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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188306019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-01
- Monat1883-06
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.06.1883
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«ch »V Erscheint täglich früh ev, Uhr. »r»«ti-n >n- Lrpetüi-ll IohanueSgaffe 33. Sprrchkuiltkn -er Le-«M«»: BonniNag« 10—18 Uhr. Nachmittag? 5—6 Uhr. -t» MckH«», »»« . «-«ge-w«« i l «ev»cu«» »ich« «rtuchUch» MMM M««»er »ochenta. de» für »1e »tchftfel««»« »«er Aefttmmte« Inserntr «« »chr»t»,rn ht» 3 Uhr Nnchmittng«, Sou»- n»tz Krstt«,»»frttz dt» '/,S Uhr. 3» -en Filialen für I»s.-Hnn«h«e: vtt« Me««, UniverfilttSftraße 81, L««t» L-schr. Kathorineastraße IS,p. nur hi» '/,» Ltzr. Anzeiger. Organ für PMil, Localgeschichte, Kandels- «nd Geschäftsverkehr. Anslage IS,LO«. ^boonemeutsVreis viertel). 4'/, Mß. incl. Äringerkohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extradeilaaen ohne Poftbesörderung 38 Mk. Mi» Postbeförderung 48 Mk. Inserate gespaltene Petitzeile 20 Pf. Lrüßere Schnsten laut uoferem Pr«D- verzeichniß. Tabellarischer Sa» nach höhere» L«ris. lieclamen unter -em Ur-acümis-rich die Spaltzeile 80 Pf. Inserate sind steis an die ErpetzM»« zu senden. — Rabatt wird nicht geqebon, Zahlung praeuunx rancko oder durch Post nachnahme. ^-15L. Freitag den 1. Juni 1883. 77. Jahrgang. Amtlicher Thetl. >eS jemals verschmerzt, jemal« vergessen werde» könnte, stet«! wirkt e« nach nnd mischt sich al« bitterer Wermuth«tropsen jedem Genuß bei, welcher nur in vollen Zügen genossen rechte Freud« bereiten kann. Der Jubel de« russischen Volk», mit welchem e« den gekrönten und gesalbten Kaiser empfing, ließ > Leipzig, I. Juni 1883. * Nach der großen Debatte, welche die Fortschrittspartei Uber den „Tanz-Paragraphen" der Gewerbeord- nung«novelle yerbeigesührt hat, war vorherzusehen, daß daran« nach außen hin viel Capital geschlagen werden würde. . dtölNiklillllchUllg. I nicht« zu wünschen übrig, ein Mehr von Begeisterung ist kaum I daran« nach außen hin viel C _ Bei dn am h-ut.g^ Ta^ »sola^n planmöß,gen «u«- gl« dem Selbstherrscher in Moskau von allen Seiten E'n v.elgelesene« Organ der fortschrittlichen Presse, loosung Leipziger Stadtschuldscheine sind gezogen I zu Theil geworden ist, sie haben sich an ihn heranaedrünal I die „Berliner Zeitung", übertrifft jedoch alle Envar- wordm: I »nd seine Kleider mit Aussen bedeckt, ihre KaftanS haben sie I tun-,«. Si« stellt die Sache dar. al« handle eS sich um eine auf den Weg geworfen, welchen sein Wagen nehmen mußte,»Aenderung de« bisherigen Zustande- in reactivnairem Sinne, und wenn die Hn,e der Rosse darüber glitten und die I Dann sagt si«: „Die Abga. Büchtemann und Richter hatten Räder da« Tuch berührten, so war e« nach dem kindlichen I beantragt, um der Polizetwillkür wenigstens nicht ganz und Glauben der russischen Bauern geheiligt. Co tief ist die Ehr- > gar Thür und Thor zu öffnen, den Paragraphen einigermaßen furcht vor dem Zaren dem Russen in« Herz gepflanzt, daß er I präciser zu fasten", aber „der liberale Antrag wurde unter heute noch nicht an Da« glaubt, wa« am 13. März 1881 in I Beihilfe der National. Liberalen abgelehnt". In Wirklichkeit St. Petersburg geschehen ist; Söhne