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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187210095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18721009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18721009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-10
- Tag1872-10-09
- Monat1872-10
- Jahr1872
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1872
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2« Bank IU i«b. veremsdi,-- lger Wechsln-LZ b'/.- lausitzer 8aÄ > «. Baut M>, ' »mz.-DiSc.^ >s. Bank iki. >. TrtLüdaÄ „ es. Banken« >zV Inheimnlchnd,/ ararisch« Baal ir>I tsch« Lsseavch HI lk sür Rhrml. Wß jäten —. nn. HanstlSges les. BereiE - zig« Wechlt, Judusttie-S rnhüu« ns. resemarm) auk 91'/,. chhammervaz,^ ttmuud Umou j MannSdorsn czrr Etsenb.- Zn- u. autl. ^ cdd.BundeSalll, inik. ü°/, Aal., ilerr. Loose». i« »o. do. v. I >o. Silberreatr i Wkchiel tnSburg k. S. ,o. 3 Moa. M) en k. S. 41'/, do. 2 Moa. Törin ivoleonSd'or s.ipl sterr. Bankuovs rssische do. t. (Schluß.! ; 114vutrzil Ittl!'/.. «°ll!»s it 11b'/,. öaha 48'/r-! I». 4b 0. «lchl leum in Nass. Pe wlvaj - Psv. 2ä>.. äo. 1, lr».8pt. I »n.7uIL. ü st tr». 8p». teü-Itor. Lrk 7 em.7uü. z ,pr. 0«t. 88, f 7 >u». 7uU. NF äo. L'.. äo. St'ii - Lo. ?3ti >. 1. 7«ur. lkbs I Lo. - l äo. - üa. — äo. Mi, i äo. Ml 7»v.7nU. — 1. 7»o. Ml 40'/, 1. 7nli m, 31. Mk vir. - 7in.7nll. IN. 1. Tprü. U1>, L 1.7»°. Mi 7«m. 7nU - Itr,.8pr11öi » 1.7»°. M. > 1. 0«. 1SL, 1. stier,. l«>, 1. st^. 100, — Mi 7em.7nli.1tii>! äs. Ml 1. 7n°. 1«! äo. ! '! cka. äo. IS äo IM vir. 7»°.7ntl >- ' äo. IN- Iwitniit'/, f«u>) pr 8 » »at 10 l>! - ^ cka. - L. pr. 8 - . äo. H, »nklü ä». äo - üpkä. dm« « ' pr. Ibü l. A pr. SOL N H pr.1l 4 SS ä». 0»w«, 1- i S üiM 3 r»,Uch K'/,Uhr. > »t <«PetM»« g-ffr 33. s Kd-amr Fr. d. «edacrion - u-ti a», 4-» »»,. Kr sür die nächst» slMmun bestimmte» d> »ra Wochentage» l Lhr «achmttta-S. 6 Anzeiger. Kömgl. Bezirksgerichts und des Raths der SM Leipzig. Mittwoch den i). October. Mtk-Auflagk 104 0. 7tdo»uemr»t»»rr1» vierteljährlich , Thlr. 7'/. «qr.. tncl. Bringerlobn I Thlr. 10 Ngr. Jede einzelne Stummer 2'/, Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrberung 9 Thlr. mit Postbeförderung 12 Thlr Inserate 4gespaltencBourgorSzeile 1'/,Ngr Größere Schriften laut unserem PreiSverzeichmtz. Reetamea uater >. Ncsactiooiftrich die Spaltzrile 2 Ngr. FUkale: Ltto Klemm, UniversttätSstr. 22. Louis Lösche. Hainstr. »>, pari 1872. Bekanntmachung, dt» Wted»rbe«»<«»s der Sprt»gbr«»»e» betr«ffe«d. Vafferverbrauch aul der Stadt«« fferkuust ist so zurückgeganoeu, daß «S unbedenklich ist, ßhrmulin, mit Ausnahme d«S tm S-vwaueuteiche befindlichen öffentlich»», wieder in Betrieb asseu. Wir heben daher unser dteSfallfigeS Verbot vom 12. Juli d. 2. hiermit wieder auf. de» 8. October 1872. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G Mechler. Bekanntmachung. ! Lchlsfferarhette» zum Vau der Real- und 3. Bezirksschul» sollen im Wege der Sub- irpben werden. Diejenigen, welche sich hierbei bethetltgen wollen, werden aufgefordert, Lougreß in Eisenach. n. z, 6. October. Die an dev Bortrag gm de» Referenten Brentano sich kSmnaldebatt« eröffnet« Geh. Hofrath ! «1 Leipzig, nachdem die Versammlung beschlossen hatte, daß Abstimmungen ^«gelegten Resolutionen in Anbetracht »eise zufällig«» Zusammensetzung der »g unmbletbeu und nur Besprechungen Klage späterer engerer Bereinigung statt- Roscher bemerkt, daß er mit dem »len deS Refereutru einverstanden se<, j jedoch mehrere von demselben gemachte» alS rein technischer Natur erscheinen Id ron der Berathuvg ausgeschlossen ichkrii. jap Hirsch auS Berlin kann im Weseut- rem Referenteu Lbereiusttmmen, ob- in manche» Puuctev nicht weit »gen sei DaS Hauptgewicht müsse gt »erd«», daß schulpflichtig» Kinder , gar nicht beschäftigt »erde». Deutsch- SrbeiiökrLst» genug, um ohne dt« : zwölf Jahre» außkommeu zu könne», g« mau di« Schulpflicht weiter auß- ! die Fortbildungsschulen obligatorisch an die unteren Claffen zum Wettstreit vorzugtrreu Claffeu ausgerüstet «erden. Iss» man auf weiter» Vervollständigung Tcfuudhrit und daS Leben durch die rbeges'tzgtbuug getroffenen, noch sehr den riurichtuugen htu«irl«u. ith Ludwig Wolf a«S Meerane io seiner amtlichen Wirksamkeit ge- rsahrnrg mit, daß bei den in Fabriken > ikinder,' fast gar kein« Schulversäum- »meo, wäbreud di« in der Hausindustrie Sinder sich solcher iu hohem Maß, hen. Höchst wüuschenSwerth sei eS, Gesetz, «aS btS jetzt nicht geschehen, ster Anhalt Aufnahme stade, wo etgeut- ' ikbetrieb ausang«. ^vlpe-Birliu hielt eS für vöthig, sestgestrllt werde, «elche Bestimmungen lHesetz getroffen find und «elche Em- klnstehen, um vies« Bestimmungen durch- Lin praktisches Vorbild für die von " fl begehrt, Fabrtktnspectiou Hab» daS Iusflzamt Lörrach mit der von aen Fabrik-JnsprctionS-Ordnung ge- ^yer aul Berlin sprach sich dahin auS, sei»« Freunde auf «iurm ganz »ut- «n principielleu Slandpuncl sich be- l»t dt» Bnhältu ffe der nicht D'.Sposi- allein, netn, dt« ArbritSvrrhältniff» pe» Lrbeitrrwelt müßten von oben di« Regierung geregelt und geschützt lies«: New, Nein!) in Bertram auS Hall« war mit fllMgen d«S Referrnlen riuvrrstau- >i»d«ssvi, daß man die Bevormundung Naal m weit auSdehur. aot Mainz: Di» Versammlung thue 1, sich auf da- »oth»,vdig« Maß der 1z» beschränken, auf der anderen Seit, Mg auf die Kinderarbeit die Grenze s-ru»fl», Zeitalter so scharf al« möglich rde». DaS soll« nicht auSschlteßeu, gliche» Lnhällutffen »in gewiffer Spiel- räumt «erb». js« auS Bnltn verwendet« sich iu «tn- Leis« dafür, daß daS communal« hl nicht beschränkt und nicht auf den »tragen «erde. Entschiede» zu weit wenn mau der Hausindustrie tief ein- ^ nvd lästig» Beschränkungen auferlege, pfropfen z» vieler Kruntuifl« in dt« «souder» iu di, Mädchen, führ, zur dir in ueuerer Zeit sich immer »de Ausnahme von Kindern in di« ite» sei rin trauriarr Bileg hierfür. auS Gröber-: Der NormalarbeitS- allgemein« Normattvbest mmuvgeu dbeittverhältuiffe pafieu unmöglich für »ob BnulSzwesge. Auf dem platter» 1e thaisächlich der NormalarbeitS tag dt« iu der Bauexpeditiou auf dem Floßplotz auSIieg«nd«n Zeichnungen und Bedingungen «tnzusehen «oselbst auch NnschlogSformulare gegen Cop'algebühr zu haben find. Die mit Preisen versehenen AvschlagSformular, find