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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188306145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-06
- Tag1883-06-14
- Monat1883-06
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1883
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lkrfchetat täglich ftüh 6'/. Uhr. Urticlion und LrpkdMou Ivhanuesgassr SS. -prechkunden der Nrdarlioa: Bsrmütog» 10—12 Uhr. Nachmittag» b—4 Uhr. kkr »u NU«»»»« en,,khu»«r VI,«Ncr>Dt, ««»l sich «i »«»«>„ ,>ch, »«r»t»dUchi «„»atz»» »er für »«e «üchftf«!,»»», «»»»er »eftt»«te« Auferate «, «*chr»ta,e» »i« 8 Uhr «ach»itt«n». anEONN-uu» Arfttageu früh di» '/.»Uhr. In de« Filialen skr Zns.-^nnahme: vtt« Kle««. UulvrrsiiLt»straße 21. Lvttt« Lüsche, Katharinenstraße 18, v. nur dt» '/,8 Utzr. UchMer.TWtblaü Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd GeschSstsverkehr. Anflage L8 LV0. Ldo>nnnent»»rris viertelj. 4'/, iarl. Bringerlohu 5 ML. durch die Post bezogen 6 ML Jede einzelne Nummer 20 Pf. Beiegeremplar 10 Ps. Gebühren für Eztrabeilaae» »tznr Postbeförderung SS ML »tt Posidcsörderung »8 ML Inserate «gespaltene Petitzeile SO Ps. Größere Schriften laut unserem Preiü- verzetchniß. Tabellarischer Satz »ach höherem Paris, tleclaare» unter dem Uedactionostrich die Spaltzeile bO Ps. Inserate stnd stet» an die Ertzetzltta» zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueuum'-ennilo oder durch Post- uachnahme. IK5. Donnerstag de» 14. J«m t883. Amtlicher Thetl. VrlmnNmchmg. Die Stell« einc» Asfistemte« bei unserer Orko»o«ie- Auspectio» und MarstaU - Bur»alt««G soll vom I. J«lt er. ab neu besetzt »erbe« und fordern wir deshalb geeignete Bewerber auf, Gesuch« unter Beifügung von Zeugnissen bis zum 24. laufenden Monat« bei un« einzureichen. Der Assistent muß unseren Oekonomie-Jnspector, welcher da- gesammte hiesige Marstallwesen zu beaufsichtigen und zu leiten, außerdem die Bewirthschaftung de» städtischen land- wirthschastlichen Grundbesitze» zu Überwachen hat, unterstützen und m allen Behinderung-sällen vertreten und muß deshalb tüchtige landwirthschastliche Kenntnisse besitzen, Gutachten über die Bewirthschaftung und da» bauliche Wesen landwirthschast- licher Grundstücke, über die Unterhaltung »nd Herstellung der mit solchen verbundenen Wege und Brücken abgeben, Ver messungen von Flächen machen, überdies aber, da ihm da« städtische Fuhrwesen mit unterstellt ist. die hierzu erforder lichen Kenntnisse und Eigenschaften haben, namentlich auch im DiSponiren geübt sein. Die Stelle ist penfionSberechttgt und beträgt der Gehalt jährlich ISttv Mark, überdies wird eine Wohnung, bestehend auS t Stube und 2 Kammern gewährt. Leipzig, am 7. Juni 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. I>r. Georgi. CichoriuS. Die Erdarbeiter in der verlängerten Sidoateastratze sind vergeben und werden die unberücksschligl gebliebenen Herren Bewerber deshalb hiermit ihrer Offerten entbunden. Leipzig, den 9. Juni 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgs. CichoriuS. Grasnutzungs- und Mmnen-Verpachtung. E» soll - ' Montag, de« L8 d. M., Vormittag» 8 Nhr in der Expedition des städtischen Marstall» die Gras» autz««g in »im Gräben der Mocka«er Stratze, des Seylrutziger DSegeS, der Gutritzscher Straße, der