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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188312046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-12
- Tag1883-12-04
- Monat1883-12
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.12.1883
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Erscheint tLgttch früh Uhr. Let«tio» »ud Lrprdiiio» IohanneSgaffe 38. Sprechstandkn irr Uedartiou. Bormittag» 10—13 Uhr. Nachmittags ö—6 Uhr. xrr tt»Mla»»b« «mget-ndter Moautcriht« die dtidaclloa lucht verdmeUöj, »» ««„»«« »er »Sr »ie nachft»«l,e«»e N«««er bestimmtet, Inserate an Wochentagen bi« L Uhr Nachmittag», kann» un» Festtage» »rüh bis '/,!> Uhr. Zn -e» Filialen für Zns.-Ännahme: Ltt« klemm, Ilniversitälsstraße 31. 1'ouis Lösche, Katharinensiraße 18, v. nur bi» '/,S Uhr UchMer.TllgtUalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. — Auslage L8L00 Ldonnemeatsvrris viertel,. 4'/, MK- incl. Bringerlohn 5 Mk.. durch die Bost bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren sür Extrabeilagen ohne Postbeförderung 30 Mk. mit Postbeförderung 48 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unierem Preis- verzeichnte. Tabellarischer u.Ziffernsatz nach höherm Tarif. Reklamen unter dem Nedactionsstrich die Spaltzeilc 50 Pf. Inserate sind stets die Expedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prLeoiiii>er.iim>> oder durch Post- nacknabme. 338. 77. Jahrgang Amtlicher Theil. Vekanntmachung. Zum Zwecke der Einkonniieilschätzung auf da» Jahr 1884 werden gegenwärtig diejenigen Beitragspflichtigen, deren Ein kommen nicht zweifellos unter dem Betrage von 1600 .E bleibt, zur schriftlichen Declaration ihres Einkommens unter Zuscrtigung eines DcclarationSsormularS und unter Ein räumung einer zehntägigen, vom Tage der Be- bändigung ab in berechnenden Frist, deren Der- sänmnist den Verlust deS ReclamationörechteS siir daS Ttenerjahr L884 nach fich zieht, ausgesordert. Gleichzeitig wird in Gemäßheit von tz. 33 der zum Ein kommensteuergesetze vom 2. Juli 1878 erlassenen AuSsührungS- Bcrordnung vom 11. Oktober dcsielbe» JabreS bierdnrch bekannt gegeben, daß auch denjenigen, welchen eine Declarations aufforderung nicht zugesendct wird, es sreisteht, eine Declaration über ihr Einkommen bis znm 3. Januar 1884 im Stadthause. Obstniarkl Nr. 3, 3. Etage, einzureicben, woselbst auch DcclarationSsormulare unentgeltlich in Empfang genommen werden können. Im Weiteren werden auch alle Bormünder, ingleichcn auch alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Personen vereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte de» BermögenSerwcrbü ansgcstatttten VcrmögenSmaffen auf gefordert, für die von ihnen bevormundeten Personen bezw. tür die von ihnen vertretenen Stiftungen, Anstalten u. s. w., soweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen beziehen, Declarationen an obengedachter ExpeditiouSstelle auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Leipzig, den 28. November 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Trönvlin. Göhlitz. Manntmachims. Die Ausführung der Erdarbrilcn in der verlängerten Bayerischen Straße und in den Straßen bl und V de» süd lichen Bebauungsplanes soll an einen, beziehentlich zwei Unternehmer in Lccord verdungen werden. Die Bedingungen