versiegelt und M der Aufschrift „Real schule' oder „Bezirttschul." btS I». Lietobrr d. IS. Ab-wdS « Uhr auf dem RathSbcM'Amt« abzugeben. Leipzig, am 5. October 1872. DeS RathS Baw-Depwtattww. Bekanntmachung. Nachdem der in unserer Bekanntmachung vom 20. Juni b I. alS vrrlorcu angezeigte Lager schein Nr. 1546 nicht eingeliefert worden, haben wir heur, »inen neuen ausgestellt und erklären den alten Lagerschein hiermit für erloschen und unwirksam. Leipzig, den 8. October 1872. Lagerhof der Stadt Leipzig. Gether, 2ns». vou zehn Stundeu, wenn man für daS ganze Jahr den Durchschnitt zieh«. WaS fiud von den mancherlei Beschränkungen, welche die neuere Ge setzgebung gebracht, dt» Folzen geweseu? Allerhand Calowitäleu. Di« Kohlennoth ist z. B. mit durch dt« Bestimmung entstanden, daß Bergarbeiter unter 16 2ahrrn nicht in bi« Grube anfahreu dürfen. Staatörath Bitzer auS Stuttgart: Di« An- träge d«S Referenten gehen sehr weit über die dermalen gesetzlich brstehendeu Zustände htuau«. Die Erfahrungen unserer Fabrikgesetzgebungen find ncch sehr neu, deshalb sei eS wohl vor Allem räthlich, erst weiter, Erfahrungen abzuwarteu. Für den Vorschlag, di« Durchführung der Fabrik, gesetzgtbung dem Reiche zu übertragen, könne er sich nicht erwärmen. Prof. Held auS voun: Gegenüber der reine» Praxis, deren Vertreter heul« gesprochen, sei auch dt« reine Theorie bis zu einem gewtffm Grade berechtigt. Di» Meinung, daß eia« gesetzlich» Br- stimmung di» Kohlevcalamität hervoraernfen, sei hinfällig, denn hier Härten doch auch und w»tl mehr ganz ander« Factor«» mitgewirkt. Und wen» »S auch io sei, nun so erscheine da- anz«. fochten« Grsetz doch gewltz gerechtfertigt, «ck e- dt« körperlich« und geistig« Hebung de- jugend lichen ArbntnS der PreiSverth,«eruvg eine- Con- sumartikelS vorzieh«! (Lebhafte Zustimmung!) Franz Duvcker aus Berlin: Er Hab» nie geglaubt, daß mit der Erringung der wirthschaft- lichen Kreihett nun AS«- gethan sei. Neiu, eS harren unser »och große Aufgaben ES geuügt heut zu Tag« nicht, wenn «an der von EgoiSmuS erfüllitu Gesellschaft Moral predigt. Dt» Macht d«S Staate- allein kann diesem EgoiSmuS di« Spitze bieten. Darin sei «in« der Aufgab-n der von den Regierungen DentschlaudS und Oester reich« verabredeten Eouferenz«» zu »rbvärn, daß di« für d»n Schutz der Arbeit zu ergreifende» Maßregeln international werdev wüßten, damit nicht mehr der Fabrikant in dem oder jenem Land« sagen könne, er könne die vou auSwärtS kommend« Concurrenz nicht ertragen. Der Red ner erklärt« tm Wesentlichen sein Linverständmß mit dem Referenten, wollt« aber nicht, daß die Beschränkungen auf die mündigen Arbeiter auS- gedehnt werden nnv daß «in NormalarbeitSrag für all» Arbeiter durch da« Gesetz eing,führt werde. Sollt, DaS geschehen, so sei damit ein furchtbarer Eingriff iu di» bürgerlich» Freiheit verknüpft. (Lebhafter Beifall.) Baukdirector Thora de auS Oldenburg de- zeicbuet« e« alS höchst unzweckmäßig, daß dt« Versammlurg am Beginn der Berathung dem Vorschlag zugesttmmt habe, nicht über die Reso lutionen abzustiwmrn, und wünscht«, laß di« Auffassung der Versammlung, indem st» von ihrem Beschluss« wieder abgehr, festgestellt