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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188311126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-11
- Tag1883-11-12
- Monat1883-11
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.11.1883
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VolkswirWastliches. Alle für diesen Theil bestimmten Sendungen sind »u richten an den verantwortlichen Redakteur desselben ti. G. Laue in Leipzig. Vom Tage. ? In uascreui lebten „Vom Tage" äußerten wir: „daß sich gar «ich: absehen lasse, wie tief die Courle noch sinken möchten". — Ter Freitag bat die Probe daran- gebracht, und dabei schlossen Berlin und Wien matt. Cö hat sich da eine Klnsr eröffnet, deren Tiefe unergründlich scheint. Der Schrecken vor dem Walle» der Coutremine geht weit durch die Länder und treibt nicht bloS zn ZwangSverkäusen, sondern auch zn AnfftverkSnfen crschr ckler Be sitzer. Die Erde wankt und die Bewohner verlasse» enliext ihre Belausungen und gebe» Hab und Gut der drohenden Vernich!»»« preis, um nur ihr Lebe» zn retten. Man weist ja und hat jchan- drrud erlebt, wie die Zuschauer in einem Theater aus de» Rns „Feuer" in blinder, besi-nung-loier Angst über einander stürzen und sich so dem Tode, dem sie entrinnen wollen, in anderer Gestalt zur Beute liefern. Aehnlich geht es aber jetzt an der Börse zu. Wären nicht die Verluste de» Privatcapitals zu beklage», man lönnte manchmal über das wilde Treiben an der Börse lachen, wie die Conrse förmlich Purzelbäume schiebe». Komisch ist es z. B.. wenn es in den Berliner Börsenberichten vom Freitag heißt: „Die Börse war verstimmt wegen des Falls der spanischen Creüitactien in Paris und wegen der beabsichtigten Ausgabe von neuen Foncier-Obligationen dort. Der Pariser Bericht sagt aber: „Das Gerücht von einer neuen Obligationen - Emission des Foncier wurde günstig ausgenommen; Spanier steigend wegen Besuchs des deutsche» Kronprinzen." Tie Berliner Baissiers hatten bekanntlich eben gerade wegen des letzter» Ereignisse- eine schlechte Wirkung aus den Pariser Platz eSeomptirt. Ilm die Baisse in Lombarden zu fördern, schickt man von Wie» a»S eine Privat-Dcpesche nach Berlin, worin es heißt: Eingeweihte rcalisireu Lombarden, da die vcrjährigen Schäden bedeutend größere Kosten verursachen, als bisher augcnommen worden war. — Der Wiener Börsenbericht aber schreibt: „Lombarden weichend auf Londoner erecutiv« Verkäufe"; und au« Paris verlautet: Lombarden weichend aus Berlin. Am lertere» Platze traten di« schärfste» Ruck- gänge erst iu der Nachbörse aus; in der sogenannten „Garderobe" von Wien glaubte man am Freitag, dast von Berlin höhere Eourse kommen würde», weil dort wegen der zwei Ruhetage die Baissiers Deckungen vor nehmen möchten. Darin irrte man sich aber sehr; Berlin arbeitete im Gegentheil gleichsam für zwei Tage sein Pensum ans und warf die Eourse mit einer Energie, die andente» zu wollen schien, daß eS jetzt erst recht loSgebeu solle. L« ist zu erwarten, daß am Soun- abend, wo Berlin feiert, die dortige Baissespekulation durch Ber kausSordreS an den frewden Plätzen dafür sorgen wird, daß der Ent. erthungSproeeß keine Unterbrechung erleidet. Da wir morgen wiederum mit dem Leser «nS unterhalten, so wollen wir un» auf eine kurze Erzählung der Borgänge an den FreitagSbörsen beschränken. In Paris befestigte sich nach anfänglicher Mattigkeit der Renten markt zum Schluß. Wie schon bemerkt, wirkte die Nachricht, daß der Credit foncier gegen Ende de- Monat» eine Emission von 4M Millionen Francs Obligationen beabsichtige, günstig. Abendboule vard fest. In Wien bewirkten bester« Nachrichten au» Serbieu und Deckungen eines Cpcculante» eine wesentliche Besserung der Eourse der Con- lissewerthe an der Vorbörse. Das Geschäft hielt sich in den engste» Grenze». Versorgung bei größerem Stückemangel sehr billig. Tie MittagSbörse nahm wieder eine festere Haltung a». Schluß matt und geschäjtSloS aus Berlin. Berlin eröffnet« in uncutschiedener Haltung mit thcilS etwas besseren, theils niedrigeren Coursen. Die Geschästsstklle dauerte ungeschwächt fort. Im «eiteren Verlause herrschte matte Haltung mit wesentlichen Lourscrniedrigungen. Montanwerthe gedruckt. Credit 470 (471'/»), Franzosen 528'/, (582), Lombarden 284 (240). Darmstädter 150'/. (151), Deuliche Bank 142'/. (143',.), DiS- conto 181'/. (182'/^, Mainzer 104'/. (105'/.). Mancnbnrger iE,. <93'/,), Ostpreußen 124'/. (125',Mecklenbuiger 194 (do.), Werra IM.7S (101.10), Galizier 120.3? (120.50), Nordweft 313 (31550), Elbthal 332.50 (do.). Duxer 144 (do.). Gotthard 92'/. (93'/.). Schweizer «entral 93.20 (93.30), 1880er Russen 