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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188212095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18821209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18821209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-12
- Tag1882-12-09
- Monat1882-12
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1882
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Erscheint täglich s-üh «-/. Uhr. >ut ErprtzM»» Job,»««,aff« SS. IprechRn»»« trr Artürtis,: vormittag« 10—ti Uhr. N-chmlttaq« 5—» Uhr. »>««»» »r, »»r dt» »äckM^^nd, drkt»»«« -ntera«, «, , ,«,« üt» 8 Uhr A«chm«Naa». „ »«».»nd -ek»„« srützdi» Uhr. Z> sn> /stiüln, fitr Zns..^>u«tz»e: Ltt» Me»». UuiorrÜtäMürahe N. llsnis Lisch». Kathmeiumftrahe 1», P. mir »t» Uhr. nmigtr.TageblM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. ^§313. Simnabend den V. December 1882. Auflage L?,SSO. Ld««»nur»1»»rn, Viertels. 4'/, Ml-, incl. Briu^rlod» 5 durch di» Bost bezog« 8 ML Jede emzeiue Lummer SS Vf. Vrlrgexrovlar 10 Vf. Geßädrea <ür Lr»rad«il,g«, «h»« PoftbesSrderuug 20 ML »tt PchtbriSrdrrung LS ML 2»lrr,tr «gespaltene Petitzeile »0 Pf. GrSher, Schrift« la« »Mer» Pro«. verHnchuih. Dabrllariicher Lay aaa höherem Darts. Lrclamei, unter den Nrilartioa,strich di« Tvaltzeiie SO Vs. Imerste find fterr a» die Erpe»ttton z» ieaven. — Rabatt wird »>ckl gegevem Zahtaug pr»oa»««r»»uo oder durch Poid- »achuahm«. 76. Jahrgang. Zllr gksNigen Vtllchtung. U«sere Expedition ist morgen Kormtag, den 1v. Deeember, vormittags nur bis 1,S Uhr Muet. LxpeäMon äes I^lprlxer laxedlutteZ. Amtlicher Theil. Vekanntmschung, hte >k»»el-«»- Mtlitnirpffiefttiarr t» -te -keernttrnngsskammrolle» »etr. Nach der deutschen Wehrordnung vom 28. September 1875 ßch für jeden Ort Verzeichnisse aller Militairpflichtigen KeerutirungSstammrollen) zu führe« und e» liegt sür die Stadt Leipzig die Führung dieser Stammrollen der Unter zeichneten Behörde ob. Ueber die Meldefrist zu dieser Stammrolle enthält A. 23 kr gedachten Wehrorvniina folgende Bestimmungen: 1) Nach Beginn der Miiitairpflicht (d. h. nach dem l. Ja- «uk d«< Kalenderjahre», in welchem der Wehrpflichtige da» U. Lebensjahr vollendet) haben die Wehrpflichtigen die Pflicht, sich zur Aufnahme in die RecrutirungS-Slammrollen an- zivelbe». Diese Meldung mutz i« der Leit vom 15. Januar bi« s. Februar erfolgen. 2) Dw Anmeldung erfolgt bei der Orttbehörde desjenigen Ork«, a» welchem der Mllitairpflichtig« seinen dauernden »chnthalt hat. Hat er kein« dauernd« Aufenthalt, so meldet er sich bei ie, vrtSkehvrd« seine» Wohnsitze«, d. h desjenigen Orte«. «, welchem sein, oder sosrrn er noch nicht selbstständig ist. imnr Lite« oder Vormünder ordentlicher Gericht-staad sich ützHiet. v) Der innerhalb de» Reichsgebiet» weder ein« dauernden ' ichalt. »och einen Wohnsitz hat, meldet sich in seinem ptSort zpp Stammrolle, und wenn he» Geburtsort im mde liegt, in d«mj«tgm Orte, ist welchem die Eltern ^ »ili-Mupter ihr« letzt« Wohnsitz batt«. zz^^Anmekduna zur Stammrolle ist da» Geburt»- *) vorzuleg«, sofern die Anmeldung nicht am Ge- lertlvrt selbst erfolgt. 