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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188308281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-08
- Tag1883-08-28
- Monat1883-08
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1883
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«0 Lftienmaen. Zum Oktober d. I fleit «UN da» Erscheinen der Etnzelabtheilung bed"r, welche da» Königreich Sachsen umsaht; am 3l. Augun aber erlischt der Terntin, bis zu welchem «in Pränumeralionsprei» von 8 -4k sestgesetzl war. und von da ab erhöht sich derselbe um 2 Nach den un» vor liegenden Nrthrilen verschiedener Fach- und anderer Blätter entspricht daS Merkel'sche Werk einem wirklichen Bedürsniß und dürste dasielbe namentlich für Geschäftsleute, da eS die Adressen von Fabrikanten. Kausleutrn. Beamten, Künstlern, Handwerkern enthält, empsehlenSwerth sein. * Leipzig, 27. August Kürzlich waren in Hom burg v. d. H. hohe Touristen, der König von Griechenland, der Prinz von Wale» re., versammelt. Einem unserer Mit bürger, Herrn Fleischermeister Wurlitzer, Barsuhgähchen 5, ist bei dieser Gelegenheit der ehrenvolle Auftrag ertheilt ge wesen, zur Ausrüstung der Tafel vier englische Hammelrücken und ein halbes Dutzend Lendenstücke zu liefern, und wie wir auS einer Mittheilung de» Küchenchefs de« Hotels du Parc in Homburg ersehen, hat Herr Wurlitzer den Austrag in bester Weise auSgesührt. — Am Hauptpostgebäude waren seit Nachmittag mehrere Maurer damit beschäftigt, eine 20 Ctr. schwere Brüstungssteinplatte nach dem Flaschenzuge Hinzurollen, damit dieselbe dort ausgezogen werde. Hierbei fiel jedoch die Platte unvermuthet um und tras den Maurer Haun von hier direct auf da« rechte Bein, daß derselbe schwer verletzt nach dem Krankenhause gebracht werden muhte. — Ein anderer Unfall ereignete sich um dieselbe Zeit auf dem Magdeburger Bahnhose, woselbst ein Handarbeiter au» Neuschöneseld einen vom Güterbodcn absahrenden schwer beladenen Getreidewagen mit schieben hals. Er gerieth dabei mit dem einen Bein unter ein Wagenrad und erlitt ebenfalls eine so schwere Verletzung, dah sich seine Unterbringung im Krankenhause nothwendig machte. ) Leipzig, 27. August. Am gestrigen Sonntage wurden auf derDresdnerSt aatSb ahn mit densahrplanmäßigen Zügen 4500 Personen von hier nach auswärts befördert, während etwa 420V Personen hier ankamen. — Auf der Bayerischen Bahn betrug der Verkehr nach auSwärt» etwa 6500 Personen und 63VV hier angekommene Personen. Nach Gaschwitz-Meuselwitz waren allein llvv TaqeSbillet» uerauSgobt worden. E» tras daher Abends Iv Uhr von Gaschwitz ein Extrazug hier ein, welcher übrigens die Gesell schaft „Glocke', die Vormittag, 150 Personen stark, einen Ausflug nach Groitzsch unternommen hatte, wieder zurück- sührte. — Die Gesammt-Personenfrequenz aus der Magde burger Bahn bezifferte sich auf etwa 11,000 Personen, von denen etwa 3500 mit den fahrplanmäßigen Zügen von hier abreisten und 7500 Personen hier ankamen. — Mittelst der Berliner Bahn trafen 3000 Personen hier ein und ungefähr 4000 Personen wurden nach auSwärtS befördert — Auf der Thüringer Bahn endlich fand eine Gesammt- srequenz von annähernd 7500 Personen statt. — Heute Morgen gingen die Quartiermacher unserer drei In fanterie-Regimenter in die CanlonnemcnlS von hier ab und ,war srüh 5 Uhr 35 Min. 3 Osficiere und 42 Unterossiciere und Mannschaften derRegimenterNr. 