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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188311184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-11
- Tag1883-11-18
- Monat1883-11
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1883
- Autor
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Erscheint täglich früh 6V, Uhr. Redaktion und Lrprdition Johaanesgasje 33. Sprrchüuudrn der Redaktion: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags ü—6 Uhr. »Ur »tt NL<r<od, M>,e1»a»ter M,»ulcrt»t« «»ch» sich du N«d»lü»» mcht »rrdwdlich, A«««H«e »er für »ie nSchfts«l,e»»e Nummer bestimmten Inserate au Wochentagen bis S Uhr Nachmittag«, au Sonn- und Festtagen srüb dis V.» Uhr. In dt» Filialen für Ins.-Knnahme: Otto Klemm, NniversitätSstraße 21, Louis Lösche, Katharinenftraße 18. v. nur bis '/,S Uhr cWlgtr.TagMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Gcschciftsvcrkchr. Auflage L8,L«V. Adonnemeatopreis viertel,. 4'/, Mk. inet. Bringerlohu S Mk.. durch die Post bezogen 6 VN. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Lelegesemvlar 10 Ps. Gebühren lür Lrtrabeilaae, ohne Poslbeiörderung 39 Mk. «tl Poslbcjörderung 48 Mk. Inserate «gchmltene Petüzeile LO Pf. «rohere Schritte, laut unserem Preis- Verzeichnis. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach hohen» Tarif. 3LL. Tonntag den 18. November 1883. Reklamen unter dem Redartionaftrich di» Spaltzeile 50 Ps. Inserate sind ftels an die «rpedltion zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnwounieruuilo oder durch Post- Nachnahme. 27. Jahrgang. Amüicher Thetl. Sestentttche Sitzung -er Stadtverordneten Mittwoch, a» 21 Skovbr. 188S, Abewd» « /, Uhr, t« Saale der 1. Bürgerschale. Tagesordnung: I. Wahl zweier unbesoldeter Stadträthe. U. Bericht de» Finanz- und VersassunglauSschussr» über Errichtung einer Assistentenstelle bei der Stistungsbuch- halterei. Hl. Bericht de« Finanzausschüsse» über die Rechnung der Stadtbibliothek pro 1881. IV. Bericht de» Bau-, Oekonomie» und Finanzausschüsse» über Berichtigung der mittleren Abtheilung der Elster erste Strecke. V. Bericht de» Bau« und Finanzausschusses über Ab änderungen an den Beleuchtungsanlagen der städtischen Theater. VI. Bericht de» Bauau-schusse» Uber Herstellung einer Damenabortanlage aus der Postseite de» neuen Theater». VII. Bericht de» Bau- und OekonomieauSschusse» über Par- zelleneintheilung für da» Bauareal zwischen der Harkort straße und der Straße k deS südwestlichen Bebauungs planes. Vm. Bericht de» Oekonomie- und Bauau-schusse« über Ucbcrnahme der Straße „an der Milchinsel". Vekannlmlntzung. Die nächste NeujahrSmeffe beginnt mit dem 2. Januar 1884 und endigt mit dem 15. Januar 1884. Eine sogen. Vorwoche, d. h. eine Frist zum AuSpacken der Waaren und zur Eröffnung der Meßlocale vor Beginn der eigentlichen Messe bat die NeuiahrSmesse nicht. Jede frühere Eröffnung, sowie jedes längere Osten halten der Meßlocale ui den Häusern, ebenso da» vor zeitige AnSpackea an den Ständen nnd in den Buden wird außer der sofortigen Schließung jedesmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe bt» zu 7S Mar- oder entsprechender Hast geahrvkt »ero«^ Leipzig, am L«. Oktober 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Harrwitz. Vekannlnmchnng. Im Monat Oktober ». «. ginge» beim Lrmen- amte ein: 150 Vermächtnis; von der am 26. April ». o. verstorbenen Fra» Christiane Sophie verw. Kachler, durch Herrn NechiSanwalt vr. Teutrich, 250 - — - Vermächtuiß von dem am 27. Juni ». o. zu Wien verstorbenen Privatmann Herrn David Robert Lähne, durch Herrn Ädvocat Alb. Prasse, 1 - 20 - Zcitgcngcbiihren von Herrn Weiß, in Sachen R.'