5) Sind MilitairpfliLtige von de« Ort«, an welchem sie sich »ach Nr. 2 zur Stammrolle anznmrlden haben, zeitig atnrsend (aus der Reise begriffene Handlungsdiener, aus der >mra hiermit zur Befolgung der im H. stimmungen mSoesondere aber dazu aus: zur Befolgung der im H. 28 enthalten« Be ides- ^ »muagen in«! in der Zeit vom 15. Januar bi» t. Februar künftigen Äahre» Obstmarkt Nr s. parterre, Zimmer Nr. 55. i» Ouartier-Amte. in de» Stund« von Bormittag» 8-^12 Uhr und Nachmittags g—8 Ubr unter Vor- zeiquna de, Geburt«- refp. Loofungsschein« die vor- «eschriebme Anmeldung zu bewirk«. Gleich,eilig bring« wir zurKmntaitz, datzReclamationm « Verlust ders^b« einige Zeit vor der Musterung und Weften« i« Mustmung«term>n, und durch obrigleitlich kßlaabigte Urkund« oder Stellung von Zeug« und Sach- Mstandigen zu bescheinig« sind. Dkjmiaen M.litairpflichtia«. welch, aks Stlltz« lhrn Mer, «ckamirt Hab«, müssen Letzter« in der R'grl ft» «ugmmgSterm-ne vorstellen. Wpzig. am llü. «ovember 188L Der -tath der «tadt vr. Georgi. 1 Dl« Geburttteugniss« sind kostenfrei ,u ertheik«. Lelpzi^. Drklmstmachnng. s« sind neuerdings au- Pappe «»gefertigte Akach bildmage» von Gold a»d Silbernrünzr« in Verkehr gekommen, welche zu betrügerischen Verwendungen grmiß- oraucht werden können. Um einem solchen Mißbrauche vorzubeugen, sehen wir un» verananlaßt. die Anfertigung und den Vertrieb der gedacht« Nachbildung« für den hiesig« Polizeibezirk hier mit zu verbieten und werden wir jede Zuwiderhandlung geg« diese» Verbot mit Geldstrafe bi» zur Höhe von 50 ^ event. mit entsprechender Haftstrase, sowie mit ConfiScation der Nackbildungen ahnden. Leipzigs den 7. December >882. Da» Polizei-Amt der Stadt Leipzig« I. V.: Junck. Pol.-Rath. Wohnllngs-Vcruliethuiig. In der 3. Etage der Alten Waage. Katbannenstraße Nr 29. ist eine au» I Borsaal, S zweifenstrigen Ttnbea »ach der Katharineustratzr herau», I zwei- I88S a» geg« einhalbjährltche Kündigung ander- weit zu vermtethe» und werden Mitbgesuche auf dem Rathhause l. Etage, Zimmer Nr. 17. woselbst auch die Ler- miethungSbedingungen und da» Jnventarium der zu ver- miethmben Wohnung «ingesehen werden können, entgegen- g«ommen. Lcipzig, dm 1. December 1882. Der Skatb der Stadt Leipzig. Dr. Georgi. Stütz. al» Herr ». Kardorff von „dreister Ueberhebrmg" de» Lbg. »«ker sprach und dafür von Herrn v. Lrvetzow nicht Handlung« !, so Hab« ihre Elte«. Bor- Fadrikherr« die Verpflichtung, Tee befindliche Seeleute ».). »üiudrr. Lehr-, Brod- oder? sie zur Stammrolle anzumetden. ») Dir Anmeldung zur Stammrolle ist in der vorstehend wrgeschriebencn Weise seit«» der Militairpflichtiam so lange isjthrlich zu wiederhol«, bi« eine «dgiitig« Entscheidung iider die Dienstpflicht durch di« Ersahbehürdm erfolgt ist. Vei Wiederholung der Anmeldung zur Stammrolle ist kr im erst« Militairpstuhtjahre erhalt«« Loofungsschein vor- pleaeu, «utzerde» sind etwa eingetreteue Veränderung« (in Be treff de« Wohnsitze», de» Gewerbe», de« Staube» «.) dabei der Wiederholung der Anmeldung zur S r»lle siud nur diejmig« Militairpflichtia« befreit, welche >tr ««» bestimmten Zeitraum von den Ersatzbehörden av», küiklich hiervon entduad« «de, über da» lausend« Jahr himmt znrürkgeftellt werd«. 8) Wilitairpflichtiae. welche nach Anmeldung zur Stamm te»« im Lause eine» ihrer Militairpflichtjahre ihren vauera- k» Ausmthalt oder Wohnsitz «ach einem anderen Au<« bebm>g«b«zirk »der MosterungSbezirk verlege«. Hab« diese» »ch>s». Berichtigung der Stammrolle sowohl beim Abgänge Kr VehSrd« oder Person, welche sie in die Stammrolle aus- Diommea hat, al» auch nach der Ankunft an dem neu« Ort derjenigen, welche daselbst die Stammrolle führt, späte st-,» innerhalb dreier Tage zu melden. 