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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188310218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-10
- Tag1883-10-21
- Monat1883-10
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.10.1883
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. Urtarliin und Lrpetitioll JohaimeSgasse 33. Sprechstunden der Xeductiun Lormittag» 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. »W t», RiXi,»»« cu>,e1»»»»«r tz» ««»,«>»» »u»l »rrX«»rttch, Nnnatz«, »er für «te «ichstfel,,«», ««»«er »efttmmte« Inserate an S»chenta,e» tzi» « Uhr Nachmittags. ,« L««n-««» Festtage» sräh bis '/.S Nhr 3u den Filiale» für Ias.-^nuahm: Otto Klemm, UniversstätSstrahe Sl. Laut- Lische, Katharinenstraß« 13, v. nur »i« ' v»r riMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschiihte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage LS,L0v. ^dounrmrutsvrris vienelj. 4'/, Mt. mcl. Bringerloh» 5 Mk., durL die Po» bezogea 6 LN. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belege;-niplor 10 Ps. «ebllhren >ür SxtrabeilLg«» »h»e Postbeiörderung 39 LU. MN Polldciördecung 18 Mt. Ziilrratr «gespaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schriften laut unierem Preis» verzeichnih. Tabellarischer a. Zissernsap noch HSHerm Tarif, keelamen unter dem Nr-actiB»§strich die Lvaltzeile 50 Pf. Jnierate sind »ei- a» die EhpeViti»» »» senden. — oiadall wird nichi geg^dea. flahlung pr»euum«na,»to oder durch Post, nachnaume. 2S4. Sonntag den 2l. OttoLer 1883. 77. Jahrgang. Amtlicher Theil. Sekentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittvoch. am SL. Octbr. 188». Abend««'/, Uhr. 1« Saale der I. Bürgerschnle. Tagesordnung: I. Bericht de« versaffungSanSschusse» über: a. di« Ein- gäbe de« DroschkcnvereinS wegen de» naL §. 8,2 de» Troschkenregulativ» zu entrichtenden Standgeldes; d. den Entwurf de- Regulativs in Betreff des Kahn- sahrenS aus den Gewässern deS Bezirks der Stadl und der Königlichen AmlShauplmannschasl Leipzig. II. Bericht deS Bau-, Oeko»oi»ic- und Finanzausschüsse» über: ». Ankauf des Rittergutes und der Ziegelei LöSnig; d. Arealabtretung an der Ecke der verlängerte» Sidonien- und Dusourstraße vvn Seiten des Herrn Mehigarten. III. Bericht d«S Bau-, Oekonomic» und DcrsassungSauS- schusse» über Creirung eine- zweiten BauiuspectorS und Reorganisation des BanamteS. IV. Bericht de» BauauSschusseS über Einführung der Wasserleitung in die verlängerte Sidonienstraße. V. Bericht de» GaS- und OekonomieauSschusseS über Ab änderung der Beleuchtungsanlagen aus der Zeitzcr Straße. Programm M Lnltzerfeitr in Leipzig. DaS aus Einladung deS Rathe» der Stadt Leipzig zu- sanimengetretene Unterzeichnete FestcomilS hat für die Tage, welche der Erinnerung an Di». Martin Luther aus Anlaß der am lv. November d. I. bevorstehenden vierhun derljährigen Wiederkehr seines Geburtslage» gewidmet sein werden, unter.Gcnehmigung deS RathcS folgende» Programm entworfen: I. Zur Vorfeier soll am Freitag den S. November AbendS rin geistliche« Concert in der ThomaSkirche stattfinden. Zur Ausführung werden kommen: Reform-Cantate von Sebaskia» Dach über .Ein' feste Burg ist unser Gott" für Soll und Thor und Orchester unter Leitung deS Herrn Eantor Dr. Rust und ReformationScailtatc vou Alb. Becker für Soli, Cbor und Orchester unter Leitung de« Herrn Prof. Earl Riedel. Da» speeielle Programm mit Ein- trittSvedingunaen wird s. Z. noch veröffentlicht werden. Der Neinertrag ist für die hier zu erbauende Lutberkirche bestimmt II. Feier am 10. November. 