/. S., durch das Königl. Amtsgericht, — - 85 - als (beschenk von der hiesiqen Fischerinnung, 20 - — - als vi schenk von Herrn Kaufmann MagnuS Juckuff, 2 . — - alS Sühne in Sachen Frau M. V-Frau L.i 10 « — - - - . . Fr. '/- Fr. durch Herrn 1 - — » - - « - Fr. /. Fr. Friedens 10 - — - . . . » B. Sch. richier 20 - — . - - - - Br. Sch. Conrad, 5» — »» « » - Frau Kl. '/. P. 20 - — . . . von H. I., durch Herrn Rechtsanwalt Erker, 20 - — - « . in Sachen F. '/. R., durch das Gewerbe. schicdSgericht, 13 10 10 1 1 1 2 10 2 5 5 20 5 5 10 4 2 1 25 50 50 E. St.'/. Frau S. G.j durch Herrn E.DH. '/. Frau Ps. Frieden«. L. W. D. W. > richier Fr. R. C. D. Wünsch- G. f mann, G. '/. R-, durch den stcllvertr. Friedensrichter Herrn Rese rendar Härtel, L. « durch Herrn Friedensrichter G. A. Jauck B. F. V. C. H. W. I. V. W. B. '/. W. M. G. M. W. V- A. A. «. G. A. E. F- D. A. E. M. H. F. E. Dt. '/. R. K. M. S. '/. A. S. 8«ll. durch Herrn , Frieden». rtchter B. Nagel. 643 .äl 05 Summa. Mit Dank gegen die Geber obiger Vermächtnisse und Geschenke quittiren wir hiermit. Leipzig, den 13. November 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. (Arnien-Aint.) Ludwig-Wolf. L. Holj-Auction. In der Harth de- Zwenkau» Forstrevier« aufbcrritete HSlzer und zwar: 265 Stück weiche Stangen 9—14 em stark, von Durch forstungen i» Abthlg. SO. 9—12 m lang, «^ L! 683 » - Brennknüppel, 544 « « Abrauinrcisig, 182 welche I «locke auf den Schlägen in den Abth. 14 ». 27 sollen Mvnta«. den 2«. November ds. Ihr«, von früh » Uhr a« meistbietend gegen sofortige Bezahlung und unter den sonst vor Beginn der Auction bekannt zu gebenden Bedingungen versteigert werden. Versammlung aus dem Kaiserwege nahe dem Harthschlößchen an den sogen. KrekSIeichen. Zahlstelle in, «tzofthanse zu ««schwitz. Köuigl Sorstreittami Wurzen ».»öntglFarstrevlerOerwalt»«« Zwenkau, am I«. November 1881». Bachmann. Lomlrr. Gesucht wird der am 8. Februar 1839 hicrselbst geborene Gärtner Ernst AugustAdolph Marxbausen, welcher sich wieder um der Fürsorge für seine Familie enlzogen hat. Leipzig, IS. November l883. Der Rath der Stadt Leipzig. tAr«eaa«t.) Luvwig-Wols. Wendt. Bekanntmachung. Bei der hiesigen Lder-Postdireclion lagern die »achbezeichuete» «nbeftellharen Postsendungen: Lli»»vl»e«tl»>»rt«1«. Aus Leipzig: an Arthur Schwarz in Porto Allegre, Brasilien, v. 4./8. 1882; au« Wilkau: an Loui« König, Lithoar. Anstalt in Görlitz, v. 13./7. 1883; au« v«lk««r»- dorf (vez. Leipzig): an die Sparkasse in Wermsdorf v. 14 ,8. 1883. Ein <4«I«IIt»e1eO aus Leipzig: au Bardinenfabrikaai Ludwig in Waldenburg (Sachse«) v. 1S./6. 1883 mit 20 «att Au« Leipzig: a» Frau Emilie Thürigen in Leipzig, Windmühlen- straße 3, v. 5.,3. 1883; au« Plaue« svogtl.): an I. B. Richter in Annaberg v. 25./S. 1883 mit 4.20 X Nachnahme; au« Lei«ntg! an Frau Lehmann in Pöhsig v. 23./7. 1883. Line t»i»ue«1»iir>g; au« Ehemuitz: an die Bezirk«.Steuereinnahme in Chemnitz v. 28./3. 