siir diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau»Verwaltung, RathhauS, Zimmer Nr. 14. au» vnd können daselbst eingeseben resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Srdarbetten in der Bayerischen Strafte" verleben ebendaselbst und zwar bis zum 14. De» eeinber Nachmittags 3 Uhr einzureicben. Leipzig, am 29. November 1883. Des RathS der Stadt Leipzig Straften baU'Depntatio«. Erledigt hat sich unsere Bekanntmachung vom 20. ds». Mts. Hulda Thrrese Schiffmann bctr. Leipzig, am 30. November 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armen-Amt.1 Ludwig-Wolf. Mr. Auktion. TonnerStag, de» 6. December d. I.. 10 Uhr Vormittag-, soll im Aucttonslocale »es hiesigen königlichen Amtsgerichts eine Partie Möbel, als: Schränke, Stühle, SophaS, Spiegel, ein gutgehalteaer K«P«'fcher Flügel n. dgl. m. an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Leipzig, deu 1. December 1883. Fischer, Gerichtsvollzieher. 8L1LUVA (168 ärrrttieken Lerirks- vereinZ äer 8taät lueiprriA Vleostnx, «ton 4. veeomder, ädenS» 8 17dr im 8a»tv Ser bleuten Lvrgorsekntv. Taxenordnnng: 1) stoedminjrsnbleanv!? dss Casseukübrem und keststsUang der IlitecUsdsrboitrllice. 2) äVntil äer Vsreinsbsamtsu. 8er velexirten und deren Stell vertreter rum Lreiivereinünn^eduse, ferner 8er Vereius- ausscfiüsse »n,t rwsisr dlitgliedsr rum gemi-ckteo itädtisebeu Xnsechvse kiir östcnt-Iicbe (tosuuilkeitspüexe. XL. Schluss de» >X »IiI«ete» ? vlir; alle etwa nach küatritt dl «er Stunde sieb eioüodeuden dlitxlisder «ad voo der ^d- «timmnng »usxsscdlosscn. 3) verlebt de» Standes-.4iisscd»«e» über „iirrtliebe Lntsckuldi- xnnp-s- und I>isiiell»»<i->ns-^euxlli«o titr Sedüler" (Xerrtl Oorresp.-VIntt >o. 7, 8. 54). Dr. vloss. Die zum Nachlasse des Schänkwirth» Hermann Litirich in Weideroda gehörigen, aus Fol. 12, 15 und 57 de- Grundbuchs für Weideroda eingetragenen Grundstücke, welche von den Orts gerichten einschließlich der Gebäude «ad der aus Fol. 12 ruhenden GasthojSrealgerechtigkeit aus S5S00 Mark gewürdert worden sind, sollen aus Antrag der Erben am S8. December 1884. vormittags 11 Uhr, in dem zum Nachlaße gehörigen Gastkose zu Weideroda öffentlich an dea Meistbietenden versteigert werden, was unter Bezugnahme aus die im Gasthose zu Weideroda und am Gerichtsbrete aus hängenden BersteigerungSbediugungen andnrch öffentlich bekannt ge macht wird. Pegau, am 22. November 1883. königliche« A«1»gertcht. vr. Frese. koch, Res 4) ein Paar Fraucii-Lrdrrstttseletten mit weißem Futter und einfachen Sohlen, aus einer Schlaskammer in Nr. KS der Molike» traße, in derselben Zeit; 5) e,n ziemlich neuer schwarzer Ftlzhnt mit dunkelgelbem Futter, innen die Buchstaben „ck. v." eingeklcbt, a»S einem Gastlocale iit Nr. 62 am Brühl, am 25. vor. Mts. Abends; 6) eine säst neue gramvollem: Psrrdedccke mit blauer Kante, T. Ü. gez., von einem Geschirr i» der Burgstraße, am 20. vor. Mt.