Rußland« können nach der Anschauung deS gemeinen Russen solche Schanvlhat nicht begehen, dahinter birgt sich ein andere» furchtbares Grheimniß, waS der russische Bauer nur dunkel empfindet, aber nicht auS- zudenken wagt. Ja. Rußland ist in der Thal ein große«, weites und mächtige» Reich, über viele Tausende von Quadrat meilen erstreckt e« sich nach Asien hinein, ganz Sibirien b>« , - - , .. ^ nach China, der Kaukasus, die Böller, die am Ural sitzen, I Commission nainentlich von liberaler Seite laut gewordenen die Kurden und Kirgisen und alle die mongolischen Völker schaften, welche Mittelasien bewohnen, sie alle gehorchen dem Scepter Alexander'« III. und alle hatten sie Abgesandte zur Krönung geschickt, um den Gesalbten zu begrüßen und ihm ihre Bcrchrung zu bezeigen. Aber auch die anderen Mächte Europa» und Asien« wollten Zeuge Dessen sein. waS in Mo-kau . in den Taaen vom 22. bis rum 27. Mai voraina. nicht» . „ ^ "ur Deutschland, Oesterreich, England. Frankreich, Italien, l Lc»idc«theile eine verschiedene Regelung gcheten sein kann. 16826 1888« 18924 16982 171vl 17104 17165 17178 17212 I Spanien Griechenland. Dänemark und die Türkei, auch I Die Fortschrittspartei ihrerseits wendete dann auch gegen die China, Japan, Persien hatten ihre Vertreter „och Moskau l Per,veisung dieser Materie an die Parliculargesetzgebung an gesandt, um Alexander UI. im Vollbesitz seiner Macht zu I s'-b ">cbtS ein, dennoch aber wollte sie dieselbe sofort tbeil- beqlückwUnschen. Wa» ersonnen werden kann, um dem l weise wieder aushcben, indem sie einige reich-rechtlich-Nor- Herrscher da» Vollgefühl der Macht und irdischen Herrlich. > men hinzufügen wollte. Die« erschien als ein »„geeignetes seit zu erregen, ist in Moskau geschehen, und daS Kalscrpaar I Verfahren: entweder muß man die Regelung deS Tanzwesens kann mit Freude und Genugtbuung aus Da« zurückblicken. I Nanz von Reich« wegen treffen oder man muß diese Sacke gebt hat. Aber wenn die I Einzrlstaaten belasten. Eine höchst bruchstückweise D»n der Anleihe de« Jahre« I8S0 die in Serie 40 enthaltenen. Nummern je ISO» Mark lat. ^ Nr. 196 197 198 199 200; je Mark Ult. v Nr. 58« 587 588 589 598 591 592 593 594 595 596 597 598 599 «88; je IS« Mark Utt. 0 Nr. 731 782 783 784 785 788 787 788 789 798 791 792 793 794 795 796 797 798 799 808. ' Von der Anleihe de- Jahre« 18SV je svtt Mark Nr. 266^89 558 615 718 1585 169l 1845 1984 28l8 2151 2406 2786 2919 3234 326« 3327 3368 3429 3613 4159 4733 5345 5573 5718 6528 6682 6833 6983 74l3 7434 744l 7497 7549 76l5 7698 7999 82ll 8684 8732 897« 9288 9345 935« 9385 9495 982« 9931 9938 10077 10328 18462 11146 11188 11428 11521 11687 11977 12228 12287 12328 12348. Dan der Anleihe de« Jahre« 1884 je ISVO Mark Nr. 18 95 266 351 485; je »88 Mark Nr. I26I5 12773 12888 12936 12956 I3S83 13480 13533 13615 13718 13849 13947 14188 14189 14368 14695 14726 14765 14895 15185 15263 15302 15521 sieht die Sache so, daß die rechtliche Lage des TanzwesenS in keiner Weis« geändert worden ist. tz. 33o bestimmt lediglick: „Die Abhaltung von Tanzlustbarkeilen richtet sich »ach den iankeSrechtlichen Bestimmungen." So ist es bisher gewesen, so soll eS in Zukunst bleiben. Der Paragraph wäre deshalb an sich ganz Überflüssig gewesen; er war auch in der Regie- ^ r»ng«vorlage nicht