1883 über 29.60 >i An« Leipzig: an Frau Caroline Schlüter in Riga v. 27.111. 1882, a» Clemens Theodor Schneider in Freiberg (Sachsen) am Bahuhos» v. 14./7. 1883. Die unbekannten Elgenthümer bezw. Absender der vorbezeichuete» Gegenstönde werden hiermit ausgesordert, ihre Ansprüche a» dieselbe» binnen 4 Wochen, vom Tage de- Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei einer Postaustalt de« Ol>er-Postdirectioa«-Bezirk« Leipzig geltend zu machen. Haben sich nach Ablauf der vorgedachten Frist zur Rück, forderung Berechtigte nicht gemeldet, so werden di« Geldbeträge, sowie der Erlös für den Inhalt der Packet« der PosturtterstützungB- casse überwiesen. Leipzig, 14. November 1883. Ter Kaiserliche Lber-Pvstdirertar. Walter. W. Nichtamtlicher Thetl. Leipzig, 18. November 1883. ^ * Au» Berlin wird un« vom Freitag geschrieben: „Obgleich Fürst Bismarck Herrn v. Gier« in Friod- richSruh empfangen hat. ist c» doch Thatsache. daß der Reichskanzler seit einigen Tagen wieder sehr leidend ist, und zwar hat ihn neuerdings wieder wie im Beginn bcS Jahre- die Gelbsucht befallen. Der bekannte 1)r. Schwenninger, welcher den Fürsten seit dem vorigen Jahre behandelt, ist deshalb von München nach FricdrickiSruh berufen worden, heute in Berlin eingetroffen und hat sich ohne Aufenthalt »ach deni Landsitz deö Kanzlers begeben. So sehr dem Kanzler auch geralhen wurde, sich der Conserenz mit dem Minister v. GierS krankheitshalber zu entschlagcn, so hielt er cS doch für eine patriotische Pflicht, Herrn v. GierS zu empfangen. WaS über die Unterhaltung der beiden Staatsmänner in der Presse verbreitet worden ist, entbehrt jeder thalsächlichen Grundlage, da schlechthin nichts bekannt geworden ist. Ein größeres Blatt, welches einen Mitarbeiter «gen- zu dem Zweck nach Hamburg gesandt halte, um den russischen Minister zu inter viewen, hat sein Geld vergebens ausgegcbcn, da der Herr Inter viewer nicht einpsaugrn worden ist. — Bekanntlich ist es seit Gründung deS Norddeutschen Bunde» bezw. de» deutschen Reiches nicht mebr Sitte, daß der Kaiser beiEröffnuna de» preußisches» Landtag» sich über die auswärtige Lage in der Thron rede äußert. Nachdem nun im vorigen Jahre ausnahms weise in der Eröffnungsrede der Beziehungen zum Ausland« Erwähnung geschehen, ist von mancher Seite angenommen worden, daß die- auch diesmal der Fall sein würbe, zumal sich vielleicht gerade im gegenwärtigen Momente M<mchxz zur Beruhigung der Gemüther sagen ließe. Wie verlautet, wird indeß dieses Mal der auSivärtigen Verhältnisse gar nicht gedacht werden, obgleich auch die gegentheiligc Ansicht im Schooße deS StaatSmiristeriumS ihre Vertreter findet. Im klebrigen ist die Thronrede noch nicht festgestelll worden, die» soll vielmehr erst Sonntag in einer Sitzung deS Ministeriums geschehe», im Anschluß an welche sich so dann Herr v. Puttkaner zu dem Kaiser begeben wird. — Wenn behauptet worden ist. daß Minister v. Bötticher leidend und deshalb nicht nachFriedrichSruh czesahren fei, so bin ich in der Lage, diese Meldung zu widerlegen. Herr v. Bötticher befindet sich sehr wohl und hat auch rechte Arbeitslust. Indessen steht er in Bezug auf die socialpolitischen Entwürfe den Anschauungen de« Geb. Rath Loh mann näher als der Auffassrng de« Fürsten