werde. Präfiveul Gneist bezeichnet diesen Wunsch tm gegenwärtigen Stadium der Verathuug alS un zulässig. Sri dt« Verhandlung über da« vor- liegende Thema beend,t, so möge der Vorredner einen selbstständigen Antrag «i»bringen. Prof. Schmoll er au» Hall» erblickte keiu Heil dariu, wenn di« Beaufsichtigung deS Fabrik- betriebe- den Localbehörden Vvertragev werde. Dies« würden immer vou den örtlicher» Coterien beeil flußt sein, allerhöchsten- könne mau die In spektion dru Provinzial - Staatsbehörden iu dt« Hand geben. Prof. Wagner auS Berlin: Mißlich sei »S auf all« Fälle, tu der vorliegenden Frag« sich für »tuen bestimmten Beschluß zu entscheide», da nicht zur Genüg« uachgewitse« worden, daß die be stehende Fabrrkgesetzgebung nicht überall zur Durchführung gelang» sei, und da fnner da« thatsächliche Material über di« einzelnen Frage» nicht iu genügendem Maß» vorlteg«. Den all- gemeinen AnSlühruuern de« Referenteu wollt, der Redner beistimmeu. Damit wurde dt« Generaldebatte geschloffen und in die Specialdebatt« eing,treten. ES de- thewgleu sich an derselben Knauer-Gröber« (g»g>u § l). Baukdirector Thor ad« a»S Olden burg, Profeflor Rorßler an« Berlin. Schulz» auS Mainz, welch« sämmiltch der These 1 da« Wort redete», während Prof, vou Holtzru- dorff au« Bnltn mehr einen vermitte'.udrn Standpuuct einnahm. Bet der Debatte über These 2 fand der Vorschlag d«S Rtferenten, di« Altersgrenze bis zum 10. Jahr« herabzusetzrn, durch vr. Max Hirsch auS Berlin energischen Widerspruch. Profeffor v. Holtzendorff, Geh. Rath vr. Roscher u. A. fanden eS als zu weit gehend und unvöthig, daß man die selbstständigen Frauen auf gleiche Linie, wie dir Unmündigen stell». Ntssil, Arbeiter auS Nürvbrrg, bat di« Ver sammlung, unter Hinweis auf seine Erfahrungen, ru erklären, daß eS «ölhig sei, alle Arbeit der schulpflichtigen Kinder zu verbieten. Gäozlich gegen These 2 erklärte sich Knauer auS Gröber-. Nachdem die weiteren Thesru gemeinsam zur D -cusfion gestellt worden und di« Herren R;g Rath Scheel auS Merseburg, Hilf« auS Berlin, Koller au« Berlin. Rauisch au- Berlin, Stadt- rath Wolfs auS Meerane, Affeffor vr. Papellter auS Fürth, Dunckrr auS verli», Prof. Schön- birg auS Freiburg »ud Stolpe au- Berlin a«. sprochru hatten, wurde dt« Fortsetzung der B«. rathung auf Abend- 7 Uhr vntagt. III. * Etseaach. 6. Onober. Bei Wiederaufnahme d-r Berathungen »m 7 llbr Abends bringt Prof. Held einen Antrag ein, daß daS Resultat der Debatten in allgemein gefaßten Resolutionen zum Ausdruck kommen soll Nach längerer Debatte hierüber beantragt Duncker auS Berlin, «S möge «tu« Commission «ingesltzt werken, welche über die heut« früb uno heut» Abend fiattgehabtrn bez. noch statt findenden Verhandlungen Resolu tionen sestnelll und der Versammlung tu der nächsten Sitzung voilegt. Dieser Antrag wird m>t der weiteren Bestimmung angenommen, daß der Präsident die Commission, unter möglicbüer Berücksichtigung der sich gegenüber stehende» An sichten, zu'ammeusetze. ES erhält hierauf da- Wort Prof Schmoller auS Hall» zur Berichterstattung Uber da« Thema „Arbeitseinstellungen und Gewerkver- «tu»". Der Redner führte Folgende- auS: Dl« Arbeitseinstellungen häkle» in den letzten Jahren «ine übertriebene Spannung in der kffeutlichen Meinung erzeugt. AlS oberster Grunvsatz. sür daS Berhältniß zwischen Arbeitgeber und Arbeit nehmer bestehe der freie Vertrag. Aber wenn man der Sacke näher auf den Grund geh», sehe man, dag unsere neuere Gesetzgebung eine ganze Reih» von Ausnahmen geschaffen hat. Unleugbar seien die Gesetzgeber dabei von der Ueberzeuguvg au-grgangen. daß kein« Art von freiem Vertrag existiren dürfe, welcher sich dem Wohlbefinden der Allgemeinheit, der gesunden Entwickelung der Nation enlgegensteüe. D e hauptsächliche Schwie rigkeit blfieh« darin, doß der Arbeiter heute still- schweigend m eine Menge herkömmlicher Ber- tragSbestimmuoaen eintrrtr, ohne «in Wort über dies« VerlragSdestiinmungrn m>l reden zu können, und eS komme darauf an, den Arbeiter dem Arbeitgeber gegenüber in ein völlig gleichberech tigtes Verhältr.iß zu bringen. LS war unrecht, di« EvalitionSfreihelt nicht gleichzeitig mit der Gtwerbefreiheic einz'.führrn. Al« mau später dem Arbeiter daS Recht der Vereinigung gegeben, da trat rin, waS vorauSzusehen war: da« Coa- litionSrecht wurde virifach gemißbrauchl. Dt« Arbeitseinstellungen seien gewiß zu besage», sie seien ein Unglück, aber man überschätz, auf vielen Seiten ihre Nachthrrle. Wenn sich daran« nur in Zukunft gesund« und normal« Verhältnisse entw.ck'lten, so Hab« mau keinen Grund» die auzendltcklichen Zwistigkeiten allzu sehr zu bekla gen. Der Vsrwuif, daß di» ArbeitSrlustelluug den Elafsenhaß erzeuge, lewe ebenfalls an Heber- treibuua. Stach einer ArbetlSeinstelluvg respec- tirten sich beide Tbeile wett wehr, jeder Theil fühle, welche- furchtbar zweischneidig« Schwert man gegen «iuandrr anweudeu könne. Der Red ner Windel sich ferner gegen die Darstellung eine« größeren TheilrS der Presse, dir behaupt«, durch Arbeitseinstellungen «erd« der Arbeiterstand ver wildert, »S gingen für den l-tz'erru große Sum men verloren, sehr bäufig seien bet den Arbeit-- »tvstilluvgen der Einfluß der Ulrramortane», So- cialtrmok ateu. Polen z» bemerken u s. w. 2» diesen Darstellungen überwteg« da- Falsch« da- Wahre So habe z. B. bei der neuester» große» ArdetlSeinfiellung in Essen von undrsaogener Seile zugegeben «erden müssen, daß die dortigen Woh- nungSverhältniss« der Arbeiter auf einem sehr traurigen Standpunct» augelangl seien Gewiß kämen vielfach Coutractbrüche vor, aber dieselben seien noch lange nicht die Regel und unmöglich köauten wegen de« Vergehen- Einzelner Aus nahmebestimmungen erlassen werdev. Der Ver tragsbruch sei nicht minder bäufig auf Seit« de« Fabrikanten vorhanden, eS könne dcr Beweis ge führt werdev, dcß manch« Fabrikanten Li« ein tägige Kündigungsfrist bei sich eiogeführt haben. Der Rcdner wiederholt die Bemerkung, daß auch er die Arbeitseinstellungen für ein» Cala- mtiät ansrhe, zu deren BeseNigung alle- Mög liche zu geschehen habe. Die« Mittel fiodet er in einer korporativen Orgamfiruvg de- Arbeiter- stande-, in der Herstellung großer Arbrtter^Bkr- bänd«, nächstdem in einer ausreichenden schützrn- den Fabrikordvung. Di« zu gründenden ver bände sollten gew'.ffermaßeu die Innung dir Zu