Coanewiüer Chaussee, der Kochst rarste, de» «ege» auch der Stau»t»a«lage der neuen Wafferleituug, ans einem Tdetle de» Ufer» der Glster und der alte« Dietste, sowie die Pstauineunutzuug auf einer kur- Strecke des Schleusttger Wege» und den Miesen d Rennbahn unter den vor Beginn der Auclivn bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Leipzig, den l t. Juni 1883. De» Rath» Straßenbau« und Oekonomte« Deputation. Vekannlmachung. Die Herstellung von Granit-TrottvrrS an verschiedenen städtischen Grundstücken und zwar in der Münz» uns Theatergasse, in der Berliner, Wald- »»d frankfurter Ltrastc, in der Pleistengasse und an der II. Bürgerschule soll an einen oder mehrere Unter nehmer in Accorv verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, NatbhauS, Zimmer Nr. 14 auS und können daselbst eingesehcn rcsp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift „Trottoirlcgung an städtische« Grundstücken" vecsckcii ebendaselbst und zwar bis zum Ltt. lausenden Monat», Nachmittag» Z Uhr, einzurrichen Leipzig, am 13. Juni 1883. De» Rath» der Stadt Leipzig Strastenbau'Depntation. ?reiwillige versteigeru«-. Bon dem untcrzeichncte» königliche» Amtsgericht« soll de» r». Juni 1888 ouf Antrag das graue» Magtzalriin» Doratheen »rrrtzet. Gchenk Nkb. Gnüge in Plagwttz und dem Kaufmann Herrn Astzaun Heinrich «ofta» Gnüge tu Plagwttz »uaehSrige, tzasettzft an tzer Ltntzrnaner Strafte nntcr Nr. 1» gelegene Grundstück, Nr. 16 de» BrandeatasterS, Nr. 83 de» Flurbuch» und Kalt«« 81 de- Grund- und Hvvothekenbuche» für Plagwitz» welche« Grund stück am 11. Juni 1883 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 14.4S9MarL gewürdrrt worden ist, unter den in der GrrtchtSschrelberei de» könlg lichen Amtsgericht» Leipzig. Abtheilung ll, «»»liegenden Bedingungen an hiesiger AmtSstelle srciwilligerwctse versteigert werden. Leipzig, am 12. Juni 1883. küiiigl. Amtsgericht das., Atzttzeilnag H. Steinberger. ä'Nsl'ssssch Seiten» de» BnchbindlcrS Herrn Robert Piere » hier sind für arme Kinder hiesiger Schulanstatt bO Stück gebunden« neue LandeSgesangbücher geschenkt worden, wofür dem Schenkgeber kierdurch der herzlichste Dank abgestattel wird Eutritzsch, am 12. Juni 1883. Der Gchulaarftand. Thomas» Vorsitzender. Nichtamtlicher Thetl. Der Schluß -er Neichstagssesfiou. E» war eine an Kämpfen reiche SessionSperiode de- deutschen Reichstag», welch« am 12. Juni ihr Ende gefunden hat. und man darf auch sagen, daß der Abschluß de« Kainpse» einen versöhnlichen Charakter trug. Die Gefahr eine« Con- flict«, welche durch Einbringung de« Etat« für 1884/85 in drohende Nähe gerückt war. ist glücklich überwunden worden, der Reichstag hat dem an ihn gerichteten Wunsch entsprochen und den Etat in kürzester Zeit durchberathen und angenommen. Dir Streitfrage, oo in Zukunft zweijährige Etat-Perioden eingesührt werden sollen, ist zwar damit noch nicht gelöst, aber sie ist ihrer Lösung um rin out Stück näber gerückt. Der Staalssecretair v. Bötticher hat Da« dnrL me Be merkung U»-gedrUckt, daß die frühzeitige Feststellung de« Etat» ür da» folgende Jahr sich als sehr wohl möglich erwiesen l at. Bei der unerschütterlichen Festigkeit, mit welcher der Reichskanzler alle seine Pläne verfolgt, ist also mit Sicher- heit zu erwarten, daß die EtatSberatbung auch