enthalten, sondern verdankt de» in der Commission naiilentlich von liberaler Seite laut gewordenen Besorgnisten seine Entstehung, daß die Tanzlustbarkeilen unter j die „sonstigen Lustbarkeiten" de- tz. 33d subsumirt werden könnten. So, wie er gefaßt ist. wurde der Paragraph frei lich von ultramontan-particularistischer Seite beantragt: er läßt sich indeß au« rein objecliven Gründen sehr wohl rechtfertigen, insofern für die Tanzlnstbarkeiten je nach der individuellen Verschiedenheit der Bevölkerungen der einzelnen 17359 17428 17458 17552 17612 17647 17965 18118 18160 18221 18255 18878 18958 19192 IS514 19591 19718 19844 20246 28271 28382 20567 2872« 28765 28840 20869 28947 21880 21271 2I2S3 21422 21467 21562 21591 21592 21689 21717 21945 22138 22278 22382 22338. B»» der Anl-the de« J«hreS I8«S (Theateranletye) wa« e« in den Krönung-tagcn erlebt hat. . „ ^ ... wenn die I g?uz den Einzrlstaaten belasten. Eine höchst brud je Svv Mark Nr. 16 86 371 428 76t 863 1287 1464 I Feste vorüber sind, wird sich da» Gefühl der Leere und Er-1 Ordnung, wie sie in dem fortschrittlichen Anträge cntbaitcn 1681 1657 1684 1929 1973 2247 2274 2371 26Y3 2860 I „,gduna de« Kaiser- bemächtiarn und er wird sich darüber I war. erschien um so bedenklicher, al- sie erst im letzten Augen ?728 97N9 oq-7 9»7» 3^ 35211 Rechenschaft geben können, ob denn auch wirklich All-s so ist. ^ ^ ^ """ ' 37,0 37l>9 3825 3967 3979 «086. I wie er eS wünscht und was geeignet lst, da« Band zwischen Jahre« 18S8 ! Fürst und Volk fester zu schlingen.,,Tl«gtzder III. hat hi« ' iSttasen der Verbrecher gemildert, et dätdie Bcrtzannten'st . >* bvv Nr. »vr «89 47A 4188 1160 INS 1438 I zurückberufen, er hat die Steuerrückstände erlassen und den ???? ??05 3438 3497 3687 4821 4352 ! „ach Sibirien Verschickten nach zehn resp. sünfzehn Jahren seit 7138 7^3 7292 74m 7^9 7^794k^ 6835 Urth-ilsvollstreckung die Rückkehr gestattet, aber fast allen 7l30 7l93 7292 7410 7518 7 539 7632 7 946. I Gnavenacten ,st eine Einschränkung, eine Bedingung bei 3ahre« 1878 I gesilgt. nicht da« Herz bat die Feder bei Abfassung des Er I laste» geführt, sondern der sorgsam abmestende und berechn ^ Nr. 27 128 1348 1589 1735 1888 1960; I Verstand, eS ist da» Streben erkennbar, ja nicht zu 1- S8V Mark Nr. 281 281 737 963 1185 1177 I486 s ^el zu gewähren, damit nicht unberechtigte Schlüsse daraus gezogen werden mögen, als könnte der Sclbstberrscher auch nur ein Tilelche» seiner Befugniste zu Gunsten dcS Volkes opfern, Verzicht leisten auf Vorrechte, welche ihm kraft der Erbfolge und deS unantastbaren Recht- seiner Vorfahren über 1787 2527 2599 2948 3146 3169 3333 3671 8826 4328 4699 5870 5931 5984 6062 6149 «177 6368 7531; je IN» Mark Nr. 164 213 319 427 991 1894 1261 1514 1643 1648 1653 2055 2911 3030 3269 3288 3487 4459 4468 4471 4711 5351 5721 5745 5746 5764 5970 5994 6462 6673 6686 «718 6753 7424 7752 7791 Der Nominalbetrag dieser Schuldscheine gelangt gegen Rück gäbe derselben nebst den dazu gehörenden Talen« und Coupon« vom »I. Decrmher diese« Jahre« ab, mit welchem Tage die Kerzmsung der Capilale aushört, lei unserer Stadtcaste zur Auszahlung. Hiernächst werden die Jnyak aeloosten Schuldscheine -er Anleihe de« Jahre« ISSN je SN» Mark Ser. II Nr. 155 158 168 161 163 164; 1- ISN Mark Ser. II Nr. 283 