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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188211219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18821121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18821121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-11
- Tag1882-11-21
- Monat1882-11
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1882
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S43S Dir Cavitalien, welch« zur Anlage von Canälen erfordert werden, sind zuweilen sehr große, namentlich da wo Terrainschimerigkeiten oder Wassermangel zu überwinden sind. Schleuß«,, und andere nölhige Werke werden den Kvsteiipunct noch bedeuiend ecliöbrn, so daß sich das Jahrescrträgniß erdeblich verringert. Tritt dann »och ein anderer Uebelstand hinzu, nämlich daß d,e Canäle wie die Fluß- läufe, zu deren Verbindung sie dienen, einen großen Theil de- Jahre» durch Frost geschlossen sind, wie da- ja auch bei un- ge- schieh», so wird die Rente noch mehr geschmälert, und zwar in Amerika zuweilen nm 40 Proc. Dennoch können die Canäle jelir wohl mit den Eisenbahnen concurriren, indem sie den lichteren den Theil de- FrachiverkcyrS adnehinen, welcher die niedrigste Eiftn- bahasracht nicht mehr eNragen kann, wie Kohle, Eisenstein, Salz und andere Mineralien, Steine, Ziegel, Sand, kalk und andere Baumaterialien, Hol». Tors, Metalle, in zweiter Linie »nch Stroh. Heu, Getreide, Kartoffeln, Rüden und mit gewissen Einschränkungen auch Obst und Wein, Metall- und Holzwaarcu und einige Rohstoffe für Fabriken. Eine iolche Bertbeilung der Frachten haben wir schon in dem Frachlverkchr zwischen ?tew-?)ork und Philadelphia; dort versuchen die Eisenbahnen, denen der Äasferverkehr 77—85 Proc. dcS Tonnen- gehaltcS entzieht, gor nicht, zu concurriren, weil ihnen durch die Abnahme solcher Guter, die ja da- Eljenbahnmaterial am aller- meisten abnutzen, ein Schaden durchaus nicht erwächst. Ja die Eisenbahnen haben in richtiger Erkenntniß ihres Bonheils den Caiial- transport selber übernommen und dabei befriedigende Erfahrungen gemacht, Attdercrseirs haben aber auch die Eisenbahnen der Con- currrnz der Canäle zn begegnen gesucht!, indem sie ihre Tarifsätze denen jener so nabe wie möglich anpaßten. Al- die Wasserfracht von Chicago nach New-Uork auf dem Waslerweg für einen Hektoliter Getreide von Chicago nach New-Dork aus 1 X! 10 herabgesetzt wurde, verlangten die Eisenbahnen für dieselbe Leistung IXl 40-H. Dabft würden freilich die Eisenbahnen nicht bestehen können, wenn ihnen d'e 5 Wintermonate, in welchen die Wasserstraßen geschlossen sind, nicht gestatteten, sich für ihre Concessiouea durch erhebliche Preiserhöhung schadlo- zu halten. Nach den Berechnungen des W'sserbauInspecterS Carl Michaeli» kann man aus Canälen den Centner aus größere Entfernungen für V, vro Meile befördern, während bei den Eisenbahnen der Ein pfennigtarif die höchste Leistung ist. welche aber die Aussicht einer Rente sehr in Frage stellt. Aus den deutschen Eisenbahnen betrug 1876 der Frachtsatz durchschnittlich für Kohlen 1.262 -H, für Güter der ermäßigten Llassen 1.947 oj pro Centner und Meile. Der bekannte Direktor der Kettenschleppschifssahrt aus der Oberelbe. Bellingrath. hat die Kosten des Pjerde-, Schrauben- und Tauerei« betriebe- berechnet und gesunden, daß dieselbe» bei den beiden letzten Betrieben nicht ganz '/« ^ pro Centner und Meile betragen. Am vorthcilhafteslen sind nach demselben GeivährSmann Fahrzeuge von 7000 Centner LadungSsähigkeit und einer Jahresleistung von 1500 Meilen. Weitzen stellt in der „Preuß, statift. Zeitschrift^ 1870, S. 93, dieselbe Berechnung auf. Rach ibm würde ein deutsche- Canalnetz von 354'/, Merlen Länge mit 270 Millionen Mark Bau kosten durchaus rentabel sein, wenn jährlich 20—30 Mill. Centner jede Stelle de- Canal- passireu, eine Leistung, die er für sehr wohl möglich hält. Aus den nordfranzösische» Canälen stellen sich dft CanaltranS- portkosten in der Regel aus 2.37 Centime- gegen 4.68 Centimes aus der französischen Norübshn. Es werden daher noch immer 25 Procent de- Tonnenkilometer, cka uroa lran»porG aus dem Wäger besorgt (lievue de, ckour jloacks, 1 Karn 1875). In England, wo die Canäle mit wcnigen Ausnahmen in Besitz von Actieugesellschaften stehen, haben die Canäle direct durchaus nicht gute Geschäft gema-yl. Bor der Eisenbahnperiode im Jahre 1825 verzinsten 11 Canäle ihr Capital mit 8 Proc., 22 mit 10 und 10 mit 26 Proc., aber 11 nur mit 2V, Proc. und 23 zahlten gar keine Dividende. Und 1858 ergab die Durchschnittsdivrdende aller Gesellschaften, welche in Englandein Capital von 260Mlll.Mark, in Schottland und Irland von 14.4 Millionen Mark angelegt hatten, »ur 3'/, Proc. Dabei ertrug der von der Regierung mit einem Kostenaufwand von 20 Millionen Mark angelegte caledonische Canal nur 0.8 Proc. Zinsen. Auch die von der englischen Regierung angelegten irischen Canäle haben in den besten Jahren mir 1—2 Proc. Zinsen abgeworsrn (yuart. klevieM, XXXII, 170). In wie außcrordent- lichsm Grade die Concurrenz der Eisenbahnen die Rentabilität der Canäle geschädigt hat, beweisen die finanziellen Ausweise der 5 be deutendsten Canalgesellschaften. Dieselben erzielten nach M. v. Weber Zin-procentc: Canal 1836 1856 1870 Grand Jnuction , i 6 4 2.5 Oxford 26 8 3.0 Coventry .... 