BiSmarck, und noch ist «S nickt gelungen, kese Differenz auszugleichen. Wenn eS deshalb auch noch zu keiner Krise gekommen ist, so leidet doch der Fortgang der Arbeiten darunter, und der Kanzler, welcher Herrn v. Bötticher besonder- wegen seines Fleißes und seiner Gründlichkeit hochscläht, fühlt sich rn hohem Grade unangenehm berührt durch den Widerspruch, den er gerade an dieser Stelle erfahren muß. Herr v. Puttkamer dürste jedenfalls noch vor Gckluß deS Landtag» a»S seiner Stellung scheiden, rS handelt sich um willigen und brauchbaren Ersatz und auch darum, daß ein Oberpräsidium frei wird, welche» Herr von Puttkamer übernehmen würde. ES ist nicht unwahr scheinlich, d»ß Herr von Sehdewitz zu Gunsten v. Puttkamer'» abdankt r»d dieser wieder an die Spitze der Verwaltung Schlesien» critt. Herr von Sehdewitz ist zwar erst wenig über «5 Äahre alt, fühlt aber doch bereit» da» Bedürfnis nach R»he. An Stelle de» Herrn von Puttkamer würde dann Herr von Bötticher treten und dessen Posten durch einen söHeren Reichsbeamten besetzt werden, welcher geneigter wäre, auf die socialpolitischen Pläne de« Reichskanzler» ohne Widerspruch einzugehen. Bei den Hochcoiiservativc» erfreut sich kein Mitglied de» Ministerium» einer solchen Beliebtheit wie Herr von Puttkamer, während e« den Herrn v. Scholz, Fried derg und Ln ein» innerhalb der konservativen Partei an Gegnern nicht fehlt. Auch Herr von Goßler hat nicht lie Svmpathien der ganzen Rechten und beim Centrum ist er weit mißliebiger alSHerr von Puttkamer. Wenn übrigen» oie .Kreuz-Ztg." die Miene annimmt, alS ob in den Reiben ihrer Parteifreunde die vollcndetstc Einigkeit herrscht, so spricht Isse gegen besseres Wissen. ES wird in der Thal gleich nach I Beginn der Session sich erweisen, daß nicht nur die Be- > ziehungen zwischen dem Centnim und den Eonservativen be deutend lauer geworden sind, sondern e» wird auch zu recht ernst«» Auseinandersetzungen innerhalb der eonservativen Partei selbst kommen, ohne daß die Nationalliberalcn »ötvig haben, wie e» die .N. Pr. Zlg." so gern möchte, ihren bis herigen Grundsätzen untreu zu werden." * Unter dem Vorsitze de» Staat-minister» von Voetticher wurde am >5. November eine Plenarsitzung dr» BundeS- rath« abgehallen. Den zuständigen Au-schüssen wurden zur Lorberathung überwiesen: die Vorlage betreffend den Entwurf eine» Gesetze» über die Feststellung deS Landes- hau«halt«-Etat» von Elsaß-Lothringen sür t884/8b; em Antrag Bayern» betreffend die Durchfuhr von frischem Kalbfleisch au» Tyrol auf der Eisenbahn von Kusttem über Rosenheim nach Salzburg. Mehrere, bei den kaiser lichen DiSciplinarkammern in Düsseldorf, Posen. Frank furt a. M, PolSkam nnd Hannover erledigte Mitgttedsielien gelangten zur Wiederbesetzung; auch wurden die wegen Ab lauf» der Amtodauer erforderlichen Neuwahlen der vom BuudeSraih zu wählenden Mitglieder der RcichSschuivrn- eommisslvn vollzogen. Geniäß den Anträgen der Ausschüsse wurde beschlossen, den lliniaus der Rcichöcassensckeine in Ab schnitten zu 20 vorläufig nur aus 20,000 ^ berabzusctzen. Eine Eingabe, betreffend die Postbesvrderung von Kalendern mit beiqesügtein Bleistift, wurde dem Herrn Reichskanzler überwiesen. Dem Gesuche eine- Postbcamien um Bewilligung «ne» Ruhegehalts gab die Versammlung Folge. Nachdem