8) Versäumnih der Meldefristen (Nr. 1, 8, 8) entbindet licht von der Meldepflicht. >9) Wer die vorgeschriebe«« Meldungen zur Stammrolle °kr z»r Berichtigung Vorfeld« untertätzt, ist mit Geldstrafe bi« zu dreitzig Mark oder mit Haft lu» zu drei Lagen zu öestrasen. Äst diese Bersäumnitz durch Umstände herbeigesührt. der« 8ksnt>gung nicht in dem W-ll«a de» Melvcpflichtigen lag, I» tritt keine Strafe ein. Wir fordern demgemäß unter Hinweisung auf di« ange» »Hk, Straf« alle obenerwähnte» Militairpfiichtiaeu. soweit Die am 8. diese» Monat» zum Beit« de» Upeater» Peasio»S»Fond- slattgesundeoe Vorstellung hat elne Ein nahme vou isst ergeben, wa» wir hierdurch mit dem Au-drucke unseres ver bindlichst« Tanke» für da« unserer Anstalt bewiesen« Wohl wollen zur vss«tlich« Aeimtnitz briugrn. Leipzig, de» 7. December »882. Der Derwaltungs.A»Sschntz Theater-PenftouS- VekanntWAng. Nach d« Meflungen de» Herrn Grh^ Rath Prof, De. Kolbe betn» di« Vwckttroft v«» städllschen L«chtgafe» im Monat November bei stündlichem Eonfurn von S Eubik- sutz durchschnittlich da» l 7'/, fache von der der Normalwach»- terze; da» specifisch« Gewicht war 0.477. Leipzig, tzen 8. Derember l8S2- De« Rath« Deputatia» zur GaSaastalt. De« am 8. >pril 1850 in Ecknx»nerde« bei Kamen» in Sachs« geborenen, zuletzt in Sohl!» bet Leipzig aufhöUIich gewes> gestellt, daß ein schriftlicher Vertrag adgefaßl Word«. Er find seitdem mehr al» drei Jahre verflossen und e» ist deshalb sehr möglich, daß die damalig« offlriösen Stimm« die Wahrheit berichtet«, daß aber inzwischen die mündlichen Verabredungen schriftlich formulirt worben sind. Ein svecieller Anlaß lag dazu vor. al» Gambetta dir Leitung de« französischen Mini sterium» übernahm, und auch vorher schon einmal, al» sich die Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland di» zu einer dem Kriege sehr nahen Spannung gestaltet hatlm. Dem sei nun, wie ihm wolle, sicher ist. daß die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit festen Zusammenstehen- der de-vc» Verbün deten gegen die Feinde Beider sich im Laufe der drei Jahre wesentlich befestigt hat «nd daß oiese gegenseitige BundeS- treue der Erhaltung de» europäisch« Frieden» sehr förderlich gewesen ist. Wenn jetzt plötzlich di« Thatsa-be de» Abschlüsse» eine» schriftlich« deutsch-österreichischen Bündnitzpcrtragr» zur öffent lichen Kenutniß gebracht wird, so ist kaum eine andere Er klärung sür diefe ausfallende Kundgebung möglich, al» datz sie in Folge der politischen Sendung de» Herrn v. Gier» geschehen ist. Es sollte wohl darüber Klarheit nach allen Richtungen verbreitet werden, daß in Barzin nicht» geschehen ist, wa» die Sachlage zu verändern bestimmt ist. daß vielmehr trotz der sympathischen Aufnahme de» russischen Minister» -n Berlin da» Vcrhältniß zwischen Deutschland und Oesterreich dasselbe geblieben ist. Die österreichisch« Regierung bedurft« einer solchen Verständigung über die unverändert« Gesinnungen ker Deutschen auf diesem Wege freilich nicht, aber für die beiden Völker wurde dadurch eine beruhigende Gewißheit uud auch für da» unbetheiligt« Ausland ein Fingerzeig ge geben. daß e» keine Veranlassung Hab«, sich trügerisch« Hoff nungen über veränderte Beziehungen zwischen Rußland einer seits und Deutschland unv Oesterreich-Ungarn andererseits zu überlasten. Unsere Leser werden sich erinnern, daß