr di« Leilung ! wahren der Fvrt'chntt-par.e. und der d.eieloe unterttüpenden der öffentlichen Angelegenheiten zu entreißen und Zweifel. Mißtrauen und Unfriede» zwischen ibr und dem Lande zu säen. Er, drr Minister-Präsidrnt, verstehe unter Freiheit die Befolgung der Gesetze. Die gegen die Regierung gerichteten Presse darauf hinausiäust, jede- Zusammenwirken der Regierung und Volk«, resp. Landeevertrelung, wie solche- durch die Verfassungen Preußen- und de« Reiches vorgesehen ist, unmöglich zu machen. Mer sich de- Tone- erinnert, welche» die FonschritiS. und die i'eceffioiiistische Presse auf die erste Kunde von dem bei den letzten Anklage» klcinmülhiger Gesinnung seien unbegründet. Keine! Recci,Sta»-wal;len erzielten Ersolge aiischlug, wird den Eindruck be- Machl habe daran gedacht. Pressionen aus Italien auSzunben, I dallen habe», das, de. Fortschritt, so lange er selbst in de,» Wahne u»r Deckung der Fehlbeträge der hiesigen Parochien anszu-, zu icnirn hrinawdra persönlichen Anlagen von allen ,.„l über 800 ^I z») Widersetzlichkeiten gegen denselben odek Zuwiderhänd-' lährlichrii: steuerpflichtigen E»,kommen zur Staat»einkommen-' . - - sieuer geschätzten beitragspflichtigen evangelisch-lutherischen Glaubensgenossen mit aeptztP Proernt tzr» a«» drr Einschätzung znr Staat»ste«er sich rrgrbendr» rtufuchrn städtische» Steuersätze» aufzubringen und je zur Hälfte zu den beiden städtische» Einkommensteuer, terminen zu entrichten sind. Die erste Rate gelangt demnach de« IS. Mat diese» Jahre» zur Einhebung und rS werden die Beitragspflichtigen auf, gefordert, ihr« Beträge binnen 3 Wecken, von dein Termine ab gerechnet, an unsere Stadt-Steuereinnahmc, Brühl 81. H. Stock, abzuführen, da widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist gegrn die Säumigen die gesetzlichen Maßnahmen einzu, treten haben. Diese Dekauatmachnng gilt al» legale Beirach- rtchttgung der Cvntrtbuentrn. Gt»atge Reclamatiouen sind binnen S Woche», von dem erstmaligen Abdruck dieser Bklanntmawung ab lungrn gegen viese Vorschriften werden mit Geld, strafe oder Haft. oder auch mit dem Verbote fernerer Benutzung der Anstalt geahndet. Vekaniümachung. Di« Pflaster- und Steinmetzarbeiten in der Stephanstraße sind vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber de-balb hiermit ihrer Offerten entbunden Leipzig, am 9. Mai 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Eichoriu«. Der Inhuüer deS abhanden gekommenen Sparcaffcn- O»ittuiig«huche« Serie II, Nr. 1ll,4ll wird hierdurch aus- gesvrdert, sich damit binnen 3 Monaten und längsten« am 15. August d. I. zur Nachweisnng seine« Rechte«, bez. zum Zweck der Rückgabe gegen Belohnung, bei iiiiterzeichnclcr Anstatt zu melden, widrigenfalls der Sparcaffen-Ordniiiig .. „ .gemäß dem angemeldeten Verlnliträger nach erfolgter arrechnet, hei der Steneradthetlnng de» Rathe», 1 Beeidigung seiner Anzeige der Inhalt diese« Buches auS- Brubl 51, IU. Stock, anzubrtagen. ! gezahlt werden wird. Insoweit Reclamationen sich gegen di« Höhe der der l Leipzig, den 10 Mai 1883 veranlaaung zu Grunde gelegten staatlichen Einschätzung Die Derwaltnng de» «ethhause» and der Sparcaffe. richten, sind selbige al« unzulässig rurlickzuweisen, doch sollen I ^ die auf Reklamationen gegen die Einkommensteuer erfolgten 1 LWrrMUiÄLWE* .» ». P.