70'/. (70.40), Russische Rote» 197.50 (do.). Ungarische Goldreate 73 (do.), Italiener 892)0 (89.75), Laura 117'/, (120°/^, Dortmunder 84'/, (87',^. Die „Fr. Ztg." schreibt zu der überraschend gekommenen wetteren Vermehrung des Bctiencapitals der Helsisckien Ludwigebahn in be- herzigenSwerther Weise unter Ande ein: Wenn auch diese Actien noch nicht verkauft sein könne», sc schließt die» doch uicht aus, daß aus die Neu-Emission hin alte Bestände von Aktien begeben worden sind, eS schließt nicht aus, daß einzelne Kreise selbst außerhalb der Verwaltung snlher Senntniß erhielten als die Actiouaire, und that- sächlich liefen bereit» vorgestern an der Berliner Börse Gerüchte dieser Art um. Selbst au der viel geschmähten Ncw-Borlcr Börse besteht eine Bestimmung, welche die sofortige Publikation jeder Aclien-Vcrmehrung zur Pflicht macht. So viel un» bekannt, geht diese Bestimmung dahin, daß jede Erböhung de» ActiencapitalS durch die Bcnvaltung der tzetr. Gesellschaft mindesten» 30 Tage vor der Ausführung ossiciell bei der Stock-Exchange angezeigt werden muß. Die Vorstände der deutschen Börsen sollten unseres Er achtens eine ähnliche Verfügung treffen. JedensallS werden sic gut Ihun, sich mit dieser für den Börsenverkehr wichtigen Angelegenheit ringelnd zu beschäftigen. Fusion Vur-Vodenbach un- Prag-Dur W—u. Prag, 10. November. Ein Berliner Finanzblatt hat sich in das Studium über die Frage der Räthlichkeit einer Fusion zwischen der T»x Bodenbacher und Prag-Duxer Bahn ve,tieft und gelangte zu der Ansicht, daß nicht ein Moment, nicht eine Zister ernstlich für die BollzjHnng der Fusion spreche. Vor Allem sei cs, nach Ansicht diese» Berliner Blattes, ganz und gar zu bezweifeln, daß die Prag-Duxer Bahn in auSgebantem Zustande eine Concurrenz der Dux-Bodenbacher Bah» bieten könnte. De» Berliner Blatt wird nnS, die jedenfalls ebenso gut die einschlägigen Verhältnisse kennen, gestatten müssen, daß wir die ganz entgegengesetzte Meinung ver treten und begründen. Würde da» Berliner Blatt die Karte de» nordiveftböhmischen BraunkohlenbcckenS statt jener „über den llmlang des kohlenverkehreS aus den sächsischen Staatsbahne:! im Jahre 1879" nur flüchtig pudtrt haben, se würde e» gewiß nicht mit der Schlußfolgerung so rasch bei der Hand geivesen sein, „dast die Dux- Bodenbacher Bahn auch mit Klostergrab - Mulde leicht fertig «erden wird." Nur keine Illusionen I Die Strecke Brüx Llostergrab ist ein ganz gewichtiger Factor für Dux-Dodenbach, der ja nicht unterschätzt werden darf. Es giebt keinen Fachmann, der in dieser Beziehung nicht Eine» Sinne- mit un« wärel Die 16 Kilometer lange Erz- gebirgSbahn Klostergrab-Mulde ist für Dux-Bodenbach bedeutungs voller und gesährlicher als all« die anderen acht Einbruchstellen nach Deutschland, aus welche da» Berliner Blatt aufmerksam macht und mit denen bisher Dux > Bodcnbach die Concurrenz erfolgreich be standen. Die Linie Klostergrab-Mulde greift direct in da» Gebiet der Dux - Bodenbacher Bahn ein nnd zwar an einer Stelle, wo die letztere am meisten verwundbar erscheint. Wir haben die Ofsegger Grüben im Auge, die bisher sozusagen daS Rückgrat der Dux- Bodenbacher Bahn bilden. Diese Gruben lehnen sich förmlich an die Strecke Klostergrab-Mulde an. Nun ist eS ziemlich allgemein bekannt, daß die Offcgger Braunkohle für die beste im nordwest-böhm,scheu B-ckcn gilt und zufolge ihrer anerkannt vor züglichen Qualität da« weiteste Absatzgebiet sich erobert hat. Die Förderung der Offegger Gruben ist denn auch dementsprechend im steten Wachsen begriffen. Ganz speciell ist eS da« Ausland, daß c if die Marke „Osseag" reflcetirt und so kommt e« auch!, daß ca. 80 Procenl der Ossegger Production nach Deutschland seinen Weg nimmt. In dieser Beziehung liefert un- der letzte Rcchen- schaslsvrr cht der Dnx-Bodeubachcr Bahn recht interessante Belege. Auf dcr Station Osscgg gelaugten im Jahre 1882 456,700 Tonnen Kohle zur Aufgabe, reipcrtibe durch die Dux-Vodenbacher zur Be förderung, wovon nur etwas ül>er IM,000 Tonnen auf den Local- und Jnlandverkehr entfielen. Der Nest von beiläufig 350,000 Tonnen nahm seinen Weg nach dem Auslande. Ucber Bodcnbach Iralen allein 205,000 Tonne» Ostegger Kohle aus die sächsischen Slaatsbahnen über, während 76,7M Tonnen zur Elbe gebracht wurden. Dnx-Bodcnbach hat demnach im Jahre 1882 auS Otlegg allein rund 280,000 Tonnen gleich 5,600,000 Zollccntner Koh'e nach Bodcnbach befördert. Dieses Quantum, für welches gewiß über 300,000 fl. vereinnahm! wurden, erscheint nun durch die Linie B'üx-Mnlde bedroht. Man sehe sich nur die von der Anisig-Teplitzer Bahn herauSgegtbenc Ucbersichtskarle de» nordwestbähi.iifche» Braun- kl'hlenbecke»- etwa- näher