25 14 3.5 Birmingham . . . 16 4 3.0 Trent- und Mersey . 30 12 5.0 Und gerade ein Verkehr, welcher sich besonder- für den Canal- vertrieb eignet, ist in jüngster Zeit fast ganz auf die Eisenbahnen übergegaiigen, so daß z. B. London, das vor 40 Jahren nahezu den größten Tbeil seines enormen Bedarfs durch die Binnenschifffahrt empfing, jetzt ausschließlich auf die Eisenbahnen und den Seeweg angewiesen ist, der Kohlenverkehr aus den Canälen aber gänzlich eingestellt ist. Nach unserem schon angesührtea Gewährsmann wurde von Kohle nach London geführt in Tonnen: 1844 1870 1878 Durch Canäle. . . 1,240.222 17,207 Durch Bahnen . . 983,130 3.758,090 5,992,'80 Zur See .... 1,450,000 2,993,710 4.116.000 Diese Bevorzugung der Eisenbahnen fand statt, obschon der Canal- transport 1850—70 von 2 Pence aus V, Penny pro Tonne und englische Meile herabgesetzt wurde. Dieses Resultat ist emesthcilS herbeigeführt worden durch die Mängel, an welchen der Canalvcrkchr leidet, an deren Beseitigung man indessen geht, anderutheilS dadurch, daß die Canäle zum großen Theil durch Eisenbahngesellschastcn erworben wurden. Im Allge- mriuen jdars man sagen, daß die Bortheile der Wasscrfracht desto mehr überwiegen, je langsamer die Bewegung sein dars. Nach einem Artikel in der tz»»rt«rlv tleviev, XXX, 36b (lieport an LnilivuzÄ etc.) kann bei einer Schnelligkeit von 2 englischen Meilen pro Stunde dieselbe Kraft aus einer Chaussee 3024 Ps. bewegen, auf einer Eisenbahn 22,400, aus einem Canalc 44,800; bei 10 eng lischen Mellen Schnelligkeit verhält sich der Canal nur wie 1792 zu 3024 und 22,400 und der französische Wasserdautechniker Lamarle hat gefunden, daß zur Bewegung eines Fahrzeugs von 4500 Ctr. Ladung bei einer Breite von 5 Meter, einem Ticsgang von 1.3 Meter und einer Geschwindigkeit von 2 Kilom. per Stund« aus eineni Canal von nur 18 Quadratmeter Querprofil eine Zugkraft von 72 Kilogr. erforderlich ist, während mau aus einer Eisenbahn zur Bewegung derselben Nutzlast von 4500 Ctrn., ein Bruttogewicht von 7500 Ctrn. einschließlich der Locomoiive und des Tenders, einer Gesammtkraft von 1o00 Kilogr. bedarf. AlS ein Vorzug der Canäle vor den Ei'enbahnen ist weiter Hervorgehoden worden, daß der E-senbahntransport die Industrie an bestimmte, beschränke Punkte bindet und daß dort eine Ver- thenerung der Vodenpreisc und Lebensverhültnisse ein itt, welche in die Fobrikarvreiie fallen muß und der Industrie die Concurrenz erichivert, wälreud an den Canälen, an welchen überall ein- und auSaetaden wird n kann, industrielle EiablijjementS an der ganzen Ujerüing- bcßthen können. Die Beveiilung der Canäle ist durch die Eisenbahnen keineswegs so herabg-drückt worden, daß man ihrer entbehren könnte. Den Beweis daiur liefert Frankreich, da- nach 1871 für Canalbauken 1800 Mill. Frcs. auslcglc. Und dort standen gerade Eijenbahn- Mulabore au der Spitze der Bewegung. Vermischtes. Leipzig, 20. November. ? AuS der Fremde. Den Verlaus der Pariser Börse haben wir während der ganzen Woche in unseren Tagesberichte» ge schildert. Der schärft Hcruntergang der Renten durch daS Aus- gebot der Co tremine tank in den Portefeuille-Lieferungen der Capüalisten und Finanzhä.ffer Uiitcrslüznng. Tic Schilderung Läon San s in seinem Amku üeer d e varlamenlaris.lie Bettelei, wodurch Minister, Direcloren und die Chefs aller Dienste behelligt werden, deckt einen Krebsschaden aus. Bei ocm allgemeinen Stimmrecht sind unzählige Wählcrinteressen zu bcsriedigeii und zu Hunderttauftndcn, ja vielleicht Millionen wachsen dir Zuichnften an, womit die Staats- angestrllicn aller Departement- mittelst der Lorreipondenzen der Devu- tirten belästigt werde». Da-Mii»sterconseilsoll in Ansehung de-Tesicil-, die angemessene Beichränlung der öiftmiichen Arbeiten beschlossen haben. Am Montag ialio heule) sindct die Sitzung der Budget- commission statt, behufs Beschlußfassung üoer die öffentliche» Ar beiten und da- außerordentliche Bude,et pro 1883. Man muß bei drr ganzen zerfahrenen Paricilage im Auge bebalien, daß die Dcpu- tirten sich tief in Versprechungen an ihre Wäaler eingelassen haben und daran gebunden sind, wenn sie nicht den Unwillen aus sich ziehen wollen, mögen auch die Staatssinanzen dabei übel genug fahren. Herrn Tirard'S Finanzplan hat sich als eine Verrechnung von hundert Millionen,Francs hcrau-gestellt. Eine Anleihe ist aber gegen wärtig unmöglich. DaS Unwohlicin des Präfidenlen Grevy. womit an der Börse operirt wurde, war nur unbedeutend, ober die ganze verwirrte Lage der Parteien, dft Unmöglichkeit, einen Mann zu finden, der eine feste Majorität um sich zu