-,---» kirchlichen Anlagen Giltigkeit haben. Leipzig, den 10. Mai 1883. Der Rath der Stadt Letpzla. vr. Georgi. «och. Bekanntmachung. Di« Herstellung einer Schleuste 3. Eiaffe in der Gerber straß« ist vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber deshalb hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, am 9. Mai 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Eichoriu«. Bekanntmachung, Seneralrevtston der Droschke« hetreffend. Die Generalrevtslo» Uber die Droschken und deren Gespann« soll an den Tagen de« A8. «ad AL. Mat 1 diese« Jahre» dorgrnommen werden. Earl Jultu» Zill, welcher zur Fürsorge für seine der öffentlichen Unterstützung auheimgefallene Familie anzuhallen ist. Leipzig, den 10. Mai 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. sAr«en-Amt.) Ludwig-Wolf. Dolgr. Nichtamtlicher Thetl. Line neue Erklärung Deprelis'. Die Vertreter der Irredenta im italienischen Parlament haben wieder einmal eine Interpellation vom Stapel gelaffen, welche freilich dem Ministerpräsidenten Depreti« nur wieder holt Veranlassung bot, mit einschneidend logischer Schärfe Die concessionirten Droschkenbcsitzcr werden daher hierdurch I gegen die unsinnigen politischen Bestrebungen dieser Partei zu veranlaßt, ihre Droschken zu den nachöenannten Zeiten I protestiren. Diesmal war e« der Abgeordnete Forti«, welcher I da« Licbling-steckeiwserd der Irredenta ritt, der Kammer von Triest und dem Trenti and zwar 88. Mat diese« Jahre» Nr. 1— 50 vormittag« '/,9 Uhr . 51—100 . '/«>0 - - 101—150 . 11- - 151-200 Nachmittag« '>.3 . . 201—250 - '/,« . - 251—300 - 5 » am Att. Mai diese« Jahre« Nr. 801—350 Vormittag» V, 9 Uhr . 851—400 . '/.IO - « 401—450 - 11 - 451—500 Nachmittag» S - rentino vcrdeclamirte, um schließlich die jüngsten irredrntistischen Kundgebungen und Skandale zu berühren, welche nach dem ß. 174 de« italienischen Straf gesetze« eine ganze Reihe von Processen zur Folge hatten. Forti« wagte sogar, unter großer Unruhe der Kammer, zu behaupten, daß manche jener Demonstrationen patriotische und berechtigte gewesen seien, wc»halb dak Einschreiten der Regie rung im Volke nur abermals böse« Blut gemacht bälte. Der Ministerpräsident legte gegen diese Auflassung Forti«' annz nachdrücklich Verwahrung rin. Er betont, die äußerste Linke müsse sich die Lage und die Urberzrugungen der Per sonen, welche in der Regierung säßen und da» vertrauen der «mf dem RoGplntz vor dem „Grünen Ban«" vor-1 Kammermajorität genössen, vergegenwärtigen. Er kenne da« zusahren, de;. Vorfahren zu lasten und wird hierbei aus die I Programm der äußersten Linken hinsichtlich der auswärtigen pünelltehe Einhaltung der festgesetzten Vorfahrtszeiten noch I Politik Italien» nicht, aber so viel wisst er. daß wenn die ganz besonder» bingewirsen. I Anschauungen de« Herrn Forti» zur Geltung kämen, ein Zuwiderbandlungen gegen vorstebende Anordnung werde« I europäischer Krieg unvermeidlich wäre. Würde er sich in für jede« einzelnen Eontravention«fall mit OrdnuagSstrasrn I einen solchen stürzen, wenn er zufällig die verantwortuns