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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 10.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188006109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18800610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18800610
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- Saxonica
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- Strukturtyp
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1880
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1880. IS 68. Wochcnblast für Zschopau und Umgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtshaiiptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. BierteljahrSpreis 1 M. excl. Botengebühren und Postspesen. 48. Jahrgang. Donnerstag den 10. Juni. Inserate von 3 Zeilen au die gespaltene Zeile 8 Pst Annahme derselben längstens bis Mittag 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens jedesmal vorhergehenden Tage«. Die Stuten- und Fohlenmusterung findet in diesem Jahre statt: in Chemnitz am 14. Juni früh 9 Uhr mit 1 - Wlesenbad - 15. - - 10 - ohne > Prämiirung ein- und zweijähriger Fohlen. - GroßhartruanuSdorf - 16. - - 9 - mit ) Das Fohlenbrennen findet unmittelbar nach der Musterung statt. Das Königliche Land st allamt Moritzbnrg. G. Graf zu Münster. Der zweite Termin der diesjährigen Renten ist spätestens bis Ende dieses Monats abzuführen. Zschopau, den 9. Juni 1880. Der Stadtrath. Walde. Gr. Kertliches und Sächsisches. — Unser Schützenfest erfreute sich auch in den letzten Tagen eines recht regen Besuches, der sich bei der nun eingetretencn warmen Witterung gewiß noch steigern wird. Unter Anderem ist es namentlich Albert's Salon, welcher durch reiche Abwechselung in dem zur Unterhaltung der Gäste Gebotenen immer neue Zugkraft ausübt. — Die Ucberreste des bei dem Brande am Freitag verunglückten Mannes, bestehend in nur wenigen verkohlten Knochentheilen, sind am Mon tag aufgefunden worden. Nicht durch die Un- worsichtigkeit eines Miethers, sondern des Haus- eigenthümers selbst ist das Feuer entstanden. — Der Freiberger Bergbau beschäftigt gegen wärtig etwa 6200 Mann, ernährt aber vielleicht 30 000 Menschen. — Ein am Montag Vormittag über Chemnitz ziehendes Gewitter war von einem kurzen, aber heftigen Schloßcnwetter begleitet, welches viele Fensterscheiben zertrümmerte und namentlich an den Obstbäumen wesentlichen Schaden anrichtete, indem es die vom letzten Froste noch verschont gebliebenen Früchte herabschlug. — Uebcr den in Anregung gekommenen An schluß der Schloßgcmeinde Chemnitz an die Stadt gemeinde Chemnitz ist von der mit Vorberathung beauftragten Deputation aus beiden städtischen Collegien ein ausführlicher Bericht erstattet und den Mitgliedern der letzteren zugestcllt worden. Die Deputation empfiehlt, auf den erwähnten Anschluß cinzugehen, und bezeichnet ihn als im Interesse beider Gemeinden gelegen. Auf nächsten 11. Juni ist eine gemeinschaftliche Sitzung beider Collegien anberaumt, in welcher diese wichtige Angelegenheit zur Berathung kommen soll. — Die königl. Amtshauptmannschaft und das Polizeiaint der Stadt Chemnitz erlassen unterm 5. Juni folgende Bekanntmachung: „In neuerer Zeit sind in hiesiger Stadt und deren Umgebung verbotene, aus dem Auslande eingeschmuggelte Druckschriften, inhalts deren in der von früher her hier zur Genüge bekannten Weise zum Um sturz der bestehenden Staats- und Gesellschafts ordnung aufgefordert und zum Classenhaß, ins besondere gegen Arbeitgeber und Grundstücksbe sitzer angereizt wird, während der Nachtzeit durch Einwerfen in die Häuser und Gärten verbreitet worden. Obgleich mit Rücksicht auf den ge sunden Sinn der Bevölkerung nicht anzunehmen ist, daß die revolutionären Irrlehren einzelner weniger Friedensstörer in weiteren Kreisen An klang und Beifall finden werden, so erscheint cS doch im Interesse der öffentlichen Ordnung und Sicherheit dringend wünschcnswerth, daß die Ver breiter der erwähnten Druckschriften ermittelt und ihrer wohlverdienten Bestrafung nach Z 19 des ReichsgesctzeS vom 21. October 1878, sowie nach ZZ 110, 111 des Strafgesetzbuches zugeführt werden. Es ergeht daher an alle Wohlgesinnten das Ersuchen, zur Entdeckung derartiger Frevler thunlichst mitzuwirken und die etwa Vorgefundenen verbotenen oder verdächtigen Druckschriften an die Unterzeichneten Behörden oder deren Organe abzuliefern." — Die Einnahmen der sächsischen Staats bahnen in de» ersten vier Monaten des laufenden Jahres übersteigen die vom gleichen Zeiträume des Vorjahres um 1200000 M. —r. Leubsdorf. Am 13. Juni wird hier das 2. Augustusburger Gauturnfest abgehalten werden. Die Vorbereitungen sind