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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187211118
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18721111
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4226 Amtlicher Thcil. 264, 11. November. Fälle vor, bei denen die Ablieserung der durch Eilsracht, sowie der durch gewöhnliche Fracht besördcrten Ballen um mehrere Tage verzögert erfolgt ist. Der Vorstand hat nicht unterlassen, sich bei dem Direktorium zu beschweren und Abhilfe dieser, unseren Buchhandel auf das empfindlichste schädigenden Uebelstände und Unregelmäßigkeiten zu fordern. Das Direktorium hat diese in bestimmter Weise zugesagt, sobald die Bauten aus seinem Bahnhof in Ludwigsfelde fertig ge stellt sein würden, was schon jetzt oder demnächst der Fall sein muß. Sollte diese Abhilfe gerechter Klagen, die ja auch von anderen Seiten mit großer Energie gefordert wird, nicht eintreten, so wird der Vorstand weitere Schrille thu» und namentlich auch versuchen, durch andere Bahnen eine eracterc Verbindung mit Leipzig hcrzu- stellcn. Es ist an den Vorstand die Frage hcrangetrcten, ob es sich empfehlen dürfte, unserem Hauptausschnß, der, wie bekannt, zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Corporationsgenossen unter einander oder solchen und Nichtgenossen, namentlich Autoren, besteht, eine weitere Kompetenz dahin zu geben, daß er neben seiner älteren Besugniß auch die habe: Rechtsfragen im Sinne des Laudrechts end gültig zu entscheiden und er sonach mit den Rechten und Pflichten eines ordentlichen Gerichtshofes ausgestattet werden solle, gegen dessen Ausspruch — bei regelrechtem Verfahren — eine Appellation nicht zulässig ist. Der Vorstand hat sich zur Berathung dieser wichtigen Ange legenheit mit dem Hauptausschnß vereinigt und wird sich unter Hin zuziehung eines Juristen eingehender mit dieser wichtigen Frage beschäftigen und Ihnen seiner Zeit in einer besonders zu be rufenden Generalversammlung Bericht erstatten und Ihre endgültige Entscheidung einholen. Das nächste Frühjahr wird die große Weltausstellung in Wien zu seinen hervorragendsten Erscheinungen zählen. Den Berliner Buchhandel daselbst nicht zurückstchcn zu lassen gegen andere große Productionspläyc, muß unser einheitliches Bestreben sein. Nachdem nunmehr die Räumlichkeiten an die angcmcldcten Aussteller vergeben sind, ist cs der berechligte Wunsch der preußischen Landes-Commis- ston, daß diese Räume auch voll und reich besetzt werden. Im Verein mit dem verehrten Kollegen Springer werde ich bemüht sein, die Interessen des Berliner Buchhandels auf dem gedachten Terrain zu vertreten und bereit sein, jeden dahin zielenden Wunsch entgegenzunehmen. Der Vorstand hat Ihnen die Frage vorgelegt, ob es der Cor poration noch ferner anständig sei, zu ihren geschäftlichen Zu sammenkünften geeignete Locale zu erbetteln; noch ferner ihre Ver- kehrsanstalten in der unzulänglichsten Weise untergebracht zu sehen; noch ferner eines gemeinsamen Daches zu entbehren, das Schutz und Halt gibt unserer Genossenschaft und Zwecken dient, die dem Einzelnen wie der Gesammtheit zur Förderung gereichen; mit einem Worte: ob es Ihnen genehm sei, daß endlich Hand angelegt werde an die Errichtung eines Berliner Buchhändler-Hauses. Sic haben mit einer verschwindenden Minorität von k gegen 112 Stimmen diese Frage bejaht. Es wird nun an uns sein, der Ausführung dieses Planes, den ich bereits am 22. Oktober 1871 einem engeren Kreise von Kollegen unter deren unanimer Zustim mung verlegte, unter Assistenz der von Ihnen heute zu wählenden Mitglieder näher zu treten. Wenn wir nach solchen Berathungcn im Stande sein werden, Ihnen