287 283 214 217 218 Ser. SS Nr. 1882, Ser. »S Nr. 1868; der Anleihe de« Jahre« ISSN je »VN Mark Nr. 67 327 1666 1676 5071 5875 5296 8345 6655 8372 8618 9801; der Anleihe de« Jahre« I8SL je ISNN Mark Nr. 10 242 442; 1- SN«» Mark Nr. 12648 13148 13382 13677 13794 blicke, ohne daß sich die Tragweite voll übersehen ließ, an gerr zt wurde. Lediglich au« diesen Gründe» bat der größere Tbsit der Nationaliiberalcn gegen den fortschrittlichen An- r»,pgrstim'ck, dnrck desto, Avlehnung keinerlei Rückschritt acthan, so?.Peru nur der bisherige Zustand ausrecht erhallen !st. Wir habe» längst darauf verzichtet, die Verunqlimpsnng der nationalliberalen Partei seiten» einer Presse zurück zuweiscn, bei welcher die Verlegenheit Princip z» fein scheint. Im vorliegenden Falle aber scheint eS uns zweckmäßig, einen Thalbestand klarzustellen, der unter den übertreibenden Tecla- mationen der DienStagSsitzung zu sehr verdunkelt worden war. * Die socialpolitische Commission deS Reichstag? hat die UnsallversichcrungS - Vorlage bis zu tz. 7 bcratbcn, welcher die Vertheilung der llnsallvcrsicherungülast aus die verschiedenen Träger derselben behandelt. Bei diesem abor der bereit« früher aus- , Paragraphen wird eS zu sehr wichtigen Entscheidungen kommen. > kommen und durch die Krönung und Salbuna bekräftigt und I Der Reichs Zuschuß wird voraussichtlich einstimmig abgelchnt I ^heiligt sind. ES ist, als ob zwischen den Zoten de« Krö-1 werden. I», Ucbrigcn liegen von conscrvativer Seite Anträge qcaenmua-, „u„gs,„an,seiteS zu lesen wäre: ..Höri eS, ihr Völker Ruß-1 betreffs der Gestaltung'von freien Versichern,igSgcnosff» lands, daß eS euer gestrenger Herr ist, der heute zu euch'-- ' ^ , . spricht; vielleicht würde mehr gewährt werden, wenn nicht die traurigen Erfahrungen der letzten Jahre mir die Noth- wendigkeit vor Augen geführt hätten, die Zügel der Regierung straff anznzieben, damit nicht Uebermulh und Verblendung ausS Neue alle Grenzen frommer Scheu überschreiten und Rußland in Unheil und Verwirrung stürzen, nur gute und schaffen und betreffs der sonstigen Organisation vvr^ welche, wenn da« Ccntrum eS an Enrgcgenkommcn nicht schien läßt al« Boden für eine Verständigung betrachtet werden können * Die Abgeordneten v. Bennigsen, v. Bcrnuth und vr. Mever»Jena werden in der MilitairpensionS- commission zum Ausgleich de- StreilS über die Com- indct sich in den „Berliner Politischen Nachrichten" und lautet wie folgt: Mag die neueste Expeeierati ondervatieanischenPressediewahr« Meinung derCurie zum Ausdruck bringen oder mag die aus dilawrischc Bel>a»dlung gerichicie Taclik der LenirumSsührer dersewo» mevr eniipiechen. jedenfalls wird man sich nach dem Inhalte der Note vom 5. Mai der Illusion nicht länger hiageben können, daß mit der Zuriickiveiiung der weit entgegengestrccklen Friedenshand die Siunde der Entscheidung im Sinne der anderen dort ausgestellic» Alternative gekommen ist, und daß die Initiative nach dieser Richtung ciienS der Siaatsregierung mit der nach der Miur der Malerie irgend zulässige» Beschleunigung ergriffen werden dürste. Eine Regelung deS Staaiskirchenrechis aus der Basis de« UainpseS oder wenigste»- eines nicht friedlichen Verhaltens der katholischen Kirche wird natürlich auch allein von den Jnieresjen des preußischen Staates