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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 07.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188008074
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- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18800807
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1880
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452 ti. Welcher der Gerichtsvollzieher fungirt, die Inschrift: „Der Gerichtsvollzieher des k. s. Amtsgerichts." Dresden, 5. August. Dos heutige Geburts- fest Ihrer Majestät der Königin wird von den allerhöchsten und höchsten Herrschaften im Fami lienkreise im Jogdhause Rehefeld gefeiert. Ihre königl. Hoheiten der Prinz Georg und die Frau Prinzessin Georg nebst hoher Familie haben sich zu diesem Zwecke heute früh dorthin begeben und werde» Abends wieder nach Hosterwitz zurückkehrcn. Königstein. Auf dem Ritter'schen Schisfs- bauplatz schlug bei dem am Montag Nachmittag aufgctroffenen Gewitter der Blitz in die Ketten, durch welche die zum Verdichten bestimmten Fahr zeuge aus dem Elbstrom herausgewundcn werden, und wurden dabei die unter einem dieser Fahr zeuge liegenden und mit Verdichten beschäftigten Arbeiter durch den niederzuckcnden Strahl, ohne Betäubung zu erleiden, dergestalt verletzt, daß zwei am Rücken und einer am Arme Brand wunden erhielten. Nossen. Am vergangenen Sonnabend wurde in Starrbach der 3 Jahre alte Knabe des Guts besitzers Hamann beim Spielen im Hofe des väterlichen Besitzthums durch ein vom Sturme ausgehobcnes Scheunenthor am Kopfe dermaßen verletzt, daß er schon 3 Stunden darauf verstarb. Ocdcran. Der Verband der sächs. Gewerbe- Vereine wird am 5. und 6. September d. I. hier einen Congreß abhaltcn. Bei dem Vor orte (Zittau) sind bereits eine Anzahl Anträge für den Congreß eingegangcn. Unter Anderem wurde von der Polytechnischen Gesellschaft in Leipzig nebst 32 Vereinen der Umgegend den 5. April d. I. an den Reichstag eine Petition um Abänderung der Gewerbeordnung eingercicht; später haben sich derselben noch 111 Corporationen Deutschlands, darunter 33 Vereine des sächs. Verbandes, angeschlossen. Die Petition ist aber beim letzten Reichstage nicht zur Erledigung ge kommen ; daher wird von Leipzig der Antrag gestellt: der Verband möge sic jetzt zu der seinigen machen und dadurch neu aufnehmcn. Ebenso wird Anschluß an eine Petition um Abänderung des Haftpflichtgesetzcs beantragt (Leipzig). In dein Falle, daß etwa das Quittungsstempelgesetz wieder im Reichstage eingebracht wird, soll der Verband dagegen petitioniren (Leipzig). Gegen die Beschränkung der Wechsclfähigkeit der Hand werker und kleineren Gewerbtnnbcnden erklärt der Dresdner Gewcrbeverein: er wünsche ein Gesuch an die sächsische Negierung, sie möge einer etwa dahinzielendcn Gesetzvorlage nicht beistimmen. Die Vereine der Obcrlausitz verlange», daß der Congreß die Beibehaltung der bestehenden Jahr märkte als eine Nvthwendigkeit erkläre. Leipzig wünscht, daß der Congreß die Fragen erörtere: Liegt die Veranstaltung von Localausstcllungen im JnteresscderHandwerkcr und Gewerbtreibenden? Welches sind ihre Vorthcile und Nachtheile? Ist es wünschcnswerth, daß für die Folge solche Aus stellungen beim Verbandsvorstand