Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188308281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-08
- Tag1883-08-28
- Monat1883-08
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1883
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
42V S»ala»d uud die engsischen Laloitte», ««»deu fortwährend alljährlich grobe Summen au« Staatsmittel» für Auswanderung solcher, die in ihrem heimathlichen Erwerbe bedrängt find. aus. So hat allem die Lolonie Neu-Seeland zur Unterstützung der Einwanderung eine längere Reihe von Jahre» 200,000 Lstrl. pro Jahr verausgab», und die neue irische Landbill Hot dieselbe Summe zur Unterstützung der irischen Auswanderung pro Jahr bewilligt. Hoffentlich wird ja der Zeitpunkt nicht allzu fern sein, wo auch in unseren Regierung»- und parlamentarischen Kreffen die lieber- zeugung sich Bahn bricht, daß eine starke deutsche Auswanderung unter unsere» socialpolüischen Verhältnissen nicht eia zufällige« Miß geschick, sondern eine wirtdschattliche Nothwendigkeit, und daß dem gegenüber der Versuch, durch allerlO kleinliche Mittel die Auswanderung zu hindern, nicht nur unwirksam, sondern ein social- politischer Mißgriff sei. Nicht Hinderung der Auswande rung, die angesichts der Lage unserer Gesetzgebung und socialen Verhältnisse eigentlich ganz unmöglich ist, vielmehr der Versuch, dieselbe, wenn auch zunächst in beschränktem Umsange, zu Gunsten der wirthschastlichea Verhältnisse Deutschland- zu leite», ist die Ausgabe, welche bei unbefangener und allseitig» Er- Wägung der deutschen Auswanderung un- vorliegt. Daß die- in erster Liuie von solchen gilt» welche, statt den wirtdschaftlichen Wohl stand zu mehren, dcnselben bei voller Arbeitskraft durch organisirten Bettel schwächen, leuchtet ein. Wir hoffen denn, daß die Arbeiter- colonie WildelniSdors und ihre zahlreichen Nachfolgerinnen, denen wir bestes Gedeihen, vor allem die rechten persänlicheu Kräfte zur Leitung wünschen, auch einen Anstoß geben werden, die Gedanken über Auswanderung in weiten Kreisen zu klären und der Bewegung für überseeische Loloaisation Vorschub zn leisten. Eröffnung der Bahnlinie »er »ri». österr.-ungarische» Staats-Vifen- Vahn-Vtcsrllschaft von Porirau über 2a»-ka nach Nimburg im Anschlüsse an die bommerzial-vahne». . lV-n. Prag, 26. August. Die feierliche Eräffnung der von der priv. ösrcrr.-ungar. Staais-Eisenbahn-Gesellichaft erbauten Liuie von Poricau über SadSka »ach Nimburg und Vclelib. ferner der bisher dem Verkehre nicht übergeben gewesenen Secundairbahnlinien der lüvmischca Lommcrzialbahncu von Liban nach Vakov und von Lclenic nach Dobravic fand heute statt. Die Sccundairbahnlinic von Poricau nach SadSka war schon am 1. Juli 1882 kür den Secundairdetrieb eröffnet. Nachdem sich jedoch bei der Staats - Eisenbahn - Gesellschaft in Folge ihres lebhafte» Interesse« an den böhmischen Lommerzial- bahuen die Nothwendigkeit ergab, letztere mit ihrer alten Strecke zu verbinden, so wurde der Weiterbau der Linie von Sadska nach Mmburg und von Nimburg nach Belelib zum Anschluffe an die Lommerzialbahnea in Ausführung gebracht. Die Linie von Poricau nach Nimburg ist 13.7 Ailom. und von Nimburg nach Lelclib 3.5 Kilom., zusammen 17.2 Kilom. lang. Bon Poricau zweigt die Linie in nördlicher Richtung ab. führt über den Ort Trebestovic, daun an zwei Zuckersabriken vorüber nach Stadt Sadska, welche sich links der Bahn ausdehnt, gekrönt vo» einem weit und breit sichtbaren Hügel, der in alter Zeit mit Wein bebaut war und aus dem sich jetzt die Stadtkirch« und die Pfarre befindet. Von Statio» Sadska geht di« Bahn ebenfalls in nördlicher Richtung weiter, überschreitet die Podebrader k. k. Aerarialstraße, danu mittelst mehrerer Eisenbrücken den Schwarz, und Vejrovka- bach uud kommt an den Ortschaften Kostelni Lhota, Zveriuek und Horatev vorüber in die Ebene des Elbebeckens. Bei Horatev befindet sich eine Personenhaltestelle. Bor Nimburg wird die Elbe mittelst einer zierlichen, schlanken Gitterbrack« von vier Oeffnungen ä 40.5 Meter übersetzt und erreicht die Station Nimburg, welche in größerer Su-deqnung in der nächsten Nähe der Stadt bei der BeorgSkirche angelegt ist. Bor der Einfahrt aus die Brücke bietet die alterthümliche Stadt Nimburg mit den Neubauten «inen schönen Anblick. Die Station Nimburg hat ein oette- BusnahmSgebände mit Veranda, ein WafferstationSgebäude, Heizhaus für sechs Locomotio- stäube, eine Locomotiv-Drehscheib«, Frachteumagaziue und Rampen und zahlreiche «leise, so daß sie zur Abwickelung eine- lebqajten Verkehre» geeignet ist. Die Berbiadung derStaatSbahustatiou Nimburg mit Lelelib ver- mittest eine für den Secundairbahnbetrieb eingerichtete Bahn von 3.5 