schaare» vermag, um der Kammer eine wirksame Dbaikrast zu ermöglichen, rechtfertigen aller- ding» die Beiorgniß. womit man der Eventualität einer Erledigung de» Amte« eine- Präsidenten der Republik gedenkt. Herr Grevy yr 76 Jahre alt und kränkelnd. CS Nudel eine Goldbewegung von Spanien nach Frankreich statt, aber eine noch viel stärkere von Frankreich »ach Italien, Demichland und Oesterreich. Gold hat wieder eia Aufgeld, dft Geldwechsler bezahlen lieber da- Resultat der Subskription auf die türkische Obligation der Lltomanbaiik ist Alle» stumm. Die Schätzungen halten sich zwilchen 10 und 40,000 Stück, und doch hatten die ersten Bank- mslilute dabei miigewirkt. Die Zeiten haben sich also seit einem Jahre sehr geändert; das Publicum hat dicsmol nicht angebiffe», trotz der versprochenen hohen Zinsen. Die Einnahmen der großen Eisenbahngesellschas'.en in der letzten Woch« zeigen ein Minus von 230L75 Frc». Der Suezcanal hat in der ersten Deco de de» November ein Plus von 80,000 Frei, auszuweis». Tie JahreS- einnakme betrug bi- dahin 52,350,000 Frc-. — In einem Hasen von Marseille betrug die Gesammtbewegung der Schifffahrt innerhalb der ersten 10 Monate 15,646 Fahrzeuge von 6,474,137 Tonnen, was gegen voriges Jabr ei» Mi»»- von 20 Schiffen, aber ein PluS von 414,917 Tonnen repräsentirt. Der criminelle Theil de- ProcesseS Bontour vor dem Pariser Zuchtpolizeigericht (gegen ihn und Feder) findet am 5. Dccember statt. Die Anklage lautet bloS aus Veruntreuung, da die anderen Anschuldigungen nicht aufrecht erholten werden konnten. Die An- klage stützt sich aus die Aussagen de- Syndieu» Hcurly, de» Experten Flory, deS Chefs der Rrchnung-abthciluug der Union gsnörale, öoibac, und de- Herrn Iozard, jenes Strohmannes, der in den Bücher» mit vielen Millionen äS Gläubiger figurirte, obschon er Nicht» besaß. Diese vier Personen sind die einzigen Zeugen im Proceffe. Während die Anklage dft Tollheit und Schuldbarkeit der Spekulation hervorhebt, vertbeidiaen sich die Angeklagten mit der Behauptung, daß sie sich hätten Hellen können, wenn ihnen Zeit ge- lasten worden wäre. Die Anklage macht namentlich Bonton; ver antwortlich. Direktor Feder, welcher beliauplet, bloß nach Befehlen gehandelt zu haben, steht in zweiter Linie. Dazu tritt der civil- gerichtliche Proceß, der in noch nicht genau bestimmter Zeit gegen die Müglieder de- BerwaltungSralheS seiten» de» Synbicus gefilmt werden wird, und der handelSgerichiliche Proceß, welcher von de» Gläubigern ouSgeht, die jeden einzelnen VerwaltungSrath in LoncurS bringen wollen. In einem Leitariikel, welcher die Aufschrift trägt: „Der Mangel an Festigkeit im Geldmärkte", stellt der englische „Eeononi." folgende Erörterung au. Geld ist zur Zeit und schon feit einer gewissen Dauer im offenen englischen Marke nicht fest, und der private Geld werth hält sich weit unter der Bankrate. Am 27. September fing die Bank von England aus 5 Proc. hinauf, zwei Tage später landen DrciinonatSwechsel im Privawerkehr 4'^, aber eine» Monat daraus nur 3'/, und nach rasch vorübergehender Versteifung bis 4 Proc. auch jetzt wieder nur 3'/, Proc. Woher dft Differenz von 1'/, Procent gegen dft Bankrate? Dft Bank normirt ihre DiScontrate hoch, entweder um Goldausluhr zu vrrl.ülen oder um Geld au- dem Jnlande anzuziehen; die Rate de» offenen Marktes dagegen repräsentirt mehr das Resultat von Angebot und Nachfrage. Die Bank ist, in Folge ihrer Disconterhöhung, sogleich um so viel weniger Diseontcur, da- Angebot am offenen Markte wird dadurch vermehrt. Ferner ergicbt der Wechselstempel-Ertrag, daß Handel- Wechsel in kleinerer Zahl und kleinerem Betrage cir- culircn als früher. Andererseits sei auch in England der Umsang des Handel- gewachsen, so daß der Wechielumlaus auch relativ ver mindert erscheint. Das Blatt betont, daß das weniger für Wechsel verwendete Geld in Borichüijen angelegt werde, und daß derartige Verwendung n-cht in gleichem Maße befestigend aus den Geldmarkt wirkt als die Di-contirung langfichtiger Wechsel. ES scheint sonach mehr Geld als sonst in täglich kündbarer resp. kurzfristiger Form Vorständen zn sein, entsprechend den, Begehr für telcgr. Tran-serS und dem Bedürfnis), iür diesen Zweck große Summen leicht greifbar an Hand zu haben. Genaues lasse sich deshalb nicht sagen, weil bicAuS- weise drr Joint stock Banken ihre Bestände an Cassa und kurzen Vorschüssen in de» Ausweisen »ich! scharf trennen. Da aber dft Depositen der 8 größten Joint stocks-Banken Londons im Durch- schnitt der Jahre 1877 bis 1879 64.16 Mill. Lstrl., im Durchschnitt von 1880—82 64.40 Mill. Lstrl. betragen haben, also so gut wie gar nicht gewachsen sind, so erhellt, daß der Mangel an Festigkeit im englischen Geldmarkt nicht au» vermehrtem Angebot dieser Art zu erklären ist, sondern eher au« mangelnder Regelmäßigkeit dcS Begehrs, so daß dft Fortdauer erwartet werden muß. Laut Bericht aus Palermo hat die diesjährige Korallenfischern im Meer von Sciacca einen ziemlich günstigen Erfolg gehabt. ES wursten verwendet 582 Fahrzeuge von zusammen 38.685 Tonnen mit 5766 Mann. Die Auslagen betrugen 3,741,200 Frcs., dft Totalprodiiction bei einem Durchschnittspreise von 2 Frcs. 35 Cent, per Kilogr. 