1S1 192 serem Patronenblatte angedeulet ist, indem man bei der mit den Zahlen 0,100, 106, 114, 125 bezeichne- len Rückenlänge und mit der Vordertheillänge 200 anfängt. Um hiernach die Rundung zu bestimmen, welche als Armloch dienen soll, ziehe man zwei Linien, die eine nach der ganzen Länge des Mantels, die an dere nach der Quere; auf den Durchkreuzungspunkt dieser beiden Linien setze man eine Spitze des Zirkels ein und beschreibe mit einer Zirkelöffnung von 6 Cen- limeter eine Bogenlinie, welche als Armloch dienen soll. Diese beiden Linien dienen ebenfalls zu Bestim mung der Länge des Mantels. Der Aermel ist un ten an der Seitennaht des innern Armes bis zur Höhe von 24 Centim. offen. Der Stehkragen ist an seiner Ansatznaht gebogt. Fig. 5, Mantel leib: Längen, 0, 100, 106, 114, 125, 200. Breiten, 0, 38, 108. Fig. 6, Aermel: Längen, 0, 10, 51, 62. Breiten, 0, 7, 29, 27, 24. Fig. 7, Kragen: Längen, 0, 30. Breiten, 0, 14, 18. Patrone 102. PantalonS ohne Steg. Länge von der Hüfte bis zum Knie . 62 Cent. Und bis ganz hinab 107 - Länge zwischen den Beinen .... 84 - Bundweite 37 - Schenkelweite 34 - Knieweite 24 - Breite unten 48 - Patrone 103. Gerade Weste. Vordertheillänge bis zur Mitte vom Rücken 68 - Länge von den Hüften bis zur Mitte des Rückens 60 - Halbe Brustweite 48 - - Weichenweite 40 - Patrone 104. Ein Phantasiefra ck für die Straße zum Ausreiten rc. Patrone 105. Ein G efeilscha ft sfrack. Patrone 106. Ein Gesellschastsoberrock. Patrone 107. Eine Weste. Patrone 108. Unten runde PantalonS ohne Stege. Der Erfinder, sowie der Rcdacteur des französi schen Originals waren der Ansicht, daß diese einfa chen Schnitte bei einer so ausführlichen geometrischen ! Zeichnung einer weitern Erklärung nicht bedürften, und wir glauben diese Ansicht in so fern theilen zu dürfen, da sogar ein hiesiger Lehrling solche auf der Stelle nach der Zahlenangabe in Lebensgröße nachzeichnen konnte und dabei keine erheblichen Fehler irgend einer Art machte, dieß also einem erfahrnen Gehülfen, ge schweige denn einem Meister unmöglich schwer fal len kann. Einjähriges Privilegium des Otto Rheb, bürgerlichen Damen und Männer-Mie Vermachers in Wien, auf die Erfindung, Damen - Mieder, welche bisher nur mit Stahlplanchctten und Fischbein gemacht werden konnten, für zarte und schwächli che Körper ohne metallene Bcstandtheile oder Fifchbein zu verfertigen. Ertheilt am 26. October 1837. Im Jahre 1838 ans ein Jahr und im Jahre 1839 auf drei Jahre verlängert. Erloschen durch Zeitablauf im Jahre 1842. Die Mieder des Privilegirten werden aus einfa- chem, feinem Zwirn-Rips so verfertigt, daß dieser Stoff in einer schiefen Richtung zugeschnitten wird, wodurch ein geringerer Druck ans den Körper erzielt werden soll. An der Kante des Hintertheils ist eine Schnur von weißer Baumwolle fest eingenähl, damit die an dieser Stelle angebrachten Schnürlöcher nicht so leicht ausreißen. Ferner ist hinter den Schnürlö- chern eine dreifach gedrehte Schnur von langen Pferde haaren, die vorläufig mit Leinwand überzogen ist, fest eingenäht. Statt des Fischbeines und der Stahlfedern ver wendet der Privilegirte rohe, noch ganz unzugerichtete Federkiele, die abgeschabet, in zwei Theile gespaltet und dann durch mehrere Tage in Oel gelegt werden. Durch schmale Bänder werden diese Kiele aneinander befestiget, worauf sie mit Leinwand umwickelt und an den betreffenden Stellen befestigt werden. Durch die ses Verfahren werden die Fischbeine oder Stahlfedern entbehrlich, und ein solches Mieder hat ein verhältniß- mäßig geringes Gewicht, was für Personen von zar tem Körperbau von nicht geringem Vortheil ist.