Kilom. Länge, »elch« die Rordwestbahn zweimal und zwar zuerst den Flügel nach Prag und dann jenen nach Jungbunzlau mittelst zierlichen Eisenbrücken übersährt und dann abfallend und streckenweise neben dem Juugbunzlauer Nordwestbahuflügel laufend die Station Velelib erreicht. Diese für die StaatS^kisenbahu^esellschast wichtige Verbindung-- linie von Sadska nach Nimburg und Belelib in der Länge von 11.4 Kilom. inclusive der Elbebrücke (welche letztere pneumatisch fundirt worden ist) mit sehr uamhasten Lrbarbeiten, Kunst- und Hochbauten wurde in der gewiß sehr kurzen Zeit von vier Monaten gebaut und au-gerüstet. Die Strecke «vn Porica» bi- Nimburg ist mit Stahlschiencn de- Hauptbahnsystem« versehen «nd sonst auch mit Wächterhäusern und Wegschranken ausgerüstet. Bon Lelelib geht der Festzvg auf der bereit- früher eröffnten Strecke der Lommerzialbahnen über die Ortschasten Ronov, Krinec, Rozdalovic nach Kopidlno, woselbst der Flügel nach Liban resp. Detraie abzweigt, an welche sich die nen zu eröffnende 30 Kilom. lange Bahnlinie nach Bakov nördlich auschließt. Ein zweiter 13 Kilometer langer neuer Flügel führt von Letenic rn östlicher Richtung bi- nach Dobravic zur dortigen Zuckerfabrik. Stnige historische Daten. In der Stadt Sadska hat Fürst Vladimir im Jahre 1110 am dortigen fürstlichen Hofe die Landtage abgehalteu. Im Jahre 1117—1120 gründete Borivoj die Set. Apolinarkirche. Im Jahre 1562 wurde Sad-ka zum Marktflecken und vom Kaiser Joses II. zur Stadt erhoben. Im Jahre 1633 wurde Sadska von den Schweden und im Jahre 1757 von den bei Kolin geschlagenen preußischen Truppen geplündert. Nimburg. Diese Stadt hieß früher Svinibrod und hatte im dreizehnten Jahrhunderte eine zahlreiche deutsche Bevölkerung. König Wenzel ll. versah die Stadt mit Wällen und Gräben, welche kreisförmig heute noch die Stadt umschlingen. Diese Be- sestigong-mauern find au- Ziegeln erbaut und stehen noch zwei EinsahriSthore au- dieser Zeit. Nimbnrg litt am meisten >m 30jährigen Kriege. — Die Stadikirche zu Sei. Aegidie mit 3 Schiffen ist ein gothischer Zitgelbau, der im Jahre 1282 bis 1305 auSge- führt wurde. Die ausgelassene kleine Kirche neben dem Rathhau'e, ebenfalls ein gothischer Ziegelbau, stammt au- den ersten Jahren des vier zehnten Jahrhunderts. Neben dieser Kapelle stand da» ehemalige Dominikanerkloster, welche» die Hussiten zerstört haben. DaS aus dem Jahre 1526 stammende Rathhaus verbrannte im Jahr« 1838 und verlor beim Wiederaufbau seinen alterthümliche» Charakter. Da» Kirchlein bei Set. Georg in der Nähe de« Bahnhofe» N.mbnrg wurde »m Jahre 1569 erbaut und birgt ein Bild von Kramolin. Die eröffneten neuen StaatSbaha-Linien wurden unter der Leitung de» Herrn Präsidrnlea und BaudirectorS A. de SerreS gebaut, dessen Anregung auch das Zustandekommen derselbe» »a Lanken ist. Als «auleitungSchcs sungirte Inspektor Ed. Bazika in Prag. Als Bauunternehmer waren thätig: für sämmtliche Bauten der Strecke Sadska-Velelib. exclusive der Elbbrücke, Srnlis ür Zelenka in Prag; für den Unterbau der Elbebrücke die Firma «lein, Schmoll L Gärtner in Wien; sür die Eisenconstruction der Elbebrücke „die erste Prager Maschinenbau-Actiengeiellschast"; und sür die übrigen Eisenbrücken da» „Eisenwerk in Lladno". Die Lommerzialbahnen wurden seiner Zeit von der Unter- nehmungS-Firma Muzika L Schnabel gebaut. Vermischte«. * Berlin. 27. August. (Telegramm.) Der BundeSrath nahm heute einstimmig de» spanischen Handel-Vertrag an und ertheilte seine Zustimmung zur vorläufigen Inkrast, setznug desselben. ? An« der Fremde. Die Pariser Börse bleibt geschäsisloS. Der Artikel der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" sowie die Nach- richten betreffs der Toukia-Assaire haben keine größere Ge,chä,thätig- keit zu veraulaffen vermocht, wen» auch vie Lourse ansehnliche Rück- gänge erlitten. Die Hausje-Tampagne. zu welcher die Iuli-Ligui- dation da- Zeichen geben sollte, ist zu einer Fehlgeburt geworden, und der Optimi-muS hat da- Feld geräumt. Es ist »icht abzuiehen. wie bald die Tendenz de- Marktes eiae andere werden möchte, wenn e- gelinge» sollte, vie Fesseln, ivrlch« die Lourse gefangen halten, zu sprengen. Nirgend« zeigt sich etwa- recht Erfreuliche» und die Eontrrmine allein ist e«, welcher die Situation gelegen kommt. Da« Publicum wird dadurch nur noch mehr eiageschüchtert, während die großen Finonzfirme, der Börse de» Rücke» gekehrt haben. Die Pariser Spekulation, welche sonst den europäische, Plätze, die Fahne vortrug, ist ebenso entnervt, wir die an alle» andere, Trutral- puncten de- Börsengeichästs und ist sehr zufrieden, daß sie ihre Impotenz mit der tobten Jadre-zeit^.pit de» schönen Wetter ent- schuldigen