-. Abends: 7) eia Bällchen i» grauer Leinwand, sic-n. D. V. 54, 21'/, Kilo chwcr, Bücher enthaltend, von dem Güterboden de» Bayerischen Bahnhofs, am nämlichen Tage; 8) ein Mmiilöpct; von grauem Katzenfell mit Schuppenkragen und grauem Tuchuberzug, von einem Wagen in der Parkstraße, an demselben Tage Abends; 9) eine ziemlich neue gelbwollene Pferdedecke mit blauen Streifen und grauer Leinwand gefüttert, von einem Geschirr in der Eutritzscher Straße, zu derselben Zelt; 10) ein Geldbetrag von L öS Z. in drei Marlstücken und kleiner Münze, durch Aiisdrrchcn eines Koffers aus cmcr Schlaf- kammer in Nr. 4 der Moritzstraße, am 27. vor. Mts. Vormittags: 11) ein Wiutcrübrrzieürr von dunkelbraunem stockige» Stoff, mit braunem Sdwoßsulter und ebenlolktiem Aermclsuticr. Samuiet- lrageii, zwei Neigen Horttkuöpse», Schooßtasche» und ciuer rechten inneren Brusttasche — in de» Taschen besaiiden sich ei» blauleincncs Taschrntuch und ein Lieferschrill aus den Namen .^l. 6. llärtig" lautend — aus der Hausflur deS Grundstückes KönigSvlatz Nr. 12, am 28. vor. Mts.; 12) sieben Flaschen Rathwcin (Cdät. LSoville), fünf Flaschen Akalgga und fünf Flaschen eingekochte Hcidklbrrrcit, mittelst Einbruchs aus ciuer Kcllcrabthcilung in Nr. 30 der Petersstraße, vom 26. bis 29. vor. Mts.; 13) ein Wiutcrüdcrzieher von dunkelblauem Diagonal, mit Sainnicllragen, einer Reihe schwarze» Hornknövfcn, schwarzem chooßfutlcr, schwarz» und weißgesireistcm Aernielsutler, >m Henkel der Name „Lmil Ladsvitr, l-eipriix". aus einem Garderobezimmer in Nr. 26 d der Hoben Straße, »in 27. vor. Mls.; 14) ein Rcgcitschirm mit Gloria-Ueberzug und Hellem Stab mit Krücke, aus einem Local in Nr. 2 der PeterSstraße, am nämlichen Tage Nachmittags; 15) eine kleine Partie Bcttscdrrit. im Werthc von etwa 3 bi» aus einer Wohnung in Nr. 43 der Frankfurter Straße, vom 27. bis 28. vor. Mts.; 16) ein Glaser-Diamant, mittelst EindrückruS einer Fenster- scheibe und EtustrigrnS aus einem Gartenhäuschen in Nr. 19o Vor dem HoSpitalthore, in der Nackt vom 28. bis 29. vor. Mts. 17) ein Fußabtreter von Toco-nußsascrn, aus einer Treppen stur iu Rr. 27 der Südstraße, am 20. vor. Mls. Abend»; 18) ein kleines flttstchr» mit Lkwcoladc und ein Paquet in gelbem Papier, Zündhölzer enthaltend, mittelst Rachschlkffel» »nS einer Bodenkanimer in Nr. 8 der Schützeiistraße, in der Z«r vom 20. bis 29. vor. MtS.: 19) eine alte Nrtsrdccke. außen tigerartig gefleckt und innen chwarz, sowie eine gelbwollenc Pferdedecke, ziemlich neu, mit roth und blauer Kante, a»S einer Wagen-Remise im Grundstück Ulrichsgasse Nr. 18, in der Nacht vom 29. zum 30. vor. Mts; 20) ca. zwei Kilo gepökeltes Lchwriurfirisch, ans einer Keller abtheilung in Nr. 22d der Plagwitzcr Straße, am 30. vor. Mts. Vormittags; 21) ein Winterüdrrzieher von dunkelbauem Floconnö, mit Sinnmetkragen, buntcarrirtem, wollenem Schooßsuticr »nd schwarzem blaogeltieisten Armelfultcr, zwei Retten übersvonnencn Knöpfen, Schooßlaschcn »nd zwei Brusttaschen, sowie Lcberhenkel mit der Firma ..Lrnst Schüler I/eiprix", aus einer Hausflur in Nr. 74 deS Ranstädler Slcinwegs, am nämlichen Tage Nachmittags; 22) zwei ungegerbte Schaffelle, 8. 8. gez., und ein ebensolches AaldsrlI, Sch. X. gez., von einem Handwagen, der im Brühl und K-lhorinenstraße unbeaufsichtigt stehen gelassen worden ist, am 1. ds-. Mts. srüh; 23) ei» sechsläiifiaer Revolver mit braunem Nußbaimtt'chast und ein Doppel-Pistol (Lesaucheux) mit ebensolchem Schaft, au- einer Requisitenkammer im alten Theater, Ende Oktober d. I.; 24) eine Trompete mit dem Stempel „107. Kex.", aus einem Gastlocale in Nr. 33 deS Neulirchhols, vom 25. bis 29. vor. MtS.; 25) eine silberne Spindeluhr mit einem im Bügel