an, »nd da wird man lehr bald die Ueberzcugung gewinnen, daß da« Ossegger Gebiet der Prag-Duxer Linie in ganz naturgemäßer weise zusallen muß. Tie Offegger Kohle hat btt jetzt mittelst der Dux-Bodenbacher Bahn bi» «ach Bodenbach eine Distanz von 55 Kilom. zurückznleg-n, während sie über Mulde die Grenze aus weit kürzerer Route erre cht. Die ganze ErzgebirgSbahn Klostergeab-Mnlb« «ißt i« Gans»» 1« Kilom. «nd io dürste die Strecke von Ostegg nach Mulde mit etwa» über 20 Kilom. zu b-zffer» sein. Prag-Dnx wird lomit die Entfernung nach dem Noroe» Deutschlands bebrütend abkürzen nnd nichts ist demgemäß natürlicher, als baß sich der Kohlen- rkehr den Linien von Prag-Tnx znw.nde» wird. Das gilt insbesondere von jenen Genben, die mit der neuen Linie leicht eine Verbindung Herstellen kämen, wie dies z. 'st. mit d » Offeg ee und Brncher Kable werken der Fall st. Ja, Be.t hr mit Dresden ist Prag«Dux (von Brüx au») ge^euü.ar Dux-Bodeubach um 21 K Io-, eter nn oruicUe. e.as >>l nun natürlicher, als dast P,ag Dux de» Eon uni Dresdens an böhmischer Braunkohle decke» wirb. Im Vorjahre Hai Tax-Bobenbach »a>v Tresdcn rin Bodcnbach Miuehnuab allem an l'/, Milli»-e» Zctr. B annkohle gemacht. Gleiches gin uon Leipzig, das baren den Ausbau von Prag-Dux wgar um 76 Kilometer dem böhmischen Brauatodlenb cken näher gerncki wcrb. Pro >882 bezog Leipzig an l Million Cir. böhmischer Braun!» ge. Das Absatzgebiet zwischen P anen-Röderau-Meisten-Romvein.Döbeln-Riesa uad Leipzig wirb eiiiichiedeu von der Prag Duxee Bahn beherrsch! werden. Daß ua»> diesen Relaiioiicn Prng-Dux doniinireii» wird aiistreie» köm>n, unterliegt heute keinen! Zweitel mehr. N»i> bieten Gebiete» aeer kürzt eben Prag-Dux die Distanzen wesentlich ab und wird dahin Mit leinen Taiijeu am ,v,rl aiugen a> Veite» tönnen. Wir behaupten nun, dast die v.en crwämiten KohIeniraiiSpoite au» den Ossegger Gruden, welche bisher vin Bodenbach transinitcu, in ganz naturgemäßer Weise der Prag-Duxee Strecke Brüx-Mulde zulallt» werde». Nun sin» cs aber noch andere Werke, die ver möge ihrer grugrapnischea Lage den Weg über Mulde statt, wie bisher, über Bodcnbach einsä,lagen ,neiden Wir Veden u A. die Werke v ,n Bruch hervor, welche die Dux - Bodenbacher Bahn im Jahre 1882 mil ca, 1 Millionen Ccnlncr Kohle hesrnchteten. Die Dux - Bobeiivachkr Bahn würde »ater so che» Verhältnissen an der Prag-Duxer Bahn wohl eine» Eoncurrenteu erhalten, nnd eS hat seine vo e Berechtigung, wen» man aiiniuiml, dast Dux-Bodenbach durch den Ausbau von Prag-Vnx ei» Verfrachtung, qua mm von circa 400,000 Tonnen pro »no > verlieren könnte. Um die es Qn >mum würde zum mindeste» der Concurreuzkaiiips geführt werden müssen. Dux- Boteubach mühte angesichts der kürzeren Route der Prag-Duxer Bahn mit ihren Tarifen ganz erliebiich znrückgehen, wenn sie ihre bisherige Position erhalten wollte, und dast diese Tarij-Reduction eine dauernde uad empfindlich« Hcrabminderung der Rentabilität der Dux-Bodenbachrr bedeute» würde, ist jelbstverständlich. Es ist dem- »ach durchaus keine leere Phrase, ivenu man von einer bedrohlichen Concurrenz sprich«, die dem U ternehm.n T»x-Bo> nbach di r« dc» Ausbau der Prag-Duxer Bahn au die töhuusch-jächsitche Grenze erwachsen würde. Da- betreffende Berliner Blatt glaubte auch von den Lasten sprechen zu sollen, die Dux - BoÄenbach durch die Erwerb»..g trr Prag-Duxec Bahn aus sich nimmt. Auch nach dieser Richtung hin ist da« Berliner Blatt nicht gut unterrichtet. Die diesjährigen Belriebsübcrschüstc der Prag-Dnx. r Bahn werden schon die gelammte PrwrilSlenschuld verzinse». DaS Geldunlehe» per 5 Millionen wird bis zum Ausbau von Klostergrab-Mulde aus dein Baucapilaie verzinst; später wird dieses Erjoidermst sicherlich aus dc» AelricbSergebnissen der ausgebauten Strecke gedeckt werde» können Es bandell sich nur »och um das Aktienkapital der Prag- Dnx.r, welches bekanntlich gel gentlich dcr Fusion uamhast re- ducul werde» und zum Theil erst »ach Ablaus einer gewissen Periode in de» Zi»se»ge»»st trete» soll. B S dahin dürsten die Betriebskinnabmen von Peag-Dux, welche jetzt ohne Au- au von Klostergrab-Mulde alljährlich um mehr als lOOOttO fl. steigen, ei» Niveau erreicht haben, welches auch die Verzinsung des Articn- capitals zulasten wird. Man darf eS nicht außer Acht lasse», daß durch die Fusion der beiden Bahnen mindesten« 200,000 fi. an Regiekosten erspart werden dürste», eine Summe, die schon allein da- l»ehr al- halbe Lrsordermst für die Verzinsung de« reducirien Aelieil-Capitot- der Prag-Duxer deckt. Wir haben hier nur einige Andentnngen geinacht, um zu zeigen, dast Dnx-Boden-ach durchan« keiue