in lebhaftem Gange und sind nicht nur die Turner, sonder» alle Einwohner rührig und thätig, um den Gästen einen freundlichen Empfang und angenehmen Aufenthalt zu bereiten. Die Witterung wird hoffentlich bald eine freundliche Wendung machen, damit der Aufenthalt in Leubsdorf den Besuchern zu einem angenehmen wird. — Am Sonntage wurde dem Geheimen Regierungsrath Prof. Böttcher in Dresden von Vertretern hervorragender Firmen der Textil-Jn- dustric Deutschlands eine künstlerische Adresse über reicht, in welcher die Firmen dem Genannten ihren Dank für dessen Mitwirkung bei der Reform der wirthschaftlichen Zustände, namentlich aber bei der Neugestaltung des Zolltarifs aussprechen. Uagesgeschichte. Berlin, 8. Juni. Der Kaiser reist voraus sichtlich am 18. Juni nach Bad Ems ab. — Der Bundesrath nahm unter dem Vorsitz des Reichskanzlers in der ersten Berathung mit großer Stimmenmehrheit den Antrag Preußens, betreffend die Einverleibung der Untcrelbe in das Zollgebiet, an. — Die Kornzölle haben schon jetzt die Folge gehabt, daß die Getrcidespeculation, welche den Zoll nicht auslcgen mochte, keine Vorräthe nach Deutschland herangeschafft hat. Die hohen Korn preise, welche sich auf ca. 200 M. für inlän disches und ca. 190 M. für russisches Korn stellen, sind nicht lediglich durch die Frostschäden, welche das Korn fast in allen landwirthschaftlichen Districten besonders Norddeutschlands getroffen haben, zu erklären, sondern kommen namentlich auch auf Rechnung des Umstandes, daß alle Lagerj fast jeden Vorrathes an Korn entbehren. Die im vorjährigen Reichstage bei Berathung der Kornzölle geäußerte Meinung, daß das Aus land die Zölle bezahlen würde, hat keine Be stätigung gefunden. Die Sache hat sich leider, wie jetzt aus dem Osten des Reiches geklagt wird, so gestaltet, daß Rußland nicht nur für den deut schen Zollbetrag aufkommt, sondern sogar obencin noch bessere Preise erlangt, als es ohne die deutschen Zölle erzielt haben würde, welche allein die Schuld trifft, daß mangels Aufstapelung von Vorräthen nunmehr nahezu „um jeden Preis" gekauft werden muß. Eine unerwartete Folge der Kornzölle ist jedoch die, daß dieselben ihre Schneide jetzt auch gegen einen Theil der Land- wirthc selbst wenden. Diejenigen Landwirthe nämlich, die Korn bauen, können freilich den Ueberschuß über ihren eigenen Bedarf jetzt zu theueren Preisen absetzen, die Frostschäden haben jedoch leider zu Wege gebracht, daß nirgend Ueberschuß vorhanden ist, sondern daß vielmehr die Landwirthe selbst noch zur Deckung des eigene» Bedarfs Korn dazu kaufen müssen und dadurch direct der russischen Landwirthschaft tribut pflichtig werden. Köln, 6. Juni. Die Stellung, welche Fürst Bismarck zu dem Gesetzentwürfe über die Ab änderungen der Kirchengesetze, wie aus den Be- rathungeu der Commission hcrvorgehcn soll, nehmen dürfte, läßt sich aus einem von der heutigen „Köln. Ztg." mitgethcilten Gespräche, welches Fürst Bismarck nach dem genannten rhei nischen Blatte mit einem hochgestellten Diplomaten hatte, folgern. Fürst Bismarck erklärte sich außer Stande, an den Verhandlungen über das Gesetz im Landtage Theil zu nehmen; er wolle nicht mit Aufwendung seiner letzten Kräfte öffentlich in den Wind reden. Auch würde er, wenn die Vorlage »ach energischer Betheiligung seinerseits abgelehnt werden sollte, sich dadurch einer solchen Niederlage aussctzcn, daß für ihn nach seinem persönlichen Gefühl eine parlamentarische Zwangs lage zum Rücktritt unabweislich eintrete, auch selbst ohne Zustimmung Sr. Majestät des Kaisers. Eine derartige Lösung der so langjährigen und bedeutungsvollen Beziehungen zu seinem Könige und Herrn widerstrebe seinem Gefühl, und wenn der König lieber in eine Auflösung des Landtags, als in den Rücktritt seines Ministers willigen würde, so könne er bezüglich einer solchen doch die Entschließungen Derjenigen nicht präjudiciren, welche die preußischen Geschäfte in Zukunft ohne seine Mitwirkung weiter zu führen haben würden. Den parlamentarischen Geschäften gegenüber müsse er sich deshalb im einen wie im andern Falle dieselbe Zurückhaltung auferlcgcn, wie während der letzten Reichstagssession. Er werde sich in Zukunft auf die Arbeiten beschränken, welche die auswärtigen Beziehungen des Reichs mit sich brächten; eine Aufgabe, welche in jedem andern großen Lande die volle Thätigkeit eines Ministers beanspruche. Seine Stellung dem parlamen tarischen Leben gegenüber könne von jedem Andern mit demselben Erfolge ausgefüllt werden, wie neuerdings von ihm selbst, denn weniger Einfluß auf die Ergebnisse der parlamentarischen Ver handlungen, als ihm selbst zu Gebote stände,
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