befindlichen Drahtring, aus einer Wohnung in Nr. 42 der Nürnberger Straße, vom 28. bi» 30. vor. Mts. ; 26) eine blauseidene gehäkelte Steldd-rse mit 10 V/ in Mark- tücken, ferner ein goldene» Medaillon mit schwarzer Emaille und einer weiße» Perle, au- einer Ankleidezell« im Sopdiendad, am 2. dss. Mt«. Bormittag»; 27) ein fast neuer Regenschirm mit schwarzem Gloria-Ueberzug und braunem Holzstab mit schwar-seidener Quaste, aus einem RestaurationSlocale in Rr. 5 der Hvspitalstraße, am 2. dsS. MtS. Nachmittags: 28) ein Winterüderzteher von dunkelblauem gemusterten Stoff, mit Sammetkragen, zwei Reihen schwarzübcrsponnenen KnSple», Seitentaschen ohne Patten, einer inneren Brustlasche, Billettäschchen und schwarzem Fut — in einer der Taschen befand sich ein weiß- leinenes Tascheutti-, — aus einem Tanzlocal in Nr. 33 der Zeitzer- straße, am gleichen Tage Abends; 29) ein ebritsolcher von dunkelblauem, schräggemustertem flockigen Stoff, mit Sammtkragen, schwarz- und blaugemustertcm Wollatlas- sutter und zwei Reihen schwarzübcrsponnenen Knöpfen — in den Taschen befanden sich ein Paar zweiknövfige Glacehandschuhe und ein weißes Taschentuch — aus einem Tanzlocale in Nr. 24 der Querstraße, in der Nacht vom 2. zum 3. dss. Mts. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Sache:, oder den Thäter find »ngesänmt bei unserer Eriminal- Abtljcilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 3. December 1883. Da» Polizei-Amt der Stadt Letpzta. Bretlchneidrr. Vr. Tenecke. AiMahls -Vekanntmachung. Gestohlen wurden allyier erstatteter Anzeige zulolgr: 1) eine gebrauchte Cigarrenspitze von Meerschaum, gebogene Faqon, mit Bernsteinspitze und zwei ausgeschnittenen Figuren, ein Pferd und einen Wols darstellend, an« einer Schlaskammer in Nr. 42 der Gerberstroße, iu der Zeit vom 24. Oktober bis 24. November: 2) ei» getragene« MallN»j«g«rt von schwarzem Lamlot» mit einer Reihe schwarzüberspomnnen Knöpfen, ein roth- und weiß «Hirte» Taschentuch und ei« Spieael mit braunpolirtem Rahmen, etwa 4S Centimeter hoch und 30 Lentimcter breit, mittelst Etn- hrnch» an« «ine« Gartenhöuschen im Gruudstück Nr. 4 der Harkort straßr, oomßll. »um 24. vor. Ät».: ö) rin W<OH (sogenannte Schublehre) von Stahl, acht rheinische Zoll l«,,. an« «»er Werkstatt i» Nr. 29 de« Ranstädter Steimveg» vo« »4. bi« 25. vor. Mt«.; LoSreißumz Deutschlgnt^ vordem Veir beiden sowohl von 'Seiten de» StaatssccretairS Gewähr Annäherung Früher konnte un» kann. Nichtamtlicher Theil. Zur Weltlage. Der Kaiser hat. wie wir unseren Lesern mitgetbeilt baden, beim Empfange deS Präsidium» des preußischen Abgeordneten Haukes seiner Zuversicht aus die Erkaltung friedlicher Be Ziehungen zum Auolande Ausdruck gegeben und besonder» daraus hingewiesen, daß die Störungen, die in dem freund» schastlichen'Verhältnisse Dcukschland« zu Rußland eingelreten waren, al» beseitigt anzusehcn seien. Mit Nachdruck hob Kaiser Wilhelm hervor, daß das wohlwollende Entgegenkom men de» Zaren Alerander Hl. von ganz besonverci» Einfluß aus die Gestaltung der Dinge gewesen sei. Wie jetzt bekannt wird, darf der von den drei Präsidenten vereinbarte Wort laut der kaiserlichen Worte nicht den Anspruch aus volle Genauigkeit erbeben. E» wird vielmehr von unterrichteter Seite mitgetbeilt. daß der Kaiser i» noch viel