bi« »n Fünf Mark geahndet. leine» Minister« de« Auswärtigen zu tragen hätte? ES sei Die Geschirre müssen sich genau in drm im Regulative I unbegreiflich, daß die Irredenta immer nach Triest und Trient vorgeschriebenen Zustande befinden, widrigenfall« die Eon-»dränge, ja man könnte fast glauben, daß hinter diesem cessionare ihre Bestrafung, nach Befinden die Außerbetrieb setzung der betreffenden Wagen zu gewärtigen haben. Leipzig, am 10. Mai 1883. D«» Pnltzet-tzlmt der Stadt Letpzla. Bretschneider. Mühlner. sonderbaren Patrioti-mu« andere Absichten stecken. ES gebe ja noch manche andere unerlöste Lander. Wie dem aber auch sei, so müsse er. der Ministerpräsident, erklären, daß vie ita lirnische Regierung ihren internationalen Verpflichtungen stet« und unbedingt Nachkommen werde, weil die» ihren Ueberzeu- stanv, einen übcrwä!!iq>nde„ Sic« errungen zu haben, durchout die Neigung und zugleich die Zuversicht zu erkennen gab, dielen Sieg in dem Sinne auazu»»tzen. in welchem die preußische Fortichritt-pariei von 18<d3—IMü', agirle. Als sie dem coiislatirten Wahlergedniß gegenüber ihre Selbsttäuschung nicht ausrecht erhallen koiinle, sah sich die fortschrittliche und sccessionistische Presse freilich veranlaßt' die aumaßliche» Worte zu verschlucken, welche ihr im ersten Siege-- tauinel enischlüvit waren, und die Tendenzen zu verleugnen, die sie unvorsichtiger Weise enthüllt halte, aber nur — um eben diesen Tendenzen besser dienen zu können. Wie? — Ta- hat sich im Verlauf der ganzen Session, am deutlichsten aber tn den letzten Woche» gezeigt. Tie Methode war einfach die, daß die Fortschrittspartei jede Gelegenheit benutzle, um die vcrsassung-imißig geregelten Grenzen der Gewalt zu verrücke» oder zu verdunkeln; die fortschrittliche Prelle bemühte sich, die bezügl chen Anträge, so lange sie Aussicht aus Er folg hatte», auf da- Lebhafteste z» »»terftützen, bei der energischen Zurückweisung aber ihre llnversänglichkeit zu plaidiren. Am eclataiitefteii zeigte sich da« bei Gelegenheit der Richtrr'schen Resolution und nach de», Mißersolg derselben. Jeder Grsolg wäre von der Partei und der Presse für alle Zukunft hin al« rin wichtiger Präcedenzsall verwerthei worden, die Resolution wurde aber tn ihrer weisache» Verlassung-widrigkrit von dem Krieg-minister und dem die Com- mandogewalt de- Kaiser- und eine Jgnorirung der Comp«, lenz de- Reichskanzler-. Die von beide» Stellen eingelegte Verwahrung verfehlt« ihre Wirkung nicht; aber die sortschriMiche Prell« war sofort bei der Hand, um dem Publicum emzureden, daß gar kein Anlaß gegrdr» worden sei, um scidstvcrständlich« Rechte mit so scharfer Betonung zu wahren. Es Hube sich nur um eine falsche Adressirong gehandelt, im anderen Falle um eine „Tchneidersrage", und die Reg habe ganz willkürlich den Anlaß ergriffen, um sich einen Eoupict» soll zu schaffen. arau wurde mit keiner Svlb« gedacht, daß drr Abg. Richtrr schon bei der Budgetberathung Gelegenheit genommen hatte, Fragen dcr Aim rorganisation in den Bereich der parlamentarische» Di«. cussion zu ziehen. lind w e verhielt sich die Fortschritt-Partei uud deren Presse z« dcr königlichen Botschaft vom 14. April? ... , , - . -- -- -- -» gericth