1) Früh H Uhr werden Mnsikcorp» von den Thürmen der Thomas-, Nicolai», Matthaei- und neuen PeterSkirchc einen Ehoral blasen. 2) Sodann werden in den Schule«, nach deren näherer BestimmunA, Festarte gehalten werden. Be, den vom Rathe bestimmten Schulen werden hierbei Lutherbücher au die evangelischen Schüler als ein Feslgejcheiik der Stadl Leipzig verlheilt werten. Die Universität hat ihren FcstactuS '/, >0 Nhr an- gcsetzt. 3) An diese Festacte wird sich die feierliche Ent hüllung de« von Herrn Professor Schilling t» Dresden IM Austrage des Rathes auLgcsühklen Refor- niatioaSdenkmatS ui folgender Weise auschließc»: Ei» Festzug versammelt sich von den den einzelnen Theil» uchmern aiigewlesene» Sammelplätzen nach II Uhr auf de« Markte. Wegen der Betheitignng an diesem Zuge und der Einzelheiten der Aufstellung werden von dem be stellten ZnqcomitS noch besondere Millheilungen erfolgen. *«12 Uhr Ausbruch de» FestzugeS durch die Grimmaische Straße über den AugustuSplatz, Grimmaischen Steinweg, nach dem IohnnniSplatze. Daselbst '/«I Uhr EnthüllungSscicrlichkeit, bestehend au» Chorgrsang mit Orchesierbegleitung, Ansprache de« Oberbürgermeister vr.Georgi, Enthüllung, Festrede de« bonsistorialrath Professor Pastor 11^ Fricke, „Hallelujah" von Händel mit Orchester Die musikalische Leitung hat Herr Kapellmeister Rrtuecke übernommen. Daran tlninlichst anschließend 4) 1—2 Uhr Allgemeine» Fefigeläute mit langen Pulsen. 5) S Uhr Nachmittag» Gottesdienst in den evangelisch- lutherischen Kirchen. 6) Nack Schluß der Kirchen soll Abends eine allgemeine Illumination stattfinden, insonderheit ist vom Rathe unter Zustimmung der Stadtverordneten eine Beleuchtung der öffentlichen städtischen Gebäude in Aussicht genommen. Während der Illumination wird 7) 7 Uhr AbendS unter Leitung de» Herrn Musik direktor Prof. III». Langer daS Lied „Ein feste Burg ist unser Gott" von hiesigen Mannergesang vereinen mit Orchesterbegleiluna auf de« Markte gesungen werken, und wird sodann Herr Pastor Vi-. II». Ever« vom Balkon des Rathbause» eine Ansprache batten. Nach derselben wird daS Lied: „Nun danket Alle Gott" allgemein gesungen werden. III. Feier am 11. November. 1) Früh 8 Uhr Choral wie am lO. November. 2) Gottesdienste zur gewöhnlichen StunSe in den einzelnen Kirchen. In der ThomaSkirche wird die Bach'sche Cantate: »Ein' feste Burg ist unser Gott" vom Thomaner chor ausgcsührt werden. Grundsteinlegung zur Lutherkirche. >) ». Versammlung der Eingeladenen und mit Eintritts karten versebenen '/,I2 Uhr im Hofe der Thomasschule, d. .12 Uhr Aafbrneh des FestzugeS nach dem B»u- platze an der Bismarcknraße. e Act der Grnndsteinlegnnq, beliebend aus Ge sang von 2 Versen de» Liede» „Cm' feste Burg ist unser Gott" mit I»sir»mc»lalteglril»ng. Wetbrede de» Pastor Pank, Gesang de« Thomanerchor«, Dorlesen, Einlegung und Ginmanernng der Urkunde, Gebet und Segen und hieraus Gelang „Lob. Ehr' und Preis sei Gott" mit Instru mentalbegleitung. 4) Entsprechend den Anordnungen de» LandeSronststorlnmS ri Ubr RachmittagS Kindergottesdienst, 1» Uhr Abends allgemeiner Gottesdienst. 