106 und 107 mittelst der Bayeri schen Bahn nach Gaschwitz und Böhlen und srüh 7 Uhr 20 Min 3 Osficiere und 40 Unterossiciere und Mannschaften mittelst der Dresdner Bahn nach Großstcinberg. — In der Nord straße spielte sich gestern Abend zwischen einem Schneider- gesellen und einem Bäckergesellen, die dort zusammenwohnen, eine recht gefährliche EisersuchtSscene ab. Dieselben kamen wegcn eines Mädchen- in heftigen Streit mit emandcr, wobei den Schneidergesellen derart der Zorn übermannle, daß er ein Messer ergriff und seinem Gegner mit aller Gewalt damit in daS Gesicht stach. Der Stich traf in daS linke Auge, durchbohrte die Nase und ging bis in die Mund höhle. Der Verwundete mußte in daö Krankenhaus gebracht werden, während der Schneidergeselle verhaftet wurde. — In einer Wohnung der Wiesenstraße fand in der Iv. Abend stunde ein Gardinenbrand statt, der jedock bald gelöscht wurde. — An dem auf dem Wege zur großen Eiche führenden Steg über die Luppe zwischen Leutzschcr Fahrweg und dem Elsterflusse wurde heute Vormittag eine ganz schwarz ge kleidete. zur Zeit noch unbekannte Frauensperson, an scheinend einige zwanzig Jahre alt, todt im Wasser aus gefunden. * Leipzig, 27. August. Von der Ferien-Strafkammcr 0 telegramm abgcsankt. hiesigen königlichen Landgerichts wurden in den Ueberhaupt waren die Leistungen de« wenn auch Reineren Verein» sehr gut und zeigten eine vorzügliche Einübung. Von 6 Uhr an vereinigte ein Ball im dortigen Gastbose die wackere Turnerschaar mit ihren Gästen bi» zur Morgen stunde. L> Dahlen. 26. August. Am vorgestrigen Nackmittage ist der 4 Jahre alte Sohn des Windmühlenbesitzers Kryl in Calbitz in da» Getriebe einer im Gange befindlichen Dreschmaschine gerathen und getödtet worden. Dahlen, 26 August. In vergangener Nacht sind au» der Neumühle in Schildau zwei Ochsen, beide von röthlicher Farbe, spurlo» entwendet worden. * Zwickau. 27. August. Se. Majestät der König und Se. köni gl. Hoheit Prinz Georg sind heute Vor mittag 8'/« Uhr mittelst Exkrazug» in Begleitung vieler hohen Osficiere hier eingetroffen. Am Bahnhöfe von den Spitzen der Behörden und mit einem vom Oberbürgermeister Streit ausgebrachten Hoch ehrfurchtsvoll begrüßt, begaben Sich Se. Majestät und Sc. königl. Hoheit nebst hohem Gefolge sofort per Wagen nach dem Garnison»-Excrcirplatze und wohnten daselbst der Vorstellung der dritten Insanteriebrigade bei. Nach beendigter Vorstellung erfolgte die Rückkehr nach dem Bahnhose und nach daselbst eingenommenem Frühstück, wiederum mittelst ExtrazugS, gegen 11 Uhr die Rückreise nach Dresden. Se. Majestät wurde überall vom Publicum mit lebhaften Hochrufen begrüßt, auch hatten viele Häuser an der Bahnhosstraße, sowie aus dem Wege nach dem Exercirplatze Flaggcnschmuck angelegt. — Die Einweisung deS zum Stadtpsarrer und Superintendenten hier gewählten Herrn Pfarrer Meyer aus Chemnitz wird künftigen Sonn tag in der hiesigen Hauptkirche erfolgen. k'. Crimmitschau. 27. August. Vermißt wird seit Mittwoch Nachmittag der Geschäftsführer einer Fabrik de» hiesigen Platzes. Der Genannte. Vater von fünf unerzogenen Kindern, hat die Fabrik an jenem Tage verlassen und soll mehrere hundert Mark, welche er dem Arbeiterpersonal hätte aushändigen sotten, mit sich genommen haben. E» wird be fürchtet, daß dem Betreffenden ein Unglück zugestvßen ist. — Zwönitz, 27. August. Gestern beging der Stollberger Kreisverein sür innere Mission in unserer Milte sein drittes Iahreöscst. Der Fcstprediger. Herr Pastor Kober auS Harthau. behandelte die erste Bitte des Vaterunser» als daS Gebet der inneren Mission, welche daraus hinarbeite, daß daS Wort Gotte» lauter und rein gelehrt werde und wir auch heilig als die Kinder Gotte» danach leben. In der ebensalls gut besuchten Nachversamm lung, welche unter Leitung deS Herrn Superintendent Steinhäuser auS Stollberg im Gasthof „Zum Engel" stattsand, gab Herr Anstalt-geistlicher k. Dillner au» Hoheneck anknüvsend an die einzelnen Bitten de» Vaterunser» einen lleberblick über die mannichfaltigen Arbeiten der inneren Mission. Herr k. Ende auS BurkhardSdorf schilderte den Segen, welcher au» der Fürsorge der inneren Mission sür die Jugend in Krippen, Kleinkinderschulen, Rettung-Häusern dem Einzelnen und dem Staate erwachse. DaS Schlußwort de» OrtspsarrerS Clauß bezeicknete die Fürsorge sür die Kinder, sür die Jünglinge und sür die gebrechlichen und kranken Alten als die dringendste Ausgabe, auf welche da» örtliche Bedürsniß Hinweise, und forderte den Frauen- und den Ge werbcverci» zur Mitarbeit ans. Tie Festcollecte (25 -4k) wurde dem Fonds sür da» vom