ferner sich in einer Session auf zwei Etat« erstrecken wird, und damit ist dann die Einführung drr zweijährigen Periode thatsächlich, wenn auch äußerlich die einjährigen Etat« beibebalten werten, erreicht. Tie Felge wird lehren, ob die von liberaler Seite gegen diesen Modu« geäußerten Bedenken schwerer wiegen als die Abkürzung der Session, welche ja dadurch unzweifelhaft »erbeigeführt wird. AndcrrrscitS ergicbt sich daran« die Noty- wendigkeit. bei der künftigen Prüfung dr« einen Etat« gleichzeitig die Blicke auf de» zweiten Etat gerichtet zu halten, man wird daraus vorbereitet sein, daß nach kurzer Pause viesrlben be reit« abgelchnten Forderungen im zweiten Etat wieder auf- treten werden, die erste Berathung wird deshalb um so gründlicher zu macken sein. DaS sind Praktiken, welche die Erfahrung an die Hand geben muß. Regeln lassen sich dafür nicht aufstellen, der einzelne Fall wird die Art seiner Bc- »andlung von selbst ergeben. Eine Einschränkung wird die vorzeitige Feststellung dcS nächstjährigen Etat» stet- erhalten durch die Nachtragsetat«, da» ist schon jetzt al» feststehend zu betrachten, und eS fragt sich, ob die Zeilersparniß der sum marischen Durchberathnng nicht durch die später nothwendige Berathung ver NacktragSetalS wieder ausgeglichen wird. Vorläufig ist der Erfolg aus Geile der ReickSregierung, sie lat ihren Zweck, zwei Etat» in einer Session bewilligt zu erhalten, kurchgrsetzt, und die preußische Regierung wird daran» die Nutzanwendung aus Preußen ziehen; in der nächsten LandtagSsession werden zwei Etat» vorgelegt und auch bnrch- beratbc» werden. Weigert sich der Landtag, so wird er auf gelöst, gerade so wie e« dem Reichstag ergangen wäre, wenn er sich nicht zur Durchberathung de» Etat» pro 1884/85 entschlossen hätte. Darüber kann kein Zweifel bestehen, daß dem Nebencinandertagen von Reichstag und Landtagen ein Ende gemacht werden mußte, denn eine so hochgeschraubte parlamentarische Thätigkeit. wie wir sie seit November v. I. erlebt haben, ist aus die Dauer nickt zu ertragen; weder die Minister »och die Volksvertreter haben so viel Widerstands kraft, daß sie dergleichen Anstrengungen gewachsen wären; die Reichstag»- und LandtagSmüvigkeit hat sich aus beiden Seiten gleicherweise kundgegebrn, ans den Ministerbänken nicht minder wie aus den Sitzen der Abgeordneten, wenn sich auch nickt leugnen läßt, daß die Ausdauer bei den Abgeordneten im Ganzen größer gewesen ist. Daß dev Rücktritt Bennig'en'v von seiner parlamentarischen Thätigkcit, zum Theil auch durch Ileberanstrengung erzeugt sein mag, dürste kaum zu leugnen sein, wenn diese auch nicht der durchschlagende Hauptgrund war. Und außer Bennigsen hat auch einer der Führer veS EentrumS die Niederleguiig seine» Mandat« in Aussicht ge stellt. v. Sch»rlemcr-Alst. ja selbst Windihorst hat eine An deutung gleichen Inhalts fallen lassen, al« er von der Mög- lichkcit sprach, daß die Regierung den Frieden ohne Nom macken wollte. Aber die Verminderung der parlamentarischen Arbeit würde sich auch ohne die Einführung zweijähriger Etats- Perioden nach Erledigung der großen Ausgaben, welche die deutsche Volksvertretung gegenwärtig beschäftigen, von selbst ergeben haben. Wenn die socialpolitischen Gesetze fertig sind und wenn die Angelegenheiten der katholischen