bestimmterer Weise, als e» jene erste, aus Ucbcreinkommen dr- Präsidium» zurückzusührende Miltheilung über de» Empfang erkennen ließ, seine friedlichen Hoffnungen geäußert und besonder» aus ein Handschreiben des russischen Kaiser- hingewicl-n habe. Zum ersten Male erfahren wir jetzt auch in verläßlicher Form, daß jene vielbesprochene Reife deS Herrn von Gier» nach FriedrichSruh, die bald dem Abschluß einer russischen Anleihe, Bündnme bald der LoSreißung sollte, iu erster Lime freundschaftlich-» ^ d.e ZwM m Monarchen b,S b-lnn perff"l>ch 6^" z,»V nun erklärt (7..LL.S L' -- LZ"'" ° ML aL«L»P » **, »tzL» ü! N°m, au qicbt und -in- sreundschastl.che. Haltung gegen einnimml ticS nicht gegen Oesterreich gerichtet sem Unser Bündniß mit Oesterreich gicbt vieimebr die seile, ge sicherte Basis ab, und nur aus Grund derselben können auch unsere Beziehungen zu anderen Staaten sich regeln. Glänzend hat die besonnene »nd gemäßigte rein aus Er haltung des Friedens in Europa angelegte Politik, die Deutsch land nack dem großen Kriege mit Frankreich cingeschlagen, sich bewährt. In Italien haben wir lüngst erst selb» die ravicalen Elemente deS Landes ^sich zu derselben bekenne sehen. In Spanien finden die Sympathien sur Deut ch- land täglich neue Nahrung. Ganz von selbst gestattet die Reise deS Kronprinzen in die spanische Haupt stadt sick zu einem politische» Ereigniß. und selbst die wider strebenden französisch gesinnten Elemente sangen an. cmzusehcn. daß cS thöricht wäre, Spanien sern zu halten von einer Verdi,die keine kriegerischen Zwecke verfolgt, sondern darans -ibzieU, den gegenwärtigen Bestand der Dinge m Europa aufrecht zu erhalten. Und nun will auch Rußland die feindselige Haltung ausaebcn. die e» in den letzten Jahren >,»S. aber am meisten wohl sich selbst zum Schaden. Deutsch- lanv gegenüber eingenommen hat. Unser Land wird auf atluneu,' und auck Handel und Gewerbe werden sich freier süklen. wenn nicht unablässig Waffen tönen und Truppen anhäusunge» auS den russischenGrenzprovinzcn gemeldet werden. Zwar im Westen tbürmen sich dunkle Wolken ans. Es gewinnt nach den letzten Nachrichten den Anschein, als ob die Tonkinaffaire »othwendig zu einem Kriege zwischen Frankreich unv Ebina führen muffe. Aber diese Wolke» haben für uns nickt» Beunruhigendes Deutschland wird aus der unbedingten Neutralität, die eS in dieser Frage von vornherein beobachtet, nicht herauütreten, es wird sich bitten, zu Gunsten der einen oder der anderen Macht zu intervenireii. Auch die undank bare Vermittlerrolle wird es sich in diesem Streit schwerlich aufdrängen lasse». Wie thöricbt war cS darum, als von gewissen Blättern vorKurzeni gemeldet ward, daß der chinesische Botschafter Li Fong Pao in Berlin, einer Aufforderung des Reichskanzler« folgend, sich nach FriedrichSruh begeben babe, unv vaß cS sich bei diesem Besuche uni vermittelnde Vor chlägc deS Kanzler» zur Beilegung de» Streits mit Frank reich bandeln werde. Der Nachricht ist der Widerruf auf dem Fuße gefolgt. Keiner weiß die zurückhaltende Stellung, welche Deutschland in dieser Frage eiiuiimmt, mehr zu würoigen al- die französische Regierung. Sv erklärt es sich denn auch, daß trotz kcS Lärms der chauviuislischen Presse hüben unv drüben die Beziehungen beiter Länder zu einander nicht gestört werden