darüber in die höchste Aufregung; einmal, weil sie weil jene in Folge de« beliebten SchaukclsysteinS ohnmächtig I bei ihrem Sttebcn nach parlamciitarischer Regierung, dem System und zerrissen sei. DaS werde schließlich zu keinem guten' ^ — -- und die Regierung würde solche nicht dulden. Dieselbe kenne sehr wobl die Verhältnisse und Meinungen de« Lande«. Seine Einrichtungen liefen keine Gefahr, aber die Pflicht der Regierung sei cSs. dieselben zu schützen. Herr Forti« be schuldigt die Negierung, daß sie Furcht vor dem AuSlcmke habe und sich vor diesem erniedrige. ES scheint aber, daß seine Begriffe zwischen Furcht und Klugheit, zwischen Er niedrigung und weiser Vorsicht etwa- schwanke». „Vor wem", fragt drr Minister wörtlich, „soll die Regierung sich sürchtrn? Wer mich kennt, der weiß, daß ich mir vom Au-lande durch aus nicht» abtrotzrn ließe." Diese energische Abweisung der irredrntistischen Zu- muthungen Forti«' wurde von dcr großen Mehrheit dcr Kammer mit lang anhaltendem Beisalle änsgenommen. Tamil gab sich aber die äußerste Linke »och nicht zufrieden. Ein andere» Mitglied derselben, Jubelst, hielt dem Minister präsidenten vor, daß die Negierung nicht von der Mehrheit, sondern von zufälligen Cotcrien gestützt werde. DcpretiS erwidert, daß daran nicht er die Schuld trage, sondern die Kammer, die. wiewohl jung, matt, kraftlos und aller, ,we>i,ici>c» «krialiuiigsivwrigtrir von dem Krieasmuiii Initiative baar sei. Er habe bisher stets die Mehrheit gehabt; j Rcichölaiizlec grkciinzcichnet al- ein Eingriff in eine stnlers>»chu»g darüber anzustcllen, stehe ihm nicht zu. Falls seine Vorlagen der Kammer nicht gefallen, so möge sie dieselben verwerfen. Nun ergreift Forti« abermal« da» Wort, indem er bemerkt seine Rede sei in ibre» Hauplpuncten vom Ministerpräsidenten nickt widerlegt worden. Tie äußerste Linke habe ein Pro qramm für die auswärtige Politik: sie wolle nicht den An chluß Italien» an da» absolutistische Central Eü-ova, svndcr» an die freiheitlich gesinnten Westmächte. DaS sei ein sehr klare« Programm, für welches da» freie Italien jeder Zeit einlretr» »lüste, klebrigen« wäre gegenüber drr öffentlichen Meinung icke» weitere Wort überflüssig. DaS Land verliere immer inelir das Vertrauen aus die Möglichkeit, seinen Willen im gesetzliche» Wege äußern zu können, während die Kammer die Handlungen der Negierung nicht zn überwachen vermöge. Ende fuhren. Unter allgemeiner Bewegung erhebt sich der Minister präsident nochmals, um Forsts zu antworten. Jener bemerkt, die Regierung weiß, was sie lhue. Wen» ein Abgeordneter über den Werth oder Unwcrlh gewisser Bündnisse spricht, o mag er eben seinen Anschauungen folgen, aber ein sach liche- Urtheil könne er nicht abgcben. Tie Kundgebungen der Irredciilistc» seien unterdrückt worden, weil sie jede» Maß reicr Meinungsäußerungen überschritten unk gegen eine be freundete Nation gerichtet gewesen seien. (Eine Stimme rufst Sckönc Freunde da«! Hier sitzt auch eine österreichische Ne gierung! Unruhe und Murre».) Nein, nur eine selbst- öewiißte, fährt Depreti« fort; würden etwa die Italiener rubig getliebcn sein und keinen Einspruch erhoben habe», I Gesellschaft