schwerw egende» Lasten ans sich ladet, wenn c» sich mit Prag-Dux susionirt. Die Bortheile dieser Fusion wurden von «n- bereit» srüher erörtert. Dermts chtes. Leipzig, 11. November. RcichSbank. Nach dem Ausweis der Rcichsbank vom 7. November habe» sich die Anlage» der Bank wieder vermindert, wie dies übrigens zn erwarten war. DaS Portefeuille »ahm um 10,058,OM -St und die Lombardsordcrungcn um 1,112,OM >t ab. Die sonstigen Active» verminderten sich um 2,618,000 -öt. Infolge dieser Veränderungen ist dcr Notenumlauf um 11.894,000 zurück gegangen, während sich der Meiallbestand um 2,366/00 erhöhte. Die steuersreie Noienreserve erhöhte sich nach dem Ausweise von 64,65 Millionen aus 78,85 Millionen, die Deckung der Noten stieg vo» 71,90 Proc. aus 73.37 Proe. Am 7. November 1882 betrug die steuersreie Notenrrserve nur 35.76 Millionen Mark. *— Dci» Geschäftsbericht dc- Allgemeinen Tonsum-Ber- «inS, eingetragene Ge»osse»schast zu Chemnitz, aus da» Vereins jahr 1882/83 entnehmen wir, daß letzteres ein recht günstiges war, ES wurden für 857,045 X Marken verfault gegen >-26,599 ./t im Vorjahre und beträgt der Gcsammtwaarenunilatz 864,023 ./il gegen 831,971 >4 Ter Bruttogewinn beziffert sich aus 65,730 .61. wovon für de» Hypoiheken-TilgungSsondS 10 Proc,, für Utensilien und 4 Proc, vom Waarcnlegcr mit zusammen 3113 ./ii „»gehen. Der verbleibende Neingewi»» von 62,616 Vll stellt sich »ach verschiedenen Abzügen und Zuschreibungen schließlich aus 63,678 ^>, wovon 59,839 --- 7 Proc. oder 21 per Umsatzthaler-Dividende aus 854,855 V» kommen und 3839 ,/t aus das neue GcschäslSsnhr vor> geschrieben werden. Dcr Reservefonds besteht nach verschiedenen Dc> Wendungen noch au» 18,559 ^il Der Verein besteht an- 2723 Mitgliedern. 1s Plane», 9. November. ES ist schwer zu begreife», daß unsere couscrvalive» Landwirlhe, alle» voran der bekannte Agrniier Seil er-Reuciisalz, gegen die Aushebung dcr Chaussee gelber und die Herabsetzung der Frachtsätze anj den sächsischen SiaatSbahnen Front machen. Als gestern ein Allst«tz im hiesigen AmtSblatte erschien, woriu »achznweisen versucht wurde, daß durch die obenerwähnte» Maßregeln die Laudwirthschast geschädigt werde, da glaubten wir, daß ein mit de» öffentlichen Verhältnissen nicht genügend vertrauter Laiidwirth dcr Bersaffer dieses Artikels sei; aber da der Ausschuß des landwirthschastlichrn Kreisvereins, beste» Vorsitzender Herr Seiler ist, in seiner letzten in Reichenbach ab- gehaltenen Versammlung sich gegen die Aufhebung des Chaussee gelbe« und gegcn die Vermindern»« der Frachtlätze ausgesprochen hat, weil dadurch die Laudwirthschast geschädigt werde, so kennt man auch den Zweck de» Manövers. Möchte» sich unsere Abgeordneten durch solch« kleinliche, selbstsüchtige Agitationen nicht abhallen lassen, dem RkgieruiigSvorschlage zuznstimmen, denn er ist nach unserer Meinung ein großer Fortschr tt und dirnt der Gcsammthett, also auch der Laudwirthschast. *— Deutsche Münzprägungen. Im Monat Oktober wurden an Sold geprägt: in Berlin 2.27 Mill. >1 in Doppel krönen, sämmllich für Privatrechnung. Au Silber wurden in Berlin 288,879 ,6! Ein-Markstücke, i» Hamburg 110,416 Zwei Markstücke geprägt. Die Kesammt-AuSprägung beträgt nunmehr in Gold 1,857,418,530 ^l. in Silber 440.381,660 ». *— Gerichtlich executive Wechselseitigkeit. Bekanntlich ist im deutschen Reicks die Vollstreckung von Urtheile» ausländischer Gerichte von ei»em speciellen Urtheile der dortigen kompetenten Gerichte abhängig, mittelst besten die Zu'Sssigkeit der Vollstreckung ausgesprochen wird. Diese» Urthcil muß vom CxeciitionSsührer durch eine Klage erwirkt werden, über welche ei» besondere- Ver> fahren eingOeitet wird. In Oesterreich wird in Folge besten Reci procität geübt. Hieran» ergiebt sich eine wescutliche Verzögerung de» Recht-ganges, welche den Interesse» der Angehörige» beider Staaten, insbesondere in den Grenzgegenden nicht sördcrlich ist, und zweifellos für di« Dauer auch nicht ohne nachlhcilige Rück wirkung aus die VerkehrSbeziehungen überhaupt bleiben würde. DaS Präsidium dcr Reichenberger Handelskammer und mit ihm noch andere Lorporationen haben an das Handelsministerium i» Wie» da» Ansuchen gestellt, dahin zu wirke», daß im Wege einer Con Petition mit dem deutschen Reich, in Betreff der Vollstreckung der Urtheile der beiderseitige» Gerichte Norme» aeschasten werden, welche den vor Eintritt dcr Wirksamkeit der deutschen Civilproccßord»u»g gegenseitig in Geltung gestandenen Bestimmungen thunlichst gleich kommen. <5 Zur Lage der Seisensabrikation. Seit Einführung der neuen Zollpolitik bilden die Klagen der deutschen Sciseusabrilatlo» über de» Rückgang