konntcn. Ja selbst i» der öffentlichen Meinung Frankreichs beginnt sich ein Umschwung bemerkbar zu machen. Man erwartet nicht» mehr von den thörichten Ausfällen gegen Deutschland, die sich bemerklich gemacht, als die erste Kunde von der Reise des Kronprinzen nach Spanien verbreitet wurde. Allerorten macht sich so die Zuversicht zettend, daß wir in der Thal mit Rübe den kommenden Tagen entgegen sehen können. »nd die Worte deS Kaiser« Wilhelm haben dieser Beobachtung eine schöne Bestätigung gebracht Leipzig, 4. December 188:4. * Dem BundeSrat he sind zwei weitere Vorlagen für Elsaß-Lothringen zuqegaiigcn; zunächst der Entwurf eines Gesetze», betreffend vw Anlage und Unterhaltung von Feldwegen, welcher lautet: 8. 1. Eiyentbümer, welche an der Anlage und Unterhaltung vn„ Feldwegen em Interesse haben, können zu diesen Zwecken durch Be- milutz ^S BezirkSpräsiüenien zu autorisirtcn Genossenschaften nach den Bestimmungen de« Gesetzes über die Si,ndicn„genossenichasten 21- Jnni 186o vereinigt werden. Aus diese Genossenschaften 8S- 2 unk 3 de« Gesetzes van. N. Mai ff- Durch Beschluß deS GemeindkrathS können mit Genehmigung des Bezirk-Präsidenten nicht classirte Gemeinde- 7«» A «° »e «mosienschast unentgeltlich abgetreten sänne die envorben werden " ^ ' h"gcstclllen Feldwege für die Gemeinde Fern«, der Entwurf eine« Gesetze«, betreffend die Appro- batwnen für Apotheker und Aerzte. welcher also lautet- Stelle des g- 2 Absatz 1 des Gesetzes rom 1->. Juli - ^ 29 der Gewerbeordnung „> Elmtz-Lothringen, tritt solgcnd, Bestimmnng: Die tu den, tl. 1 er °uf Zeit erihetl, werden und ^ zurnckgenommen werden, wenn die Unrichiiqkei, ' ^u„d deren solche ertheil, worben^sind. oder wenn dem Inhaber der Approbation d.e bürgcr im letzter» Falle jedoch nur für NevigeS bei Elberfeld, wegen Beschimpfung der päpstlichen Unfehlbarkeit ergangenen Erkenntnisses deS Reichsgerichts: lnk»e» Ehrenrechte aberkannt sind, dir Dauer de- Ebrenverluftes. bci dieser letzten Vorlage dar»»,, siir die «r ä «ppwb'ttioncu erforderliche Rcchtsglcichheil auch kllrElsaß-Lothringen eine dem tz. 53 der Gewerbevrv nung entsprechende Bestimmung zu schaffen. erichtS-Ent- Stelle de- gegen den Schriftsteller Otto Kcmmer. jetzt zu * veziiglich einer vielbesprochenen ReichSge scheldung liegt der .Kölnischen Zeitung" der Die Vorinstan^ nimmt als erwiesen a», daß der Angeklagte den Artikel „h>c Kaffer, hie Papsi" versaßt und zum Abdruck gebracht bat Sic führt ai»s. daß die Stellen desselben, ,n welchen dar Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes und der Glaube der kaibolische» Christenheit an dasselbe besprochen wird, über die Grenzen einer sachliche» Besprechung und Beurtheilung hinausgeheu, und daß die dabei gebrauchten Wendungen und Ausdrucke eine weitgehende Herabwürdigung und Beschimpfung der kuiholüche» Kirche enthalte». T cse Ausführungen lasse» einen Ncchtsirilhiiiii nirgends erkenne». Ob eine Aeußcrung als eine Berächltichmachung und Beschimpfung anzusehcn ist, unterliegt der ihaisächlichm Be- urtheilung des concrctcn Falles und ist einer Nachprüfung des Rcvisionsrichtcrs entzogen: das, aber der Begriff der Beschimpfung verkannt worden, ist nicht ersichtlich. Nicht rechlsirrthümtich ist es. wenn ln den Auslassungen über jenes Dogma und seine Annahme als eines