dieselbe ferner bezüglich der Rechnung der Lasse der preußi schen Ober-RechiinngSkammer sür da» EtalSjahr 188l,82, soweit sie den Rechnungshof de» deutschen Reichs betrifft, die Entlastung ertheilt hatte, wurde schließlich über die geschäft lich» Behandlung mehrerer Eingaben von Privaten Beschluß gefaßt. * Ueber die Reise de« Kronprinzen wird, in Be stätigung früherer Mittheilungen, officivS au» Berlin vom Freitag geschrieben: „Der Kronprinz tritt morgen Sonnabend früh 8'/« Uhr seine Reise nach Madrid an. Die Abfahrt erfolgt vom hiesigen Anhaltiscben Bahnhofe au» mittelst Courierznge». Der Kronprinz reist somit über Halle. Eisenach und Bebra, woselbst während eine« Aufenthalte« v-n 12 Minuten der Kaffee eingenommen wird, und über h anksurt Abends 8'/« Uhr, wo da» Souper stattfindet, tt >aus dann um 9 Uhr 50 Min. die Weiterreise über ''stadt, Sarl»ruh«, Froburg zunächst nach Basel erfolgt I-,Bettel ist die Ankunft übermorgen Sonntag, früh kurz vor 0 Uhr und anch wieder der erste längere Aufenthalt. Während desselben wird der Kaffee eingenommen und alsdann um 7 Ubr die Reise durch Luzern zunächst nach Göschenen fort gesetzt. Die Ankunft daselbst erfolgt Mittag» 12 Uhr 59 Min. und soll dort bei einem Anscnlhait von 26 Minuten da» Frübstück servirt werden. AtSdann geht die Reise, nachdem der Kron prinz und die Herren seines Gefolges Göschenen um 1 Uhr 25 Minuten verlassen, zunächst nach Airolo, Ankunst daselbst Nachmittags um 1 Uhr 48 Minute», dann über Bellinzona, Chiasso 5.25, woselbst während eines Aufenthaltes von etwa 49 Minuten der Kaffee genommen wirb, nach Mailand 7.41 und von dort um 7.55 Uhr nach Genua. In Genua trifft der Kronprinz und die ibn begleitenden Herren in der Nacht zum Montag »m >2 Uhr ein und findet dort bald nach der Ankunft daS Souper statt. Am Mittcig deS nächsten Tage-, Dienstag, dürfte sodann die Einschisiiing im Hasen von Genua erfolgen, worauf sodann sofort die Ucöersahrt nach Barcelona angelreten wird. — Die „Nordd. Allg. Ztg." richtet gelegentlich dieser Reise einen „kalten Wasserstrahl" nach Pari». Die osficiöse Auslassung lautet wörtlich wie folgt: Die „Röpublique franhaise" macht nun ebenfalls, wie viele andere sranzSsische Blätter, den Versuch» die Reise des deutschen Kronprinzen nach Spanien als ein Erelgniß von verhöngnißvouer Tragweite darznstellen. „Der Dynastie wird es nicht an Warnungen fehlen", schreibt sie. Der „Rational" hatte sogar von einem „unüberschrcitbaren Abgrund zwischen den Dynasti, und den Völkern" gesprochen. Nach dem letztgenannten Blatte HLtti die Souveraine Europa- selbst diesen Abgrund gegraben, und zwar dadurch, daß sie sich der deutschen Politik nicht feindlich gegen- überstellt. Wir brauchen »tcht zu untersuchen, ob r- tn der Tbat richtig ist, daß diejenigen Staaten, die in gutem Einvcrständniß mit Deutschland leben und leben wollen, dadurch einen Abgrund zwischen ihren Dynastien und Völkern graben. Das wird dem „National" außerhalb Frankreich wohl schwerlich Jemand glauben. Dagegen würben wir dem französischen Blatte nicht widersprechen, wenn eS, sich enger fassend, von dem Abgrund« spricht, den die unendlich er» müdende französische Hetzpresse mit der Zeit zwischen den Dynastien Europa» und dem sranzösischen Balte gegraben hat. Im