de» Geschäft« in Folg« der vcrtheiieronz der Rohstoffe durch di« Zölle »inen stehenden Artikel in den Handel« kommerberichten. I« eingehender »nd überzenaender Seife bespricht der kürzlich »»«gegebene Bericht der Handelskommer z» Aachen di« Loge ber rheinische» Seiseusiedereieu. dir zu de« bedeutendsten Denllchlands gehörten, in Folge der Zollverhältniffe aber sehr ge schädigt worden sind. „Die ungünstigen Berhältnisse, heißt es Volk, i,n:er welch.» da« Iabr 1882 begann, habe» leiber keine Besserung e fabi en; eS ist v elmchr, was die Walkieisc» betrifft, eine weckere Berseblinimerung insofern eingettelcn, al» einzelne Fette »nd Oele tbeurrer g>worben sind und demgemäß, de» richtigen Gehalt tcr Wnare voianegelctze, beim Verkauf der Seife günstigste» Falls der Koslcn preis erzielt wurde, von einem Nutzen aber unter keine» Umstände» bce Rede sei» tonnte. Wie lange dieser »»gesunde Zu stand noch aiidanem wird ist gar »icbt abzusehcn. Es haben schon ma»che ?eisens>buk nie» RbeinIanbS und B.eüialeiiS im oergo»- gciien Iatire ihren Betrieb eiuslelle» müsse», und die Ungunst d> > Ve'hrtiiüffe wird wal.rsclieinlich »och iiianche Opfer fordern, ehe tos Gcblicckt ein ger-geltes und ein,germaste,, lohnendes zu werden verspricht, A» Be cbäsiigung bat es den hiesigen Siedereien wäh rend des ganzen Jahres nicht gefehlt, nur mus'.te, da der Verbrauch hier und in der Umgegend wohl kaum zugenominen hoben wird, für einen beträchilichc» Theil der Production dcr Absatz in z-emlich weiter Ferne gesucht werten. Tort löst man zwar b fferc Preiie, allein die hohe» Fi achte» verschlinge» in de» meisten Füllen den Nutzen, de» der Fabrikant aus solche» Geschäften ziehen lönnte. Ackntlch rerlält eS sich bei den Lieferungen sür bas Aus land. wohin ein sehr lohnendes Geschäft möglich wäre, wenn ber Zolltarif den diesseitigen Seisensa briken nicht so schwere Fesseln dadurch angelegt hätte, dast er simmtliche Robstosse, Olivenöl ausgenommen, mit hohen Zöllen belegt. So zahlen, im Verhättaist zu ihrem Werth«: Pottasche, je nach dem Gehalt a» kohlenjauiem Kali «) höchsigrädige, rassinirte Qualität d) nicdriggrädige Qualität, z. B. rohe Rübenasche 3— 4 12—15 16-25 Proc. 8—12 15—40 10—15 10-20 3- 4 10-15 erledig! r,.„ ..nein Zeitanfwante v.-. in 6.. -, T. ,. Sporr. Wik neuerdings mit voller Besinnt!!!, ,it verlauten, sollen sich IM» die Delcgirte» der norddeutschen, bänüchen und schwedische» Bahnen über eine neue Route zwischen Deutschland und Dänemark, »änilich vin Travemünde aus Falster-Nyköping geeinigt habe». In der Hamburger Geschäftswelt wird diele Route, welche schon in 9'/, Stiii,de» den Verkehr zwischen Hamburg und Kopen hagen regelt, mit Freuden begrüßt, äV-u. Tie österreichisch-,nigarische SpirituS-Iudu- strie im Jahre 1881 — 1882, Nach einer Zusammenstellung dcS bekannten hi-sigen Statistikers Or. Bernat standen in der Betriebsperiode 1881—1882 in Oesterreich-Ungarn 130,493 Brannt- wein-Breunereien im Betriebe, welche im Ganzen 140,158,592 Hceto- litergiabe, d. i. I,40l 586 Hectoliter Spiritus (ä lM Proc,) oder 14,015,859,2M Liter-Proccnt versteuert habe»; die entfallende Steuer beträgt über 15,417/00 fl. Mit Protuclbrsteiieiung arbeiteten 45 Brennereien, mit Pauschalien»« nach der Brenn Vorrichtung 115,227, do. mit dem Maischraum 1660 und mit dcr Abfindung 13,561 Brennereien, Versteuert wurden: im Wege dcr Prodnct- bestcilcrung 22,011,366 Hectolitergrade; im Wege dcr Pauschalirung nach den, Maischraum: a) au- mehlige» Stoffen 94,385,849, d) anS Rüben 201,543, e) auS Melasse 14/485,386 Hectolitergrade; nach der Brennvorrichtiing: ») ans inehtigcu Stoffe» 689,204, b) aus Obst. Trebern re. 7,382,028 Hectolitergrade, endlich in, Wege dcr Abfindung 603,216 Hectolitergrade. — lieber den Stand der SpirituS-Industrie in den einzelnen Länder» der österreichisch- ungarischen Monarchie giebt aus Grund osficieller Ausweise nach- tchende Tabelle den näheren Ausschluß: Soda, je nach den. Gehall an kohleulanrem Natron Oele in den gewöhnlicheren Arten, wie Lein-, Haus und Bauiiiwollsaat-Ocl re die geringeren Sorten, z. B. DegaS, velsatz »c. die besseren und feineren Qualitäten (iu die Kaiegorie der Speiseöle fallend) .... Schmalz und die geringeren amerikanische» Fette. Talg, falls die Steuerbehörde ihn al« solchen anerkennt, sonst, je »ach der größeren »der geringrren Härte au E nga gSzoll, Dadei fehlt e« nicht ou Bemühungen, durch subtile Austeilungen d,e Handhabung de- Zolltarif« möglichst schwierig zn mache», und diesen Befteebnnge, ist die im vorigen Jahre aus- getai chtr Bereich»,»»« „Talg, ivelcher bei einer Temperatur von 14 bis lb" L schmalzarlige Beschaffenheit