auSgehen können. Dwlem GesichtSvuncte entspricht die Füriorge sür die seeisorgerische» Bedürfnisse der preußische» ttalholiken, so weit diese bei Ausrechierhalrung der nolhweudigen Rechte des Staates möglich ist. Darüber hinaus aber können nur die Gesichispuncie der Wahrung der staatlichen Würde und der E» baltuug de» consessionellen Friedens, nicht aber die Wünsche dcS Papstes in Betracht kommen. Daß, wenn die Sicherung dieser legislatorischen GesichtSpmicte ür die Folge nicht mehr durch Präventiv-Clauseln, sondern ullein im Wege der Repression gesucht werden soll, die Rcpr.isivniiitel der Maigesepgebung durch wirksamere Maßregeln ersetzt werde» »Nisse», liegt aus der Hand. Dabei dürste insbesondere die Ersetzung der Lriniinalstrasen durch direkten Zwang zu erwägen sei». Hiernach scheint die Nachricht, daß im Kreise der Regierung Vorbereitungen zu Vorlagen in dem de- zeichnete,'» Sinne im lSange sind und daß der Zeitpunkt, bis zu welchem frühestens dieselben an de» Landtag gelangen können, Gegenstand ernster Erwägung ist, sich nicht als völlig unrichtig zu erweisen. Wenn verschiedentlich in parlamentarischen Kreisen heute die Nachricht verbreitet war, e- würden noch iu dieser Session kirchen politische Gesetzentwürfe dem Landtage zugehen, so ist das eine An nahme von sonst vielleicht gut iusorniirter Seite, welche aber sür de» Augenblick eine definitive Entscheidung der maßgebenden Facioren z» ihrem Belag nicht onsührcn kann. Es ist bisher nach unserem Wissen kein Beschluß des StaatkininisteriumS »ach dieser Richtung hi» gefaßt, und auch sonst sprechen mancherlei Umstände dasür, daß vor enicr eventuelle» Herbstsessio» dcS Landtages kirchcupoliiischc Bvrlagc» nicht zu erwartcu sind. * DaS russische Krönungsmanifest beginnt mit der Anrufung Gotte», er möge dem Zaren „Weisheit und Kraft verleihen zur Besänftigung aller Wirren, zur Erhaltung der Ordnung und Gerechtigkeit und zur Erleuchtung seines Volkes in Len Wahrheiten der Religion, zur Festigung jeder Art Gehorsam» gegenüber der Pflicht und dem Gesetz, zur Er» Haltung der Rechte nnd Privilegien aller Leute, sowie der allgemeinen Sicherheit und zur Hebung deS MohlstaudcS und des Ruhmes unseres gelicblen Vaterlandes". Unr an diesem „heiligen und feierlichen Tage" allen feinen Untcrchanen Gnade zu erweisen, bewilligt der Kaiser besonders den Noth- lliLciiden und Bedrückten, sowie Denjenigen, welche durch Verhältnisse. Nothlage, Leichtsinn, Jrrthum, Fahrlässigkeit das Gesetz übertreten haben, sowie den Reuigen Steucrnach- lässc »nd Amnestie. Da« Manifest zersällt in sechszehn Artikel; eS ordnet an: 1) Den Erlaß von Rückständen verschiedenster Art von den dirccic» und indirekten Steuern bis zum Krömingstage; 2) den Erlaß der Rückstände der Pächter von Gütern und Ländereien des Slaaies, des Apanagen-PalastreffortS und der TabinctSgüter; 3) Erleichterung der Zahlung von Darlehen: 4) dieselbe ist ausgeschlossen bei Auslage» »nd Einkünften der Stände nnd besonderen Institu tionen; ü) Erlaß nicht eingrtricbcner dienstlicher Verrechnungen; 6) Erlaß von Llratgeldern bei der Stempelsteuer, Patenten rc., aus genommen die Sirasgcldcr zu Gunsten von Wobtihäiigkeiisaiistalie» und Staatseinnahmen; 7) die Begnadigung leichterer Verbrecher, ausgenommen die wegen