ReickStagSwahlkrei» Forchheim-Kulmbach, wo am 3. December für Herrn Herz eine Ersatzwahl vor zunehmen ist, stößt die Candidatenaufstellung auf allerlei Schwierigkeiten. Der langjährige freiconservative Vertreter des Wahlkreise», Fürst Hohenlohe-SchiliingSfürst, bat. wie jetzt berichtet wird, eine Candidatur abgclchnl. Andererseit» klagen auch ultramontane Blätter, daß ein Candidat ihrer Partei noch Picht ausgestellt worden, obgleich schon in vierzehn Tagen die Wahl bevorsteht. Bon fortschritt licher Seile ist bekanntlich der Landtag-abgeordnete Limmer mit dem seltsamen Programm aufgestellt worden, da» ihn eher sür jede andere al» sür die Fortschrittspartei qualificirt. Ferner wurde al» Candidat der gemäßigten Liberalen und Eonservativen vor Kurzem OberregierungSrath von Aufseß genannt. * Zur Frage de» gewerblichen Erziehung»- wesen« wird un- von sachverständiger Seite au» Berlin geschrieben: Die Frage der gewerbliche, Erziehung ist s» den letzten Deeennieu säst in allen Eulturländern ausgenommen worden. Eigent liche Gegner sind aus diesem Gebiete säst gar nicht zu verzeichnen; wohl aber ist dieser Krage von ihren Freunden ouS sehr verschirdenen Ursachen näher getreten worden. Die wichtigsten, derselben liegen aus socialem nnd wlrihschaftlichem Felde. Während ln früheren Jahren die württembergischen Bestrebungen unter GtetnbeiS' Führung ein berechtigtes Interesse aus sich zogen, baden sich in den letzten Jahren die Blicke mehr aus Oesterreich gelenkt, wo unter Dumreicher's genialer Führuna da» gewerbliche ErziehungSwesen von Staat» wegen lm großen Maßstabe ln die Hand genommen wurde. Die öfter- reichlichen Bestrebungen dieser Art reichen erst aus ein Decrnnium zurück. Wie in Preußen, so stand auch dort da« gewerbliche ErziehungSwesen ansangS unter zwei Ministerien, bi« e«. wie hier, unter dem EuliuSministerium verelnt wurde. Erst von diesem Zeitpunkt an bat e« einen namhafren Aufschwung ge nommen, während ein gleicher Aufschwung in Preußen seit der hier im Jahre 1879 eingetretenen Vereinigung leider nicht zu ver zeichnen ist: ja hier weigert man sich sogar noch, dem Hause der Abgeordneten einen Organisation«- und Finanzplan sür da- niedere technisch« UnterrichiSwesen vorzulegen, wie solcher vom Abg. Schultz- Bochum mit Unterstützung des Abg. von Schenckendorss-Görlitz m der Sitzung vom 2. März d. I. beanttag» wurde. Ein solche» Rcsormpi ogramm hatte StetnbeiS schon in den jünsziger Jahren, Dum- reicher 1876 und letzterer aus Grund der inzwischen gemachten Beobachtnnge» und Erfahrungen auch tm gegenwärtigen Jahre wieder vorgelegt. DaS neueste Resormvrogramm Dui»reicher'S be zieht sich seinem Schwerpunkt nach auf da» niedere gewerbliche Bildungsweseu und hat daber tm gegenwärtigen Augenblick gerade iür Preußen ein noch mehr hervorragendes Interesse. Tie Lentren der gewerblichen Bildung sind in Oesterreich die StaatS- aewerbeschulen. Während die preußischen den doppelten Zweck verfolgen, rinersetl« der technischen Hochschule vorzu- grbeiten und auderersellS dem Grw.rbc und der Industrie zu diene», haben die österreichischen lediglich den letzteren Zweck sin Auge. Aber noch mehr. Sie sind die Beschützerinnen der in ihrem Rayon liegende» gewerblichen Fachschulen, sie bilden die Lehrer sür diese und dir gewerblichen FortbildiiagSlchulrn