gerichteten Wünsche» de« Kaiser« die Ansprüche de-Par. wenn ,'m AnSlande feindliche Kiindgebnngrn gegen Italien I lamentari-mu- enigegenzustcNe». »och viel weniger sich sofort »u drr staltgesundcn hätten? Nicht Fortis und seine Parteigenosse». I Abnei.i,„m gegen alle Soc,a,Politik z» dckennem wie sie nst später gemäß, da- »üiiigiliiliii zu einem bloßen Ornament zu machen, der königlichen Gcwall höchsten- die Function de- Zünglein- an der Waage belasse» will; sodann aber, weil die in dcr Allerhöchsten Botschaft kundwgedcnc» Wünsche de- Kaiser- bez. de« parlamentarischen Be sä,äsi-gang- dem fortschrittliche» Feldzug-plan, nach welchem die Hauptaufgaben dcr Session, sowohl de- Rcich«tagS wie de- Land- tag-, unerledigt bleiben sollten, diametral zuwiderliefen. Im ersten Aiisbraulen war mau dahin geneigt, dem parlamen tarischen Antago»,->nu» freien Laus zu lassen und zu dem Zwecke die kaiserliche Vo>'chast zu», Gegenstände einer parlamentarischen Debatte zu i»acheu, welche man wohl ,»it dem höchsten sensationellen Reiz z» bekleide» dachte. Man überzeugte sich jedoch sehr bald, daß die kaiserlich« Botschaft auf d,e Nation einen Eindruck gemocht hatte, welcher dem parlame». tarischen Antagonismus durchaus nicht zu Gute kam. Mau durfte also nicht wagen, den aus Herstellung der gestörten Harmonie der sondern nur die Parlament-Majorität allein könne Anspruch daraus erhebe», der Dolmetsch der öffentlichen Meinung zu sei». — Diese Erwiderung de« Ministerpräsidenten wird von der Mehrheit der Kammer wiederum mit lebhaftem Bestalle ausgenommen. in der Rede de- Abg. Vambcrger vom 3. Mai zu vollem Aus- druck lam. Die Fortschrittspartei entschloß sich zu einer Taktik, welche — »m eS kurz uud bündig au-zudrücken — hinterrück- zum Ziele sichren sollte. ... , * ES ist nicht ohne Interesse, anS der Liste der Ab- Der Abgeordnete Mingbctti, früher Minister, giebt unterI stimmung Uber die Holzzölle einen Schluß zu ziehen, allgemeiner Aufmerksamkeit die Erklärung ab, eS gereiche ihm I wie sich dcr Reichstag bei voller Besetzung über die Vorlage zur Befriedigung» daß die Herren, welche heute aus der I entschieden habe» würde. Es fehlten 64 Mitglieder, von Ministerbank sitzen und ihn einst bekämpften, nun mit ib», I denen man nach ihrer Parteistellung oder persönlichen wirlh- Uberrinslimmen; da» sei ein Beweis, daß die Verantwortlich-1 schaft-politischen Rilblnng mit großer Wahrscheinlichkeit 36 kcit der Macht die Meinungen mildere und kläre. E» würde I al« Freunde, 13 als Gegner der Vorlage bezeichnen kann, sich aber empfehlen, nach einer so wichtigen TiScussio» eine I Ferner fehlten 5 Welsen und 8 Elsaß-Lothringer; die an- Motion ernzubringen, um die politische Lage klar zu stelle». I wesenden Mitglieder dieser Gruppen spaltelen sich bei der — -- Abgeordnete Morana kündigt daraus eine z Abstimmung, und eS ist mit Sicherheit nickt anzugeben, wie diese fehlende» Mitglieder im Falle der Aniveseiiheil gestimmt haben würde». Lasten wir sic aus dem Spiel, so würden, da die lhatsächlicke Abstimmung >78 Nein und 150 Ja er gab, in einem vollbesetzten Hause wahrscheinlich l»l Nein gegen 186 Ja abgegeben worden sein. Wie man sieht, würde sich also