5) 8 Nhr Abends frei» Versammlungen im Krystallpalast unc bei Donorand mit ernster Conrert- mu»k und kurzen Ansprachen durch Redner, welche bat be- tressend« SubcomitS bestimmt. DaS Letztere wird hierüber noch weitere Bekanntmachinig ertasten. Indem wir diese» Programm vorlegcn, richten wir an unsere evangelischen Mitbürger die Bitte, durch freudige und herzliche Theiinahme an der durch Gotte- Guave un« ver» gönnte» Feier eiu erhebendes Zeugn ß dafür abzulegen. daß auch in unserer Stakt die Dankbarkeit für die GotteS-Gabcn. welche unser l)r. Marlin Luther aus vielen Gebieten deS Lebens uns gebracht bat, am vierte» Wechsel d«S Jahr hunderts nach seiner Geburt in ungeminderter Stärk bestehe. Insonderheit bitten wir sie und alle Diejenigen, welch« unseren» Feste wohlwollende Theiinahme enlgegenbringen, ihren Häuser» und W- biilniacu an den bevor siebende» Fest lagen entsprechenden Schmuck durch Flaggen. Kränze u. s. w. zu verleihen und an rer in Aussicht genommenen allgemeinen Illiimination sich, ein Jeder nach seine» Kräften, zu betheilige». Leipzig, den 20 October 1883. DaS Festcomlt«. Oberbürgermeister I)r. Gcorgi. Consistorialrath Professor vr. Dane. Pastor vr. EverS. Stadtverordneten-vice- vorstebrr vr. Fiebiger. Consistcrialrath Professor Pastor Or. Fricke. Etadlrath Heßler. Stadtverordneter Lehrer Kotier. Geh. Kirchenralh Siiperinteiidcnt a. D. Proicssor 1>r. Lerhler. Stadlrath llr Panitz. Pastor Pank. Geh. Ratb Professor vr Roscher. Stadtverordneten Borsteher R.chiSanwalt Vi. Schill. Professor vr. Wol- demar Schmidt. Stadlrath Simon. Bürgermeister Justirratb vr. Tröndlin- Stadlrath Comnierz»eii»Rath Wagner. Geh. Hosrath Prosessor vr. Zarncke. Vrkannlmachang. Da» Denkmal, welche- dem größten Sohne uuserer Stadt Gottfried Wilhelm Leibni» nach einem bei der 2VOjährig«n Feier seines GevurtStage» im Jahre 1846 von den Unterzeichnete», der Universität und dem Natbe der Stadl Leipzig, erlassene» Ausrufe errichtet werben sollte, ist, nachdem der damals gezeichnete Fond- unter der Dcnvatlung der beide» Corpvralioncn zu der erforder liche» Höbe gewachicn war, durch die Hand des Herrn Prof. Hahuel in Dresden »un vollendet, so daß die Enthüllung am 23. October d. I. ans dem südlichen Theile deS ThomaSkirchhofeS stallsinkcii kau». Indem wir dies zur öffentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir, daß solgcudeS Programm von uns scstgojlcllk worden ist: t. FcstactuS in der Aula der Universität BormittagS */«10 Uhr mit Festrede de» Herrn Hofrath Pros. Vr. Heiuze. 2 Festzug von der Universität durch die Grimmaische Straße nach dem DeiikmalSplatze. 3. EiithüllunaSscier '/«l2 Uhr. bestehend in a. Gelang unter Leitung de» Herrn Musikdirektor Professor Vr. Langer: b. Ansprache deS Herrn Oberbürgermeister vr. Gcorgi; e. Enthüllung; ä. Ansprache deS Herrn Rector» der Universität Professor vr. HiS; o. Gelang, wie unter a. Die Einladung zu dem FcstactuS unter 1 wird von dem Unterzeichneten Rector ergehen. Den hierzu Ein- gelatcnen wirb zugleich anhcimgcstcllt, an dem Festzuge zwischen den Mitgliedern der Unirersität und den Mit gliedern der städtischen Collegien Tbcit zu nehmen. Da aber die Räume der Aula nur eine beschränkte Anzahl von Einladungen gestalten, so werden die Mitglieder von Be hörden. welche Einladung zu dem Actus in der Aula nicht erhalten konnten, und welche wir hierdurch zur Theiinahme an der Enthiilluiigescicr selbst