wir so gleich beim Bekanntwerden de» Besuche» de- Herrn von Gier» in Varzin di« Möglichkeit andrutet«. daß der russische Minister die Stimmung in Bezug aus Oesterreick sondirt haben könnte, daß er aber dort nicht da» gewünschte Ent gegenkommen gesund« Habe, von de» russischen Preßorgaum ist der „Goto»" von Anfang an da»jenige Btatt gewesen, weiche» die Nothwendigkeit einer Revision de» Berliner Vertrage» mit Rüctsickl aus die verändertes Verhältnisse in Egypten betont hat. Ain solche» Vorhaben ist,' nicht ohne Gefahr für d« euro- läiscken Fried« und besonder» erscheint Oesterreich al» ersorderlichen Vorkehrung« zur Gegenwehr trifft, wahrscheinlich würden alle diese Vorsichtsmaßregeln nicht ihr« Zweck erreichen, wenn nicht al» wtchtigster Hijiderung-grund Ir einen russischen Angriff da» deutsche Bündmß diente, und «r» ,«l Ltebsch, gegen da« hiesig, die Ladung zur >ohü Seschirrsührer Peter t t» einer Wider th» wegen Zuwi )r»schkenrcgulatio anhängigen UntersuLungSsaci -anptverhandluog zuzustellcn. Ts wirb daher Liedsch hiermit aufaefordert. sein« dermakig« Aufenthaltsort »»verweilt der unterzeichnet« Behörde anzuzeine,. die VolizeibehSrde» nnd Volizeiorgaoe aber werden ersucht, Lie dafern er betroffen ««rden solli«, o«f dies» vekcmntmachung merkiam z» mach« «nd «om Lrfolg, Notiz anher gelang« zu lassen. Leipzig, de, b. December 18tw. Der K-»tglichr A«t»a«l»rlt. > vr. Voitze»berg, Holz-Verteigernng t« Ser öders-rstrrei Löberschütz. Montag, d« 18. d. Mt»., sollen meistbietend verkauft «erd«: 1) vormittag» 10 Uhr in dem Schlage Jag« 8?» vchutzbezirk Larstza»«, an der vier and dem Prae»-Da««, »»»esähr 83» Stück Kiesar»-, Van» nnd Schnribehal». »eist voa guter Beschaffenheit, p»d 5 Blaammekr Kiefern- RntzK<ba>< 2) «achmüt.g« 8 Uhr »» TarftzanS a,» d««s«lb«, «chlage ungefähr S Ranmweter Mcheu-Kladeo «>d 8S3 Ran«, «etwc Liese«-Patz«. Doberschütz, pro 8. December 1882. Der Königliche vderfSrster. Nichtamtlicher Theil. Vas deulsch-ökkrreichische Lüuduiß. Die Aufregun«. welch« die Sendung de« Her« v. Gier» rzin in Eu, nach Va ropa verursacht hat. ist di« Beranlassung zu einer Mittheilung geworden, welcher kaum genug«? Ve- deutuug beiaeleat wird al» dem Ereignitz, welche» sie herv,r- aerus«. Tie Nachricht, welche durch die Leipziger „Grenz- hoten" dm Weg in die Oeffeutlichkeit gesund« hat, besagt, daß zwischen Deutschland und Oesterreich »in urkundlich be- kräftigte» Bündniß besteht, weiche» nicht nur di« Ueberein» stimmung beider Großmächte über ein« gemeinsame Abweke vou außen kommender Angriff« bekundet, sondern sür ganz bestimmte Fälle Aar formulirt« beiderseitige Verpflichtungen feststellt. C» kan» kein Zweifel darüber obwalten, daß diese, Vündnißvertrag den Fall eine« Kriege» gegen Rußland un» gegen Frankreich zum Gegenstand» hat. Die Annäherung Frankreich« an Rußland nach dem Kriege von l879/7l war, wenn sie auch von der ander« Seite nickt im gleich« Maße erwidert wurde, doch eine so augenscheinliche khatsache, daß Deutschland und Oesterreich mit ihr rechne« mußt«, und kein wirksamere» Mittel könnt« in Anwendnng gebracht werden, um da» Bünd, uiß Rußland» mit Frankreich unschädlich zu machen, al» «in Sckntz- und Dn-tzbvndniß zwischen Deutschland und Oester reich. Die beiderseitig« Interessen de, benachbarten Mächte wies« aus ein solche« Bündniß mit Notbwendigkrit hin und de«halb begrüßte man di« Reise de« Fürst« BlSmarck nach Wi« im