kann, da« di, Börse veröhek Wer vermag übrigen- zu sagen» wie viel die Loloaial-Umrinchunuigi» der Regierung verschlinge» werden? Der Credit tzir die' ToNkin>Lxpcd>li-n ist jedenfalls bereit- weit überschritten» »av an nachträglichen Credit- sorberunaea kann r« nicht sehleu. Da« Agrikultur-Departement hat eine Schätzung der diesjährige. Ernte publicirt, welche den üblichen pessimistisch«» Klagen der Land- bebaner durchaus nicht entspricht. Nach jenen osficiellen Daten ist die Weizen-Ernte nirgend» positiv schlecht; 58 Departement» weisen mindesten- aus eine DurchschnitiSernte uud blo< 28 eine geringere. Das Wetter in den lepten zwei Wochen war prächtig gewesen uud begünstigte da» Einbringen. Die Märkte sind iudeb schlecht versehen und die Preise lest. Die Verluste durch die Phylloxera haben die Ver anlassung gegeben, daß Be-.irke, welch« sonst der Traudeacnltnr dienten, mit Weizen besäet wurden; während also 1873 die Weizencultur 6,966,419 Hektare von je Acker umsaßte, betrug sie 1882: 7,232,569 Heclare. Ader selbst mit einer goteu Ernte reicht Frank- reich nicht mehr, wie früher, für sich aus, wie e» die vorjährige Ernte zeigte, die über eine DurchschnittSrrute hiaauSreichte, ober dcnuoch eine Einfuhr von Belang nöthig machte, klebrigen» sind die in den Seehäfen befindlichen Borrütbe in diesem Jahre weit beträchtlicher als im vorigen. Ende Juli wurde« angegeben 1,191,190 Ltr. gegen 467,538 in 1882 und 161,78« in 188l. Auch die Berichte von den anderen Ernten, mit Ausnahme von Roggen, lauten günstig; desgleichen von Wein. Unter den Importen der abgelauseuen 7 Monat« nimmt der von Wein einen ersten Platz ein mit einem Bettage von 238 Millionen FrcS. (-s- 65 Millionen); diese Weineinsuhr aus Italien und Spanien ist gewissermaßen ein neuer Geschäftszweig, derart, daß der Import den Export überwiegt, während vor 5 oder 6 Jahren dieser Ein« suhrartikel mehr eine nominelle Bedeutung hatte. Der Unterschied zwischen der Einsnhr (238Millionen) und der Ausfuhr <145 Millionen) repräsentirt übrigen» nicht die Differenz in der Quantität, da die Einfuhr in geringen Qualitäten besteht, welche pro Liter dlos 45 Lent. wcrth sind, während der größere Theil der Ausfuhr besserer Qualität ist, zum Preise von 1—1'/, FrcS. — Die amerikanische Fleischindustrie macht in Frankreich keine Fortschritte, sondern zeigt im Gegentheil, in Folge der sanitären Maßnobmen gegen Schweinefleisch, eine be- deulcnde Abnalnne. So fiel der Import von srilchcm und gesalzenem Fleisch von 42 Millionen während der ersten sieben Monale im vorigen Jahre auf blos 17 Millionen in diesem Jahre. Der declarirte Edelmetall-Verkehr Frankreich- vom Januar bis Ende Juli stellte sich folgend: amfuhr ««»liitzr iiN» IS« INN INI Irre«. grc«. >rct. Frc«. Goldbarren 16.876,901 18.970.951 9,370,492 5,753,100 Goldmünzen 26,448.993 202.804,538 39,831.662 58,97.3,961 Silberbarren 15,258,09.3 20,345,477 14,'.»99.566 14.394,545 Silbcrniünzen 41,421,392 62,651,597 61,900,873 75,677,889 100,004 885 304,772.563 126.102.61» 154.7S9.49S Die hohe Bankreserve, sagt der englische „Economist", welche über den Stand der beiden vorhergegaugcnen Jahre hinausreicht (13,400,000 Lstrl. gegen 11 Millionen und 12,900,000), verscheucht ,ede unmittelbare Beiorgniß. Die Maßnahme der Bank bezüglich der Vorschrift an Makler hat jenen sperulativen Wcchseloperattoneu. welche daraus auSgingea, die Marktrate billiger zu stellen, größten- theilS Einhalt geboten, und so möchte es auch ferner gelingen, den Discontsatz am offenen Markte und den der Bank zu ballen. That- sächlich batte London circa 3 Monate lang thcuerereS Geld al» die Hauptplätze des Auslandes, und auch jetz: ist dies der Fall, wen» auch nicht mehr dergestalt wie kürzlich. Die New-Uorker Rate bat sich in dieser Woche gegen uns ungünstiger gestellt, aber es ist kein Anzeichen abzusehen, daß Gold nach dort fließen wird, auch wird nicht erwartet, daß die commerciellen Störungen daselbst unseren Markt assiciren möchten. Wenn man ins Buge faßt, daß gegenwärtig io de» Vereinigten Staaten 116,125 Meilen Eisenbahnen im Betriebe, also IlchSI Meilen während der letzten 12 Monate neu hinzu gekommen sind, welche 159,943,822 Lstrl. Capital in Anspruch nahmen, während auch in 1882 die Zunahme 11,142 Meilen sür 152,217,554 Lstrl. und in 1880 7174 Meilen sür 102,704,673 Lstrl. betrug, als» in 3 Jahren da« Eisenbahnnetz um 29,645 Meilen wuchs, welche 414,866,048 Lstrl. verschlangen, so kann man sich über die Entwerthuug der amerikanische» Eiseubahnpapiere »icht venvundera. *— Betriebsergebnisse der Leipziger Pferdeeisea- bahn in der Woche vom 20. bis 26. August: 112,953 Personen 16,424.50 V PluS: 26,596 Personen 