Glaubenssatzes seitens der römisch-katholischen Christen eine Beschimpfung mdst sowohl einer einzelnen Einrichlung oder eines Gebrauchs, als vielmehr der römisch-kalholischen Kirche selbst gefunden wird, da das Dogma und seine Geltung als allgemeiner Glaubenssatz ei» Theil und unbedingte Folge der ganze» Lehre ist. Wenn daher auf diese Ausführungen die Feststellung gestützt wird, daß der An geklagte durch de» veröffentlichten, von ihm verfaßten Artikel die römisch-kalhol»'cht, also eine der christlichen Kirchen beschimvst hat. so trifft die!« der Vorwurf einer Verletzung deS ff. 166 des Str.-G.-B. nickst. Zwar erfordert der Paragraph, daß die Bejchimpsung eine öffentliche sein müsse; es hat jedoch die Feststellung diesem Thal- bestandSmcrkmal in genügender Weise Rechnung getragen, da die Beichinipsmig eine öffeittliche, also einer mehr oder weniger großen Mebrheit von Personen wahrnehmbar ist, wen» sie in einer Zeitung veröffentlicht wird. Hiernach ist die materielle Beschwerde der Revisionsschrist verfehl». * Die französischen Blätter haken sich vielfach milder Ansprache de» Marschalls Scrrano an den Präsi denten der französischen Republik beschäftigt. In Berlin ist nach ossiciöscr Versicherung in derselben eine Stelle ausgefallen, die nicht die ihr gebührende Beachtung gesunden bat. diejenige nämlich, wo der spanische Botschafter sagte, er sei überzeugt, daß die freundschasllichen Beziehungen zwischen Spanien und Frankreich sich in demselben Bcrhältniß kräftigen würde», wie die Beweise gegenseitiger Achtung und Sympatbie zwischen den beiden Ländern zu Tage träten. Man erbliat in Berlin in diesen Worten unv wohl nicht mit Uurecht eine leichtverstäiidliche Andeutung deö Mangels französischer Achtung vor Spanien, der sich bei de» jüngsten Erlebnissen während der Anwesenheit deS Königs AlsonS in Paris kund- qegcben hat. Obige Worte würden demnach bedeuten, daß, falls vie Bezeigung der Achtung und Evmpathie auSbleiben sollte, auch die freundschasllichen Beziehungen, welche er al» die Folgen der erwiesenen Achtung unv Sympathie bezeichnet«, keine tiefen Wurzeln schlagen könnten. * Der Botschafter General v. Schweinitz, der nach Petersburg znriickkehrt, ist der Ueberbringer eines Hand schreibens deS deutschen Kaisers an den Zaren. * » * Der bekannte Proccß gegen da» norwegische Ministerium geht seinem Ende entgegen. Wahrscheinlich werden der StaatSrath Eelmer und seine College» für un fähig zur Bekleidung deS AmlS als Minister erklärt werden, so Laß cS dem König frei stände, Dieselben anderweit, etwa in Hofämtern oder im auswärtigen diplomatischen Dienst, anzustellcn. Für den Fall, daß die UnsähigkeitSerklärnng sich auf alle össciillichcn Aemler ausnahmslos erstreckt, haben die Conscrvativen einen Fonds von 2 Millionen aufgebracht, aus besten Zinsen die Minister ihren dauernden Lebensunterhalt erhalten sollen. * Wie der „Allgem. Zeitung" au» Sofia gemeldet wird, billigt ein Teeret de« Fürsten die Vorlegung des Zankow'schcn Gesetzentwurfes, betreffend die Abänderung der Art. 8 und 9 der Constitution, in der Nationalversammlung. Die Regierung schlägt darin zwei Kammer», sowie die Wahl eines Abgeordneten aus je 20,000 Einwohner beiderlei Ge schlechtes vor. * Der mit den vatikanischen Kreisen in Fühlung stehende Correspondent der