Diebstahls, Betruges, Desraudalion, Er- prcsiuiig, Ehrenverletzung von Privaten Berurthcilten. Die Bc- -- - - - yiic gehorsame Untcrthanen haben aus meine Gunst und mei«,l"'unalbesteueruna derMilitairPersonen den Antrag gnadigung schließt einen materiellen Schadenersatz nicht ein. Gnade zu rechnen, durch Trotz und freches Verlangen lasff! «nbring-n. dem M.litairgesctz vom 2. Mai 1874 die Be Ermiina,strafe»„werde,, ,mn, em Drittel herabgesetzt. Erlaß der ich mir nichts abdringen, nur au» eignem Antriebe will ich ! h'"suzusügen: tz. 46» Von der Verpflichtung zur Wohllhaten und Gunstbezeigungen an die Würdigen a»«-> I Entrichtung dirrcier Communalabgaben sind beireit: l) die theilen". Es ist der Ton der Strenge und des Ernste». I act'vc„ D,e,',tffa>,deS welcher daS ganze Schriftstück durchweht und welcher nicht I ^"^^lich ihre« Mtlitaireinkommeu». 2) d,e mit Pen,,on zur zuläßt, daß sich da« Herz dadurch erwärmt und gehoben fühlt. I Disposition gestellten Osficlere hlnsichttich ihrer Pensionen, ^ „ - , 12) die imt Pension verabschiedeten Militairpersonen Hinsicht- Alexander HI. hat au» Anlaß der Krönung auch ein I sich jh„r Pensionen, sofern der Betrag derselben sür den ein- 15768 15894 15988 15933 15935 16197 16370 16678 16845 17188 17268 17531 17687 17770 18071 18288 18823 19635 21209 21233 21462 21618 21857; der Anleihe de- Jahre« I8VS (rheateeanieihe) je SV« Mark Nr. 88 189 2231 2480 2491 3014; der Anleihe de- Jahre« 1888 13896 13978 13999 14715 14936 15818 I5I81 15283 1543« I Schreiben an seinen Minister de» Auswärtigen v. Gier« I ,«lnen Empfänger die Summe von jährlich 758 -E nicht cr- '«richtet und ,hm da« vollste Einverstänvniß mit den Z»el«n I „icht. 4) die Hinterbliebenen Wittweil und Waste» der unter seiner Politik auSgedrückt. Rußland habe acnuy Länderbesitz. I z—z h«eichneten Persone», hinsichtlich der von ihnen bc um Eroberungspolitik zu treiben, nur die friedliche Entwicke-1 zogenen Wittwen- und Waisrngelder und sonstiger aus össcnt lung seiner Kräfte und da« Wohl aller seiner Söhne brauche I sich.» Cassen gezahlter Unterstützungen. Alle anderwcitcn Bc- und erstrebe Rußland. Da« sind gewiß schöne Worte, welche I sreiungcn der Militairpcrsonen und ihrer Hinterbliebenen von auf da« Ausland nur den allerbesten Eindruck machen können, I tz„ Pflicht zur Zahlung kommunaler Abgaben werden aus- ... ... aber man fühlt sich versucht, damit zu vergleichen, wa« sich > g,hobe„. Diejenigen lande-rechtlichen Vorschriften, welche eine je 3V« Mark Nr. 64 122 238 447 448 779 978 1888 I während der KrönungSsestlichkeiten zugetraaen hat. War e« I Heranziehung der Militairpersonen oder ihrer Hinterbliebene» 1556 1747 2849 2174 4277 4756 4781 4885 5866 5691 5829 I Zufall, daß Alexander HI. den KröaungSbotschafter I ^ Cdmmunalsteuern in weiterem Umfange gestatten, werde» 6892 6243 6457 7878 773t 7826; I Frankreich« so sichtlich vor allen anderen Abgesandten au«- i durch vorstehende Bestimmungen nicht berührt. L'K"-«.'-» s-"-' L i--L'»bu--i,». -2-11237°u. °«> °«°».