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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187210227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18721022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18721022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-10
- Tag1872-10-22
- Monat1872-10
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1872
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-rschetul tSgltch früh 6'/, Uhr. Leterttri «t 1«pr»M», JohanniSgaff« 35. v. «edactmr Fr -Lw«. »d« d. Redaction »«m»-«« »-« II-N Ildr 4-» o»r. TagMM der für die nächst- «mmnrr bestiumUm t» dm «ochnttagm 18 llhr Nnchmtttn-s. LW. Anzeiger. König!. Bezirksgerichts und deS Raths der Stadt Leipzig. Dienstag den 22. October. Anzeige. Di» lluiverfität».Klinik und Poliklinik für kranke Frauen, Grimwa'sLer Steiuweg 56 im Quer» ^»d«, ist mit BuSuahm, der Sonntage und Feiertag« täglich deü Natmirtag» von 2 bi» 3 Uhr ji«. Sie gewährt uventgeltlit« ärztliche Behandlung uud Arznei, sowie in geeigneten Fälle» atzelUich« Aufnahme und Verpflegung. Sechzig, im October 1872. Die Dtroelto« d»r Klint? und Poliklinik für krnnke Frane«. Prof. vr. Cr »de. Vir LustbMou-Fahrt. jlrWg« 21. October. Im gestrige» Nach- a'ng dir vtelbesprocheu« Luftreis« de» Ltvel au< Paris mit dem glücklichsten gg ven Starten. DaS von dem lebhaftesten d«t hiesigen PubltcumS begleitet« Uuter- »ar von prächtigem Werter und voll- Windstille begünstigt Live ungeheuere chnmna» war nach der Wies« im Pfaffen- Ktilviebhofr, roch mehr aber auf di« freien io Rosenthal», nach dem Exercirplatz« rc. t, »m Augenzeuge d,S srltevrn Schau- S zu sein. Kurz vor 3 Uhr wurde der tche, im Tanzen mit der Gondel 60 Fuß Ballon von drr städtischen Gasanstalt, wo 1 Uhr ab sein« Füllung bewirkt worden, 20 Manu der hiesigen Garnison nach dem hrtlort tranßporrirt. Dt« Soldaten hielten Ballon au starken Stricken fest; Herr Sivel it« dich» wegen der verschiedenen Wegekrüm- zen nicht »»schwierigen Transport von seiner uug im Ringe deS BallonL au» ll» daS lustig», äußerlich recht elegant sich .»hmend» tzahrzeug auf der Abfahrtkwtesr af, «mde ei veu Seiten deS PublicawS mit asten Hoch-nnd Hmrahruf«» begrüßt Selbst, ävdlich erfreut» fich der Ballon bi» zur Ab- megerhellter Aufmerksamkeit. Für viele der Umstand merkwürdig, daß di« eigentliche Me deff-iben nach unren essen blieb, so daß inwendig btS ganz nach oben sehen konnte, oh! »iue Luftströmung fich fast gar nicht be glich «acht», kam der Ballon doch mehrmals bcratllickr Schwankungen, und di« soldatischen er hatten alle ihre Kräfte anzuweuden, um vorzeitiges Ausstetgrn zu verhindern. Live telstuud, vor der Abfahrt waren all« nöthtge» bneituvgen beendet, der Ballast — klein», Saud gefüllt» Säcke — ring,lade», di« wissen» fllicheu Instrument», wie Barometer, Thermo- rr rc. an den Leinen drr Gondel befestigt. Sicel stellt, noch einig« Versuch« über dt« fähigkett de- Ballon» an, indem er ihn r Fuß hoch fich erheben ließ; daS Resultat , daß einig« der vallefisäck« wieder auSge- »uv zurück-,lassen wurden. M Minuten vor 4 Uhr bestieg der lerouaut Fahrzeug und bat mit den Worten: „Lntren üenn!