angemeldet wer den, um der Concurrenz betreffs der Gegend und Zeit zu begegnen? Der Dresdner Gewcrbeverein wünscht, daß der Verband die Bestrebungen des Vereins gegen Unwesen im Handel und Gewerbe unterstütze und mit diesem Vereine bei Bekämpfung jenes Unwesens Hand in Hand gehe. Brand, 5. August. Der hiesige Spar- und Vorschußvcrein hat mit Juli sein 7. Geschäftsjahr vollendet. Der Abschluß auf das letzte Jahr bilanzirt: 2Ü0142 M. 20 Pf. Aktiva und 1S5 227 M. 70 Pf. Passiven, was einen Rein gewinn von 4914 M. 50 Pf. crgiebt. Der Cassenabschluß verzeichnet 1018 468 M. 24 Pf. Einnahme und 1018 468 M. 24 Ps. Ausgabe. Die Zahl der Mitglieder betrug in den einzelnen Jahren 94, 120, 137, 144, 147, 151 und 154, ist also fortwährend gestiegen. Als Dividende wurden gezahlt 12, 16, 18, 16, 16, 16 M.. und für das abgclaufcne Jahr sind 20 M. an- gcsctzt. GeitHain. In unserer Stadt treibt die Garnisonfragc hohe Wogen. Der hiesigen reiten den Artillerie sollen noch zwei Feldbatterien zu- getheilt werden, und cs handelt sich um weitere Unterbringung von ca. 200 Mannschaften und 100 Pferde». Diese bot Schwierigkeit und hätten wir beinahe die Garnison verloren, wenn man nicht in der Zeit erkannte, daß die etwa zu bringenden Opfer in keinem Vcrhältniß zu dem Nachrhcil stehen würden, wenn wir die Garnison verlören. Werdau. Der Stadtrath hier hat aus wohl- sahrtspolizeilichen Gründen die Anschaffung eines Dampfapparatcs zum Reinigen der Bierpressioncn und deren Luftkesscl beschlossen, und sollen nun in sämmtlichcn hiesigen Schankstätten die Bicr- pressionen von Nathswegen revidirt und gereinigt werde». Für die Reinigung einer Leitung wird 60 Pf., für zwei 1 Mk., für drei 1 Mk. 20 Pf. u. s. w. gefordert. Gl a uchau. Am 1. August fand in der höheren Webschule die diesjährige Prüfung mit darauf folgendem Actus statt. Die Prüfung zeigte höchst erfreuliche Fortschritte im Allgemeinen wie Be sonderen, so daß die reichliche Prämicnverthcilung — 4 Schüler erhielten eine außerordentliche münd liche Belobigung, 6 Bclobigungsdecrete, 10 Bücher prämie», 10 mündliche Belobigung 2. und 6 mündliche Belobigung 3. Grades — eine verdiente war. Nicht nur aus der Stadt und nächsten Umgebung waren zahlreiche Freunde der Schule zur Besichtigung der vielseitigen Arbeiten herbei- gecilt, sondern auch die Städte Chemnitz, Meerane Crimmitschau, Werdau, Gera und Greiz waren durch eine ganze Anzahl Besucher vertreten. — Am Dienstag Abend nach 6 Uhr brach in dem Trockenraume der Seyfert'schen Färberei — vermuthlich in Folge zu großer Erhitzung der Transmission — Feuer aus. Anfangs glaubten die Arbeiter genannten Etablissements mit hilfs bereiter Unterstützung aus der Nachbarschaft selbst des Elementes Herr werden zu können, was je doch nicht gelang. Die hieraus allarmirte Feuer wehr griff energisch und mit Erfolg ein, so daß das Feuer keine weitere Verbreitung gewann. Die angestrengte Thätigkeit der kgl. Bahnbcamtcn, welche mit ihrer Spritze zuerst zur Stelle waren, verdient besondere Anerkennung. Dem zur Zeit gerade verreisten Besitzer des Gebäudes hätte bei intensiverem Brande leicht ein« sehr beträchtlicher Schaden erwachsen können, da eben erst neue große Maschinen angeschafft und in diesen Räu men ausgestellt