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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 12.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188901122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
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1889. Amtsblatt » für die Königliche Amtshanptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht nnd den Stadtrat zn Zschopau. -',7. Jahrgang. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet Dierteljahrtvreis 1 Mark auSschliehlich Boten- und Postgebühren. Sonnabend den 12. Januar. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene KorpuSzeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher- Nachstehende Bekanntmachung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 29. November 1888 wird hiermit behufs Nachachtung zur öffent lichen Kenntniß gebracht. Königliche Amtshauptmannfchaft Flöha, am 5. Januar 1889. v. Gehe. Brtg. Bekanntmachung. Es ist zur Kenntniß des Ministeriums des Innern gelangt, daß in neuerer Zeit von mehreren auswärtigen Firmen für Reklamezwecke be stimmte Münzen in den Handel gebracht werden, welche den Deutschen NeichSmünzcn nach Größe und Prägung täuschend ähnlich sind. Dieselben, in der Größe von Zwei-, Zehn- und Zwanzig-Markstücken ans Nickelzink, bez. Messing und goldfarbigem Tombak gefertigt, tragen auf der Vorderseite daS Bildniß Kaiser Friedrichs III., während die Rückseite für die Inschrift der betreffenden Firma bestimmt ist. Wegen des leicht möglichen Mißbrauchs dieser Münzen zu betrügerischen Zwecken wird die Ausgabe bez. Weiterverbreitung derselben innerhalb des Königreichs Sachsen bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zn Hundert Mark oder Haststrase bis zu 14 Tagen hiermit untersagt nnd ist über die Beobachtung dieses Verbots Seiten sämmtlicher Polizeibehörden gehörige Aussicht zu führen. Dresden, am 29. November 1888. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Gebhardt. Oessentliche Stadlverordneten-Sitzung, Montag, den 14. Januar dss. Js., Abends 6 Uhr. Tagesordnung: 1., Nathsbeschluß, die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des deutschen Kaisers betr. 2., Desgl., die Feier des 800 jährigen Negierungsjnbiläums des Hauses Wettin betr. 3., Rathsmittheilung, ein Geschenk des Ehrenbürgers, Stadtrath Gottschald für den Hospitalsond betr. 4., Desgl., die Vereinigung des Bahnhofsgebietes Wilischthal mit dem hiesigen Stadtbezirk betr. 5., Desgl., die Waitzmann'sche Badeanstalt betr. 6., Rathsbeschluß, den Nichtwiederaufbau der abgebrannten Wohngebäude No. 71 nnd 72 und deren Abtragung betr. 7., Desgl., Gesuch des Gasmeisters Hartmann betr. 8., Desgl., Miethzinserlasse für die Gebäude No. 71 und 72 betr. 9., Desgl., den Haushaltpla» für die Armenkasse auf 1889 betr. 10., Wahl eines Nathsmitgliedes an Stelle des auf Ansuchen vom Amte entbundenen A. Kunze. Georg Emmrich, Vorsitzender. Aus wachsen. — Wie jüngst an dieser Stelle berichtet wurde, daß die hiesigen städtischen Kollegien die hochher zige Stiftung des am 27. Nov. vor. I. verstorbe nen Herrn Rentier G. I. Bodemcr zum Besten unserer Stadt dankbarst angenommen haben, so da s dieser Bericht heute dahin ergänzt werden, daß nun auch der Kirchenvorstand, welcher in Hinsicht der Stiftung für die Kirche zuständig ist, und dem d-^ Stadtrat das Vermächtnis übermittelte, die Annahme einstimmig erklärte und den lebhaftesten Dank durch Erheben von den Plätzen zum Ehren gedächtnis des Herrn Stifters ausdrückte. Es wurde auch sofort eine Kommission niedergesctzt, um die Angelegenheit im Sinne des Stifters, welcher das Geschäftliche nicht als Nebensache be trachtet zu sehen wünscht, in die Hand zu nehmen, oobei man insbesondere den Herrn Fabrikbesitzer I. G. Bodemer zun. hier als Sohn des Ver ewigten,- zum Betrat zuziehen wird. Da ein öffent licher Dank ausdrücklich verbeten ist, beschloß man, an die Hinterbliebenen des hochedlen Erblassers ein Dankschreiben zu richten. — Am Mittwoch nachmittag wurde in Borsten - dorf ein aus dem Grundstücke der Floßmühle beim Wegebau beschäftigter neben dem beladenen Wagen stehender Handarbeiter, als er eben im Begriffe war, eine Pfeife anzuzünden, von einem