besitzt", entsprungen Tank dieser Handhabe hängt c< jetzt von der individuelle» An schauung ab. ob Talg, der bekanntlich je nach seinem Ursprünge in Bezug aus Härle sehr variiren kann, al» Talg zu 2 »l, al- Stearin zu 8 .6l. oder al- Schmalz zn 10 per IM Icu zur Verzollung kominr» soll. Wenn bei ollen diesen Schwierigkeiten doch noch Seife in dos Ausland versandt wird, so ist d,c« ans Rechnung der alten Verbindungen und der seitens der Fabrikanten gebrachten Opfer zn schreibe»; aus die Dauer ist aber an eine Anssuhr nicht mehr zu de kcn, »nd wer dann das Geschäft mit der ansländischc» Kundschaft iorlsetze» w ll, wird gezwungen sein, eine Ceiseusiedcrci jenseits der Grenze einzurichten, wie cs in diesem Jahre schon zwei hiesige Firmen gelba» habe»." '—Zeiber Eisengießerei und Maschiuenbau-Rctie»- Besellschast. Die Dividende sür das abgelausene Geschäftsjahr wurde in der vorgestern Nachm llag stattgcsundeiien SG»»g deS AuisichiSrathS »ach beträchtliche» Abschreibungen aus 10 Proc. scst- gk>etzt. Die ordentliche Gencralversammluiig der Aktionäre findet am 24 November statt. '— Am l. December d. I. wird an Stelle der jetzt bestehenden Reich-sbanknebenstcllr in CottbuS eine ReichSbankstelle daselbst errichtet werden, ro» welcher die R ichsbankncbenslellen iu Fiustcr- walde, Forst, Guben, Spremberg restortiren. k, 6. Tcr Liegnitzer Gartenbau»«»«!» hat sich in seiner Sitzung vom 5. November mit dem von seiner Commission er statteten Gutachten über die Erhebung eines Einfuhrzolls aus gärl- Nklische Erzeugnisse vollkommen einverstanden erklärt. DaS i» mehr als einer Hinsicht beachtcnSwerthe Gutachten constatirt zunächst im Allgemeinen eine bedeutende Zunahme de- gärtnerischen Gewerbe» ich letzten Iahrzelmt, die in Erweiterung der Culiuren, Einsühruilg eine- rationelle» Betriebs, Züchtung edler gärtnerischer Produkte rc. zn Tage getreten sei, und weist die« sür die verschiedenen Zweige de- Garten- »nd Gemüsebaus im Einzelnen nach. Trotz der er wähnte» Fortschritte aber bezeichnet es die Lage der Liegnitzer Gärtnerei und Kräuterei als eine erheblich schlechtere als srüher. Die Ursache» dasür findet da» Gutachten aber nicht in einer den Gemüse- und Gartenbau schädigenden Einfuhr vom A nSlande. sonder» bezüglich dcr Erzeugnisse Iber Kiinstgärlncrei in der gesteigerten Concurrenz am Platze, da nicht mehr allein die HandelSgärtnereicn, sondern auch die unter weit günstigeren Be dingungen arbeitenden herrschaftlichen Gärtnereien der Um gegend und zahlreiche Privatpersonen den Markt mit ihren Er zeugnissen versorge». Bei dcr Kräuterei, d, h. dem Gemüsebau, aber habe die Linsührung des Gemüsebaus in anderen Gegenden Schlesien- und Deutschlands, welche den Liegnitzer Kräutereic» die alten Märkte entzog, schädigende» Einfluß gehabt. Dazu komme, daß andere Gegenden infolge der billigen Wasscrsracht z» erheblich niedrigeren Preise» nach Hamburg liefern können, als Licgnitz bei der iheuereii Bahnsrncht, so daß den Liegnitzer Exportgeichnjtcn die Coiikiirrenz aus den auswärtige» Märkten erschwert sei. Die srühcr so büUicnbe Ausfuhr »ach Ruß and sei durch die hohe» russische» Einfuhrzölle säst unmöglich geworden, und die durch Ver mindern»« dcS früheren Absatzes in dem Liegnitzer Gärt nereibezi k herbcigesührtc Uebcrproduction habe einen Rückgang de« Wohlstandes zur Folge gehabt. Die Einfuhr von Gärt- »ercierzcugnissen auS dem Auslände erklärt das Gutachten sür einzelne Zweige des gärtnerische» Betriebs als eine Nothwendig keit und die Einführung eines Zolls ans dieselben sür nicht empsehlenSwcrth, da sie namentlich ans solche Gewerbe, welche sich mit dcr weitere» Verarbeitung, Verwendung und Aus- ichmückiing dcr eingesührtcn Gegenstände beschäftigen, nur »achtheilig wirke» könne. Aus allen diese» Gründen hat dcr Liegnitzer Garten- bao-Berein den Fortbestand deS gegenwärtigen Freihandel» für GaNeiierzeugiiisse besürwortet. — Der Hinweis aus die durch die herrschaftlichen Gärtnereien den HandelSgärtnern gemachte Eoneiirrenz giebt einen Anhalt zur Erklärung dcS lebhaften Inter esse», welches sür die Einsuhrzölle auf ausländische Gartenbau producte in den Regirr», n «Streifen zu Tage getreten ist. Die Grvßgrniidbesiber, welche sich sür die Holzzollerhöhung, sür die Getrcldezölle so warm iiitereisiren, sind wohl auch die eigentlichen Förderer dcr Gartenbau-Scbutz,ülle, weil — eben ihre großen Gärtnereien geschützt werde» sollen! G Hof, 10, November, Die Vorbedingungen sür daS Bahn projc.,1 Hos-Naila, nämlich die Beschaffung der Gelder sür da- Areal »nd sür eine» Bausands vo» lO Proeent, sind nunmehr, »ach dem ter Bezirk Naila sich zur Hcrgabe von 52,OM verpflichtet