Jabre 1879 al» da» Kennzeichen, daß jene» Bünd- ntß abgeschlossen ward« sei. Eine Tischrede, welch« dm damalige preußisch« EnituSminifter v. Puttkam», in Eff», hielt, bestätigte die Richtigkeit Vieler Annahme und di» erste Ver kündigung de« Bündnißabichluffe» seit«» der Press« erfolgt« durch eine Berliner Eorrespondenz der „Kölnisch« Zeitung" vom 22. Oktober 1879. E< wurde damat« durch die osstriSsrn Organe mit Bestimmtheit versichert, daß zwar «in« voll sang,n waren. jede Regierung in der. Latein muß. unbrauchback« oder «a ln de nicht mehr lmstungSs« entfernen. Erwähnen» La«ker sprach und dafür von Herrn v. Lrvetzow zur Ordnung gerufen wurde, ja daß nachher der Präsident diese Unterlassung damit motivirte, daß er geglaubt, Herr La-ker befände sich mit Her« v. Kardorff in „privater Unter haltung." — Die Etatäberathung selbst wurde durch eine» fachlich« Vortrag de« StaatSsrcretair« Burchard eingeleitet. welcher sich in dieser seiner neu« Würde zum ersten Mal, dem Hause vorstellte. Herr Burchard gab im Großen und Ganze» da» durch die Zustellung de» Etat» bereit- bekannte Zahlenmaterial. Ueber den eigentlichen Ke«- unv Haupt- difserenzpuncl zwischen der Negierung und der linken Seit« de» Hause» ging er ziemlich leicht hinweg. Er brachte nur in Kurzem die gestern in der „Prov.-Eorrespo»deuz" vorae- tragcn« Gründe sür die Vorlegung zweier Etats vor, be tonte, daß sie lediglich praktischer Natur seien, und bestritt, daß -hnen irgend welch« politisch« Bedeutung beizulegm sei. E» versteht sich von selbst, daß der erste Redner au» dem Haus«» Herr Ri ckert, die total entgegengesetzte Ansicht vertrat, ganz besonder» politische Gründe geg« di« gleichzeitig« Behandlung zweier Etat» geltend machte und sogar in dieser Forderung eine „Degradation" de» Reiche» und eine unwürdige Behand lung de» deutsch« Reich«taae» erblickt«. Wir müssen bekennen, daß leider der secessionistische Redner keinen besonder« Ein druck auf da» Hau» hervorzubrinam wußte trotz oder viel leicht weg« de» Uebermaße» von Pathos. dessen er sich be fleißigte. Der Antrag, über den sich di« drei liberal« Frack,on« geeinigt, di« in jedem Jahre der Bndgeteommisston überwiesenen EtatStitel auch diesmal, jedoch nur pro 1888/84 zuzuweisen, wurde eingebrackt; Herr v. Minnigerode stellte da« Amendement, die entsprechenden Titel de» Etat» von 1884/85 hinzuzusüg«. D»e Generaldebatte wird, da morgm katholischer Feiertag ist, erst am Sonvatend fortge setzt. wo, wie bestimmt versichert wird, auch Herr Eugen Richter da» Wort nehm« und Fürst Bi-marck, welcher heut, wieder vergeben» erwartet wurde, ebensall» erscheine« wird. Der Kanzler soll übrig«» heute lediglich durch «in Unwohl sein ferngehalten Word« sein." au» scknd di» procentnal« Bürs«»» ischen Kreis« bi» jetzt gesund«, ein« sei. Aus der Zurückhaltung das Ar« * Zur parlamentarisch,« Lag« wird uns vmit« Berlin vam D»nner»lag geschrieben: „Mau kan« durchaus »icht sag«, daß di« Ausnahme, welcha der neue, von den Eonservative« «ingebrachte Ent wurf, cherrassend steue^ in polnis' unbedingt schlecht« thchls, di« ja hei de« a»K» Aufwachen so uaFaffrnden Geseheutwurss seWftverständlich ist, Aingt wenigst«» da» objektive Bestreben herau», dl« Materie, ihrer Wichtigkeit angemessen, in sorgfältigste Erwägung zu ziehen und sich nicht einfach deshalb ablehnend zu stellen, weil der Antrag au« einer gewissen unleug baren agrarisch« Animosität