ergebenst cinladen, ersucht, eine Legitimation zum Eintritte in de» inneren Festraum auf der Nuntiatur deS Raihhausc- in Empsang nehme» und sich un mittelbar aus dem Festplatze einsiukc» zu wolle». Wegen Ver Beschränktheit des Raumes aus dem ThomaSkirchhose kann auch die Tbeilnahme am Festzuge nur auf besondere von un» ergehende Aufforderung siallsiiidcn. Leipzig, den 15. October 1883. Die Universität. Der Ratb der Stadt Leipzig. W. HiS» d. Z. Rector. Vr. Gcorgi. vr. Wangemann. Auction. Von dem Unterzeichnete» Armenamte sollen i« Stadt haus« allhier (Eingang Müblaasse Nr. 7) Montag, den 22. October r». Vormittag» von v Uhr an, eine größere Partie getragene Kleidungsstücke, eine Doppelsteppsttch-Rahmaschtne (System Grover L Baker IS) sowie einige Möbel, Hau»- und Küchengeräthe, Betten w. meistbietend versteigert werde». Leipzig, den 13. Oktober 1883. Da« Arme««Amt. Ludwig-Wolf. Iunghähnel. Da« Färben von 600 Stück wollene» Lecke» soll im Wege der Submission verdungen werden. Reflectanten haben dt» im Aurea» der anterzeichnete» 8er- wattung — Schloß Pleißeuburg, Tl urmbauS Nr. tö — au»liegenden Bedingungen einjuseben und zu unterschreiben. Die Offerten, welche den Brei« vro Stück nach »»«liegender Prob« enthalte» müssen, sind schriftlich »nd versiegelt bi« zum 2«. October c., vormittag« 11 Uhr a» die unlerzeichuete Stelle abzugeben. Leipzig, am 10. October 1883 llSntgltche Garnifav-Verkaltmeg. Vtklinnlmaltznng, die am 28. und 2 s. Oktober diese« JabreS statt findenden Nennen ;» Leipzig betreffend. Au» Aaiaß der am 2». und 2i. October tausenden Jahre) aus de», Rennplätze hier stallfi,wenden Rennen wird zur Ausrcchtcrhallmig der Ordnung. sowie zur Sicherung de» Verkehr» hiermit FolgrndeS bestimmt: 1) Bo» 12 Uhr Mittags bis 6 Nhr Nachmittag» bleibt der Scheibemveg vom Schteuß ger Wege bis zum Iobannapark für den öffentlichen Fahr- und Neitvertehr, sowie der Scheibeuweg vom Schleußiger Weg ab bis z»m Schoibougrhvlz auch für den Fuß- Verkehr gesperrt. 2) Wage». W iebe zur Rennbabn gelangen wellen, babe» den Hinweg über den Floßplatz, kiiech dir Dilsonr- stiaßc und über de» Schleußiger Weg, de» Rückweg aber durch taö Scheibengchöt; und den Iohannapark z» nehmen. 3) Wagen, welche nur bis zur Krelizung de» Scheiben- und Schleußiger W.gcS fahren, babe» den Rückweg durch die Makliuann- unk Körurrstraße z» neknieu. 4) Alle in der Richtung »ach der Rennbahn verkehrenden Wagen müssen vom Ftoßptatz ab in einer Reihen folge fahren und dieselbe streng einhatlcn. 5) De» gcsamuite Fährverkehr hat sich ans den von ihm bcnntzten Straßen und Wcien stet» recht« zu batte» 8) Aus dem Lchienßiger Wege dürfen Wagen nicht halte«. 7) Dir Droschkenführer müssen da« Fahrgeld von den Fahrgästen vor dem Einsteigen erhebe». Znw'idcrhantlunge» gegen Viese Anerdn»>grn, für deren strenge Beobachtung die Schuyniannschasl Sorge trage» wird, werden mit Geldstrafe bi» zu SO oder entsprechender Hast bestraft. Leipzig, am 15 October 1883. Der Rath «nd das Polizeiamt der Stadt Leipzig. Vr. Trönvtin. Bretschncider. Vr. Nienholdt. Vrkaillllmachllng. In Gemäßheit des Einkommc»ueu>:rgc>>tzoS vom 2. Juli l878 und »e« dazu gehörigen AuSsnhrungsverordnung vom 1t. October desselbeu Jahre« werden, aus Kulak der Auf stellung de» Einkommensteuer-Eataster« für da» Jahr 1884, die Hausbesitzer oder deren Stessverlreter hiermit aufgesorkert: die ihnen bebändigte» HanSlistensormnlare. nach Maß gabe der darauf abgrdriicktcn Vostimmnngen ansgefnllt, binnen 8 Tage» von deren Bc- häiihigung ab gerechnet und bei Vermeidung einer Geldstrafe bis z» »8 Mark, die bei Berabsänmung deS Termins unuachsichllich beigetricbcn werde» wird. im Stadthanse, Obstmarkt Rr. 8, 8. Etage, ent weder persönlich oder durch Personen, welche zu, Beteiligung etwaiger Mängel sichere Auskunft zu crtbeilen vermögen, abzugebeu. Hierbei wird auf tz. 35 des allegirtrn Gesetze», nach welchem sowohl der Besitzer eines HauSgruud- stücks für die Steucrbctraqe, welche in Folge von ihm verschuldeter unrichtiger oder unvoll ständiger Angaben dem Staate entgehen, haftet, wie auch jcdcS Familienhanpt für die richtige Angabe aller zu seinem HauSstande gehörigen, ein eigenes Einkommen habenden Pcrionen, ein schließlich der Aftermicther und Lchlasstellen- miether, verantwortlich ist und auch daraus besonder« bingewiesen, daß die ans der letzte» Seite der HanSlislcn- forinnlare befindliche Bescheinigung von dem Hausbesitzer, bez dessen Stellvertreter untcrfchristlich zu vollziehen ist. Fall» Hausbesitzer oder deren Stellvertreter keine Hans- tistensormnlare oder solche nur in unzureichender Zahl erhallen haben, so könne» dergleichen aus Verlangen an vbengenanntcr ExpeditionSstellc in Empsang genommen werten. Leipzig, am 12. Oktober l883. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Gcorgi. Gühlitz. Manlilniiichimg. Hierdurch bringen wir zur össeutticheu Kenntniß, daß wir beschlossen haben: 1) vre Promenadenstraße von der südwestlichen Fluchtlinie der Gottschedslraße luS zur Grenze de» Areal» Ver Stadtgemeinde, 2) die Gottschedstraße von der Promenadenstraße ab bis zur öfiliche» Fluchtlinie der ThvmasiuSstraße, uno 3) die ThomasiuSstraße von der Grenze mit Lehmann'» Garten bis zur nördlichen Fluchtlinie der Gottschedslraße in da» Eigenthum der Stadtgemeinde und zur küuslige» Unterhaltung durch dieselbe zu übernehmen. Leipzig, den 16 October 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Gcorgi. Wilisch, Ass. Der im hiesigen Acorgenhaule dclinirt gewesene Laufbursche Karl Richard Re«»e ist vo» dem ihm am 8. vorigen MonaiS gestatteten StuSganqe nicht zurückgekehrt. Wir bitten, den pv. Renide, welcher sich jedenfalls wieder lieder lich herumtreibt, im BetrelungSjalle sestzunchmen und un» ungesäumt tNiNhellung zu machen. Leipzig, am 19. October 1883. Da» Polizei-Amt der Stadt Leiznig. Brrtschneider. S. Nichtamtlicher Theil. Englands Oriknlpolitik. England bat von jeder die Kunst verstände», unter dem Deckmäntel scheinbarer Ruhe und Unthätigkeit seine Zwecke zu fördern und.purch diese Politik ist eS ihm möglich ge worden. allmälig eine Weltherrschaft auszuricbten, neben ivelckcr die ungeheuren Länterstreckcn. Uber die Rußland ge bietet. dock nur eine untergeordnete Bedeutung in Anspruch nehmen können. England- Macht hat ihre Wurzeln in den asiatischen und afrikanischen Besitzungen, Indien und die Capcolonie sind die Quellen, au» welchen der Reichthum Englands entspringt und die Flotte ist da» Bindeglied, welche» die Colonien mit dem Mntterlante in steter Wechselbeziehung erhält. Den asiatischen und afrikanischen Besitz zu befestigen und ihn gegen alle Wechselsälle sicher zu stelle», ist di« obeiste Rücksicht, welche Englands Politik leitet und dieser