3764.10 Vi Plus seit 1. Juli: 174,965 Personen 22,626.65 V *— SilbercourS. Der Lours, zu wekchem die in Silber zahlbaren Eoupons der österreichischen Eisenbahn-Priorität».Odli- gaiionen an den deutschen Zahlstellen eingclöst werden, ist von 85'/, aus 85'/, Procent herabgesetzt worden und werden demnach bis auf Weiteres sür 100 fl. 171 V gezahlt. X Ans tzem «bereu Bogtlanve, 26. August. Am vergangenen Freitage war der erste Tag, wo das Pflücken der Preißelbeeren. in den Staatswaldungen erlaubt war; aber in Privathölzcrn hatte die liebe Jugend schon lange damit begonnen. Die Händler hatte» schon große Massen davon angetanst, um sogleich große Quantitäten davon versenden zu können. Zur Blüthezeit versprachen ja die Becrkräuter reichlichen Ertrag; denn damals gliche» die Waldungen blühenden Gärten, aber leider hat der Regen und die kalte Witterung viele Blüthen in der Entwickelung ausgehalten, so daß die Trauben nickt in üppigster Fülle zu finden sind. Die Reife ist auch »och nicht (vollständig beendet, weil viele Früchte noch ganz weiß aus- sehen. Merkwürdig ist eS, daß gerade im Hochwald«-, wo die Blüthen jo geschützt sind, wenig Beeren gesunden werden, während auf Wald- blößen und sogenannten Reuthen eiae bessere Ernte gehalten wird. Wie rar die Beeren jetzt schon sind, geht daran» hervor, daß der Liter schon jetzt mit 12—14 ^ bezahlt wird. -fs Dreöpeu, 2«. August, lieber den Betrieb der Sand- steinbrüche im Meißner Hochlande giebt nachstehende über- sichtliche Zusammenstellung AiiSkunst. welche auf der alljährlich vom königl. statistischen Bureau im Ministerium de- Innern veröffentlichten Tabelle beruht und nach den Miltheilungeu des königl. Lommissar- sür die Elbsandstcmbrückie vervollständigt worden ist. Trepp en steiueu tzErtztr Ktzistgi Berlin der Absatz sich wieder «r«g»»» 1«9 -mnttv« für etwa« gehoben habe». T^^ge Sabr Uniadl der Brüche Im Betriebe waren Brüche Zahl ker belchaf- tijte» Arbeiter verwendete An,ablder V/cree löbtlichnerun- 1875 538 391 3203 61 ,i«ckicn Arbeiter 14 1876 539 363 2642 62 9 1877 537 336 2795 73 6 1878 538 »31 2651 68 10 1879 539 306 2354 68 ll 1880 541 301 2447 78 4 1881 544 294 2356 79 9 1882 544 274 2044 71 3 Die Zahl der hohlgemachten Wände betrug 1880: 157, 1881: 137» 1882: 122. Außer den oben aufqesührten. bei den Hohl» und Ränmiing-arbeiten. sowie beim Ausschlagen und Fertigen der Waare verwendeten Arbeitskräften sind nach amtlicher Quelle im Iabre 1882 noch 261 Steinnietzen uud Spitzmaurer (333 im Jahre 1881) und 96 Bruchmeister (1881 überhaupt 201) in den Sandsteinbrüchen de» Elbgebiet» beschäftigt gewesen, während von 70 Vruchinhabern letztere Function selbst besorgt wurde. Die Lohnsätze— ArbcitS- preiie — sowie die Verkaufspreise der gefertigten Maaren sind 1882 gegen da» Vorjahr um ca. '/„ zurückgegangen und es ver- diente pro Arbeitsstunde der Hohlmacher 24 — 30 /H, der Steinbrecher 16—20 im Mühl-dorier Bezirk 18—24 der Räumer 12—16 und die RäumerSfrau 11—12 /H- Im Accord verdienten die Steinbrecher pro Kubikmeter Waare, gute BesteinSqnalität, in den Elbbrüchen 5 Vl, im Gottleubaer Thal- bezirk 4'/« —5'/, Vl. im MühlSdorser Bezirk 5 — 6 Vl, wobei der Verkaufspreis pro Kubikmeter Waare sich zu 9—13 Vl in den ober« «nd 8—12 Vl in den untern Elbbrüchen. 10—14 Vl im Gottlenbaer Thalbezirk »nd 1b —20 Vl im MühlSdorser Bezirk sich gestaltete. Die ArbeitSpreise pro Kubikmeter Waare, ordinäre GrsteiuSqnalitSt, betrugen dagegen, obiger Ordnung entsprechend, 3—4, 3—3'/,, 3—4» 3—4 -Ai, die Verkaufspreise 5—8. 5—6, 4'/, —7 und 5 — 7 VI Die Waarenproduction im Betriebs- jahre 1882 kann auf ungefähr 178,000 Kubikmeter (gegen 200,000 de» Vorjahre«) veranschlagt werden. Zur thuulichstea verdütuug von UnglückSsällen uud zur Förderung einer ordnungsmäßigen Betriebsweise ist Staat» wegen im Jahre 1882 eine Bruch- meisteriustructiou ringeführt uud mit der amtliche» Ja- vflichtnabmr der mit der Leitung nad Ueberwachuug der ein zelnen Brucharbeite, betraute» Prrsönlichkeite, verfahre» «or- d«n. Außerdem findet noch ein« jortlanfrnbe Ueberwachuug der Brüche durch zwei ftaattich angeftellte Steinbruchauffeher statt. Ter au» de» angegebenen Taten ersichtliche Rückgang de« Sandfteinbruchbetriebe«. sowohl i» Betreff seiner AuSdehaung al« de» Ertrage», dürste hauptsächlich ous bi, vermiuderie Verwenvung vou Sandsteinen bei vauien, zu« Theil aber auch daraus zurück- zusühreu sei», daß die i» de» Gründerjah— " Productiv» »«» Saudstriue» »och immer DurchichnittSbedarsSniveau abgemiudert ^ Sandsteinqualitäteu sür LuxuSbautr». sowie tu Thür-,"Fenster- . NU aver aua, bara», zurna- ANL'V.'!