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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191302156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130215
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Leil. ^ 38, IS. Februar ISIS. Uugun,uger yave ficy die Lage oer Beamleuzeufcyrlslen gefkalcel. Gerade m dcefem Zweige des Zellschrlskeuweieus umcye fca) eine stere Überproduktion gellend, die um so unerfreulicher sei, als gerade von diesen Stellen bei der Anzelgenwervung Schleuderangevote schlimmfler Art yinauSgingen, mit denen ein paar Seiten bezahlte Anzeigen zur Verbilligung der Herstellung der Zeitschrift erzielt iveroen sollen. Der Vorstand erinnert die Zettschrlslenverleger an ihre Pflicht, den Beamtenorganisanonen die Überzeugung belzubringen, dag ihre Zeitschriften in einem gut organisierten Verlagsbetriebe besser aufgehvoen seien als im Selbstverläge unter fachuntundiger Leitung. Eine recht unliebsame Unterbrechung habe die zu Beginn des Jahres 10i2 erfreuliche Geschäftslage im Spätsommer durch die kriegswirren ersahren. Am schiverslen betrofseii seien bisher nur die Zeltschristen, die siart am Export beteiligt feien und für oen Export arvelleli,' bei den übrigen tonnten insoseril Nachteile seslgefteUl werden, als seitens zahlreicher Znlereisenlentre«se in der Erteilung von Auf trägen eine bemertensiverte Zurückhaltung geübt wurde, insbesondere aus den Gebieten der Grenzprovlnzen, und als eine außerordentliche Zurückhaltung ui den Zahluiigen zu beobachten war. Zahlreiche Klagen Uesen, wie der Bericht hervorhebt, beim Vor stande über die ungenügenden Leistungen der Post ein, die dem stetigen Anwachsen des DructsachenvertehrS in leiner Welfe gewachsen war. Die Beförderung der Facyzeltfchrlslen erlitt ausserordentliche, früher me gelaunte Verzögerungen. Emen erfreulichen Schritt erblickt der Vorstand in dem von dem Einigungsamt des Verbandes herbeigeführten Zusammenschluss der Ver leger elektrotechnischer und Verwandler Zeitschriften, die sich unter der Leuung des Verichterftallers als Unparteiischen allmonatlich m der Handelstammer zu Verun versammeln zwecks Beratung und Besprechung gemeinsamer Angelegenheiten und zweas Besserung der geschäftlichen Verhältnisse der eleurvlechnischen Zeitschriften. Der Vorstand be zeichnet es als wünschenswert, dag auch andere Zellschrlslengruppen dem planvollen und von Er>olg begleiteten Vorgehen der Verleger elettrotechnlscher Zeltschrlsten folgen und sich zu ähnlichen Spezml- verelmgungen zuiammenschllesjen. Gerade voll solchen gemein samen Besprechungen tontuirlerender Firmen von Mann zu Mann erhofft der Vorstand eine gedeihliche Forderung vieler zur Erörterung stehenden Emzelfragen. Der Geschäftsbericht, von dem wir hier nur das Wichtigste an- »filhren konnten, wnroe von der Versammlung mit Beifall ausge nommen. Bei der sich daranichlleßenoett Neuwahl von sechs Vorstanos- Milglieoern wurde der ausscheldende Dell des Vorstandes, die Herren G. tLlsner, Or. Salomon, F. Gersbach, E. Morgenstern, L. Schott- länder sowie Herr HOsral Koch-Darmstadt, durch Zuruf wieoer- gewäylt. Nach der überaus anregend verlaufenen Hauptversammlung ver einigte em gemeinsames vsouper im Nujflfchen Hof die Vervanüs- nii.glleder, die erst lange nach Mitternacht ihr Heim aufzujuchen in die Lage kamen. Beiträge zur Augestclltcnverficherung. — Nach einem Bericht der »Köln. Voltszlg.« nahm die Handelstammer in Köln in ihrer öffent lichen Sitzung vom 10. Februar von dem folgenden Schreiben des Deutschen Handelstages Kenntnis: »Nach dem Verslcherungsgefetz für Angestellte vom 20. Dezember 1011 (tz§ 170, 176, 178) sind die Beiträge von den Arbeitgebern und den Versicherten zu gleichen Teilen zu ent richten. »In der Sitzung des Vorstandes des Deutschen Handelstages vom 4. d. M. wurde darauf hingewiesen, daß, trotz jener Bestimmung, Ar beitgeber in Erwägnng gezogen hätten, die Beiträge, auch soweit sie den Versicherten obliegen, zu zahlen. Dafür dürfte in erster Linie der Wunsch maßgebend gewesen sein, daß die Angestellten infolge des Ge setzes nicht einen Abzug vom Gehalt erfahren möchten. Außerdem scheue man vielleicht die Unbequemlichkeiten und Weiterungen, die mit einem solchen Abzug verbunden seien. Demgegenüber wurde in der Sitzung des Vorstandes ausgeführt, daß der Übernahme der gesamten Beiträge durch die Arbeitgeber auch schwere Bedenken entgegenständen. Vor allem erscheine es recht und billig, daß die Angestellten, auf deren Veranlassung und zu deren Gunsten das Gesetz erlassen sei, an der Tragung seiner Lasten beteiligt würden. Darin liege ein erzieherisches Moment, das auch mit Rück sicht darauf von Bedeutung sei, daß sich Bestrebungen nach einer Ver mehrung der Leistungen und der Lasten des Gesetzes geltend machen könnten. Ferner komme in Betracht, daß sich ein mißliches Verhältnis Herausstellen würde, wenn die Arbeitgeber wohl den Angestellten, nicht