Kirche geregelt sind, dann wird sich die Last der parlamentarischen Arbeit erheblich vermindern, eS werden ruhigere Zeiten kommen und oielleicht auch ver gereizte Ton, welcher sich in den letzten Jahren herauSgebiloet hat, wieder einer versöhnlicheren Sprache weichen. Der leitende GesichtSpunct der RcicbSregierung und der preußischen Regierung bei den parlamentarischen Kämpfen im Reichstag und Landtag war in den letzten Sessionen mehr alS in früheren die Verstärkung der Stellung der Regierung, da» Schlagwort von dem Eingriff in die Neckte der Krone wurde häufiger gehört atS jemals zuvor, bei jeder Gelegen heit wurde die Person dcS SouverainS in die Debatte hinein gezogen. Darip lag offenbar Methode» aber nur eine Ne gierung, welche sich ihrer Kraft bewußt ist, kann zu diesem Mittel greifen und nur einc so monarchisch gesinnte und in jeder Beziehung loyale Bevölkerung wie die deutsche wird dieser Tactik gegenüber sich einer so imponirenken Selbst beherrschnng befleißigen, wie wir sie erlebt haben. Wenn jemals daS Wort Erschöpfung berechtigt war, so ist e« nach dem Schluß der jetzt beendeten Reichsiag-session, c« waren die höchsten Anforderungen an die Hingebung der Volksvertreter gestellt worden und si, sind bi« zum letzten Augenblick erfüllt worden, die gefürchtete Befcklußunsähigkcit ist nicht eingetreten, wenn auch die Zahl der Anwesenden sich in letzter Zeit immer hart an der Grenze der Beschluß- Unfähigkeit bewegte. E< ist häufig davon gesprochen worden, daß der Parlamentarismus durch sich selbst matt gesetzt werden sollt«; wenn diese« Ziel Jemandem wirklich vorgc- schwebt hat, so wird er jetzt zur Einsicht gelangt sein, daß e« zu weit gesteckt war. Der konstitutionelle Grundgedanke, welcher unsere Zeit bewegt, ist glücklicherweise slart genug um auch die härtesten Prüfungen siegreich zu überwinden, und wenn auch die Regierung auS dieser Session in der Hauptsache siegreich hervorgegangen ist, so hat sich durch den vorangegangrnen Kamps doch zugleich die Widerstandskraft der Volksvertretung gestählt, sie hat auf kein Reckt, welches ihr verfassungsmäßig znsteht, Verzicht geleistet und wird'diese Rechte auch in Zukunft mit Kraft »nd Festigkeit verthridigen Wenn sich die Zoll- und Steuerpolitik de» Kanzler», wenn sich seine Sociaipolitik wirklich aus die Dauer al» richtig und zweckmäßig erweist, wa» erst noch abzuwarten bleibt, dann wird ihr die Mitwirkung zu ihrer Durchführung auch auf Seiten der Volksvertretung nicht fehlen, wenn sich aber die dagegen geltend gemachten Bedenken und Einwürfe als gerechtfertigt zeigen, dann wird auch die Volksvertretung dcn ihr zukommendrn Einfluß aufwenden, um die innere Politik wieder in die früheren Bahnen ru lenken; diese Uederzeugnng hat der Verlauf der letzten ReichStagvsession in «n» befestigt. Leipzig, 14. Juni 1883. * Da» Ende, welche» die Arbeiten der Nn fallversi ck e rungS»EomMission gesunken haben, ist im Plenum de« Reichßtaa«» bei Gelegenheit der dritten Etat-- brrathnnq Gegenstand einer abfälligen Kritik gewesen. Diese Kritik ist leider nur zu gerecktsertigt. Wir verzichten in Vielem Augenblicke auf «ne matrnelle Brurtbeilung der rin- relnen in der Resolution der Commission enthaltenen Punkte. Da» aber kann nicht verschwiegen werden, daß diesem Acten geprägt ist. Die