der Conservanven geg« da» bewegliche Capital hervorgeaangen ist. Wenn der Haß bliud macht, so «acht er unter Umständen auch rrcht scharfsichtig, und daß die Börsengeschäfte mit ihr« riesig« Summ« ein« al» neck fester al» bisher geknüpft erklärt Daß Herr von Gier» auch die italienisch« Regierung sür die Pläne Rußland» zu gewinn« sucht, ist für dm Fall einer Revision dc» Berliner Vertrage» wohl verständlich; aver wmn er durch Vermittelung Italien» auf das Verhältnis von Deutschland zu Oesterreich einwirk« zu können meinte, so wllrve da» von einer ganz unrichtig« Auffassung der Sach lage zeugen, und eine solche ist bei Her« von Gier» nicht vorau-zusetzen. Die Rundreise de» russisch« Minister« ist noch nicht zu Ende; vorläufig geleitet er feine krank« Tochter nach Italien und dann wird er seine Rückreise nach Wien antreteu. Wenn er In der österreichischen Hauptstadt anlangt, so wird er wahrscheinlich mit ganz ander« Anschauungen dem Grafen Kalnokh enlgegentreten, al» sie bestanden hätten, sall» er Wie» auf der Hinreise berührt hätte, lieber die Gesinnungen der österreichischen Regwrung gegen Nuß. land map Herr v. Gier» jedenfalls aus dchtomatischem Wege unterrichtet, bevor er seine Reise antrat; aber tue persönlich« Wahrnehmung ist doch von jeder andern Information so sehr verschieden, daß nur durch jene die volle wünschen-werth« Klarheit erreicht werben kann, vorausgesetzt, daß man scharf genug steht und beobachtet, um durch kerne Täuschung irre geführt zu werden. Herr v. G>er» wird Da», wa» er in Varzin und Berlin gesehm und rrsahren bat. in Wien be- stätigt sinken, auch dort wieder die Uebrrzcugung befestigen, daß di, Freundschaft zwischen Deutschland und Oester- reich -egen alle versuche, sie zu stör«, durch ihre Herzlich keit und Innigkeit geschützt ist. uud wenn Herr v. Gier» um dies» Erfahrung bereichert in sein« Heimatb inrückkehrt. so wäre e» sehr möglich, daß dadurch bereit» bestehende Pläne stärkere Besteuerung vertrag« können, darüber dürfte unter allen, nicht de« Börse angeyvrenden urtheilSfShia« Menschen wohl Uebereinstimmung vorauSzufehrn sein. Nur fragt es Leipzig, 9. Derember 1882. * Au« dem Reichstag« wird un» vom Donn«r»tag zesckirieb«: „Die Brrathung der ItatSvorla«, hat im Ke ich« tage heut« ziemlich früh begonnen, obgleich in parla- mentarischen Kreis« kaum darauf gerechnet Word« war, daß sie überhaupt zur Di«eusston käme. Man hatte erwartet, daß die veratbung der beiden Novellen zum Reichsbeamtengesetz nnd zum MilitatrpensiouSgesetz di» ganz« Sitzung iu Anspruch nehm« würde; indessen hatte Niemand etwa» gegen die «ommiffarisch« Behandlung' der beide« Vorlagen einzu wenden und so war di«Di»cussio« über dieselben ziemlich schnell vorüber, in wrlcher Rbceigen« mehr van allem Andern al« »on der Materie der Gesetz« selbst via Retz« war. Laß die Liberalen nicht gerade geneigt sind, ein» reactionair« Rrgierung di« Mvglichleit zu gewähr«, «iß. liebige Beamt« nach Belieb« außer Dienst zn stelle«, ist ganz erklärlich r aber Nirmand wird leuan leugnen ktznnen. datz hig« Vaamte au« ihrer Stellung ,u ^ di, ^«nlich heftig persönlich, Pläukalr» zw,sch« den Abaa. vr. Lasker nnd ». Kardorstz E« ist bedanerstch. >wtz Haer L«»I«r sich noch immer berns« fühlt. Ander, zn schnl- meistern und den „Tächter" de» Hause» zu spiel«, nach- dem er selbst grade iu letzter Zeit noch sich mehr al» «ine l Blöße gegeben hat. Freilich erregte