Ntücksicht zu Liebe schreckt England auch vor den schreiendste» Gewalt« lhatcn nicht zurück. Eine solche Gewaltthal war da» Bombardement Alexandrien» und die »achfolgenve Auf richtung der englischen Herrschaft in Egypten. Als srngland Egypten militalrisch besetzt und der Welt de» Beweis ge liefert hatte, daß der Suezcanal nur so lange bei» Welt handel geöffnet sei, als eS England beliebt, die» zu gestalten, begann die englische Regierung vorsichtiger zn werten und zurückhaltender aufzulreten, und nur >» einem Puncte zeigte cs sich hartnäckig: in Sachen der cgyptischcn Finanzeontrole. Frankreich suchte bekannltich Widerstand zu leisten und der Minister Dnclrrc bot Alles aus, um die Wiederhe rstellung der Dopp-'leontrole in Egypten tnrchznsetze». aber vergeblich, den» in Wahrheit wird diese Controle heute durch England allein ausgeilbt, ungeachtet aller gegenthriligen Ben» Übungen Frankreichs. Der frühere Fiiianzconlroleur England» Cvlvin wurde abberusen und an seine Stelle der frühere indische ecretair Baring gesetzt, wen» auch in anderer Form und gleichzeitig mit Consularbesugnissen ausgerüstet, aber der Sache nach mit den gleichen Vollmachten. Die ägyptische Bciwaltung für Viesen Zweck zuzustutzen, war die Ausgabe Lord Dusseri»'». welche dieser geschickt auSgesübrt hat, wenu- gle ch er bei Beendigung seiner Mission eine Denkschrift ver» ossintiichte, au« welcher die Unausführbarkeit de« ihm ge wordene» Auftrag» hervcrzngeben schien. Wie sich jetzt berauSslcllt, war diese Denkschrift nur dazu b- stinimt, Frankieich und ankere Mächte, die sich vielleicht mehr, al« den Engländern lieb war. um die Entwickelung der egyp» tischen Verhältnisse bekümmerten, einziischläsern und da» m Egypten gefleckte Ziel England» nur um so sicherer zu er reichen. Der Kbetive hat unter englischem Schutz nach und nach seinen früheren Emflnß wieder erlangt, der Widerstand der Nationalpartei ist verstummt, die Staatsmaschine arbeitet nach Englands Wunsch und die Truppen werden dem wieder- hclt im Parlament gegebenen Versprechen gemäß periodisch zurückgezogen, ja c» ist sogar schon davon die Rede. Egypten demnächlt ganz von englischen Truppen zu räumen, «nd zur Erklärung dieser unerwarteten Maßregel wird bemerkt, daß c< genüge, Egvptcn gezeigt zu haben, wie leicht und schnell eine englische Lccnpalion auSzusübren, schon diese» Bewußtsein ivcrdc Versuche, sich dem englischen Einfluß zu widerfetzeu, rerh.uker». Borläusig ist die Räumung noch nicht erfolgt» atto wird man abznwarten haben, ob den Worten di« Thal folgen wird. Lord Tusfcrin befindet sich seit Beendigung seiner Misfiou in Egypten wieder in Koiistantinoxel und wird dort vom Sultan mit großer Aufmerksamkeit behandelt, seiner Gemahlin wurde bei Gelegenheit einer Einladung zur großherrlichen Tasel sogar eine Ordensverleihung zu Theil. Der Sultan ist überhaupt ein höslichcr und verbindlicher Herr, seine Gäste haben sich nicht über ihn zu beklagen unk Orden spendet er mit vollen Händen, aber nebenher scheint er auch ernste Dinge nicht ganz au» den Augen zu lassen, wie die gegenwärtig noch nicht beendete Mission Mukhtar Pascha'» nach Homburg, beziehungsweise FricdrichSruh und Wien erkenne» läßt. Tic „Nordd. Allg. Zlg." belehrt unS darüber, daß Mukhtar Pascha in Hom burg. Friedrichsruh und Wien über egyptische, bulgarische und armenische Verhältnisse Beschwerde