4,493,000 FrcS. * Leipzig» 20. November. Güterverkehr auf dem hiesigen Dresder Bahnhofe während der diesjährigen Michaclismesse. I. Empfang: ». Wagenladiingsgüter: Im Localvcrkehre 692,120 Kilogr., im Berlin-sächsischen Verkehre 117,180 Kilogr., im Cotlbus- Grotzenhainer Verkehre 7l,330 Kilogr., im preußiich-sächsischen Ber- kehre 25.290 Kilogr.. au- Schlesien 103,420 Kilogr., au- Baiern 36,150 Kilogr., au- Württemberg 37,970 Kilogr., von sonstigen süd deutsche» Stationen 200,710 Kilogr., aus Oesterreich 14.490 Kilogr., aus Triest und Fiume 6420 Kilogr. »nd ans Rußland 51,410 Kilogr. d. Stückgüter: Im Localverkehre 1,442,905 kilogr., im Berlin - sächstichen Verkestre 27,474 Kilogr., von Stanonen der Cottbus-Großenhainer Babn 40.405 Kilogr., von Stationen der Berlin - Stettiner Bahn 3920 Kilogr., von sonstigen nord deutschen Stationen 18,002 Kilogr., aus Schlesien 45,263 Kilogr,, ans Baiern 554 Kilogr., aus Württemberg 243 kilogr., von sonstigen süddeutschen Stationen 3172 Kilogr., von Stulioncn der Gotthard bahn 213 Kilogr., aus Oesterreich 102,445 Kilogr., aus Ungarn 4289 Kilogr., aus Triest und Fiume 17,625 Kilogr., au» Polen 167 Kilogr., au- Rußland 2594 Kilogr. und au- Galizien und Rumänien 6721 Kilogr. a. Im Ganzen belief sich der Empfang an Meßgütern aus 1,356,490 Kilogr. Wagcnladung-güter und 1.715,992 Kilogr. Stückgüter, in Summa also ans 3,072,482 Kilogr. Der Meßgiitcmp'ang wästrend der rorjährigen Michaelismefse betrug zusammen 3,107,180 Kilogramm. ES ergiebt sich daher für den diesjährigen Meßgutemp'ang ein geringe- Minus von 34,698 Kilogramm. — II. Versandt. a. Wagenladung-güter: In, Localverkehre 415,650 Kilogr., im Berlin-sächsischen Verkehre 35,01« > Kilogr., nach CottbuS-Großenhainer Staiionen 60,650 Kilogr., nach Stationen der Berlin-Stettiner Bahn 39,710 Kilogr., »ach sonstigen norddeutschen Stationen 60,870 Kilogr., nach Schlesien 507.390 Kilogr.» nach Baiern 3,693 060 Kilogr., nach Württemberg 117.390 Kilogr., nach Oesterreich 43.490 Kilogr., nach Triest und Fcumc 10,950 Kilogr. und nach Italien 58?0 Kilogr. d. Stück- guter: Im Localvcrkehre 2,203.372 Kilogr., im Berlin-sächsischen Verkehre 73P23 Kilogr., nach Cottbus - Großenhoiner Stationen 57.095 Kilogr., nach Stationen der Berlin- Stettiner Bahn 50,895 Kilogr,, nach sonstigen norddeutschen Stalionen 98,468 Kilogr., nach Schlesien 156,4l4Kilogr., nach Baiern 38 8«i4 Kilogr., nach Württemberg 1763 Kilogr., nach sonstigen süddeutschen Stationen 1269 Kilogr., nach der Schweiz 1590 Kilogr., nach Oesterreich 274,190 Kilogr, nach Ungarn 47L99 Kilogr.. nach Triest und Fiume 5342 Kilogr., nach Italien 97Kilogr., nach Polen 764 Kilogr., nach Rußland 4040 Kilogr. und nach Galizien und Rumänien 35,827 Kilogr. o. Im Ganzen betrug der Meßgukversandt 1,666,340 Kilogr. an Wagenladung», guter» und 3,05I,4l2 Kilogr. an Stückgülern, zusammen 4,717,752 Kilogramm. Im Jahre I88l belief sich der gesommte Meßgut versandt während der Michaeli-mesie ans 4,955.489; eS ist d> nach auch bei dem Meßqulverlandt wie bei dem Empfang ein Minus und zwar von 237,737 Kilogr. zu verzeichnen. — IÜ. Der Ber- iandt übertrisst den Empfang um 1,645,270 Kilogr. Im Ganzen wurden an Meßgütern bewegt 7,790,234 Kilogr. *— Wir veröffentlichen an anderer Stelle die im Laufe de- Tage- eingegangenen telegraphischen Mittheilungen über die gestern stattgchabte feierliche Eröffnung der Eisenbahn linie Novara-Pino. Indem wir un» eine eingehendere Würdi gung diese- Ereignisse», welches sich in bedeutungsvoller Weise an die Eröffnung der Gotthardbahn aiilchließt, Vorbehalten, möge für heute »ur bemerkt sein, daß die Golthardbahn nunmehr erst ihren Hauptzweck für Deutschland, eine dirccte und bequeme Ver bindung nach dem mittelländischen Meere herzuftellen, zu crlüllen vermag. Die neuerössneie Lime Nvvara-Pino ist daS Bindeglied zwischen den Linien Bellinzona-Cadenazzo-Pino und Novara- Allessaiidria - Genua und e- ist damit der kürzeste Schienenweg zwisckpn der Schweiz und ihren Hinterländern einerftft» und dem Hasenvlatz Genua geschaffen worden. Ter große Bortheil, welcher au» dieser Thcitsacbe für den deuffchen Handel entspringt, liegt auf der Hand und es wird nun Sache der Bctheiligten sein, au» diesem Vortheil möglichst viel greifbaren Nutzen zu ziehen. *— DetriebScrgebnsse der Leipziger Pserde-Eisen- bahn in der Woche vom 13. bi» 19. November: 71,683 Personen 10,15495 .« Plus: 28.079 Personen 2689.20 PluS seit 1. Juli: 849.255 Personen 98,023.70 .