Linke hat sich dwsem » fw ^ ^ widersctzt, und zwar mit vollem ^cch,,^ j„„„halb einer ulehen, welchen Werth st*,' ^Majoritäten Kommission mit überaus schw^nd*^ sollen. Beschlüsse über „allgemeine ^ Wenn di. Recht« di- voch nicht mehr g-lung-n. « schtuMffung o v Üb7r dieselbe b-rbeijusühren. P- wird E ° auch nicht gewünscht haben. Tenn wenn es ' v wie selbstverständlich, zu *'"**./L""'^ürde dieselbe Ganze dieser Resolution gekomm ' M,jchsregieru»g wahrscheinlich °bgel,hnt worden ,-tw D'e hat durch die Eommissi-nS^B-rachmig ^»h gebunden erachten wollte. , * " Ein ansfallender Erlaß de« S«rstbischof-Robert von BreSlau wird gerade ncch zur reckten Zeit dekann^ um zu einer möglichst vorsichtigen und bündigen Fasiung jetzt zur Berathung stehenden preußischen Kirchermrsetz^ » !nahn?u. ES h-nLlt sich um "ne ^ ^ erlassene Verfügung an d.e Kirckenvor iände der BrcStauer Diöcese, worin die Einkünfte verwaister Pfarreien au, kür die bischöflich« Casse reclamirt werden. Angesicht« der Eventualität, daß die Curie ncich dem Jnkrask. „etm de» neuen Gesetze«, »n, d.e «.'ze.gcpfl.cht möglichst u „machen die Pfarrstellen mehr und mehr verwaisen tagen öFegewinntder bischöfliche Erlaß, «ne brsonder« -rnst- Bedeutung. und er sei daher hier m seinem Wortlaut '"'ÄrÄu. d«. IV.Mürz 1883. « «st Kenn.. ^LrnL-lr- s. 1L-"L L.Ä L «roß« «n»-bl von Pfarreien von meinem in Gott ruhenden !lml»vorgünger mit der königlichen Siaat-regierinig anicrm 10. Januar 1»»» «schlosse«- Abkommen schwer verletzt. Da b« der anerkknarnswerth» kirchlichen Treue, welche un er dcn groben MMMW»»» »» der Verwendung pi-nr- lrcher ,"Eenniniß der bestehenden «echwverhüitniste »» «"nd« aäegen. so erach r ,» r« al- »ine besondere Pflicht meine» bischöflichen Amte», die rücksichtli» dieser Jnterealare maßgebenden Bestimmungen den Kirchenvorstände« ,ur Kemttiiiß «nb Rachachtnng »» bringen. Alle durch Erledigung eine« geistlichen «eneftcium« frrigewordenen Einkünfte gebühren nach Abzug der unter Genehmigung meine» hochwürdigen Gcneralv>car>a»«ami» für die vertretungsweise gcleistete Sceijorge bewilligten Ausgaben dem Bischof, nicht ,u seinem Nutzen, andern z»r Verwendung in kirchlichem Interesse der Diöcese nach einem Erniksse». ES sind zwei Lassen, in welche die genannten Jnterealare stießen, der «ausond« und der neue Jntercaiarsond». äu den, 2iai,soi>dS gehören die Revenuen söinmilicher erledigier Pfarreien de« Privatpaironai», um dem Bischof die Mittel zu gewähren, die zahlreichen kleinen Gemeinden mit wenigen katholischen Besitzern bei HerstkNling von Kirchrn-, Pfarr- und Küstrrgedäuden zu unter- siiltzc». In den neue» Jntercaiarsond- fließe» die Einkünfte der Pfarreien, welche früher dem Bischos, dem Domkapitel, Stifter» und Klöstern al» Patronen unterstanden oder altköniglichen Patronat« sind, mit «usnadme der geringer dottrten Pfarreien dieser Elasten; die Revenuen dieser Pfarreien werden ausgesammelt und sollen zur Ausbesserung derselben dienen. Au» dem neuen InikrealarfondS erhalten gering dottrie geistliche Stellen Dotation»zulagen tn Lopital, karg gestellte Geistliche Unterstützungen, und der noch verblrihende Rest wird zu Berwaliunq»au«gaben im kirchlichen Dienste verwandt. Diese Verwendung beruht aus dem oben angeführten Abkommen mit der königlichen Siaaisregieruag; ich