au«; ja sie sollen den Anstoß für die gebotene Erweiterung gewerblicher Bildung-iietzr geben und überhaupt sür Hebung gewerblicher Düchtig- keit innerkalb ihrer ihnen zugewiesenrn größeren Districtc Sorge tragen. Solcher Staatsgrwerbrschulcn girbt es in Oesterreich jetzt zehn. An ihrer Organisation, die sich als trefflich bewährt hat, soll nicht gerüttelt werden. Dumreicher verlangt sür diese nur Ver mehrung der Lehrmittel und Entlastung der Direktoren von ihrem listigen, ja in ihrer sonstigen Thütigkeit lähmenden Schreibwerk. Den wrsentllchstrn Punct des neueste» Dumreicher'schen Reform- Programm- bildet die Hebung der Fachschulen, deren Oester reich bereit- über Hunden besitzt. Preußen hat deren bekannt- lich nur etwa zehn bi« zwölf. Bei jenen Anstalten hat sich hrrauSgestrllt, daß da« Lrhrpersonal vielfach ungenügend voraebildct ist. Hier ist thcilS eine Reuanstellung, theil« eine weitere Ausbildung der vorhandenen Lehrkräfte driugend erforderlich. Dergleichen soll riiie theilwetse Erweiterung der Lehr gegenstände eintreten. Die Heranbildung und Fortbildung der Lehrkräfte ist tn weitem Umfange an der StaatSaewerbeschnle beabsichtigt. Schon tm gegenwärtigen Jahr sind an fünfzig Fachschullchrer in sechSmonatlicheu Lurse» an einigen Staatsgewerbeschulen nachgebtldet worden. Den geeignetrn Fachschullehrern soll aber auch durch Gewährung von Stipendien Gelegenheit »ur weiteren Ausbildung im Autlande bezw. durch mehrmonatlichcS HoSpitiren tn größeren gewerblichen Etablissement« gegeben werden. In der Textilbranche ist hiermit schon letzt ein beachten-werther Anfang gemacht. Sodann bedarf da« Lrbr- mtttelwclen »ine weseailiche Erweiterung. Al« fernere Ziele bezeichnet Dumreicher denn noch die Ausbildung de« gewerblichen FortbildungSschulwesrn«, und schließlich die räumlich« Ent wickelung einer Anzahl gewerblicher Lehranstalten verschiedener Gattung. Diese- Reformprogramm begegnet nun jetzt tn Oester- reich nicht etwa einem Widerstande in gewerblichen Kreisen »ud noch weniger in denen der Volksvertretung, sondern anffilltgerweise ln denen de« Finanzministerium«. Der gegenwärtige Etat für da« aewerbliche BildnngSweseu beträgt jetzt ca. ««0,000 GnldeL «»d Dumreicher, welchem sich da« LultuSmintftnrium anschlteßt, ßerlwrt eine Erhöhung de« Etat« um 100,000 Gulden und etne «1»m«lt>r Bewilligung von 800,000 Gnlden. Aber der Differrnzpuuet der beiden Ministerien liegt nicht allein tn diesem Punctr, sondern der Finanzniinistrr will auch noch an dem jetzt bestehenden Etat Abstrich« machen. Daß hierdurch dem ganzen so groß angelegen Ausbau der Todesstoß gegeben würde, liegt anf der Hand. Die Erregung hierüber ist denn tn Oesterreich auch tm Wachsen be griffen, doch muß sich schon demnächst entscheide«, welchem der Ministerien der Sieg zusallen wird. Für na« in Prenßen ist dieser Vorgang tn hohem Grade lehrreich. Während Dumreicher das sehr wichtige Princip ausstellt, da« gewerblich« ErziehungSwesen zetzt nicht zu erweitera, sondern auszubanen, ist bet un» noch kaum an einen der Größe Preußen« würdigen Ausbau zu denken. Warum man aber in Oesterreich erst eine» so grüße« organisatorischen Bau aufstcllt, um ibn dann in dem Momente, wo ein rege- Leben sich tn ihm entwickelt, wieder niederznreißeu, würde »n- nur dann