hat, vollständig erfüllt. Der Landtag wird nur noch seine Ge nehmigung zur Uebcrnahme des Baues durch den Staat zu geben habe». Wenn allerdings eine Privatgesellschaft diese Mittel zur Verfügung gestellt bekommt, wie in diesem Falle der Staat, so würde sie die AuSsührnng dcS Baue» auch übernehmen. Stuttgart, 9. November. (Schwöb, Merc.) Dieser Tage sand unter dem Vorsitz Sr. Hoheit de« Prinzen Herma»» zu Sachsen Weimar eine Ausschustsitzung de» Exportmuster-Lager« statt, Der Direktor Zilling erstattete den Geschäftsbericht, dem zu entnehmen ist, daß die Zahl der Mitglieder stetig in» Wachsen ist; heule zählt da? Institut 492 Mitglieder, und es ist z» hoffen, daß die wenigen exporisähige» Fabrikanten, die dem Unternehmen noch ser» sieben, nicht mehr länger init dem Beitritt zögern werden. Da» Geschäfts jahr beginnt mit dem 1. April. DaS Resultat war in den ab gelausenen sieben Monaten ein sehr befriedigende«, 31 Ansträge wurden ertheilt, während die Gesammtzahl der Aufträge im erste» Geschäftsjahre bloS 86 betrug. Außer von den bedeutenderen europäischen Plätzen kamen »och Besuche von: Cochabamba, New- Bork. Diirba», Jamaica, Indianapolis. Shanghai, Chicago, Albino, Porte-Alegre, Balpanso, Haavana, Montevideo, Alexandria, Para, Melbourne, BuenoS-Ayres, Rio-de-Janeiro, Jerusalem, Mexico, Concepcion. Bogotä, Singapore, Manila nnd Tacna. Alle aus dem Lager gemachten Verkäufe sind mit Ausnahme einiger kleiner Muster sendungen bezahlt. Da» Expoi lmnsterlager hat bi» jetzt 30 Agenten in Hamburg, Bremen, Berlin, Leipzig, Wien, Budapest, Prag, Triest, London, Paris, Bukarest, Braila, Balacz, Kopenhagen, Madrid, Valencia, Mailand. Genua, Rom, Belgrad, Salonichi, Smyrna, Alexandrien, Kairo und Neiv-Nork engagirt; dieselben sandte» in de» letzten sieben Monaten 96 Anträge. Auskünfte an Mitglieder wurden ca. 200 ertheilt «nd e< gelang, zu verschiedenen Malen die Mitglieder rechtzeitig vor Schtoindelstrmen zu waren. 8ekl. Hamburg. 10, November. Bei den zahlreichen Beziehungen zwischen Hamburg uad der dänische» Hauptstadt Kopenhagen ist ein« niöil chst Kbnelle Befördern»» d«r Personen. Güter »nd Zeitungcn natürlich rin Hrnpterlorderni«. Die fetz qe küereste Streck« Me»,e Entfallende «! Land Zahl der «re»i>er,ie« der versteuerten Verzehrungs steuer In »! Hectolilergrade 21,934.172 in Gulden kr Böhmen . . 243 2,412,758 15.65 Mähren . . 561 8,022,346 882,459 572 Schlesien . . 108 4,419,863 486,186 3.15 N.-Oesterreich 1,297 10,226,662 1,124,932 7.30 O.-Oestcrrrich «12 453,044 49M2 0.32 Salzburg . . 3,347 55,500 6,104 0.04 Tirol und Vorarlberg 10,876 617,846 «7,963 044 Steiermark . 8,918 1,223.590 I34HS5 0.87 «ärnlhen . . 1.288 629,545 69.249 0.45 Krain . . . 3,131 63,935 7,034 0.05 Küstenland . 3,14? 144,148 15,856 0.10 Dalmatien . 4,257 306,983 33,769 0.22 Galizien . . 567 23.409,992 2,575,099 16.70 Bukowina . . . . 37 2,452,116 269,732 1.76 Summa: 38.199 73.959,742 8,135,568 52.77 Ungar. Länder 92,304 66,198,850 7,281,583 4723 Zusammen: 130,483 140.158,592 15,417,151 100 — rei wurden erzeugt in CiSleilhaniei» 12,907 Hectolitergrade Troiisleithanien 2,377,019 Hectolitergrade. Der den land- Steuerfrei und iu r.'irthschostiichcn Brennercie» gewährte Steuernachlaß bezifferte sich i» de» österreichischen Ländern aus 424,843 fl. und in Ungarn aus 161,708^1,, zusammen aus 586,551 fl. Die Stenerrückvernatuiig sür die über die Zolllinie a»-gcsührten gebrannten geistigen Fliiffig» keite» betrug l,494.315 fl., wovon 414,252 fl. aus die österreichische» »nd 1,080,063 fl. aus t»c ungarische» Länder enlsallc». * Oesterrcichische Südbahn. Der rapide Rückgang, welchem die Aktie» der Ocsterreichische» Südbahn während der letzte» Tage anSgcsetzt waren, haben wir bereit» damit erklärt, daß Verkäufe executiver Natur sür englische Spekulanten und angeblich auch sür eine Trieftiner Firma stattgcsundc» haben. Man war natürlich an den Börsen nicht verlege» in der Aulsindnng von Momenten, welche eine Erklärung sür den Rückgang zu bictr» ver möge«, und ei» Arbitragcha»» in Wie» tclcgraphirte allen LrnsteS »ach Berlin: „Lombarden flau, aus Verschieb»»« Arlbergtuiniel- Durchbrnchs bis 20. November." AIS ob dieses Moment oder besten Verschieb»»« von irgend welchem Einfluß aus die Südbahn wäre! Die Eröffnung der Arlbergbah» freilich sichert der Südbahn neue Einnahmequellen zu und der Pcagcvcrtrog. den sie mit den west- liehen StaatSbahncn sür die Strecke Wörgl-Innsbruck abgeschlossen hat, wird seine guten Früchte tragen. Unter Anderen ist auch von der Cvntremine ans» Tapet gebracht werden, daß da« Mchrersordcrniß, welche» sich sür die RceanstriictionSai beiten in den durch die