Kreisverein zu gründende RettungShaus überwiesen. I. Neustädte! b. Schneebcrg, 26. August. Unter zahlreichen Beweisen von freudigster Theilnahme feierten heute die Schreiber'schcn Ebeleulc da« Fest der goldenen Hochzeit. Dem rüstigen Jubelpaare leben acht Kinder und eine zahlreiche Enkelschaar. Nach der kirchlichen Einsegnung wurde das jüngste der Kindcökindcr getauft, und die Groß eltern im HockzeitSstaatc fungikken neben ihr«« Kindern al» Tauspathen. Gewiß eine seltene Doppelfciers — Im be nachbarten Zschortau feierte am Sonntag den 26. d. M. der dortige Militairverein bei prächtigem Wetter und unter sehr zahlreicher Betheiligung der Einwöhncrschaft und fremder Kriegervcreine die Weihe seiner neuen Fahne. Se. Majestät der König hatte auch in diesem Falle einen goldenen Fahnen- nagcl und eine grün-weiße Schleife gespendet. Von Seiten der Fettvcrsamnilung wurde an König Albert ein Dank zu fick genommen hakt« und hierdurch nicht unerheblich erkrankt war. Drr-den. 27. August. Die für Sonnabend Abend auf ..Markgrafen»" in der Neustadt anberaumt gewesene öffent liche „Hand- und Fabrikarbeiter-Versammlung", in welcher der socialbemokratische ReickSlagSabgeordnete Max Kaiser Über ..da» Lohnwesen der Arbeiter im Allgemeinen" reseriren wollte, hat nicht stattgesunden, da der Befltzer de- genannten Locale« noch in letzter Stunde den Saal verweigerte. dc« heutigen Hanptverhändlungen vernrtheilt: 1) die Handarbeiter Friedrich August Hommel au» Neuschöneseld, Ernst Franz Busch au« Reudnitz und Franz Josef Büttner von hier wegen Körperverletzung, bezw. Widerstand- gegen die Staats gewalt und Sachbeschädigung, Erster« zu l Jahr 1 Monat. Letzterer zu 5 Monaten und 1 Monat Gesängniß: 2) Ernestine Wtlhelmme verehel. Lange auS RegiS, unter Freisprechung von der Anklage der Körperverletzung, wegen Beleidigung zu 1 Woche Gesängniß. »r. Leutzsch, 26. August. Der hiesige Turnverein hielt heute Nachmittag ein Preisturnen mit Sommersest und Ball ab. DaS Turnen fand auf einem schönen Platz neben dem „Restaurant zur Warlburg" statt, für dessen Ueberlassung dem Oekonomen Herrn Ernst Kietz anerkennend Dank und „Hock" gezollt wurden. Die Preise, in Kränzen bestehend, errangen ». bei dem allgemeinen PreiSturnen für Erwach sene im Bockweitsprung Richard Schmidt vom Allgemeinen Leipziger Turnverein aus 5.60 Meter Weite, im Ringen Rich. Polster vom Allgemeinen Turnverein in Connewitz und im Hochsprung Bernbard Gräser vom Leipziger Turnverein aus 1.66 Meter freie Höhe: d. au» der Jugendklasse de» Ort-Verein» im Dreibeinlaus Hermann Siege und Hugo Lumpisch, im Weitsprung Bischof, sowie im Stabwindcn Herrn. Siege. Zehn auswärtige Vereine waren betheiligt und viele Turnfreunde zugegen. Der Leutzschcr Turnverein selbst hat jetzt SO Mitglieder, hatte deren in den ersten Jahren seine« Bestehen« ansehnlich mehr, in den miß- ichen Jahren 1860—72 weniger und besteht seit nunmehr L2 Fahren. Uebrigen« steht er pecuniär gut da. indem er Turnhalle und Turnplatz eigenthümlich besitzt. Am Schlüsse der Preisvertheilung dankte der Verein-Vorstand, Herr Leib- nitz, im Namen de» Vereins sür die zahlreiche Betheiligung. * Möckern. 27. August. In der Nacht vom Sonnabend mm Sonntag überfielen drei rohe Burschen ohne jede Veranlassung von hinten zwei hiesige Einwohner und schlugen den einen mit einem Eisenstabe derartig aus den Kops, daß derselbe bewußtlos zu Boden stürzte und' schwere Verletzungen davontrug; der andere erhielt nur einige leichte Verwundungen. ES gelang den energischen Bemühungen de» Herrn Brigadier Richter in Gohli«. die Burschen am Sonntag in aller Frühe zu verhaften. * Wahren, 27. August. Am vergangenen Sonntage beging der Turnverein zu Wahren sein 21. Stiftungs fest. Der Verein versammelt« sich im Restaurant zur „Golde nen Aue". Hier wurde dem Turnwart Schwartze vor den erschienenen Mitgliedern und Gästen zum Andenkm für sein 20 jähriges Wirken al» Vorturner und Turnwart eine gestickte Ehrenschärpe überreicht. Um 3 Uhr setzte sich der Fcstzug. in