verständlich sein, wenn man zur Ueberzeugung gelangt wäre, daß der eingeschlagene Weg ein falscher war. Davon verlautet indeß von sachverständiger Sette nicht», vielmehr ist da« Bedenken anscheinend lediglich etn finanzielle«. Hatte man aber den Muth, sich in erheblichem Umsange der Hebung de« Bewerb«« nnd dadurch auch de« Mittelstände« und der Arteiterclasse anzunehman, so sollte man auch die Ausdauer haben, da« begonnene Werk fortzu setzen. Bei unseren sreundschastlichen Gefühlen für Oesterreich wollen wir dle« unserem Nachbarland« um so »»ehr wünschen, al« die dortigen Bestrebungen dann auch ermuthtgrod aus die unserigeu zurümoirkea würden. * Der »Huryer PoznanSki" richtet an die nach Erlaß der Maibesetze auSgewciylen resv. in der Seelsorge angestellten Geistlichen der Erzdivccsc Gnesen-Posen die wiederholte Auf forderung, unverzüglich ihre Abituricntenzengniffe, ihre Um- versitätS-Exmatrikeln und die Testirbogen über die von ihnen gehörten Vorlesungen bei ihm einzurcichen. * Die katholische Schulgemeinde in Stenckewo hat an den preußischen CultuSminister eine Petition gerichtet, worin sie denselben bat, die Wiedereinführung deS polnischen statt deS deutschen Neligion-unterrichtS in der dortigen Sckule zu ver fügen. Wie der „Oredownik" erfährt, ist aus diese Petition vor einigen Tage» ein abschlägiger Bescheid ergangen. * Auch im Monat Oktober sind dem deutschen Schul verein in Wien auS allen Theilen CiSleilhanienS, zum Tbeil auch aus dem deutschen Reiche, wieder reckt erhebliche Spenden zugeflossen, so daß die Centralleilung bis ietzl stet- in der glücklichen Lage war. alle dringenden UnterslUtzungS- gesuche berücksichtigen zu können. Da die Opsersrcuvigkeit der Deutschen in Oesterreich, besonders in Böhmen, im Lause der letzten Jahre immer reger und stärker geworden ist, so darf man die bestimmte Hoffnung hegen, daß die Einnahmen de- ScbulvercinS mit den immer höher werbenden Ausgaben gleichen Schritt batte» werden und daß inan die Summe von 250,000 st., die man für vaö laufende Jahr zu brauchen gedenkt, ohne große Muhe ausbringen wird. Bon den zahl reichen Spenden im October seien mir hervorgehoben die der Ort-gruppe Salzburg in der Höhe von 53 fl. 81 kr. (Sammlung beim zwölften deutsche» Feuerwehrtage), die der Ortsgruppe Walvegg (als Ertrag de» TrunvungSsesseS 44 st ), die der Ortsgruppe Mattigbosen (als Ertrag eines musikalischen Abends 70 fl), die der Ortsgruppe Zwittau (Ertrag eine» Turnfeste» IVO fl), die der Ort-gruppe Schluckenau (Ertrag eine» Festabend» 150 fl), von der deutschen Kegclgesellschaft in Wien gingen ein 259 fl., von der Ort-gruppe Le ob«r<dors 10t fl. 3l kr., von der Orts gruppe Schwechat an diversen Geschenken 62 fl., von der Ortsgruppe Gablonz 158 fl. 13 kr. (darunter 9« fl., die durch Sammelschühen aufgebracht waren), von der Ort-gruppe Saaz 5l st. 53 kr., von der Ortsgruppe Reichenberg in Böhmen 813 st. 66 k., von der Ort-gruppe Eisenerz als Ertrag eine- Eoneertc» 74 st. AuS Reichenau wurden dem Schiitvereme für 1723 unnvthige. da« ist übersetzbare, Fremd wörter. deren Gebrauch mit je t kr. bestraft wurde, 17 fl. 23 kr., übersandt. In den vier AuSschußsitzungen, welche im October gehalten wurden, hatte man sich zum Theil mit Be-
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