präcisere Vorlagen zu machen, soll dies geschehen. Bis dahin dürfte es sich empfehlen, die Diskussion über diesen Gegenstand auszusetzen, bei dessen Ausführung den In teressen der Corporation gewissenhaft Rechnung getragen werden soll und namentlich Ankaufsvorschläge der eingehendsten Prüfung zu un terziehen sein werden. Bei Bearbeitung dieser Frage trat auch die wieder in den Vor dergrund , daß die Corporation immer noch der Rechte einer solchen entbehre, deren Gewährung bisher wiederholt verweigert, auch von einzelnen Kollegen nicht sür erwünscht erachtet wurde. Der Vorstand hat zur endliche» Erlangung der Corporationsrechle sür unsere Ge nossenschaft an betreffender Stelle Schritte gethan und darf der zu versichtlichen Hoffnung sein, daß dieselben diesmal nicht erfolglos bleiben werden. Somit glaube ich Ihnen die Umrisse derjenigen Thätigkeit ge geben zu haben, durch welche der Vorstand sich bemüht hat die In teressen der Corporation nach allen Richtungen hin gewissenhaft zu vertreten. Rechnen Sie dazu noch die ordnungsmäßige Erledigung der laufenden Geschäfte, so wird der Vorwurf, er habe die Hände in den Schoß gelegt, ihn nicht treffe» können. Sie werden die Leitung Ihrer gemeinsamen Angelegenheiten heute in eine andere Hand legen, die das, was ich versucht habe an zubahnen, weiter zu fördern und a»s;»bauen geeignet sein wird. Mein Interesse wird dem Gedeihen des Berliner Buchhandels unter allen Umständen treu bleiben und an jeder Stelle werde ich bemüht sein, dasselbe nach meinen Kräften zu fördern." Zur Erledigung des H. 2 der Tagesordnung trug der Schatz meister, Herr k. Roestell, den Rechenschaftsbericht für 1871 — 1872 wie folgt vor: „Das Vermögen der Corporation bestand Ende Juni 1872 aus 5782 Thlrn. 9 Pf., wovon 5007 Thlr. 25 Sgr. 6 Pf. in Effecten (Nominalwerlh 5600 Thlr.), welche in Staatspapicren und Eisenbahn-Actien angelegt sind und sich im D-pSl bei dem Herrn Vorsteher befinden, und in 774 Thlrn. 5 Sgr. 3 Pf. baar. Von letzterem Bestände sind für 500 Thlr. Cöln-Mindener Eisen- bahn-Actien angekaust, welche sich ebenfalls im DepSt bei dem Herrn Vorsteher befinden. Das allgemeine Corporations - Conto hatte eine Einnahme von 413 Thlrn. 7Sgr. gegen eine Ausgabe von 205 Thlrn. 27HH Sgr., ergab demnach einen Ueberschuß von 207 Thlrn. 10 Sgr. Die Bestellanstalt hatte eine Einnahme von >139 Thlrn. 5 Sgr. gegen eine Ausgabe von 73 Thlrn. 10 Sgr., die Postanstalt eine Einnahme von 1963 Thlrn. 22 Sgr. gegen eine Ausgabe von 1695 Thlr». II Sgr. 6 Pf., die Pack-Anstalt eine Einnahme von 912 Thlrn. 10 Sgr. 6 Pf. gegen eine Ausgabe von 736 Thlrn. 2 Sgr. 6 Ps. Der Ertrag aller drei Anstalten ergibt mithin die Summe von 1510 Thlrn. 13 Sgr. 6 Ps. und vertheilt sich folgendermaßen: Bestellanstalt 1065 Thlr. 25 Sgr. — Pf. Postanstalt 268 „ 10 „ 6 „ Packanstalt 176 „ 8 „ — „ 1510 Thlr. 13 Sgr. 6 Pf. die Kosten der vereinigten Anstalten dagegen betragen 1439 Thlr. 7 Sgr. 1 Ps., sodaß sich ei» Ueberschuß von 71 Thlrn. 6 Sgr. 5 Pf. hcrausstcllt. An Zinsen sind 225 Thlr. 7sh Sgr. cingcgangen. Die Corporation zählte am 1. Juli 1872 211 Mitglieder, die Bestellanstalt 262, die Postanstalt 241 Mitglieder. Durch die Packanstalt wurden 824H Centner nach Leipzig befördert." Der Rechnungs-Ausschuß beantragte danach bei der Hauptver sammlung die Decharge sür das abgelaufenc Geschäftsjahr und die Genehmigung für den von dem Ausschüsse geprüften Voranschlag für 1872—1873, gleichzeitig aber auch Herrn C. Röstell, der nach sechsjähriger hingebungsvoller Wirksamkeit für die Interessen der Berliner Buchhändler-Corporation aus seiner Stellung scheidet, ihren
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