da» Verbällniß crbeblich bester für die Rechte ge staltet haben, in deren Reibe» weit bedeutendere Lücken vor- — Der Interpellation "über die innere Politik de« EabinctS mit dem ausgesprochenen Zwecke an. ein votun, zu veranlassen, da« nach der gegenwärtigen Debatte nolh- wendijz sei. Eardarelli beantragt, die Interpellation auf I die nächste Tagesordnung zu setze», wa» von der Kammer * ES muß anssallen, daß die MilitairpensionScom- mission deS Reichstag« in der ganzen Zeit zwischen Ostern und Psingstcn nur eine einzige, ziemlich ergebnißlose Sitzung abgehallen bat. Man erinnert sich, welche kritische Bedeutung da« Pension-gcsetz mit dcr sich daran knüpfenden angenommen wird. Nun wird auS Nom vom Donnerstag tele raphisch gemeldet, daß an diesem Tage dcr Abgeordnete .... korana allerdings ein Vertrauensvotum für die Negierung! Händen waren, als bei dcr Linken, beantragt habe, aber seinen Antrag wieder zurückrog, weil' eine solche Kundgebung, nachdem inzwischen die Erklärungen drr Negierung völlig befriedigt hätten, nach der Geschäfts, ordnung unzulässig sei. Daraus brachte Nicotcra eine weitere Interpellation mit der Erklärung ein, er werde die einfache Tagesordnung beantragen. Ter Beginn der Verhandlungen , ^ ^... darüber ist für di- nächste Sitzung anberaun.t worden und Eo„,m»nalbcstc»eru„g der Ossiciere unmittelbar dürsten dies« voraussichtlich mehrere Tage dauern. Im Lause ^Wonnen zu baben schien w.c im Zusammen- dcr Debatte werden vielleicht di- «..bänger der Irredenta d-"n>t terW^sel der Leitung de« Kr,eg«m,n,ster,u,»S «dermal- Gelegenheit haben, ihre bekannten Zumutlmngen ^'/gt- und d.e EomMission sich durch d,e hervorragendsten und Verdächtigungen an die Regierung zu richttn, aber M'lgl.ekcr aller Parteien verstärkte. Man mußte erwarte». Sieg derselben in diesem neuesten parst.men tarischen Eonslicte t,e weitere Entwickelung dieser Fragen nach Wiederaus- kann schließlich dock keinen Augenblick zweifelhaft sein. Schon der ReichStagSntzunaen ganz ,m Vordergrund stehen die entschieden ablehnende Haltung, welche die große Mehrbeit "nd da« Inicress- des Re.ch-tagS ,n «ster L.me beherrschen der Kammer der Interpellation Fort,«' entgegen-,,bracht. !^e Und nun ist die ganze Angelegenheit n.ckt nur kc,neu muß die Irredentisten belehren, daß ibr- SturmlLuse gegen ^^'"we.ier vorwärts geruckt sondern sie ist seitdem kaum di- Regierung keinerlei Erfolg erzielen können. Dcr Minister. 7^" b"^r worden. Ob nack Pfingsten diese Angelegen. Präsident Depreti«. welcher den Irredentistischen «benlrnrer» bs'' lebhafteren Gang kommen >mrt muß dahingestellt und Phantasten zur Genugtbuung de« ruli-bedürftige» ble.ben. T.e A»S,>ck,le,>. zu e.ner verständigung zu gelangen. Europa, schon wiederholt beim geleuchtet hat. wird eS hoffen!- """ fi'^ng genug und ,» erklärt sich schon, wenn N.c- lich auch diesmal an der nvth.gen Energie nicht fehlen laffen > e,n Interesse daran hat, d.e Entscheidung ,u beschleu- *Derfortschr>ttlicbe „Reichsfreund'' schreibt in einer Entgegnung aus einen Artikel, worin die „N.-L.E." nachgewicscn hatte, daß bei den jüngste» von der Fortschritt-Partei herbei»
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