bin alt Bischos tm Gewissen verpflichiel, für besten Jnnchaltung Sorg« zu trage». Die psarr- lichen Jmercalare sind kein Gemeinde-, sondern Kirche »gut, kommen von der Kirche uud falle», wie sie »o« Bischof bet der kanonische» Einsetzung dem Pfarrer überwiese» «erde», bet Erledig»»« drr Piarrei an den Bischof »u obrngeua»ntrm Zweck« zurück. Die Kirche belegt darüber in der XXN. Sitzung de« heilige» Kirchenrath« von Trient («cp. 11: ck, rsöoruucttou«) Priester uud Laie», welch« au irgend eine Weise kirchltch, Güter, Zins«», «uküuste ». l. «. tn ihrem Nutzen verwenden, oder bereu Abführung au dr», dem sie zufteben, drhiudern, mit der Gtinf« der «rrommuuication. Indem ,ch diese« Alle« de» Kirchen Vorstände, hierdurch zur »euutntt dring», erwarte ich von ihneu, ul» meine, Dt»ees-urn. dsß sie di« Stimme ihre« Bischof« hören uud in gewisse»Hafter Tren« da« ihneu anver- traute Gut der Kirche »ach drr besteheude» Ordmm, verwalten, »eine eigenmächtigen Gerweudunae» sich spalte, »uh ihre die«s»llsigrn Pflicht» jeder Zeit so ersüllr» werden, wie st, e« «tust vor Gott verantworten känueu." jo rann ed stylen, oatz nei sorl« schreitender Verwaisung der Pfarreien schließlich die Einkünfte aller erledigten Stellen in die Lasse de« Bischof» fließen, dessen Gewalt hierdurch in ungeahnter Weise gestärkt würde. . * D'eVorstände nationalliberalen Fractionen de« Reichstag» „nd de« Abgeordnetenhauses haben ,m Namen sämmtlicher FractionSgenossen eine Adresse an Derrn v. B-nnlgs«n erlassen. — In parlamentarischen Kreisen verlautet weiter über di« letzte Zusammenkunft de» Herrn v. Benncgsen mit dem Fürste» Bismarck, dar dieselbe, wenn sie sich auch in den freundlichsten Formen bewHte, Herrn v. Bennigsen den Eindruck Mückließ. daß die Disferenzpuncte sich gehäuft und verschärft hätten. Für ! BiSmarck hätte wie berichtet wird, über den ihm durchaus überraschend gekommenen Entschluß de» Herrn v. Benniasen seine Mandate nirdrrrulegen. sich in einer Weise geäußert' Sch öervvrgehe, wie unangenehm betroffen er durch diesen Neuem tauchen di« Gerüchte aus. daß der preußische StaatSminisker Maybach, der auf Urlaub weilt, die Ge- schäfte nickt wieder zu übernehmen gedenke. Ob Herr Maybach in dieser Beziehung sem letzte« Wort gesprochen bat müss wir d-'bin gesellt sein lassenl daß e» ein°sL„r, ian'mV n Erde, wenn Herr Maybach von der Leitung Zwefte^mvglich^"^ iurücktreten sollte, darüber ist wohl kein * Zum Nachfolger de« wegen eine« schweren Augenleiden« 77. Jahrgang, auf sein Ansuchen zur Disposition gestellten ersten GecretairS der deutschen Botschaft in Par iS. LegationSrath von Zirschseld. ist der bisherige zweite Secretair der deutschen sotschast. Bernhard von Bülow, ernannt worden. Herr von Bülow ist ein Sohn de» 1879 verstorbenen StaatS- ecretair» de» Auswärtigen Amt». * Durch mancherlri Umstände begünstigt, haben sich di« Ezechrn in Böhmen nicht nur über die der Sprachgrenze zunächst gelegenen deutschen Ortschaften auSgcbreitel und denselben ein theilweise czeckische« Gepräge gegeben, auch in den deutschen Städten, die der ReichSgrenzc sebr nabe liege», wie tn Trauten«». Reickcnberg, Leitmeriy. Aussig. Tetschcn. IZodenbacb. TepUtz. Komotau u. s. w.. haben sie sich in nicht unbeträchtlicher Zahl festgesetzt und die gegenwärtige