9 10 M o d e l» t l - e r. Hauptsache für den Winter bleiben die Wärme erhaltenden Ueberkleider und die neuen Formen für elegante Abendgesellschaften und Bälle. Hierin liegt einfach der Grund, warum wir heute mehrere Mäntel sehr verschiedener Schnitte und Formen, Burnuß und Krispin mit Aermcln geben, welche dem Kunden wie dem Schneider die Auswahl erleichtern dürfte. Die zwei hübschen Knabenbilder sind Verewigun gen der sonstigen Grafen von Paris in ibren Anzü gen bei den sogenannten goiiios a88omblv68) rein- mittelalterliche Gestalten, auch in Betreff dcS Kopf putzes : Tunika von Tuch oder von Sammt in 0u- vol-oaclwmiro, mit Sammt verbrämt. Das Bilv Nr. 7 ist der neue deutsche Anzug, worüber Nr. 12 unseres Journals von 1844, Seite 185 rc. ausführlichen Bericht erstattete. Wir empfehlen den deutschen Meistern dieses Bild und die dazu gehörige Patrone Nr. 1, 2, 3 unsrer heutigen ersten Seite der Patronentafeln zu freund lichster Erwägung und Prüfung, und Jedem, der dazu Beruf und Lust fühlt, zu einer kritischen Erörterung in diesen Blättern. Es ist der Mühe Werth, daß man diesen, wie jeden ähnlichen Gedanken, einer aus führlichen Besprechung würdigt, da wir den Vorschlä gen für deutsche Trachten keineswegs so blindlings folgen wollen , wie man den Vorschriften der franzö sischen Moden in ganz Europa zu gehorchen sich ge- wöbnt hat. Wir Deutsche haben erst für unsre Zu kunft zu wählen, also müssen wir prüfen, damit wir nicht in Unpassendes und Unschönes verfallen und spä ter wieder bereuen müssen, zur Einführung beigetragen zu haben. Nochmals verweisen wir hierbei auf eine freund liche und ernste Berücksichtigung unsrer Vorschläge und Bitte in der Einleitung dieses Blattes zu dem Jahr gange 1845. Patronen. Die geometrisch gezeichnete Patrone 1 findet ihre Erläuterung in Nr. 12 unseres Journals 1844, Seite 185 u. s. w. Patrone 2, Frack. Taille lang, stark gebogt, unten 8 Centimeter breit; damit die Taille leichter hinabgehe, hat man an der Vordertheilseite einen Zwickel von 2 Centi- Meter Oeffnung angebracht, und man macht auch einen zweiten Zwickel auf der Brust von 1 Centimeter Oeff nung, an der Höhe des Armlochs. Die Anglaise ist oben 12 Centimeter breit. Der Kragen hat eine kleine viereckige Spitze, welche mit dem Revers ein langgezogeues N bildet; wird das Revers geschlossen, so muß es sich beliebig und leicht entfalten, da es durch keinen Bruch festge macht ist. Das Schoß ist unten breiter, als oben, dieß nö- thigt zu Wegziehung des FaltenobertheilS um höch stens 1 Centimeter; die Zwickel sind 5 Centimeter lang und haben eine Oeffnung von 1^ Centimeter. Die Aermel sind kurz und der ganzen Armlänge nach knapp. Zu dieser Art von Frack gehört eine Weste mit geradem Kragen, an der Brust sehr weit offen und sehr tief hinabgeheud. Die Pantalons sind halbgcbogt oder halbgeschweift, am ganzen Beine breit und oben wie Husarenhosen gestaltet, was jetzt für das Eleganteste gilt. Figur 1. Rücken: Längen, 0, 13, 16, 40, 49. Breiten, 0, 6, 20, 5, 13. Fig. 2. Vordertheil: Längen, 0, 4, 8, 12, 22, 26, 32, 49, 52, 57. Breiten, 0, 22, 23, 5, 12, 37, 3, 16, 11, 40. Zwickel, 2, 15, 38, 16, 8. Fig. 3. Schoß: Längen, 0, 6, 36, 60, 64. Breiten, 0, 7, 15, 21, 27, 40, 36. Mitte, 3, 38. Unten, 38. Fig. 4. Aermel: Längen, 0, 3, 9, 38, 63, 67. Breiten, 0, 8, 16, 20. Am Ellbogen, 16. Unten, 14, 24. Fig. 5. Revers: Breiten, oben, 12. Unten, 4.