gesührt habe und daß gleiche Beschwerden auch nach London und St. Peters burg gerichtet ivordcn sind. DaS angebliche tiefe Mißtrauen gegen Oesterreich, von welchem russische halbamtliche Blätter zu erzähle» wissen, ist während de» AnseiithaltS Mukhtar Pai'cha's in Wien keineswegs zu Tage getreten, im Gegen- theit scheint zwischen der Türkei und Oesterreich-Ungarn gegenwärtig daS beste Einvernehmen zu herrsche». Daß Oesterreich sich mit Vem Besitz von Bosnien und der Herze gowina begnügt und a» die Erwerbung von Albanien und Makedonien »ickt im Entfernteste» denkt, weiß man in Konstantinvpel sehr gut. man weiß aber außerdem auch noch, baß Oesterreich-Ungarn der Verbündete Deutschland» ist und aus dieses Verbättniß legt man in Konstantinopel großen Werth. Tue Türkei hat seit dem Jahre 1877 große Einbußen an Land erlitten und suckt sich gegen znlünslige weitere Verluste zu schützen, daS ist der Hauptzweck der Sendung Mukhtar Pascha'» und diese Senkung richtet sich nicht nur gegen russische, sondern auch gegen englische ErobcrungSgelüste. Die Türkei weiß, daß die russische Begehrlichkeit nicht eher zn befriedigen ist, alS bis daS Banner mit dem russischen Doppeladler aus dein Bosporus ausgepflanzt ist. aber bi» zu diesem Zeitpunkt sind »och einige Zwischenstadien durch- zumache» und diese bestehen in der vollständigen LvSreißung Bulgarien», Egypten» »nd Armeniens von der Türkei. That- sächlick liegt ja die Sacke so, daß Egypten von London auS regiert wirb und daß in Bulgarien und Armenien der russische Einfluß der maßgebende «st. aber formell sind diese Länder »och mit der Türkei verbunden und gerade an der Ansrcchthaltung dieser Form scheint der Pforte sehr viel ge legen zu sein. Vielleicht enthalten die Millheilungen der „Nordd. Allg. Ztg - über die Sendung Mukhtar Pascha'» zugleich den Schlüssel für die Fahrt Gladstone's nach Kopenhagen. ES liegt nicht minder im englischen Interesse, m Egypten freie Hand zu habe», wie im russischen, daß sieb keine dritte Macht in die armenischen Angelegenheiten eimnischt. E» wäre sehr möglich, daß in FrebenSborg eui Meinungsaustausch über Egvptcn und Armenien staktgesuiiden hätte und daß für ge wisse Eventualitäten Abmachuiige» erfolgt wären. Während der Sultan Lord Dusseri» und seine Gemahtin in KioSk bewirthete, waren Mukhtar Pascha und Rüste», Paicka in Schönbrunn die Gäste deS Kaisers vo» Oesterreich und ver- miilhlich wird die Unterhaltung in Schönbrunn ernsteren Aiigelkgenbeiten gewidmet worden sein, als Formalitäten von rem eiikettiiiäßiger Bebeutung. Der Sultan weiß seine Freunde sebr wohl von seinen Feinden zu unterscheiden und sucht deshalb bei Zeiten gegen eine neue russische Invasion Vorkehrungen zu treffe». Da» Emversiändniß zwischen Rußland und England sur den Fall eine» russisch-türkische» Kriege» ist der Factor, mit welchem Abdul Hamid zu rechnen hat und diesem sucht er durch eine Anlehnung an da» mitteleuropäische Bnndniß die Spitze abzub,ecken. Diese Politik ist gewiß die allein richtige für die Türkei und doch ist sie nickt leicht durchführbar. Günstiger liegen die Verhältnisse offenbar für die Türkei al< im Jahre 1877, denn damals war der Einfluß Rußland» der dominirende aus der Balkanhatbinsel, während henke nur Montenegro dem russischen Einfluß unterworfen ist, aber
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