siaven- remidliche Strömung zu ihrem Bortbeile auszubeutcn ver landen. In Trauten«» und Aussig haben sie sogar czechischrn Gottesdienst erbalten, nachdem sie vorher czecbischc Kinder gärten und Volksschulen errungen. Schuld an diesem Ver rücken der Slave» ist zum großen Theil der Umstand, daß n den deutschen Fabriken und Bergwerken czechische Arbeiter n großer Zahl angestellt wurden und daß sich der deutsche Handwerkerstand durch czechische Lehrlinge und Gesellen ergänzte. Um nun die Kieinindustrie vollständig deutsch zu erhallen. hat sich ein Comitö gebildet, daS den deutschen Handwerksmeistern in den Städten Böhmen» deutsche Lehr linge au» dem Erzgebirge und dem Niesengebirge ruzujühren gedenkt. In den ersten Tagen de» Mai haben orreitS 13 deutsche Lehrlinge, brave, arbeitsame und gut erzogene Knaben, ein Unterkommen bei Aussiger Gewerbetreibenden gefunden. Schon in der nächsten Zeit wird die Thätigkeit deS Comitö» ein« regere werden, denn da» Bestreben, da» Eontingent der intelligenten deutschen Hilfsarbeiter aller Branchen zu verstärken und dadurch den rein deutschen Charakter der nordbvhmischen Städte zu wahren, findet allseitig Anklang und Anerkennung. . * Al» ein betrübender Beweis, wie rasch e« mit dem Deutschthum in Güdvsterreich iu Ende geht, können di« eben vollzogenen Landtagswahlen in Krain gelten. Nach den darüber vorliegenden amtlichen Mittheilungen ist in den 1k Wahlbezirken der Landgemeindrn nickt ein einziger Deutscher gewählt worden, sondern der Wahlsieg ist in allen Bezirken den slavischen Candidaten zugesallen. Da« war um so leichter, weil die deutsche Minorität, von der Überan« heftigen stavischen Wahlagitation eingeschüchtert, eigentlich gar kein« deutschen Candidaten ausgestellt, ja vielmehr an manchen Orken au« OpportunitätSrücksichten für die Slav« gestimmt hat. Selbst in dem fast ganz deutschen Wahlbezirke Gottschee, der bi-her in Krain al- die festeste Burg de« Doulschthum« betrachtet wurde, ist der Slowene Karl Bud lisch gewählt worden. Derselbe ist ein reicher Guts besitzer, der die Wähler Gotlfchee« mehrere Tage lana frei hielt und den Wein in Strömen fließen ließ. Auch di« vis- herigen Slowenenführer Vr. BlriweiS, WoSniak, PoUukar und Zarnik befinden sich selbstverständlich unter den Ge wählte». Jndeß gehören diese zwei nationalen Partei richtungen an, von denen die eine mit den Klerikalen geht, während die andere, die Jungslowenen, von letzteren nichts wissen wollen. Durch diese» Wahlergebniß ist der bisyer deutsch« Landtag Krain» ein völlig slavi scher geworden, in dem man zukünftig kein deutsche» Wort mehr hören wird. Ganz Krain erschallt gegenwärtig von dem wüsten Triumph geschrei der Slaven. Eine weitere Hiobspost meldet, daß in Krain auch zwei von dem deutschen Schulverein in Wien errichtete Volksschulen wegen „Mangel» an Besuch" geschlossen werden mußten. Die Wahrheit ist aber, daß die beiden deutschen Schule» sich gegen di« bedrohliche slavische Agitation nicht zu halten vermochten. Wenn eS so fort geht, so dürften die slowenischen Blätter wohl Recht haben, wenn sie vorher sagen, daß binnen 20 Jahren in ganz Krain kein deutsche» Wort mehr zu hören sein wird! * Der „Politischen Correspondenz" schreibt man zur Iudensrage au« St. Petersburg, 7. Juni: Die Bedeutung der sich täglich