« wchtzm, ist. Jude, beste» «nd der Steinbrecher ist'mau in den letzte» Jahre» dnrch verschiedene ge- meinnützige Veranstaltung»» zu verbesser» bemüht gewest». Die Wiedereinführung der 1663 avsgrlöstea Stembrecherinnoag ist im Interest» de« Stande« »ab »nr mtglichste» Fernhaltnng von mit der gefährliche» Gewerb-branch« »icht vertrante» Arbeit-kriften als wümtlreuswerld »u b-Lei(bnen. Rorddeulschr Hagel-LersicheruagS-Gesellschaft in Berlin. Nach Mittheilung der Direktion der vorgenannte» Bersichernugö^stesellschasl ist die dieljährige Tampagne günstig ver- lause» und »ird daher eiur Nachschuß-Prämie nicht erhoben werden. Den zahlreichen sächsischen versicherte» der „Norddeutschen" wird diese Mtttheflang gewiß angenehm sein. Verlin, 25. August. Vom Beginn de« laufende» Etat-jahre» bi- Schluß de« vorigen Monat« belrug di« Einnahme der Poft- uud Lelegraphenverwaltung 50,414,054 Vl ober 2.800.680 Vl mehr al- i» derselben Zeit de« Vorjahr«, die an- der Reich-risen- bahnvccwaltung 14,917,800 oder 244,436 Vl mehr. *— Im ersten Quartal de» Etat-jahre- 1833 — 84 betrng die Einnahme der Reich-ccffe au» dem Spielkarteastempel, nach Abzug der sür da» zweite Quartal ereditirte» »nd mit Hinzuziehung der au« de« vierten Quartal 1882 — 83 fällig gewordenen Lredite im Ganzen« 26öch52 Vl, nämlich: au» Preußen 163,732, Bayern 17,379, Sachsen 21M4, Württemberg 205, Baden 20,441, Hessen 28,756, beiden Mecklenburg 1874, den thüringischen Staate» 8352, Oldenburg 36. Braunschweig 1439, Hamburg 37, Elsaß-Lothringen 1407. — Die Einnahme an RcichSftempelabgabeu sür Werth- paoiere. Scklnßnoten. Rechnungen und Lottrrieloose betrugen im erste» Quartal de» EtatSjadreS 1883—1881 zusammen 3,095.073, «nd zwar: Preußen 1,710,952, Bayern 206,979, Sachsen 465,321, Württemberg 20,370, Baden 75,712, Hessen 28,410, Mecklenburg. Schwerin 45,9 l3, Mecklenburg - Strelitz 41, Sachsen-Weimar 837, Oldenburg 15,902, Braunschweig 175,188, Sachsea-Meiningen 2868, Sachien-Altebbnrg 1433, Sachsen-Koburg-Botha 1191, Anhalt 3824, SchwarzburmSonderShausen 138, Schwarzburg-Rudolstadt 33, Neuß ä L. 789, Neuß j. L 385, Lübeck 2636, Bremen 22,605, Hamburg 279,061, Elsaß-Lothringen 35,285 V *— Dev Bericht de» deutschen Lonsalat» in Shanghai, abgedruckl im Angusthest de» „Deutschen HandelSarchivS", erwähnt alS ein Ereignis von handelspolitischer Bedeutung den Abschluß vou Berträgen zwischen den Bereinigten Staaten, Großbri tannien chid Deutschland einerseits und Korea andererseits. Es wird dabei der Zwcisel ausgesprochen, ob der Weitervertcicb der »ach Korea bestimmten ausländischen Waare» von Shanhai an- in europäische Hände übergehen wird. Wie der „Fr. Z." von unler- richteter Seite gemeldet wird, bietet die Eröffnung der Häsen von Lorca insoscrn für den deutschen Handel günstige Aussichten, al» der Beherrscher vou Korea das Zoll- und Handelsdepartement einem Deutsche», P. v. Möllendorss, übertragen hat, der mit dem Range eine- Ministers in den Dienst deS König» von Korea über- getretcn ist. Herr v. Möllcndorsf war früher im chinesischen Zoll- amte angestellt, dann einige Jahre Dolmetscher bei der deutschen Botschaft und beim Evnsulat in Lhanghai, trat, weil ihm die Beförderung im deutschen ConsulatSdicnskc zu langsam ging, wieder in kaiserlich chiiicsische Dienste und ist seit einigen Monaten mit der Einrichtung deS Zollweiens und Organisation rineS Handelsministerium- in Korea beschäftigt. Er und sein jüngerer Bruder, vr. O. v. Mölleu- dorff in Hongkong, sind besonder« tüchtige Kenner der chinesischen Sprache und Literatur. Z Deutsche Getreidedurchschnittspreise. DaS „Deutsche HandelSblatl" bringt in Nr. 34 die Preise von Weizen» Roggen, Gerste und Hafer in den Städten Berlin, Bremen, Breslau, Danzig, Frankfurt a. M„ Halle, Köln, Königsberg, Leipzig. Lindau. Lübeck, Magdeburg, Mannheim, München, Posen, Stettin, Stuttgart, um durch Ermittelung des Durchschnittspreises einen deutschen Durch schnittSpreiS seftzustcllcn. Daraus crgiebt sich ein Durchschnittspreis von 188.30 im Avril, von 194.37 VI im Mai für Weizen, von 144.05 Vl im April. 