« *— SilbercourS. Der Tours, zu welchem dft in Silber zahlbaren Coupons der öfterreichilchen Eisenbahn-Prioritäts-Obli- gationen an den deutschen Zahlstellen eürgelüft werden, »ft unver ändert — 85'/, Proc. — geblieben »nd werden demnach für 100 fl. gezahlt 171 .» *— Die Korbwaaren-Manusactur in den eoburgischeu Ortschaften Weidhauscn und Donneseld und insbesondere in dem anstoßenden Bezirke LichtenselS beschäftigt eine sehr große Anzahl von Arbeitern nicht nur mit korbstcchle», sondern auch mit der Korbweiden-Cultur, welch letztere gunz besonder- aus den Rittergüter« Berghvs und Nassaiigcr gepflegt wird. Wie groß diese Weidenpflanzungen sind und welcher Nutzen daran» erzielt wird, geht allein au- der Thatiache hervor, daß der Blitzer de- zuletzt eiwihnten Gute- in einem Jahre nur für Weibenschäleu 7000 ./k Arbeitslöhne zahlte. Dessenungeachtet ist die eine verliäftnißmäbig hohe Rente lieseriidt Korbweiden-Cultur noch lange nicht auSgeireitet genug, denn e« wurde» im Bezirke L.chtensclS seit Mitte der siebziger Jahre jährlich über 13.000Lir. französische und andere ausländische Korbweiden im Werthe von 261,000 .4! eingesübrt. Tie Korb- waaren-Jndustrie in und bei LiclstenftlS hat einen Umsatz von 3 bis 3'/, Millionen Mark pro Jahr, und eS erhallen durch sie etwa 13,000 Arbeiter Beschäftigung und Lohn, der sich je nach der Be- ähigung bis aus 4 ^l täglich stellt. Die Lichtenseljer Korbwaaren unter diese werden auch die von Coburg au- i» da- Ausland leliesertcu Korbwaaren gerechnet, weil sie in der Nähe von Lichten- el« gefertigt werden — sind in der ganzen Welt berühmt. Sie ierea dft seinstea Pariser Salon- und fehlen auch nicht in orieuta- iichen Harem-; eS ist deshalb kein Wunder, daß dieser Industrie eine hohe volk-wirthschaftliche Bedeutung deigelegt wird. Schließlich möge noch die Notiz Platz finden, daß im Jahre 1880 die Einjuhr von Korbwaaren in das deutsche Reich eine» Werth von 1,618,000 Mark, die Ausfuhr dagegen eine» solchen von 4,574,000 repräsenttrte. *— Nachdem die ReichS-Commission für dft Internationale Ausstellung sür Colonien und Export zu Amsterdam ernannt worden ist, velilioniren sechshunoerr deutsche Aussteller sür Frachtsreiheit aus den StaalSbaynen und zollfreie Einfuhr der zurückkommciiden Guter. *— Wider deutsche Eisenbahnvcrwaltungea sind beim „ReichS-Eisenbahn-Ami" in der Zeit vom 1. Juli bi- Ende Sep tember d. I. im Ganzen 73 Beschwerden aus dem Publicum eiugelausen. Von diesen beziehen sich 24 aus den Personenverkehr, 34 aus den Güterverkehr und 15 aus andere Gegenstände. DaS „ReichS-Eisenbahn-Alni" hat von diesen Beschwerden sür begründet erachtet 5, als undegründel zurückgewicftn 10, aus den Rechtsweg verlesen 1, wegen mangelnder Zuständigkeit der Reichsgewalt nicht mr Cognilion gezogen 9. Tie übrigen 48 wurde» zum größten Theil mit Rücklicht aus dft darin behandelten Gegenstände zur direkten Erledigung an die zuständigen Eiseiivahnverwalluiigen ab gegeben. — Betroffen von Beschiverden sind überhaupt 29 Eisen- bahiiverwaltungen. *— A» Einnahmen (einschließlich der crcditirten Beträge) aus Zöllen und gemeinschaftlichen Berbrauchstenern, sowie anderen Einnahmen sind im Reich sür dft Zeit vom 1. April 1882 diS zum Schluffe de» Monats Octobcr 1882 (verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahre.') zur An- chreisung gelangt: Zölle 11S.747M2 (Z- 6,893,218 >i), Tabak- steuer 2,254.60 !.>6 (Z- 1,386,157 ^l), Rübenzuckersteucr—42,232,286 Mark (Bonificat.) (— 33.601,201 .«), Salzsteuer 20.709,243 .sl (Z- 624,079 --!), Branntweinsteuer 13,221,753 (— 809,264 -4l), Uebergangsabgaben von Branntwein 64,353 (— 254 >l), Brau- leucr 9,986,288 ,4i (Z- 285,532 ^ll), NcbcrganqSabgaben von Bier 739,691 .« (4- 71,592.«); Summe 121,491,527 .«(— 25.I50.l44 Mark). Spftlkarteiistempcl 512,249 (— 20,228 .«), Wechsel- iempelsteucr 3.869.714 (4- 17,869 .«), Stempclabgabe sür Werlhvapiere, Schlubnoten, Rechnung.» und Lotlerielooie 5,985,631 Mark (4- 4,138,909 .«). — Die zur Reichscasse gelaugte Ist-Einnahme, abzüglich der Bonisieulionen und Verwaltung-- kosten, beträgt bei de» nachbezeichncten Einnahmen bi- End« Oktober 1882: Zölle 104.062,135^/. <4-4.80«;,384 >t>. Tabaksteuer 10.121,448 (4- 4.629,672 .«), Rübenzucker,teuer 30,364.941 — 35,226.763 >l). Salzsteuer 19,316,950 (4- 516,207 X), granntwcinsteuer und UcbcrgangSabgabe von Branntwein 22,399,942 Mark (4- 1,225,946 .«), Brausteucr und UebergangSabgabe von Bier 9,096.278 (4- 301.152 .«,); Summe 195^61,694 >l (— 23,747,402 .«). Spielkartciistempcl 466.646 .« (— 11,084X0. *— Au- dem Jahresberichte de» kailerlicheu ConiulatS ch Tientsin entnehmen wir nach dem „ReichS-Anz." folgende, n Export jene» Platzes betreffende Mittheckung: „Eine directe Ausfuhr findet au- Tientsin nach Deutschland nicht statt. Für die bedeutenderen hiesigen AuSsuhrartikel ist London immer noch der Tentralstapclplatz geblieben. Die deutschen Abnehmer ziehen eS vor, anstatt directe GcichäsiSverbindungcn anzuknüpsen, sich dorthin zu wenden, weil sie eine größere Auswabl aller verschiedenen Que li chten der betreffenden Waaren dort finden, als in den einzelnen Exporthäsen, und weil sie die Waare selbst sehe» und prüft» können. Dem direkten deutschen Handel steht wohl auch im Allgemeinen der Umstand sehr hinderlich im Wege, daß hier demsche Bankinstftule direct überhaupt nicht vertreten sind und d..