es aber auch Befremden, I sich, ob die Gesetzgebung im Stand« ist, eine vorsen- besieuerung einjuführen, welche die fi-calischcn Bedürf nisse mit den« de« Verkehr» in Harmonie bringt und nicht die letztere» durch die erster« Überwuchern läßt. Ist fls dazu im Stande, so würden sich bald genug die zuständig« Factor« iu wknfch«»werther und für da» Reich nutzbringende« Weise einigen. Die Eonservativm behaupt« nun, daß dia Schwierigkeit« gar so groß« nicht wären, und sie wollen ft, ihrem Entwurf den Brwei» dafür erbracht habe». Wir habe» die Meinnuaen mehrerer liberal« Abgeordnet« über dies« Entwurf geyvrt, und wir können nur wiederholen, daß man im Laaer der Link« nickt geneigt ist, sogleich ein absprechende» Urtheil zu Sichern, daß man vielmehr dm besten Dill« zu sachlicher Prüfung hat. Wen« trotzdem die Wahr» scheinlichkeit der Ablehnung de» Antrag« seiten« der Liberal« ein« größere ist al» die der Annahme, so werden die Eon« ftrvativen nicht sagen können, datz man ihnen mit parteiischer voreingenommrnheit entgegen getreten: vielmehr würde» es alSdann immer nur rein fachliche Grunde sein, welche di« Zustimmung der Liberal« verhindert«. (Dir Hab« hier selbst verständlich nur die Nativnalliberal« im Auge, da di« Fort« schritt«parlel und die Secrsstonist« wohl al» principielle Gegner der procentnal« Börsensteuer zu betracht« sind.) wa» di« verbündet« Regierungen anlangt, so darf man der« muthen, daß sie in gleicher Ovjeekivität sich der Frage gogenüber« stell«. Es ist dollkomm« richtig, wmn neulich t» mehre,« Blättern hervoegrhoden wurde, der Bankprästdent v. Dechend, al» di« ausschlaggebende Persöirlichkeit, Hab« sich im Mai v. I. geg« die proeentnale Steuer erklärt, und e» liege nicht« vor, wa« bei ihm aus eine Sinnesänderung schließ« ließ«. Ader e» ist ebenso richtig, daß er sich nicht scheuen würde, sein« Auffassung zu ändern, wenn ihm der sachlich« Bewei« ge- liefert werden könnte, datz die Börse eine Proeentsleuer zu er trag« sähia ist. Daß diese Frag« nicht schon jetzt un» heute, weder im Plrnum de« Reichstag» noch in einer Commission desselben, entschied« werd« kam», lmichtet ei«, von der Einseitigkeit irgend eine» Parteistandpunrte» an» ist sie überhaupt nicht zu lös«, am allerwenigst« von Leuten, welche die Bedürfnisse und Ausgabe» da» ßr«tz« international« Bank- und Börsenverkehr nicht genügend kevnm, um da» solid« Geschäft von de« verwerftich« Spieigesckäst« zu unterscheid«, und welch« deshalb gemmuiglub da« Kw» mit dem Bad« ausschütten. Herr ». Wedell-Malcho« gehört wohl kam» zu diesen besang«« Splitterrichte«, »ohl aber beispirl»wris« Her, Perrot. der Verfasser der berüchtigte» Arra-Urtikel der Kreutzeitnng. »elcherjetzt in der konservativ« Fraktion wie rin, Ar» verkörpert« natianalükonomisch, Weisheit gilt." * Der Antrag der Liberalen, d«n Etat de» Jahres >884—88 von vornherein znrückzuweis«, wird anch van der ulteamonkiu« Partei angenommen »erd«. Damit ist das Schicksal de« Doppeletats baksegel» und dt, R«gt«rung hat wieder»« rtn« Ni»d,,1ag« litte». Di« Generaldebalt, wird Sanuabmb z» End« geführt «erd« und wünschen di« Cmservativm. datz »mnst»« am Montag dt, erst« Lesung de« va« Adg. v Wedel!« M « lchow eingebracht« Gesetzentwurf« weg« Einführung der procentualeu vvrsensteuer aus di« Tagesordnung gesetzt wird, da ihnen sehr virl daran gelegen ist, daß di«
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