151.74 Vl im Mai für Roggen, von 147,48 Vl im April, 147.39 Vi im Mai sür Gerste, von 127.59 Vl im April, 135214 Vi int Mai für Haler» immer per 1000 Ko. berechnet. Den niedrigsten WeizcnpreiS batte BreSlau mit 147.80 Vi im Avril, 152.00 ^ nn Mai, den höchsten Lindau mit 227 reip. 232 Vs Leipzig blick mit 162.25 Vt resp. 175.33 um 26.05 Vi resp. 19.04 binter dem deutschen Durchschnittspreise zurück. Den niedrigsten RoggenprciS von 122.L0 Vl im April und 135.25 V! im Mai hatte Königsberg, den höchsten Lindau mit 173.00 Vi resp. 17550 Leipzig überschritt im April mit 144.75 Vi den allge- meinen Durchschnitt um 0.70 Vl. blieb aber im Mai mit 150.33 Vl hinter demselben um 141 Vl zurück. Deu niedrigste» Berstenprei- mit 123.00 Vi im April «nd ebenso viel im Mai hatte Königs- bcrg, den höchsten Frankfurt mit 186 resp. 188.10 Vi Leipzig überschritt den Durchschnittspreis mit 167.50 Vi im Avril und 157.78 Vl in» Mai um 20,02 V! resp. 10.39 Vl Den niedrigsten HajerpreiS «ist 108.10 Vl im April hatte Danzig, mit 123.00 V! im Mai BreSlau. Leipzig bl>eb im Mai mit 126,23 Vl hinter dem Durchschnitt mit 1.36 V! zurück und überschritt denselben mit 135.22 Vi im Mai um 0.18 V! —r. Kassel, 25. Anglist, DaS ueueste große industrielle Eta blissement Unserer Stadt, die Kasseler Jutespinnerei uud Weberei, Aktiengesellschaft, hat ihren Betrieb eröffn«, und zwar zunächst mit der Spinnerei; die Betriebseröfsiiung der Weberei wird ,a einigen Tagen Nachfolgen. Die Zahl der Arbeiter beträgt zur Zeit 80, soll jevoch binnen Kurzem aus 200 steigen. Die Wcbftühle und Spinnmaichinen werden von einer Dampfmaschine mit 200 Pferde- lrästen gettirhea. Die Beiricbseröffnoug fand in feierlicher Weise statt. VV-u. Prag» 26. August. Zwischen Wißkirchen and Ketten (Bezirk Reichenberg), wo schon seit einiger Zeit ans Kohlen geteuft worden ist, wurde ein reichhaltiges Lager vo» Braunkohlen schöner Qualität bloßgelegt und dürfte schon i» nächster Zeit der Verlauf der neven Kohle beaiuara. VV-o. Prag, 26. August. Der Obst-Export aus Böhmen hat bereits seinen Anfang genommen. Wie gesegnet an Obst die Elbegegeud ist, zeigt am besten der letztabgehaltene Obstmarkt in Lobesip. — Tie Schiffer Gebrüder Pechanz hatten zur Verladung einer Zille ca. 2000 Metzen Birnen in Bestellung gebracht. Allein im Lause des Tages wurden statt 2000 Metzen nicht weniger als 10,000 Metzen zugeführt, so daß die Genannten gezwungen waren, eine zweite Zille zu verladen und außerdem noch 9 Wagen mit je 250 Mctzen ab Aussig abrollen zu lassen. * Wie«, 27. August. DerSaateumarktist heute unter Theil- vahme von Vertretern des Ackerbauministeriumö, des Kriegs- Ministerium», der Statthalterei, sowie de» Licrbürgermeister» Stendl und der Eisenbahndirectoren durch den SertionSchrf Tewez eröffnet worden. Besucht war derselbe von 5000 Personen. Nach Begrüßung der Theiluehmer durch den Vorsitzenden der Fruchtbörse erfolgte die Berlesung der Erntebrrichtc. In dem Berichte über Oesterreich- Ungarn wird die Ernte sür Ungarn: in Weizen mit Rücksicht auf die größer« Unbaufläche aus 100, in Roggea auf 86, ia Gerste aus 92. in Haser auf 79, für Oesterreich: in Weizen ans 85, in Roggen ans 89, in Gerste auf 96, in Haser aus 104 Proc. de» DurchschnittSertrogS geschätzt. Die Exportsähigkeit der ganzen Monarchie wird in Weizen auf 5'/,, in Gerste o»f 3 Millionen Metercentnjr angeschlagen. In Roggen uud Hafer ist die Monarchie in diesem Jahr nicht exportfähig. Die Aussichten sür Mai» uud Kartoffeln werden al» gut, diesenigen sür Hüljensrüchte al« mittlere bezeichnet, k. Pertz, 23. August. Nach dem neuesten Ausweis pro Juli (13. Juli bis 13. August) der Ottomanischen Staatsschulden- Berwaltung find die Einnahmen in dem brzeichneten Monale geringer alt die DurchschniktS-Einnohmen der vier vorauigegangenen Monate dSS BerwaltungSjahreS. Die Gesaminteinuadme pro Juli beträgt näutlich 123,332 türkische Pfund, diejenige pro März-Juni 587,056 P«d., also durchschnittlich 146,764 Psd. monatlich. (Hängt e« mit diesem Herobgeden der Einnahme» zusammen, daß sich soeben in London' eine Gesellschaft von VondSholder« ronftituirt hat zur Wahrung ihrer Interesse», also eiae Art AufsichtSrath über den englischen Bettreter der BondSdolderS in 5er StaalSschulden-Ber- waltung?) Zurückgegangen ist daS Lrträgniß aut den sech« «bitte» Steuern, dieselben brachten nur 99,119 Pid., und zwar Tabak: 42,868 Psd, Sah: 41,903 Pfd., Ttempalniarkru: 6497 Pfd., Spiri- Mosen: 5Ä4 Pch., Fischerei: 413 Psd.. Seid«: 4797 Psd. Die LrrwnlMn- der Stenern beanspruchte 3124 Psd., so daß sich da« ErtrSgaiß auf 96,626 P,l>. reducirt. Jeder der vier vorhergehenden Monate bracht« im Durchschnitt 126,93SPsd. rin. Der dem bulgarischen Tribut iubstiMirte Tabakzehutc ergab, eiae Einnahme von 7724 Psd., gegen 7782 Pfd. bi-herige DurchschnittS-Einnahme. Oftrumelien lieferte, wie üblich, nar 1S,4>7 Psd. ab, Restabzahlunge» «folgten von dieser Seite her »icht. Die aus Griechenland, Serbien. Montenegro »nd Bulgarien zu repattirrnden Zahlung»» figurireu natürlich noch »ich« unter den Einnahme». Inzwischen hat dir Ottomauifche Bank der Psortr eme ossieielle Offert« gemacht znr Regelaug dieser schwebenden Angelegenheit, die endlich doch durch eine Bolschafter- Louserenz »ird geregelt werden müsse», wozu allerding« zur Zeit keiue Aussichten vorhanden sind. Dir Zinsen-Sninahmr aus diSpo- »ible