Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 01.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188711010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18871101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18871101
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: S. 784 [i.e. S. 788]
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1887
- Monat1887-11
- Tag1887-11-01
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1887. 129. Wochenblatt für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt fürIdie Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donner-tag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. Dierteljahr-prei» 1 Mark exkl. Botengebühren und Postspesen. SS. Aa-rgang. Dienstag den 1. November. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Tage- angenommen. Das im Grundbuche auf den Namen Friedrich Wilhelm Hauck eingetragene,' am hiesigen Marktplatz gelegene Hansgrundstück nebst 11,1 Ar oder 60 OR. Feld, No. 45 des Brandkatasters, No. 45 des Flurbuchs der Stadt und No. 863 der Flur, sowie Faktum 44 des Grund buchs für Zschopau, worin seit längeren Jahren ein Handel mit Materialwaaren betrieben worden, auf 19008 Mark — Pf. geschätzt, soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist ferner sowie der IS. Dezember 188«Wch, Vormittags 10 Uhr ^ als Anmeldetermin, der 5 Januar 1888 Vormittags 9 Uhr als Versteigerungstermin, Ser IS. Januar 1888 Vorniittags 9 Uhr, als Termin zu Verkündung des Bertheiluugsplans anberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichts schreiberei deS Unterzeichneten Amtsgerichts eingesehen werden. Zschopau, am 26. Oktober 1887. Königliches Amtsgericht. TvbiaS. Baumgärtel, GS. Aus Sachsen. — Se. Majestät der König wird nach seiner mit Ihrer Majestät der Königin am Freitag erfolgten Rückkehr aus Wermsdorf mehrere Tage in der k. Villa zu Strehlen verweilen. Größere Jagden sind noch in Sibyllenort und dann von neuem in Werms dorf geplant; auch wird Se. Majestät an einer der großen preußischen Hofjagden teilnehmen. — Der zwischen dem Königreich Sachsen und dem Herzogtum Sachsen-Altenburg wegen ausschließ licher Genehmigung der k. sächsischen Landeslotterie im letzteren abgeschlossene Vertrag ist auf die Zeit vom 1. November 1887 bis zum 1. November 1897 verlängert worden. — So wohlthätig auf den erste» Blick die noch vielfach auf dem Lande bestehende Einrichtung des Altersauszugs (Ausgedinge) zu sein scheint, so zeigt sich dieselbe doch bei näherer Betrachtung mit mancherlei Uebelständen behaftet und den jetzigen sozialen Verhältnissen nicht mehr angemessen. Der Auszug hindert den betreffenden Besitzer nament lich auch in der freien Verfügung über sein Be sitztum, er erschwert die Veräußerung des letzteren und bindet hierdurch dem vorwärts strebenden Landmann die Hände. Deshalb schon wird der Auszug als eine drückende Last empfunden; und welche Wirkungen ein solcher Druck mit der Zeit Hervorbringen kann, haben uns in der letzten Zeit wieder mehrere von der Presse berichtete Mord- thaten bewiesen, als deren letzte Ursache kaum etwas anderes als die durch den Altersauszug hervorge rufene Mißstimmung auzusehen ist. Derartige be trübende Vorkommnisse lassen aber die Beseitigung der Altersauszüge als im höchsten Grade erwünscht erscheinen; die Ersetzung derselben durch zeitig er worbene bare Rentenbezüge würde den alternden Landwirt nicht nur bis an sein Lebensende finan ziell sichern, sondern ihn auch vor Brutalitäten und unsere Zeitgeschichte vor manchem Schandflecken bewahren. — Die Landständische Bank des königl. sächs. Markgraftums Oberlausitz leiht jetzt, worauf wir hier noch besonders aufmerksam machen wollen, laut der in diesem Blatte enthaltenen Bekanntmachung Hypothekendarlehne auf landwirtschaftliche Grund stücke innerhalb ihrer statutenmäßigen Grenzen zu dem Zinsfüße von drei und dreiviertel Prozent aus. Die Darlehne werden, und zwar ohne Rück sicht auf den jeweiligen Kurs der Pfandbriefe der Bank, voll in barem Gelde gewährt; eine Provi sion wird nicht gefordert. Gewöhnlich werden die Darlehne als kündbare, ohne