worden waren, deren Versicherung noch nicht rcalisirt werden konnte. Zwickau, 4. August. Der des versuchten Raubes und Mordes an dem Hotelier Robert Junghändcl angeklagte 17 Jahre alte Cigarren arbeiter Ernst Albert Buschbeck von hier wurde in heutiger Hauptverhandlung vor dem kgl' Land gericht zu 7 Jahren 6 Monaten Gefängniß ver- urtheilt, das höchste Strafmaß, welches das Gesetz zuläßt. Der Angeklagte benahm sich bei der Verhandlung ganz kaltblütig und ruhig, ohne Zeichen der Reue oder Theilnahme. — Als ein neues Zeichen der Wiederbelebung des Innungs- Wesens jauch in hiesiger Stadt ist zu berichten, daß sich an Stelle der vor 16 Jahren aufgelösten Innung der Huf- und Waffenschmiede hier wieder eine neue Schmicdeinnung gebildet hat. Gegen wärtig bestehen hier nunmehr 9 Innungen und 3 Vereinigungen selbstständiger Gewerbetreibender von gleicher Bcrufsart. Schneeberg. Die Liquidation des Vorschuß vereins zu Schnecberg ist in so günstiger Weise vor sich gegangen, daß den Mitgliedern kein Ver lust aus der Auflösung des Vereins erwächst. Der Thätigkeit des Direktoriums ist cs in erster Linie zu verdanken, daß sämmtliche Außenstände eingingcn, sodaß die Stammeinlagen der Mitglie der unverkürzt zur Auszahlung gelangen und so gar noch ein Ueberschuß verbleibt. Während in verschiedenen anderen Orten aus der Auflösung derartiger Vereine den Mitgliedern ganz empfind liche Geldopfer erwuchsen, ist erfreulicherweise in Schneeberg ein ganz anderes Resultat erzielt worden, obgleich auch hier ein Deficit in Aussicht gestellt wurde. Plauen, 5. August. Heute Morgen 3 Uhr 50 Min. wurde vom oberen Bahnhofe in Plauen aus ein schönes in bläulichem Lichte glänzendes Meteor in der Größe einer mittleren Kegelkugel gesehen. Dasselbe fiel ziemlich langsam am west lichen Horizonte von Süden nach Norden. Löbau, 3. August. Gestern Abend V,11 Uhr sind die sämmtlichcn Gebäude des Gcrichtskrctschams in Altgersdors ei» Raub der Flammen geworden. Wegen Wassermangel konnte durch die Spritzen nicht viel ausgcrichtet werden. Kirchberg. Am 3. August brach in dem Hermann Pctzold'schc» Hause, welches höchstens 15 Schritte von der Kirche entfernt liegt, ei» Schadenfeuer aus, welches jedoch infolge des that- krästige» Eingreifens der hiesigen Feuerwehr nur den Dachstuhl zerstört hat. Als alleinige Ursache muß Brandstiftung bezeichnet werden, da Vor gefundene Brandbriefe dies einerseits bestätigen, andrerseits aber in dem unmittelbar neben der Feuerstätte gelegenen Brauhause alle Abende 3 große Bottiche mit Wasser gefüllt wurden, welches in der vergangenen Nacht abgelassen war. Mit Rücksicht darauf, daß am 2. August der letzte Tag des hiesigen Vogelschießens und die meisten Ein wohner bis spät in der Nacht im Schützenhause anwesend Ware», läßt sich vermuthcn, daß das Feuer bereits in der Nacht ausbrechen sollte. Auerbach, 3. August. Gestern Nachmittag verunglückte zu Ellefeld das 5jährige Mädchen des Webermeisters Rammler dadurch, daß es einem mit Langholz beladenen Wagen zu nahe kam und von den schwingenden Enden der Bäume derart am Kopfe verletzt wurde, daß der Tod so fort erfolgte. Dem Fuhrmann (Fuchs ausFalkcn- stein), sowie dem Leiter des Hinteren Wagens, welche Beide an ihrem Platze waren, kann durch aus