° °°«7«»»LUK: besondere Honorare sür ihre Thätigieit bewilligt wurden? I getiten. Heute brmgt der klerikale „Lesis. Merkur Man fühlt sich dabei unwillkürlich an gewisse Dinge erinnert, > Mlttherlung: die vor nicht allzu langer Zeit sich in Pari» begeben Hab«, man denkt an die Brandreden SkovelefffS und an die Bemühungen Gambetta'S, ei» russisch-französische« Bilndniß zu Stande zu bringen. Dergleichen politische Erwägung« Hab« Rußland» Kaiser vermuthlich fern geleg«. eS war .... ...... lediglich di« warme Sympathie für Frankreich, welche ihn I »arte v«u vludischgritz vermählt, «nd sprach man davon, daß sein und^d« Uch- v^'S^temü^ D«n «7exand« IN. iättwÄ 588^4 ist da» AnfgebolSvers-hnn zum Zwecke d« "s°a7r'?.7Ka^^^^^ kennst« vvn'«ersin"?e,eg7a7hirk'..d7ß'H^^ Paü! Kraftlo.erNäru..g derselben beim Königlichen «mt«gn,cht l-si-n hat doch °g°rd,eKa,s-rn > »« «^-durg-bLwer,» in Folge der ka.holnchen T-uie 7827; je I«0 Mark Nr. 284 218 458 1442 2291 2378 3174 > 3451 3792 3798 4766 4953 5334 6588 6881 8183 8687 > 8788 9356 9566 9728 9894 wiederholt ausgesortert, den Betrag dieser, seit ihre» Nükk,ahl«nq«termi«e vo« der Derztusauq au«ge-1 schlofseuen'iLckulvscheine zu erheben. Wegen der Leipziger Stadtschuldscheine der Anleihe vom 1. Juli ,856 Nr. 6492 zu 388 ^4. der Anleihe vom S. April l864 Nr. 14834 14835 14938 15826 über je 380 ^4 felgende Mittheilung V«, einer kette, welcher wir da« Vertrauen zu schenken berechtigt fi»d, daß sie nicht leeren Gerüchten Glauben bewußt, kommt uns »»« Rom die Mittheilung zu, dnß der Herzog Paul von Mecklenburg- Schweri», der Vnider de« jetzigen Großyerzog» »nd präjumlivcr Thronerbe (?) un Begriffe ftedt, zur katyoliichen Kirche zu conver- tiren. Bekanntlich ist Herzog Paul mit der katholischen Prinzessin Leipzig anhängig. Leipzig, den 29. Mai 1883. Der Stath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Seidemann, Gtadtcassirer. Nichtamtlicher Theil. Epilog zur Krönung in Moskau. Die Festlichkeit« in der altrussifch« Zarenstadt nähern sich ihr«, Ende, der Friede zwischen Kaiser und Volk ist ge schlossen, Alle« kebrt allmälig wieder in da« alt« Gelei« zu rück. Dock der Stachel im Herzen Alexander'« lll. bleibt, da« Errigniß vom 13. Mär, 1881 »a, ,u furchtbar, als daß Tanz nach der Polonaise bei dem F.stball nach vollzogener i ^«« Mett« Soha^ vim seinem Bruder dem Großherzog. ge Krönung getanzt. Daß der Kaiser den Gemahlinnen Wabding-1 werde: seine Gemahlin, die Prinzessin, weile gegenwärtig ton'« und Jaurb«' dieselbe Ehre erwies, kann von Ander«!in Nizza; der Her,»« «erde in dt« katholoche Kirche sich ausucbuicn nicht alS Zurücksetzung gedeutet werden, der Kaiser solgte I lasst« nnd seine Residenz in Wien nehmen." — Wir würden im« offenbar bei der Dabl seiner Tänzerinnen mehr der Regung I ffenr», wenn sich diese Nawrichl als wahr erwiese. Privainotizen, der Augenblick« al« politisch« Erwägung«. Im Ganzen I d>- un« vor mehr als Jahrelsrstk van hachgeschätzier Seite gesandt i-x». .°i 01.«..» Ls-tz M. voli«delc «erlauf der Krönung di, Erwartung erworben hat. e« werde .w°n ner.ae ,e o verar .ge .»e .»gen n I ^ .»