Amortisation gegeben; jedoch wird denjenigen, welche die Amortisation ihrer Hypotheken vorziehen sollten, dieselbe einge räumt werden. Die übrigen Geschäftszweige der Landständischen Bank sind aus der angezogenen Bekanntmachung zu ersehen. — Die vom Stadtrat in Hainichen auf An regung des Bürgermeisters Friede! in Gemeinschaft mit den Stadträten zu Freiberg, Mittweida, Burg städt, Penig und Altenburg unternommenen, auf Erlangung einer direkten Bahnlinie zwischen Frei berg, Hainichen, Mittweida, Penig und Altenburg gerichteten Bestrebungen werden rüstig weitergeführt. Nach Vollendung der technischen Unterlagen ist die abzusendende Bittschrift im Entwurf fertig gestellt und soll dieselbe demnächst den beteiligten Stadt vertretungen zur Mitvollziehung vorgelegt, alsbald aber den Ständen überreicht werden. Von den Abgeordneten der diese Bahnlinie berührenden Wahlkreise hat bereits eine namhafte Anzahl ihre Unterstützung dieser Petition zugesichert. — Am Mittwoch früh unternahm die Polizei in Hohenstein eine Nachforschung nach verbotenen Druckschriften, wobei ihr eine ganze Masse solcher Schriften in die Hände fiel. — Auch in Crim mitschau blieb eine am Donnerstag stattgefundene Durchsuchung nach verbotenen Schriften bei Sozial demokraten nicht ohne Erfolg. — Wie von zuverlässiger Seite gemeldet wird, beabsichtigen die Zwickauer und Oelsnitzer Kohlenwerke, vom 1. November ab die Preise für Kehlen um 4 bis 6 M. Per Doppelwagen zu er höhen. — Die Streikbewegung in Crimmitschau hat ihren entscheidenden Abschluß durch eine am 26. Oktober abgehaltene öffentliche Webrrversammlung erhalten, in der die Schlußrechnung abgelegt und für den Rechnungsführer eine Gratifikation be schlossen wurde. Die Versammlung war sehr schwach besucht, wohl ein Beweis dafür, daß das Streikinteresse allen Boden in Crimmitschau ver loren hat. — Die Maul- und Klauenseuche ist in den Ge höften der Gutsbesitzer v. Wolffersdorf und Rößler in Gelen au ausgebrochen. Die Absperrung der verseuchten Ställe ist auf Anordnung der k. Amts- hauptmannschast in Annaberg sofort erfolgt. — Ein merkwürdiger Fall hat sich kürzlich in der Nähe des Franken stein er Bahnüberganges zugetragen. Kurz vor dem von Oederan dort an- kommenden Eilzug ging ein Mädchen über den Uebergang. Der dort stationierte Wärter forderte das Mädchen auf, sich zu beeilen, worauf dasselbe kurz erwiderte: „Ich habe Zeit" und in der Nacht verschwand. In dem Augenblick, als der Eilzug durchbrauste, sah der Wärter eine unbewegliche Ge stalt auf den Schienen liegen. Nachdem der Eil zug vorüber war, fand der Wärter das Mädchen, welches kurz vorher über den Uebergang gegangen war, gesund und ohne irgend eine Verletzung vor; dasselbe hatte sich wahrscheinlich überfahren lassen wollen, war jedoch auf das falsche Geleis geraten und unversehrt geblieben. Nur mit großer Mühe konnte der Wärter das Mädchen von den Schienen losreißen und seinem Vorgesetzten übergeben. — Die kürzlich beim Abbruch des Hauses des Kaufmanns Dietzel in Zwickau aufgefundenen 36 Silbermünzen stammen nach dem eingeholten Gut achten von Sachverständigen aus dem 13. Jahr hundert und sind unter Heinrich dem Erlauchten geprägt oder richtiger geschlagen worden. — In mehreren Ortschaften des Vogtlandes sind Erkrankungen an Trichinosis vorgekommen, welche auf den Genuß von aus Hainsdorf bezogene» Schweinefleisches zurückzusühren sind. In letzterem Orte selbst ist Ende voriger Woche der 35 Jahre alte Zimmermeister Schubert dem schweren Leiden erlegen. Außerdem liegen im Hainsdorfer Grund noch über 80 Personen an der Trichinosis dar nieder. Weiter haben sich Erkrankungsfälle an der Trichinosis herausgestellt in den Ortschaften Haupt mannsgrün, Schreiersgrü», Jrfersgrün, Hirschfeld, sogar bis nach Kirchberg hinein soll diese gefähr liche Krankheit verschleppt worden sein. Die ganze sehr ernste Erscheinung mahnt nachdrücklich zur Einführung der gesetzlichen Trichinenschau. — Nunmehr ist eine allgemeine Sichtung der Aktiven und Passiven der insolventen Leipziger Diskontogesellschaft gelungen. Das Ergebnis weist
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