ß sich daher alle durch deutsche Banquiers vermittelten Geschäfte um etwa '/, Proc. ver- theucrn, die an die hier etablirtcn Banken als Commission zu zahlen sind. Dazu kommt »och der Umstand, daß die deutschen Bank - Institute ihr -Hauptaugenmerk aus Börsen geschäfte richten und nur sür solche Gelder flüssig zu haben pflegen. Der deutiche Banqmcr scheut sich noch gar zu sehr, den wirklichen Handel durch angemessene Credite zu unterstützen, wenn ihm auch die sich darbieicuden Chancen, so viel wie möglich, erklärt und dargelegt sind, und wenn ihm dabei auch die sür das dar- geliehcne Capital zu erwerbende» Waaren verpfändet oder andere Sicherheiten gestellt weiden. Freilich gebürt ja auch zu solchen Ge schäften eine allgemeine Kenntniß deS Weltmarktes und cme ein gehende Prüfung des sich darbieienden Geschäftes in allen seinen Einzelheiten, sowie eine klare Auffassung der zu erwartenden Markt- Verhältnisse in dem zu beleihenden Artikel. Die besseren Bank institute anderer Nationen sind in dieser Beziehung den unsrigen weit voran- und unterstützen lieber den wirklichen Waarenaustausch, «IS den Handel mit Börsenpapieren und dergleichen. Die hiesige» deutschen HandlungSHLuier beschäftigen sich im Exportgeschäft vor züglich mit folgenden Artikeln: Kameelwolle, Slrohgesteckite, Schweins borsten, Ziegcnftlle, lange und kurze Pserdebaare. Uakbaare und -Schweift, Luriositäten, namentlich Cloison-is und Cmulivaaren." VV. Hallt »iS., 20. November. Dem uns vorliegenden Geschäfts bericht der „Halle'jchen Bierbraucrei-Commandil-Ge- sellschaft aus Aktien vormals E. Michaeli- L Comp." entnehmen wir: DaS zwölfte Geschäftsjahr, welche- vom 1. October 1881 bi» 30. September 1882 reicht, war für die Brnuercibranche bezüglich de« Absatzes «ine» der ungünstigste». Die wenige» wirk lich warmen Tage, der viele Regen und da- dreimalige Hochwasser wirken aus den Bierconsum, namentlich in den Soiiiniecmirrhschaftan und ans dem Lande, sehr nachthcilig. Nach unsere» statistischen Nach weisen haben die Wirthe mit wenigen Ausnahmen '/, bis '/, weniger Bierumsatz als in früheren normalen Jahren gehabt. In Folge davon können wirauch trotz einer nicht unwesentlichen Zunahme von Kundschaft keinen erhöhten Absatz verzeichne». Dagegen hat sich aber unser« Kundschaft mehr und mebr conlolid>rt, wie da- Debitoren-Conto, welche» im Vorjahre 136,686.47 und in diesem Jahre 122,338.66 beträgt, nachweist. Von dem Gewinn - Saldo von 46,688.62 schlagen wir vor 32,925.19 -« zu Abschreibungen zu verwenden, welche sich hiernach mit den sonstigen Reserven und Hinterlagen aus 812,311.89 .4l erdöhcn werden. Außerdem proponiren wir, den Siamm-Aclien 2 Proc. und den Stamm-Prioritäts-Actien 5 Proc. Dividende zu gewäyren. Dft Billanz balancirt mit 1,587,911.33 Die Generalversammlung findet am 30. d. SN. statt. »— Oppelner Portland-Cement-Fabriken (vorm. F. W. Grundmana). Der Bruttogewinn belief sich im verflossenen BctriebSjahre aus 326,179.95 .«, davon gehen ab 44,940.42 Xl sür Reparaturen und Verbesserungen, 55,694.14 Xt Handlung-Unkosten, 79.46 Xl Lour-verlust bei Effecten, 3056.93 Xl Ausiälle bei diversen Kunden, außerdem sollen mit Zustimmung de- Verwaltung-rache- 14.665.05 Xl aus Immobilien und 18,344 48 .« ans Maschinen und Utensilienconto adgescuriebcn werden. Danach verbleibt ein Netto Ueberschuh von 189,399.47 .« Nach Dotirung de» Reservefonds mit 10,000 X!, welcher dadurch dft Höhe von 107,000 -4i -- 3'/, Procent der Aciiencapiial- erreichte und Absetzung der Tantieme im Betrage von 17,940.84 X! verbleiben 161.458 63 Xl ; hiervon sollen die Aktien 5'/, Procent Dividend« mit 160,000 Xi erhalten, wäh- reud 1458.63 Xl aus neue Rechnung vorgetragen werden. G VtterscID, 18. November. Die Firma Fr. Boeddingha u» W«e. Sd Sohn hier ha« deute mit ihren Gläubigern einen gericht lich bestätigten Zwang-Vergleich zn 65 Procent abgeschlossen. Die Weitcrführung de» Fabrikgeichäste« unter Hiiizntritt bewäurier Fabrikanten und namhafter Lapitalisten ist gutem Vernehme» uach durchaus gesichert. *— Mit Bezug aus die im gestrigen Blatte gemeldete Gründung der neuen Roheisen-Lonvenrion, welche die Hochvsenbesitzer de» Sieger Laube» nach dem Verbilde jener mächtigen und die Preise von Maschinen in Deuischlind schon seit Langem bestimmenden Bereinigung der rheinisch-westfälischen Hüttenwerke inS Leben geruftn baden, schreibt uns unser Berliner *f*-Correipondent: Damit schließt sich also der Ring der preisbestimmende» Producentcn so sest, daß die Rückwirkung aus da» gelammte Eilengeichäft eine kaum hoch genug zu vernasch agend« sein muß. Bisher gab e« doch weniqften» eine Concurrenz unter den Hochölen im Rassauischen, im Rudrgebiet und »m Sieger Lande: sorlan wird sich der Consument überall i» Reiche die Preist gefallen