herab stürzenden Felsblock erschlagen, mährend die dem Wagen vorgespannten Ochsen völlig unversehrt blieben. Die unglückbringende Bergwand wurde für völlig gefahrlos angesehen, weil man das Ge stein für eine sestzusammenhängendc Fclsenmasse hielt. Der Verunglückte hinterläßt eine Witwe mit unmündigen Kindern. — Am Mittwoch nachmittag in der 4. Stunde stürzte aus Bahnhof Flöha beim Zusammenstellen eines nach Chemnitz fahrenden Güterzuges ein Wagenrücker so unglücklich von seinem Bremssitz auf die Schienen herunter, daß ihm von den nach- § laufenden Wagen beide Beine überfahren wurden. Der Verunglückte wurde mit dem nächsten Per- soneuzug nach dem Stadtkrankenhaus zu Chemnitz überführt, wo ihm beide Beine abgenommen wer den mnßten, daS eine am Unterschenkel, das an dere am Oberschenkel. Am Donnerstag vormittag erlag der Verunglückte seinen Verletzungen. — Das königl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat dem Stadtrat zu Anna- berg zur Bescheidung der Antragsteller eröffnet, daß es dem wiederholten Gesuch um Errichtung einer Obertertia als Progymnasialklasse am Anna- berger Realgymnasium in Ermangelung hierzu etatmäßig bewilligter Mittel nicht zu entsprechen vermöge. — In Dresden wurde am Mittwoch abend auf dem Leipziger Straßenübergange in der Neu stadt ein vierjähriges Mädchen von der Lokomotive eines Eisenbahnzuges über beide Beine gefahren. Schwer verletzt, aber noch lebend, brachte man das unglückliche Kind ins Krankenhaus. — Der flüchtige Beamte aus dem Leipziger Bankhause Hammer u. Schmidt ist der am 1. Ja nuar wegen angeblicher Krankheit aus dem Hause geschiedene Kollektiv-Prokurist Hahnemann. Der selbe war seit 27 Jahren in dem genannten Hause thätig und machte sich größerer Betrügereien da durch schuldig, daß er Wechsel unterschlug und verkaufte; soweit übersehbar, beziffert sich der Be trag auf 70000 Mark. Hahnemann wurde mm 10. Januar in Port Said am Suezkanal mit dem größten Teile des Geldes verhaftet. — Die königl. Prüfungskommission für ein jährig Freiwillige in Zwickau erläßt eine Be kanntmachung und fordert darin diejenigen junge» Leute, welche, im Jahre 1869 geboren, die Be rechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst erlangen wollen, im Zwickauer Regierungsbezirk gestellungspflichtig sind und, wenn im Auslande ge-! j borcn, die deutsche Reichsangehörigkeit Nachweisen können, auf, ihre Gesuche um Erteilung des Be rechtigungsscheins schriftlich bis längstens den 1. Fe bruar d. I. anzubringeu. — Schweres Leid kam während der Weihnachts feiertage über eine Familie in Zwickau. In der Wohnung eines Bergarbeiters war die Frau mit dem Stollenbacken beschäftigt, sodaß das einjährige Söhnchen sich mehr selbst überlassen blieb. Das selbe rutschte au den Stubenofen, zog einen auf dem Ofensockel stehend-n Topf mit heißem Kaffee um und verbrühte sich dermaßen, daß es nach achttägigen schweren Leiden verschied. — Endlich ist es gelungen, den mehrfach er wähnten Schwindler und Dieb, welcher sich seit Ende August v. I. in den verschiedensten Teilen Sachsens Herumtrieb, wohlhabenden Witwen die Ehe versprach und sie bei dadurch ansspionierter Gelegenheit dann bestahl, dingfest zu machen. Der überaus gewandte Gauner, der allen Nachforschungen lange Zeit trotzte, wurde jetzt in Meißen aufge- griffcn und entpuppte sich als der bereits wegen gleiche» Vergehens mit Zuchthaus vorbestrafte Handarbeiter Ernst Ehregott Herold aus Kleinforst bei Oschatz. Wie bis jetzt ermittelt worden, trat Herold in Chemnitz unter dem Namen Fischer und Hanisch, Monteur aus Berlin, in der Gegend von Oelsnitz und Ernstthal als Monteur Hanisch aus Hagen, auf der Eisenbahn zwischen Liebenwerda und Chemnitz als Fischer, Hanisch, Harnisch nnd Hannisch, Monteur aus Berlin bez. Liegnitz, in Schildau als Drainiermeister Uhlemann aus Falken hain bez. Ostra», in der Leisniger Gegend als Gutsbesitzer Uhlemann aus Gröba bei Riesa nnd als Gutsbesitzer Reinhardt aus Fremdiswalde, in Possendorf bei Dresden als Maurerpolier aus der Nähe von Wurzen, in Serkowitz und Vvlkersdorf bei Kötzschenbrvda als Kartoffelhändler nnd Zim- mermanu aus Walda bei Großenhain auf.
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