kunft sein, st« sollen den Arbettrrstaud schulen und ihnen das Ehrgefühl geben. Diese verbände wüsten die Ausgabe haben, an St.lle de- KampseS dt« .riedlich« Vereinbarung brrzustrllcu und via freien Arbeit-Vertrag zur Wahrheit zu mach»«. Wenn nicht geleugnet werben könne, daß diS j«tzt die Socialdemoklaten Einfluß auf diese B:r- »tniguno.eu gewonnen habcn, so last: doch der Gang der Entwickelung tu England und Drutich- lavd hoffen, daß nach und nach dt» besseren Ele mente im Arbetlerstand die Oberhaus gewiauen. Der Redner verwendet sich dafür, daß d«u G«-> werksereinru, dt« sich der öffentlichen Control« unterwerfen, nicht länger di« gesetzlich« Anerken nung vorenthalten werde, erörtert vir No:m«etio- bestiwmungen, welche für dies« Grwrrkorretae er lassen werden müssen und bespricht sodann da« Wesen der gewerblichen Schiedsgerichte tm Gegen sätze zu den EirügurgSämtern. 2m Emiguag--- c.mte liege für dir Zukunft dir Versöhnung iu der socialen Frag«. Am Schluffe seines Bortra- geS, der theilS den Brifall, iheils deu Wwcr- spruck der Versammlung findet, faßt der Referent den Inhalt in folgende Sätze zusammen: 1) Iu Erwägung, daß zwar »iu großer Tbetl der heurigen ArbeiiSeinfiellurgru ohne innere Be rechtigung ist, ohne Sachkeuntn ß oder tu Urber- «ilung beschlossen und von unlauter» Elementen herooroerusen wird, doß aber daneben eine zahl reich« Reihe anderer Arbeitseinstellungen du <t> schlimm», nach Lag» unserer Ges.tzgebung uav wtrthschaf'lichen Organisation nicht ander- zu be seitigend» Urbeiställd» verursacht ist, tu Erwägung, doß bei der heutiaen Ges-tzgebung der Arbeiter, stonv iu vielen Fällen sich nur durch dies«« letz'e Milt«! als gleichberechtigten Thetl beim Abschluß ne« Arbrti-aerlrage- zur Anerkennung dringe» karn, beantragt der N ferent, dt» versammlurg möge sich dafür auSsprecheu, daß «S wünschenSwerth sei, di» voll« heute be stehende Csaltttoru fcrtheic autreckt zu erhalten, auch keine besonderen Strafen auf den Bruch bestehender Contract« neu einzusührev. 2) In Erwägung, doß dre G'werkorreine, d. hü dir Vereine vou Arbeitern desselben Gewerbe« zum Zw.ck« gemeinsamen Handeln« hauptsächlich in Br,ug auf Lehn- und Arbeitsbedingungen, sofern nur die ttich'.igrrn und anständigen Element« be- ArbeiterstandeS in ihnen die Führung übernehmen, wie da« ron deu meisten deutsch"« Gewerkoereiueu auzuerkernen ist, ein» heilsam» Orgamsatma und Schule d«S Arbeit,rfiavdeS sind, daß st- uvzrir- gewäßeu Arbeitseinstellungen ealgegennnrteu, den Arbetterstand zur friedlichen Unterwerfung unter EtnigurgSämter zu bringen vermögen — beantragt der Referent. die Versammlung möge beschließen, daß «ire gesetz ich« Anerkennung d«r«»ld,n, «i, ste in dem Gesetzentwurf von Schulze-Delttzi.», betreffend ot» privat'echtlich« Stellung von Vereinen, «n»ball«a ist, sobald als u.ö^l «p »'»zutreeen Hab», io-vi« doß di« von der Commission b«S R-tLS,»,«q bestlost'N'U Aenderun^eu ouzunrhmen seien, mit AuS- nahm, d.S Zulatz.« zu tz 3, Abs I.. oer verbiet«, einen Theil der Veretr-güber, der zu andere» Zwecken gesammelt sei. zu ArdeitS «iaflellu-Lta zu verwenden
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