verschärfenden Judenfraae in Rußland darf nicht unterschätzt ivrrdc«. Ihre Lösnng erscheint um so dringlicher geboten, al« die Juden durch ihre Verbindungen mit den europäischen Leniren in der Lage sind, sich für jeden An- griff seiten« der russischen Bevölkerung dadurch sofort Genugthuung zn »erschaffen, daß sie den russischen Geldmarkt in eine plötzliche Erschütterung versetzen. ES ist einfach einc naiürlichc Reaciion des SelbsterhsltungStrirbe». wenn sie sich dieser einzigen Waffe, die ihnen ihren Unterdrückern gegenüber zur Verfügung steht, bedienen. Sie ziehen aus da» erste Alarmsignal ihr und ihrer auSlSndischen Glaubensgenossen Lapital vom russischen Markte zurück, d. h. sie entziehen der russischen Regierung den greifbaren Ausdruck ihrr» Vertrauen», in der logisch wohlbegründelen Ucberzeugung, daß eine Regierung, die ihre Unierthanen nicht z» schützen vermag, krin Vertrauen verdiene. Angesicht» der letzten Excesse der Bevölkerung von Rostow am Don gegen die Juden, bei welcher Plünderungen von Höusern und Läden vorkamen, läßt sich die ernste Beschäftigung mit der Iudensrage nicht länger binauSschieben. E» ist unmöglich, daß die Regierung ihre Augen vor der drohenden Gefahr ver schlossen haben sollte, und man darf annehmen, daß sie, durch eine neue Erfahrung über die Erfolglosigkeit bloßer Pottzci-Maßnahmen bei chronüchen Schäden belehrt, den festen Enlschluß sassen wird, diesem Stande der Dinge rin Ende zu machen, indem sie dir Arbeiten der mit dem Studium der Iudensrage betrauten Lommiision beschleunigt. Da» praktische Resuliai dieser Arbeiten würde wohl in nicht« Anderem al« in der Emancipaiion der jüdischen Bevölkerung bestehen, damit dieselbe, wie in anderen Staaten mit allen bürgerlichen Rechten au-gesiattet, nicht länger hinter ihre exclusiv« Situation sich verschanzen könne, um sich ihren bürge» lichen Pflichten zu enlziehen und einen mit den Interessen der übrigen Bevölkerung in Bniagoni-mn» stehenden Elan zu bilden. Indem man die Juden ln dcn Schooß der russischen Nation alls nehmen würde, würde man sie moralisch verpflichten, wahrhafte Bürger zu werden; da» beste Mittel, sie otne Gewalt au» ihrer gegenwärtigen Stellung, die sie zu einer os» für die local« Be völkerung verderblichen Spekulation bcnutzen, hinauszudrängen, de- stände darin, daß man ihnen die Bahn allgemeiner bürgerlicher LarriSren eröffne«, damit ihre überlege Thätigkeit ein «eitere» Ge- btet gewinne und Unternehmungen schaffe, die da« Land bereichern. Aehnliche Ideen scheinen denn auch in der mit dem Studium der Iudensrage betrauten Eommission zum Durchbruche zu kommen; so bat Herr Demidow de San Donaio dlesrr Tage ein durchdachte» und unparteiische« Memoire in dieser Angelegenheit veröffentlicht, da» sehr bemerkt und ziemlich allgemein mit Zustimmung ausge- nommen wurde. So wenig Bestimmte« sich auch zunächst über die weitere Entwickelung dieser brennenden Frage sage» läßt, ist r< doch beruhigend, daß einzelne Anzeiche» aus eine günstige weuduug schließen lassen. * Dir panslavistiscke Imitation aus der Balkan halbinsel, welche ihre Thätigkeit niemals völlig eingestellt batte, sängt nunmehr, nachdem der glänzende Verlaus der Moskauer KrknungSfestlichleiten den russischen Namen i»
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