welchem die Turnvereine von Möckern und Lindenthal ver treten waren, durch die Straßen de« Orte« nach dem Turn platz« in Bewegung. Nach Aufstellung der Turner zu den Stabübungen, sang der dortige „Gesangverein" ein Lied, dann hielt der Vorstand Kuntze eine Ansprache, woraus die Stabübungen unter Leitung de» TurnwartS Schwartze solaten, welch« sehr exact auSgesührt wurden. Da» sich an schließende Riegenturnrn mit einmaligem Wechsel zeigte sehr gute Leistungen; namentlich zog eine Riege am Barren und Reck die Blick« auf sich. ES turnten dann noch die Vorturner am Pferd und Reck; di« Uebungen am Pferd wurden meistens sehr gut auSgesührt, »ft auch da» Turnen a« Reck viel Interessante» und manche schöne Uebung bot. ^ Lößnitz, 27. August. Aus unserer sonst so friedlichen Stadt ist über eine Arbeitseinstellung zu berichten, die, weil die Arbeiter zähe au ihren Forderungen sesthalten. wohl noch einige Zeit- andauern wird. In der vorigen Woche stellten in der hiesigen bedeutenden Hutfabrik vo» Martin die Hutmacher die Arbeit ein; den Grund hierfür bildete eine geringe Lobndifscrenz um ungefähr Procent de« Arbeitsverdienstes und eine Anordnung betreffs pünctlicken Einhalten» der Geschäftszeit. Die Arbeitseinstellung muß besonders auch um deswillen verwundern, weil Herr Martin al« humaner Arbeitgeber hinlänglich bekannt ist und in seinem Etablissement sehr gute Lohnsätze bestehen; überdies könnten auch die Arbeiter bei besserer Ausnutzung der Geschäftszeit recht gut einen um ca. 10 Proc. höheren Verdienst erzielen. A» dem Streik haben sich die übrigen in der genannten Fabrik beschäftigten Personen nicht betheiligt. --- Dresden, 27. August. Die Hauptverbandlung in dem Proceß gegen den Dresdner Rechtsanwalt Johann Julius Senbich dauerte am Sonnabend Abend- bi» »/iS Ubr und erfolgt die Publikation de« Unheil« erst Freitag den 31. August. Der Angeklagte leugnete in allen wesentlichen Punkten und suchte sich namentlich mit der Behauptung, er sei längere Zeit krank nnd daher an der prompten Erledigung seiner Rechts geschäfte, insbesondere der damit zusammenhängenden Geld angelegenheiten behindert gewesen, zu entlasten; vergesse«» habe er sich niean den ihm anvertrauten Geldern, resp. habe er nie mals beabsichtigt, sich dauernd fremde Gelder anzueignen. Die Staatsanwaltschaft, vertreten durch Herrn VicariatSrath Lufft, führte dagegen im Scblußvortrage au», daß Seubich von Anfang bis Ende der Untersuchung geleugnet habe, wo eS irgend thunlick erschien, und daß e« schließlich von ihm nicht verschmäht worden sei, zu allerhand Advocatenkniffen zu greisen, um sich zu entlasten. Redner hielt die Anklage bi« auf einen Punct aufrecht, während die Bertheidiaung, geführt von Herrn Rechtsanwalt Or. Kunath, aus Frei sprechung plaid,rte. — Von der H. Ferienstrafkammer wurde beule der Holzbändler und Bauunternehmer Carl Wilhelm Hentschel wegen Betrug» zu 9 Monaten Gesängniß und 2 Jahren EhrenrechtSverlust verurtheilt. Der Angeklagte gehört zu jener SpccieS von Baubcflissenen, welche bei der Errichtung von Neubauten förmlich daraus auSgehen. die Bauhandwerker um ihr wohlverdiente» Geld zu bringen und nur die Ichwankenden Aussagen der Zeugen in einer ganzen Reihe von Anklagepuncten rettete ihn vor einer längeren Freiheitsstrafe. j- Dresden, 27. August. Gestern Abend gegen 8 Uhr erregte an der Ecke de« Elbberg» und der Marschallstraße ein unbekannter Herr die Aufmerksamkeit der zahlreich Vorübergehenden dadurch, daß er plötzlich zur Erdestürzte und bcwußtlo« liegen blieb. Mit Hilfe zweier Herren wurde der Unbekannte ausgehoben und zunächst auf die Bezirkswache und von dort au», da er sich nicht wieder erholt-, in da» StadtkrankenhauS gebracht. — Am vergangenen Sonnabend Nachmittag «st aus dem Boden eine« Nebengebäude« in der Thalstraße Feuer auSgebrochen Dasselbe war veranlaßt worden durch drei Kinder, welche ans dem Bode» mit Streichhölzchen gespielt batten. Die städtische Feuer wehr war bald zur Stelle und ihr gelang e» nach kurzer Zeit, den Brand zu ersticken. Der angrrichtete Schaden war immerhin beträchtlich. — Vorgestern wurde eine hiesige BürgerSfrau in da» hiesige Stadtkrankenhau« aus genommen, welche in selbstmörderischer Absicht Phosphor vermischtes. -Ic-Lützen. 27. August. Gestern wurde hier da« Jahre«- fest de« Gustav-Adolf-VereinS unserer Ephorir gefeiert. DaS Wetter war herrlich und e- hatten sich eine große Zahl von Theilnehmern «„gesunden. Ter FestgotteS- dienst sand Nachmittag» 2 Uhr in der schön geschmückten Stadtkirche statt: am Altar prangte die beim vorjährigen Iubelseste von Vertretern Finnlands der Stadt geschenkte Fahne. Herr Pastor vr. Everü au» Leipzig hielt die Fest- prebigt über Ier. C. 30 V. 18 und 19: „Der Herr Hilst denen, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn 1) er wendet da« Gesängniß ihrer Hütten, 2) er baut ihnen die Stätten feiner Gnade und 3) er verkehrt ihre Traurig keit in Freudenaesang." Die herzliche und ergreifende Pre digt. welche auf alle Anwesende einen tiesen Eindruck machte, wird in Kürz« aus vielseitigen Wunsch im Druck erscheinen. Bald „ach dem FestgotteSdienste bewegte sich ein über alles Erwarten großer Fenzug (wohl über 1000 Personen) unter den Klängen der hiesigen, wohlgeschulten Sladtcapelle nack dem Gustav-Adols-Denkmal. wo in diesem Jahre zum ersten Male die Nachfeier stattsand. Eröffnet wurde dieselbe mit dem Liede: „Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren" und einem vom Vorsitzenden de- Verein», Herr» Diakonuö Rosen thal, gesprochenen Gebete, woraus derselbe die Fcst- genossen aufsorderle, an dieser Ställe zunächst deS Helden- könig» zu gedenken, dessen Namen der Verein trage und dessen Tbaten vom Denkmal selbst zu lesen sind. Während die Musik die schwedische Nationalhymne intonirte, legten drei Mädchen «inen prachtvollen Lorbeerkran; am Schwedensteine nieder. Daraus sprach Herr Pastor BaartS au» Cößlitz bei WcißenselS (früher Tiasporapredigcr i» Beirut) über die Arbeit und Erfolge deS Gustav-Adolj-Verein» in Egypten, welches Land er selbst bereist hat. und schilderte in überaus anschaulicher Weise die Sillen und Gebräuche deS egyptischen Volke». Der Festprediger konnte leider seine Ansprache bei der Nachfeier nicht Hallen, da er durch Amtshandlungen ge zwungen wurde, sofort nach Schluß de» Gottesdienstes nach Leipzig zurückzureiscn. An seiner Stelle sprach Herr Pastor Lcbeck aus Muschwitz über seine diesjährigen Reiseerlebnisse in Schlesien. Die Zwischenpausen wurden auSgcfüllt durch wohlgelungenc Ausführungen von Conccrtstücken, gespielt von dem hiesigen Stadtniusikcorp». nnd durch gemeinschaftliche Gesänge. Nachdem »och Herr Diakonu» Rosenthal ein Hoch! aus den deutschen Kaiser auSgebracht. nack welchen» die Ver sammlung unter Musikbegleitung die dcnlsckc Nationalhymne sang, wurde die Nachfeier mil dem Liede: „So nimm denn meine Hände" geschlossen. Der Verein hatte beim Feste die Einnahme von SO — Berlin, 26. August. Der Vorsitzende der Commission zur Ausarbeitung deS Entwurf» eine« deutschen bürger lichen Gesetzbuchs, Wirkliche Geh. Rath Or. Pape, ist heute Morgen von seiner mehrwöckentliche» Bade-, bezw. Erholung-reife nach Berlin zurückgckcbrt. Die Mitglieder der Commission, welche die Ferien zum größten Thcile auch zu Bade- bezw. Erholungsreisen benutzten, treffen, wie die „N. Pr. Ztg." meldet, bis Ende dieses MonatS ebenfalls wieder hier ein und die Commission wird mit Anfang Sep tember ihre Arbeiten in vollem Umfangt wieder ausnehmen. — Bei den diesjährigen Herbstmanövern werden bei verschiedenen Truppcntbeilen Versuche mit einem neuen, leichteren Gepäck für Insanterie angestellt werden. Dasselbe ist »ach einer Erfindung dcö JntcndanlurrathS Wcidemann in Kassel angefertigt und besteht in« Wesentlichen ans zwei Patrontaschen, welche sich eng an den Körper de» Soldaten anschmiegen und in denen 4l Patronen Platz haben, und auS einer Tasche von starkem wasserdichten Stofs, auf welcher, in eine Regenbcckc gehüllt, der Mantel und das Koch geschirr getragen wird. Die» neue Gepäck ist gegen die bestehende Art um zwei Pfund leichter. — Berka a. d. Ilm, 26. August. Wohl Allen, die in den letzten Jahren entweder zur Erholung oder zu», Ver gnügen in Bad Berka a. d. Ilm weilten, wird die AuS- sichtSthurmsrage in lebhafter Erinnerung sein und haupt sächlich werden die Leipziger Badegäste, die ja bekanntlich alljährlich in großer Anzahl dort vertreten sind, viel davon zu erzählen wisse». Anfangs konnte man sich nickt einigen, ob die Ausstellung de» ThurmcS aus dem Hcxcnberg oder dem sür Berka selbst günstiger gelegenen ArlSberg erfolgen solle; ja die Sache schien im Sande verlausen zu sollen, bis man sich sür letzteren entschied. ES wurden um diese Ange legenheit der Worte so viele gewechselt, daß ein langjähriger Leipziger Curgast Berka», der die Sache sehr energisch in die Hand genommen, einstmal- sprach: „nun laßt u»S end lich Thaten sehen.' Und so konnte denn am vergangenen Donnerstag wirklich die Feier der Grundsteinlegung de- AuS- sicht-thurineS auf dem ArlSbcrge erfolgen. Es hatte sich zu dieser Festlichkeit ein zahlreiche» Publicum eingefundcn, man bemerkt« neben den Spitzen der Badedirection den weitaus größten Theil der Curgäste, sowie sämmtliche Förster der Umgegend rc.; ein Beweis, wie tief das Interesse an dem Thurm überall Wurzel gesaßl hat. Die Feier selbst wurde durch die Festrede de» Herrn Lehrer Iäckisch Nachmittag 4 Uhr eröffnet. Der Genannte sprach vortrefflich unter Zugrundelegung eine» sehr paffenden Themas und wie» be sonder« auf die Verdienste de» Herrn Carl August Oschatz hin, von dem die Idee, einen AuSsichtSthurm in Berka zu bauen. auSgegangen. Als Redner fungirtcn ferner: die Herren Organist Körb» (Verlesung der Urkunde). C. A. Oschatz und vr. Willrich; Letzterer, als Vertreter der großherzogl. Bade- inspection, schloß seine Rede mit einem dreimaligen Hoch aus den Großherrog.^in da» alle Festtheiliiehmcr begeiftcrl cin- stimmten. Während der Pausen zwischen den verschiedenen Reden concertirle die Badecapelle. Gegen 7 Uhr erfolgte Schluß der Festlichkeit und alte Theilncymer verließen be friedigt die Stätte, von welcher im nächsten Frnbfahr der stolze Bau, weithin sichtbar, sich erheben wird. Unten im Curhau». wohin der mäßig abwärtSfallenvc herrliche Wald, weg führt, versammelte sich noch eine große Anzahl der Fest genossen zu fröhlichem Tanz. Der Tag wird sür Berka und die Tbeilnehmer am schönen Fest unvergeßlich bleiben. Wün schen wir nun auch von Herzen noch dem ganze,« Vau glück liche» Gelingen! — Wie e« auf den modernen Mägdeinärkten. den GesindevermiethungSburcaux, zugehl, ist wohl männiglich bekannt; auch da« wissen unsere Damen» daß die „zur engeren Wahl' dort stehenden Zofen sür Alles nicht nur einen erklecklichen Vorrath an Dreistigkeit und Redegewandt heit. sondern zuweilen auch einen solchen von Mutterwitz zur Schau tragen. So machte dieser Tage eine Dame in Berlin bei Durchsicht des BuckeS eine« Mädchen«, da» der eigenen Aussage nach ein Ausbund aller möglichen Tugenden sein mußte, die überraschende Entdeckung, daß „Augustcken" gar sehr die Veränderung lieb« und nicht weniger als sechsmal ,m Lause der letzten beiden Jahre den Dienst gewechselt, sie erhielt aus ibre Frage, ob Auguste noch immer der Meinung sei. man müsse sie für ein „gute«' Mädchen halten, die flinke und bestimmte Antwort: „Ja, sehen Sie Madamken, die Herrschaften wollen heutzutage Alle ein gute« Mädchen haben, und da muß man sich doch beeilen, daß man herumkommt!" <-> Kassel, 25. August. Die Auivesenhelt de« brutsche» Kronprinzen in unserer Stadt gestaltet sich in der That zu einem nationalen Feste sür die gelammte Einwohnerschaft. Tausende um stehen von der Frühe b,S spät Abend« da» Palai«, um Gelegenheit zu finden, den geliebte» Thronfolger zu sehen, für den und dessen Familie die Bürgerschaft Kassel« eine ganz besondere Verehrung an den Tag legt. Heute Bormitiag sand aus dem Forste, jener 1» der hessischen Geschichte wiederholt genaunien großen Fläch« aus der Ostseite der Stadt, die militairischc Revue statt. Der Kronprinz ritt mit einer zahlreiche» Suite dir Fron» der Truppen ab, worauf der Vorbeimarsch ersolgie. Die Parade eommaudirte der Lommaudeur der 22. Lavalleriebrigade, Generalmajor ». Bürting. Nach Beendigung derselben ließ der Kronprinz zunächst da» 14. Husarenregimeut verschic- Vene Evolutionen auSsühren, woraus seiten» de» 11. Artillerie- Regiment» eine Uebung im Feuer solgte. Den Schluß bildeten die Exercitien de« 83. Infanterie-Regiment-, bei welchem der Kronprinz selbst die einzelnen Bewegungen, Griff« rc. vorschrieb. Alle Truppen- theile leisteten Vortreffliches, was auch von Sr. kgl. Hoheit aus drücklich anerkannt wurde. Durch eine dicht gedrängte Menge fuhr gegen 11 Uhr der hohe Gast in da» Palai» zurück, ertheilte dort den städtischen Körperschaften sowie einer Deputation der Freimaurer- löge Audienz und begab sich sodann in die Bildergalerie. Später wurde bei dem commandirenden General von Schlotheim da» Diner eiiigenomin-» und darauf unserer weltberühmten Wilhelm-Höhe ein Besuch abaestattet. AbeadS 7 Uhr erschien der Krön- Prinz in dem festlich erleuchteten königl. Theater, woselbst der hier so vortrefflich besetzte Moscr-Lchünlhan'sche Schwank „Krieg im Frieden" zur Aufführung gelangte. In daS von dem Oberbürgcr- meister Weise nuSgebrachte Hoch stimmte da« Publicum aller Ränge begeistert ein. Die vorzügliche Darstellung erfreute den Kronprinzen außerordentlich, was er wiederholt zu »einer Umgebung äußerte. Sein Lob galt in erster Linie der Darstellerin der „Jlka" (Fräul. Pauli) und dem „Stadtrath Henkel" de» genialen Künstler» Rick) Müller. — De» Schluß dcS Abends bildete ein Fackelzug und der Vortrag patriotischer Lieder vor dem Palai-, welche Ovation die hiesigen Gesangvereine inscenirt hatten. In schwungvollen Worte» feierte der Dirigent, Herr Armbröster, den Erben der deutschen Kaiserkrone, welcher später im Salon dem Redner und allen bei der gelungenei! Festlichkeit Milwirkendcn dankte, dabei seine warmen Sywpathin für Kassel wiederholt betonend. — 26. August. Heute Vormittag begab sich der Kronprinz >» die Garnisonkirche und ließ sich später aus dem Friedrich-Platze die »riegervereine Kassels und der Umgegend vorstellen. Fast sür einen jeden der erschienenen Krieger — wohl über 500! — hatte er ein freundliches Wort, so daß die Vorstellung trotz der glühenden Sonnenhitze fast eine Stund« in Anspruch nahm. Eine unabsehbarc Menschenmcnge umstand den Platz und begrüßte den Sohn dcs Kaisers mit lauten Hochrufen. Nach einem Besuche in der Gewcröc- halle, sowie im Justiz- und RegierungSpalaste erfolgte 3'/« Uh: mit dem Schnellzuge die Weiterreise nach Fulda, nachdem de. Prinz aus dem Perron den erschienenen osficicllen Perioncn Adieu gesagt nnd denselben versichert hatte, in Kassel einige schöne Tage erlebt zu haben. — Frankfurt a. M.. 26. August. Einem schweren Unglück ist heute Nacht der rin Nordhausen courssrende Berlii.- Frankfurter Schnellzug noch glücklich entgangen. Zwischen Hetlstedt und Sangerhausen brach plötzlich die vordere Achse der Locomotive mitten entzwei. Nur dem Umstande, daß der Zug wegen starker Steigung an dieser Stelle gerade langsamer fuhr, ist eS zu danken, daß kein größere- Unglück cinlrat. Der Zug traf infolge dessen mit zwei Stunden Verspätung hier ein. In demselben befand sich auch der Minister Maybach, der nach seiner Ankunft im «Frank furter Hof" hier abstieg. — Dahlhausen (Westfalen), 22. August. Ein schreck liches Unglück ist hier laut der „Trem.' aus einer Kohlen zeche vorgckommcn. Ein mit dem Auslesen vo» Steinen aus den Köhlen beschäftigter lüjähriger junger Mann beging die Uuvorsichligkeit. oben aus den VorrathSthurm zu klettern und sich auf die mit Kohlen gefüllte Trommel zu stellen. Plötzlich sinken die Kohlen, welche unten ausgesangcn werden, der junge Mann sinkt mit, und die Kohlen schlagen über seinem Kops zusammen. Der mit dem Aussaugen der Kohlen be schäftigte Arbeiter sieht plötzlich ein Bein unten auS dein Kasten hervorlugen, cS wird mit Macht zu hemmen gesucht, um den Körper noch lebend heraiiSzubringen, aber vergebens, der Aermste konnte erst nach mühsamrr Arbeit auS feiner Lage gebracht werden, und zwar als Leiche. Der verunglücklc Jüngling, welcher auf diese gräßliche Weise den Tod durch Ersticke» gesunden, war die einzige Stütze seines alten Vaters, eines Berginvalibeu. — In dem schönen Lupow-Thale, in der Nähe von Hcbron-Tamnitz im Pommerlande, befindet sich seit einiger Zeit auf einem Privatweae zwischen zwei Gütern folgende originelle poetische Warnungstafel: ES wird hiermit drauf hingewicsei», Daß jeder, der noch einmal diesen Privative-, sich zu gehn erfrecht, ,'vür- erste Mal drei Reichsmark blecht, m Wiederholungsfall wird immer >ie Strafe un» drei Reichsmark schlimmer. Hür streng-reelle Innehaltung Wird garantirt. Die Gut-Verwaltung. Die „KöSl. Ztg.'. die diese Inschrift miltheill, bemerkt dazu, daß Vieler Versuch, de» Sinn für Poesie in der länd lichen Bevölkerung zu heben, nur zu loben sei, zumal gewöhn lich die WarnungSIafclit in Prosa al« Muster einer präcisen AuödruckSivcise tcineSwegS gelle» könnten So befinde sich in der Nahe NogzvwS eine Tafel mit der Aufschrift: „Da» Sandholc» ist eine Mark Strafe"; noch klassischer drückt sich eine WarnungSkasel i» dem Dorfe Dolgen bei Dramburg auS, eS beißt da: „Dieser Weg ist kein Weg, wer e« doch thut, bezahlt 3-4!", und aus einer Tafel, welche sich dicht bei Köslin vor der Brücke aus der Chaussee nach Plathe befindet, liest ,man: „lieber diese Brücke darf bei einer Strafe von 1 bis l5 -4k nur im Schritt gefahren oder geritten werden." Was man zu zahlen hat, wenn man im Schritt fährt oder reitet, weiß man also; wie viel hat man aber zu erlegen, wenn man sich im Trabe oder Galopp oder zu Fuß über die Brücke bewegt? — München, 24. August. Nachdem erst vor ganz kurzer Zeit in der Behausung deS „Pyrotechniker»" Schneider eine Explosion stattgesunden, bei welcher die Frau des S. um da» Leben kam und ein Kind desselben schwer verletzt wurde — weshalb Schneider sich noch in Untersuchung be findet — hal gestern Abend abermals in einem „Loboralorium", welche» der Herr Pyrotechniker ohne polizeiliche Genehmigung am Türkciigrabc» errichtet hatte, eine Explosion slattaesundrn. welche diesmal glücklicherweise ohne Gefährdung von Menschen leben ablies. — Ludwig-Hasen. 25. August. (AuSsiihrlichc Meldung der „Fr. Ztg.") In dem südlichen Thurm der katholischen Kirche wurde heute Vormittag anläßlich der GcburlStag-seier des Königs von zwei Knaben die erst vorKurzem ausgeslellle groß e Glocke geläutet, al» plötzlich das Achslager am Glockenstuhl brach. Die stürzende Glocke warf den einen Knabe», Namens I Seitentbal, zur Seite und erlitt dieser eine schwere Körper 1 Verletzung, den andern riß die Glocke, die zwei Gewölbe durchschlug, mit in die Tiefe und wurde derselbe in Folge Zerschmettern v-S Kopse- gctödlct. Wie mir von sachver- ,tänvig«r Seite mitgetheilt wird, war da» Achslager zu schwach; doch batte fick die Glocke beim Probcläulcn gut be währt. Dir Firma Götzgcn i» Magdeburg, Inhaberin der Glockengießer« vormals Hamm in Kaiserslautern, ist Lieferantin der Glocke. — HeringSdorf. 24. Aug. Eine höchst aufregende Scene spielte fick heule im Damcnbade ab. Bei dem starken Nordwessminde zeigte da» Meer sehr heftigen Wellen schlag und bedeutende Strömung, wodurch auch stellenweise der sonst sich ganz allmälig vertiefende Grund tiefer auS- gewüblt sein mochte. Eine zunge Dame, so berichtet die „Boss. Ztg ". die sich etwas zu weit vorgemagt hatte, konnte infolge dessen und wobl auch wegen mangelnder Geistes gegenwart und Kraft die Treppe nicht wieder erreichen und klammerte sich angstvoll an einen Strick an. Nack vergeb lichen Versuchen verließen sie augenscheinlich die Kräfte und sie stieß jammervolle Hilferufe au«. Hier zeigte sich nun deutlich da» Mangelhafte drr hirsigen Rcttuilgsvorrichlunüen.
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