kaffen müsse», die je«» «sichtige», »ertrag, chließende» Theil«, welche die Con «rrenz de» AuSlaadeS nur in geringem Grade zu fürchte» hoben, ihm auserlegen. *— Saschau-Oderberger Eisenbahn. Die Angelegenheit der Coupon- ber Prioritäts-Obligationen der Kaschau-Oderberger Eisen bahn ist nunmehr definit » geordnet. Dft Direction hat in Ueber- einstiminuug mit den ausländischen Gläubigern die Ausstelluag neuer Conponbogen beschloffen. *— Düdbahn. Die ReconstructionS-Arbeitea aus der Südbahn nehmen einen über Erwarten günstigen Berlans. Nach den Mit- «Heilungen von competenter Gene wird der normale Verkehr auf der ganzen Brcnuer-Linie spätestens bis 15. December wiederherge- stellt sein, mit der einzigen Abweichung, daß die Eilzüge an einzelnen Stelle» mit geringerer G lchwindigkeit werden fahre» müssen; dft hierdurch berbeigesührte Verlangsamung de» CilzugsverkchrS dürfte aber im Wege der Verständigung mit den Anschlußbahnen paralysirt werden. - Oesterrrichisch« Staatteisenbahn-Gesellschast.— Die zw schen der Staatsbahn und der österreichische» Regierung ge führten Vtthandlungen betreff- Genehmigung der Slalulen-Aende- rungen sind so gut al- beendet. Im Großen und Ganzen hat die österreichische Regierung, welch« der Gesellichast nichts weniger als unfreundlich entgegrnkam, wesentliche Loncejsionen erlangt. Die ge- Irosfene Vereinbarung wird als eine solche bezeichnet, bei welcher beide CompaciScenten ihre Rechnung finden. Der osficielle Abschluß der Verhandlungen dars jedenfalls noch im Lause diese- Monal« erwartet werden. 5Vr. Ein Lisenbah».Museum in Oesterreich. Wie man un» au« Wien meldet, beabsichtigt der General - Jnspector der österreichischen Nordbahu, Herr Eichler, eine Sanimlung aller Modelle von Schienen, Wagen. Maschinen sowie vo» Kopien der BerkehrSeiarichtungen anzulegen, die bei der Nordbahn seit ihrer Entstehling zur Anwendung gelangt sind. Da- wäre also eine Nachahmung de- Post-MuieumS, welche- bekanntlich der demsche General-Postmeister v. Stephan in Berlin errichtet hat. Vielleicht soll bat österreichisch« Eisenbahn-Museum einen Fingerzeig enthalten, daß die Errichtung eine» österreichischen Post- und Elscnbahn- MuseumS in naher Aussicht steht. Die Entwickelung des modernen Verkehrswesen- ist eine so vielfältige und rasche, daß es sich wahrlich lohnen würde, die einzelnen Phasen diese- EnlwickelungsgangeS der Mit- und Nachwelt anschaulich za machen. *— Durch die Wiederausnahme der Douaureguliruug noch den von der Regierung ausgearbeiteten Projecien wird zwar ein lebhafter Wunsch Niederösterreichs erfüllt; ober da- Werk bleiot doch nur ein Torso, so lange nicht auch Ungarn zur Regulirung des Stromes schreitet, wozu vor der Hand jedoch wenig Aussicht vor- banden zu sei» scheint. Nach den von der Regierung ousgearbciteten Projecien soll der Donaustrom in ganz Niederösterreich innerhalb fixer User concenkrirt werden, um dft bestehenden, sür die Schifffahrt höchst nachtheiligen llnttesea und nach Möglichkeit auch di« Ueder- schwemmilngSgesabr sür die im JnundationSgediete gelegenen Ort schaften zu beseitigen. Insbesondere wird aber durch Ausführung diejrr Projekte die Sicherheit der Stadt Wien gegen eine lieber- schwemmungsgesahr (durch Rückstau) erhöht und der Schutz de« Marchftldes verwirklicht werden. Die Donauregulirung oberhalb Nußdorss bis ?)obs und unterhalb Wiens bis zur ungarischen LandeS- grcnze soll 24 Millionen kosten und in 24 Jahren durchgesüdrt werden. Zu den Kosten soll die Stadt Wien jährlich 100,000 fl., da- Land Niederösterreich und der Donauregnlirungssonds 100,000 Gulden und der Staat 700,000 fl. beitragen. — Tie Donau- TampsschisssahrtSgcsellschaft disponirt über 190 Dampfte mit 16P00 Pferdekrästen und 860 Schlepper. Sie befördert ca. 1'<, Millionen Paffagiere und 27 Millionen Zollcentner Frachien. 8. DaS bereits 500 Jahre alte Projekt einer Canalverbin- dnng zwischen Elbe und Donau wird gegenwärtig in Oester, reich lebhaft besprochen. Der Canal soll von Korncuburg aus gehend in di- Moldau bei Budweis einmünden. Länge 222 Kilom.» Anzahl der Schleuse» 129, nebst 3 geneigten Ebenen, Diese 2 Meter mit 15 Meter Sohlen breite, Anlagekapital 140 Mill. Mark, voran-, sichtliche Rentabilität bei 1.3 Mill. Tonnen Güter 5 Procent. In dem genannten Capital ist die Eanalisirung der Moldau von Bub- weis bis Melnik aus 245 Kilom. Länge mittelst 62 Schleusen ein- begriffen. Das Projekt imponirt durch seine Großartigkeit, ob es ober in der Wehe ausführbar ist, wie di- Berechnung eS angiedt, dürfte fraglich sein. Die vorbedingcnde» Verhältnisse sind offenbar günstiger wie bei dem LudwigScanal, man wird aber angesichts des in Rede stehenden ProjecteS unwillkürlich an die- warnend« Exempcl erinnert. *— Graz-Köflacher Eisenbahn, «nd Bergbau-Ge- seklschast. Nach einer uns aus Wien zugegangeuc» telcgraphvchn, Mittheilung hat da- Wiener Handelsgericht auch daS neuerliche Gesuch de» Herrn August Zang, in welchem er abermals