keine Schuld beigcmessen werden. — Der Bürgermeister Heinze in Elt er lein ist als Bürgermeister für Königsbrück gewählt und auch als solcher von der königl. Amtshaupt mannschaft Kamenz bestätigt worden. Tagcsgeschjchte. Berlin, 4. August. Die Meldung verschie dener Blätter, daß die Corvette „Prinz Adalbert", welche bekanntlich am 30. Juli in Simonstown (Capstadt) cingetroffen ist, und an deren Bord sich der Prinz Heinrich befindet, erst im Anfänge der zweiten Octvbcrwochc im Kieler Hafen ein- teeffen würde, ist nicht richtig. Der Ankunft der Corvette in Kiel wird bereits vielmehr für Ende September cntgegengesehen. Daß der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin zum Empfange ihres Sohnes in Kiel anwesend zu sein gedenken, steht fest; jedoch ist in unterrichteten Kreisen noch nichts darüber bekannt, ob die hohen Herrschaften auf der Aacht „Hohenzollern" der heimkehrendcn Cor- vcttc entgegcnfahrcn werden. — Aus Gastein wird unterm 3. August ge meldet: Se. Majestät der Kaiser badete auch heute, konnte aber des anhaltenden Rcgcnwetters wegen weder eine Promenade, noch eine Ausfahrt unternehme». Tic Spitzen aller umliegenden Berge sind mit frisch gefallenem Schnee bedeckt. — Die Reichs-Statistik gicbt an, daß im deut schen Reiche während des Etatsjahres 1879/80 66 Spiclkartenfabrike» bestanden. Zur Versteuer ung angemeldct wurden 3 146 053 Spiele mit 36 oder weniger Blättern und 279 278 Spiele von mehr als 36 Blättern. — Der Finanzminisler Bitter ist von den Coburgcr Conferenzen hierher znrückgckehrt, an geblich nicht sehr befriedigt über das Ergebniß derselben. Es ist nicht wenig ausgefallen, daß der Referent der Tabakenquetc-Commission, der sein Votum zu Gunsten des Tabakmonopols ab gab, der württembergische Obersteuerrath v. Moser, telegraphisch von Stuttgart nach Coburg berufen worden ist. Dadurch gewinnt allerdings dieVer- muthung, daß über das Monopol verhandelt wurde, an Wahrscheinlichkeit. — Seitens des Kriegsministcriums wurde vor einigen Tagen die Polizei ersucht, bei einem Rückkaufshändlcr in der Gipsstraße eine Recherche abzuhalten, und zwar nach Militärpensionsbüchern, welche dort von armen Invaliden versetzt und verpfändet waren. Der Händler hat seit Jahren den Invaliden größere Summen auf die Bücher geliehen, wofür er pro Monat auf jeden Thaler 25 Pfennige Zinsen nahm. Am Montag nun stattete ein Polizeiwachtmeister dem betreffenden Händler einen Besuch ab und fand in dessen Wohnung 72 Bücher vor, welche sämmtlich mit Beschlag belegt wurden. — Das Berliner Jesuitenblatt, die „Germa nia", verwahrt sich gegen die von verschiedenen Seiten ausgegangcne Deutung ihres Artikels über die Steuerreform; cs habe ihr nichts ferner ge legen, als für das Tabaksmonopol die Unterstütz ung des Centrums in Aussicht zu stellen. — Nachdem die beiden von der Gcneralsynode festgestellten Gesetze „Die Trauordnung" und „Die Verletzung kirchlicher Pflichten" seitens des Staatsministeriums und specicll des Cultusmini- stcriums die Genehmigung erhalten und nachdem dieselben in voriger Woche die Sanktion des Königs erhalten haben, steht, wie wir hören, die Publication unmittelbar bevor. — 5. August. Die 11. Generalversammlung
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