Hochwasserkatastrophc dcS vorigen Jahres so schwer heimgesuchtc» Gegenden im Puster- und Etschthale ergeben wird, beträchtlich höher sein werde DaS ist eine Thalsache, mit der ma» schon seit Langem zu rechne» hatte, und wir tvrusen »nS aus unsere früheren Mit- Iheilmigen über die rigorose Art der Bilanzirung, welche die Süd- bahii-Gejellichast da vorzuiichmen eulschloyen ist. Sie will daS Mehrersorderniß zum Theil dem Bau , zum Ilieil dem Betriebs konto zu Lasten buchen »nd e» überdies aus 3 bis 4 Jahre repar- tireu. Die Verkehrscniwickelung der Südbah» ist überdies eine so anSgczeichncte, daß man sicherer denn je aus eine Total-Mehr- einnahmc von 1,4 Millionen Gulden bis Ende deS Jahre- rechnet. Man darf nicht übersehe», daß die Südbah» i» dcr Lage war, trotz der enorm außerordentliche» Mehrausgaben sür das Jahr 1882 eine Dividende von 5 Fr. zu verthcilen, nnd sie wird, von dem Bestrebe» geleitet, schrittweise die volle Ziasenzahlung zu erreichen, sür da« lausende Jahr eine Dividende leiste», die aus 7'/, Fr. taxirt wird. Ans alledem geht wohl zur Genüge hervor, daß der Rückgang der Lombarden mit dc» Verhältnissen der Südbah» nichts zu schaffen hat, sonder» lediglich hervorgernsen wurde durch Rothverkäusc, denen sich, wie das »»n schon ist, Abgaben der allezeit schußbereiten Coutremine anschlosse». Pest, 10. November. Nach dem Ausweise über die Einnahme» und Ausgabe» der ungarischen StaatScassen pro 3. Quartal 1883 betrugen die Gesamiiiteinnahme» 71,898,505 fl. und waren somit qegcn daS betreffende Quartal 1882 um 3,402,54? fl. ungünstiger. Die GcsannntauSgaben betrugen 85,247,278 fl, »nd stellten sich somit gegcn da» gleiche Quartal 1882 um 1,866,787 fl. günstiger. *— „Die russische Valuta" betitelt sich ein Aussatz in dem politische» Theile der Freitag-Mergennuinmer dcr „Rat,-Ztg." von dem Finanzbcrichterffatter des genannten Blatte». Anlaß dazu giebt da» dementirte Project einer großen russischen Goldanlrihe zur Her stellung dcr Valuta (?). Der Bersaffer schildert die großen Schwierig keiten, welch« flch der letzteren entgegenstelle». (Die Goldauleihe an die Regierung behufs diese« Zwecke- wäre schon ein höchst proble matische» Mittel an sich.) ES heißt unter Andern, darin: Die anS- ländüche Schuld de» russischen Reich« erfordert Goldzahlungen im Betrage von 50—60 Millionen Rubel, die Reisen russischer Untcr- thanen absorbire» größere Summen Noten, die in Gold umgesetzt werde» müssen, der Bedarf de» Ministerium« sür auswärtige An gelegenheiten wird aus 2'/, Millionen Rubel in Gold für Botschaften, Gesandtschaften, Lonsulate «. berechnet. Daz» kommen die nothwcndiqen Goldzablnnqen sür Amortisationen a» Eisenbahnen, so daß ei» Gesaimnibcdars von circa achtzig Millionen Rubel besteht. Während dcr letzte» 25 Jahre betrug die Einfuhr an Gold i» Rußland 272'/, Millionen Rubel, die An«, fuhr 623 Millionen Rubel. In den Jahren 1871 bis 1881 stand einer Einfuhr von 126.8 Millionen Rudel Gold eine AnSfuhr fvon 319.6 Mill. Rubel gegenüber. Vom Jahre 1840 ab bi- Ende 1882 Hot Rußland 740 Millionen Rubel Gold an Europa abgegeben. Die Goldprodiiction Rußlands hat durchschnittlich einen Werth vo» 30—40 Millionen Rubel Pr» Jahr oder circa 115 Millionen Mark, der aber doch den Bedarf an Goldzahlungen nicht deckt nnd die StaatSfinanzen erleide» einen Agioverlust von circa 30 Millionen Rubel pro anno, Rußlands Valuta, um e« kurz zu sagen, ist bei den jetzigen allgemein n Zustände» de« Lande« unheilbar. *— Großbritanniens Handel. Rach dem soeben ver- öffrnllichten MonatSauSwe-se de» englischen HandclSamtes betrug die Einfuhr im October 35,834,000 Lstrl. d. t. 1,682,000 Lftrl. oder 5 Pro« mehr als im vorigen Iabre und die Ausfuhr 21,139,000 Lstrl. d. i. 261,000 Lstrl. oder 1'/, Proc, mehr. Die Einfuhr der vcr- sloffenen 10 Monate beziffert sich aus 355,128,514 Lstrl. gegen 341,529.992 Lstrl. in 1882 und 328,011,306 in 1881. Die An»- fuhr während desselben Zeitraumes betrug 200,803.944 Lstrl. gegen 203,012,657 Lstrl. in 1882 »nd >93,060,793 Lstrl. iu 1881. Die Totaleinsuhr von Edelmetallen betrug im October 1,482,002 Lstrl. und die Ausfuhr 2,046,479 Lstrl. Entscheidungen de- Reichsgerichts. « *— Erreicht der Inhaber einer Tratte die DiSeontirnna der selben durch die falsche Vorspiegelung, daß der Bezogene bestimmt die Absicht habe, die Tratte zu acceptirro. so ist er nach eine» Urtbeil de« Reichsgericht«. I. Strafsenat«, vo» 24. September d. I., wegen Betrüge« zn bestrafen. Post, und Telegraph,nwrse«. *— Neue Bahnposten. D>» Eisenbahn streck« Strehlrn- Heid'rSdors. an welch r « >r die Postämter Strehlen «nh 'k -
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