- seiuesbeideu Mitreisenden, Herrn Vr. brecht von der geodätischen Anstalt au der 'gen Sternwarte und einen junge», hier stu nde» Amerikaner, ihm zu folgen. SiS geschehen, erscholl punet 4 Uhr daS Com- ">o„kol" und majestätisch schön stieg der « i» di« Luftreatoum empor. Di« Reisen- du Ballon grüßten da» ft» enthusiastisch,» ' » anSbrecheud« Publicum mit Hände- u med ließen in der Höh« vou einigen Huu- Fuß lausend« von bedrvckten bnnteu Zetteln valon stieg rasch und nahm ansäualich Richten»« nach Plagwitz, dreht« fich aber bald »ach Nordwest, also nach der Halle-Lauds- Segevd herum. Deutlich körnt« mau noch !»sehe», wi, di« Reisenden Papterstrriseu und st «»Swarf«». Der Ballon blieb noch ge- Zeit von drr Soun, beleuchtet, nachdem echlbru auf dem Erdboden Nicht» mehr zu »er. Um fünf Uhr verschwand der Ballon der Richtung nach Ltndmthal am Horizont. Liter dir fernere Wanderung de» Ballon» er- ' e» wir Folgend«»: Um 4 Uhr 58 Minuten er über dem Dorf« Schweitzsch, «in« Viertel- von Gröber» »nd etwa sech» Stunden vou ig entfernt. (Lavt einer Depesche an» Hall, er dort nicht wahrgeuommen worben.) Um llhr 15 Minuten fiei der Ballon, nachdem er Höhr von 6000 Fuß «reicht hatte, etwa ein« »d, hintn Delitzsch wieder herab, uud de» t» nm 1 Uhr waren dir Luftschiffer mit dem o» und allem Zubehör mnuter und fidel »der auf dem Fettvirhhof« hterselbst riugrtreffru. Urues Thratrr. z, 20. October. Di« gestrig« Aufführung ,?ozar»'schm Oper „6«i kno tutto" legt« ^ ver Sorgiawkrit, «it »elchrr da» Werk i, ne, Einzelheiten Pudirt wurde, ttu glän- »de» Z'ugniß ab. Trotz der Schwirrigkeiten, fi« stet» drr Herstellnn, ttne» nrneu Lnsem- atgeg,»treten, halt, «an all« Moment« mit so klarer Einsicht tu den Bau der genialen, reiz, vollen Tonschöpfung erfaßt, daß alle für di« Schönheit drr Gedanken uud für di« Vollendung der Form empfänglichen Zuhörer diu AuSfüh- reudeu reich« Anerkennung zollten. Di« Feinheit, Grazie und kunstvoll, Technik, mit welcher Frl. Mah Unecht dt« Partie der „Lrouore" zur Gel tung brachte, daS oft mit gutem Erfolg gekrönt« Streben drr talentvollen Sängerin Frl. Link, welch« als neu eiugetreteur Kraft dir Roll« der „Dorabella" durchführte und theil weif« mit Glück die besonder» in Bezug auf Rhythmus uicht leichte Aufgabe löst«, da» vorzüglich» Spiel und di« in musikalischer Beziehung mustergültig« AuSdruckkweise der H"ren Rrbltug (Ferraudo) und Gura (Gugltrtmo), endlich der ergötzlich« Humor de» von Frau Prschka-Leutver in jeder Hinsicht auSgezetchnrt reproducirten Kam mer mädcheu» ,,D«Sptua" und die geschickte, takt voll« Haltung de» von Herrn Ehrke dargestrll- ten Marches« Don Alfouso ließen erkenn«», daß mit größter Pietät die herrlich« Musik de» deut. scheu Meister», dem leider ein nur ganz armselig^ Libretto zur Grundlage für sein» Toubilder diente, vermittelt wurde. —I. Leipzig, 21. October. B i der Aufführung von Boiridtru'S Oper „Die weiß« Dame", welch« am gestrigen Abend stattend, war dl« Titelrolle durch Fräulein Keiüpuer neu befrtzt. Dt« gut- gebildete, sichere Sängertu führt« ihr« Parti« mit gutem musikalischen Ausdruck, in