aber den Arbeitern die Lasten der Versicherung abnehmen möchten. Die Arbeiter könnten dadurch leicht zu Ansprüchen veranlaßt werden, oeren ^rfnuung nicht den Wünschen der Arbeitgeber entspräche. Wohl >el es leoem Arvengeber frelgesleul, wie er sich zu der erörterten Frage stellen wolle, er sollte sich icooch dessen bewupt sein, daß ferne Ent- fchUeßung auch auf andere Arbeitgeber Rückwirlung auöüben könne. Wir richten deshalb an unsere Mitglieder die Bitte, dafür zu sorgen, daß un Kreise der Arbeitgeber ihres Bezirkes die in diesem schreiben entwickelten Gesichtspunkte sorgfältig erwogen werden. Da o>e erste Beitragszahlung alsbald nach Ablauf des Monats Januar 1013 erfolgen soll, ist dringliche Behandlung der Angelegenheit erforderlich.« Herr Dr. knapmann berichtete, daß der Handels- und Gewerbe- AuSfchuß der Kammer beschlossen habe, sich dem Schreiben gegenüber neutral zu halten. Herr Berluch hob hervor, daß die Kammer für ihre eigenen Angestellten die Übernahme der gesamten Beiträge be schlossen habe. Herr Rojenberg empfahl mit allem Nachdruck gegen oie Übernahme elnzutreten und lieber den Angestellten ein höheres Gehalt zu zahlen. Herr Frhr. von Oppenheim schloß sich diesem Wunsche an und empfahl gegebenenfalls den Betrag der Beiträge in Form eines Geschenkes am Schluß des Jahres an die Angestellten zuruckzuzahlen, die dann noch in ungekündigter Stellung seien. Herr Brugelmann erklärte, daß feme Firma die gesamten Beiträge für ihre Angestellten übernommen habe. Herr Lehme hielt es für angebracht, daß die Angestellten, die durch ihre Vertreter für die Versicherung ge wirkt haben, nun auch an den Beiträgen sich beteiligen. Die Kammer beschloß mit großer Mehrheit, das Schreiben des HandelStages der Kaufmannschaft zur Kenntnis zu bringen. Fasching in Berlin. — War das ein Jauchzen und Juchzen, Lachen, Lärmen und Tollen am Sonnabend, den 8. d. M., im Architektenhause! Was war denn das für eine übermütige Gesellschaft, die im bunten Ge wände für diesen Abend Seiner Tollheit dem Prinzen Karneval ihren Gruß entbot- Es war der »krebs, Verein jüngerer Buchhändler zu Berlin« mit seinen Gönnern und Freunden. Wie eine Rose von Je richo, die seit langer Zeit wieder zum ersten Male Wasser bekommt, so lebte manches dem Vertrocknen nahe gewesene Männerherz auf bei dem Anblick der entzückend niedlichen Holländerinnen, Schwarzwälderinnen, Pierrots, Tirolerinnen, Gretchens, Seerosen und — nun, man kann nicht alles auszählen. Wurde einmal nicht gewalzt, getwostept und ge- oneftept, so tonnten die beiden graziösen Holländerinnen, die in dem »Holländischen Krug« Schnaps, Kakes, Tabak und dergleichen feilboten, dem Ansturm der Genußsüchtigen kaum gerecht werden. Und dann der Schießstand! Nach wenigen Stunden waren auf den Scheiben weder kreise noch Zahlen zu lesen. Mit rauschendem Beifall wurden der von 6 Damen gespielte Einakter »Im Frauenverein Los vom Manne«, sowie das von Geschwister Greiner gesungene »Typenterzett« (Wurst maxe, Lindenjuhle, Spreeathener) aufgenommen. Die Gralserzäh- luiig aus Lohengrin und das Liebeslied aus der Walküre (gesungen von Herrn Knüppel, am Klavier »Klamottenede«), ein Vortrag Tante Malchens aus Pillkallen, sowie einige Rezitationen des Herrn Schäfer vervollständigten das Programm der künstlerischen Darbietungen. Der Kontrc-Tanz und ein abwechslungsreicher Kotillon wurden vom Kgl. Tänzer v. Paquet geleitet. Es war schon recht, recht hell, als der letzte Krebs mit seiner Krabbe in den Scheren heimwärts zog. Wr. Post. — Fensterbricfumschläge sind im Postverkehr nur für ge wöhnliche Briefscndungen zugelasjen; zur Versendung von Einschreib briefen dürfen sie daher nicht benutzt werden. PersoimlnaAlAen. Gestorben: am 12. Februar Herr Alexander Buchholtz, Inhaber der Mittlerschen Buchhandlung A. Fromm Nachf. in Bromberg. Der Verstorbene übernahm am 1. Mat 18Ü8 die alte 1827 ge gründete Mittlersche Buchhandlung und führte sie unter oben an gegebener Firma sort, bis jetzt der Tod seinem Wirken plötzlich und unerwartet ein Ziel setzte. Hermann Ebert s. — In München ist der ordentliche Professor der Experimentalphysik an der dortigen Technischen Hochschule i>r. Hermann Ebert nach kurzem Krankenlager im 52. Lebensjahre gestorben. Die wissenschaftliche Arbeit des Verstorbenen ist in gleichem Maße der experimentellen und der theoretischen Sette seines Faches zugute ge kommen. In seinen späteren Lebensjahren wandte er sich hauptsächlich der Theorie der magnet-elektrischen Erscheinungen z» und verössent- lichte 18VV nach umsassenden Vorarbeiten ju. a. über Magnetische Kraft- selderj, die er meist in Wiedcmanns »Annalen« publizierte, eine aus- siihrliche »Theorie des Elektromagnetismus«. Für Lstwalds »Klassiker der exakten Wissenschaften« hat Ebert eine Ausgabe von Kants »Allge meiner Naturgeschichte und Theorie des Himmels« besorgt.
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