« ^ , >.a, ,m,° in-, Reg«rung Ka.s« Nlqander'» M. zufried« zu stml I ^ohn. d7r nächste Thronerbe ist der Herzog Paul. * Wir verzeichnen nachstehend eine ofsiciöse Aus lastung über den gegenwärtigen Stand der Bcrhandlungen d« preußischen Regierung mit der Curie. Dieselbe Geldstrafen bis 300 Rubel und Herabsetzung derselben »m die gleiche Summe, Erlaß leichterer Strafen, Strasnachsicht sür falsche Pässe. Geringere als Zuchthausstrafen werden um ein Drittel berabgesept. Den »ach Sibirien Verbannten ist eS erlaubt, nach Ablauf von zehn, rejp. fünfzehn Jahren seit der Urlheilsvollzichung einen Wohnort im Reiche sich zu wählen, auSgenoininen in de» Haupt städte». Dem Minister de« Inner» wird es überlassen, die Strafen herabzusctzen: 8) Erlaß der Administralwns-Geldstrasen; 9) Erlaß der Strafe sür die Uebertretung der Forstreglements. Weitere Puncie betreffen die Begnadigung leichicr Vergehe». Artikel 15 betrifft die politischen Verbrecher; er lautet: Indem wir daS Vorrecht der Gnade und Vergebung, welche uns Gott verliehen hat, aus diejenigen Personen, welche gegen das Gesetz gesündigt habe», ausdehnen, hegen wir, abgeieben von d e Verzeihung sür Diejenige», deren Schuld durch ihre Natur solct Nachsicht zuläßt, de» Wunsch, in uiiicre Gnade auch Diejenigen unler den schwereren Verbrechern cinz»schließcii, welche durch gmes Betragen und Fleiß Beweise ihrer vollständigen moralischen Wieder herstellung gegeben Hab»». Indem wir nicht zweiseln, daß es selbst »ntcr Denjenigen, welche den heilige» Eid der Treue gegenüber don Throne, dem Gesetz und ihrem Lande brechend, sich eines Siams- Verbrechens schuldig machlen. solche gicbt, die ausnchiige Reue zeigen und aus de» Psad der Pfl cht und de« Gehorsams zurückkehren wollen, haben wir für gut bcsunden, noch am Tage der Krönung selbst dieser Elasse von Verbrechern den Weg der Gnade zu eröffnen. Deshalb vcrsügen wir, wobei die Staatsverbrecher von den in den verschiedenen Klauseln des Art, VII angegebcneu Slrasnülderungen nicht anSgcnoiiuuen werden, Folgendes: 1) Ter Minister de« Innern lann nach eigener Diskretion um die in Art. VII erwähnten Sirasmilderiiiigen sür die verbanmcn Staatsverbrecher nnd solck e, die Zunnhausstr.ffen verbüßen, »achsucheu. 2) Der Minister d S Inurrn kan» »ns besondere Berichte ver stellen in Betreff derjenigen, welche in Folge ihres Betragen« eiue »och größere Sirasmilberung al. die erwähnte verdieuei». 3) Wir überlasse» es dem Minister des Innern, uns Vorstellungen wegen Revision des Schicksals derjenigen )» »lachen, welche aus ad- minislralivem Wege verbannt oder welche iür Staatsverbrechen unler besondere Polizei uisicht gestellt sind, und welche nach dem Charakter ihrer Schuld oder der gezeigten Reue Verzeihung verdienen, ebenso das Verbot, an gewissen Orlen w'hnen z» dürfen, für diejenigen, deren Rückkehr mii den Interessen der öffentlichen Ordnung und der Ruhe vereinbar ist. auszuhebe», 4) Der Minister de« Innern kann uns Pelilionen derjenigen vorlegen, welche sreiwillig ui Folge von SlaaiSoerbrechen (welche nicht im Art, 241 de-Ersinn,alcodex verzerchaei sind), ihre Hcimaih verlassen haben und welche zurückzukehren wünschen und durch ihre Trcue gegenüber dem Throne sür ihre früheren Vergehen Ab bitte leisten. 5) Alle Staatsverbrechen, welche vor mehr olS 15 Jahren vor dem Krönungslage begangen wurden, sind ul« verjährt zu bc- trachten nnd kein Er»n»ialproceß soll gegen diese Verbrecher »m- geleiiet werden. 6) Ebenso sind Vergehen nach Art. 216—48 deS llrim-Evd.. welche l.s zum KrümingSlage nicht au« Licht gebracht sind, de» Vergessenheit zu übergebe» und Personen, welche sur solche Ver brechen bestraft oder versolgt werde», sollen von den Folge» bol«
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