officiösen Wiener „Polit. Corre- spondenz" schreibt au« Rom, 28. November: Zur Srundc weilt in Rom eine Zahl nordameritanischer Bischöfe, die gekommen sind, um die Grundlagen für die Einberufung der erste» katholischen Synode in den Vereinigten Staaten festzu- stelle» und die Hauptpuncte ihrer Ausgabe zu sormulirrn. Diese junge Kirche, welche vor einem Jahrhundert nicht mehr ul» 25,000 Gläubige zählte, besitzt deren gegenwärtig 8,000,000 und wird von einer sowohl der Anzahl wie der Qualität nach anschlichen Hierarchie geleitet. Es erscheint daher als eine Nothwendig- keit, daß der heilige Stuhl die Regelung der religiösen Interessen jener blühenden Gemeinde von Gläubigen, die sich in den Vereinigten Staaten üvvig eittsattet, in Angriff nehme, eine Ausgabe welche die Berusting einiger nordamerikanischcr Bischöfe nach Rom zum Zwecke der mündliche» Unterhandlung crsordcrte. Bei diesem Anlässe muß betont werden, daß die in den letzten Tagen in den Journalen aus- getauchlc Nachricht, der heilige Stuhl beabsicvtige, zu der Regie rung der Bereinigten Staaten in diplomatische Beziehungen in des Wortes eigentlichem Sinne z» treten, durchaus ungenau ist. Die Ber- brcittr dieser Annahme verkennen hierbei vollständig den Charakter der Regierung der Union, die sich um die in ihrem Staate bestehenden Religionen in keiner Weise kümmert und denselben unter dem Schutze des Princips der wahren Freiheit vollständig unbcschränklc Entwicklung und Ausdehnung gestattet. Bon der Einsendung einee apostolischen Delcgntion mit einer diplomatischen Mission nach New-dork war daher nie die Rede, ebensowenig, wie die Regierung der nordaincrikaiiischen Union je über die Einsendung eines Vertreters beim heiligen 2>uh!e verhandelt hat, da sie überhaupt keine« Anlaß hat, mit dein letzteren über irgend welche Interessen in Lerlwndlung z» treten. Cs ist möglich, daß ein außerordentlicher Dclegirler des heiligen Stublcs die »ach Rom gekommenen Bischöfe bci deren Rück- tebr nach Amerika begleiten wird, jedoch lediglich zu dem Zwecke, um in der ersten Snnode den Vorsitz zu führen und deren Ber- Handlungen zu leiten. Eine sehr wichtig.' Proceßaugelegenheit, betreffend da» von der italienischen Regierung bestrittene Besitzrecht der loatitutäa de I>ropaz,-Lnd» ücko auf gewisse Güter, ist gegenwärtig vor dem Ge richtshöfe anhängig. Dieser Proccß hätte dieser Tage zur Aus tragung gelangen solle», die Verhandlung wurde jedoch auf den 15. December verschoben. Man sieht dem Schiedssprüche de« Ge- richte» mit Bejorgniß entgegen, da es sich um die Entscheidung der Frage bandelt, ob die weltliche Inatitutio d« propnxnnd» äd« in Italien Güter besitzen kan» oder nicht. Das Stillschweigen der preußischen Thronrede in Betreff der kttchcnvolilischc-! Niigelcgcnhrit hat in deu vaticanff'cheu Kreisen durchaus keinen üblen Eindruck gemacht »nd war auch nicht geeignet, einen solchen hervorzuniscn. Die Unterhandlungen sind zur Zelt in der Schwebe, die trenßische Regierung wollte daher dem Gange der- nicht durch eine vorläufige Aeußcrung vorgrrif-n. Der selbe» ^ , Stand der Unterbandlungen, denen sich keinerlei ernste Schwierig keiten entgeqenstellen. läßt eine dem gemeinsamen Wunsche ent sprechende Löittuz der Frage hoffen.
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