Fond« weift die ansehnliche Summe von 3565 Psd. pro Juli auf, wozu 413 Psd. der 4 frühere, Monate kämmen. Nach Europa wurdrn van der Gesammt^kiuuahm« »er verflossene» 5 Monate, dir sich aus 71L488 Pfd. beläuft, zur Zinszahlung sür di« cousolidirte Schuld geschickt: 335.552 Pfd., i» der Ottomanische» Bank deponitt, tu Gold: SH6.741 Pfd., in andere» Mü»zs,rten: 18,016 Psd., ia d« AdmfttißrattonSeaff« verbliebe»; 1» Pktz.» Gumma VIV^W Asb. — De» »»» dem verstorbenen Iustizrath vr. Primker innegrhabte» Post,» al- Vertreter der deutscheu voud»holder< wird wiederum ri» Jurist eianehmra. Z Die gegenwärtige Lage de« Zuckergeschäst«. I» der Minringlanr i» London, dem Mittelpunkte de- Zuckergeschäst-, haben im vorigen Jahre die Zuckerzusubrr» »icht weuiger ol« 25 Millionen Lstrl. — 500 Million«» Mark betröge». Davon kommt der größte Theil aus Rübenzucker an« Deutschland, Oester- reich. Frankreich, Holland und Belgien. Die Zuckerrabenerute im vorigen Jahre hat die hohe Schätzung de- Fachstatistiker« A. O. Lickt von 1,920,000 Tonnen 4 1000 Kilo »och übertrosfe» und 2,090,000 Tonne» betrage». Dagegen sind die Berichte au- West- iudie», Demerary uud Brasilien über die dortige Zuckerernte wenig brfnedigeud, und da« sonst aus dem Zuckermarkt herrsche»»« Luba ist bei dem geringen Ertrage von 5M.000 Tonnen ia 1882/1883 sür deu euroväischen Markt nicht mehr von Bedeutung, da die ganze Zuckerernte der Insel »ach den Bereinigten Staaten geht. Au« Spauisch-Seftiudien ist in der ersten Hälfte diese« Jahre« überhaupt Nicht« aus den englischen Weltmarkt gelangt. Di« Wirkung davon ist eiae erhebliche Verminderung der Zufuhr a» Rohrzucker uud eiae raorm« Zuaahme der Zufuhr au Rübenzucker aus den russische» Weltmarkt. E« betrugen während der erste» vier Monate die Zuckerzusuhrrn uach England Leutner in den Jahren 1Ä1 1682 «u» Brit.-Westindien 858,061 1,093,458 . Span.- . 116.234 199,599 - Brasilien . . . 1,708,650 1,383,175 . Java. Philippinen 1,226,289 1,833,892 . Insel Mauritiu- 187,354 125H69 1883 563,419 0 522.668 1,616,589 135,630^ LM8L06 1881 1882 1883 177.726 93,010 248,149 ... 1,998,124 1^96,346 2,442,674 387,764 498.082 550,078 23,548 32,930 87,649 262.956 228,660 277,295 GH, 37,608 49,072 109,976 48,690 55.919 51,278 » » » 155,555 203.913 384,653 4,096,588 4,635,693 Dieser Abnahme der Rohznckereiusahr steht au» die stet» wachseade Eiusahr au» de» Zuckerrüben bauenden Staate» al» Ersatz gegen über. Da« «rgiebt folgend« Tabelle für die Zusuhr in den ersten vier Monaten, wonach sich die Rübrnzuckerzusuhreu i» Eeutner» beliefen: AuS Teutschlaud Rasfinirter Zucker Rohzucker . . , Aut Frankreich Rasfinirter Zucker Rohzucker . , AuS Holland Rasfinirter Zucker Rohzucker . . AuS Belgien Rasfinirter Zucker Rohzucker . . Au Rohzucker sind sonach 1883 bereit» 3,024,952 Ett. ia England ringesührt. Daran« ergiebt sich, wie P. Smith im „Deutschen Handelsblatt" bemerkt, daß ohne die reichliche Ausgleichung de« AuSsallS bei den Rohzuckerzufuhren durch die Rübenzuckersabrikalion des LontinentS die Zuckerpreise eine sehr beträchtliche Steigerung erlrbl haben würden. Wie im gegenwärtigen Moment die Dinge stehe», läßt sich eiae weitere erhebliche Preissteigerung nicht erwarten, immerhin ist aber die Situation für die einheimische Rübenzucker, fabrikatioa durch den Rückgang der Rohzuckereinsuhr momentan eine günstige geworden. Post» und Telegrapheuwesen. * Leipzig. 27. August. Boa der hiesigen kaiserlichen Ober-Post- Direction geht uns Folgendes zn: „Im volkswirthschastlichen Theile der Nr. 231 Ihre« geschätzten Blatte« vom 18. d. findet sich unter „Post- und Telegraphrnwesen" eine Mittheilung, wonach ein Schalter- beamter des Postamt« in Kassel für Beförderung der vo» einer Postkarte mit Antwort aus Bayern abgetrennten Antwortskarte 5 verlangt habe. Sollte diese Forderung von dem betreffenden Beamten wirklich erhoben worden sein, dann könnte dies nur auf einem Versehen beruhe». Rach de» bestehenden Vorschriften sind derartige Antwortskarten bei alle» Postaustalten des Reichspost- gcbirts unbeanstandet anzunehmea und ohne weiteren Ansatz von Port» zu befördern." *— Nene Bahnpost.' Die Schlußstrecke Gchmiedebrrg (Bez Dresden) -Kipsdorf der Hainsberg-Deubeu-K psdorser Eisenbahn wird am 3. Sevtembrr eröffnet uud vou dem Tage ab zur Betör- derung von Postsendungen jeder Art unter Begleitung von Bahn- vasten benntzt. Sn der Schlußstrecke liegen die Postanstälten Echmiedc- berg uud Kipsdorf. *— Der Postdirettor Kirbach tu Buchhaltzl» Sachsen ist io I den Ruhestand versetzt worden. (Eingesandt.) * Ja Nr. 237 de» Tageblattes sind diejr»ig«n Sätze eingetheilt worden, nach welchen gegenwärtig auf de» Postauweisunge, nach