die Be- strllung eines CuratorS sür die Prioritäten zu motiviren versuchte, ab gewiesen. In dem Bescheide de- Gericht- wird angegeben, daß das Gericht absolut keine Gesahr sür die Prioritäten zu er blicken vermag und ferner dar Gericht uach den gemachten Dar- legungen eine Schuld des Unternehmers durchaus nicht ersehen kann. «— Das Quecksilberbergwerk zu Idria in Krain ergab in den letzten 12 Jahren eine jährliche Ausbeute von 3000 — 4000 Doppelceutncrn. Seit 1814 warf da» Werk dem Staate 23,747,900 Gulvcn oder dnrchichnittlich im Jahr 365,000 GulSen ab. *— Die Erträge der Seefischerei in Frankreich tm Jahre 1880. Nach den vom sranzöjiicheu Marineministcrium ver öffentlichten Erhcbungsresultaten des Jahres 18o0 wird der Ge- sammtwerth der von sranzösischen Fnchern gewonnenen Meeres, prokuete aus ca. 8? Millionen Francs gcichätzl. Dieser Betrag bleibt zwar gegenüber dem deS Vorjahres um mehr als 1 M-lliou Francs zurück, doch hat die- lediglich in dem niedrigere» Preis« einzelner Fischjorten seinen Grund, da 1880 sogar 8,57- i,000 Kilogr. Fische mehr gefangen wurden alS im Vorjahre. Innerhalb der letzten süns Jahre ist der Gesammtbetrag, den die Seefischerei drr sranzösischen Fischerbevölkerung einbrachle, ziemlich constant geblieben; denn er schwanke zwischen 86 und 89 Millionen Francs. Die Zahl Derjcnigen, die sich in Frankreich mit der Seefischerei beschäftigten, betrug 1878 82.431, 1879 84,905 und 1880 82,764 Mann. Hier- von betrieben 1880 10,296 Mann die große Fischerei an den Küsten von Ncmundland (5740) und Island (4556), 72,488 Per sonen aber die Küstenfischerei. *— Vom 1. April 1680 bi- zum 31. März 1881 sind nicht weniger als 154 Schisse au den dänischen Küsten ge» strandet; 81 Schifft gingen unter. 73 wurden später wieder flott. Bon den gestrandeten Sch-ffen waren 45 dänisch, 31 deutsch, 22 norwegisch. 18 schwedisch, 1b holländisch, 5 iraiizüsiich, 1 russisch re. Bei sämmtUchen Strandungen kamen 43 Personen um, während 700 gerettet wurden. I» dem Zeitraum von 1850—81 sind an den dänische» Küsten im Ganzen durch die orgaiusirlen RettungSanstallen nicht weniger nlS 3764 Menschenleben gerettet worden. *— Am 27. September 1881 erfolgie die Eröffnung der transkaspischen 218 Werst langen, zu militairisch.n Zwecken erbauten Eisenbahn. In einer Moskauer Zeitung wird die B«. deutnng der transkaSpilchen Bahn folgendermaßen charakterisier: 1) Der Ban dieser Bahn widerlegt in schlagender Weise die Ansicht, daß in diesem Gebiet keine Bah» ang legt werden könne. 2) Ter Transport von Truppen durch eine 150 Werst lange wcifferarme Gegend ist vollkommen sicher gestellt. 3) Da in nächster Nähe der Eisenbahn sich reiche Naplhaqnellen finde», so wird cs dadurch möglich sein, einerseilS die Industrie des Gebietes zu hebe», anderer- leitS die Kosten des Verkehrs aus der Bab» bedeutend berabzuietzen. 4) Die persische Provinz Chorassa» wird dem Handel über da- kaspische Meer eröffnet werden. 5) Die Bah» begünstigt den Handel mit Clmra, da sie den kürzesten und sichersten Weg darftellt. 6) Ohne sich mit Utopien sür eine weit cnisernte Zukunft zu be saßen. kann behauptet werden, daß diese Bahn de» ersten Schritt zur Eröffnung eines Handelswcges aus Indien nach Rußland bildet. 7) Das »eucrworbcne Gebiet braucht »ur mir geringer Druppenzahl bcietzt gehalten werden. 8. Deuischlnnd ist von einer wirlbi'chaftlickien Ue-erbolung durch Rußland bedroht. Dort ist nämlich eine Geirilichasr zur Errich tung von Lagerhäusern mit Elevatoren sür Getreide nach amerikanischem System und der .l no usung der Aarrant- zulaminengeiretca. Obwohl »un Deui'ch.anü k. m Geireid« zur Aus- luhr baut, so läge Loch gewiß ein Aoeiheil für unsere schwer be drohte mid zum Theil schon lehr dameoerliegende Landwirthschast darin, wenn dieses System bei uns ebenfalls ndoptirt würde. Natürlich würden dabei emstwcile» nur die wichtige» Getreidemärke in Frage kommen. Der Anfang ist bereit- gemacht, da in München ein derartige- Gctreidelagerhaus mit Anwendung des Warrantsyslem- bestehr (ob mit Elevator, ist un- nicht bekannt, das dem Landmann hinsichtlich der Lagerung, des Transporte- u»o de- Absatzes weseul- l»che Bortbeile bietet. 88 PrkrrShurg. 17. November. Zum Gchmuggelivese». Bekanntlich sunctionirt gegenwärtig eine beim Fmanzniiniftenuin ge bildete Commiinon, um Bestimmungen zu treffe» gegen an unserer westlichen Grenze stark graisirenden Schmuggel. BiS jetzt hat dft Coin- mi'sion nicht- weiter, als die Ursache», welche letzteren begünstigen, seststellen können. Dahin gehören: Tie geoqravbijch« Lage der Grenze, der Personalbestand der Grenzwache, die Schwierigkeiten der Bcrsolgung der Schmuggler. Ti. Gienzlinft, führt dft Commission an-, ist nach Preußen zu ganz offen und bietet gar keine natürliche Schutzwehr, wenn man vo» de» unbedeutenden Wasser läuft» abiickt, die sie hier und da streckenweise begleiten. Die Gegend ist zudem
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