Vortrag uud Spiel sehr sachgemäß durch. Ob jedoch für di« Lady Anna in Fräulein Kewpver di« zur Zrtt geeignrtst, Vertreterin au» dem verfüabarru Personal ge- wählt sei, bezweifeln wir. Der gequetschte Klaug von Fräulriu Kempnrr'S Stimme paßt uicht in dir breite lyrisch» S'römung, welche de» Grund zug dieser dankbaren Parti« bildet. Di« übrigen Rollen waren in der bekannten, oft geschätzten Besetzung geblieben (George Brown, Dickson, Gavestou, Mac Irtvr» dir Herren Hacker, Rebling, Reß, Ehrke, Pächterin und Amme di« Damen Preuß uud Borie). Im Orchester vertrat, wi, die» auch anderwLrt» «irmal Vorkommen kann, für gestern rin Piautuo dt« Stell« drr Harfe. Die Gesammtauffübruvg ging unter Leitung des Herrn Eapellmeist«» Mühldorfer präci» vou Statt,». Fall» e» aber gelegentlich zu einer Rmetustudiruna de« beliebt,« Werke» kommt, ist zu wünschen, daß der Ausführung desselben mehr musikalisch« Feig heit «ingrhaucht wird. — r. Aus Stadt uud Land. * Leipzig, 21. October. Da- kaiserlich« General-Postamt erläßt «tu« Bekanntmachung, di« zwar ursprünglich nur für di« Sradt Berlin bestimmt ist, jedoch auch anderwärts Beachtung verdienen möchte. „Von den 120,000 Stück Postgegenstäudeu, welch« gegenwärtig für Berlin täglich «ingeh«», find ca. 110,00V Stück durch di« Briefträger zu bestellen. ES finde» täglich zwölf Bestellungen patt, d. ^ mehr, als tu jeder anderen Stadt Europa» (iu Loudou, Pari», Wien: sieben bi» acht). Gleichwohl muß danach gestrebt wer den, ein, »och größer« Beschlenntguvg, nament- ltch auch im Interesse de» eigentlichen Stadtpost, verkehr» zu erzielen, »elcher etwa 30,000 Bri,fe täglich (auS Berlin nach Berlin) umfaßt. Mtt einer vermehruu, der Zahl der Briefträger allriu ist hierbei uicht geholfen, zumal mit der Zuuahm« der Anzahl der Revier« auch dt« Mög. Uchkeit drr versehe» beim Sortireu wächst. Line anSgiebige Beschleunigung der Bestellung würde sich durch ein Zusammenwirken de» Pu blicum» mit der Postverwaltuug erzielen lasten. Auf dir Anfertigung deutlicher Adressen mit vollständiger WohuunaSaugab« in leserlicher Schrift ist schon wiederholt, und nicht ohne Erfolg, hingewteseu worden, wennschon täg lich doch noch 300—400 Brief« wegen Mangel- hofier Adrrff« al» unbestellbar vou bin zurück- gesandt werden wüsten. Auch hat dl, Poflver- waltuna bereit» früher erficht, di« Briefträger nicht ohne Noth au den Thüreu warten zu lasten, oder dtesrlbeu «it Geldwechseln u. s. w aufzu- halten, da jede Minute kostbar ist. In dieser B«zirhuvg bat gnade da» Publicum «» in drr Hand, die Verwaltung auf da» Wirksamste zu uuterstvtzeu »ad damit der Allgemeinheit einen davkrnSwerlheu Dienst zu leisten. Al» ganz be sonder» zu diesem Zwecke geeignet muß die Au- drtvauug von Briefkasten au den einzelnen Wohnungen bezeichnet »erden, wi« sie in Eng. laud und Belgien bereit» vielfach, bei un» aber erst iu sehr beschränkter Zahl vorhanden sind. Wenn jeder Besitzer und jeder Miether an seiner Wohnung «inen solchen Briefkasten anbringm läßt, in defleu Oeffnnug der Briefträger dir ge wöhnlichen frankirten Briefe, Postkarten und Drucksachen hiveinstrckt: so liegt auf der Hand, daß rin« große Beschleunigung der Bestellung zu erzielen ist. Denn uicht nur da» Warten de» Briefträger» auf da» Oestaeu der Thür, da» wiederholte Kltugelu u. s. w. fällt fort, sondern «» find auch iu den zahlreichen Fällen, wo Nie mand zu Haus« anzetroffm wird, fernerhin kein« doppelte« und dreifachen Gänge zu machen. Der Nutzen hiervon wird jedem Einzelnen sehr bald dadurch fühlbar werden, daß dir Bestellungen im Ganzen fich schneller abwickelu. Di« weiteren Vortheile, welche der Hausbriefkasten gewährt, find folgende: e» können in denselben auch ander« al» solche Corrrspondenzm, welche der Brief träger überbrtugt, gelegt werden: Visitenkarten, Notizzettel, di« Zeitungen u. s w. Der Schlüflel- verschluß de» Briefkasten» verhindert, daß die Brief« und Postkarten zuvor durch dt« Hände de» Dienstpersonal» oder anderer Personen passirev, wodurch bisher mitunter zu Indiskretionen An laß gegeben wurde. Da« Brtefgeheimntß und da» GrfchäftSgeheimniß sind also besser gewahrt. Di« Hausbriefkasten werden am zweckmäßigsten im Innern der Wohnungen unter Herstellung eine» Spalte» tu dem Entree abschluß, wir die» bereit» mehrfach b-strht, an gebracht; fi« können aber auch außen, etwa neben dem Kltngelzug, angebracht werden, wenn die» gewüufcht wird. Eine einfache Vorrichtung pe> stattet, di« Brtrfkastruöffnung zu sperren, z. B. wenn Reifen angrtretev werden und Niemand iu der Wohnung bleibt. Bnm Umzüge einigt man sich mrt dem Wohuung-vachfolger, ob ders'lbe den Briefkasten übernehmen will, wa» der Mit nahm« de» letzteren vorzuzteheu ist. Winn die meisten Wohnungen mit Briefkasieu versehen sind, gleicht fich Dies übrigen» im Wrfeuilich'N au». ES würde fich sehr empfehlen, wenn bei jedem Neubau oder Umbau eine» Hause» Seiten» der Herren Architekten dt« Anbringung brr Brief kasten in allen Wohnungen gleich in» Auge ge- faßt würde." * Leipzig, 20. October. Iu der am gestrigen Abend stattgefuvdrnru öffentlichen Sitzung drr Handelskammer befanden sich unter den Rr- grstraudenvorträgen eia« Mrtih.ilunq bezüglich oer Herstellung bezüglich einer neuen Telrgraphrn- leituug vom Vörseugebäud, nach drr neuen Tr- legrapheu-Station und dir Anfrage, ob man auf di« Ausgrabung de» Kabel» drr alten Leitung verzichte, worauf dir Kammer bejahend antwortet« und dann die Mitthrtlung enegegeunahm, daß «egen Errichtung einer Briefpostfilial« in der inneren Stadt Local« iu Hohmann» Hof in Aus sicht genommen worden feien. — Da» Resultat der Wahlen der ständigen Ausschüsse war solgrnvt»: Finanzausschuß: di« Herrru Becker, Leppoc, Schuoor, Schuvck, Souuenkaib; Anschuß für HaudelSgefetzgebuugSfra- gen einschließlich de» Versicherungswesen», zu gleich für Vorbereitung und Prüfung de» Jahres bericht»: die Herreu Director WachSmuth. vas- srug«, Cichoriu», Dodel uud Kraft; Ausschuß für Bank- und Münzwes,u: die Herren Becker, WachSmuth, Gumpei, Lorenz'uud Schuuck; Ausschuß für vrrkehrSaustalten: dt« Herreu vr. Gericke, Götz, Lorruz, Scharf uud Schuoor; Ausschuß für Zoll- und Steuer frag en: die Herren Bafsenge, Cousal Beck- manu, Präger, Stecknrr uud Thiem« ; Ausschuß für Börsen- und Maklerweseu: di« Herreu Becker, Leppoc, Scharf. Schröder uud Startrath Wagen; Wahlausschuß zur Vorbereitung der turch d»e Kammer vsrzunehmeudm Wahlen: di« Herren Director WachSmuth, Leppoc «nd Lorenz, und endlich Deputation zur Mttverwal- tuvg der öffentlichen HandelSlehrau- stalt: die Herren Cichoriu», Loreuz und Scharf — Der HauShaltplaa für die Handelskam mer selbst mtt 4573 Thlr. uud für dir Börse mit 1100 Thlr. wurde gruehmigt uud sodann be schlossen, «inen Steuerzuschlog von 11 Pfennigen zu «rbebeu, aletchzettia aber deu Ausschuß zu er mächtigen, diesen Zufchlug, wenn für angemefieu befunden «erd«, auf 10 Pfruutg« herabzufetze». Der AuSschllßbericht bezüglich de» Schuoor'fcheu Antrag», dt« TranSportverzögeru»»«» auf der Magdeburg-Leipziger Life»- bahn betreffend, empfiehlt, an da» Directoriu« obgenanuter Bahn ein« ernstlich« Vorstellung wrgru unerhörter Verzögerung der Verladung uud Beförderung der ihr übergib«,«» Güter zu richten. Dt« Kammer lehnte jedoch diesen Antrag ab und beschloß, nachdem man im verlaufe der Debatte Auflage 1«400. Adon«nnknt«vrrt» virrreliLhrlich 1 Tblr. 7'/, Nar.. incl. Bringerlohn 1 Tblr. 10 Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefbrberung S Thlr. mit Postbefbrberung 12 Thlr. Inserate 4gespalteneBourgoiSzeile l'/»Ngr. Größere Schriften laut unserem PreiLverzrichniß. »ellamen nater >. »ebactiousstrtq die Spaltzeil« 2 Ngr. Filiale: Otto Klemm. UniverfitStSstr. 22, -ouitz Lösche, Hatnstr. 21. pari 1872. die Herbeiziehung noch weitere« Beweismaterial» für empfehleuSwerth erachtet, die Angelegenheit an deu Ausschuß zurückzuverwetse». Unter den vorgelegteu Frachtbriefen, welch« für di« Berech tigung der erhobenen Klagen spreche», ueuueu wir uur etliche, au» denen sich ergiebt, daß bei spielsweise Güter von Halle bt» Leipzig drei Tag», beziehentlich fünf Tag», von Cölheu bi» Letpzig fünf Tag«, vou Schönebeck bi» Leipzig aber zehu uud von Hannover beziehentlich Bremen b'.S Leivzig zehn, resp. «if Tage gebraucht hatte». Bezüglich de« vom Magistrat zu Schmied,berg aestcllteu Gesuch» um Verwendung für die Eisev- bahulinie Brandenburg-Wittenberg anstatt Vrandruburg - Iülrrbogk, beschloß di, Kammer (nach dem Antrag« de» Herrn Slavtrath Waguer). in Erwägung, daß dt« Vorstellung de» genannten Magistrat» lediglich auf einer Nachricht tu der Berliner Börsen-Zeitung bafir», deu Magistrat zu Schmiedeberg darüber zu verständige», daß derselbe vorerst genauer« Erkundigung eiuholeu müsse. D Leipzig, 21. October: Di, Anzeige von deyr rascyrn Ableben eine» al» Wundarzt wohlbekann ten und in allen Schichten drr Bevölkerung von Stadt und Laud durchaus beliebten Mitbürger», d«S „alten Sryffert", Bürger», HauSbr- fitzer« und Inhaber» einer Varbierstube in der Sttcolaistraße, Ecke de» Schuhmackergäßchen», kann nicht verfehlen, tu den weitesten Kreisiv Theil- nähme zu erregen. Ist doch in C. Ferdiuanv Sryffert ein Mann in» Grab gestiegen, welchtr rin ganz,» Mensch,nalter hindurch nach feiner Wrisr für di« leidende Menschheit fich nützlich ge macht, ihr mit Eifer, Grwiffeuhaftigkelt, Ausdauer und großer Aufopferuuasthätigkrit Tag und Nacht Hülfe zu bringen gesucht hat. Wlr sagten, etu ganze» Mrnschevalter hindurch. Au» de» Brrflorbeuen Mund« erfuhr Referent zufällig vorige» Jahr, daß Derselbe Heuer am 15. April dm 50. IzhreStag seiner Approbation al» Wunkarzt durch ein« Leipziger akademisch, PrüfungScommisston, au der uuser hochverehrter Geheimer Medtcinalrath vr. Ernst Heinrich W,ber Theil genommen habe, feiern konnte. — DaS Fach der höhern Chirurgie war 1822 an der Hochschule durch keinen Genugereu, denn Chr. Ludwig, te.r Senior der midiciutschm Facultät, KretSamt». uud Landplyficu», als ordentlichen, und vr. Karl August Kühl al» außlrordeniltchea Professor für dtesr» Lehrfach nominell vertreten. Die Zahl der prakiicirendeu Wundärzte betrug 12 oder 28 mit Htnzuaahme der Vertreter der höher» Chirurgie. Heuer haben wir 22 Wundärzte iu unserer Stadt, außerdem widmet fich noch ein erheblicher Theil der 15V Doctorm der Medicm (1822 etwa ----- 65) diesrm Zweig« dm Hrtlkunst. — Der verstorben« genoß »egen seiner Geschicklichkeit in dm Berrichtuvge» der sog. niedern manuellen, operaüvm Chirurgie iu unserer Stadt, sowie in der Umgegend «tue» gewiß einzig in semn Art dastehenden, den Erfolg seiner HandhülfSletstungm gewiß ganz »esmtltch stcherndea und erhöhenden vernaum», einer überaus großen Beliebtheit bei Hoch uud Niedrig, Jung uud Alt, bei Männern wie bei Frauen. In deu hundert Semester» seiner chirurgischen Wirksamkeit tu Stadt uud Laud wird er iu nach Tausenden uud aber Tausend,a zählmdm Fälle» von Geschwüre», von „bösen" Fingern, von leichten Verrenkungen, Knochrnbrücheu und Lhu- lichm Lußn, Leiden, so gut er uur t«mm ver mochte, di« erst« Hülfe geleistet, vielleicht vielfach da» ganz« Heilverfahren geleitet habe». Wa» ihm besonder« »um Lob, gereicht«, war, daß er, naimtlich iu seinen reifer» uud erfahrungsreicher» Jahre«, ^fich der Grenzen seiuer Befugnisse bei 'olcheu Erkrankungen bewußt war uud di« chwereu Fälle von Körpmnerletzuugea rechtzeitt n die Hände de» sich der tonerm Mittel nach dm Forderungen der medicinische» Wissen schaft bedienenden, durch lang« akademisch« und praktisch, Vorbildung erprobten Arzte» zurückgad. Der Gegensatz zu dieser wackeren Gefiunung eine» Bolk-arzte» im bessern Sinne tritt gerade in unfern Tageu leider nur zu au,>»nfälllg und in einer da» öffentliche Wohl ernstlich gefährdenom, vom Staate bisher leider nicht mit der vielleicht unerläßlichen, unbarmherzigen Streng« verfolgten Weis», schreiend, möchte man sagen, zu Tag,. — Ferdinand Sryffert'» Name wird sich im Volk« laugt »och in dem beste», dankbarsten Andenken erhalten, und mit Recht; denn ihn ^ichnet« bei Lebzeitm auch etu biedere» gute» Herz au», welche» ihn trieb, auch da Hüls, zu bringen, wo dt« Mittel fehlten, ihm sttn« Mühe ,u vergelte». Seyssert war nur ein schlichter Mann, Niemand aber in com petent,u Kreises w trdan stehen, ihm ob seiner rastlosen BerusStrme di« Bürgerkrou« brr Anrrkmnuug zuzusprechev. Leicht sei ihm Li, Erd,! y Leipna, 20. October. lieber Professor vr. Smmiughau» iu Karlsruhe, der, wi« wir höreu, vou beachtmSwrriher Seit« au Stelle de»
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