dem AuSlaude die Geldbeträge ia der betreffendeu ausländischen Währung auszuzeichnen sind. Am Schluffe der Mittheilung ist de- merkt, daß Ocsterreich-Uugara «ine Ausnahme mache, da Post anweisungen dahin in deutscher Markwährung ausgestellt und von den Grenz-Postanstolteu nach dem jedesmaligen TageSeourse in öster reichische Währung «mgerechnct würde». Diese Ausnahme sollte schon deshalb die Regel bilden, weil eS iu der Lhat »icht wahr ist. wenn auf einer deutschen Post- anweiinng geschrieben steht, es seien Francs und Lentiuie», Kronen uud Oere, Pfund Sterling, Schilling und Pence rc. eiugezahlt worden. Vielleicht wäre e» möglich, daß ebenso wie bei de» Post- anweisuirqeu nach Oesterreich-Ungarn, auch bei denjenigen nach an- deren außerdeutschen Staaten die Umrechnung der in deutscher Markwährung eingezahlten Bettäge in die entsprechende ausländische Währung durch die betreffende» Grenz-Postausialteu bewirken zu lassen. LandwirthfchaftlicheS. —s. vschatz uud Umgegend. Jetzt, nachdem die Schwaden, die Mandela und Puppen aus deu Felver» vollständig eingehcimit sind und nnr hier und da die wohl versicherten Getreidrscime» noch an die ehemalige Pracht und den Reichthum unserer, tie Stadt «in- schließenden Flurrn erinnern, ist gewiß eia Rückblick, resp. Bericht über die Entwickelung, Einbringung und da- Ergebniß der Feld- srüchte zeitgemäß. — Obwohl die Herbstsaat, ein Theil gar nicht, de, den denkbar ungünstigsten Verhältnissen eingebrachlj wnrde, dir Aecker säst erst im Winter fertig bestellt werden konnten und dir Früchte durch den Nachwinter im März bedenklich zn leiden hatten, ja ein Theil derselben sogar im Frühjahr wieder umgearbeitet werde» mußte, ist immerhin diese Saat uach als leidlich zu bezeichne». Bei günstiger Witterung kam jedoch die Frühjahrsjaat ein. Später folgte große Trockenheit. Wen» nun auch die folgende allzugroße Hitze, weil die Feuchtigkeit fehlte, dem Wachsthum hinderlich war, so hat doch diese warm« Witterung aus die Vlnth fast sämmtlichrr Feldsrüchte und das Köruerergebniß, so vorzüglich gewirkt, daß die Ernte immerhin »och eine mittel mäßige genannt werden kann. Wenn da« Einernten wohl auch diese- Jahr erschwert war, so kamen doch immer diejenigen, welche da» Eilen mit Weilen verstanden, gut weg. Bon einem Auswachsen deS Getreides wie im Vorjahre kann Heuer gar nicht geredet werdk». Gehe ich uun aus die Erträge selbst eia, so muß in erster Reihe der Raps erwähnt werden. Die RapSernte war dieses Mal unter mittelmäßig. Dem Rapse folgt der Roggen. Stroh giebt eS hier zwar nur halb soviel al- 1882, doch ist dasselbe vollauf ge- sund; der Körnerertrag jedoch ist dem vorjährigen gleich. Die Qualität der Körner aber ist dagegen ungleich besser (gut) alS früher. Will man da» Ergebniß näher bezeichnen, so kann man wohl per Acker 12—16 Hcclol. annchmcn. WaS vom Roggen gesagt worden ist, gilt auch vom Weizen. Die Gerste ist vou allen Feldfrüchten am Besten gerathen, ist sehr gut. Der Ertrag über- steig» den vorjährigen bedeutend. Aus den Acker komme» 20 bi« 24 Hcctol. DaS Stroh de« Haser« ist 25—30 Proc. geringer al« das Jahr vorher und mit dem Körnercrtrage ist es infolge der Trockenheit «nd der einfallenden »affen Witterung, welche Nachwuchs brachte, ebenso. Auf den Acker rechnet man 20—26 Hrctol. Die Ernte des Gemenges und der Hülsensrüchte ist der Quantität Mach nur mittelmäßig, der Oualilät nach aber gut. Beim Klee (Futterklee) war der erste Schnitt auch gut, aus dein zweite» dagegen ist der Trockenheit halber nicht viel geworden. Bei dem vorzüglich eingebrachlen Feldheu (gelber Klee mit RaygraS) war der Ertrag auch gnt. DaS ausdrnWiesea gewonnene Heu kam dem einer Mittel- ernte gleich, die Srummetrrnte jedoch ist — selbstredend upt geringen Ausnahmen, da bei der anhaltenden Hitze die Grasnarbe verbrannte — unbedeutend zu nennen. Die zuletzt genannte Ernte ist zur Zeit in vollem Gange. Das „Brod der Armen", unsere Kartoffeln, müssen, wenn man bei drr Beurtheiluug von den bereit« ausgemachten ausgeht. vortrefflich gedeihe» »nd verspreck-en einen vorzüglichen Ertrag »ach Quantität »,» Qualität. Ban Krankheit ist bi» jetzt bei dieser Frucht noch nlckus bemerkt ward«». Mag es auch so bleiben! Bon den KartoffclsoNkn, welch« hier besonders erbaut werdoi, ist die Zwiebel hervorzuhebe», 0.9 Kar toffelland kommt ans diese Art und nur 0.1 aus die zeitigeren, wie vtsquit» u. a. m. Do« Kraut und di« R»»kel> stehe» zur Zufriedenheit: auch bei den »arteasrüchten kKücheuarwSchs«) ist der Ertrag ri» befriedigender. Ron komme ich zum Obste, da« unsere» Knaben »nd Mädchen — wie au« de» fast stet« umlagerte»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder