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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187208137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18720813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18720813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Ausgabe beschädigt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-08
- Tag1872-08-13
- Monat1872-08
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1872
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»»4 ——— Die Louuewiher Slumeu- und pstauM-Ausstellung. Di» am Sonnabend begonnen«, bis heut», DieuStag, Abend währende, vom Conuewetzrr »Härinerverein in Connewitz veranstaltete Blume», und Pflanzen.Ausstellung hat sich, wie die- vorauSzufrhrn war, der lebhaften und oieerk eunung-volleu Thetlnahme deS gebildeten PublicumS zu erfreuen. Man wählte für die- selb« dru hierzu trefflich geeigne-en großen Salon deS KaffregartneS zum Sächsischen Lause, mit einem angrenzenden vom Garten avgeplankten freien Raum, wo dir in reicher Fülle und theil» weif» seltener Pracht und Schönheit vorhandenen Erzengniff« der Pflanzen» und Garteucultur in übersichtlicher und geschmackvoller Anordnung ausgestellt und grupptrt werden konnten. Dem Eingänge zum Salon gegenüber, zwischen einer Trupp« auserlesener Palmengewächsr, leuchtet die Büste Sr. Mas. deS Königs Johann, und an beiden Seiten deS Eingang-, wie in der Mitte de- Saale-, erheben sich au- künstlichen Rasenstaffraen allerhand schöne Zierpflanzen, während an den Wan» den «ine reich» Collection vor: Topfgewächsen auf gestellt ist. Den Hinteren, abgeschlossenen Theil d«S Saale- hat man in einen Tempel der Flora und Pomona umgewrndelt, wo neben der reichsten Blumenpracht sich rin«, wenn auch kleiete, doch ganz respektable Kruchtaukstellung, insbesondere vo« Gurken, Lepfeln, Melonen, Kartoffeln und Aehnlichrm zur Geltung bringt. Mil gleicher Lust wie im Saal« haftet daS Luge de- Besucher- auch auf dem zur Ausstellung benutzten Garten- raum» mit seinen nett auSgevachteu buvtrn Pflan-euteppichen auf grünem Raseugrund und den verichlevenarligsten, recht geschmackvoll zu- sammen gestellten Gruppen und R^Len der b«. liebtest«» Gattungen von Ztrrg,wachsen lieber» all bietet diese treffliche PflanzenauSstellung dem Auge Fesselnde- und Trsrrulickr-. — Und in der Thal, der Connewttzer Gärtnervereia hat durch diese Blumen» und Pflanzen-Au-stelluvg sein« Ebenbürtigkeit unter den bisher vor die Otfsrntlichkeit getretenen Vereinen zur Hebung der Pflanzen» uud Gartencultur ehrenvoll docu» »eutirt und di« ihm zu Theil «erdend» allgr- mein« Anerkennung wohl verdient. Wie sehr mau sich fstr dies, erst, ländlich« AuMelluva der Pflanzencultur intereffirte, bezeugt besonder- auch di« vo« Leipziger GärUrervereiu« uud viele» Privatleute» veranlaßt« Stiftung von Prämien. Wir glauben den Besuchern der Connewitz« Nuß. stelluug, wie allen Gartenfreund,» schuldig »»Irin, die au- diesen Prämie« hervorgeheuden Preisbe stimmungen näher bezeichne» zu müsse». De» ersten Pret- erhält die größte und schönst» Teppichgruppe. Dann folgen die schönste Grupp, von Palmen und die schönste Gruppe Formeubäume von Citru«, L»»uruS und Myrrhen. Der dritte Pret- ist auS arsrtzt für di« schönsten Gruppen gefüllt blühcvoer Scarlett» und buntblätteriger Pelargonien, Cy clamen, Lllien, Gloxinien, blühender Orangen, großer DecorationSpflanzrn, für eine hervor ragende Cultenpftanzr. daS schönste vasenbouquet mit natürliche» Stielen und daS schönste Ball bouquet mit Kopfputz Der vierte Preis nennt di« schönste Grupp« Verbenen und Gladiolen, eine gemischte blühend» Gruppe, eine schönst« Gruppe blühender Sommergewächs« in Töpfen, eine neue Einführung von blumistischrm Wrrthe, die schönsten Grvppin blühender Calc-olarien, kUvien nenn blühender Nelken in Töpfen, ?ri mul» cb'nensis, blühender Heliotropien uud PensceS, da» schönste Sortiment adgeschnitterer Georginen, Nelken und Rosen, besondere Leistung auf dem Gebiet» der Gärtnerei, gut cultioin« verkauf- pflanzen von Arnlin iväica und Li« b-flcultivlrten Camelten Dir Privatprris«, von fünfzehn Herren und Damen gestiftet, gelten einer Grupp» von mindesten- zwanzig Sorten gut culüvirter Pflanzen von dekorativem oder blumistischrm Werth«, einer g« schmacksoll arraugirte« Verwendung von Bindereien und äbgeschntttenen Blumea, ferner Gemüsen, Beeren und Früchten, der größten uud geschmackvollsten Teppichgruppe, der schönsten Grupv« blühender Rosen, einer her vorraarrben, aut culttvnle» Dekorationspflanze, dem schönsten Sortiment blühender Fuchst,«, der Verwendung auf gut cultivirte Scarlet.Pelargonien, Gloxinien, Nelken, «rrbrvev, Cyclamen, PensieS, Heliotropien und Arhnlichem, dann besonder- gerigneteu Blattpflanzen für Ztmmerdecoratiou ver schönsten Grupp« hochstämmiger Fuchsien, einer gut cultivirten WarmhauSpflanz«. dem schönsten Sortiment blühender Marktpflanzen, der schönsten Gruppe WarmhauSpflauzeu, der schönsten Grupp« blühender Rosen uud dem schönsten veredelten buntblättrrigrm Scarlet Prlargonium tu Kronenform. A«t Stadt uud Land - Lripiig. l2. August Wi, man hört, geht die SisaiSregierung oamit um, zu dem Areale de- königs. Bezirksgericht- den ganzen Häusercomplex zwischen PelnSsteinwtg, Pleiße und Pltißeagäßchen anzukaufen. um daselbst «inen großartigen Bau zur Vereinigung aller könig lichen Behörden zu errichten. ES find zu diesem Zw-cke b reit- di« Unterhandlungen mit den de trrffrndtn Hausbesitzern im Gang«, urd man nennt e^n Grundstück, üb-r welches der Kauf schon abgeschlossen sei. Kommt der Plan der Regierung zu Stande, so würden der Peter-- Vorstadt dadurch bedeutende Vortheil« zerfließen. * Leipzig, 12. August. Einer der wichtigsten Tag» in der Geschichte de- Verein- ehren» voll verabschiedeter Mtlitair- für GohleS und Umgegend war der gestrig« zur Fahnenweihe bestimmte Sonntag. Bald nach 2 Uhr Nach mittag- setzte sich der Festzug, an «elchem eine große Anzahl Militairvereiue der Umgegend mit! ehren Fahnen sich bekhetligtea, vom Gasthof ,ur> gegenv Sasthof Siadt Naumburg au- nach dem Platz« an der Halle'schen Straße in Vewrguug. Nach dem Ge sang« »ine- Liede- Seilen- de- Gesangvereins zu GohliS hielt Herr Oberlehrer Lotze vou Gohlr- die Wethred«. Hierauf wuidr vo» jungfräulicher Hand mit sinniger Ansprache eine Schleif« an der neuen Fahne befestigt, und folgt« unu daß übliche Einschlagen der Nägel von Seiten der riugetroffenen fremden Verein«. Der Vorstand de- Gohliser Vereins sprach altdavn den An wesenden seinen Dank für ihr Erscheinen au- und schloß seine Red« mit einem Hoch auf den Kaiser und den König Johann. Nachdem nun noch der Vorstand d,S Deutschen Krieger Vereins auS Reudnitz seine Glückwünsche und seinen Dank für die festlich« Aufnahme ausgesprochen hatte, schloß dieser Act d»S Festes mit Gesang, nach welchem sich der Festeug zurück nach Stadl Naum» bürg bewegte, woselbst da- Fest mit Concert und Tar.z seinen Abschluß fand. - Leipzig, 13. August. Herr Direktor Haas«, der sich zu sein« Erholung in Coburg befindet, ist daselbst an einem gastrischen Fieber nicht un bedenklich erkrankt. Die neuesten Nachrichten con» stattrru jedoch «ine fortschreitende Besserung in seinem Befinden und dürfte eine G,fahr somit nicht mehr zu befürchten sein. —r. Leipzig, 12. August. Die Besorgniß eines sicherlich bevorstehenden „Weltunterganges", wie fic auch diese- Jahr in vielen beschränkten Kövfen spukte, ist schon oft dagewesen und wurde sogar früher oftmals von Gelehrten grtyeelt und von den Kanzeln mit der Mahnung zur Buß» auSgriprochen. So war „der jüngste Tag", wo «tu grcßer Komet mit d»r Erd« zusammevstoßcn und daS Lode aller Dinge hrrbersührcu sollt«, auch für da- Jahr 1572 verkündet. Schon am 16. Januar hakte man von Nacht- 10 Uhr bi- früh 3 Uhr feurig« Strahlen am Himmel wahr» genommen, und der Winter war so andauernd, daß zum Pfingstfest tue Birken noch nicht grünten und mau daher nicht, wie eS der alt« Brauch er» die Kirchen mit Maien auSschmück,n oeente. Im Februar entstand «in« geschwind, Krankheit, welch» die Leute mit großer Hitze überfiil uud st« in den Köpfen irr« machte, daß ihrer Biel hiuwegstardeu. Hierzu kam di« Pockeu- kraukheit, an welcher, bei einer damaligen Be- völlerung Leipzig- von etwa 10,000 Seele», nicht weniger al- 300 Kinder starben Am 1. No vember trat schon wieder heftig« Kälte, abwech selnd mit tiefem Schneefaü «in und daunte dieser hart« Winter bi- zur Aschermittwoch 1573. „Der lüvpst« Tag" war also 1572 noch nicht erfch.euen, wohl aber zum Entsetzen der ängstlichen Grwütber am 12. November rin großer wunderbarltcher Stern. Er stand gegen Mitternacht und gab einen Helle» starken Glanz von sich, war jedoch ganz harmlos und zu nicht- weniger als zur Zertrümmerung der Erde und Herbeiführung oeS jüngsten Tage- geneigt. So kam eS, daß di« Furcht vor dem fremden Himmelskörper bald wieder schwand und man ihn blvs als «ine Dro hung Gotte- für die Sünder erklärte, lieber Leu Wunderstern wird von Zeitgenossin berichtet: „Er stand unbiwrgltch in seinem Zeichen, dem Gistirn, welche« di» Astrouomi 6L3siopLeaiii uvd gemein Leute dir JacobSstraße nennen, und ward — welche- «in große- Wunder, denn man der glrlchen nicht findet, daß ein Komet so lange geschienen — 14 Monate und Darüber, auch am Hellen Tage btS um 8 Uhren gesehen. Gestalt er, biS in daS 1574 Jahr gestruden, und zu AuSgang Jenner- erst verschwunden. Die Gr lehrten hielten ihn anfänglich für einen Kommen, befunden aber durch allerlei künstlich Jr.strumcnt urd fl ißige Nachrechnung, doß er der gemeinen Kometen Eigenschaft nicht hätte, und schloffen daran-, daß «L ein sonderlicher Wunder »Stern sein müßte, dadurch Gott große Sachen ve.» Wirksamkett zu treten hat. Nach dem neuen Tarif beträgt u. L da« Fahrgeld fllr ein« ,i». fach» Tourfahrt tm tu»«» Droschke »bezirk 5 Rgr. (anstatt 4 Kgr.). — Der „DreSduer Anzeiger" sagt: Etu Be richt über „die Jesuiten tu Rom" tm „Katho lische» Kircheublatt" uiuur den Jesuiten» general Pater Brckr (dort Becx geschrieben) einen Deutschen. Obwohl da« oe» jesuitischen Interessen so tief ergebene Blatt über jesuitische Personalien unterrichtet sein müßt«, läßt eS doch diese» Jrrthum de- Berichterstatter- ohne Be richtigung stehen ; jeder Deutsch« hat aber die Pfl.cht, die zweifelhaft, Ehre abzulehnen. daß der Herrscher diese- internationalen Priefierstaat.S unserer Nation entstamme. B. ist 1795 zu Stchem in Belgien geboren, hat aber allerdings lauge in Deutschland gewirkt, so al« Beichtvater de- zum KalholictSmuS vbrrgrlreteuen Herzog- Ferdinand von Anhalt-Köthen und später m Oesterreich. Wird der Belgier Becks etwa nur deShalb aiS Deutscher bezeichnet, weil Belgien und Holland bet der Etulhellung der Well in Jesuiten-Bezirk« zur Assistenz Deutschland ge hören ? — AuS Dresden wird dem „Chemnitzer Ta- blatt geschrieben: Ich komm« soeben (Sonnabend Mittag- 12 Uhr) vom Begräbnisse Lmtl DevrteulS urd will nicht ermangeln — den ausführlicheren Berichten der DreSdrer Blätter vorauSeilend — Ihren dasselbe wenigster.« tu einigen flüchtigen Zügen zu schildern. Wer zu gleich Zeuge ver großartigen Ovation gewesen, welche die Residenz jüngst dem Altmeister der Kunst, Schnorr v KarolSfeld, bei seiner Beerdi gung dargebracht, wird gestehen müssen, daß die heutige Tcauerfrter damit keinen auch nur aa- näherndeu Vergleich auöhält, j,, daß der Leichru- zug Emil Dev renrS an Großartigkeit und »ar mer Btlheiligung d«S PublicumS selbst dem Da- wtsonS wett nachsteht. Hatte schon di« Todes anzeige, welche mit keiner Silbe Bezug nahm aus dre früher« Kuustthätigkeit de« Heimgegangenen Ehrenmitgliedes unserer Hofbühu«, sondern nur da« Ableben de- „Geh. HofrathS" Emrl Drvrtent anzeigt», die Thetlnahme veö großen PublicumS etwa- herabgestimmt, so war die heutig« Trauer- feirr lewer auch nicht der Art, noch «io» letzt, Begeisterung für den ernst so geliebten und ge feierten Liebling de- deutschen ThitatrLpubUctrm- zu erwecken. Der Lrtchenzua setzte sich »ach 9 Uhr von drr Ostra» Aller au- in Bewegung und zog durch die Marienstraße, groß« Plauru'fch» Straße vor dem Feldschlößche» vorüber nach dem soge nannten «eiten Klrchhof», wo auch Dawison de- graben liegt. I» de» Straßen uns am GortW- acker hatte sich ein zahlreiche- Publicum, Haupt» sächlich der Frauenwelt angehörig, aufgestelu ; allein schon der Umstand, daß ««der Traunmustk roch daS Geläute der Glocken zur Weihe de- AcleS von den Erben in Anspruch genommen worden waren, w.rkt« ungünstig auf die feierliche Stimmung ein. Dazu kam di» überraschende Einfachheit de- Leicher.zuzeS selbst, drr an- einer verhältnißmäßig kleinen Schaar Leidtra gender bestand, welcher sich 14 Wagen, darunter zwei einspännige Droschken, arschloffen. So langte drr Zug, in welchem da- kgl. Hau- durch den Obrryosmetster der Königin und dt« prinzlichen ofmarschälle vertreten war und in dem sich auch iraf Platen und «iu Abgesandter veS Herzogs von Coburg bef nd, gegen Vell Uhr in lautloser Stille aus dem Gotte-ackrr an. Hier wirkte r- störend auf die weiter« Feier ein, daß da- Grab sich unmittelbar an der Mauer befand, welche den GotteSacker von drr stet- sehr frrquenten Straße trennt, und da- fortwährende Wagen grraffel, Peitschenknallen der Kohlenfuhrleute rc. machten eS den etwa- fern stehenden Theilneh meru geradezu unmöglich, die Grabreden zu ver stehen. Zuerst sprach Hofrath vr. Pabst im Namen drr Genrraldirection deS HoftheaterS. Blättpflanzengrüpp« der ! kündigt» und dt« Welt zu ernstltcher Buße mahnete. I Der sonst so gewandte Sprecherhatteheule da-Mtß- «ien und äbaestbntitenrn I Eriche schoben auch davon, daß er veS SlerreS g,schick, daß rhn sein Gedächtniß verluß: er hatte Eigenschaft hätte, welcher den Weisen im Morgen- lande zur Zeit der Geburt Christi erschienen wäre Er soll vou der Erden 15 Eemidiameter, weicht« 12.900 deutsch» Meilen auöträgt. ge standen sein. Seine Größe soll, wie ein erfahrener Astronom»-, Georg» Busch, beschrieben, 664 deutsche Meilen gewesen sein. * Leipzig, 12. August. DaS Dur kel, welche- über der Frau uud den zwei Kindern schwebt», di« man am 8. August im Mühlgraben bet Win. dorf als Leichen aufgrfundra hat, scheint Auf klärung finden zu sollen. ES wird arS Mark ranstädt gemeldet, daß die Frau alS die Ehefrau dt« SchacktarbeiterS Fri-dr. Schmidt c>uS Schlechte witz bei Lützen und di« Kinder alS deff.-n beide Knaben Albert und Robert S^mdt ermittelt worden s.-itn. Di» verehelicht« Schmidt hat sich in der N?cht vom 5. ;vm 6. August, wo ihr Mann «egen Nachtschicht in der Grube obwrsnw wM-, mit den beiden Kindern von Hanse »nifernt und darauf dir unglückstlig« That begangen, vorher hat di» Frau in der Behausurg drr Fa milie noch di« Belten in Stücken gri ffen, die Federn in d«r Emde umh»*gestreut und ih'eS Manne« Kleidungsstück« im Backofen verbrannt. Die Ursache d:S traurigen EnigniffcS soll in Eifersucht seitens der Frau urd daraus h«rvor< pegansrren Zerwürfnissen mit dem Mann be standen heben. — Die königl. Polizeidirection zu DreSden macht bekannt, daß infolge »ine« von den Droschkm- b:sitz«rn gestellten, durch dir allzemriven Thrue- rungSverbaltniffe hrrvorgerufeuen Antrag- sich di« Erhöhung einiger Lohnsätze für oa< Droschke »fuhrwerk «r forderl'.ch gemacht hat und demzufolge rin (gleichzeitig zur Brröffent- lichung gelangender) revidirter Tarif für letziere- feru «iu« Aeoderuog eingrtrrlen, al- Altenburger, welch« dort ihr, Gefäuguißürafe erleide», zwar aetreuul find vo» deu preußische« Corrigeudec, tm klebrigere aber erfahre« st« dieselbe Behänd, luug wie di« Letzter«,. Sie trage» dieselbe Zücht- liug-jacke, erhalte» vo» der Anstalt dieselbe Kost — «er die kennt! — st« werden eben so glatt rafirt. So geht e- dort dem Ldvocat und Notar Holzhauer vou hier, welch«, wegen Beschimpfung der Behörde zu 16 Mouate» Grfängniß ver- urtheilt, vor Kurzem dorthin gebracht worden ist. Nach zuverlässigen Mitthriluogeu vo» Gefangenen wickelt er jetzt dort Cigarren, trägt di» Züch:- lingSjack« und erhält di« Corrtgendeukost, kurz er wird drbandelt wie jeder preußisch» Lorrigeod oder altenburg« ZuchrhauSsträflivg, «ährend prrußisch, Umerrhanen bei Verbüßung vou Ge- fäuguißstrafr da- Recht haben, ihr, eigen« Klei dung zu tragen, für eigen» Beköstigung zu sor» gen und sich ein« dem Grade ihrer Bildung ent sprechend, Beschäftigung z« wählen. Bei der Besprechung solcher Zustände kommt man wirklich in Verlegenheit, welche Au-druck-weise mau »obl wählen soll. — Lu- Thüringen bringt die „Dorfztg." folgende Klug«: „Die Geschichle d»S geraubte» Kinde« wahut an »me« drückenden llebelkaud, unter dem wir zu leiden haben. Seit deu Tagen d,r Freizügigkeit und Paßlofigkeit im Deutschen Reiche machen Zigeuner-, Spieler- uud Gauklerbaudeu da- Land unsicher, arbruS- scheu« „Arbeiter" uud HandwerkSburfchen ziehen sichtend vou Ort zu Ort, und nicht wenig« lüderlich« Familien auS den Städten erleichtern sich durch Beiteln da- Leben oder schicken, waS noch schlimmer ist. ihr« Kinder auf den Bettel auS. In den größeren Städten hat mau allen falls dt« nörhigen Polizeikräftr, um dem Unfug einigermaßen Schranken zu ziehen, aber dt« Dör fer sind in viüer Hinsicht schutzlos. E- ist zwar den Schulze» (Bürgermeistern) die Ori-poitzei übertragen, aber theil- find auch ihnen durch die Gesetze di« Hände gebunden, theil» kann «au i- diesen Männer», di« auf 6 Jabr« ihr «wl ver- walten, kaum verargen, wenn P« Bedenken tra get», sich btt Rachsucht de- GefindelS preiszugeden. So müffeu wir u»S denn mit dm Landstreichern abzufindeu suchen, so gut e- gehen will, und Schreiber Dieses versichert, daß seine Vagabunden- flauer Idavcheo Monat so viel beträgt al- fein« direct« Staat-steuer. Dt« Sache ist schon iu öffruMchen Blättern silMe W Eingaben an dir Behörden zur GpMch« Oebracht worden, doch ist e- bei Pen bestehenden GestAzu unmöglich, etwa- Dvrchg^is^uM zu ckhnv. Di« letzte msache de- Uebel- liegt iu gewiffen »iuseitigeu Vorstellungen. Well di« Polizei iu den Tagen der Reactiou sich Laßt oft ver dessen sich dadurch werbe», daß ein große- ftin, Rede auf die „letzten Worte" Emil DevrientS basirt und konnte sich dieser „letzten Worte", als er sie citire» wollte, leider nrchl erinnern, so daß er schließen mußte, ohne daß da- Publicum die letzten Wort« de- gefeierten Tobten kennen lernte. Ihm folgte als Sprecher der Hoffchau- spieler Wingrr, der in zu Herzen sprrcheuden Worten, iu markigen Zügen, da- Lebensbild de- Berewigten entrollt, uud demselben Namen- fei ner Lollegen da- letzt« Lebewohl nachrtrf. Hier auf feierte der ehemalige Hofschauspieler Bürde in einer schwungvollen idealen Red« den lang jährigen Freund, worauf sodann rin (reformirter) Geistlicher di« Grabrede hielt, bei welcher e- eiuigermaßeu auffirl, daß derselbe von „vielen Sünden" de- Verewigten sprach. Nachdem der Segen rrlhellt war, ergriff noch ein Abgeordneter deS Theater- zu Frankfurt a. M. da- Wort und legte tief ergriffe» eiaen Lorbeerkranz auf deu Sarg nieder, welcher von Lorbeerkräuzes und Palmrnzweigru (darunter auch einer von den königlichen Majestäten) im eigentlichen Sinn« dl- Wortes überschüttet war. Darauf trennte sich die Versammlung. Einen tieferen Eindruck dürfte diese Leichenfeeer Emil DevrientS kaum hinterleffen haben. hat, glaubt btt Liberalismus, tigung ich am wenigsten bestreit«, «tu Verdienst um de« Welt zu er- er di« Polizei lähmt. LS wäre aber wenn uu- wieder eine Dost- mancher vor der denn wer feinem Programm zu Liebe der Bevölkerung eine» nothwendtgeu Schutz zu entziehen beiträgt, Der kann schwerlich in jeder Hinsicht al- wahrer Freund de- Volke- gelte«. Ein Lehrer." Die „Wrser-Ztg." berichtet ao- Bremen: Bon Honolulu ist hier mit btt letzte» vom 1. Juli datirendeu Post dt« Nachricht »iagetroffm, daß Capitata Mammen, der früher für die Rhedrrrt der hiesige» Herreu H. Bischoff L Co. den „Oregon", in letzter Zeit einen Walfifchfänger für Rechnung eines Haufe- iu Honolulu fuhr, auf den Salowou-iuselu emr Beute der Kauuibaleu geworde» ist Cavt. Mammen halt, sich iu «tuem Boot« au Land bring«» lasse», um dort feinen Prosiant zu vervollständige«, nameutlich frisches Wasser, Obst und Semits, zu erhandeln. Bei diestt Gelegenheit wurde er uud wahrscheiulich auch dt« voot-mauuschaft vou den Kauutbaleu «schlagen uud vou ihueu verzehrt. Capt. Mamme», der hier iu allgemeiner Achtung stand und sich viel« Kreuad« «warb, hiuterläßt glücklicherweise außtt seine« hochbetagteu rm Jevnlaud« kein« Familie. Vatn (Eingesandt.) Auf Fol. 58 dW Fremdenbuch«-, wrlchr- der alt« Invalid« am Napoleoustei» hält, findet sich folgend« Stell«: komkier, 6apitLine »tut lemcisnä« I» garckv (ä In rerancke pro- ekuene qui ne pent tarckor). Veenvetellet, Lapitmo »ee 24m« ä'lvlLnteno (ü ckir an 8). Bon unbekannter Hand ist nachstehende drollige Bemerkung dazu gefetzt: t»Ire pationco kor k» kunäreä ^enro. pri8oniuer8 ü I^eipsie verschiedenes. A»ek ctsm Iowp«r»tllr l, . . LrLaioxeo . . ?»n» . . . k»n»>.-r rVstt,»-LlllloN» am 7 Mer ztorxen» t» 2oee«»otlllo- pel . . . . tt»p»r«vck» . Stoekkolm . »w g. äux. e. > 1S.4 - ib.r , - - 17.2 , - - ,b.1 > — Au- Volk-,tg." aufgestellt worden ist, »elchtt am 11. d. M. io! wird. ES ist nun Alteuburg, 7. August, wird der gtschrieben: Bekanntlich hat unser« Regierung mit der preußischen «inen Vertrag ab- geswloffen, wonach die »u Grfängniß und Zuchthaus Verurtheilten ihr« Strafe in Schloß Moritzburg tu Zeitz vnbüßeu, während dies« Strafanstalt vou drr preußischen Regierung nur zur Unterbringung preußisch« Corrigenden benutzt seit Kurzen rzem i» derselben ins»- N»eü telexr»rüi«ei>au »aüeru . . . LLn1x»d«rU. ko,»a.... kueku» . . . . . . Li«I«r U»t«» UvrliM . . . »» » X>z. c. -t- rr 3 4- »r» 4- ans -v,ieüea »o» lterll» vdr Norss«»» ,, »»»>»« 1^ip»i» . . Hüll» . . . Irt« . . . >so«t» . IkLrlVLt:«
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